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Die Plünderung von Firnismill

G

erüchten nach lauerten in der Gegend, durch die wir dann kamen, Banditen. Mehr als üblich beobachteten wir die Umgebung und fürchteten hinter jedem Busch einen Überfall. Unser Anführer kannte den Weg und den Wahrheitsgehalt der Geschichten. Er trieb die Tiere pausenlos an, erlaubte nur eine äußerst kurze Pause an einem plätschernden Bach. Wir waren erleichtert, als wir sicherere Gegenden erreichten. Als endlich das Lager für die Nacht errichtet war, vergaßen wir die Sorgen des Tages denn wir erfuhren eine weitere Geschichte aus längst vergangenen Tagen.

Südlich des Aramon-Gebirges erreichten die Orks die sanften Hügel, in denen die Halblinge ihre Heimstätten hatten. Das Echo der orkischen Kriegsschreie hallte über die ehemals friedlichen Wiesen und Haine. Rauch stieg aus geplünderten und gebrandschatzten Orten auf. Nach Jahren der Wanderung, ständig am Hungertuch nagend, breiteten sich die orkischen Clans nun hier aus um sich zu stärken und später Vergeltung gegen Albar zu suchen. Kein Ork ist glücklich, wenn er keine Verwüstungen anrichten kann und so kam es, dass über kurz oder lang Felder und Höhlen in Flammen standen. Firnismill war nur der erste Ort der niedergebrannt wurde. Es folgten bald darauf Pennymill und Old Willow und über nahezu jedem Ort stieg der Rauch brennender Häuser.

Orks sind von Natur aus rastlos und plündern gerne Siedlungen. Sie versklaven alle Einwohner, die sie nicht ermordet haben, bevor sie weiterziehen, um an einem anderen Ort Angst und Schrecken zu verbreiten. Da sie keine Gefahr in den scheinbar wehrlosen Halblingen sahen, die nur in losen Gemeinschaften ohne echte Führer lebten, annektierten die orkischen Warlords das Land und trieben die Bevölkerung zur Arbeit. Es galt Vorbereitungen für kommende Kriegszüge zu treffen.

Die orkischen Herren regierten mit harter Hand. Peitsche und Stock waren an der Tagesordnung. Auch andere schreckliche Folter wurde angewandt und sei es nur zur Belustigung der Orks. Die Misshandlung der Halblinge zeigte nicht den gewünschten Effekt. Vielmehr stärkte sie den Widerstand der Einheimischen. Diese organisierten eine sehr wirkungsvolle Gegenwehr. Sie verwirrten ihre neuen Herren, als eines Tages unerklärlicherweise die Vorräte ausgingen. Die Zähigkeit und Dickköpfigkeit der Halblinge brachte ihnen tatsächlich so etwas wie Respekt bei ihren Besatzern ein.

Orkische Sprichwörter aus der Zeit besagen: "Einen toten Halbling ehren Hunderte", "Der lauteste Tyrann stirbt mit einer Faust im Gemächt", und "Traue keinem Koch, der dein Sklave ist". Schon wenige Monate danach traf ein aus Elfen und Zwergen bestehendes Heer ein, welche im Namen der Aramon-Allianz die Orkhorde aus den lieblichen Hügeln vertreiben wollte. Sie wurde unterstützt von einem sehr aufgebrachten Mob von Halblingen. Kaum war Firnismill befreit tauchten wie von Geisterhand Unmengen der köstlichsten Speisen und Getränke auf, die die Halblinge vor den Orks in Sicherheit gebracht hatten.

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