Gefällt

General roleplaying - No OOC-posts, please! / Allgemeines Rollenspiel - Bitte keine OOC-Posts!

Moderator: Gamemasters

Post Reply
User avatar
Matron
Posts: 1625
Joined: Mon Jul 31, 2006 2:12 pm

Gefällt

Post by Matron »

Knurren.
Nichts Neues aber langsam doch beunruhigend, wurde es schließlich immer zahlreicher.
...ein dumpfer Schlag und ein weiteres Tier sackt zusammen, getroffen von der schweren Klinge des riesigen Barbaren, der sich trotz seiner gewaltigen Masse recht wendig inmitten des tollen Wolfsrudel bewegt. Sein rostrotes Bart- und Haupthaar fliegt ihm um die Ohren, fängt Blutstropfen auf, wie auch sein dicker Mantel. Zähne graben sich in die Hose, wollen die Wade aufreißen, doch der Kiefer entspannt sich wieder, als das Schwert seinen Weg in den Rücken des Wolfes antritt. Nur schwerlich kann der ermüdende Krieger seine Waffe wieder lösen und schwankt erstmals einen Schritt zur Seite, nachdem er dem, ihn anspringenden, Wolf sein Schild entgegenhält.
Knurren...diesmal sein eigenes und Ormsson tritt seinen Gegner Richtung Tannen, wo er liegen bleibt, doch ein Ende der Attacken ist nicht abzusehen und er will sich zum Hain zurückziehen.
Schritt für Schritt bewegt sich Ormsson nach hinten, hier und dort seine Klinge hinschwingend, um die Jäger entweder auf Distanz zu halten oder sie eben auch zu töten. Noch zwei sterben, doch dann eilt ihnen das Schicksal zur Hilfe.
Seine Füße sorgfältig zu setzen, beim Gehen und Laufen, war nie des Barbaren Stärke gewesen. Durch morsche Baumstämme, die rumlagen, lief er durch, ebenso durch die meisten Büsche, Bäume striff er schon allein deswegen, weil sie dann so schön raschelten aber Steine...
Einer, scharfkantig und mit dünner Spitze lugte aus dem Waldboden.
Knurren...diesmal schmerz- und zornerfüllter, als die Sohle am Stein abrutscht und der neue, kalte, unnachgiebige Feind sich zwischen Stoffhose und Stiefel in sein Bein bohrt. Augenblicklich knickt der Hüne zur Seite weg und hart prallen seine Knie auf die Erde. Beinah noch im selben Moment lösen sich alle vier Pfoten eines jüngeren, stürmischen Wolfes vom Boden und der muskulöse Körper fliegt auf Ormsson zu. Dieser reißt instinktiv Schild sowie Schwert hoch, duckt sich, schneidet dem Wolf den Unterleib auf, verliert den Helm, als das Tier über ihn hinwegfährt und ihn streift.
Knurren...diesmal zutiefst beunruhigtes, denn zwei weitere, erfahrenere Wölfe, die den richtigen Moment abwarteten, werfen ihn zur Seite um, sein Fuß ist nicht zu bewegen und er hat ihnen nichts mehr entgegenzusetzen. Das morsche Lederband, was als Griff für den Schild dient, reißt, die Holzplatte landet einen Meter weiter weg. Zähne bohren Löcher in das Gelenk seiner Schwerthand, Pfoten setzen sich auf seine mächtige Brust, Pfoten krallen sich in seinen Mantel und andere Mäuler schließen sich um seine Schienbeine, während warmer Atem in sein Gesicht schlägt.
Knurren...diesmal ungäubig. Blaue Augen starren abwechselnd verwundert, ängstlich und aufgebracht in die dunklen des Wolfes, dessen Kopf vorschnellt, gen Ormssons Hals.
Knurren...in Gurgeln endend...mischt sich unter das des siegreichen Rudels und sein Mund öffnet sich, als ihm noch ein Seufzen entschlüpft, dann...Stille.
Nicht, dass es wirklich still wird, doch Ormsson, dessen Blut ihm über das Gesicht spritzt und den Boden tränkt, bekommt es nicht mehr mit. Er ist schon weiter, macht sich wirre Gedanken zu dem, was passiert aber viel mehr über das, was nun passieren würde. Dariya würde das nicht heile machen können wie sein Auge oder die Schulter. Thyra würde ihm nicht noch so einen flüchtigen Kuss geben können, wenn die Wölfe ihn nun fressen, die Nordmark würde doch schutzlos ohne ihn sein außerdem wollte er Tjalf noch die Rüstung geben, damit der Jarl nicht dauernd verhaun wird...
"Tut mir Leid", hört Ormsson sich selbst, wie er es so oft gesagt hatte in seinem Leben und er sieht Bilder. Eigentlich nur eines...sich und die Nordmarkler, wie sie alle dastehen und ihn tadelnd ansehen, vor allem Thyra und Dariya, die wie aus einem Mund sagen: "Das hast du schlecht gemacht, Gnupi"
"Tut mir doch Leid!", entgegnet er in Gedanken, doch die anderen lösen sich auf und eine Träne rollt aus dem Augenwinkel des Riesen, zieht eine saubere, kleine Bahn auf der blutige Wange, verliert sich im Haargwirr und versickert irgendwo im Waldboden des Norden Gobaiths...
Post Reply