Der gebrochene Verbrecher

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Kenneth Ladrus
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Der gebrochene Verbrecher

Post by Kenneth Ladrus »

Jack sitzt am Strand und denkt über sein früheres Leben als Freibeuter nach, bis sein Leben eine unheilvolle Wendung nahm

Schon als ich geboren wurde sagten alle: "Aus dir wird nie etwas!", "Du willst ein guter Mensch werden? Dann bin ich der Kaiser von Gobiath!". Und alle wirklich alle hatten sie Recht. Nun bin ich am Tiefpunkt meines Lebens, sitze am Ufer eines Meeres, dass ich nicht kenne und denke über mein schäbiges Leben nach. Nun gut, fange ich ganz von vorne an...

~~Ein Jagdausflug mit Folgen~~

Als ich acht Jahre alt wahr ging mein Vater, Pete Drondey, als ich noch am Festland wohnte mit mir auf Jagd. "Dies ist dein erster Jagdausflug in deinem Leben. Wir wollen ja, dass aus dir mal ein großer Jagdmeister wird", sagte mein Vater, "merke dir folgendes für die Jagd: bleibe immer bei mir, und auf den Wegen, dann passiert dir nichts".

Ich tat wie mein Vater gesagt, und als die Sonne schon fast untergegangen war, waren wir immer noch auf Jagd. Ich schaute mir fröhlich die Gegend an. Plötzlich erhob sich ein riesiger Schatten vor mir und meinem Vater. Ich sah erschrocken nach vorne und blickte in das grausame Gemüt eines Bärens.
Rasch ging ich hinter meinen Vater, um Schutz zu erlangen. Mein Vater nahm seine Armbrust zur Hand, und griff in seine Rückentasche, jedoch ins leere. "Jack, ich liebe dich.", sprach mein Vater langsam und mit zittriger Stimme, "versprich mir, gib gut auf Mama acht. Und jetzt renne um dein Leben!". Ich tat wie mein Vater es mir befahl, und schaute im Rennen zurück. Ich sah wie mein Vater auf den Bären einprügelte und sich mit aller Kraft wehrte, doch er hatte keine Chance.

Einen kurzen Augenblick später lag mein Vater auf dem harten Waldboden. Ich sah erschrocken hinter mich, und wollte zur Leiche meines Vaters, doch ich entschied mich schnell um, als der Bär begann mir hinterher zu sprinten. Ich sah die ganze Jagd lang nach hinten, um zu sehen wie groß der Abstand zum Bär noch ist.

Plötzlich stolperte ich, und es wurde mit schwart vor Augen. Ich wachte auf, in einer Umgebung, die ich nie zuvor gesehen hatte, und um mich herum schaukelte es.
Last edited by Kenneth Ladrus on Tue May 22, 2007 7:29 pm, edited 1 time in total.
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~~Wo bin ich?~~

Ich stand auf, und sah mir die Umgebung an. Holz. Kisten. Stroh. Und über mir ein kleines Gitter, durch welches das einzige Licht in den wackeligen Raum drang. Was schaukelte da so?

Mein Ohr an den Holzdielenboden gepresst versuchte ich herauszufinden, auf was für einem Untergrund sich dieser Raum befindet, und es dauerte nicht lange, bis ich herausfand, dass ich mich auf einem Schiff befand. Allein dieser Raum in dem ich gerade stand, war größer als ich mir ein Schiff bis dahin vorgestellt hatte.

Etwas ängstlich blickte ich nach oben durch das Holzgitter, durch welches ich laute, rauhe Stimmen hören konnte. "Hallo?", brachte ich leise heraus. "Hallo?", diesmal sprach ich etwas lauter. "Hallo!? Ist da oben jemand?", rief ich mit energischer Stimme. "Arr... der Junge ist wach.", hörte ich von oben.

Ich kratzte mich am Kopf und fuhr mir mit der Hand übers Gesicht als mir etwas auffiel. "Bei Malachin! Was zum?". Ich sah fassungslos meine Hand an, betastete mein Gesicht noch einmal, und blickte dann den Rest meines Körpers hinunter. "Oh Gott!"
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Kenneth Ladrus
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~~Das da bin nicht mehr ich~~

Ich ging langsam zitternd zu einer kleinen Pfütze an einer dunklen Ecke des Raumes. Ich sah mich in ihr und mir schoss nur eins durch den Kopf: Das bin niemals ich.

Ich sah in der Pfütze mein Gesicht, eins meiner schönen grünen smaragdfarbenen Augen, und ein farbloses Auge, welches keinen Schmerz spürte. Ein Glasauge.

Ich sah an meinen Fuß, und eine Träne platschte in die Pfütze. Ich hatte nur noch ein Bein. Und einen Fuß. Am anderen Bein fand ich nur einen Holzstummel wieder.

Hinter mir konnte ich hören, wie sich eine Luke öffnete, und jemand hinunter stieg. "Arr... du armer kleiner Teufel", sagte der Mann und ich drehte mich um. Vor mir sah ich einen Mann mit langem schwarzem, und gelocktem Bart, vielen goldenen Ohrringen und Ketten, einem Dreieckshut, wie ihn nur Piraten tragen, und lange braune Stiefel.
"Für deinen Vater konnten wir nix mehr tun Kleiner, aber wenigstens is dat kleine Mistviech in der Hölle."
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~~Ein Leben lang Freibeuter - ein tolles Gefühl!~~~

"Wo bin ich?", fragt ich den Mann. "In Sicherheit. Wir ham dich im Wald gefunden, dich und deinen Vater. Wir waren am Strand und haben dort Anker gelichtet, da hörten wir im Wald deine Schreie. Und wir könn' ja nich' einfach einen kleinen Jungen sterben lassen".

"Aber, wer seid ihr?". "Hm, Junge, ich glaube das is' schwer zu verstehn' für dich. Wir sind die Schutzengel der Meere. Merk dir dat'." Er nahm seinen Dreieckshut ab, und setzte ihn mir auf den Kopf.

"Und... was macht ihr jetzt mit mir?", fragte ich den Mann. "Erstma' nehmen wir dich mit in unser Lager. Dann werden wir dat' entscheiden".
"Komm mal mit, ich zeig' dir mal dat' Schiff kleiner Teufel".

Der Mann ging an das andere Ende des Raumes und kletterte eine hohe Leiter hinauf. Langsam gefiel mir das doch wieder, aber, wo war Mutter? Wo war mein Schwesterchen und mein Brüderchen? Im Klettern sagte der Pirat noch. "Ich bin übrijens Ramirez. Gefürchtet auf allen sieben Weltmeeren. Und merk dir eines: Das Leben als Freibeuter ist ein tolles Gefühl".
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~~Eine große Erkentniss~~

Ich dachte kurz über Ramirez' Worte nach und folgte ihm schweigend. An Deck fragte ich kühl: "Piraten?". Ramirez sah mich verwundert an und nickte sachte. "Wenn du es genau wissen willst. Ja." Ich nickte ebenfalls und sah auf das Meer hinaus.

"Wir sind bereits auf hoher See?", fragte ich den Piraten. "Ja, wie du siehst. Naja, da du jetzt sowieso weit, dass wir Piraten sind, wollte ich fragen, ob du vielleicht Lust hättest mit uns auf n' paar Raubzüge zu gehn'". Ich sah weiterhin aufs Meer hinaus. War das vielleicht die schwierigste Entscheidung meines Lebens?
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~~Ein Angebot, dass man nicht ablehnen kann~~

Der Pirat tippte mich an der Schulter an, und stupste mich an meinem neuen Piratenhut. "Also, was sagste' dazu?", fragte der Pirat mich ungeduldig. "Ich denke, dass ist ein Angebot, dass ich nicht ablehnen kann, also...", ich zögerte kurz, "natürlich bin ich dabei!".

"Die richtige Entscheidung", sagte Ramirez, "ich werde dich mit der Crew bekannt machen". Der Pirat führte mich an Deck herum und stellte mir die Crew der "Dark Lady"vor. Sie waren genau so, wie man sich Piraten vorstellt.

Ich setzte mich auf ein Fass und sah aufs Meer hinaus. Dabei dachte ich an meinen Vater. war es die richtige Entscheidung?
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~~Ein echter Pirat~~

Ich wuchs an Bord der "Black Lady" heran, und lernte die Bräuche, Traditionen, sowie Angewohnheiten der Piraten. Als ich so um die 16 Jahre alt war, dachte ich kaum noch an meinen Vater und meine Mutter und war bereits ein richtiger Freibeuter. Ramirez war wie ein Ersatzvater für mich, und kümmerte sich um mich.

Doch in einer Nacht, als ich in meiner Koje lag, hörte ich die dumpfe Stimme von "Little Joe", einem der Besatungsmitglieder, welches im Ausguck Ausschau hielt und rief: "Achtung! Feindliches Schiff nähert sich! Sie greifen an!". Ich hatte meine Augen noch geschlossen und konnte hören, wie die Freibeuter, die schliefen die Treppe hinaufeilten.

Ramirez hielt an meiner Koje an, und ging hektisch zu mir. "Jetzt kannst du beweisen, dass du ein echter Pirat bist!", sagte er und warf mir einen Degen zu, welchen ich auffing. "Ja Sir.", sagte ich entschlossen und folgte Ramirze die Treppe aufs Deck hinauf.

Es war genau so, wie Little Joe gerufen hatte, und gerade als ich an Deck kam, rumpelte es gewaltig. Das feindliche Schiff hatte uns gerammt, und einen kleinen Steg von ihrem Deck auf das unsere gelegt. Nun liefen sie in Scharen über den kleinen Steg und zogen die Waffen.

Wie wild rannten die Piraten aufeinander zu, manche Piraten der Black Lady lagen sogar noch am Boden. Ramirez lief mit gezogenem Degen an mir vorbei, schrie wie wild und verschwand im Getümmel. Langsam verlor ich den Überblick, und wusste nicht so recht, was ich machen sollte.
Schließlich jedoch, nahm ich den Degen den Ramirez mir gegeben hatte in meine rechte Hand, und rannte ebenfalls ins Getümmel. Ein echter Pirat musste sein Schiff ja auch verteidigen.
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~~Nur die Guten sterben zu früh~~

Da ich bei Ramirez Unterricht im Fechten hatte, konnte ich geschickt mit dem Degen umgehen. Ich tat eine Drehung, und schon lagen zwei der Gegner am Boden. Plötzlich schlug mich ein Mann mit einer Stachelkeule nieder, und ich prallte mit voller Wucht auf den Boden des Decks.

Ich konnte meine Augen nur noch mit großer Anstrengung, gestützt an den Treppenabstieg ins Unterdeck, offen halten, ich dachte, ich werde jeden Moment ohnmächtig. Ich verfolgte mit meinem schwachen, aber dennoch intakten Augenlicht die Schlacht, und suchte nach Ramirez. Als ich ihn entdeckte wurde ich blass.

Ich sah gerade wie ein Mann ihm seinen Degen durch das Herz stieß. "Ra...Ramirez!", brachte ich hervor. Ich nahm all meine Kraft zusammen, stand auf und ergriff meinen Degen. "Rache...Rache für den Kaptian. Rache für die Black Lady. Rache für mich!"

Ich rannte auf den Mann zu, der Ramirez getötet hatte, nahm im Rennen einen Dolch aus meiner Hosentasche und warf ihm noch in Rennen einen Dolch mitten in die Kehle. "Schlaf schön...", sagte ich leise, mit etwas zittriger Stimme, nahm meinen Degen auf Schulterhöhe und ging weiter ins Getümmel.
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~~Piratenbeerdigung~~

Der Kampf war gewonnen, unser Schicksal verloren. Kapitän Ramirez war tot. Die Black Lady konnte sich nur noch vom Meer treiben lassen, da die Masten in der Schlacht gegen dieses "Handelsschiff"zerstört wurden, und die Crew war in sehr schlechter Stimmung.

Wir standen an der Reling und sahen ins Wasser. Der Sarg des Kaptains wurde gerade mittels eines Flaschenzugs zu Wasser gelassen. Im Element des Kapitans sollte er seine ewige, letzte Ruhe finden. Er war der ehrenhafteste, aber gleichzeitig einer der räuberischsten Menschen, die ich in meinem Leben je kennen gelernt hatte.

"Hier und heute, am 6. Irdas, wird Kaptain Ramirez der größte Pirat und König der sieben Meere beerdigt.", Little Joe sparch gerade die Trauerrede, die ganze Crew war regelrecht geschockt. Es war ein Tag des Schweigens an Bord der Black Lady.
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~~Wahltag~~

Am nächsten Tag waren wir schon den Umständen entsprchend in ganz guter Stimmung. Doch wir brauchten einen neuen Kapitän. Ohne Kapitän ließe sich kein Schiff leiten sagte der Kapitän immer.

"Heute müssen wir das Alte vergessen, arr! Eine neue Piratenära wird anbrechen!", Big George stieg auf eine Tonne und verkündete, dass gewählt werden musste. "Vorschläge! Los!", schrie Big George. Wir standen alle dicht gedrängt um das Fass herum.

"Little Joe!", kam aus einer Ecke geschrien, "Big George!", "Bleeding Murphy!", "Zahnstummel!". Nun kamen aus allen Ecken Vorschläge. Doch als Little Joe einen Vorschlag schrie, blickten alle zu ihm, und es wurde mit einem Schlag still: "Der Neue. Drondey!". "Arr... ist dat dein Ernst?", fragte Big George. "Natürlich du dumme Tonne! Er hat was im Köpfchen, genau wie es Ramirez hatte."

"Ja!", schrie jemand aus einer Ecke. "Wählt den Neuen!". Plötzlich stimmten alle für mich, und ich ließ mich als neuen Kaptain der Black Lady feiern. Es gab zwar eine Prügelei zwischen Little Joe und Big George, aber das war auch schon alles.
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~~Neuer Kaptain, neues Glück~~

Ich stapfte auf dem Oberdeck hin und her, und sprach zu meinen Männern, welche auf dem normalen, völlig verwüsteten Deck und hörten mir zu.

"Mit meinem Amt als Kaptain wird sich hier einiges ändern", begann ich, "als erstes werden wir natürlich das Schiff reparieren, wir müssen die Reste des kaputten Händlerschiffes benutzen. Die brauchen es ja eh nicht mehr, arr, harhar!", sagte ich.

Meine Sprachgewohnheiten waren schon genau so wie die der anderen Piraten. Die anderen brachen in Gelächter aus. "Die Ämter werden gleich verteilt bleiben, arr. Und, wir müssen uns ein neues Lager suchen beim Klabautermann! Wir sind schon so weit von unsrem,' eigentlichen Lager weggeströmt, dat finden wir nicht mehr wieder, Teufel!", fügte ich noch hinzu.

Wir nahmen das Schiff des Händlers auseinander, und bauten das unsere wieder so gut es ging auf. Einige Tage später sah die Black Lady wie neu aus. Die Männer schienen zufrieden mit mir als Kapitän.
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