Ein Schicksal in Albar

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Katherine van Illdoran
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Ein Schicksal in Albar

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Katherine van Illdoran, wenn auch eher bekannt als 'Kitty' blickte über die weiten Felder auf denen einige Leute mit Ochsenkarren zugange waren und sie bestellten. Obwohl es Frühling war, war es immer noch recht kühl hier in Albar, dass nun mal doch um einiges nördlicher lag als Salkamar.
Kitty beobachtete die arbeitenden Männer und Frauen zufrieden, denn sie wusste, dass jene gute bezahlt werden würden und man merkte auch, dass sich ihre Motivation und Freude an der Arbeit gesteigert hatte. Langsam schienen die Bauern auch ein gewisses Verbundenheitsgefühl zu ihrem Landsherren zu entwickeln, so brachten sie Körbe mit Früchten oder Marmelade vorbei. Und Katherine selbst begegneten sie mit größtem Respekt, auch wenn jene das für vollkommen unnötig hielt. Sie hatte nichts getan, außer ein wenig Menschlichkeit in dieses System gebracht. Zumindest in diesem kleinen Teil. Eigentlich machte Katherine sich Sorgen über das was sie tat. Es würde nicht allzulange unentdeckt bleiben und nur zu schnell rumsprechen. Gerüchte über 'gut bezahlte Bauern', 'fairer Handel', 'Entlassung von Sklaven' würde tiefes Verachten im albarianischen Adel säen. Wie lange würde es dauern bis man die Aelestor Landsgüter als Gefahr ansieht. Leibeigene die plötzlich eigenständiges Denken entwickeln könnten und revoltieren.

Kitty fröstelte leicht und erinnerte sich daran, dass sie ihren Mantel im Haus liegen gelassen hatte.
Im selben Moment legte sich etwas warmes um ihre Schultern und sie zuckte kurz zusammen, bevor sie hinter sich blickte. Dann schmunzelte sie. Es war Basil der hinter ihr stand, ihr den Mantel über die Schultern legte und um sie herum griff um den Verschluss vorne an ihrem Hals zu schließen. Kitty konnte seinen warmen Atem spüren. "Danke Basil, dass ist sehr aufmerksam von dir." sagte sie. "Ich will doch nicht dass du hier draußen erfrierst, Katherine." kam als Antwort zurück.

Basil de Aelestor war von recht großer, wenn auch eher schmaler Statur, die zwar davon zeugte, dass er noch nie in seinem Leben richtig hart gearbeitet hat, aber dennoch zumindest mal Unterricht im Fechten gehabt haben muss. Seine Gesichtszüge waren kantig, wenn er jedoch Kitty im Blickfeld hatte, weich und zuneigungsvoll. Seine Hände ruhten auf ihre nun bedeckten Schultern. "Du siehst nachdenklich aus", sagte er zu ihr.
"Bin ich das nicht meistens Basil?" - "Und woran denkst du?"

Katherine zögerte und Stille kehrte ein. Basil legte seine Arme um ihre Hüfte und zog sie ein wenig nach hinten in eine warme Umarmung. Sie lehnte sich gegen ihn. "Nun, eigentlich war ich dabei loszugehen und den Pferdestall auszumisten.". Ein Schmunzeln folgte.
"Was? Den Stall ausmisten?", hakte Basil ungläubig nach und Kitty nickte. "Dort ist Dreck..." erinnerte er sie.
"Genau deswegen gehen wir da ja hin. Um diesen wegzumachen." Die junge Frau lachte und löste sich aus seiner Umarmung, nahm allerdings seine Hand und führte den leicht verdutzten Mann hinter sich her. "Aber...", war noch zu hören, obwohl kein weiteres Worte folgte. Er wollte nicht Kittys Lachen unterbrechen, welches er so gerne hörte.

Die Tage in Albar wurden langsam wärmer.
Last edited by Katherine van Illdoran on Fri Mar 09, 2007 7:43 am, edited 2 times in total.
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Katherine van Illdoran
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Misstrauisch beäugte Basil die Schaufel, dann sah er zu Kitty welche damit begonnen hatte den Pferdemist aus dem ersten Stall zu schaufeln. Er war sich nicht sicher was er hier überhaupt zu suchen hatte. Etwas widerwillig griff er zu der Schaufel und nahm dann das erste Mal den Stall ordentlich in Augenschein. Es musste Ewigkeiten her sein, dass er sich in jenem gewesen war. Wenn überhaupt.

Er ging zu Kitty hinüber und betrachtete ihr Tun, während er im Augenwinkel zwei Stallburschen bemerkte, die durch das Tor nach drinnen lugten und einen leicht entgeisterten Blick auf Basil mit der Schaufel warfen. Er wendete sich zu Kitty. "Ich werde das Gesicht vor den Bauern verlieren, wenn ich Mist wegschaufle, Katherine." - "Nein, Basil. Ganz im Gegenteil. Du wirst nie so viel Respekt ernten, wie jetzt."
Er runzelte die Stirn und fing an etwas Mist auf die Schaufel zu nehmen und jenen in das schubkarren-ähnliche Gestell zu werfen. Es stinkte und er kam sich dämlich vor.
Als er jedoch Kittys lächelnden Blick und funkelnde Augen bemerkte, musste er schmunzeln und packte die Arbeit etwas motivierter an. Diese Frau veränderte sein ganzes Leben und er wusste nicht wie sie das machte. Es benötigte nur einen Blick von ihr und er spürte tief drin in ihm, was sie wollte. Ihre Worte waren für ihn so klar wie Wasser und wie hätte er jemals nein zu irgendeiner ihrer Bitten sagen können? Diese Augen und dieses Lächeln entschädigten ihn für alles. Er fühlte sich gut.
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Katherine van Illdoran
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Kitty schaufelte den Dreck in den Karren und lehnte sich dann auf die Schaufel um Basil lächelnd anzusehen. Es war ein ehrliches Lächeln, ein seltenes. Seit der Sache mit Enwell, seitdem sie sich getrennt hatten, war Lächeln nur noch aus höflichem Zwang geboren. Nur ganz selten überkam es sie aus dem Gefühl heraus zu lachen oder zu lächeln. Aber was blieb ihr anderes übrig als damit zu leben.

Kitty lehnte die Schaufel an die Holzwand und ging hinüber zu dem Haufen mit Stroh. Sie packte zwei Arme voll und trug es hinüber zu der Stallung.. und began es zu auf dem Boden zu verbreiten wobei sie (absichtlich oder auch nicht) Basil mit Stroh bewarf. Sie schenkte dem Mann mit dem Stroh im Haar einen unschuldigen Blick und stolzierte zurück zum Heuhaufen um noch welches zu holen. Grade als sie danach greifen wollte, spürte sie einen Hand an ihrem Rücken, dann einen Schubs und ohne dass sie sich wehren konnte, fiel mit sie mit einem lachenden Aufschrei nach vorne ins Heu. Etwas Stroh packend rollte sie herum und bewarf Basil. Er lachte nun ebenso, kniete sich zu ihr ins Heu und packte sie sachte an den Handgelenken um sie davon abzuhalten weiter Stroh nach ihm zu werfen. Die Handgelenke sachte niederdrückend, gab Kitty endlich auf und sah hoch in seine braunen Augen. Ihr Brustkorb hebte und senkte sich schwer. Er lächelte und sie blickten sich eine Weile in die Augen bevor er langsam näher kam.

Kittys Gedanken rasten.

Er wird mich küssen, dachte sie. Darf ich ihn denn küssen? Ich würde ihn belügen... und mich selbst. Falsche Hoffnungen. Darf ich einen Mann küssen, wenn ich jede Nacht von einem anderen träume? Und selbst wenn... ich werde Enwell nie mehr wieder sehen und nie mehr einen Mann begegnen den ich so lieben werde wie ihn,.. also warum geb mich nicht einfach hin. Was spielt es für eine Rolle. Er ist liebevoll, gütig, er kann für mich sorgen... ich..

Seine Lippen berührten ihre Wange und Kitty dachte für einen Moment sie müsse sterben. Er hatte sie nicht geküsst. Sie wusste, er wollte es, aber er hat es nicht getan. Hat er ihre Zweifel gespürt? Es an ihren Augen gesehen? Wieso nahm dieser Mann so viel Rücksicht auf sie.

Er setzte sich ins Stroh neben ihr und ließ ihre Handgelenke los. Vorsichtig hob Kitty eine Hand und berührte seine Wange.. dann setzte sie sich auf, schenkte ihm ein dankbares Lächeln und erhob sich um den Stall zu verlassen. Sie musste sich nicht umdrehen um zu wissen, dass das er sich grade ins Stroh gelegt hatte und durch sein Haar strich und ihr wahrscheinlich halb verzweifelt nachblickte. Kitty brauchte frische Luft.
Sie ging aus dem Tor hinaus und atmete tief durch. Mit fast schnellen Schritten entfernte sie sich von dem Pferdestall. Tränen schossen in ihre Augen und Kitty ließ ihnen freien Lauf. Wie sollte sie jemals mit diesem Schmerz fertig werden...
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Enwell van Illdoran
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Eine leichte Briese strich durch Enwells offenes Haar, ausgehend vom weitem Meer, von noch viel weiter her, bis zu dem schwarzhaarigem Manne dort am Ufer der Siranibucht. Die Augen des Mannes blickten noch viel ferner, als man sehen konnte, viel viel weiter als Vanima, aufs Festland.
Unermüdlich probierte er seinen Geist zu leeren. Alles flog fort und verschwand in der Flamme auf grauem Grund, die darstellung seines Persönlichem Gleichgewichts: Die Ordensarbeiten, seine Adjutoren, seine Rachegedanken, Kerigan... Nur ein Gedanke war hartnäckig. Katherine. Seine Frau. Wo war sie? Was tat sie? Dachte sie auch so oft an ihn wie er an sie? Er wusste schon in dem Moment als er den Ring auf den Nachtisch ihres Bettes legte, dass er auch wenn sie geschieden waren, er nie eine andere so sehr lieben würde wie sie.
Doch war er zu stolz um einzusehn, dass der gebrochene Schwur nie ein Grund dafür sein kann um wahre Liebe aufzugeben. Nun wusste er es.

Layla Lore - Eine gefährliche Schönheit, die Enwells Körper für sich beanspruchen wollte. Für sich allein. Sie bat ihn die Treue seines Körpers zu schwören. Doch Enwell konnte das Versprechen nicht halten, dar sein Geist zu frei war, eine Frau in seinen Bann zu ziehen, die auch seine Lippen wollte. Pellandria hatte ihn geküsst und Enwell hatte sich nciht gewehrt. Es war Ironie des Schicksals dass er sich in der gleichen Situation befinden sollte wie Kitty mit Edward. Der gebrochene Schwur...

Und als er merkte in welcher Lage er sich befand, wusste er welch Narr er war, sie gehen zu lassen, welch Narr er war sie zu verlassen.
Narr...

Und nun wusste er nicht einmal wo er sie war...


Der Glanz in seinen Augen verriet das er genau dies in Erfahrung bringen wollte. Und Die Ränder unter seinen Smaradgrünen Augen verrieten das er schon seit nächten darüber nachdachte wie er dies herausfinden sollte. Er musste sie zurückbekommen. Zumindest wiedersehn. Und das bald.
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Katherine van Illdoran
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Ein Strich. Ein zweiter. Eine Schattierung. Das Pergament füllte sich allmählich mit schwarzen Kohlestrichen. Katherine saß am weiten Balkon des Anwesens und starrte das Papier an auf dem sie zeichnete. Hin und wieder hob sie auch ihren Blick um in der Ferne das Gebirge zu mustern. Jedoch schien das Gebirge auf ihrem Bild kaum Ähnlichkeiten mit jenem vor ihr aufzuweisen. Selbst Kittys mangelhaftes Talent hätte es nicht vollbracht solch einen großen Unterschied aufs Papier zu bringen. Es war das illdorianische Gebirge was sie gezeichnet hatte. Und höher oben befand sich ein Schloß, wenn auch eher grob skizziert. Wenn man die schwarzen Flecke weiter unten auf dem Bild genauer in Augenschein nahm konnte man ein Pferd erkennen auf dem zwei Personen saßen und den Weg hinauf zum Schloß entlangritten.

Sie mochte das Bild nicht besonders, aber es war besser als ihre Versuche mit der Laute. Zumindest 'schadete' sie damit niemanden. Katherine schmunzelte. Seit zwei Wochen nun versuchte sich Katherine in verschiedenen Künsten. Sie wollte herausfinden ob sie nicht irgendein geheimes Talent besitzte von dem sie noch nichts wusste. Basil hatte extra einen Barden herbstellt um ihr das Spiel auf der Laute beizubringen. Er saß selbst bei ihren Übungsstunden daneben und hörte sich das grausame Geklimper an das Kitty an den Tag legte. Am Ende der ersten zwei Übungsstunden jedoch sah Katherine ein das sie keine musikalische Ader hatte und der Barde musste ihr kleinlaut zustimmen.

"Milady?", klang eine Stimme neben ihr und Katherine blickte auf. Es war eine Bedienstete mit einem Tablet, sie hielt ihr einen Brief entgegen. "Es ist ein Brief für euch gekommen, milady. Er ist aus Gobaith"
"Ah!" , sagte Kitty und nahm den Brief freudig entgegen. Er war von Samantha. "Und ich hab euch eine Tasse Tee gebracht", fügte die Bedienstete hinzu und stellte die dampfende Tasse ab. "Vielen Dank", sagte Kitty und legte die Zeichnung weg um den Brief besser zu begutachten. Die Bedienstete schien sich zum Gehen zu wenden, hielt dann aber inne. Nach einem kurzen Zögern wandte sie sich abermals zu Kitty. "Milady?", sagte sie und setzte sich auf den Stuhl neben Kitty und umarmte ihr leeres Tablet schüchtern. Katherine blickte fragend von dem Brief auf. "Ja?"
"Sagt... sagt, hat er euch schon einen Antrag gemacht?" - "Wer?" - "Na, Herr de Aelestor natürlich.", kicherte die Bedienstete.
"Ähm. Nein..." - "Oh... schade." - "Schade?"
Kitty sah das junge Mädchen mit den hochgesteckten braunem Haar und dem weißen Käppchen an. "Ja milady. Alle Angestellten und Bauern hoffen dass er euch bald einen Antrag macht. Und natürlich dass ihr ihn annehmt. Das was ihr vollbracht habt gleicht einem Wunder. Es ist wie im Märchen. Ihr die junge hübsche Frau und er das Bie.. äh, der Mann den ihr besänftigt habt.", sie errötet und Kitty lachte.
"Ich hab ihn nicht besänftigt. Sein Herz war immer schon das was es ist, er hatte nur nicht den richtigen Umgang."
Die Bedienstete umarmte ihr Tablet fester und schien fast zu schmachten. "Ihr seid immer so weise milady." Katherine blinzelte und blickte auf den Brief in ihren Händen. Weise? Das war eines der Adjektive das man noch nie zuvor im Zusammenhang mit Kittys Namen erwähnt hat. Sie war 'frech', 'keck', 'aufgedreht', 'abenteuerlustig', 'naiv', 'dumm',... aber weise? Wenn weise bedeutete, dass man all seine Lebensfreude verliert, dann wünschte sich Kitty, sie wäre dumm geblieben.

"Wir haben den Herrn de Aelestor noch nie so fröhlich gesehen, milady. Und das alles euretwegen. Ihr kamt hierher und brachtet den Sonnenschein mit euch."
Katherine lächelte traurig, doch der Bediensteten fiel das in ihrer Schwärmerei nicht auf. "Danke.. ich ähm.. möchte nun gerne den Brief lesen." - "Oh sicher. Entschuldigt mich.", sie erhob sich und verbeugte sich vor Katherine bevor sie den Balkon verließ.

Katherine öffnete den Brief...
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Katherine van Illdoran
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Basil und Katherine hatten zu Abend gegessen und als der Tisch abgeräumt wurde, erhob sie sich und ging ins große Wohnzimmer mit dem knisternden Feuer im Kamin. Sie setzte sich auf den weichen Teppich davor, wobei sich ihr Kleid auf dem Boden schön entfächerte. Die Schritte die ihr folgten, stammten von Basil. Er streichte sich über seine Kleidung bevor er neben ihr am Teppich Platz nahm, möglichst vermeidend sich auf ihr Kleid zu setzen. Sie griff hinüber auf den Tisch wo sie einige Pergamente gestapelt hatte und breitete sie nach und nach auf dem Boden aus.

"Und? Was denkst du?", fragte Kitty und sah zu Basil der eine Zeichnung nach der anderen genau musterte. Sie faltete ihre Hände in ihrem Schoß.
"Das ist eine schöne Katze", sagte er und nahm die besagte Zeichnung in die Hand worauf hin Kitty ihr Gesicht verzog. "Das ist ein Hund", korrigierte sie ihn. "Oh...ähm. Ich habs nicht so mit Tieren." - "Und ich nicht mit Zeichnen", erwiderte Katherine und lachte leise. Basil lächelte. "Das hier ist aber schön", kommentierte er die Zeichnung mit dem illdorianischen Gebirge. Langsam began Kitty die Pergamente wieder zu stapeln, ohne auf seine Worte einzugehen.

Katherine hatte ihn nie belogen. Zumindest nicht nach der ersten Woche nach der sie sich kennenlernten. Sie mochte es nicht die Unwahrheit zu sagen und sie wollte sich nicht als die Adelige ausgeben, die sie im Endeffekt nicht war. Eines Abends als sie den Moment für richtig gehalten hat, hatte sie unter leichter Nervösität Basil ihre ganze Geschichte erzählt. Geboren auf einem Bauernhof, durch die Gegend gegondelt, einen Adeligen geheiratet, dann die Scheidung. Sie hatte es nicht all zu sehr mit Details ausgeschmückt, vor allem die Scheidung von ihr und Enwell hatte sie nur grob ausgeführt. Es schmerzte noch zu sehr und sie wollte nicht unbedingt vor Basil anfangen zu weinen. Zu Katherines Überraschung hatte Basil ihr stumm zugehört und selbst nach dieser Beichte, dass sie eigentlich.. niemand.. war, hatte er sie nicht rausgeworfen. Stattdessen hatte er seine Arme um sie gelegt. Als wäre jedes weitere Wort überflüssig gewesen.


"Also Zeichnen scheint auch nicht mein geheimes Talent zu sein", richtete Kitty das Wort wieder an Basil und blickte zu ihm nachdem sie die Pergamente beiseite gelegt hatte. "Nun, wir können uns immer noch was anderes überlegen. Schon eine Idee was du als nächstes ausprobieren möchtest?" Er streckte einen Arm leicht aus, ihr deutend, sie sollte sich an ihn lehnen und obwohl sie einen Moment zögerte, kam Kitty diesem stillen Angebot nach. Sie lehnte sich vorsichtig an seine Seite und ihren Kopf auf seine Schulter. "Ich weiß nicht,... vielleicht schauspielern?" - "Halte ich für keine gute Idee. Hier in Albar ist das Schauspielern nur den Männern erlaubt." - "Oh... hm." - "Du sagtest du kennst dich gut mit speziellen Kräutern aus... " (Kitty errötete) "-... und naja, wenn du ein Händchen dafür hast wieso versuchst du es eigentlich nicht mit einer Ausbildung zur Druidin?" Kitty hielt inne und blickte nachdenklich zum Kamin.
"hmm... Druidin?" - "Ja, wieso nicht?" - "Ich weiß nicht... bin ich dafür naturverbunden genug?" Basil zuckte sachte mit seinen Schultern und zog sie etwas näher an sich. Kittys Herz began zu klopfen. "Ich denke du wärest eine gute Druidin. Vielleicht ein wenig chaotisch."
Kitty lachte leise. "Ich bin nicht mal mehr halb so chaotisch, wie ich es früher mal war." - "Du hast gestern eine Gabel vom Tisch geworfen und als du dich wieder aufrichten wolltest, nachdem du sie aufgehoben hast, dir den Kopf an der Kante gestoßen.. wobei eines meiner teuersten Gläser zu Bruch gegangen ist, als ich es abstellen wollte." Sie errötete noch eine Nuance tiefer. "Naja... tolpatschig und ein bisschen chaotisch.", gab Kitty zu. Basil musste leise lachen und Katherine sah ihn still an. "Na, jetzt mach dir mal keine Gedanken wegen dem Glas. Ich war viel mehr besorgt um deinen schönen Kopf." Er strich ihr durchs Haar.

Und ein paar Momente später verschloßen sich Basils Lippen mit Katherines zu einem Kuss. Sie war ihm kaum entgegen gekommen, aber nun da sich ihre Lippen berührten und damit das erste Hindernis überwunden war, küsste sie ihn zaghaft zurück. Auch wenn sie sich nicht sicher war wieso. Sie liebte ihn nicht, dass war ihr klar. Aber vielleicht würde sie lernen ihn zu lieben,... kein Gefühl würde jemals an das herankommen was sie für Enwell empfunden hat. Doch war es immer noch besser als gar nichts. Und er,.. er war so gut zu ihr, so liebevoll. Katherine sah nichts falsches darin, sich dafür 'erkenntlich' zu zeigen. Davon abgesehen dass sie sich selbst verriet. Was spielte es für eine Rolle...

Alle diese Gedanken gingen Kitty während das Kusses durch den Kopf.. dann versuchte sie abzuschalten. Einfach loszulassen. Sie spürte seine Hand über ihre Wange streichen, ihren Hals hinab bis zu ihrem Nacken. Sie legte zaghaft die Arme um ihn, als er sie sachte noch etwas näher an sich ran zog. Katherine kam sich so verloren und zerrissen vor. Für einen Moment versuchte sie sogar sich vorzustellen, es wäre Enwell, doch das bewirkte nur, dass sie sich schlechter fühlte als zuvor schon. Es war nunmal nicht Enwell. Nicht sein Kuss, nicht seine Berührung, nicht sein Geruch. An all diese Dinge erinnerte sie sich als wäre es gestern gewesen. Dabei waren es über drei Monate.

Als der Kuss brach musste sie sich rasch über ihre Wange streichen, damit man die Träne nicht sehen konnte, die ihr inzwischen entkommen war. Basil sah sie für einen Moment nachdenklich an, bevor er nochmal einmal kurz ihre Lippen küsste und dann aufstand. Er reichte ihr die Hand um ihr auf zu helfen. Katherine griff nach seiner Hand und merkte, dass sie die Hilfe bitter nötig hatte, denn ihre Knie waren zittrig geworden. Doch anstatt sie loszulassen führte er sie quer durchs Wohnzimmer, hinaus zu den Treppen des Anwesens. Ihr Herz stand für einen Moment still, als sie merkte, dass dies der Weg in sein Schlafzimmer war...
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Katherine van Illdoran
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Als Katherine aufwachte war sie allein. Stille herrschte in dem großen Zimmer bei dem die schweren Vorhänge noch zugezogen waren. Nachdenklich strich sie über die weißen Bettlaken während sie zur Decke aufschaute. Basil hatte nicht mit mal den Versuch gemacht mit ihr zu schlafen. Er hatte sie mit raufgenommen in sein Schlafzimmer aber die erwarteten Annäherungsversuche waren ausgeblieben. Nichtmal ein zweiter Kuss kam zustande. Stattdessen hatte er sie lediglich in den Armen gehalten bis sie eingeschlafen war.
Eigentlich behandelte er sie wie ein scheues Reh, dass jeden Moment weglaufen könnte und es machte den Anschein als wolle er sie langsam aber stetig an seine Anwesenheit gewöhnen. Und irgendwie schien diese Taktik zu funktionieren. Sie begann seine Nähe zu genießen und freute sich über kleine Aufmerksamkeiten oder Zärtlichkeiten. Eines jedoch versuchte sie zu vermeiden – nämlich sich von ihm abhängig zu fühlen.

Träge erhob sie sich aus dem großen Bett und hielt bei dem Spiegel im Eck des Raumes inne. Sie war kaum noch das Mädchen dass sie einst war. Seit dem sie Enwell kennengelernt hatte, hatte sie ihre Haare nicht mehr geschnitten und inzwischen haben jene eine beträchtliche Länge erreicht. Auch wirkten sie ein wenig ausgebleicht von der salzigen Luft des Meeres auf der Reise nach Albar. Und sie hatte abgenommen. Wobei abgenommen fast untertrieben war. Kitty war immer ein wenig kurvenreicher gewesen, vor allem ihre Hüften, doch seit dem sie gut 2 Monate gehungert hatte, weil sie das gekaufte mit Brot mit mittellosen Menschen in Albar teilte um sie über den Winter zu bringen, war selbst von Kittys Hüften nicht mehr allzuviel übrig geblieben. Es schien als hätte sich ihr Äußeres ihrem Inneren angepasst. Sie fühlte sich ausgemergelt, weniger lebendig, erwachsener, reifer.

Ihr Blick viel auf das Kleid welches einer simplen Stehpuppe übergezogen war. Es war in weiß und blassgold gehalten, hatte weite Trompetenärmel und feinste Stickerein und Borden. Basil hatte sie gebeten heute abend mit ihr auf den Ball zu gehen.

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Katherine van Illdoran
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Bauch einziehen und Luft anhalten, milady“ sagte die ältere Frau hinter ihr. „Welcher Bauch?“ dachte Kitty während ihr schwindlig wurde. Die Bedienstete zog grob an den Schnüren des Korsetts um es enger zu ziehen und Katherine japste nach Luft, beschwerte sich aber nicht. Das dunkelblonde Haar war ihr bereits hochgesteckt worden und mit funkelnden Spangen geschmückt. Jetzt nachdem sie qualvoll fertig geschnürt wurde, erkannte sie sich fast nicht wieder. Zwar war sie den Anblick von sich in schönen Kleidern bereits gewohnt, aber dieses hier übertraf alles bisher dagewesene. Dennoch würde sie sich wohl besser fühlen, wenn sie Luft bekommen könnte.
Ihr seht zauberhaft aus, milady


Mit vorsichtigen Schritten stieg sie die Treppe hinab. Ihr wurde berichtet, dass Basil bereits unten auf sie warten würde, und dem war auch so. Er stand an der letzten Stufe und beobachtete wie sie zu ihm herunter schritt ('gehen' wäre nicht mal möglich gewesen, wenn sie es hätte wollen.). Ein zufriedenes Lächeln lag auf seinen Lippen und er wandte sich zur Seite und bot ihr den Arm an, als sie die letzte Stufe erreichte. „Milady“, sagte er und Katherine hakte sich bei ihm ein. „Wenn ich Wörter finden würde, die deine Schönheit beschreiben könnten, würd ich sie dir nun sagen. Aber ich fürchte kein Barde auf Illarion vermag dies.“ Sie schmunzelte. „Ihr seht aber auch nicht schlecht aus, mein Lord.“ Basil lachte. „Die Kutsche wartet bereits draußen."


Es war nicht das erste mal das Katherine dieses prunkvolle Ballhaus betrat. Erst einige Wochen zuvor hatte sie sich in genau jenes geschlichen, als sie eines ihrer schönen Kleider aus Illdoran angezogen hatte und sich einfach unter die albarianische Menge mischte. Der Abend an dem sie auch Basil kennengelernt hat. Sie hatte ein Weinglas in der Hand gehabt und wurde von einem älteren Herrn hinter ihr angerempelt, woraufhin sich ihr Wein zielgenau über das Gewand des Herren vor ihr verschüttete. Katherina wäre vor Scham fast versunken. Basil jedoch schien weniger Augen für seine beschmutzte Kleidung zu haben, als für Katherine die sich stammelnd bei ihm entschuldigte.

Eine gewisse Nervöstität konnte Kitty nicht leugnen als sie Arm in Arm das Ballhaus mit Basil betrat. Es war eine Nervösität die sie nie losgeworden war, wenn es darum ging sich unter andere Adelige zu gesellen. Das selbe Probleme hatte sie bereits in Illdoran gehabt. Es war die Angst davor, plötzlich als Bauernmädchen in hübschem Kleid erkannt zu werden.
Basil lächelte ihr zu während Katherine sich mit großen Augen in dem Ballsaal umschaute. Zwar war der letzte Ball nicht minder geschmückt, aber die Albarianer hatten sich auch dieses mal wieder alle Mühe gegeben, diesen Raum so funkelnd auszustatten, dass man die Armut draußen auf den Straßen sofort hätte vergessen können.
Basil flüsterte ihr zu. "Was denkst du Katherine? Wollen wir die Meute gleich als erstes vor Neid erblassen lassen, in dem wir tanzen?" Katherine schmunzelte und zögerte einen Moment, willigte dann aber ein.
In der Mitte des Saales angekommen schwang Katherines leichtfüßig über den Marmorboden. Basil war ein hervorragender Tänzer und mit seiner Führung hätte sie wohl nicht mal etwas falsch machen können, wenn sie es beabsichtigen würde. Und so strichen die ersten zwei Stunden dahin, mit Tanz, Wein und Gesprächen. Wenn Kitty unsd Basil nicht grade beim Tanzen waren, so standen sie in gesprächiger Runde mit anderen. Der Teil den Kitty am wenigsten mochte, denn es wurde hauptsächlich über Politik geredet und sie vermied es tunlichst sich an diesem Gespräch zu beteiligen. Stattdessen stand sie meistens still an Basils Seite und lauschte ihm. Allzu oft jedoch wandten jüngere Herren das Wort an sie um ihre Aufmerksamkeit zu erringen und noch konnte sie jede Frage geschickt kontern. Auch waren ihr die Blicke der meisten Männer aufgefallen, wenn Basil sie auf die Wange küsste oder sie sich bei ihm einhakte. Das Gefühl 'begehrt' zu sein, löste aber viel mehr Unbehagen in ihr aus, als dass es sie ehrte.

Alles in Allem war der Abend keineswegs schlecht verlaufen. Ihre Befürchtungen beim Tanzen zu stolpern, etwas Dummes zu sagen und sich zu blamieren oder als Bauernmädchen bloßgestellt zu werden, hatten sich nicht erfüllt. Genaugenommen hatte Kitty den Abend genossen. Basils Anwesenheit vermittelte ihr ein Gefühl von Schutz und Geborgenheit und so war es ihr möglich gewesen auch selbst sicherer aufzutreten. Als die beiden das Ballhaus zu später Stunde verließen, konnte sie sowas wie ein stolzes, zufriedenes Funkeln in seinen Augen erkennen. Der Mond stand hoch im Zenith und Katherine fröstelte kurz bei dem kühlen Nachtwind, als Basil und sie die Straße hinab gingen, auf dem Weg zur Kutsche. "Weißt du Katherine, das war definitv der schönste Ballabend den ich soweit erlebt habe." - "Ach was", sagte sie leise.
"Nein, das ist mein ernst. Ich war noch nie in Begleitung einer Frau die nicht nur vor Schönheit sprühte, sondern auch vor Intelligenz und Schlagfertigkeit. Dort mit dir zu tanzen, zu reden oder einfach den Wein zu genießen, war das Maß aller Dinge." Katherine schmunzelte und senkte ihren Blick etwas zur Straße. "Mir hat der Abend auch sehr gut gefallen."

Ein Aufschrei gellte durch die Nacht und Kitty hob blitzartg wieder ihren Blick. Auch Basil schien zu verharren und neigte seinen Kopf um herauszufinden aus welcher Richtung der Schrei kam. Die Lösung des Rätsels ließ nicht lange auf sich warten. Eine Tür öffnete sich ein paar Häuser weiter und ein Mann wurde hinausgestoßen und stürzte zu Boden, die Arme panisch und schützend über seinen Kopf haltend. Keine zwei Sekunden darauf folgte ein zweiter Mann mit einem Stock, welcher auf ihn niedersausen ließ. Selbst in der Dunkelheit konnte Kitty augenblicklich erkennen was los war. Das war ein Sklave, der wohl irgendwas verbockt hatte. Die harten Schläge klangen dumpf als sie auf den Mann prallten.
"HA--", ... 'Halt' wollte Kitty rufen, doch Basil hatte sie am Arm gepackt und zurückgezogen. "Basil!", ihre Stimme klang panisch. "Er wird den Mann zu Tode prügeln! Wir müssen ihn aufhalten!"
"Es geht uns nichts an", sagte Basil und Kitty starrte ihn ungläubig an ob seiner Antwort. "Es.. er ist ein Mensch, ein Mann, genau wie du. Was auch immer er getan hat, er hat es nicht verdient so behandelt zu werden, so zu sterben. Basil! Tu was!". Kitty wurde in ihrer Aufregung leicht schwummrig, doch sie ignorierte die Warnzeichen ihres Körpers.
Basil wandte sein Gesicht leicht von ihr ab. Es schien ihm nicht leicht zu fallen. "Dann lass los! Ich helf ihm selbst!" - "Ich werde nicht zulassen, dass du dich in Gefahr bringst."
Es kam kein weiterer Einwand von seitens von Kitty, denn die Aufregung hatte ihre Atmung geflacht was sich dank der engen Schnürung ihres Kleides nun fatal auswirkte.
Sie wurde ohnmächtig...

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Enwell van Illdoran
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Post by Enwell van Illdoran »

vor einigen Wochen...



Der stolze Blick ging von ihm aus, wie jahre bevor er starb. Seine Rüstung poliert und mit den Farben von Illdoran blau, blutrot und smaragdgrün, geziert stand er dar, den Griff seines Schwertes umschlossen und blickte auf den Trohnsaal hinab. König Xarphan van Illdoran, sah beiden seiner Söhne sehr ähnlich, jedoch wurde sein Ehrgeiz, der ihn immer wieder in die Schlacht treib, wohl nur vom Kronprinzen und jetzigem König Kerigan übernommen.

"Welch Sturköpfe haben wir gemacht, Xar?"

Seraphine blickte traurig fragend zu dem Gemälde hinauf, müden Blickes als hätte sie seit monaten nicht mehr richtig geschlafen. Ihre sonst Aschbraune Haut war blass geworden. Ihre Smaragdgrünen Augen, waren matt. Jegliches glänzen war seinen Augen entschwunden.
Seit Seraphine ihren Lieblingssohn Enwell verloren hatte, konnte sie nicht mehr lächeln. Sie vermisste ihr Kind und ein stückweit auch ihre Schwiegertochter und Enkeltochter. War ihr anderer Sohn doch der die Mutter des Kindes tötete. Noch dazu hatte er ihren Lieblingssohn für immer von ihr getrennt. Den Siegelring verwahrte sie in ihrem Nachtisch, im falle das Kerigan seine Tat überdenken sollte. Doch das war unwahrscheinlich. Denn schliesslich war es Kerigan, sohn des Xarphan, eines Königs der seine Entscheidungen nie überdachte. Der einzige Unterschied war jedoch das zu Xarphans zeiten es weniger Entscheidung gab, die bedarf an einer zweiten überdenkung hatten. Die Regeln verboten ihr jegliche einwende nach eine offiziellen Entscheidung selbst wenn es um ihren eigenen SOhn ging.

Und nun wusste sie nicht ob es diesem denn gut ging, wusste nicht ob Enwell überhaupt noch lebte. Doch Seraphine glaubte immer sehr verbunden mit ihrem zweitgeborenen zu sein, so wusste sie auf ihre Mütterliche Art und Weise: Enwell war am Leben. Doch spürte sie auch einen schmerz in ihrer Brust und Seraphine war lang genug Mutter um zu merken das dieser ganz und gar neben ihrem eigenen Stand. Was war es das Enwell so bedrückte. Was war es dass ihr nachts Tränen in die Augen trieb, die nicht ihre waren.
Schon seit Tagen rätselte sie und auch das Abbild ihres verstorbenen Ehemannes der stolz auf sie hinabblickte und hart wirkte und gar kalt, wenn Seraphine es nicht besser gewusst hätte.
In diesem Moment klopfte es im Trohnsaal.

"Herein."-"Verzeiht, eure Majestät."

Es war Lambrosio, der älteste und treuste Diener der Familie van Illdoran. Seit Jahren schon war es selten, dass er seine alten Knochen so schnell auf sie zu bewegt hatte. Er griff unter seinen Bediensteten Frack, der fein säuberlich gebügelt war und reichte ihr einen Brief, nicht wie sonst auf dem Tablett, jedoch nicht ohne sich vorher in dem Raum umzuschauen.

"Ein Brief, addressiert an mich, um ihn euch zu geben."

So schnell und zügig wie er gekommen war, verschwnad er wieder, und alles passierte so plötzlich, das Seraphine nicht sicher war ob er überhaupt da gewesen war, oder sie es ciht eingebildet hatte. Das Papier zwischen ihren Fingern bewies zwar ihr bewusstsein, doch als sie schriftfarbe und die Handschrift erkannte, beherrschte sie sich dies nicht zu verlieren...



Geehrter Lambrosio,

lasst folgende Zeilen Meiner Mutter zukommen ohne das es Kerigan bemerkt, wenn ihr mir noch stets so treu seid wie ihr es den Rest meines Lebens getan habt...


Mutter,

auch hat man mich verbannt, auch habt ihr mich vielleicht schon aberkannt, und doch kann man sein Blut nicht leugnen, was der Grund war warum ich Ilaya als meine Tochter behalte, vor allem nach eurer Tat.

Wisset das ich kaum glauben kann das ihr den Auftrag gabt und es wohl nur Kerigans Feigheit ist, es sei denn ich kann mcih Tatsächlich so sehr in meiner Mutter täuschen. Denn ihr hattet Kitty akzeptiert, ihr hättet auch Ilaya erkannt.

Wie auch immer, ich brauche eure Hilfe. Katherine und ich haben uns gestritten. Kerigan dürfte dies vielleich erfreuen doch ich bezweifle das ich euch damit auch nur schmunzeln lassen kann. Und wenn ihr doch noch die Mutter seid, die mich grosszog und an die ich mich erinnere, so helft mir sie zu suchen.

Egal wie, aber helft mir, sie zu finden, egal wo sie ist....

~Enwell~



________________________________


Enwell lief recht zügig und war sich die Kapuze seines grauen Mantels über. Seine Tränen wollten nicht aufhören zu fliessen. Samantha wollte ihn nicht gehn lassen, behauptete sie wolle ihre Freunding vor ihm schützen. Doch Samantha war nur Katherines Freundin und nicht Enwells. Schliesslich durfte Enwell sie nicht einmal beim Vornamen nennen. Enwell war verzweifelt, in dieser Sache durfte er also nicht einmal ihr trauen. Er musste es auf eigene Faus heruasbekommen. Wo immer Kitty war, sie sollte in Gefahr sein, und an einen solchen Ort kommtm na nicht angekündigt. Zumal er sie erst einmal nur sehn wollte.

Etwas stolz schlug noch immer in Enwells Brust. Schliesslich wollte er nicht abgewiesen werden. Wollte keinen Brief bekommen in dem es hiess, dass sie sich freuen würde wen ner zu ihrer Hochzeit erscheinen würde, oder das er unbedingt ihren Neuen Mann kennenlernen musste oder ihm gar von der Geburt eines Kindes berichtete. Wenn eines dieser Dinge eintreffen sollte, so wollte er es mit eigenen Augen erfahren und nicht aus stumpfen Buchstaben lesen. Denn wenn etwas ihm das Herz brechen sollte, so sei es SIe selbst, nicht ihre Handschrift.


Als er am Hafen ankam blickte er suchend umher nach dem Hafenmeister. Dieser Stand wie üblich am Kiel und erwartete das nächste schiff. Sogleich schritt Enwell auf ihn zu und tapste ihm auf die Schulter.

"Moin, m'n jung, beim klabauder, wat biste stürmisch ? Jung, du siehss aus als häddn dich nachts die Wasserfraun selbs, gerufn. "

Enwell kniff die Augen zusammen und sah ihm in die Augen. Mit gesenkter Stimme sagte er:

"Hört zu Wasserratte. Ich gebe euch 200 Kupfer wenn ihr mir sagt woher der Brief von Katherine van Illdoran kam, der an Samantha Meryadeles ging."

Des Seemans Augen leuchteten auf und er öffnete die hand in der sich sogleich ein prall gefülltes säckchen niederlegte, was sehr schnell in der Tasche des Seebärens verschwand.

"Den Brief an den Drachen, meinssu? Dat war ech' komisch, jung, weil der kam aus Albar, und wer schickt den bidde Briefe aus Albar, da hab ich mir den nam' von der maid gemerkt, Katherine van Illdoran.. hab sie noch vor monaten auf ein schiff steigen sehn, aba das sie nach albar ging? wer hädde das gedacht..."-

"Danke euch. Nun sagt mir wann kommt hier ein Boot zum festland an."

Der Hafenmeister schaute ratlos in seine Augen.

"Samma bissu blind, oda was? siehssu nich die schnigge da?"

Enwell folgte seinem Zeigefinger und tatsächlich, dort am Horizont war ein Schiff, eine Schnigge die ganz klar auf den Hafen an steuerte. Enwell riess die Augen auf, nciht über verwunderung ein Schiff zu sehn. Viel mehr weil er weil er verwundert war, Illdoranische Segel zu erblicken. Und er wusste, dies Schiff war ganz sicher nicht das seines Bruders....
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Katherine van Illdoran
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Als Kitty die Augen wieder öffnete fand sie sich auf der Sitzbank im Inneren der Kutsche wieder. Sie spürte dass das Korsett des Kleides am ihren Rücken leicht geöffnet worden ist, damit sie leichter Atmen konnte. Es ruckelte, die Kutsche war in Bewegung, doch Basil schien nicht bei ihr zu sein. Sie setzte sich langsam auf und blickte beim Fenster raus... es waren kaum noch ein paar Meter bevor sie das Anwesen erreichen würden. Bekümmert strich Katherine durch ihr dunkelblondes Haar. Hatte sie eine Grenze überschritten?

Als die Kutsche zum Stillstand kam stieg sie langsam aus und wandte sich zum Kutscher. "Ergon,... wo ist Basil?", fragte sie und sah ihn leicht besorgt an. "Macht euch keine Sorgen milady. Der Herr hat gesagt, ich soll euch nach Hause bringen. Geht doch nach drinnen Lady."
"Aber...", widersprach Kitty, doch der Kutscher schüttelte nur den Kopf. Er schwang die Zügel und die Pferde setzten sich wieder in Bewegung.
Katherine atmete tief durch und wandte sich zu den Türen des großen Anwesens. Ihr war immer noch schwindlig und sie wusste nicht wie sie ihre Gefühle einordnen sollte. Sie war verletzt und enttäuscht, dass Basil sie hatte aufgehalten. Enttäuscht darüber, dass er nicht versucht hatte das Leben des Mannes zu retten.

Nachdem sie das Haus betreten und sich ins Wohnzimmer begeben hatte, setzte sich vor den Kamin und ließ sich von einer Bediensteten einen Tee bringen. Sie fühlte sich so hilflos und es fiel ihr schwer Basil zu verstehen. Enwell hätte das nie zugelassen. Er wäre der erste gewesen der den Mann davon abgehalten hätte den Sklaven zu schlagen, auch wenn er sich selbst dabei in Gefahr gebracht hätte. Aber Basil war nun mal nicht Enwell und Albar war nun mal nicht Illdoran oder Gobaith. Die Dinge liefen hier anders,.. umbarmherziger.
Eine halbe Stunde verstrich, ohne das Basil wiedergekehrt war. Die Bedienstete fragte sie ob sie nicht schon ins Bett wolle, immerhin wäre es spät und sie sähe müde aus, doch Kitty ließ sich nicht überzeugen.

Erst eine weitere halbe Stunde später öffnete sich die Türen des Anwesens wieder. Als Basil das Wohnzimmer betrat fand er Katherine schlafend vor dem Kamin vor, mit ihrem Kopf an das Sofa gelehnt. Leise trat er ein und legte seinen Mantel ab und mit einem müden Seufzen setzte er sich vorsichtig neben ihr. Liebevoll began er durch ihr dunkelblondes Haar zu streicheln und beobachtete wie sie schlief. Es dauerte jedoch nicht lange bis Kitty durch die Berührungen erwachte und vorsichtig den Blick zu Basil hob. Sie blinzelte ein paar mal um ihre Orientierung wiederzugewinnen, dann musterte sie ihn. "Wo warst du...?", fragte sie und setzte sich auf, Basil jedoch erhob sich und wandte sich zur Tür. "Ich werde ins Bett gehen. Wirf einen Blick in das Haus der Bediensteten. Ich denke das wird dich interessieren. Und komm doch dann nach.", sagte er lediglich als er aus dem Wohnzimmer verschwand und die Treppen hochging.
Kitty stand stirnrunzelnd auf und verließ die Villa um ein paar Meter weiter zu der Hütte zu gehen in der einige Bediensteten lebten. Vor der Tür stand der Kutscher und blickte still in die Ferne. Er sah auf als er Kitty näher kommen sah und öffnete die Tür hinter ihm. Ein fragender Blick lag auf ihr Angesicht doch ohne etwas zu sagen betrat sie die Räumlichkeiten. Ergon begleitete sie hinein und deutete sie zwei Zimmer weiter. Ihre Augen weiteten sich als einen Blick in das besagte Zimmer warf und darinnen einen Mann in einem Bett vorfand. Es war der Sklave der verprügelt worden war. Sein Gesicht war geschwollen von den Schlägen, aber es schien als sei der gebrechliche, wenn auch junge Mann schon vor Erschöpfung eingeschlafen. Stumm aber fragend blickte zu Ergon.
"Der Herr hat dem Mann den Sklaven abgekauft.", beantwortete jener ihre stumme Frage. "Es schien nicht einfach zu sein, der Mann war erpicht darauf den Sklaven zu erschlagen. Aber wie alle Adelige ließ auch jener sich von dem Gedanken an Gold blenden und willigte schlussendlich ein. Er hat auch einen Mediko beauftragt vorbei zu schauen, er dürfte wohl jeden Moment hier sein."


Als Kitty die Treppen der Villa hinauf ging schüttelte sie leicht den Kopf über sich selbst und ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie hatte sich nicht in Basil geirrt, das war ein erleichterndes Gefühl. Zögernd stand sie nun vor der Tür zu seinem Schlafzimmer bevor sie jene öffnete und leise eintrat. Der Mond fiel durch die halboffenen Vorhänge und leuchtete Basils schemenhafte Gestalt auf dem Bett an. Sie zog ihre Schuhe aus und schloß die Tür hinter sich bevor sie langsam an das Bett trat. Auf 'ihrer' Seite des Bettes lag ihr Nachtkleid. So wandte sie ihren Rücken zu Basil und began die schon gelockerten Schnüre des Kleides zu öffnen und den Stoff dann von ihrem Körper zu streichen... Sie wusste das Basil noch nicht am schlafen war und sie konnte seine Blicke auf ihrem nun bloßen Rücken spüren, der genauso durch den silbernen Schein des Mondes erhellt wurde, wie er zuvor.
Nach dem Nachtkleid greifend , schlüpft sie in jenes hinein und strich die Seide an ihrem schmalen Körper glatt. Erst dann kniete sie sich aufs Bett, sah Basil in seine nun dunklen Augen und küsste vorsichtig seine Wange.
"Danke",.. flüsterte sie.


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Katherine van Illdoran
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"Und er tut auch nichts?" - "Nein er ist ganz zahm, keine Sorge, Katherine."

Ein Schnaufen ertönte aus den Nüstern des Hengstes und Kitty wich ehrfürchtig einen Schritt zurück. Das Fell war von dunkelbrauner Farbe und hatte eine weiße Zeichnung von Stirn zu Schnauze. Seine tiefdunklen Augen ruhten auf Kitty. "Naja gut, er hat vielleicht ein wenig Temperament.", gab Basil zu und trat an Kittys Seite und nahm die Zügel aus ihren Händen. "Möchtest du es nun versuchen?"

"Ich weiß nicht. Ich meine,... ich komme zwar von einem Bauernhof hab ich habe immer alle Tiere gemieden die größer waren als ich selbst.", antwortete sie kleinlaut und ließ das Pferd dabei nicht aus den Augen. "Es wird dir gefallen, glaub mir." Er schmunzelte und Katherine fühlte sich ein wenig beschämt. Sie griff in ihre Tasche und nahm einen Apfel heraus welche sie dem Pferd vor die Schnauze hielt. Es ließ nicht lange auf sich warten und schnappte sich den Apfel mit den langen Zähnen.
"Also eigentlich gibt es die Belohnungen immer erst im Nachhinein." - "Er hat mich noch nicht getreten, ich finde das ist schon eine Belohnung wert." Kitty lachte leise und sah zu Basil. Er lächelte ihr aufmunternd zu und deutete auf den Sattel.
Mit einem mulmigen Gefühl trat Kitty an die Seite das Pferdes und blickte das Zaumzeug und den Sattel skeptisch an. "Wie ist sein Name noch gleich?", fragte sie als sie nach dem Horn am Sattel griff. "Kallistus" - "Mhm .. schöner Name."
Katherine ließ ihren Fuß in die Schlaufe gleiten und holte tief Luft bevor sie allen Mut zusammennahm und sich auf den Sattel hochhievte. Es klappte gleich beim ersten Mal.
"Sehr gut", kommentierte Basil nach der Überwindung ihrer ersten Hürde und Katherine's Augen glitzerten. Sie beugte sich ein wenig nach vorn und strich Kallistus über seinen Hals. "Danke das du mich noch nicht runtergeworfen hast, Junge..." Ein Schnaufen ertönte.

"Ich glaube er mag dich." - "Ich glaube er sagte grade: Noch nicht, aber gleich.", erwiderte Kitty und Basil musste lachen. "Nun gut, gehn wir ein paar Schritte."
Basil der noch die Zügel in der Hand hielt ging ein paar Schritte am Zaun der Koppel entlang, während Kitty etwas steif im Sattel saß und sich erst langsam an die Bewegungen des Pferdes gewöhnte. Basil erklärte ihr nebenher die grundlegenden Dinge beim Reiten. Die einzelnen Befehle, die Tonlage, der Druck auf den Schenkeln und letztendlich die Zügel. All jene Dinge die dem Pferd vermittelten sollte, was es zu 'tun' hat oder was nicht. Kallistus ging artig seine Runden auch wenn er hin und wieder ein ungeduldiges Schnaufen verlauten ließ. Die Runden in der Koppel schienen ihn allmählich zu langweilen. "Möchtest du versuchen eine Runde ohne meine Führung zu reiten?". Kitty zögerte aber nickte dann. Sie griff vorsichtig zu den Zügeln die Basil ihr reichte, dann machte er Platz. In Kittys Bauch machte sich ein nervöses Kribbeln breit. "Du brauchst nichts tun außer ihn ein wenig zu lenken. Pass auf den Druck auf deine Schenkel auf, nicht das du ihn noch antreibst.", er grinst.
Er beobachtete wie Kitty auf Kallistus eine Runde nach der anderen trabbte und er lächelte. Basil mochte das Funkeln in ihren Augen und er war froh darüber auf diese Idee gekommen zu sein. Wenn es nach ihm gehen würde, würde er sie gerne jede Stunde und Minute glücklich sehen. Aber das war sie nun mal nicht. Selbst ein Blinder würde bemerken, dass ihr etwas zu fehlen schien und so sehr Basil es auch versuchte, es schien schwer diese Lücke in ihr zu füllen.
"Du machst das richtig gut, Katherine." - "Danke", rief Kitty und strahlte, sie wirkte schon um einiges weniger steif und ängstlich...

Kitty hielt Kallistus ein wenig unbeholfen an und Basil ging zu ihr um die Zügel zu nehmen, während sie vorsichtig von dem Rücken des großen Tieres stieg. Sie stolperte ein wenig als sie am Boden angekommen war und Basil fing sie mit einem Arm auf. "Hoppla.", schmunzelte sie und sah zu ihm mit einem dankbaren Blick hoch. Wie gerne würde er sie nun küssen...
"Ich werd Kallistus zurück in den Stall bringen", sagte Basil jedoch nur und Kitty nickte eifrig und ein verspieltes Lächeln lag auf ihren Lippen als sie fragte: "Darf ich das morgen nochmal versuchen?". Basil lachte.
"Immer Katherine, immer. Alles was dich glücklich macht..."

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Enwell van Illdoran
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"Albar also. Das ist wohin mich deine Spur führt? Hast du dir etwa erhofft, das ich, ein van Illdoran, auf dessen ganzes Volk die Vogelfreiheit ausgesprochen wurde, dich nicht suchen würde an einem Ort, an dem seit Jahrhunderten kein van Illdoran gewesen ist?
Oder ist ein Mann der dich dorthin nahm? Letztendlich ist es gleich, denn selbst wenn du in Chergas Reich wärst würde ich dich dort suchen und zurückholen....
Was kümmert mich also die Gefahr die für mich aus Alber ausgeht.



Drei Männer standen am Bug des Schiffes. Der Mittlere schaute dem Festland von Albar entgegen das sich langsam am Horizont abzeichnete.


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Mutter hatte ihn erhört, war seinem Wunsch schnell nachgekommen, und hatte es ihm beinahe unmöglich gemacht bei der Suche zu scheitern, selbst wenn das Zielgebiet Albar war.
In der langen Reise war sein äusseres verändert. Er hatte nun,wilderes Offenes Haar, sein Gesicht hatte einen Bart bekommen und sein Haar war geschnitten und gekürzt. Ein paar graue Strähnen und mit authentischer Schminke nach gezogenen Falten, liessen ihn mitte 40 wirken, nicht Ende 20.

Pablo, der Meisterspion der schon ewig für Illdoran in Albar arbeitete, selbstverständlich freischaffend, war ein Meister der Verkleidung. Enwell wurde in schwarze teuer wirkende Händlerkleidung gehüllt und das Schiff sah aus als wäre es ein Handelsschiff, und an Bord befanden sich eine Menge Waffen, als Vorwand sich zutritt zu Nonterre zu verschaffen.
Ein Vorschlag von Captain Vyperz, Ehemalige General und Hauptmann der Stadtwache, derzeit fahnenflüchtig.

Pablo war noch ein recht jung wirkender Bursche, mit blondem strubbeligem Haar. Er trug armseelige Kleidung, die jedoch bequem wirkte und seine Gestalt gut stand. Er war dünn und hatte ein unschuldiges und aufgewecktes Gesicht. Doch wer von seiner Arbeit wusste, dem war bewusst das er erstens viel viel älter war als man sich je von alleine denken könnte, geschweige denn vorstellen. Er war in Illdoran eine berühmte Legende unter Volk und Adel, durch Taten die schon oft ganz Illdoran im Krieg bewahrt haben. Doch niemand ausser der Königsfamilie wusste ihn zu erkennen, auch wenn diese nicht wussten welches nun seine wahre Gestalt war.

Captain Vyperz, mit früherem Namen, Brar Viepaaij, war ein stämmiger Norodaij, mit blondem Haar und Bart, breiten Schultern und einem Kampferfahrenen hartem Blick. Er trug eine eine Eiserne Rüstung, die Schultern mit Bärenfell geziert. Als Söldner nach Illdoran gereist wurde er einst General der königlichen Flotte, und zu Friedenszeiten Hauptmann der Stadtwache. Er war Enwells und Kerigans ursprünglicher Lehrmeister in der Schwertkunst gewesen, auch wenn Kerigan bei Zeiten mehr von seinem Vater lernte und Enwell damals wenig Interresse hatte den Umgang mit der Klinge überhaupt zu lernen. Und doch war Vyperz immer eine wichtige Person für Enwell gewesen, manchmal gar eine Art Vaterersatz, für den König der lieber umherreiste um Kerigan die harte Welt zu deuten.

Beides waren Männer die nach Gewissen handelten, und beiden schien die plötzliche Strenge in Illdoran, die plötzlichen Henker und eigentlich alles was dem Vertrag mit Salkamaer wiedersprach auch diesem Gewissen zu wiedersprechen. Pablo, war schon ewig im Dienst von Seraphine gewesen, wenn auch gegen gutes Silber. Und auch Captain Vyperz war Königin Seraphine, treu ergeben.
So wurden diese beiden mit dem Schiff losgeschickt. Vyperz fand schnell Männer für die Schnigge, die plötzlich und tief in der Nacht aufbrach um ihrem einstigen Prinzen bei einer Suche zu helfen. Einer Suche von der sie wussten wie wichtig dies Enwell war.

...


Enwell, der sich nun Renée del Belmondo, nannte unterzeichnete mit geübter Handschrift die Hafenpapiere und bezahlte den Hafenmeister und verliess gefolgt von Vyperz, der seine Leibgarde spielte. Pablo war als Schiffsjunge verkleidet, mit dem Rest der Besatzung beschäftigt das Schiff auszuladen. Enwell kannte Kitty genug um zu wissen das sich wohl kaum in dieser Stadt eingenisstet hatte. Nonterre, war eine düstere teilweise Prunkvolle, teilweise gossenhafte Stadt in denen auch im Sommer eisige Kälte durch die Gassen schlich. Typisch für einen Hafen und typisch für Albar. Enwell plante diese Stadt auch schnellstens zu verlassen und die Suche in der Hauptstadt zu beginnen, woher der Brief wohl versandt wurde. Alles was er brauchte war eine Kutsche und 3 Pferde zu kaufen. Eines für sich, eines für die Kutsche, die wohl Pablo ritt und eines für Vyperz. Er war überrascht wie sicher er sich unter der Verkleidung fühlte die wircklich perfekt aussah. Alles was noch an Enwell erinnerte war die Farbe seiner Augen, ansonsten war er wircklich Herr del Belmondo, freischaffender Händler mit Handelserlaubnis für Albar, eine meisterliche Fälschung von Pablo.

Wenige Stunden später trab die Kutsche begleitet von zwei Pferden in Richtung Hauptstadt. Pablo der sich nun als Sklave Belmondos ausgab, steuerte stumm die Kutsche und blieb seiner Rolle treu in dem er eingeschüchtert drein schaute und keinen Laut von sich gab. Enwell und Vyperz trabten hinter der Kutsche her und waren ebenso still, bis Vyperz das Schweigen brechen musste, als er Enwells stummes, immer wiederkehrendes Seufzen und den glasigen Blick in seinen Augen nicht länger still verbleibend ertragen konnte.

"Wir werden Sie finden, Sire. Zweifelt ihr etwa daran." gab er mit tiefer Stimme von sich, und obwohl wohl an diesem Mittag weit und breit niemand auf dem Weg zu sehn war, schaute er sich um, ob ihn jemand hören konnte.
Enwell jedoch starrte nur glasig und verträumt geradeaus.
"Ich weiss nicht. Eigentlich zweifle ich nicht daran, sie zu finden, aber so sehr daran dass sie mich überhaupt sehen will. Ich denke es ist gut sich ersteinmal an die Rolle des Renée del Belmondo zu gewöhnen. Auch nachdem wir sie getroffen haben."
Vyperz gab ein bestätigendes Brummen von sich und schwieg fürs erste. Doch die Stille hielt nicht lange da des Norodaaijs tiefe Stimme das Schweigen erneut brechen musste:
"Nein, ganz ehrlich, Sire, das glaube ich euch nicht. Ich kenne sie zwar nur vom sehn auf eurer Hochzeit, habe nicht einmal mit ihr gesprochen, aber dennoch... Als ich sie mit euch sah, habe ich die Liebe in ihren und auch euren Augen gesehn. Ich weiss ganz sicher das eine solche Liebe nur durch Cherga selbst beendet werden kann. Ganz egal wie weit sie von euch lief."
Jetzt drehte Enwell doch den Kopf zu Vyperz. Das glimmern verriet wie sehr und wie tief ihn die Worte des Alten Kriegers rührten.
"Ich danke euch, Brar."
Er blinzelte und strich sich vorsichtig den salzigen Tropfen von der Wange.
"VERDAMMT NOCH MAL!", kam es von vorne. "Jetzt muss ich das zeug noch einmal auftragen. Könnt ihr nciht von etwas anderem Reden, ich meine ist doch wahr, wenn ihr euch weiter so sentimental macht landen wir noch im Kerker mit noch viel sehnsüchtigeren Männern. Und wenn das passiert dann werdet IHR euch bücken, Vyperz, nicht ICH."

Vyperz lachte herzlich über das Pseudogezicke des Spions, der die Kutsche anhielt und zu Enwell aufs Pferd kletterte um die Tarnung ein weiteres Mal auf zu tragen. Es dauerte weniger als eine Minute da sprang er wieder vom Pferd und murmelte deutlich hörbar, als er die Kutsche bestieg:
"Im Ernst, meine Freunde. Wir sind kurz vor dem Stadttoren von Albar. Reisst euch zusammen."

...
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Katherine van Illdoran
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Kaum einen Tag später lehnte Basil sich an den Zaun der Koppel und beobachtete Katherine beim Reiten. In der Mitte der Koppel stand nun ein älterer Herr der ihr verschiedene Anweisungen und Ratschläge gab. Es war der Reitlehrer den er ihr besorgt hatte. Er würde es ihr besser beibringen können als Basil selbst, also begnügte jener sich damit der jungen Frau auf dem Pferd still zuzusehen. Katherine wirkte konzentriert, aber in ihren Gesichtszügen konnte er lesen, wie viel Spaß ihr das machte und auch dass sie langsam eine emotionale Bindung zu Kallistus aufbaute. Sie nannte das Tier nun inzwischen schon 'Schatz'.
"Eifersüchtig auf einen Gaul", dachte Basil still zu sich und grinste dann etwas.

"Basil.", erklang eine Männerstimme hinter ihm, aber Basil drehte sich nicht mal um. Er wusste auch so, wer sich da näherte. Eine blonde Mähne erschien neben ihn und klopfte ihn grüßend auf die Schulter. "Na, Basil. Muss man jetzt schon durch Felder und Matsch waten um mit dir sprechen zu können". Basil streichte sich leicht durchs dunkelbraune Haar und blickte dann zu Stephano neben ihm. "Es scheint wichtig zu sein wenn du durch Felder und Matsch rennst und dir dabei deine guten Schuhe dreckig machst.", kam als Antwort zurück und Stephano grinste etwas, wenn auch eher gezwungen. "Hör mal Basil, ich bin dein Freund, ich mach mir Sorgen."
Die Augenbrauen des Herrn Aelestors hoben sich zweifelhaft, während er Stephano musterte. "Freunde, Stephano. Das wäre mir neu. Was willst du?"
"Ich meine es ernst Basil. Ich bin nur hier um dich zu warnen. Als,.. als Geschäftspartner. Als Gleichgesinnter. Du musst wissen, die Leuten -reden-." - "Die Leute reden immer. Und?" - "Sie reden darüber, dass du Sklaven entlässt, freikaufst, Bauern mehr bezahlst als üblich, ihnen ab und zu freie Tage gibst. Bist du eigentlich des Wahnsinns?"

Basil wandte sich zurück zu dem Zaun und betrachtete Kitty, während er antwortete. "Ich wüsste nicht wieso." Unglauben macht sich in Stephanos Gesichtszügen breit und er warf seine blonde Haarpracht zurück. "Stell dich nicht dumm, Basil. Du weißt genau wieso. Weißt du in welche Gefahr du deinen reichen Hintern eigentlich bringst? Was ist nur in dich gefahren?"
Stille.
Stephano folgte Basils Blick und sah zu der jungen Frau auf dem Pferd, welche ihre Aufmerksamkeit zur Zeit nur dem Tier und dem Reitlehrer schenkte. Ihr dunkelblondes Haar flog wild in der Luft während ihre blauen Augen auf dem Kopf des Tieres gerichtet waren. Sie machte eine gute Figur.
"Ah...", entkam es dem blonden Adeligen. "Daher weht der Wind." Doch Basil antwortete nichts. Er war diese Gespräche müde. Natürlich wusste er wovon Stephano sprach, natürlich war er sich über seine Taten vollkommen bewusst. Doch es spielte keine Rolle.
"Du tust das alles für eine Frau? Sei nicht dumm Basil. So hübsch der Fang auch ist den du dir da geangelt hast, aber keine Frau ist es wert solche Risiken einzugehen." - "Gibt es sonst noch etwas, was du zu sagen hast?". Stephano machte den Mund auf, doch im selben Moment hörte er das Trabben das Pferdes näherkommen. Kitty hatte ein wenig eingelenkt und stand mit Kallistus nun neben dem Zaun der Koppel, mit ein wenig Abstand, und lächelte zu den beiden Herren runter. "Seid gegrüßt", sprach sie zu dem Fremden.
"Grüße milady", erwiderte Stephano, eine Spur weniger freundlich aber zwang sich zu einem knappen Lächeln. "Ihr macht eine gute Figur auf dem Pferd, wenn ich das anmerken dürfte." Katherine schmunzelte und neigte ihr Haupt. "Habt Dank. Aber das ist wohl mehr Kallistus Verdienst als meiner. Mit all der Geduld die er für mich aufbringt." Sie klopfte den Hals des Pferdes und lenkte dann sachte mit den Zügeln ein um eine weitere Runde in der Koppel zu reiten.
Stephano blickte ihr nach. "Wirklich kein schlechter Fang...", wiederholte er und dieses mal zog er Basils volle Aufmerksamkeit auf sich. "Wenn das alles ist, Stephano, dann verschwinde endlich von meinem Grund." - "Willst du mich rauswerfen? Ich bin hier um dir zu helfen." - "Ich benötige deine halbherzige Hilfe nicht, Stephano. Ich weiß was ich Tue und nun hau ab." - "Hüte deine Zunge, Basil. Du redest mit einem Mann mit Einfluss. Das könnte dich deinen Kopf kosten."
Basil lachte gezwungen auf. "Ich weiß um deine Intentionen, Stephano. Du bist nicht wegen mir hier, nur wegen dir selbst. Du würdest diesem Landsgut nicht schaden, weil du weißt, dass du dir selbst in die Finger schneiden würdest."
Bissig folgte die Antwort, während Stephano mit einer Hand zu der Reiterin deutete. "Dem Landsgut vielleicht nicht! Aber ihr!"
*rumms*
Stephano stolperte. Basils Faust hatte ihn unvorbereitet getroffen und trieb nun die Tränen in seine Augen. "Argh, verfl.. verflucht Basil. Verdammter Narr." Stephano richtete sich benommen wieder auf und wandte Basil den Rücken zu, welcher seine Hand ausschüttelte. Katherine die das ganze nur aus den Augenwinkeln gesehen hatte, hatte Kallistus angehalten und blickte aus der Ferne zu den Beiden hinüber. "Gehst du nun endlich?", fragte Basil kühl.
"Ja, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen", zischte Stephano und stolperte über das Feld davon.

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Enwell van Illdoran
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Die Kutsche war gut untergebracht, und Pablo war im Sklavenhaus untergebracht worden, eine Art Gasthaus, das an einen Stall erinnerte, hoch bewacht, mit einem riesegen Topf Suppe um die Sklaven auch zu nähren. Schlisslich brauchte man sie bei Kräften. Zusammen mit 2 dutzend anderen Sklaven war Pablo also in diesem Haus untergebracht, bis 'sein Herr'ihn wieder abholte. Hier zu entschnappen wäre ein leichtes gewesen für ihn, doch dass war wohl kaum Sinn der Übung. Es war Zeit sich umzuhören...

Währenddessen machte Enwell einen Spaziergang. Pablo hatte ihnen geraten sich zu trennen, schon allein, weil der Bärenhafte alte Norodaaij viel zu gerne Fragen stellte, die Enwells Schminke verwischen könnten. So man den Norodaaij geschickt die Tavernen abzuklappern und Enwell sah sich am Markt um. Feinste Kleider, Nahrung, Narrenfestspiele, Sklavenhandel, all dies fand man auf dem Markt. Enwell blickte sich um. Wie gerne war er mit Kitty über den markt in Illdoran geschlendert wenn dort Markttag war. Es war so belebt so fröhlich. Hier war es eine Mischung aus Grausamkeit und gezwungenem Leben, dazu das Bild der lachenden Narren neben dem Herold der eine Hinrichtung ankündigte wirkte so .. Pervers.

Doch ertappte Enwell sich dabei wie er die Kleider nach etwas passendem für Katherine absuchte. Dennoch schaute er weiter. Nicht das er etwas kaufen wollte. Vielleicht auch Schmuck. Er schaute über die Ohrringe, die Amulette, die Broschen und die Ringe bis...
Enwell weitete die Augen, denn er erkannte diese zwei Ringe sofort. Waren dies doch seine eigenen. Seiner und der den Kitty noch trug, als er sie verliess. Samantha hatte zwar erwähnt das Katherine sie verkauft haben sollte. Doch er hielt es für eine Art test, ob er ihr dennoch folgen und nachlaufen würde.
'Sie hat sie tatsächlich verkauft. Dann stimmt das mit dem Mann wohl auch..', schoss es ihm durch den Kopf.
"Interressiert an diesen Ringen, edler Herr? In ihnen ist noch eine Gravur aber ich kenne einen guten Goldschmied gleich um die Ecke der sie entfernen kann, wenn ihr dies wünscht."
Ein rundlicher Händler mit Hakennase lächelte ihn an, verkaufs- und feilsch lustig. Doch Enwell war nicht nach feilschen:
"Ich gebe euch 4 Silber für die Ringe und eine weitere Münze wenn ihr mir sagt wo ihr sie herhabt."
Der Strassenjuwelier, ganz überrascht nickte eifrig und gab ihm auch noch ein Lederband dazu. Enwell band die Ringe aneinander und hängte sie sich um den Hals, sie anschliessend unter dem Hemd verstauend.
"Mein Bruder gab sie mir! Er ist Bäcker. Eines Tages kam eine verrückte junge Frau zu ihm die doch tatsächlich diese 2 Goldringe für Brot bot, weil sie kein Geld hatte. Mein Bruder vermutet sie ist eines dieser Geistes Experimente aus dem Haus der Magier. "
Er lachte als einziger lauthals über seinen eigenen Scherz doch als Enwell ihm nur still in die Augen sah, abwartend ob wohl noch etwas wisenswertes aus seinem Munde kam, brach er ab und fügte nur noch ein: "Wieauchimmer, habt dank für den Handel" Er steckte sich die 5 Silberstücke ein und wandte sich dem nächsten Interressenten für siene Ware zu. Er würde wohl kaum noch einen Gedanken an Renée del Belmondo verschwenden und ihn schnell wieder vergessen.
...

Enwell ging schweigend und langsam die Strasse zum Sklavenhaus wieder hinauf es waren wohl 5 Stunden vergangen seit sich die Drei Illdoraner getrennt hatten. Er hatte einen langen spaziergang durch die Stadt gemacht und es wurde langsam dunkel. Er betrat das Sklavenhaus deutete nur still und arrogant dreinblickend zu seinem 'Sklaven' und bezahlte für die Unterbringung. Draussen kam ihnen auch ein alter Bärenkrieger entgegen der stark nach Bier und Met roch, jedoch sehr grade lief. Der Gesichtsausdruck verriet jedoch das die Tour durch jeglichen Tavernen Albers, nicht so einfach an ihm vorbeigegangen war.
Zu dritt und wortlos verliessen sie die Stadt holten Pferde und Kutsche aus dem Stall und machten sich gen Süden auf um dort zu kampieren.


"Und habt ihr etwas herausgefunden?", fragte Vyperz der den Blick seines Schützlings zu deuten wusste. Enwell holte zur Antwort nur die Ringe hervor und fügte seufzend hinzu. "Gegen Brot eingetauscht."
Pablo wandte den Kopf ruckartig in seine Richtung.
"Und an Sklaven ausgeteilt, Sire. Jeder Sklave in dieser Region spricht von dieser Geschichte, in der eine Frau ihr gesammtes Hab und Gut an die Armen und Unterdrückten gegeben hat um ihnen Nahrung zu geben. Verschwendung, wenn ihr mich fragt. Schliesslich verhungern die dann halt im nächsten Monat trotz-.."
"Danke für den Beitrag, Pablo, aber er hat dich nicht gefragt", brummte Vyperz.
Enwell hingegen blickte nur still in das Feuer.
"Ich habe auch etwas über eine solche Frau gehört, Sire. Es wurde vor wenigen Tagen ein Sklave auf offener Strasse verprügelt. An sich nichts besonderes wenn man bedenkt, wo wir uns befinden."
Vyperz kratzte sich am Kopf bevor er weitersprach, da Enwell immer noch still ins Lagerfeuer starrte.
"Es geht jedoch das Gerücht um das eine Frau zunächst losstürmen wollte um dies zu verhindern. Stattdessen wurde der geprügelte Sklave später von einem Adligen gekauft. Ihm soll nun das Aelestor-Gut gehören."
Enwell wendete den Kopf und weitete die Augen.
"Das Aelestor-Gut? Das Gebiet des Grafens dem einst die Gründerväter Illdorans, entkamen?!"
Der Bärtige Krieger nickte nur und schaute leicht bedrückt. Enwell seufzte und wollte sich aus gewohnheit eine Strähne aus dem Gesicht streifen, die nicht mehr da war.
"Das Aelestor-Gut spricht sich auch bei den Sklaven rum. Es scheint als wünsche sich jeder Sklave auf dieses Gut zu kommen, um dort freigelassen zu werden, wie sogar ein paar zuvor. "
Enwell schaut zwischen den beiden hin und her, halb lächelnd halb trauernd. Es schien als war dar ein grosser Funken Hoffnung, sie wieder zusehn, jedoch auch mehr als die Wahrscheinlichkeit, das Kitty sich mit dem Gutsherren der einstigen Herren seiner Urvorfahren eingelassen hatte.
Der Gutmütige Krieger mit der harten Schale, bemerkte nartürlich diesen Blick, an dem Mann den er noch immer als seinen jungen Schützling ansah.
"Wenn es sich hier um eure Frau handelt, dann solltet ihr Stolz sein. Sie hat sich in wenigen Monaten einen ganz schönen Namen gemacht."
"Ja und dafür sich selbst in Lebensgefahr gebracht. Gutmütigkeit wurde hier nicht selten mit Tod bestr...", kam es aus Pablos Ecke, beovr er einen Kochtopf ausweichen musste gefolgt von einem knurren:
"Kannst du nicht einmal deinen RAND halten?!"-"Is doch wahr?"-"Habt ihr sowas wie Gefü-"
Enwell hob nur ruckartig die Hand. Beide verstummten und setzten sich wieder in entspanntere Haltung. "Lasst nur, Pablo hat recht, sie schwebt in Gefahr. Doch statt uns zu streiten, ob ich dies mir nun bewust machen sollte oder nicht, will ich mich lieber damit beschäftigen wie wir an sie heran kommen."
Ein zustimmendes Schweigen, an denen beiden sich nur nickend einmal anschauten war das folgende....
Enwell liess die Stille einen Moment wirken und lehnte sich dann vor:
"Was haltet ihr von folgendem...."


____
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Katherine van Illdoran
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Der restliche Tag war schnell vergangen und Katherine störte es, dass Basil kaum ein Wort darüber verloren hatte, was zwischen ihm und Stephano vorgefallen war. Sie wusste, er wollte sie nicht belasten, aber das wäre kaum noch möglich gewesen. Ihr war bereits klar dass es wohl um sie gegangen war. Und das wohl nicht ohne Grund.. immerhin war Katherine Schuld an einiger Aufregung. Gerüchte und Geschichten gingen von ihr in Albar um. Wie sie ihre Eheringe für Brot verkauft hatte und jenes verteilte und ähnliches. Auch wenn sie innerlich selbst stolz für ihre Taten war, so hatte sie dennoch auch Angst. Angst davor, dass Basil für ihre Hirngespinste und Moralansichten bezahlen müssen würde. Sie wollte nicht, dass ihm etwas geschieht. Er hätte es nicht verdient.

All diese Gedanken gingen Kitty auch am nächsten Morgen durch den Kopf, als sie erwachte. Zu ihrer eigenen Überraschung schlief Basil ebenso noch neben ihr. Für gewöhnlich stand er früher auf als sie, fuhr in die Stadt um Geschäfte zu erledigen oder kümmerte sich zuhause um den Papierkram. Er war ein beschäftigter Mann, immerhin führte er ganz alleine ein ganzes Landsgut. Doch an diesem Morgen schien er die Arbeit ruhen lassen zu wollen und Katherine konnte es nur zu gut verstehen.
Kitty lag mit ihrem Rücken zu ihm, während er einen Arm um ihre Hüfte gelegt hatte und sein Gesicht an ihrer bloßen Schulter ruhte. Sie konnte seinen warmen, ruhigen Atem auf ihrer Haut spüren und inzwischen war ihr aufgefallen, dass Basils 'Plan' wohl wirklich aufging. Sie scheute seine Nähe nicht mehr wie zu Beginn und sie fühlte sich sogar wohl und beschützt in seiner Umarmung. Er war für sie wie ein Fels in der Brandung und Katherine war dankbar für jeden Moment mit ihm. Doch Liebe...?

Langsam löste sie sich aus seiner Umarmung und Basil schlief so tief, er hätte wohl selbst ein Erdbeben nicht bemerkt, wäre es direkt unter ihnen gewesen. Sie legte sich einen Morgenmantel um und schlich mit bloßen Füßen hinaus in den Gang, die Treppe hinunter, in Richtung Küche als eine Bedienstete ihr entgegen kam und sie blinzelnd musterte. Kitty lächelte sie keck an. "Könnt ihr mir Frühstück für den Herrn Aelestor machen? Ich würds ihm gern persönlich zum Bett rauftragen", fragt sie und die Bedienstete nickte rasch, legte den Staubwedel beiseite und huschte in die Küche. Keine 10 Minuten später wurde Katherine ein Tablett gereicht mit dampfenden Tee, ein paar Brötchen, Butter und Marmeladen. "Habt Dank", sagte sie und huschte damit die Treppen wieder hoch, sogar ohne etwas von dem Tee zu verschütten... sie öffnete die nicht geschlossene Tür mit leichtem Druck von ihrer Schulter und wanderte dann ins dunkle Schlafzimmer hinein. Er lag immer noch da so wie sie ihn verlassen hatte, schlafend. Sie legte das Tablett vorsichtig am Bett ab, bevor sie zu den schweren Vorhängen ging und jene einen Spalt aufzog, so dass etwas Licht ins Zimmer fiel. Vorsichtig schob sie dan das Tablett etwas weiter ins Bett damit sie auf jenes setzen konnte und blickte Basil abwartend an. Sie zögerte einen Moment, doch neigte sich dann zu ihm und küsste ihn vorsichtig auf die Wange um ihn zu wecken. "Basil", flüsterte sie und ein leichtes Brummen ertönte als Antwort. Kitty schmunzelte und ein paar Momente später öffnete Basil endlich seine dunkelbraunen Augen. Für einen Moment sah er sie fragend an, bis sein Blick auf das Tablett mit dem Frühstück fiel. Er lachte leise und legte seinen Kopf zurück auf das Kissen und sah wieder zu ihr hoch. "Guten Morgen", strahlte Kitty ihn an. "Guten Morgen Liebste. Wofür hab ich das denn verdient?", antwortete er und setzte sich dann langsam auf. "Du hast noch viel mehr verdient", war ihre Antwort und schob das Tablett näher ran. "Marmeladebrötchen?"
"Du bist ein Engel..."

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Katherine van Illdoran
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So ruhig wie der Tag am Morgen begonnen hatte, so geschäftig wurde er gegen Mittag. Basil hatte sich schon kurz nach dem Frühstück angezogen und sich wieder in sein Arbeitszimmer begeben. Nun saß er wieder mit schwerem Kopf vor den Pergamenten, den Verträgen, Nachrichten, Ansuchen. Er hatte keinen Willen mehr für diesen ganzen Papierkram. Vor Katherine noch kam er mit dieser Arbeit wunderbar zurecht, doch nun wollte er seine Zeit nicht an dieser Stumpfsinnigkeit verschwenden, wenn er eigentlich viel lieber bei ihr wäre. Katherine van Illdoran.
Basil strich sich durch das dunkelbraune Haar. Er kannte diesen Namen gut. Zu gut, aber er hatte es Katherine letzten Endes nie erzählt, waren es doch seine Großväter die die Gründer von Illdoran als Sklaven gehalten hatten. Damals war das Aelestor-Gut wohl das doppelte oder dreifache von dem was es heute war. Es war kaum noch etwas über geblieben von dem Ansehen und dem Reichtum denen die Aelestors damals innehatten. Nach dieser 'Trägodie' war nur noch ein Bruchteil zurück geblieben. Eigentlich war es Ironie des Schicksals dass er sich ausgerechnet in eine junge Frau verliebte die den Namen Illdorans trug und irgendwo in seinem Innersten ahnte Basil, dass sie vielleicht für sein Verderben verantwortlich sein könnte. Für das Verderben des letzten Buchstücks des Aelestor-Guts. Doch wenn das Schicksal auf solch liebliche Art und Weise auf ihn stieß, dann würde er es mit offenen Armen willkommen heißen.
Basil schüttelte den Kopf um seine Gedanken zu vertreiben. Wenn er aus dem Fenster sah, strahlte die Sonne warm herab, doch etwas in ihm wusste, dass dieser Tag heute nicht nur Gutes bringen würde.


Katherine stapfte mit den Reiternstiefeln durch den Feldweg rüber zum Reitstall. Sie war frohen Mutes und strich sich Hemd und Hose zu recht, bevor sie das Tor öffnete und den Pferdestall betrat. Einige Köpfe hoben sich und Ohren zuckten bei den Geräuschen, aber Katherines Ziel war eine ganz bestimmte Box.
Guten Morgen Schatz“, sagte sie zu Kallistus welcher sich zu ihr wandte und ihren Wange mit seiner Schnauze stubste und schnaubte. „Heute machen wir einen kleinen Ausflug, was denkst du, Kallistus? Ich vertrau dir.“ Ein weiteres Schnaufen folgte und Katherine lächelte zufrieden und wandte sich von der Box ab um das Zaumzeug zu holen. Ihr Reitlehrer hatte gestern erwähnt welches Geschick Katherine auf dem Pferd bewies und dass ein Reitlehrer eigentlich schon nicht mehr von Nöten war, denn das was andere durch Training lernten, schien sie schon in die Wiege gelegt bekommen zu haben. Ein natürliches Verständnis.
Doch Katherine wollte daran nicht glauben, zwar hatte sie Tiere gerne, aber so war sie sich doch sicher, dass es nicht nur an ihrem 'natürlichen Talent' lag, sondern auch daran, dass sie Kallistus Respekt entgegenbrachte. Sie sah sich nicht als Reiter des Tieres. Sie sah sich als Freund.

Sie griff nach dem Zaumzeug und hob es an, etwas stroh davon schüttelnd und grade als sie nach dem Sattel greifen wollte, zuckte sie zusammen. Etwas kaltes, metallisches drückte sich an ihren Hals, während sich ein Arm um sie herum schlang und sie in einen festen Griff zog. Ihre Augen weiteten sich. Sie hatte den Mann weder gesehen, noch gehört, welcher sich wohl in der Stallung versteckt gehalten hatte und ihr nun einen Dolch an die Kehle hielt. Sie sah schwarzes, längeres Haar, aber mehr vermochte sie von dem Angreifer hinter ihr auch schon nicht zu erkennen. Ihr Herz pochte schnell und stark. „Sssh.“, die Stimme klang befehlsgewohnt. „Ganz ruhig Hübsche. Ich bin hier um dir eine Nachricht zu überbringen, also hör gut zu, denn du solltest sie dir merken.“ Katherine schloß ihre Augen und lehnte ihren Kopf etwas zurück in dem Versuch dem Druck der Klinge etwas zu entweichen. Die Lippen des Mannes berührten nun leicht ihr Ohr während er weitersprach. „Wenn du deine liebliche Kehle nicht durchgeschnitten haben möchtest, dann wirst du dich in Zukunft ein wenig zurückhalten müssen. Es gibt Leute hier die nicht gerne sehen, was du veranstaltest und denen dein Tod nur Recht käme, wenn dadurch ihre Geschäfte nicht mehr gefährdet wären. Sei nicht dumm Kind, du bist noch zu jung um deinen Tod zu besiegeln und ich bin schon zu lange in diesem Geschäft um noch Spaß daran zu finden ein hübsches Ding wie dich umzubringen, also tu uns beiden einen Gefallen und verhalte dich gefälligst still.“
Der Griff lockerte sich und der Dolch wurde von ihrer Kehle genommen, dann versetzte ihr der Assassine einen Stoß und Katherine stürzte zu Boden. Eiligen Schrittes aber leise genug verließ der Mann den Stall und verschwand hinter den Toren, während Kitty sich an die Truhe hinter ihr lehnte und zitterte. Tränen trieben sich in ihre Augen, aber es waren keine Tränen der Angst, als viel mehr der Wut. Sie verweilte dort eine Weile an der Truhe, rieb sich die leicht die Stelle an die sich die Klinge leicht in die Haut geritzt hatte und versuchte sich zu beruhigen während die Tränen von ihren Wangen tropften. Dann erhob sie sich mit zitternden Knie aber griff abermals festen Willens nach dem Zaumzeug und dem Sattel.
Mit entschlossenem, aber glasigen Blick ging sie zurück zu der Box von Kallistus und öffnete jene um den Hengst zu satteln. „So leicht lass ich mich nicht unterkriegen... Ich hab nichts zu verlieren, außer mein Leben und wenn es das ist, dann zahle ich den Preis gerne. Was sollte mich den halten“, murmelte sie und führte Kallistus aus der Box und hinaus aus den Stall. Schwungvoll zog sie sich auf den Sattel hoch und Kallistus trabbte los als Kitty ihn in Richtung Bedienstetenhütte lenkte.

Ist das Brot fertig?“, fragte Kitty und sah von Kallistus hinab zu Ergon der keck zu ihr hoch lächelte. „Ja, milady.“ - „Na dann mal los.“
Die junge Bedienstete die sie damals am Balkon ausgefragt hatte, kam mit einem Sack heraus und hievte ihn zu Kitty hoch. Jene nahm ihn und ihn an das Horn des Sattels. „Gebt auf euch acht“, sprach sie und sah Katherine besorgt an. Jene nickte nur und trieb Kallistus dann zum Galopp an.

Im schnellen Galopp preschte Kitty auf Kallistus über die Feldwege in Richtung Hauptstadt. Ihr dunkelblondes Haar wehte wild im Wind, während sie die Augen zusammeknief. So schnell war sie bisher noch nicht geritten, aber es war ein gutes Gefühl und Kallistus vermittelte ihr Sicherheit. In diesem Tempo dauerte es nicht lange bis sie Albar erreichte und sie zügelte Kallistus runter zu normalen Schritttempo als die Straßen betrat. Sie lenkte den Hengst rasch von der Hauptstraße weg und trabbte stattdessen eine der vielen Seitengassen entlang. Nach weiteren 15 Minuten hatte sie ihr eigentliches Ziel erreicht. Eines der vielen Armenvierteln von Albar. In ihre Tasche greifend zog sie eine weiße Feder daraus hervor und steckte sich jene hinter ihrem Ohr ins Haar und schmunzelte fast verspielt. Sie stieg von den Rücken des Hengstes und griff in den Sack und zog das erste Laib Brot hervor und näherte sich einem alten Mann der auf der Straße saß. Sie ging in die Hocke und reichte dem Mann das Brot. „Hier, lasst es euch schmecken.“, sagte sie und erhob sich wieder. Der verdutzte Alte blickte auf das Brot in seinem Schoß und sah dann auf. „Herrin? Ich.. kann das nicht bezahlen.“, stammelte er. „Das sollt ihr auch nicht.“, erwiderte Kitty und ging weiter, Kallistus an den Zügeln führend. Innerhalb von Minuten hatte es sich in der Straße herumgesprochen und die Menschen kamen auf Kitty zu, baten um Brot. Doch erringte sie nicht nur die Aufmerksamkeit der Armen. Zwei Wachen bemerkten den Menschenauflauf in der Seitenstraße und betrachteten das Schauspiel mit gehobenen Brauen. „Macht sie sich damit nicht strafbar?“, sagte der Dunkelhaarige zu dem Älteren. „Sie verteilt Brot. Warum sollte sie damit ein Gesetz brechen?“, kam die ratlose Antwort zurück. „Naja, hast du eine Ahnung was der Statthalter darüber denken wird, wenn er hört wieviele Steuern ihm hier grade durch die Lappen gehen in dem das Mädel dort das Brot umsonst verteilt?“ - „Aye. Melden wir's halt mal der Obrigkeit.

Das Brot verteilte sich schnell und Kitty hatte nicht mal annähernd die Hälfte der Menge aufbringen können um die hungrigen Mäuler allein in dieser Straße zu stopfen. Aber der Versuch war es wert gewesen. Dankbarkeit und Zuversicht war ihr nur so entgegen geschlagen. Ein Funke Hoffnung war entfacht worden und paar Magen würden zumindest für diese Nacht weniger laut knurren.
Nachdem sie sich von den Leuten losgerissen hatte, die mit Fragen und Bitten und dankbaren Worten nur so überhäuften, stieg sie auf Kallistus und bahnte sich ihren Weg zurück zum Stadttor. Sie war guter Dinge, als sie die Tore am erreichen war, doch kurz bevor sie die Straße nach draußen nehmen konnte, senkten sich die Helebarden und verschlossen ihr den Weg. Die Stimme einer Wache hinter ihr ließ verlauten: „Lady! Ihr seid verhaftet wegen Störung der städtischen Ordnung!“

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Enwell van Illdoran
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Post by Enwell van Illdoran »

Enwell hatte lange geschlafen, und gleich nach dem frühstück, ein wenig brot, wurde Enwell erneut verkleidet und Sie betraten erst bei hoher Mittagssonne die Stadt. Sie hatten beschlossen gegen Abend bei dem Aelestor gut aufzutauchen und sich als Sklavenhändler auszugeben. Wenn Der Baron de Aelestor wircklich so interressiert darin war so würde es eine Möglichkeit bieten sich näher umzuschauen. Dazu würden sie Sklaven brauchen. Als sie am Tore der Stadt standen um die Pferde in den Stall unterzubringen.

Sie bezahlten die Miete beim Stallburschen und wollte die Stadt betreten, als sich zwei Hellebarden vor ihnen senkten. Doch es war überdeutlich das die Wächter nicht ihnen den Weg versperren wollten. Alle drei, begriffen sofort die Situation, als sie die Frau sahen drückten sich Reflexartig an die Wand. Vyperz raunte leise zu ihnen hinüber: "Erst einmal abwarten, wie viele...", als er Enwells Hand schon entschlossen auf dem Schwertgriff sah.
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Katherine van Illdoran
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Post by Katherine van Illdoran »

Kallistus bäumte sich auf und Katherine hielt am Horn des Sattels fest und sprach beruhigend auf das Tier ein "brrr... schon gut, Kallistus. Schon gut". Als der Hengst sich wieder auf seinen Vorderhufen befand hob sie den Blick und sah zu der Wache die die Festnahme verlauten hat lassen.
"30 Minuten Heldenmut und schon ist der Traum aus", dachte Kitty still zu sich. Aber noch würde sie sich nicht geschlagen geben. Zumindest so, dass es sich in ganz Albar rumsprechen würde.

"So?", erhob Kitty ihre Stimme. "Was habe ich denn Unrechtes getan?" Sie strich sich eine Strähne ihres dunkelblonden Haares zurück, in welchem noch immer die schneeweiße Feder steckte, wie ein Erkennungszeichen einer jungen Rebellin. Stoff der Geschichte machen würde.

Der Wächter zögerte. Es waren nicht unbedingt wenig Leute am Tor und viele Bürgerliche und Bauern waren stehen geblieben um das Schauspiel zu betrachten. Abgesehen von den zwei Wächtern an den Toren waren es nur er und sein Kamerad die für die Festnahme der Frau verantwortlich waren. "Ihr... habt unversteuerte Waren an Männer und Frauen weitergegeben", kam die wohl überdachte Antwort, doch Katherine ließ das nicht auf sich sitzen.
"Ihr sperrt mich also ein weil ich Brot umsonst an die Leute ausgeteilt habe?", fragte sie, gut hörbar. Und es verfehlte keineswegs die Wirkung. Ein leises Raunen und flüstern ging durch die Reihen der Bürgerlichen.

"Ich bin nicht hier um mit euch über das Vergehen zu diskutieren. Ihr seid festgenommen Lady, steigt vom Pferd.", sagte der Wächter mit Nachdruck und ging einen Schritt auf sie zu.
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Enwell van Illdoran
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Post by Enwell van Illdoran »

Auf einmal erschien ein ärmlich gekleideter Bursche auf den Torplatz. "Haltet ein! Sie gab uns Brot und essen, wie könnt ihr sie dafür verurteilen?" Ein Raunen gefolgte seienr Aussage, diese wiederum gefolgt von einem Brummendem Gegenschrei:
"Warum sollen wir steuern zahlen um zu essen, wenn diese es einfahc herumwirft?! Wenn die Bettler es nciht bezahlen können, so steht es ihnen nicht zu, so war es schon immer!"
Ein grosser stämmiger und schon älterer Norodaaij stand nun ebenfalls auf dem Platz. Der Wächter zögerte und ahnte schlimmes.
"Wovon sollen sie dies bezahlen?"-"Um zu essen muss man arbeiten."
"Ihr meint wohl Leibeigener werden."-Wenn man zu sonst nichts taugt."
"Ihr seid ein reicher Narr"- "Narr? Wartet, ich zeig euch was für ein Narr ich bin..."

Der Norodaaij stürmte auf den Bruschen zu, gefolgt von dem Wächter der ihm aufhalten wollte. Doch als der alte Krieger mit seinen Pranken ausholte und dabei ganz ausversehn, dem Wächter eine mitgab, war dieser so ziemlich unfähig weitere Schritte zu übernehmen. Die Menge häufte sich um die Anbahnende Schlägerei, manche fingen ebenso an sich zu shclagen und alles endete in einem Chaos in denen die Wächter versuchten sich durch den Pöbel zu kämpfen um einzugreifen.

In dem Moment sprang ein Mann in schwarzen Gewändern, mit der Kaupuze über dem Kopf auf das Pferd der Dame, ergriff die Zügel und gab ihm die Sporen. Sie ritten zum Tor hinaus den Weg hinab. Enwell sog ihren Geruch ein und kämpfte gegen den Drang an sie zu umarmen und an sich zu drücken. Er wusste Pablo und Vyperz würden es schaffen unbemerkt die Stadt zu verlassen. Er brachte sie zu dem Platz an denen sie ihre Kutsche gelassen hatten, daneben eine Feuerstelle. Die ganze Zeit über verblieb er still und als er vom Pferd stieg bemühte er seine Augen im Schatten der Kapuze zu waren.

Er sah sie an wollte etwas sagen doch es war ihm unmöglich. Er musste sich erst darauf konzentrieren seine Stimme gut zu verstellen. Er setzte sich einfach auf den Stamm von gestern und legte Feuerholz auf die Feuerstelle. So gern er sich ihr zu erkennen geben wollte, kämpfte er dagegen an, um ihr unerkannt zu bleiben
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Katherine van Illdoran
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Post by Katherine van Illdoran »

"Narr? Wartet, ich zeig euch was für ein Narr ich bin..."

Katherine blinzelte über die heftigen Reaktionen die das ganze hervorrief. Sie konnte sich an den Sklaven der das Brot erwähnte, nicht erinnern, aber im Moment hatte sie andere Sorgen. Was sollte sie nur tun? Davon reiten? Warten bis die Unruhe vorbei war und sich festnehmen lassen?

Doch noch bevor sie sich entscheiden konnte, geschah etwas unerwartetes. Ein Mann war hinter ihr auf Kallistus gesprungen welcher auch so schon nervös genug war. Er packte die Zügel das Pferdes rechtzeitig denn kaum eine Sekunde später wieherte der kräftige Hengst laut auf und brach polternd beim Tor hinaus, die Helebarden der abgelenkten Wachen einfach auf die Seite stoßend.
"Hey!" rief Kitty entsetzt und für einen Moment war ihr alles andere als klar ob der Mann in der schwarzen Kleidung hinter ihr nun Freund oder Feind war... Doch als sie erst aus dem Tor draußen waren, war es ihr egal geworden. Womöglich war sie von dem Regen in die Traufe geraten, aber egal was das hier sollte, sie hatte bessere Chancen als mit den Wachen.

Als der Mann bei dem Lager von Kallistus stieg sah Katherine ihn musternd nach. Den Falten nach zu urteilen, war er nicht mehr der Jüngste, aber ein Blick auf seine Augen blieb ihr verwehrt. Welchen Grund hätte er denn sich zu verstecken. Sie räusperte sich und blieb einen Moment länger auf Kallistus Rücken sitzen.. steigte jedoch dann hinab, als sie es für unangebracht hielt. Sie nahm seine Zügel in die Hand und näherte sich ein paar Schritte der Feuerstelle.

"ähm... habt Dank.", murmelte sie.
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Enwell van Illdoran
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Post by Enwell van Illdoran »

Enwell nickte. "Ihr habt wahrhaft Hilfe gebraucht." Gab er mit tiefer stimme von sich. Er versuchte antteillos, kalt, und verstohlen zu wirken, so wie es ihm die Rolle von Renée erteilte. "Doch euer Dank sollte eher meinen Dienern gelten, die für den Tumult sorgten, der uns die Flucht ermöglichte. Vielleicht könntet ihr euch uns auch erkenntlich zeigen, in dem ihr uns einen Unterschlupf gewährt."

In dem Moment tauchten auch Pablo, der auf Enwells Ross ritt, und Vyperz auf. Vyperz musterte Katherine eine Weile und schenkte ihr sein Bärengleiches Lächeln. Er hoffte dass sie sich nicht an ihn erinnern würde. Pablos Blick war ebenso auf die Dame gerichtet, allerdings musterte er sie mit äusserster Skepsis. "Ist euch der leere Bauch eines Armen so viel wert, ihr dafür euer Leben riskiert, Milady? Ob ihr sterbt oder lebt, er und seine Gleichgesinnten werden dennoch Hunger lei-"
Und dann verstummte er, sich die Seite haltend mit schmerzverzerrtem Gesicht, ausgelöst durch einen Seitenhieb von Vyperz Ellenbogen.
"Hört nicht auf ihn. Er legt gerne für euch den Kopf in die Schlinge." Beide sahen nun zu ihrem 'Herrn' der sich erhoben hatte und das Gewand glatt strich.
"Zumindest, wenn man dafür eine Unterkunft bekommen kann. Doch erlaubt mir uns vorzustellen." Er warf die Kapuze ab, hoffend darauf das der erstige Schein gewahrt war.
"Ich bin Renée del Belmondo, freier Seehändler und dies sind meine Leibeigenen Diener Pablo und Brar."
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Katherine van Illdoran
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Post by Katherine van Illdoran »



Katherines Blick ruhte auf 'Renée'. Fast zu lange. Etwas an ihm hat ihr Herz für einen Moment höher schlagen lassen, doch blinzelte sie und sah von dem Seehändler weg, hinüber zu Pablo und Brar, als würde sein Anblick ihr schmerzen. Sie zupfte sich die schneeweiße Feder aus ihrem Haar. Etwas war nicht geheuer, auch wenn Katherine es nicht fest machen konnte. Es war ein Gefühl, dass ihr eine Gänsehaut verursachte. Es dauerte noch einen Augenblick bevor sie sich zusammenreissen konnte und endlich das Wort ergriff.

"Katherine", stellte sie sich vor ohne einen Nachnamen zu erwähnen. "Danke für eure Hilfe... auch wenn ich nicht wüsste, wofür ich jene verdient hätte. Ich denke eine... Unterkunft kann ich euch für ein paar Tage besorgen. Wenn es euch nicht stört jene Unterkunft mit ein paar Bediensteten zu teilen."
Katherine sah zu 'Brar', das warme, wenn auch bärengleiche Lächeln erinnerte sie an irgendwen. Sie schüttelte leicht den Kopf über sich selbst. Sie war aufgebracht, wahrscheinlich waren ihre Gefühle nichts weiter als Hirngespinste.

Kittys Figur und Erscheinungsbild war nicht mehr und das selbe wie noch vor Monaten. Ihre Figur wirkte zerbrechlicher, ihr Lächeln weniger lebendig, aber ihre Gesichtszüge dafür umso entschlossener und kaum verträumt. Als hätte jemand die Tür der Realität aufgestoßen und sie wäre hindurch geschritten. Der Blick den sie nun trug, war weniger der eines jungen Mädchens die versuchste eine Heldin zu sein, sondern der einer jungen Frau, die im Leben nichts mehr zu verlieren hatte.

Sie sah zu Pablo. "Jeder Moment ist ein gelebter Moment. Wenn ihr euch mit eurer Situation zufrieden gebt und resigniert, dann ist das eurer Problem. Ich behandle einen lebenden Menschen nicht so, als wäre er bereits tot, nur weil er es einen Monat später vielleicht sein könnte. Jeder hat ein Recht auf Leben, ein Recht auf Gefühle, ein Recht auf Freiheit."
Katherine sah zu der Feder in ihrer Hand hinab und verstaute jene sorgsam in ihrer Tasche.

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Enwell van Illdoran
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Post by Enwell van Illdoran »

Pablo wollte gerade den Mund auf machen als ein knurrendes Räuspern von Vyperz ausging.

"Wir wissen auf welchem Gut ihr verweilt, Katherine. Oder sollten wir sagen, Katherine de Aelestor? Verzeiht ich weiss nicht wie weit es um dieses Gerücht schon ist."
Enwell konnte ein stück zynismus nicht unterdrücken, doch im endeffekt diente dies wohl nur seiner Rolle. Den Schmerz den er bei ihrem Anblick fühlte, musste er sehr wohl verbergen. Was war nur aus seiner Kitty geworden? Was tat sie sich selbst da an? Warum wollte sie das weiterführen, was Illdoran schon seit Jahrhunderten probierte.. Wenn dies ihr Traum und ihre Überzeugung gewesen war, warum hatte sie ihm nie davon erzählt. Die schlimmste und quälenste Frage war jedoch:
Wie sollte er sie jemals von einer ewigen Aufgabe befreien? Alle Sklaven von Albar zu befreien wäre unmöglich, das hieße sie würde ihr Leben lang so zu bringen müßen.
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Katherine wandte sich zu Kallistus und strich dem Pferd liebevoll über den Hals, während sie nur einen halben Blick zu dem Seehändler warf.

"Katherine de Aelestor ? Nein, soweit ist es noch nicht...", sagte sie lediglich und bestieg mit Schwung den Hengst. "Mir wär es lieb wenn wir gleich aufbrechen könnten..", sie zog sachte an den Zügeln.



Keine 20 Minuten später befand sich das große Anwesen der Aelestors im Blickfeld der Vier. Es war ein prachtvolles Gebäude, dass von einer glorreichen Zeit zu erzählen schien, doch auch wenn hier und da einige Bedienstete eifrig umher liefen, wirkte der Ort doch... verlassen.
Katherine stieg von ihrem Pferd, sie hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch, musste sie sich doch jetzt noch vor Basil rechtfertigen. Zwei Bedienstete näherten sich und Kitty nickte ihnen zu. "Würdet ihr Kallistus im Stall unterbringen? Und die anderen Pferde ebenso und versorgt sie mit Futter und Wasser", gab sie die Anweisung und klopfte Kallistus nochmal über seinen Hals, bevor sie die Zügel weiterreichte. Im selben Moment öffnete sich auch schon die Tür des Anwesen. Es war Basil de Aelestor der über die Schwelle trat und einen Moment innehielt um von Katherine zu den drei ungleichen Gestalten blickte. Ein Stirnrunzeln zeichnete sich in seinem Gesicht ab, doch gab er sich selbst einen Ruck und ging auf seine Liebste zu. Er nickte den Herren nur knapp zu, bevor er seine dunkelbraunen Augen auf sie richtete. "Katherine?", fragte er.

Sie biss sich leicht auf die Unterlippe und näherte sich Basil. In einem eher gesenkten Ton schien sie Basil das Geschehene zu schildern und die Furchen auf seiner Stirn wurden tiefer und besorgter. Er atmete schwer und legt seine beiden Händen auf ihre zierlichen Schultern und zog sie nahe an sich. Dann erst wandte er einen kühlen Blick zu den drei Herren.
"Willkommen auf dem Aelestor-Gut. Der Herr möge eines der Zimmer des Hauses beziehen. Seine Bediensteten finden sicher Platz in der Hütte.", sprach Basil und wandte sich nochmals zu Katherine um ihr sachte die Schläfe zu küssen, bevor er sie los ließ und zu den Herren ging.
"Basil de Aelestor.", stellte er sich vor.

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Enwell van Illdoran
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Post by Enwell van Illdoran »

'Renée' stand mittig zwischen Brar und Pablo, die Händ auf dem Rücken. Als er sie küsste war ein kurzes Knacken zu hören. Noch nie hatte er die Faust so fest geballt wie heute. Sein Gesicht jedoch, wahrte er soweit es ging im ausgeglichenem Schein, ein leichtes Zucken mit dem Augenlid konnte er jedoch nicht verbergen. Er ertappte sich selbst dabei, wie still er verblieb und deutete dann jedoch eine Verbeugung an.
"Renée del Belmondo, freier Händler. Rechts und Links von mir meine Diener, Pablo und Brar. Pablo hol bitte mein Gepäck aus der Kutsche und lass dich zu dieser Hütte führen." Enwell klatschte zweimal in die Hände und als Pablo sogleich verschwand wandte er sich wieder basil zu. Er musterte ihn mit kühlem Blick. Er musste sich beherrschen, nicht überrascht zu wirken-
Basil schien den Abbildungen seiner Ahnen, die in der Chronik des Königshauses verzeichnet waren, überraschend zu ähneln, wobei Generationen zwischen Basil und den einstigen Herren der Gründerväter lagen.
"Brar, ist nicht nur mein Diener sondern auch meine Leibgarde. Wäre es möglich, dass er ein Zimmer binnen des Hauses bekommt? Ich trenne mich nur ungern von seiner Gesellschaft. Und wann wird diniert? Nach der heutigen Aufregung bedarf es einer Speise, findet ihr nicht? Ausserdem bin ich mir sicher, dass ihr Fragen habt. Wird die Dame auch anwesend sein?"
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Katherine van Illdoran
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Basils Blick wandte sich kurz zum Stand der Sonne bevor er Renée antwortete. "Nun, die Köchin wird kaum zwei weitere Personen am Tisch erwartet haben, aber daran lässt sich schon was machen. Es wäre mir natürlich eine Ehre wenn die Herren mit uns dinieren würden", er sprach in einer Stimmlage die... Höflichkeit ausdrückte. Nichts weiter.

"Und wenn ihr so wünscht wird eure Leibgarde selbstverständlich ebenso ein Zimmer in meinem Hause bekommen. Meine Bediensteten werden euch das Haus und die Unterkünfte zeigen. In einer Stunde wird dann zu Abend gegessen. Und natürlich wird meine liebste Katherine ebenso mit uns Speisen. Ich wünsche den Herren solange einen angenehmen Aufenthalt." Er nahm Katherine sachte an die Hand und ging mit ihr zurück ins Haus. Eine Bedienstete kam auf die Drei zu und nahm sich ihrer an.

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Katherine van Illdoran
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Kaum eine Stunde später fanden sich Renée und Vyperz im großen, prunkvollen Esszimmer des Anwesens wieder. Katherine saß bereits an der Tischmitte. Sie hatte sich umgezogen und trug nun ein enganliegendes, aber schlichtes Kleid in bordeauxrot und weiß gehalten. Ihre Haare trug sie offen über ihre Schultern. Basil stand am Tischende und deutete Renée als Ehrengast den Platz am anderen Ende des Tisches. Vypers setzte sich Katherine gegenüber.

Das Essen wurde serviert und die Köchin hatte meisterliche Arbeit geleistet. Es duftete wunderbar, wenn Katherine auch kaum nach Essen zumute war. Etwas lag immer noch wie ein ahnungsvoller Schatten über ihr. "Wohl bekommts", sagte Basil und deutete seinen Gästen mit dem Essen zu beginnen. Nach einer Weile ergriff er dann das Wort.

"Nun Herr del Belmondo, womit handelt ihr für gewöhnlich?"

"Was gerade Profit bringt", war Renées Antwort und er senkte kurz die Gabel um in Basils Richtung zu blicken. "Ich komme grade aus Nonterre wo ich eine Ladung Waffen verkauft habe, die ich von einer Inselgruppe nahe an Salkamar gekauft habe. Da dort grade Kriegsende ist haben einen Überschuss verkauft. Aber sagt,...", setzte er fort. "... wie ich hörte seid ihr sehr an Sklaven interessiert. Oder soll man sagen die Sklaven an euch?"

Basil blickte kurz auf seine Gabel und antworte schlicht mit einem "Mag sein." Seine Miene war undurchdringlich und schwer zu kategorisieren. "Handelt ihr denn mit Sklaven?", fragte er mit mildem Interesse. Die einzigen beiden, die sich kaum am Gespräch beteiligten waren Katherine und Vyperz. Katherine saß stumm an ihrem Teller und aß recht lustlos. Ihre Gesicht wirkte gedankenverloren, doch hin und wieder warf sie einen musternden Blick zu ihrem Gegenüber. Als Vyperz den Blick der stillen Katherine bemerkte, lächelte er ihr vertrauensvoll zu. Ein Lächeln, dass irgendwie väterlich wirkte und in Katherine abermals das Gefühl erweckte, sie würde es kennen.

"Wenn es Profit bringt und ihr Bedarf an Sklaven habt, handele ich sogar mit Sklaven." Auch Renées Gesicht wirkte so undurchschaubar wie Basils. Man konnte es in der Luft spüren, dass dieses Gespräch nur aus reiner Höflichkeit geführt wurde, nicht aus wahrem Interesse am Handel. Im Gegensatz zu Katheine blickte Renée jedoch des öfteren zu ihr hinüber, wenn auch nur flüchtig. Die Gefahr ihrem Anblick zu verfallen, war zu groß als dass er es hier zu Tische, riskieren konnte.

"Nun im Moment haben wir keinen Bedarf. Wie lange habt ihr vor in Albar zu verweilen?", fragte Basil und blickte dem Mann in die Augen. - "Bis ich ein Geschäft gefunden habe, dass mich hier forttreibt. Aber mal ehrlich, Herr de Aelestor. Ihr habt doch sicher noch tiefere Fragen die euch beschäftigen?"
Basil hob für einen Moment eine Braue. "Wenn ihr von dem Zwischenfall redet, dann bin ich mir sicher, Katherine wird mir alles erzählen, was ich wissen muss. Das ich euch dankbar bin, steht außer Frage. Sie bedeutet mir mehr als mein eigenes Leben."

Das war der Moment in dem Katherine endlich von ihrem Essen aufblickte und zu Basil hinüber sah, dann zu Renée. Auch wenn seine Gesichtszüge kühl blieben, so ballte Renée dennoch unter dem Tisch eine Faust. Vyperz schenkte ihm einen stechenden Blick und zischte kaum hörbar. "Reisst euch zusammen."
"Wie ihr wünscht", brachte Renée dann hervor, den Zynismus runterschluckend. Dann wurder er, gleich wie Katherine, still. Vyperz sah nun zu Basil und ergriff das Wort. "Es ist gut das Fräulein in guten Händen zu wissen, wo bei sie durchaus gefährlich lebt."

Katherines Blick ruhte immer noch auf den nun stummen Renée. Sie könnte fast meinen dass seine... grünen... Augen einen gewissen Schmerz ausstrahlten. Diese Augen.
Im nächsten Moment ließ Katherine die Gabel mit einem Klirren fallen, was Basil als auch Vyperz nur mit einem kurzen Blick bedachten, jedoch nicht kommentierten. Sie lächelte entschuldigend und senkte ihren Blick rasch wieder zu ihrem Teller.

Basil trank von seinem Rotwein bevor er Vypzers anwortete. "Sie lebt wie ihr Herz es ihr vorgibt zu leben. Auch wenn ich mir Sorgen mache und versuche auf sie Acht zu geben, so gut wie es mir möglich ist, werde ich sie nicht davon abhalten ihrem Weg zu folgen. Ein Wesen wie Katherine einzusperren und ihren Weg einzuschränken, wäre das Dümmste was ein Mann tun könnte, nicht wahr?"

Vyperz setzte an etwas zu sagen doch wurde durch Renées apruptes Aufstehen unterbrochen. Er wischt sich den Mund ab und sprach: "Entschuldigt , ich glaube das Essen mag mir nicht so sehr zu bekommen. Auch wenn es wirklich köstlich ist. Richtet meinen Kompliment an die Köchin für ihre Improviationskünste.. aber ich muss an die frische Luft." Flüchtig sein Haupt neigend, wandte er sich zur Tür und ging zügigen Schrittes hinaus.
Hilflos gestikulierend erhob sich auch Vyperz von seinem Stuhl und deutete dass er ihn folgen wolle. "War lecker...", sprach er und stapfte Renée hinter her.

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Enwell van Illdoran
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Enwell stürmte hianus aus dem Hause, gefolgt von Vyperz. Draussen regnete es, doch Enwell genoss die Tropfen auf seiner Haut, die die Schminke verwsichten. Er lief und lief durch den Regen, das niemand des Hauses Aelestor, weder seinen Schmerz noch sein wahres Gesicht sah. Er lief vorbei an den Feldern, zur Weide auf einen Hügel und liess sich dort eschöpft auf die Knie in den Schlamm fallen. Er krallte die Hände zornig in die Erde, grub in den Schlamm und warf mit Schlamm um sich. Er schreite einige Male seine Wut heraus, keine Worte nur ein lauter schmerzhafter Schrei. Dann sackte er auf dem Hügel zusammen. Kaum eine Minute später fühlte wie sich eine gewaltige Pranke auf seinen Rücken legte.
"Schaut wie ihr da kniet, Junge. Erhebt euch."
Enwell erwiederte nur mit einem Schwachen Kopfschütteln. Vyperz seufzte.
"Ihr seid ein Prinz, Enwell, nun verhaltet euch wie einer und erhebt euch wenn ihr mit einem Mann spricht."
Mit diesen Worten packte der Norodaaj-Hühne Enwell am Kragen und hob dessen schlaffe Gestalt in eine aufrechte Haltung, ohne besonders viel Kraft, mit einer Hand, bis Enwell auf den Füßen stand.
"Vielleicht hat sie ihm von mir erzählt. Wieso sonst macht er mir die selben Äusserungen wie die anderen. Das ich sie eingeschränkt hätte. Im goldenen Käfig, wie Samantha sagte."
Aus Enwells Augen flossen Flüsse von Tränen.
"Doch ist sie denn glücklich mit ihm?" -
"Gewiss ist sie glücklich und gewiss trägt auch er dazu bei. Doch ich sehe nicht das fröhliche aufgeweckte Mädchen, dass sie einst auf eurer Hochzeit war. Und ist euch aufgefallen das sie nicht einmal gelächelt hat? Nicht einmal wircklich?"

Vyperz raunte ihm väterlich zu. Ihm tat es weh seinen Schützling so leiden zu sehn.
"Eure Frau wird niemals mehr so glücklich sein wie sie mit euch ist. Darum wagt es jagt nicht jetzt aufzugeben, Sire."
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Katherine van Illdoran
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Katherine blickte stumm auf ihren Teller , während Basil den beiden Männern mit leicht gehobenen Augenbrauen nachsah. Er zuckte mit den Schultern und deutete der Bediensteten de Tisch abzuräumen. Auch ihm war heute nicht besonders nach Essen zumute. Kitty blickte von ihrem Teller auf und sah zu Basil. "Nun , die Herren werden schon zurechtkommen.", sagte er und erhob sich vom Tisch. "Ist bei dir alles in Ordnung? Du wirkst blass. Ist dir das Essen auch nicht bekommen?", fragte er fürsorglich aber Katherine schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht...", sprach sie und stand langsam auf. "Ich weiß nicht."
"Du musst dir keine Gedanken machen wegen dem was heute passiert ist, Katherine.. wir reden morgen darüber. Heute war ein anstrengender Tag."

"Ich werde noch einen Blick zu Kallistus werfen..." - "Tu das, Katherine. Auch wenn ich langsam eifersüchtig auf das Tier werde", er lachte und Kitty schmunzelte. "Noch schlaf ich ja nicht bei ihm", scherzte sie und Basil grinste leicht. "Wenn das je passieren wird, wirds wohl einen Tag später Pferdegulasch geben". Katherine verzog ein wenig das Gesicht, wenn auch nicht ernsthaft. Basil ging nach oben in sein Arbeitszimmer und Katherine stand zögernd vor der Tür...

"Was solls dachte sie... ich könnte einfach. Wenn...", sie murmelte nicht weiter sondern öffnete einfach die Tür und ging hinaus. Erst jetzt bemerkte sie den Regen, doch hielt auch jener sie nicht davon hab, mit ihrem Kleid nach draußen zu gehen...
Nur ein paar Schritte entfernt stand Pablo. Sie ging in seine Richtung, blieb aber nicht an seiner Höhe stehen. Sondern sprach nur leise, kaum hörbar... "Sagt Enwell ich bin im Pferdestall."

Es war ein Schuss ins Blaue gewesen. Zwar war sich Katherine mehr als sicher, aber dennoch traute sie ihrem eigenen Verstand nicht mehr. Enwell in Albar? Das wäre mehr als gefährlich... aber... seine Augen.
Doch es spielte jetzt keine Rolle mehr. Wenn Enwell nunmal Enwell war, dann würde er womöglich zum Reitstall ankommen. Ansonsten hätte sie den Sklaven grade in größter Verwirrung zurückgelassen.

Als sie den Pferdestall betrat war ihr Kleid bereits von Regen durchnässt. Ihre dunkelblonden Strähen klebten an ihrem blassen Gesicht. Sie fröstelte leicht als sie durch die Stallung ging und letzt endlich an Kallistus Box stehen blieb. Sie holte einen Apfel aus der Tasche..

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Enwell van Illdoran
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Post by Enwell van Illdoran »

"Dieser Narr." murmelte Pablo erregt, als er zügigen Schrittes in Rinchtung der Weide ging, zu der sich Enwell aufgemacht hatte.
"De Kopf kosten wird es uns.. Es wird uns alle den Kopf kosten."
Ihm behagte diese Situation ganz und gar nicht. Er war ein proffessioneller Spion. Er wusste das Gefühle in diesem Geschäft nichts zu suchen hatten. Und Enwell hegte nunmal Gefühle für dieses Weib, dass dabei war sich selbst an den Galgen zu hängen, für ein sinnloses Ziel. Einem war er sich sicher. ER würde nicht der baumelnde sein. Er beschleunigte seinen Schritt, wusste nicht warum er es tat, aber er musste Enwell davon erzählen, auch wenn er sich selbst damit in den Fettnapf schubste, weil Enwell würde zum Stall gehen, auch wenn man ihm sagte das Cherga selbst dort das Tor zu seinem Reich aufgestellt hatte.

Enwell hatte sich beruhigt, der Regen hatte ihn durchnässt und der falsche Bart hatte sich gelöst von seinem Kinn. Er meditierte im Regen und Vyperz stand daneben und hielt Wache.
"Ich wusste es... Da gebe ich mir Mühe, dass man euch nicht erkennt und ihr lasst es so abfliessen."
Enwell ging nicht auf sein Gezeter ein. Pablo warf ihm seinen grauen Mantel hin.
"Werft wenigstens eine Kapuze über, wenn ihr zu ihr geht. Sie wartet im Pferdestall auf euch."
Enwell schaute ihn ungläubig an und wandte den Blick gleich darauf zu Vyperz. Vyperz schmunzelte still und nickte in die Richtung, von der Sie gekommen waren. Enwell ergriff den Mantel und rannte eiligst zurück zum Hof. Im Laufen zog er sich den Mantel an und warf sich die Kapuze über. Nicht lange darauf stand er vor dem Stalle und beruhigte seinen Atem. Er sah an sich herunter. Auch wenn er sich noch immer nicht bereit fühlte, konnte er nicht länger warten und trat ein...
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