Die Tücken des Lebens

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Gerron Defreny
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Joined: Sun Sep 24, 2006 3:16 pm

Die Tücken des Lebens

Post by Gerron Defreny »

"Frauen... warum müssen die alle so kompliziert sein?", fragte sich Gerron als er den Schwerthieb des Banditen der ihn angriff parrierte.

Er schlug den Banditen nieder und blickte über das Land, das nun bald die Nordmark sein würde. Seine Gedanken schwankten zwischen Siltaris und Dariya hin und her als er sich langsam wieder auf den langen Rückweg nach Trollsbane machte.

Siltaris, eine wirklich schöne Kriegerin die sich nach den vergangen Ereignissen scheinbar sehr zu ihm hingezogen fühlte. Doch heute, da sie Alicia wieder getroffen hatte, schien sie ihn praktisch vergessen zu haben. Siltaris und Alicia ... ihm war es unverständlich warum zwei Frauen sich liebten. Sowas ist doch unnatürlich.
Oder hatte er sich getäuscht? Empfand Siltaris wirklich nichts als unverfängliche Freundschaft zu ihm?
Er wusste es nicht. Er wusste nicht was er von dem ganzen Halten und denken sollte. Es musste abwarten wie es sich entwickelt.
So etwas verwirrendes...

Er passierte gerade den alten Leuchturm als er diesen Gedanken beendete und ging weiter nach Osten in Richtung der Burg der Grauen Rose.

Auf der anderen Seite, so interessant Siltaris ist und verwirrend... er hatte Dariya. Er konnte ehrlich sagen das er sie liebte und es nun langsam geschaffte hatte, das auch sie sich für ihn interessierte. Er wollte um nichts in der Welt seine Beziehung zu Dariya gefärden, nachdem er sie so hart erkämpft hatte.

Siltaris und Dariya... er hoffte das sich alles zum guten Entwickeln würde und er keine von beiden verletzen müsste.

Er schüttelt nur leicht den Kopf als er über die Brücke des Fairy's Tears ging und nun auf Trollsbane zulief...


(( wer etwas dazu schreiben will, soll sich nicht zurück halten ))
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Siltaris
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Joined: Tue Apr 04, 2006 8:32 pm
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Post by Siltaris »

Noch vor wenigen Tagen hätte sie sich niemals vorstellen können, so häufig an einen Mann denken zu müssen, wie sie es in den letzten Tagen tat. Wie durch die Hände der Fünf schienen sich ihre Wege gekreuzt zu haben. Und seither häuften sich ihre Begegnungen: Wenn sie durch die Straßen Trolls Banes schlenderte, lief sie ihm früher oder später über den Weg. Und auch wenn sie sich in den entlegendsten Nordwesten Gobiaths begab, so traf sie dort auf diesen außergewöhnlichen Mann. Doch ertappte sie sich gleichwohl dabei, dass ihre Blicke bei ihren Wanderungen aufmerksamer waren als zuvor, ja, regelrecht nach einem Fellumhang in den Menschenmengen Trolls Banes oder dem aufblitzenden Langschwert in der Ferne suchten.

Sie hielt ihre Augen geschlossen und genoss den Duft von Alica's Haaren. Seit Siltaris in diesem Bett von Yridias Händen dem Atem Chergas entrissen wurde, war sie an ihrer Seite und hatte sich zusammen mit Shandariel um sie gekümmert und gesorgt. Ebenso stand Samantha ihr bei, hatte einen Strauß von wundersamen aber wunderschönen, duftenden Blumen für sie auf der Kommode hinterlassen.

Siltaris atmete einmal erleichtert tief ein, hielt dann aber inne, um Alica nicht aufzuwecken. Sie öffnete zaghaft ihre Augen und blickte mit ihren moosgrün funkelnden Augen liebevoll auf Alica hinab, wie sie erschöpft und mit einem Lächeln in ihrem Schoss tief schlummerte. Siltaris streichelte sanft über ihr Gesicht, bedacht darauf sie nicht aufzuwecken.

Fürwahr, Siltaris hatte sie alle fest in ihr Herz geschlossen. Auch nach einem Jahr der Abwesenheit; die Liebe zu Alica war ungebrochen, ja, wenn nicht noch inniger als zuvor. Nun, da Siltaris ihr so nah war, konnte sie selbst nicht mehr nachvollziehen, wieso sie sich vor dem Moment des Wiedersehens gefürchtet hatte. Wie vor ihrer eiligen Abreise war es noch immer das gleiche Gefühl der Verbundenheit.

Sie hob langsam ihren Kopf und ihr Blick wanderte zu der Treppe, wie sie in der Ecke des Raumes im Halbschatten still die beiden Stockwerke miteinander verband. Vor ihrem Auge sah sie Gerron die Stufen langsam emporsteigen. Wie er die letzte Stufe in bedachtem Schritt nimmt. Wie er seinen kopf zu dem Bett wendet. Wie sich ihrer beider Blicke treffen. Wie ihr Herz für einen Moment stehen zu bleiben scheint. Wie sie beide einige Worte wechseln, die wie von selbst aus ihrem Mund zu kommen scheinen, ehe er sich wieder abwendet und die Stufen hinab steigt. Wie eine Leere in dem Raum verbleibt, obwohl doch ihre Liebsten an ihrer Seite sind.

"Ist es denn möglich, zwei Menschen zu lieben...?", dachte sie tief in ihrem Innersten. Und ebenso wusste sie, dass dieser Weg ein verbotender war; ein Weg, an dessen Ende unerträgliches Leid und Schmerzen stehen würden.

Siltaris schloss wieder ihre Augen und strich dabei Alica über die Wange. Nie wieder würde sie Alica für eine solch lange Zeit alleine lassen. Nie wieder könnte sie es mit ihrem Gewissen vereinbaren, ihr solch seelischen Schmerzen der Ungewissheit angetan zu haben. Ihre Liebe würde auf ewig bestehen und sie beide würden gemeinsam den Pfad des Lebens beschreiten... Nach diesem Gedanken öffnete Siltaris unbewusst die Augen und spähte aus dem Fenster hinaus auf die im Abendrot schimmernden Blätter, zwischen denen sie einen sich regenden Umhang aus Fell zu erspähen hoffte.
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