Schiffstrümmer am Strand

[Pilzbaizza]

Wie riesige Tentakel eines grauenhaten Meerungehäuers schlugen peitschende Wellen nach der "Ork". Die "Ork" war das Flaggschiff der Horde, für ein orkisches Kriegschiff erstaunlich schnell und gut gebaut. Aber halt nur für ein orkisches Kriegsschiff. Die grobgezimmerten Planken ächzten grausig im Sturm und nur das Heulen des Windes übertönte das Krachen als die ersten Rumpfteile zerbrachen. Der Hauptmast war bereits abgeschlagen worden, nachdem ein Blitz ihn entszündet hatte und das Lenksegel wurde soeben von einer Sturmböhe hinaus auf das offende Meer getragen. Wieder peitsche eine riesiege Welle auf das Deck und riss ein halbes Dutzend panisch umherirrender Orks mit in die kalte tiefe des Meeres. Langsam senkte sich der Bug des Schiffes immer weiter nach unten, hier waren die Planken zerborsten und hier drang unaufhörlich Wasser ins Schiff. Nicht lange und das Flaggschiff der Horde wird das selbe Schicksal erleiden wie die beiden anderen, nach langen Raubzügen übrig gebliebenden, Schwesterschiffe, die "Ork" wird sinken. In Panik stürzten sich zahlreiche Orks ins Meer, andere rannten tief ins Schiff hinein, unwissend, dass dies noch viel sicherer ihren Tod bedeutete.
Pilzbaizza, seit eh und je her Häuptling der Horde war nicht in Panik, es war weder so das er keine Angst hätte, noch das er den Ernst, die Ausweglosigkeit der lage verkannte. Seine Wut war lediglich größer. Wütend war er, das alles so enden sollte. Nachdem er Jahrelang geraubt, gemordet und gewütet hatte, nachdem er unzählige male sich jeder Ordnungsmacht entzogen hatte, sollte alles so enden? Durch eine Laune der Natur, gar der falschen Götter? Ein tiefes resignierendes Schnaufen verlies ihn, als er seinen Lederharnich auszog. In der nähe lag Illarion, jene Insel wo alles begonnen hatte. Immernoch hatte er dort einige Dinge versteckt, wenn sein Bluttgott gewillt ist so wird er es schaffen das stürmiche Meer zu überwinden und zur Insel gelangen. Nocheinmal holte er tief Luft, dann spranng er, nackt wei ihn der Blutgott schuf, in das tobende Meer.
Die "Ork" sank und mit ihr starben beinah alle überlebenden Orks des blutrünstigen Stammes die Horde. Ihr Häuptling hingen sollte wiedereinmal durch Glück und vielleicht auch des Blutgotts Willen überlebt haben. Er spuckte das Salzige Wasser aus, als er am Ende seiner Kräfte sich an den Strand der Insel zog. Taumelnd schlich er durch die stürmiche Nacht. Mehrmals gruben seine bloßen Hände vergebens im Wladboden, es war nach all der Zeit nicht leicht die versteckten Sachen wiederzufinden. Dann, endlich, kratzen seine Nägel auf das Holz einer vergrabenden Truhe. Rasch buddelte er sie frei und nahm die darin gelegen Dinge (Waffen, Rüstungen, Gold und ähnliches) an sich, um anschließend noch tiefer in die Wälder zu fliehen, befor ihn jemand bemerkte....

[Gu'argck]

Gu'argck saß ruhig in seiner Kabine und versuchte die Schrift auf einer schmutzigen, zerknüllten Schriftrolle zu entziffern, als plötzlich einer seiner Leibwachen sachte an die Tür klopfte. Gu'argck erhob sich rasch und riss die Tür auf, er war fest entschlossen die Störung zu strafen, jedoch als er erkannte welch Trubel auf der "Ork" herrschte blieb er still und hörte was die Wache zusagen hatte. "Müzzn kömmäm, müzzn kommän", stammelte der Ork aufgeregt. "Ork kapuzz, Ork kapuzz", faselte er weiter. Gu'argck nickte verständlich und sagte: "Dann bringän Gu'argck in Sicherheit, Dummkopf!" Der Ork nickt aufgeregt und deutete Gu'argck an zu folgen und Beide gingen durch die, schon etwas überfluteten Gänge auf das Deck. Auf Ihren Weg nach oben kamen ihnen ein paar verwirrte Orks entgegen, die panisch weiter in die "Ork" hinein rannten, denen die Beiden aber keinerlei Beachtung schenkten. Am Deck angekommen sahen sie noch gerade so, wie Pilzbaizza sich in die Fluten stürtzte. Fest entschlossen sprangen sie ebenfalls in das stürmende Meer, ungewiss zu überleben...

[Gu'argck]

Ein beißender Geruch von Salz lag in der Luft und die See hatte sich übernacht beruhigt. Nochimmer wurden zersplitterte Schiffsplanken und andere Trümmer an die Küste gespült.

Es schien so als hätte Nichts in den tosenden Fluten überlebt, als sich plötzlich in einen zerfetztem, im Wind flatterten alten Segel etwas rührte...

Noch ein paar Minuten vergingen und es erhob sich qualvoll eine dunkle Gestallt. Durch ihre Umrisse konnte man erkennen das es ein Ork sein muss. Die Gestalt versuchte, mit Hilfe eines Knorrigen Stabes, in den naheliegenden Wald zu gelangen, brauchte aber durch ständige Stürze Stunden um ihn zu erreichen. Langsam verschwand der Ork im Dickicht des Waldes und seine Umrisse vermischten sich mit denen von Planzen und Bäumen bis er letztendlich überhaupt nicht mehr zu sehen war...