Herbst

General roleplaying - No OOC-posts, please! / Allgemeines Rollenspiel - Bitte keine OOC-Posts!

Moderator: Gamemasters

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Calando
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Joined: Mon Feb 04, 2008 11:30 am
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Post by Calando »

Wie aus einem Traum erwacht steig er langsam die Treppen hoch zu den Räumen und hielt nach Saril ausschau doch er war nirgends zu finden.
>vielleicht oben im garten< dachte er und ging die Treppen weiter nach oben.

Er streckte den Kopf aus der Lucke hervor und schaute über das Grün, tatsächlich da war Saril und Nadir, wann hat Nadir ihn überholt? Er bekam nichts mit aber das spielte nun keine Rolle. Saril lächelte also muss alles in Ordnung sein.

Beherzt stieg er die letzen Stufen empor und ging auf die Beiden erleichtert zu, aber Nadir machte immer noch einen nervösen Einblick ob es der Schock war der nun nachlässt?

"Meister Saril, Nadir hier seid ihr, ist alles in Ordnung?" sprach er zu den beiden als er näher ging. Nicht mehr viele Schritte trennten die drei nun von ein ander als er das beben spührte und ein Geräusch ertönte. Sein blick schwang in wieder in furcht um. "Was war das?" stammelte er nun vorsichtig "kommen sie zurück?" die Worte klangen wieder fremd in seinen Ohren jetzt wollte er nicht mehr runter sehen. Hier ist alles friedlich nein diese Idylle ist keine Illusion oder was kommt nun.

Viele gedanken schoßen ihn durch den Kopf, trotz Zerissenheit blickte er auf Saril der immer noch ruhig auf den Zinnen saß. Deuten konnte er es nicht was nun vor sich ging. Unaufhörlich und langsam schritt er unbewusst immer weiter zu Saril und fragte ihn auf elfisch "Was.. Was.. ist nun? sagt bitte das es vorbei ist" Sein blick war flehend und hoffte auf eine beruhigende Antwort.
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Lacy Dracu
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Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
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Post by Lacy Dracu »

Lacy hielt in der tat inne als Gryphius nach ihrer Hand fasste und diese davon abhielt auch das zweite Schwert zu ziehen. Sie sah ihn an und für einen Moment schlug ihr Herz schneller als Gryphius ihre Hand festhielt. Doch wieder musste sie sich selbst wohl ermahnen und atmete leicht durch.

Das ist nicht der richtige Zeitpunkt um an so etwas zu denken. Reiß dich zusammen! Du kennst seine Antwort also finde dich endlich damit ab!
Abfinden…eigentlich habe ich das schon längst, das bedeutet aber nicht das es mir gefallen muss. Es braucht eben Zeit, und davon habe ich ja…reichlich.


Weiterhin behielt sie ihren Blick zu seinen Augen aufrecht, doch nach einigen Sekunden oder gar Minuten wandte sie den blick auf ihre und seine Hand.

„Das dürfte schwer werden, alleine schon wegen der Split….“

Lacy unterbrach sich mitten in ihrem Satz als sie dem ersten Lichtstreifen gewahr wurde. Ihr Kopf schnellte wieder in Richtung des Tores und sie entzog ihre Hand Gryphius.

Trotz der Verletzung zog sie nun das andere Schwert und machte sich bereit, was auch immer dort nun kommen mochte.

„Ich schätze…das wird warten müssen. Geh jetzt nach oben zu den anderen.“

Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen was dort vor dem Tor mit solcher Gewalt einlass begehrte. Nun, sie konnte sich eigentlich eine Menge vorstellen, doch bei keinem davon hätten sie eine wirkliche Chance. Der Gang war recht eng und wenn noch mehr als nur sie hier unten war, würde es die Situation nicht besser machen. Das war wohl auch der Grund warum ihre Stimme eindringlich klang, beinahe befehlend, während sie wieder einen kurzen Blick auf Gryphius wandte.

Sollte dies hier wirklich das Ende sein, wovon Lacy nicht unbedingt ausging, so bereute sie, in dem kurzen Moment wo sie noch mal zu Gryphius blickte, nur eines.

Ich hätte ihn küssen sollen.

So schnell der Gedanke kam..so schnell war er auch wieder verschwunden und ihr Augenmerk allein auf das Tor gerichtet.
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Katarine
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Joined: Thu Aug 30, 2007 7:04 pm

Post by Katarine »

Auch wenn ihr Instinkt ihr sagte, sie solle besser das Weite suchen, so blieb Katarine doch stehen, als das grelle Licht durch den Spalt im Gemäuer ihr kurz die Sicht, wie auch den Atem nahm.
Mit allem Mut, dessen sie jetzt fähig war, blieb sie seitlich hinter Lacy in dem schmalen Gang stehen und richtete ihren Blick blinzelnd auf das, was da komme sollte.
"Lacy, ich bin da, stehe hinter Euch!" stieß Katarine nun in höchster Konzentration hervor.
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Saril
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Post by Saril »

Immer weiter öffnete sich das Tor. Mehr und mehr Licht erhellte den dunklen Gang. Es bahnte sich seinen Weg über den Marmor bis zu den Kriegern hin. Ungehindert drang das Licht nun in den Gang. Das Tor stand nun weit offen.

Stille, absolute Stille herrschte. Kein Geräusch drang an die Ohren von Gryphius und den anderen. Kein wilder Aufschrei, kein Poltern von schwären Füßen auf dem Marmor und auch kein Feuer verbrannte sie zu Asche. Einfach nur Stille.

Als sich ihre Augen an das Licht gewöhnten, konnten sie nichts sehen. Nur die Brücke, den Fluss und die mit Spinnweb behangene Stadt. Keine neue Gefahr stand im Eingang. Nichts bedrohte ihr leben. Nur ein angenehm warmer Wind drang in die Burg ein und umschmeichelte die Haut der Gruppe.

Oben im Dachgarten antwortete Saril gerade auf Calandos Frage: “Ja es ist vorbei. Die Spinnen sind Weg. Vor dem Tor ist nichts. Irgendwer wird wohl den Öffnungsmechanismus des Tores aktiviert haben. Die Bewegung der Mauer ist nun mal in der ganzen Burg zu spüren und mit durch Angst geschärften Sinnen kann man es umso mehr spüren.” Saril lächelt leicht zu Nadir. “Ihr könnt nun alle ohne Sorge wieder in die Stadt zurück und aufräumen. Ich werde mich um die Spinnweben hier an der Burg kümmern.” Mit einem nicken drehte sich Saril wieder um und blickte hinunter in die Stadt.

Zitternd nickte Nadir zu Sarils Worten. Das lächeln des Elfen nahm ihm etwas vom Schreck und er fühlte sich peinlich berührt. Obgleich er oft das Geräusch der bewegenden Steine gehört hatte, so hatte er es noch nie von in der Burg vernommen. Dass es im Gang lauter sein mußte und der Anfang wohl gut mit einem Schlag verwechselt werden konnte, mußte er sich eingestehen.

Denn Saril hatte Recht. Als Katarine aufstand hatte sie den Mechanismus des Tors aufgelöst. Weil Lacy und Alan es versäumten vom Rückzug der Spinnen zu berichten, mußte man annehmen dass etwas vor dem Tor war und eindringen wollte. Durch dieselbe Angst war für die Gruppe jeder Herzschlag eine quälende Zeit.

Nun machte sich Nadir daran wieder in die Gänge der Burg zu steigen. Unten angekommen berichtete er was Saril ihm oben im Dachgarten sagte. Es war vorbei. Keine neue Gefahr mehr.
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Rhianna Morgan
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Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
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Post by Rhianna Morgan »

Alan folgte Nadir herunter zu der Gruppe, und legte das Mädchen wieder vorsichtig ab, seine schwachen Arme schmerzten kaum dass er sie endlich entspannte.

Idiot, sagte er zu sich selber. Idiot, gleich in eine Panik auszubrechen. Du hast doch gesehen wie diese Viecher abzogen. Du wusstest es doch besser!

Nun richtete sich seine volle Aufmerksamtkeit wieder auf Sira, anstatt auf das sich öffnende Tor. Ihr blasser Teint kam ihm noch wächserner vor als noch vor kurzer Zeit, sie konnte unmöglich hier liegen bleiben.

"Lady Dracu," drängte er besorgt, "wir können sie unmöglich hier liegen lassen. Sie muss in ein Bett, und jemand der etwas davon versteht sollte sich um sie kümmern..."

In dem Bewusstsein dass alles seine Schuld war, verstummte seine Stimme mitten im Satz, und er wandte sich hilflos erst zu Lacy, dann zu Katarine, um sich schließlich wegzudrehen.
Das Schlimmste war, dass er keinerlei Ahnung hatte ob Sira sterben würde, nur weil er dumm genug gewesen war eine Leiter zu erklimmen, und eine Luke zu öffnen. Eine Leiter und eine Luke in einer ihm unbekannten Burg.
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Lacy Dracu
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Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
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Post by Lacy Dracu »

Lacy war bereit gewesen und so ziemlich auf alles gefasst was nun passieren könnte, aber wohl nicht wirklich darauf, dass eben nichts geschah. Sie blinzelte wohl für einen kurzen Moment als das Licht bis zu ihnen vordrang. Dann jedoch seufzte sie leicht und schüttelte den Kopf.

„Panik wo keine von Nöten ist…“

Sie murmelte leise diese Worte als sie ihre Schwerter sinken ließ und kurz darauf wieder in die Halterungen auf ihrem Rücken gleiten ließ.

Wenn wirklich etwas größeres dort draußen gewesen wäre…hätte ich es wohl ohnehin spüren müssen.

Sie wandte sich kurz zu den anderen beiden und schmunzelte leicht.

„Offenbar, ist es überstanden.“

Lacy Worte wurden dann auch kurz darauf von Nadir bestätigt als dieser ihnen allen berichtete was Saril gesagt hatte.

Also musste sich Lacy darum schon mal keine Gedanken mehr machen, wohl aber über Sira, welche von Alan getragen kurz nach Nadir bei den dreien auftauchte, immer noch ohne Bewusstsein.

Lacy hockte sich zu Sira als Alan sie vorsichtig ablegte und befühlte ihre Stirn, wie sie auch nach Siras Puls fühlte.

Sie ist so blass….

Sie machte sich Sorgen um Sira, das, war nun wieder sehr deutlich zu erkennen.

Lacy hörte Alans Worte und nickte leicht ohne ihn anzusehen. Aber sie richtete zumindest ihre nächsten Worte erst einmal an ihn.

„Ja, ich weiß. Wir brauchen ein Bett in dem sie sich ausruhen kann. Und ich, kenne mich mit solchen Situationen aus, keine Sorge. Allerdings macht es das ganze nicht wirklich einfacher.“

Nein, das macht es ganz und gar nicht einfacher. Wenn sie selbst es nicht will...wird es schwer sie zu retten.

Sie sprach diese Gedanken nicht aus, was wohl auch besser war. Sie atmete kurz durch bevor sie sich wieder erhob und wandte sich ein Gryphius.

„Alan sagte es bereits, wir brauchen ein Bett für Sira und da ich in dem Punkt gegen die Burg bin, wollte ich dich bitten, das wir für die Zeit, das Zimmer über dem Archiv nutzen können. Dort hätte sie definitiv ihre Ruhe und ich kann jederzeit nach ihr sehen.“

Lacy meinte dies durchaus ernst und dies verriet auch ihr Blick den sie auf Gryphius gerichtet hielt. Ihre Hand blutete wohl noch immer, wenngleich aber nicht mehr so stark. Dies konnte man zumindest annehmen. Jetzt wartete sie eigentlich nur noch auf Gryphius Antwort darauf und dann, würde sie keinerlei Zeit mehr verlieren.
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Gryphius
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Joined: Mon May 01, 2006 12:06 am
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Post by Gryphius »

Als die Mauer wich, und den Blick ins Freie allmählich freigab, hatte Gryphius bereits das Schwert im Anschlag, und sein angedachter letzter Kampfschrei »Heil der Wüstenblume!« lag ihm bereits auf der Zunge, um ihn in einem letzten Aufbäumen diesen Vielbeinigen Unholden entgegenzuspeien. Doch dazu kam es nicht, denn alles, was sich ihm darbot, als die Tore weit offen standen, war der wohlvertraute Liebreiz der Wüstenstadt, wenngleich geschmälert durch widerwärtige Spinnenweben und vereinzelten toten Spinnenkörpern auf dem Kopfsteinpflaster. Ein kurzer Moment der Wirrnis durchfuhr ihn, hatten die Späher doch zuvor gar nicht berichtet von einem Rückzug dieses Einfalls. Anders hätte diese allgemeine Hektik auf keinen Sinn ergeben, doch ganz offensichtlich war es so: Die Spinnen waren fort. Samt und sonders.

Doch rasch dämmerte ihm, dass die Prioriäten anderswo lagen, denn ganz ohne Verluste war dieser Einfall offenbar doch nicht geblieben: Er wandte sein Augenmerk zu der erblassten Sira, und trat gleichwohl an sie heran. Tiefe Sorge erregte ihr trauriger Anblick in ihm, denn offenbar hatte sie einen sehr schweren Schock erlitten. Er hatte in seinen Büchern schon Berichte gelesen von gestandenen Kriegern, deren Zustand nach besonders grausamen Schlachten als ähnlich traumatisch beschrieben wurde. Irgendwann erwachten sie dann wieder... und waren für den Rest ihres Lebens der Narrheit und der geistigen Umnachtung verfallen; Eingekerkert in ihrer Selbst, das "Ich" zur Gänze aufgelöst. Es war furchtbar, davon zu lesen, und gar noch furchtbarer war der Gedanke, dass Sira ein ebensolches Los beschieden sein könne. Ein schönes, junges Mädchen, welches ihr ganzes Leben noch vor sich hatte? Nein, unter keinen Umständen dürfe das eintreten - zu viele Ungerechtigkeiten hatte er schon mitansehen müssen, als dass er diese Eventualität auch nur in Erwägung ziehen wollte.

Er wandte seinen Blick wieder zu Lacy, obgleich er ihre Augen abermals mied, und nickte in tiefer Zustimmung zu ihren Worten: »Und mehr 'Licht' hätte sie dort gleichwohl, und sowie sie ihre Augen wieder öffnet, vermag der schöne Ausblick über die Wüste vielleicht ihre 'Sinne' anzuregen.« Er wandte sein Haupt zu Alan, und mühte sich, seiner Stimme einen möglichst trostspendenden Beiklang zu verleihen. »Habt Vertrauen, mein junger Alan. Sie wird wieder gesund werden, koste es, was es wolle. Wenn es eure Kräfte zulassen, tragt sie in die Archive, und bringt sie die 'Treppe' hinauf. Wundert euch nicht, wie der Bettkasten momentan steht, und belasst ihn an Ort und Stelle. Legt sie dort nieder, und sorgt dafür, dass sie es 'warm' hat - in meinem Nachttisch könnte noch eine zweite Decke liegen, wenn nötig. Sprecht ihr gut zu, bis jemand zu euch kommt. Wir werden uns 'eilen', ihr habt mein 'Wort' darauf.«

Anschließend richtete er sich auf, und lenkte seinen Blick zu der übrigen Personengruppe. Als er das Wort an sie richtete, schwang in seiner weichen Stimme eine subtile Form der Autorität mit - keine, die nach Ehrerbietung oder gar Unterwerfung heischte, sondern mehr einem das Gefühl der Richtigkeit des Gesagten zu vermitteln suchte. Kühl und präzise pointiert wies er die Gruppe an: »An den Rest von euch... ergeht folgende Bitte: Geht ins 'Freie', und kundschaftet den ganzen Ort aus, ob auch 'wirklich' alle Spinnen fort sind, und es auch keine weiteren Verletzten gegeben hat. Solltet ihr weitere Verletzte vorfinden, bringt sie gleichwohl in die Archive, damit wir alle an einem Ort versammelt haben. Solltet ihr weder das Eine, noch das Andere vorfinden, beseitigt bitte die Spinnenweben und die toten 'Spinnenkörper'. Die Weben lassen sich eventuell zu 'Garn' verarbeiten, doch die Spinnenkörper bitte ich euch aufzuschichten, und zu 'verbrennen'. Aber bitte am Ortsrand, und nicht gegen den Wind. Bewegt euch 'paarweise', damit ihr gegenseitig auf euren Rücken achtgeben könnt. Einer soll das Burgtor 'offenhalten', für den Fall, dass ihr euch rasch zurückziehen müsst. Danach... könnt ihr wieder in eure Häuser gehen. Das wäre alles.«

Als er gesprochen hatte, wandte er sich wieder Lacy zu, kauerte sich neben ihr nieder, und senkte seinen Blick wieder auf ihre Hand. Leise und sanft raunte er ihr zu, wohlwissend, dass sie diesen Tonfall nicht widersprechen würde - nicht aus dem Umtrieb heraus, sie zu dominieren zu wollen, sondern um ihr nicht gar nicht erst einen Befehl erteilen zu müssen: »Und du, Lacy... wirst 'nichts' tun, mit dieser Hand. Die 'Splitter' müssen heraus, und ich denke, ich habe das passende Werkzeug dafür. Derweil...« Seine Lippen kräuselten sich zu einem ansatzweise verschmitzten Lächeln. »...kannst du mir vielleicht verraten, was außer Katarine und mir jeder schon zu wissen schien.« Mit einem Wink erhob er sich wieder, um seine Schritte durch das weit geöffnete Tor zu lenken. Das Schwert hatte er bei aller Geschäftigkeit ganz vergessen aus der Hand zu legen.
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Rhianna Morgan
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Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
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Post by Rhianna Morgan »

Als hätte ihn seine eigene Schwäche abgehalten, etwas für das blasse Mädchen zu tun…
Alan nickte Gryphius leicht zu, und hob Sira mühsam wieder hoch, nachdem er sie gut gefasst hatte trug er sie durch den Torbogen hinaus ins Freie.
Vor ihm lag Varshikar, schön wie eh und je, die Wüste wie ein Meer aus Goldstaub. Aber diese Schönheit barg vor allem Trauer und Sorge. Eilig überschritt er die Brücke, taumelnd weil er es nicht gewohnt war einen anderen Menschen zu tragen, vor allem nicht über einen längeren Zeitraum, so wie er es nun mit Sira machte. Schon nachdem er das Gästehaus passiert hatte musste er das Mädchen absetzen, er bemühte sich dies auf einem nicht von Spinnweben besudelten Fleck zu tun. Welch bittere Ironie, dass ausgerechnet ER, dessen Leben nur mehr aus Trauer und Stumpfheit bestand, einen anderen Menschen in ebensolche Stumpfheit gedrängt hatte. Nein, nicht in ebensolche, in schlimmere. Es half ihm nichts. Einmal atmete er tief durch, dann spannte er seine Muskeln erneut an und trug das Mädchen weiter, am Brunnen vorbei, hinüber zu den Archiven, die Türe stand noch offen, zum Glück.

Sorgfältig bahnte Alan sich seinen Weg zwischen den Bücherregalen und dem Tisch hindurch, und stieg dann steif die Treppe empor, Stufe für Stufe. Das Mädchen in seinen Armen, sie war eigentlich so federleicht, wog mit jedem Schritt mehr. Endlich oben angekommen, sah er sich nicht lange um, sondern trug Sira zu dem Lager, und legte sie zunächst nieder, sich einige verschwitzte Strähnen aus der Stirn streichend, und dann verlegen zurücktretend. So nah war er dem Lager einer Frau noch nie gewesen. Nicht mal dem seiner Mutter.
Ein fahriger Blick durch den Raum offenbarte das Chaos. Gryphius musste es eilig gehabt haben, sich zu verteidigen. Alan konnte die Panik aber auch die gute Reaktion des Mannes geradezu spüren, während er sich umsah. Der Bettkasten stand inmitten des Raumes. Der Stuhl, nur mehr dreibeinig, war umgefallen und überall erkannte er Spritzer von einer Flüssigkeit die wie Öl roch. Kein schlechter Gedanke, wobei sicher nur der Mut der Verzweiflung dem anderen Barden diese Kraft gegeben haben konnte. Die Kraft, zu improvisieren anstatt zu erstarren, wie er, Alan, das sicher getan hätte.

“So, lasst mal sehen ob ich das Bett verschoben kriege…“

brummte er, und tatsächlich gelang es ihm, Sira und ihre Bettstatt wieder an die Wand zu rücken, vielleicht nicht ganz so ordentlich wie es einmal gewesen war. Alan durchforstete den Nachttisch, und fand noch eine wärmere Decke für die junge Frau, die er nun erst richtig lagerte, so dass es ihm bequem vorkam. Von dieser Arbeit, die ihn zwang das Mädchen mehrfach anzufassen, wenngleich nur am Arm und am Rücken, schoss ihm das Blut ins Gesicht.
Nur gut dass sie nichts davon bemerkt, dachte er, bevor er sich daran machte die Trümmer des Stuhls in eine Ecke zu befördern und etwas mehr Ordnung zu schaffen.
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Lacy Dracu
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Post by Lacy Dracu »

Lacy nickte wohl leicht zu Gryphius Worten. Offensichtlich sorgte er sich ebenso wie sie um Sira. Lacy seufzte leicht und sah dann zu Alan, da Gryphius ohnehin den Augenkontakt mied, was Lacy aber dennoch aufgefallen war.

Lacy blickte Alan kurz noch nach bevor sich ihre Aufmerksamkeit wieder Gryphius und damit auch den anderen zuwandte. Sie schmunzelte leicht bei seinen Worten. Sie hätte es selbst wohl nicht besser formulieren können. Dennoch war es ein klein wenig ungewohnt solcherlei direkt von Gryphius zu vernehmen. Nichts desto trotz, hatte sie seinen Worten nichts hinzuzufügen.

Sie hob leicht eine Braue als sich Gryphius nun wieder an sie wandte und ihre verletzte Hand betrachtete. Doch musste sie bei seinen Worten leicht schmunzeln und nicken. Es wäre jetzt dumm gewesen noch weiter mit der Verletzung Handlungen vorzunehmen. Dies war ihr durchaus bewusst.

„Natürlich…solange keine weitere Gefahr besteht, werde ich meine Verletzung wohl behandeln lassen.“

Wieder hob Lacy eine Braue bei seinen noch folgenden Worten. Hatte sie wirklich vergessen zu berichten was auf dem Dach geschehen war? In all der Sorge um Sira…? Dies, war ihr nun doch ein wenig unangenehm.

„Oh…nun…also, ich habe wohl wirklich bei all der…Sorge um Sira, vergessen zu erwähnen das wohl Djironnyma die Spinnen vertrieben hat. Zumindest beschrieb es so Alan. Verzeih…“

Sie schüttelte den Kopf und folgte sodann Gryphius hinaus. Sie sah sich auf der Brücke kurz um und atmete tief durch. Sie schloss ihre Augen einen kurzen Augenblick lang und ging dann weiter. Mit Gryphius betrat sie dann die Archive…
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