Herbst

General roleplaying - No OOC-posts, please! / Allgemeines Rollenspiel - Bitte keine OOC-Posts!

Moderator: Gamemasters

User avatar
Rhianna Morgan
Posts: 988
Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
Location: Nordmark

Post by Rhianna Morgan »

Alans Blick traf Lacys, und er nickte leicht, während er Sira losliess, um mit der einen Hand seinen Hemdärmel aufzureissen. Viel zu laut erschien ihm das Geräusch, laut und provozierend. Er konnte nur hoffen dass die Spinnen es nicht genauso sahen...

Blut...

Er brauchte einige Sekunden, ehe er auf den rettenden Gedanken kam, und anhielt, um seine offenen Knie wieder blutig zu reiben. Mit dem Fetzen Stoff rieb er noch mal über die brennenden Stellen, die Zähne zusammengebissen, aber ein leichtes Stöhnen konnte er doch nicht unterdrücken.
Dann hielt er Shadow den Lappen hin, und flüsterte eine Weile auf den Falken ein.

Scharfe Krallen schnitten noch tiefer in seine Schulter, als der Vogel sich abstieß, und die schwarzen Schwingen trugen das Tier erstaunlich schnell weit hinauf in den Morgenhimmel und dann im Sturzflug hinein in die Burg.
Besorgt dachte Alan an den Turmfalken, und hoffte dass Shadow keinen Unsinn machte, sondern sich nach seinem Auftrag richtete... Den Fetzen blutigen Stoff einem Zweibeiner zu geben, so schnell er konnte, am besten einem Elf.

Zornige Vogelstimmen erklangen, und das Rascheln der Spinnen wurde fiebriger, erregter. Alans Herzschlag beschleunigte sich etwas, während er unbewusst Siras Hand ergriff und festhielt, langsam am Brunnen vorbeischreitend.

Bitte, Shadow... du kannst es schaffen... unser aller Leben hängt vielleicht davon ab. Flieg!
User avatar
Saril
Posts: 1115
Joined: Sat Nov 11, 2006 1:52 pm
Location: überall
Contact:

Post by Saril »

Auch die Händler der Stadt waren voller Angst. Scara hatte sich in ihrem Häuschen verbarrikadiert als die Spinnen sich an der Hauptstraße postierten. Sie versteckte sich bibbernd bei ihren Eseln. Die Spinnen nahem zwar die Esel war, doch war es nicht ihr Hauptaugenmerk. Bevor sie sich über die Tiere her machen konnten mußten sie die Menschen mit Stacheln fangen. Dann hatten sie noch genügend Zeit die Tiere zu jagen und dann würden sie auch den siebenten Menschen finden.

Teplip der Gobblin war schon mit Calando gegangen als sich die Anderen Formierten. Nadir kauerte sich neben der Truhe. Zitternd hielt er einen seiner Säbel in der Hand. Doch hatte er nur selten eine Waffe zu Gebrauch in der Hand. Auch Lucius war früh auf den Beinen gewesen. Wie immer Stand er an der Mauer beim Archiv und hatte mit entsetzen zugesehen wie die Spinnen sich auf den beiden nördlichen Häusern gesammelt hatten. Nun ging er hinter Alan her, seinen gezogenen roten Dolch fest umklammernd.

Während die Gruppe immer näher zu Nadir kam, krabbelte die große Spinne um die Werkstatt herum. Auch die Spinnen von der Hauptstraße kamen nun näher. Nur drei waren zurückgeblieben. Diese bewachten vornehmlich den Eselschuppen. Alle anderen Spinnen hielten ihre Position. Sie wetzten nur ihre Kieferklauen oder schabten, je weiter die Gruppe in die Falle lief, mit ihren Vorderbeinen über die Dächer.

Als Alan seinen Falken los sandte, wurde die Aufregung der Spinnen größer. Einige sendeten dem Vogel klebrige Fäden nach andere spieen ihr feuriges Gift, doch es brachte nichts außer mehr Fäden und einigen Ätzlöchern im Dachholz. Als der Vogel sich zur Burg senkte, richteten sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Gruppe zurück. Sie waren nun an der Truhe. Hier half Katarine Nadir auf, damit er sich in die Gruppe einreihen konnte.

Nun begannen einige Spinnen damit sich vom Dach des Archivs abzuseilen. Ihre Beute brauchte nur noch einige Schritte zu tun und dann wäre es Zeit für das Ernten.
User avatar
Calando
Posts: 83
Joined: Mon Feb 04, 2008 11:30 am
Location: Somewhere by my Master

Post by Calando »

Angsterfüllt schleicht die Gruppe vorsicht weiter Richtung Brücke, sie sind schon langsam auf Nadir's höhe angekommen als sie den tumult der Spinnen mitbekommen.

"Langsam weiter und passt auf die Spinne auf" Calando deutete auf die Spinne die sich vor die Biblothek abseilte, "halte das Schwert bereit" der Frau zugewand.

Er sah noch wie der Falke richtung Burg unterwegs war und hoffte das jemand dort rechtzeitig den Falken entdeckt und handeln kann.

Ein lautes Rufen unterdrückt er und lässt es sein. Er hielt immer noch das Mädchen am Ärmel ihres Gewand. "Soll ich es wagen an der Mauer zu rufen damit uns Meister Saril hört?" fragte er mit leiser zitteriger Stimme die Gruppe. Er wusste nun das es kein entkommen war wenn sie das Haus passiert haben, ausser vielleicht noch der rettene Srpung in den Fluß der von den Ogerbergen herunter kam, wobei die Strömung doch recht stark war.
User avatar
Katarine
Posts: 200
Joined: Thu Aug 30, 2007 7:04 pm

Post by Katarine »

"Noch nicht Calando, wartet noch, bis wir direkt auf der Brücke sind!" flüsterte Katarine dem Elf zu.

Als sie Nadir hochhalf und bemerkte, dass der Mann kurz davor war die Nerven zu verlieren, nahm sie ihn an beiden Armen und blickte ihm eindringlich und fest in die Augen.
"Beruhige dich Nadir, atme ruhig ein und aus, gleich haben wir es geschafft."
Doch Katarines Worte verfehlten ihre Wirkung und Nadir fing nun an hektisch um sich zu schlagen.
Er öffnete seinen Mund und heraus kam ein heiserer Schrei, der seine Qualen offensichtlich werden ließ.
Blitzschnell presste sie ihre freie Hand auf seinen Mund. Was aber auch nicht mehr viel nutzte, denn Nadirs Arm verfing sich beim hektischen umherschlagen in einem Faden. Augenblicklich erstarrte der geschockte Mann und rührte sich nicht mehr. Wenn man vorher gedacht hatte, er wäre als blass zu bezeichnen, so wurde man jetzt eines besseren belehrt: er wurde kalkfahl und stand wie vom Donner gerührt da und starrte auf seinen fadenumwickelten Arm.

"Alan übernimm du ihn bitte."

Katarine verharrte atemlos lauschend, ob nun der erste Angriff der Spinnen los brach.
Und tatsächlich fuchtelte die Spinne auf dem Gästehausdach wie wahnsinnig mit ihren Vorderläufen, blieb aber weiterhin auf dem Dach sitzen.

Zischend und mit schabenden Geräuschen, die von den Beinen auf den Dächern zu kommen schienen, kam mehr und mehr Bewegung in die Masse der Spinnen.

Mit einem Blick und Nicken auf Lacy - auch ihr schien klar zu sein, dass der Angriff unmittelbar bevorstand - begann sie leise die anderen vor sich Richtung Brücke zu schieben.
"Wir bilden die Nachhut, geht ihr anderen über die Brücke."

Ein Lächeln zu Alan, Sira und Calando, sollte beruhigend wirken, aber sie spürte selbst, dass dies gründlich misslang und so verfinsterte sich ihr Gesicht entgültig zu einem höchstkonzentrierten Ausdruck.

Die kleine Gruppe schob sich nun an ihr vorbei, während Lacy und Katarine mit dem Rücken zur Burg standen und langsam - Schritt für Schritt - rückwärts gingen.
Die Schwerter gezogen, entschlossen ihr Eigenes, sowie das Leben der Andern zu verteidigen.

Noch einmal atmete Katarine tief ein, langsam floss der Atem wieder aus ihr heraus und ihre Hand wurde ruhig...sehr sehr ruhig.
Ihr gesamter Körper war nun in höchster Spannung, dem Angriff der Spinnen zu parieren und ihr Geist war vollkommen auf das Geschehen fokusssiert.
User avatar
Gryphius
Posts: 407
Joined: Mon May 01, 2006 12:06 am
Contact:

Post by Gryphius »

An jenem Morgen hatte Gryphius etwas länger geschlafen als sonst, und das nicht grundlos: Am Vorabend war er zu Siltaris' Grab gegangen, doch musste er dort erkennen, dass jemand den Grabhügel aufgeworfen hatte. Die Spuren dort hatten nicht nach Händen ausgesehen, auch waren nicht Siltis Gebeine freigelegt worden. Dennoch hatte er dort lange Zeit verbringen müssen, um das Grab wieder in die vorige Beschaffenheit zurückzuführen, und ferner dort seine fast allabendliche Aufwartung zu machen. Und als er bereits nach Sonnenuntergang in die Archive zurückkehrte, hieß ihn ein Stapel Pergamente willkommen, welcher scheinbar höhnisch auf ihn herabgrinste. Die halbe Nacht musste er in der Schreibstube zubringen, um sein Tagewerk noch zuende zu bringen, bis er es sich schließlich gestattete, die Stufen zu seiner Kammer emporzusteigen, und sich ermattet auf sein Bett fallenzulassen.

Der Tumult im Ort hatte nicht ausgereicht, ihn aus dem Schlaf zu reißen. Doch dieses Scharren... dieses nicht enden wollende Scharren hatte dies letztlich bewerkstelligt. Gryphius setzte sich langsam auf, und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Widerwillig schlüpfte er unter seiner Decke hervor und goss frisches Wasser aus einer Karaffe in eine Waschschüssel. Notdürftig wusch er sich, und hüllte sich in ein frisches Hemd mit Hose. Erst nach und nach lichtete sich sein Dämmerzustand, und er gewahrte dem Aufruhr, der von draußen zu seinem Gehör drang. Er beschloss, sich zunächst einen knappen Überblick vom Balkon aus zu verschaffen: Er trat an die Türe zum Balkon, legte die Türklinke um, und schwang sie auf. »Bei Adron und Sirani, was soll denn dieser... whoooo

Sofort ließ er die Türe wieder ins Schloss fallen, stemmte seinen Rücken dagegen. Mit in Bestürzung geweiteten Augen starrte er an die Ostwand seiner Kammer. »Das... war ein dickes, haariges Bein an einem dicken, haarigen 'Spinnenkörper'.« sprach er zu sich selbst. »Ich bin einigermaßen beunruhigt.« Nun begann es auch noch hinter ihm an der Türe zu scharren, was Gryphius die Nackenhaare sträubte. Er musste sich verbarrikadieren, denn diesmal würde Kevin Lightdot wohl nicht dasein, um ihn vor den hungrigen Fängen der Spinnen zu schützen. Geschwind machte er sich an seinem Bettkasten zu schaffen, und das Adrenalin verlieh ihm die nötige Kraft, das Bett aus der Ecke zu ziehen, und die Türe damit zu blockieren. »Das hält sie eine Weile auf, hoffe ich.«

Einige Momente verschnaufte er, während von draußen die Spinne unablässig an der Türe scharrte, um seine weiteren Schritte zu überlegen. Zuallererst musste er sichergehen, dass niemand die Türe zu den Archiven offengelassen hatte - eine Unsitte, die besonders sein Botenjunge häufig an den Tag legte. Vorsichtig nahm er die Treppe nach unten, doch rasch erkannte er, dass auch die Archive gegenwärtig noch spinnenfrei waren. Langsam trat er ans Fenster heran, um einen Blick nach außen zu erhaschen. Ein tiefer Seufzer entglitt ihm, und verzagt gewahrte er, dass eine Invasion der Spinnen begonnen hatte. Und wieder einmal war unbewaffnet und von seinen Brüdern abgeschnitten.

Und das Scharren von oben hörte und hörte nicht auf...
User avatar
Sira Nightshade
Posts: 48
Joined: Wed Sep 19, 2007 2:56 am

Post by Sira Nightshade »

Unter anderen Umständen hätte Alans Geste sie sicher in Verlegenheit gebracht, doch nun schloss sich ihre Hand unbewusst und zitternd um die seine, als würde sie so etwas wie Halt oder Sicherheit darin finden. Sie fühlte sich so hilflos wie ein kleines Mädchen und wäre ihre Angst nicht selbst dafür zu groß gewesen, so wäre sie wohl den Tränen nah gewesen.

Nadirs heiserer Schrei ließ sie zusammenfahren und sie schlug sich schnell die freie Hand vor den Mund, um den leisen Schreckensschrei zu dämpfen, welcher ihr unweigerlich entfuhr. Panisch blickte sie um sich, in der Hoffnung, die Spinnen damit nicht noch herausgefordert zu haben.
User avatar
Saril
Posts: 1115
Joined: Sat Nov 11, 2006 1:52 pm
Location: überall
Contact:

Post by Saril »

Das Zupfen am Faden und der laute Aufschrei versetzte auch die letzte Spinne in Aufregung. Ihr schaben wurde immer schneller und schneller. Sie wollten endlich losschlagen, endlich über ihre Beute herfallen.

Das Öffnen und Schließen der Tür zum Balkon des Archivs war der Spinne davor nicht entgangen. Sie wendete sich von der Straße ab. Dort vereinten sich gerade die Spinnen von der Hauptstraße mit denen aus der Wirtshausgasse und mit denen die vom Archiv geklettert waren. Mit ihren haarigen Beinen untersuchte sie die Tür. Sie steckte ihre Beine so weit es ging in jeder Ritze die sie fand.

Die Spinnen auf den Häusern zur Burg konnten sich kaum mehr zurückhalten. Sie streckten ihre Beine vom Dach herab und klopften damit auf den Stein. Das Klopfen war nicht unrhythmisch. Es hörte sich an wie das Schlagen eines Trommlers im Schiffrumpf einer albarischen Galeere. Doch hier sollte es wohl kaum den Takt zum Rudern angeben.
User avatar
Lacy Dracu
Posts: 199
Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
Location: Somewhere in Salkamar....
Contact:

Post by Lacy Dracu »

Lacy zog scharf die Luft ein als sie Nadirs Schrei vernahm und kurz blickte sie in seine Richtung, jedoch sagte sie nichts. Denn als er auch noch die Fäden berührte ließ sie ihren Blick rasch wieder hin und her gehen um die Spinnen im Blick zu behalten.

Sie verstärkte den Griff um ihr Schwert und zog nun langsam ihr zweites aus der Scheide. Sie nickte, als sie Katarines Blick bemerkte ihr ebenso zu.
Nun wurde es wirklich langsam ernst. Wenn sie doch nur schon die Kraft dazu hätte Portale zu öffnen, aber genau dies konnte sie noch nicht.

Lacy beobachtete die Spinnen und wich langsam immer mehr zurück, Die Brücke hatten sie wohl bald erreicht und wenn nun nicht langsam sich etwas in der Burg tat…
Sie brachte diesen Gedankengang nicht zu Ende. Es war unnötig sich darüber nachzudenken.

Das zuknallen einer Tür riss sie förmlich aus ihrer Versunkenheit und ihr Blick glitt gen Archiv. Eine leichte Blässe erfasste ihr Gesicht und der leise geflüsterte Name war wohl nur für Katarine hörbar.

„Gryphius…“

Natürlich, wie konnte sie das vergessen. Gryphius schlief immer in seiner Kammer über den Archiven. Doch was nun? Es war nicht sicher ob die Spinnen nicht einen Weg dorthinein finden würden. Und wenn doch, war sie sich sicher das Gryphius sich nicht lange, wenn überhaupt, gegen diese Wesen wehren konnte.

Sie musste einen Entschluss fassen…

„Katarine, denkt ihr, das ihr die Spinnen aufhalten könnt…allein, wenn ich eure Waffe noch etwas..aufbessere?“

Lacy behielt den Blick auf die Spinnen gerichtet, wenngleich in ihr immer stärker der Wunsch, das Verlangen sich einen Weg bahnte, irgendwie zu den Archiven zu gelangen.
User avatar
Calando
Posts: 83
Joined: Mon Feb 04, 2008 11:30 am
Location: Somewhere by my Master

Post by Calando »

Calando schaute entsetzt auf den Faden der sich um Nadirs Arm gelegt hatte und vernhem den leisen Schrei des Schreckens. Seine sünnen Finger legte er nun auf die schulter des Mädchen und versuchte sie zu sich an sein Gewand zu drehen damit sie Ihre Augen abwenden konnte.

"Die Waffe verbessern?" hörte er sich dumpf sagen da er das laute Pochen des Blutes in seinen Ohnen gut hören konnte "dafür ist keine Zeit, noch nicht mal Magie kann diese Maße abhalten"

Er versuchte die Gruppe weiter nach hinten zu bewegen, weit bis zur Brücke war es nicht mehr ein paar Schritte dann ist sie erreicht. Spinnen können nicht schwimmen so könnten sie vielleicht ein paar Abwehren dachte er.

Leise begann er auf Elfisch ein kleines Leid anzustimmen um sich von der Angst etwas lösen zu können, es klang sehr beruhigend aber auch traurig, seine zittrige leise Stimme tat ihr bestes um das Lied noch verzerrter klingen zu lassen.

Immer wieder schaute er zu den Zinnen um endlich den ersehnten Schatten zu erblicken von Djironnyma aber vergebens, langsam verlor er die Hoffnung sein letzter Gedanke war der Eingang, die Mauer. Sein Blick huschte dann zwischen Zinnen, Mauer und dem Mädchen hin un her.
Völlig in seinem Lied geistesabwesend verstummte er und sagte in seiner Elfischen Sprache:

"**** ***** * **u***r* ***"
und schaut wieder zwischen den drei Dingen her, bevor er erneut das Lied gegen die zunehmende Angst sang, vergessen das die anderen Menschen ihn nicht verstehen konnten.
User avatar
Gryphius
Posts: 407
Joined: Mon May 01, 2006 12:06 am
Contact:

Post by Gryphius »

Das Scharren nagte allmählich an seinem Mut, doch Gryphius hatte keine Wahl: Der Weg nach draußen war versperrt, denn sowie er einen Fuß nach draußen setzen würde, fände er sich inmitten von mordlustigen Spinnenwesen, die sich gleich an seinem Fleisch gütlich tun würden. Lebendig zernagt von Riesenspinnen - so sehr er sich manchmal nach dem Tode gesehnt hatte, so wollte er nicht abtreten. Die einzige Option, die ihm noch blieb, war das Ausharren. »Und wenn ich mich von nun an 'ruhig' verhalte,« dachte er bei sich »komme ich eventuell mit dem Leben davon. Die untere Tür ist bislang unbeachtet geblieben, und die obere habe ich mit dem Bettkasten verstellt. Es ist also... oh 'nein'!«

Er kniff die Augen zusammen, und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Gryphius, du törichter, alter Esel! Die Balkontür öffnet sich nach außen hin - nach 'außen'! Der Bettkasten nützt gar nichts!« Sein Puls begann zu rasen, und einen Moment war er wie gelähmt. Doch dies lichtete sich schnell, denn sogleich begann sich ein menschlicher Urtrieb zu regen: Der der Selbsterhaltung. Sein furchtsamer Blick suchte die Archive ab nach etwas, womit er sich zumindest zeitweise seiner Haut erwehren könnte. »Ja, das Lampenöl! Zündhölzer! Ein Stuhlbein! Fehlt nur noch...« Nirgendwo lag auch nur ein Putzlumpen herum. Zaghaft blickte er an seinem Leib herab - es musste wohl sein: Er riss seinen rechten Ärmel von seinem guten, blauen Hemd ab. In Windeseile drehte er einen der Stühle um, und brach mit einem Ächzen der Anstrengung ein Stuhlbein heraus. Mit zittrigen Händen umwickelte er die Oberseite mit seinem Ärmel, und übergoss ihn mit Lampenöl. Das Scharren von oben riss nicht ab.

»Nicht so. Nicht 'so'!« stieß er leise vor, während er nach der Schachtel Zündhölzer griff. In diesem Moment zählte nichts mehr, außer sein Überleben - vorbei die Trauer für diesen Moment: Er wollte leben, und nicht tot sein! Angespannt blickte er die Treppe hinauf, von der das Scharren zu ihm vordrang. Er schob die Schachtel mit den Zündhölzern auf: Nur noch ein einziges war übrig. »Siltaris, meine Geliebte: Vielleicht komme ich bald Heim.« raunte er mit verschlossenen Augen, als er das Zündholz herausnahm. Einmal atmete er tief durch, und dann... zog er das Streichholz über die Tischplatte.

Es entzündete sich! Atemlos führte er das brennende Zündholz zu seiner improvisierten Fackel, und setzte sie in Brand. Am Fuße der Treppe bezog er Stellung, und blickte nach oben, bereit all jenem zu begegnen, was die Stufen herunterkommen möge. Mit bebender Stimme sang er leise immer wieder seine Liebesbekundung an die Wüstenstadt, während ihm kalter Schweiß über die Schläfe rann: »Varshikar, Varshikar: Thou art my beloved star. Varshikar, Varshikar...«

Und das Scharren von oben hörte nicht auf...
User avatar
Katarine
Posts: 200
Joined: Thu Aug 30, 2007 7:04 pm

Post by Katarine »

"Ich fürchte Lacy, nicht mal zu zweit werden wir diese Viecher jetzt aufhalten können", raunte Katarine zu Lacy hin, während auch ihr Blick zum Balkon des Archivs wanderte.
"Noch ist Gryphius in Sicherheit, wenn Ihr jetzt zurück geht, riskiert Ihr Euer Leben."

Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, sprang die Spinne vom Gästehausdach federnd auf den Boden vor ihnen.
Sie war nur noch drei bis vier Schritte von entfernt.

Augenblicklich wurde es still.
Kein Scharren mehr, kein Zischen, nichts war mehr zu hören. Nur atemlose Stille dröhnte geradezu in den Ohren und schien um Längen unheimlicher zu sein, als alles, was zuvor so beängstigend schien.

Mit dem Mut der Verzweiflung wurde Katarine klar, dass der Augenblick gekommen war, an dem sie, und auch Lacy, beweisen mussten, was sie in all den Jahren der Ausbildung gelernt hatten.
Es blieb nur noch, alles auf eine Karte zu setzen und zu hoffen, dass der Elf rechtzeitig die Türe zur Burg öffnen und auch wieder schließen konnte.

"Leute, jetzt...rennt zur Tür, brüllt so laut ihr könnt, Saril muss uns hören und sofort öffnen."
User avatar
Saril
Posts: 1115
Joined: Sat Nov 11, 2006 1:52 pm
Location: überall
Contact:

Post by Saril »

Shadow kam von den Zinnen zurück. Er ließ sich auf der Schulter seines jungen Menschen nieder. Das Stück Stoff hielt der Falke noch immer im Schnabel. Oben auf dem Dach hatte er keinen offenen Eingang gefunden, die Luke zum Treppenhaus war verriegelt. Auch alle Fenster zum Speisesaal waren verschlossen und so blieb dem Vogel nichts übrig als zu seinem Herrn zurückzufliegen.

Unterdes ließen sich zwei weitere Spinnen von den Dächern der Häuser hinab. Sie gesellten sich zu der Spinne vor Katarine und Lacy. Ohne einen Laut von sich zu geben hoben sie bedrohlich ihre Vorderbein, als wollten sie sagen *Weiter* Zum Angriff gingen sie noch nicht über.

Auf dem Balkon gesellte sich eine zweite kleinere Spinne zu der ersten die die Tür untersuchte. Gemeinsam verstärkten sie ihre Bemühungen das Rätsel zu lösen. Die kleinere Spinne krabbelte am Türrahmen hoch und untersuchte den Oberen Teil der Tür. Als sie nicht fand wo sie sich hindurchzwängen konnte ließ sie sich nahe der Türklinke hinab.

Alle anderen Spinnen hielten die unheimliche Stille. Ihre Augen blickten in die Gasse. Die Wand der Burg war immer noch geschlossen.
User avatar
Rhianna Morgan
Posts: 988
Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
Location: Nordmark

Post by Rhianna Morgan »

Für Alans Nerven ging das alles zu schnell. Gerade noch hatte er versucht Nadir zu beruhigen, da schrie dieser, und berührte den Klebefaden der Spinne.

Um sie her brach die Hölle los, und der Barde kam nicht mehr so ganz mit. Calandos Lied war ihm unbekannt, und verunsicherte ihn mehr als dass es ihn aufgemuntert hätte. Sicherlich ein schönes Lied, sang man es mit ein paar Bechern Wein abends an einem Lagerfeuer, in der Gesellschaft vieler Freunde.
So konnte man ihre Situation wahrlich nicht beschreiben. Das Trommeln der Spinnen ging ihm durch Mark und Bein, seine Hand fasste Siras fester, als suche auch er einen Halt, dabei war es eigentlich seine Pflicht IHR eine Stütze zu sein. Shadow war wieder da. Seine Mission gescheitert.

Die Spinne sprang und landete vor ihm, ihre Facettenaugen auf die Gruppe gerichtet.

Sie überlegt wen sie am leichtesten übermannen kann, und vor wem sie sich in Acht nehmen muss, schoss es dem Barden durch den Kopf. Das hier war schlimmer als jeder Alptraum.

Noch einmal Luthilles Haar riechen. Ihre Stimme hören. Ihre Augen, voller Liebe, auf mich gerichtet. Noch einmal...
Möglicherweise nie wieder.


Dieser Gedanke schmerzte ihn fast mehr als die monatelange Trennung von der Frau die er noch immer liebte. Die er womöglich sein Leben lang lieben würde.
Nur dass das Leben schon in wenigen Minuten zu einem qualvollen, gewaltsamen Ende kommen konnte.

Calando verstummte. Sie rannten, rannten über die Brücke, als gelte es ihr Leben, es galt ja ihr Leben.
Hinter ihnen riegelten Katarine und Lacy die Brücke ab. Ich sollte da vorne stehen und die Frauen beschützen, dachte Alan, aber er wusste dass es dazu nicht in der Lage war. Ein wenig Rot mischte sich in seine wächserne Blässe, während er seinen Rücken fest gegen die Burgmauer presste, an der einen Hand Sira, an der anderen Nadir. Zwei Wesen, die möglicherweise noch mehr Angst hatten als er selber.

Plötzlich wusste Alan, dass es nicht der Tod war, der ihm Angst machte. Es war der Schmerz der dem Tod vorausgehen würde. Alan war bereits einmal fast gestorben. Der Tod war nicht halb so schlimm wie der Schmerz. Aber auch keine Alternative zum Leben.

Die Spinne klickte wieder leise, und hinter ihr landeten geistergleich zwei weitere Spinnen. Zu dritt nahmen sie Aufstellung, um die beiden Kriegerinnen in die Zange zu nehmen...

"Hab keine Angst." raunte der Barde dem Mädchen neben sich beinahe unhörbar ins Ohr. "Selbst falls wir sterben sollten, wir sehen uns auf der andern Seite. Ich lasse dich nicht alleine."
Seine Kühnheit überraschte ihn selbst wohl am meisten. Nie hätte er zuvor gewagt, auf eine solche Weise zu einer ihm unbekannten Frau zu sprechen. Ein weiterer sanfter Druck seiner Hand sollte sie zudem beruhigen. Allein sie zu berühren, hätte er sich unter anderen Umständen niemals unaufgefordert herausgenommen.

Sollten wir hier rauskommen, muss ich sie wohl um Verzeihung bitten, dachte er noch, und dann rief er so laut er konnte, seine melodische, goldene Stimme füllte den Platz und schallte hinaus in die Wüste.

"Öffnet, Saril, öffnet Eure Tore - wir brauchen Eure Hilfe! Es geht um Leben und Tod!"

Dreimal wiederholte er seinen Ruf, und hoffte der Elf hatte ihn auch wirklich gehört.
User avatar
Sira Nightshade
Posts: 48
Joined: Wed Sep 19, 2007 2:56 am

Post by Sira Nightshade »

Auch wenn sie ihre Züge nicht an seinem Gewand verborgen hatte, so reichte die Berührung des Elfen an ihrer Schulter aus, dass sie ihren Blick abwenden hatte können. War sie zuvor schon von Angst und Panik erfüllt gewesen, so hatte sie nun einzig und allein das Wissen darum, dass es wohl der letzte Fehler wäre, den sie begehen würde können, davon abgehalten, in Tränen auszubrechen.

So aber zwang sie sich unter schier unendlicher Mühe zur Beherrschung und ihre Hand fasste Alans fester. Nie zuvor im Leben hatte sie solche Angst verspürt. Inzwischen war auch das letzte Anzeichen von Farbe aus ihren ohnehin blassen Zügen gewichen und ihre Hände waren kalt wie Eis, so kam es ihr vor.

Als die Spinne vor ihnen landete, wich sie unweigerlich einen Schritt zurück. Abermals überschlugen sich ihre Gedanken. Wohl auch getragen von der ruhigen, doch traurigen Melodie des Elfen, riefen sich ihr die Bilder ihrer Lieben ins Gedächtnis.

Kaleb… Soran… Mutter… Vater… Könnt ich euch doch nur noch einmal sehen.

Mehr von Alan mitgerissen, denn aus eigener Kraft, war sie losgerannt. Katarines Worte waren in diesem Augenblick nicht zu ihr durchgedrungen. Heiß brannte die Luft in ihren Lungen, nie zuvor war sie so um ihr Leben gerannt. Das lange Kleid war dabei nicht gerade hilfreich und brachte sie mehr als einmal fast ins Straucheln. Doch sie musste weiter, immer weiter und obwohl es nur wenige Meter waren, schien ihr die Brücke schier endlos.

Auch wenn ihr Leben ihr wohl ohnehin nicht mehr viel schönes bieten würde, so war der Tod sicher keine wünschenswerte Alternative. Lieber würde sie sich demütig in ihr Schicksal ergeben, wenn sie nur lebend hier heraus kam. Denn wenn sie eines mehr fürchtete, als die Zukunft, die ihr wohl bevorstand, so war es der Tod, erst recht, wenn er auf sie eine so grausige Weise ereilen sollte.

Nun stand sie da, neben Alan, den Rücken gegen die von der Sonne erwärmte Burgmauer gepresst und rang nach Atem. Der Blick drohte ihr zu verschwimmen und sie schloss einen Augenblick schier atemlos die Augen. Nun zitterte sie förmlich wie Espenlaub.

Obwohl Alans Worte wohl kaum für die anderen hörbar waren, drangen sie so klar und deutlich zu ihr durch, als wären sie von vollkommener Stille umgeben. „Hab keine Angst. Selbst falls wir sterben sollten, wir sehen uns auf der andern Seite. Ich lasse dich nicht alleine.“

Zitternd erwiderte sie seinen sanften Händedruck und ihre Stimme klang dünn und matt, kaum hörbar als sie ihm antwortete: „Ich danke dir. Aber…“ Sie schluckte und eine einzelne Träne der Verzweiflung suchte sich ihren Weg ihre blassen Wangen hinab. Als sie weiter sprach, klang es fast wie ein leises Flehen. „oh bitte… ich will nicht sterben!“
User avatar
Lacy Dracu
Posts: 199
Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
Location: Somewhere in Salkamar....
Contact:

Post by Lacy Dracu »

Lacy verengte ihre Augen und nur kurz sah sie Katarine bevor sie sich wieder dem widmete was vor ihr lag. Sie atmete leicht durch und zog in der Zeit ein kleines Fläschchen von ihrem Gürtel. Sie öffnete es rasch und ließ etwas vom Inhalt, eine etwas zähflüssige dunkle Substanz, über ihre eigenen beiden Schwerter laufen, welche sie gen Boden hielt.

„Was meint ihr wird wohl passieren wenn wir innerhalb der Burg sind und die Spinnen nicht mehr an uns ran kommen? Ewig werden die Türen des Archivs sicher nicht halten.“

Sie hielt die Spitzen ihrer Schwerter gen Boden während jeweils ein Finger auf der Klinge lag kurz nach dem Griff. Es bedurfte nur noch zwei kleiner Worte…

Sie knurrte leise als die Spinne vor Katarine und ihr zu Boden sprang und in diesem Moment zögerte Lacy auch nicht länger. Immerhin würde es so eine weitaus bessere Verteidigung sein, denn selbst diese Wesen würden wohl…das Feuer fürchten.
Leise sprach sie die Worte in der alten Sprache.

„KEL RA.“

Von ihren Fingern lösten sich zwei kleine Flammen und ihre Schwerter begannen zu brennen. Lacy zog ihre Finger zurück und ließ die Flammenden Schwerter dennoch zu beiden zeigen.

„Mal sehen wie euch das schmeckt..“

Lacy drehte leicht ihre Schwerter in der Hand und knurrte als die nächsten Spinnen hier zu Boden gingen. Dennoch blieb sie wo sie war und umfasste die Griffe der brennenden Schwerter fester.

Sie vernahm Alans leise Worte und brummte nur darauf hin. Doch Siras Worte ließen sie tief durchatmen bevor sie wieder sprach.

„Wir werden hier nicht sterben“!

Kurz danach hörte sie sein rufen und hoffte das Saril dies hören möge und die Burg öffnen würde. Denn sie wollte die anderen wenigstens in Sicherheit wissen…bevor sie sich daran machte noch jemand anderen zu retten, der ihr weit mehr bedeutete als sie anderen gegenüber wohl eingestehen würde.
User avatar
Katarine
Posts: 200
Joined: Thu Aug 30, 2007 7:04 pm

Post by Katarine »

"Öffnet, Saril, öffnet Eure Tore - wir brauchen Eure Hilfe! Es geht um Leben und Tod!" hallten Alan's Worte in Katarines Ohren nach.

Endlos schien die Zeit sich zu dehnen.

Niemals zuvor hatte sie das Geräusch von sich verschiebenden Steinen so ersehnt, wie eben jetzt.

Was für eine seltsame Weise, dass in Momenten höchster Not, einem die winzigsten Kleinigkeiten ins Bewußtsein kehrten.
Und so blitzen auch in Katarines Erinnerung, Bilder für den Bruchteil eines Wimpernschlages auf: Roveigs zärtlich blickende Augen, ihre Hand in seiner warmen Hand und wie sie heimlich an Silas Farron's Haus Brot gebacken hatten.
Bilder vergangener Tage hier in Varshikar am Feuer, erschienen vor ihrem inneren Auge, mit all den Menschen, die Varshikar ausmachten.
Auch fiel ihr der Abend mit Harok und Guir am Strand wieder ein, wie sie sehnsüchtig in den Sternenhimmel geblickt hatten.

Als Lacy's Schwerter entflammten, durchzuckte es Katarine kurz, sie erkannte dann aber sofort den Vorteil eines brennenden Schwertes.
Wortlos streckte sie ihr einziges Schwert Lacy entgegen.
Als auch ihr Schwert in Flammen stand, richtete sich ihre gesamte Konzentration auf die drei vor ihnen hockenden Spinnen.

Und mit der scharfen Klarheit einer Kriegerin, fokussierte sie nun diese drei Wesen. Nichts konnte sie mehr ablenken.

Sie war bereit!
User avatar
Saril
Posts: 1115
Joined: Sat Nov 11, 2006 1:52 pm
Location: überall
Contact:

Post by Saril »

Das Feuer ließ die Spinnen einen Moment zurückschrecken. Sie waren verwirrt als die Gruppe den Weg zur Mauer wählte. Keines ihrer Beutetiere hätte jemals eine Sackgasse gewählt, solange noch ein freier Weg offen stand. Und dann entzündeten sie auch noch das Feuer. Die Vorfreude der Spinnen wurde im ersten Augenblick von Angst übermannt. Angst vor dem Feuer, Angst dass ihre Beute doch entkommen könnte. Schnell jedoch wich die Angst der Wut. Wut darüber dass die Beute es wagte ihren Plan zu zerstören, Wut darüber dass sie es wagten Feuer zu entfachen.

Einige Spinnen begannen mit ihren Vorderbeinen auf den Boden zu klopfen. Anderen zischten der Gruppe entgegen. Mehr und mehr Spinnen sammelten sich hinter die drei Ersten. Andere, die noch auf dem Marktplatz waren, blieben dort. Sie waren bereit sofort nachzurücken wenn ihre Schwestern gefallen waren. Auch die größte Spinne war unter denen welche die Nachhut bildeten. Die die auf den beiden Häusern bleiben, krabbelten an die Dachkante und machten sich bereit zum Sprung, Doch griffen sie nicht sofort an. Zischend und klopfend warteten sie.

Auf dem Archiv und der Werkstatt waren nur noch wenige Spinnen. Nur die zwei die an der Tür arbeitet blieben auf dem Balkon. Sie waren wie verzaubert vom Rätsel des Windzuges. So merkten sich auch nicht wie die Anderen sich zum Kampf bereitmachten. Die große hatte es geschafft einen Teil ihres Beines unter den Türschlitz durchzuzwängen. Sie tastete sich im Hinterraum durch so gut es ging. Unterdes ließ die kleine sich immer weiter an ihrem Faden hinab. Zuerst berührten sie den Türgriff nur mit ihren Hinterbeinen. Ihr Gewicht ruhte noch am seidenen Faden. Augenblicke später hing sie mit ihrem Gewicht am Türgriff. Er senkte sich doch die Tür blieb zu. Interessiert betastete sie das Schlüsselloch. Ihre Beine passten durch, doch nicht ihr Körper.

Die größere Spinne zog ihr Bein zurück. Sie hatte alles Untersucht aber nichts gefunden was ihr dabei helfen würde in den Raum hinein zu kommen. Vor Schreck wich sie an die Brüstung des Balkons zurück. Durch das Zurückziehen ihres Beines öffnete sich die Tür knarrend. Die kleine Spinne nutzte die Change und huschte hinein. Sie krabbelte über das Bett und im Raum herumzulaufen. Auch die größere begab sich in den Raum. Die Treppe jedoch entdeckte die kleine Spinne zuerst.

Klopfen und zischen, klopfen und zischen. Es übertönte alles. Das Knarren der Balkontür, das leise zischen des Öls auf den Schwertern und auch das Gurgeln des Bergflusses. „ZZZZZAAAAAAAAAAHHHHHH“ übertönte die größte Spinne alle Anderen. Nun war es soweit. Das Angriffsignal war ertönt. Als erstes stießen sich von die Spinnen von den Dächern ab. Ihre Ziele waren Lacy und Katarine.

Uralte Sprache im elfische Ton und die erste Salve des Angriffs flog gegen die Häuserwände sowie gen Marktplatz. Der graue Flake vom Turm flog geschwind über die Köpfe der Gruppe. Er packte eine der durch die Luft wirbelnden Spinnen, zerquetschte ihren Leib. Das Tor der Burg hatte sich endlich geöffnet, Sira und Alan waren dadurch in den Gang gefallen. Shadow hatte sich nach kurzem flattern auf die Brust seinen jungen Herrn gesetzt. Er schaute dem grauen Falken nach.

Erneut uralte Worte und dort wo die ersten Spinnen standen, erhob sich eine Flammenwand. Mit grausigen Schreien verbrannten die dortigen Spinnen. Aus der Burg erklang die Elfenstimme in der Handelssprache: „Katarine, Lacy wir müssen die Brücke halten. Alle anderen, ab in die Burg!“ Saril schritt während dieser Worten zwischen Alan und Sira hinaus auf die Brücke. In der einen Hand einen silbernen Magierstab mit leuchtender Spitze. In der anderen Hand einen gewaltigen Feuerball. Kaum hatte er seine Worte beendet, warf er den Feuerball über die Köpfe der restlichen Gruppe in den Weg zwischen den Häusern. Die dortigen Spinnen wichen dem Feuerball so gut es ging aus, doch als der Ball den Boden berührte explodierte er. Viele Spinnen im Gang fingen Feuer.
User avatar
Lacy Dracu
Posts: 199
Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
Location: Somewhere in Salkamar....
Contact:

Post by Lacy Dracu »

Lacy war ebenso bereit wie Katarine. Sie hob eines ihrer Schwerter leicht an. Ihre Muskeln spannten sich immer mehr. Sie bemerkte immer mehr die Unruhe der Spinnen, doch sie selbst schien dies eher kalt zu lassen. Sie war Jahre lang trainiert worden eben in solch gefährlichen Situationen keinerlei Emotionen zu zeigen oder für sich selbst zu zu lassen. Und dennoch gab es zwei die sich wie Gift immer wieder in ihre Eingeweide schlichen. Sorge und Angst, aber nicht um sich selbst. Einerseits um ihre Freunde aber vor allem um Gryphius, so er es denn war der sich im Archiv aufhielt. Es lag nahe aber, sicher konnte sie sich nicht sein.

Lacy beobachtete wie es immer mehr Spinnen wurden. Ebenso blickte sie leicht hinauf zu den Dächern. Die Spinnen auf den Dächern bereiteten ihr bald mehr Sorgen als jene am Boden. Lacy atmete kurz tief durch und ging dann in eine endgültige Verteidigungsposition.


Es war nichts anderes mehr zu hören ausser diesem Klopfen und Zischen. Es konnte einem auf die Nerven gehen, wenn die Situation nicht so gefährlich wäre.

Als das zischen der großen Spinne, der Königin ertönte, hob Lacy ihre Schwerter an und sah nach oben. Gerade als sie mit einem Schwert ausholen wollte, sah sie wie jene Spinnen hinfort geschleudert wurden. Ein leichtes Lächeln zeigte sich daraufhin auf ihren Zügen und sie brauchte sich auch nicht umzudrehen um zu wissen woher dies gekommen war.

„Na endlich…

Es waren die einzigen leiseren Worte die sie vorerst sprach. Lacy hob leicht einen arm halb vor ihre Augen als die Flammenwand einige Schritte vor ihr hoch loderte und somit die Spinnen dort verbrannte. Instinktiv duckte sie sich leicht als der Feuerball über ihren und Katarines Kopf hinweg flog.

Nun blickte sie leicht über ihre Schulter und nickte Saril leicht zu.

„Ihr könnt euch sicherlich vorstellen das wir froh sind euch zu sehen Saril..“

Dann wandte sie den Blick wieder in den Gang, zu den Flammen und darüber hinaus.

„Wo ihr nun hier seid, hoffe ich das ihr für eine Weile mit Katarine die Stellung halten könnt, während ich versuche zum Archiv zu gelangen. Dort hält sich definitiv noch jemand auf, wahrscheinlich Gryphius oder aber jemand anderes.“

Lacy atmete kurz durch und schien etwas abzuschätzen.

„Mit dem Eigenteleportationszauber sollte ich bis zum Brunnen kommen. Es ist zu schaffen, zudem könnte ich der großen Spinne vielleicht noch ein Schwert in den Leib rammen. So nah wie ich jener dann wäre. Nur für den Rückweg hierher..bräuchte ich dann wohl ei wenig Unterstützung.“

Es war Lacy mehr als ernst, dass sie genau dies tun würde. Ihre klare und ernste Stimme wie auch ihr Blick den sie fest gen Brunnen gerichtet hielt, machten dies sehr deutlich. Sie würde gehen und genau aus diesem Grund nahm ihre Konzentration langsam aber sicher immer mehr zu, denn die brauchte sie für jenen Zauber.
User avatar
Katarine
Posts: 200
Joined: Thu Aug 30, 2007 7:04 pm

Post by Katarine »

"Was für ein Gespür für Timing dieser Elf doch hat", murmelte Katarine leise, als die ersten Feuerbälle die Spinnen verbrannten.

Übler Gestank breitete sich rasch aus und machte Varshikar binnen weniger Augenblicke zu dem Schlachtfeld ihres Lebens.
Mit einem raschen Blick über die Schulter sah sie, dass die anderen die sichere Burg erreicht hatten und nun hoffentlich in Sicherheit waren.

"Ja Lacy, wir geben dir Schutz so gut es geht, lauf und bring Gryphius mit her zur Burg", sagte Katarine, im Eifer des Gefechts die höfliche Anrede vergessend.

Nun machten sich die hinteren Spinnen auf den Weg nach vorn, bahnten sich ihren Weg durch ihre brennenden oder schon verendeten Artgenossen.
Saril wiederholte so oft es ihm möglich war, seinen Zauber mit den gigantischen Feuerbällen.
Dennoch kamen ein paar kleinere Spinnen durch die Feuersbrunst und in äußerster Raserei schossen sie auf Saril, Lacy und Katarine zu.
Kurz vor ihnen stoppten sie und sprangen.
Eine sprang direkt in Katarines Schwert. Mit einem Ruck riß Katarine ihren Leib auf und sie, die Spinne, fiel tot zu Boden.
In einem kurzen Moment der Angriffsruhe, nutzte Lacy die Möglichkeit mit ihrem Eigenteleporterzauber zum Brunnen zu gelangen.
Saril stand ein wenig hinter Katarine, wie sie es schon einige Male erprobt hatten und nun griffen die Spinnen immer und immer wieder an.
Entweder verbrannten sie oder diejenigen, welche zu nahe an sie heran kamen, wurden durch das Schwert zerrissen.
Katarine war bald sehr klar, dass sie diesen Angriffsdruck nicht würden lange standhalten können.
Hinzu kam der unseelige Umstand, dass eine der kleinsten Spinnen an ihnen vorbei in die Burg raste und eine zweite einen Wimpernschlag bevor sie starb, ihr Gift in Katarines Bein jagdte.
Katarine keuchte auf, als der brennende Schmerz aufflammte, blitzartig breitete sich das Gift in ihrem Körper aus.
Glücklicherweise hatte Katarine immer mehrere Gegengifte bei sich. Fieberhaft tastete sie in ihrer Tasche nach der roten Flasche.
"Saril, ich bin getroffen worden" brachte sie mühsam hervor, während sie weiter gegen die Spinnen kämpfte, wenngleich auch mit nachlassenden Kräften.

Wenn jetzt nicht bald Verstärkung kam, oder sie sich in die Burg zurückzögen, würde das ganze in einer Katastrophe enden.
User avatar
Gryphius
Posts: 407
Joined: Mon May 01, 2006 12:06 am
Contact:

Post by Gryphius »

Sein Nacken ward starr, als das befürchtete Quietschen der Balkontür zu ihm vordrang, und zeitnah das gellende Zischen der großen Spinne durch die Gassen hallte. Das grausame Scharren dieser vielbeinigen Unholde war nun auch im Inneren des Bauwerkes zu vernehmen - es war so weit. Ein letztes Stoßgebet sprach er zu sich, küsste den Diamantring, den Siltaris ihm einst geschenkt hatte, und machte sich kampfbereit: Breitbeinig stellte er sich einige Schritte entfernt vom Fuße der Treppe auf, sein Rücken leicht geneigt, und hielt die lodernde Fackel etwa anderthalb Ellen weit von seinem Leib entfernt, die brennende Spitze auf die Treppe gerichtet. In höchster Anspannung blickte er die Stufen hinauf, wartend darauf, dass eines dieser scheußlichen Ungetümer aus den tiefsten Tiefen der Unterwelt seinen unförmigen Leib hinunterwuchten würde. »Meine Brüder, ich hoffe, ihr seid in Sicherheit.« raunte er noch einmal, bevor er in konzentriertes Schweigen verfiel.

Ein Schatten rührte sich im Obergeschoß...
User avatar
Rhianna Morgan
Posts: 988
Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
Location: Nordmark

Post by Rhianna Morgan »

Er kannte weder die Sprache, noch die Stimme. Uralte Worte, zu schnell, als dass er sie sich hätte einprägen können.

Die Mauer verschwand innerhalb von Sekunden, die Tür öffnete sich, und Sira fiel in den Gang, er halb auf, halb neben sie. Kaum dass der Elf zwischen ihnen hindurch war, raffte sich Alan auf, die Wangen beschämt gerötet, und bot dem Mädchen eine Hand an, um ihr auf die Füsse zu helfen.

Die Schlacht vor dem Gang nahm seine Aufmerksamkeit gefangen, und halb abgestossen, halb fasziniert konnte er seine Blicke nicht davon abwenden. Erst als die kleine Spinne durch die Reihen der Verteidiger huschte, nahm er Siras Arm, und zupfte Nadir am Ärmel.

"Zeit zu verschwinden..." murmelte er. Shadow warf sich mit einem Wutschrei von seiner Schulter, und ergriff das giftige Tier mit seinen Krallen, die er tief in ihren Panzer grub. Schon schnellte der schwarze Vogel auf, und surrte hinauf über die Dächer, von wo er die zerfetzten Überbleibsel seiner Gegnerin auf ihre Schwestern herabregnen liess.
Shadow drehte eine stolze Runde, und stürzte dann pfeilschnell zurück in den Gang, hinter seinem Herren her, der schon eine ganze Reihe Schritte gemacht hatte, die beiden anderen, völlig verängstigten Menschen am Arm.

Alan rannte hinein in die Burg, und verharrte dann als sich der Gang endlich öffnete, sich instinktiv umblickend...
User avatar
Saril
Posts: 1115
Joined: Sat Nov 11, 2006 1:52 pm
Location: überall
Contact:

Post by Saril »

Das innere der Burg war kühl und nur von wenigen Lampen erhellt. Der Kreuzgang indem nun alle außer den drei Kämpfenden standen war schlicht und funktionell. Nur die Wand zwischen den zwei Treppenaufgängen schien nicht ins Bild zu passen. Sie sah unbehauen aus.
Von allen vier Gängen war der Linke am angenehmsten anzusehen. Die Tür dort stand offen und man konnte das warme Licht einer Feuerstelle erkennen.

Von draußen drangen die Geräusche der Schlacht in die Burg. Die Spinnen stürmten in die Flammen. Trotz der sie verzehrenden Flammen kämpften sie Wild gegen die Verteidiger der Brücke. Immer wieder trat eine neue Spinne an den Platz ihrer gefallenen Schwester.

Katarine, Lacy und Saril währten sie so gut es ging mit Schwert und Magie ab. Auch der graue Falke tat sein bestes. Seine scharfen Krallen zerquetschten so manche Spinne. Saril antworte nicht auf Lacys Vorschlag, was hätte es auch gebracht.

Unterdes kroch die kleine Spinne die Treppe hinab. Sie war etwas größer als die Vogel jagenden Spinnen aus dem Dschungel um Grynk. Als sie die Fackel war nahm duckte sie sich instinktiv. Doch nachdem sie sich an die Flamme gewöhnt hatte, hob sie ihre Vorderbeine und zischte dem Menschen entgegen der die Fackel hielt.
User avatar
Lacy Dracu
Posts: 199
Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
Location: Somewhere in Salkamar....
Contact:

Post by Lacy Dracu »

Lacy nickte Katarine und Saril nur kurz zu bevor sie mit ihrem Schwert kraftvoll nach einer der Spinnen schlug. Sie musste sich beeilen das war ihr klar und so, rannte sie vor.

Kurz vevor sie die Flammenwand erreicht kamen die Worte in der alten Sprache über ihre Lippen. Sie hatte ein Ziel vor Augen und war vollkommen konzentriert in diesem Moment.

„JUS TAUR KEL“

Deutlich waren die Worte zu hören welche wohl nur für Saril und Calando, sollte jener sie noch hören, Sinn ergaben.

Lacy verschwand in einem blau silbernden Wirbel und tauchte Sekunden später beim Brunnen in eben solch einem Wirbel wieder auf.

Direkt vor sich hatte sie nun ebenso Spinnen, zudem auch jene größere. Ihr war dies schon bevor sie den Zauber gesprochen hatte bewusst gewesen und war dementsprechend darauf auch vorbereitet. Die Spinnen wohl eher weniger und diesen Umstand nutzte sie um die Spinnen mit einem Windstoß weiter zurück zu befördern.

„JUS QWAN“

Doch blieb ihr keine Zeit zum Luft holen, direkt nach diesem Zauber rannte sie weiter zum Archiv und riß die Tür auf. Sie stand halb im Archiv und halb draußen. Ihr blick schweifte kurz umher und als sie Gryphius sah….blieb ihr doch für einen Moment das Herz stehen. So zumindest fühlte es sich wohl an. Doch sie fing sich recht schnell wieder, denn es war einfach keine Zeit. Alles musste schnell gehen.

„Gryphius! Schnell hier her, wir müssen zur Burg!“

Dies war das einzige was sie ihm nun zurief.
Sie hörte jenes mittlerweile nur allzuvertraute Zischen und ihr Blick schnellte ein wenig höher. Beinahe schon rein instinktiv hob sie eines ihrer brennenden Schwerter und warf es kraftvoll über Gryphius hinweg auf die Spinne, natürlich mit der Spitze vorran, immerhin wollte sie die Spinne damit durchbohren.
User avatar
Sira Nightshade
Posts: 48
Joined: Wed Sep 19, 2007 2:56 am

Post by Sira Nightshade »

Das Zischen der großen Spinne hallte wie ein Peitschenhieb in ihren Ohren wieder. Der Augenblick schien sich ewig hinzuziehen und mit ihm schien sich jede Hoffnung in ihr zu verlieren, als die ersten Spinnen zum Angriff übergingen. Sira schluckte schloss die Augen.

Jetzt ist alles aus, waren in einem Augenblick noch ihre Gedanken, da öffnete sich hinter ihr die Mauer und sie fand sich, recht unsanft, auf dem Rücken liegend wieder. „Katarine, Lacy wir müssen die Brücke halten. Alle anderen, ab in die Burg!“ Unwirklich und dennoch klar und drangen die Worte des Elfen an ihr Ohr. Doch sie warvor Angst und Panik noch immer wie benommen.

Erst als Alan sich aufraffte, wurde sie sich der Situation bewusst, in der sie sich befand und für einen Augenblick legte sich ein Anflug verlegener Röte auf ihre blassen Wangen, ehe sie seine Hand ergriff und sich eilig wieder erhob. Noch war es nicht vorbei.

Auch sie wurde von der Faszination des Grauens ergriffen, wenn auch nur für einen Augenblick. Der Gestank der verbrannten Spinnenleiber ließ erneut die Übelkeit in ihr aufsteigen und ihre gequälten Schreie gingen ihr durch Mark und Bein. Angewidert und entsetzt wendete sie sich ab, so dass sie die kleine Spinne nicht bemerkte, die es doch bis über die Brücke geschafft hatte.

Erst Shadows wütender Schrei lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder nach draußen, doch da wurde sie auch schon erneut von Alan mitgerissen. Und wieder rannten sie, tiefer hinein in die düsteren, spärlich beleuchteten Gänge der Burg, vor der Lacy sie doch immer gewarnt hatte. Doch jetzt war nicht die Zeit für Zweifel.

Als Alan innehielt, um sich umzusehen, wäre sie beinahe gestolpert, doch gelang es ihr gerade noch, sich zu fangen. „Wohin jetzt?“, fragte sie atemlos und kaum dass die Worte über ihre Lippen gekommen waren, schoss Shadow mit einem triumphierenden Schrei wie ein Pfeil über ihre Köpfe hinweg. Doch anstatt zu seinem Herren zurück zu kehren, machte er kehrt, um sich draußen ebenfalls in den Kampf zu werfen, dem grauen Falken würde er in nichts nachstehen.
User avatar
Katarine
Posts: 200
Joined: Thu Aug 30, 2007 7:04 pm

Post by Katarine »

Endlich fand Katarine die rote Flasche, riss sie auf und trank gierig den heilenden Inhalt. Die Flasche schleuderte sie zornig auf die nächste angreifende Spinne.
Sie spürte, wie das Gegengift die Wirkung des Spinnengiftes bannte und die alte Kraft wieder in ihr aufstieg.

Plötzlich gellte ein markerschütterndes "ZZZZZZZAAAAAAAAHHHHHHRRRRRR" über den Marktplatz.

Die Spinnen, die noch nicht brannten, die nicht den Schwertern zum Opfer gefallen waren, brachen augenblicklich den Kampf ab und zogen sich fast lautlos zurück.

Es war nur noch das Lodern der brennenden Kadaver zu hören.
Ungläubig ließ Katarine ihren Arm sinken und starrte auf die sich blitzartig zurückziehenden Spinnen.
Ihr Atem ging keuchend, Schweiß rann ihr über das Gesicht, an ihrem einst blauen Kleid, klebte jetzt eine graugrün schimmernde Masse, ihre Haare waren an einer Seite angekohlt und stanken bestialisch.
Verwirrte blickte sie zu Saril, der, so kam es ihr vor, ebenfalls einen erstaunten Ausdruck auf dem Gesicht trug.
Katarine wendete sich zu Saril um, ihre Augen zeigten wachsame Skepsis und sie brachte kaum ein Wort heraus.
"Was.....?"
Ihr Blick ging Richtung Burg, wo niemand mehr zu sehen war, dann Richtung Archiv, wo sie Lacy's Rücken ausmachen konnte.
Wie betäubt ging sie mit gesenktem Schwert ein paar Schritte von der Brücke, so als könne sie dem 'Frieden' nicht trauen.
User avatar
Saril
Posts: 1115
Joined: Sat Nov 11, 2006 1:52 pm
Location: überall
Contact:

Post by Saril »

Saril konnte dem Frieden auch nicht recht trauen, doch ihm kam er zur rechten Zeit. Er ließ die Feuer erlöschen und verschnaufte dann. Das hatte er nach den vielen hintereinander gewirkten Zaubern wirklich nötig. So stützte er sich auf seinen Stab und schaute von der Brücke zum Marktplatz. Lacy und Gryphius mußten nur diese Change ergreifen, etwas Besseres konnte ihnen nicht passieren.

Als sich der graue Falke auf die Spitze von Sarils Stab niederließ, schaute dieser zum Vogel. “Manë Nars” sagte er leise zu ihm. Als Antwort kam ein Schrei. Dann wendete Saril seinen Blick wieder gen Marktplatz. Selbst wenn die Spinnen wirklich den Rückzug angetreten hatten, sollten sie alle erst einmal in die Burg gehen. Sicher war und ist nun mal sicher.
User avatar
Gryphius
Posts: 407
Joined: Mon May 01, 2006 12:06 am
Contact:

Post by Gryphius »

Geistesgegenwärtig warf er sich tief in die Hocke, und das Schwert zischte über seinem Kopf hinweg. Es fand sein Ziel: Die Wucht des Wurfes reichte aus, dass die Schneide mühelos den Spinnenpanzer zu durchschlagen vermochte, und den feurigen Stahl tief in den schwarzen, übelriechenden Leib der Spinne trieb. Elendig zischte die Spine während sie ihr Leben aushauchte, und bis an den Fuß der Treppe herunterpurzelte, wo sie zuckend liegenblieb.

Er wandte sich zur Türe, und war nicht nur wenig überrascht über die Gestalt, in der sich seine unverhoffte Rettung offenbarte: Jenen Tag, jene Stunde, jenen Moment hatte sich Lacy für ihre Rückkehr nach längerer Absenz ausgesucht, so dass es schwerfiel, hinter dieser höchst unwahrscheinlichen Begebenheit keine höhere Gewalt zu vermuten. Obgleich Gryphius das Erstaunen über diese unverhoffte Rettung deutlich abzulesen war, erkannte er rasch, dass keine Zeit blieb für ausführliche Wortwechsel, auch wenn er Lacy allzu gern ausführlicher willkommengeheißen hätte.

Stattdessen leistete er ihren Worten Folge, und eilte dicht zu ihr. Geradezu verwegen sah er aus durch das einärmlige Hemd, seinem verschwitzten Gesicht und der Fackel in der Rechten, beinahe schon wie ein Freibeuter. Mit dem Rücken zu ihr gewandt, um die Treppe weiter im Auge zu haben, raunte er ihr knapp zu. »Was hat dich aufgehalten?«
User avatar
Rhianna Morgan
Posts: 988
Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
Location: Nordmark

Post by Rhianna Morgan »

Shadow drehte zischend eine Runde über seinem Kopf, um wieder zurückzufliegen. Instinktiv hielt Alan inne und sah seinem Vogel nach, und erst als ihm klar geworden war was Shadow vorhatte, nahm er die Hand von Siras und Nadirs Armen.

"Shadow..." flüsterte er erschrocken, dann rief er halblaut: "Nein! Nicht!" und machte Anstallten dem Falken nachzulaufen. Er hatte das Gefühl nicht einen Falken, sondern einen Freund zu verlieren, und mit dem Tier auch wieder ein Stückchen mehr von seinem toten Bruder. Von Gorim. Das durfte nicht passieren...
User avatar
Sira Nightshade
Posts: 48
Joined: Wed Sep 19, 2007 2:56 am

Post by Sira Nightshade »

Als sie spürte, wie Alan sie losließ, wandte sich Sira unwillkürlich um, griff nach seinem Arm und bekam ihn gerade noch am Handgelenk zu fassen. Die anderen folgten indes Calando weiter durch die Gänge der Burg. Offenbar war weder Nadir, noch sonst jemandem aufgefallen, dass die beiden zurück blieben.

„Nicht!“ Sie selbst staunte wohl am meisten über das, was sie hier nun tat, als sie ihn festhielt, oder zumindest versuchte, ihn zurück zu halten. „Seine Schwingen werden ihn in Sicherheit tragen…“ Verzweiflung und Angst schwangen wie ein leises Flehen in ihrer Stimme. „Du hast gesagt, du lässt mich nicht allein. Bitte…“
User avatar
Rhianna Morgan
Posts: 988
Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
Location: Nordmark

Post by Rhianna Morgan »

Ihr Finger schloßen sich mit erstaunlicher Kraft um sein Handgelenk. Ihre Angst war ersichtlich, und ja, er hatte es ihr versprochen... aber... der Falke...

Unschlüssig zögerte er, und mit jeder Sekunde die er verharrte hatte er das Gefühl seinen Bruder eigenhändig ins Verderben zu stürzen. Sicher, das war Unsinn, er wusste es... Gorim war tot. Er hatte ihm gegenüber keine Verpflichtungen... und vor allem war es doch so, dass der Falke seit jeher IHN eher beschützt hatte als er den Falken.
Shadow war ein Kämpfer...

Auf der andern Seite war das ihm unbekannte Mädchen hier in Sicherheit, vorläufig. Der Elf würde schon...

Der Elf. Calando war verschwunden, und mit ihm die beiden anderen Menschen. Alan sah sich suchend um, spähte in jeden der Gänge, aber sie waren längst abgebogen, und damit außer Hörweite.

Diese Entdeckung gab den Ausschlag. Er fühlte gegenüber diesem Mädchen eine Verantwortung, wie er sie noch nie empfunden hatte.
Da hörte er einen erneuten Schrei der Spinnenkönigin. Erschrocken fasste er Sira am Ellbogen:

"Wir gehen besser... hier lang sind die andern gelaufen, oder?"

Sie hob die Schultern, und nickend schlug Alan den Weg geradeaus ein, schon bald wieder an eine Kreuzung kommend. Da er Calando nicht mehr sehen konnte, musste dieser wohl abgebogen sein...

Die Geräusche hinter ihnen schwollen an. Alan bekam eine Gänsehaut vor Angst, und obwohl er noch immer das Gefühl hatte Shadow und auch Katarine im Stich zu lassen, rannte er mit der jungen Frau immer tiefer in das Gewirr der Gänge...
Post Reply