Eine schwere Geburt

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Rhianna Morgan
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Eine schwere Geburt

Post by Rhianna Morgan »

((Dies ist ein RP, das eigentlich in einigen Tagen, um den 30.07., ig spielen sollte. Aber aus Terminproblemen ziehen es PO Vigalf und ich vor es im Forum stattfinden zu lassen. Betrachtet es als in der Zukunft geschehend. Wir beginnen deshalb so früh um dann am 30. die Geburt des Kindes als erfolgt rpen zu können.
Das RP ist halboffen für alle die in der Nordmark leben und sich beteiligen wollen und auch für alle Druiden sofern sie im Baner Hospital Rhias Nachricht mitbekommen könnten. Die Druiden bitte ich jedoch sich zunächst bei mir zu melden. Ausnahme ist Katarine die direkt angeschrieben wird. Danke!))


Ein Morgen wie jeder andere, so fühlte es sich an. Ihr Bauch kam ihr immer öfter in die Quere, kaum konnte sie mehr laufen, sich bücken war ein Ding der Unmöglichkeit. Sie erreichte ihre eigenen Schuhe nicht mehr, und Vigalf musste sie für sie schnüren.
Rhianna seufzte, während sie die Schafe im Gatter besuchte. Und plötzlich wusste sie es einfach. Es würde geschehen, heute.

So gelassen und doch eilig wie möglich ging sie an ihre Truhe, hockte sich schwerfällig davor und kramte Pergamente und einen Federkiel hervor, zusammen mit einer kleinen Flasche Tinte. Eilig verfasste sie zwei Schreiben und suchte sich zwei Tauben, eine die nach Varshikar, und eine die nach Bane ins Hospital fliegen würden.
Katarine, meine liebe Freundin,

es ist bald soweit, ich kann es spüren. Ich hoffe ihr könnt kommen und mir in dieser schweren Zeit beistehen.

Ich danke Euch,

Rhianna Morgan
___________________________________________________________

Werte Aurora, oder welche Druidin diesen Brief auch immer findet,

das Kind will kommen und ich wäre dankbar für alle Hilfe die mir zu Teil werden könnte.
Ihr findet mich in der Nordmark.
Ich hoffe auf Euer Kommen und bete zu den Göttern dass Ihr es rechtzeitig schaffen möget.

Rhianna Morgan
Die Tauben flatterten davon, und die junge Frau sah ihnen lange nach bis sie verschwunden waren. Ja, es war bald soweit…
Sanft legte sie ihre Hand auf den eigenen Bauch und flüsterte leise: „Nicht mehr lange und ich werde dich in meinen Armen halten…“

Sie bemerkte erst jetzt wie stark ihre Hände zitterten und sie musste sich setzen als sie das erste Ziehen in ihrem Unterleib spürte. Angst stieg in ihr empor wie niemals zuvor. Panik drohte sie zu überwältigen. Sie bekam ihr Kind, und sie wusste nichtmal was sie tun sollte...
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Katarine
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Post by Katarine »

Katarine saß am Feuer und bereitete einige haltbare Speisen für die längere Schiffsreise zum Festland vor, als plötzlich eine Taube laut gurrend neben ihr auf dem Baumstamm landete.

"Na, wo kommst denn du Kleine her?"

Hastig band sie das Pergament vom Beinchen der Taube.
Aufmerksam und mit zunehmender Spannung las sie den Text.
Gedankenfragmente wirbelten durch ihren Kopf: ...Jetzt schon? ...Aber, ich muss doch..., Rhia, meine Freundin....

Kurzentschlossen ließ sie alles stehen und liegen und eilte zu Roveig in die Werkstatt.

"Liebster, Rhias Kind kommt."

Nach einer kurzen Beratung zwischen den Eheleuten, entschieden sie sich, die Schiffsreise um ein paar Tage zu verschieben und das Katarine eiligst in die Mark aufbrechen solle, ihrer Freundin beizustehen in diesen vermutlich schweren und hoffentlich auch glücklichen Stunden.

Katarine eilte zu ihrer Truhe, packte das Notwendige ein und mit fliegenden Fingern schrieb sie eine Nachricht an ihre Freundin in der Mark:

Liebe Freundin, ich bin auf dem Wege zu dir.
Es wird vermutlich einige Stunden dauern, aber ich werde mich eilen.
Bleib tafper!
Deine Katarine


Ihren Liebsten ein letztes Mal küssend, entschwand sie in Richtung Norden.
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Aurora
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Post by Aurora »

Aurora prüfte die Bestände an Heilwasser und Bandagen, als sie den Flügelschlag einer Taube am Fenster des Hospitals vernahm. Sie sah sich um und ging langsam auf das Tier zu, um es nicht zu verschrecken.

"Na, wer schickt denn dich ...?"

Vorsichtig nahm sie der Taube das Pergament ab und entrollte es. Sie nickte langsam und lächelte. "Also ist es so weit ..."

Sie verfasste auf der Rückseite von Rhiannas Pergament ihre Antwort, kündigte ihren sofortigen Aufbruch in die Nordmark an und schickte die Taube mit der Notiz in den Norden zurück.
Alsdann verfasste sie ein neues Schreiben, in dem sie die Druiden des Waldes über ihre Reise in die Nordmark informierte und darum bat, dass sich jemand während ihrer Abwesenheit um das Hospital kümmern möge.

Sobald ihre Taube gen Westen aus ihrem Blickfeld entschwunden war, verstaute Aurora zügig doch sorgfältig einige Kräuter und Stoffe und überprüfte die Vollständigkeit ihrer Instrumente. Sie nahm ihre leichte lederne Rüstung aus der Truhe des Hospitals und schnallte sie um. Wie immer, wenn sie diese Rüstung trug, fühlte sie sich unwohl, doch der Weg würde Gefahren bergen.
Dann zog sie ihren Mantel über, schulterte die Tasche, zog die Tür des Hospitals hinter sich zu und blickte tief durchatmend über die morgendlichen Nebelschwaden.
"Also auf in die Nordmark ... möge Ushara mir und Oldra der werdenden Mutter und dem Kind beistehen."

Mit einem etwas unwohlen Gefühl im Bauch machte sich Aurora zügig auf ihren Weg.
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Kranek
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Post by Kranek »

((Sry, dachte ich hätts scho längst reingestellt -.- ))

Vigalf wusste nicht was es war. Aber irgendetwas rief ihn zurück in die Mark. Es war dasselbe Gefühl, dass einem auch sagte dass ein Regen nahte, oder der letzte Krug Met schlecht war und man jetzt die Folgen hatte. Während er langsam Richtung Mark schlenderte gingen seine Gedanken alles durch was ihn in letzter Zeit beschäftigte. Als er endlich drauf kam, wurde ihm schlecht weil er solange dafür gebraucht hatte: Rhia!
Das Tempo erhöhend rannte Vigalf durch das Dickicht. Die kleinen Dornen und Äste die an seiner Lederrüstung zerrten ignorierte er. Er musste heim, zu seiner Frau. Sie würde seine Hilfe brauchen. Obwohl er selber keine Ahnung hatte, wie er ihr helfen könnte...
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Rhianna Morgan
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Post by Rhianna Morgan »

Der Schmerz kam plötzlich, stärker als zuvor, als würde ihr Unterleib brutal auseinander gerissen werden. Rhianna krümmte sich keuchend, und bemerkte erschrocken wie ihr warmes Wasser zwischen den Beinen hervor lief, ihre Hose durchnässend. Eine Hand auf den Leib gepresst, als würde das helfen, stand sie auf und humpelte über den Hof, ihr selber war nicht klar wo sie hin wollte.

“Vigalf… wo bist du?“

Wimmernd krallte sich ihre Hand auf den Brunnenrand, um nicht einzuknicken. Sie wartete nun schon Stunden, aber bisher war niemand gekommen…
Hoffentlich kamen sie bald…

Rhianna musste sich setzen, und bei dem neuerlich anschwellenden Schmerz wurde ihr fast übel.

“Tanora… ich bitte dich… gib mir Kraft…“
Dariya
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Post by Dariya »

Ohne Eile schlenderte Dariya zurück in Richtung Dorf, schob sich ein Traube in den Mund, die sie unterwegs gepflückt hatte. Die voll gepackte Tasche quer geschultert, Axt und Schild am Gürtel passierte sie den Gnollwald, überlegte, sich hier noch eine Weile auszutoben, entschied sich dann aber für einen Schädelbrecher bei Hagar. Bei dem Gedanken daran beschleunigte sie ihren Schritt etwas.

Aus der Ferne sah sie jemanden beim Brunnen, erkannte nach einigen weiteren Schritten Rhianna und hob den Arm, wollte rufend grüßen, als sie sah, daß sich die hochschwangere Nordmarkerin kraftlos vor dem Brunnen niederließ.

Im Laufschritt überwand Dariya die letzte Distanz, zog sich auf die letzten Fuß den Trageriemen ihrer Tasche über den Kopf, ließ diese einfach neben dem Brunnen fallen und hockte sich vor Rhianna hin.

"Rhianna, was ..." Ihr Blick fiel auf die durchnässte Hose der werdenden Mutter. "Bei Tanora, einen ungünstigeren Zeitpunkt konnte sich der kleine Drachen wohl kaum aussuchen, so verlassen, wie die Mark ist ..."
Mit einem - so hoffte sie - aufmunternden Lächeln legte sie ihre Hand auf Rhiannas und drückte sie leicht.
"Sag dem Recken, er soll noch warten, bis ich ein Lager im Langhaus vorbereitet hab ..." Schmunzelnd zwinkerte sie Rhianna zu und erhob sich schnell, eilte zum Torhaus und nestelte im Laufen nach dem Schlüssel in ihrer Gürteltasche. Sie ließ ihren Blick kurz schweifen ... tatsächlich sah und hörte sie nichts und niemanden, ausser Rhiannas Keuchen. Kurz musterte sie diese, bevor sie das Torhaus aufschloss und zum Hof rannte. "Bei den Göttern, hoffentlich trudelt noch Hilfe ein ... was mach ich sonst? Oh nein, bitte nicht, so was kann ich nicht ..."

Vor sich hin murmelnd und leise fluchend nahm Dariya ein paar Felle aus ihrer Truhe und richtete für Rhianna ein Lager im Langhaus her. Feuer konnte sie später noch machen, jetzt musste sie zusehen, die werdende Mutter hier hoch zu bekommen.

Bald darauf hockte sie wieder neben Rhianna.

"Na komm, Mädel, wollen wir mal sehen, dass wir zum Langhaus kommen ... meinst du, das schaffst du?"
Mit kraus gezogener Nase sah sie Rhianna an, hoffte, dass diese den Weg noch schaffen würde, auch wenn sie nun wirklich nicht so aussah ...
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Rhianna Morgan
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Post by Rhianna Morgan »

Rhiannas unterschiedliche Augen folgten Dariya, als diese in die Borg eilte. Schwer atmend, und dann unter einer erneuten Wehe leise wimmernd, wartete sie, ihr stummes Gebet zu Tanora wieder aufnehmend. Endlich, es schien ihr ewig gedauert zu haben, kehrte die Clandottir zurück.

Oh ihr Götter... Bis ins Langhaus... Das ist keine besonders weite Strecke, aber möglicherweise zu weit für mich... Helft mir...

Verbissen nickte sie ihrer Clanschwester zu, und krallte sich in deren Schulter in ihrem verzweifelten Versuch, wieder aufzustehen. Woher sie die Kraft nahm, sie hätte es nicht sagen können.

In ihren Augen schien ein leises Feuer zu brennen, flackernd und winzig, aber es war da. Ihr Überlebenswillen hatte wieder Überhand. Ohne Dariya, die sie mehr trug denn führte, wäre sie nicht einmal bis zum Torhaus gekommen.

Nie, so schien es ihr, hatte ein Weg so lange gedauert. Einer ihrer Arme um Dariyas Schulter gelegt, die freie Hand auf den Unterleib gepresst, so machte sie Schritt für Schritt, und es gelang ihr jede Form des Wimmerns zu unterdrücken. Die Wehen schienen nachgelassen zu haben.

Bald, mein Kleines, bald... Gib mir noch ein wenig Zeit... Nur ein wenig mehr...

Endlich waren sie im Langhaus, und Dariya legte Rhianna auf das eilig gerichtete Lager, sie unschlüssig anblickend.

"Danke, Schwester..."

Selbst ihre Stimme hatte an Kraft verloren, aber es gelang ihr, fest und sicher zu sprechen.

"Bleib' bei mir... bitte..."

Noch ehe die andere Frau etwas sagen konnte, flatterte eine Taube herein, leise gurrend landete sie neben Rhiannas Kopf. Mit bebenden Fingern entrollte die junge Nordmarkerin die Botschaft, und las sie dann halblaut vor:

Liebe Freundin, ich bin auf dem Wege zu dir.
Es wird vermutlich einige Stunden dauern, aber ich werde mich eilen.
Bleib tafper!
Deine Katarine


Ein leichtes, schmerzerfülltes Lächeln flog über Rhiannas Züge, dann aber verzerrten sie sich mit einem Mal und ihr entwich ein gequälter Aufschrei. Der Schmerz wurde deutlich schlimmer jetzt.

"Vigalf..." flüsterte sie mit Tränen in den Augen. "Vigalf, wo bist du?"
Dariya
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Post by Dariya »

Eine hochschwangere, kurz vor der Geburt stehende Frau zu stützen erschien Dariya ungleich schwieriger, als einen sturztrunkenen Recken vom Schanktisch in eine weniger belebte Ecke der Drachentränke zu schleppen, zumal sie noch in voller Rüstung war.
Sie dankte Tanora, als sie - so schien es ihr - nach unendlich langer Zeit endlich im Langhaus waren und sie Rhianna so vorsichtig wie möglich auf die Felle geholfen hatte.
Neben den Fellen hockend, von denen die leise wimmernde Rhianna sie ängstlich, mit beinah flehendem Blick ansah, entledigte sich Dariya erst einmal ihrer Rüstung, blickte die junge Markerin unschlüssig an.

"Klar bleib ich bei dir ..." So klar war ihr das allerdings nicht, denn Dariya wusste überhaupt nicht, wie sie Rhianna helfen konnte.
Als die Taube heranflatterte und Dariya die halblaut vorgelesenen Worte vernahm, schickte sie in Gedanken ein leises Dankesgebet an Tanora, nickte Rhianna dann zu.

"Na bitte, Hilfe ist im Anmarsch. Katarine weiss sicher, was ..." Dariya hielt inne, wollte Rhianna nicht verunsichern, indem sie ihr klarmachte, dass sie nicht wusste, wohin mit ihren Händen. Als sie den leisen Aufschrei Rhiannas hörte, wurde ihr ganz mulmig. Fieberhaft überlegte sie, was zu tun sei. Natürlich hatte sie schon Geburten miterlebt, aber zusehen und anpacken sind verschiedene paar Stiefel, das wurde Dariya nun all zu bewusst.

Plötzlich erhob sie sich und ging zu der Truhe, die in der Ecke stand. Sie erinnerte sich, dass man in ihrer Heimat die werdenden Mütter mit Met beruhigt hatte, der angeblich auch die Geburtsschmerzen ein wenig betäuben sollte. Lächelnd sah sie zu Rhianna, während sie eine Flasche mit den Zähnen entkorkte und einen Becher mit der goldgelben Flüssigkeit füllte "Du trinkst jetzt erst mal einen guten Met, dann sieht die Welt wieder anders aus ..."
Zu gern hätte sie drei bis sechs Becher mitgetrunken, um sich selbst ebenso zu beruhigen, aber sie sollte wohl besser einen klaren Kopf bewahren, für den Fall, dass die Hilfe zu spät käme.

Dariya hockte sich wieder neben Rhianna, legte ihr vorsichtig einen Arm um die Schultern, um sie etwas aufzurichten, dann drückte sie ihr den Kelch in die Hand und schmunzelte. "Hau rein, dann gewöhnt sich der kleine Drachen schon mal dran ..."
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Korm Kormsen
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Post by Korm Kormsen »

tjalf wacht langsam mit brummendem schaedel auf.
er dreht sich um. da sieht er am anderen ende des langhauses die stoehnende Rhianna und Dariya neben ihr.
nach einiger zeit vorsichtigem nachdenken daemmert ihm, was los ist.

bitzschnell steht er auf, greift sich seine axt und hastet richtung tuer.

ueber die schulter murmelnd:


"na, das iss mal'n kampf, den ihr weiber am besten alleine kaempft..."

verschwindet er durch die tuer.

blindlings so schnell wie moeglich so weit wie moeglich vom ort des Grauens entfliehend, findet er sich im gnolldorf wieder.


"nu, ja, wenn ich schon mal hier bin..."

er laesst seine axt singen und konzentriert sich voll auf das kassieren der steuern.
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Rhianna Morgan
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Post by Rhianna Morgan »

Der Met rann kühl und süss durch ihre Kehle, und beruhigte sie einigermaßen. Andre Frauen hatten auch schon Kinder bekommen, und sie war ja nicht allein, Dariya war hier, an ihrer Seite. Rhianna kam nicht einen Moment der Gedanke, dass die scheibar so abgebrühte, erfahrene Klandottir ebensowenig über das Gebären von Kindern wissen könne wie sie selber.
Ausserdem war Katarine unterwegs... Rhianna vertraute dieser Frau restlos. Sie war nicht alleine, und sie würde das hier schaffen... irgendwie...

Wieder schrie sie auf, und unterdrückte den Schrei sofort wieder, sich halb aufbäumend. Gigantisch, so kam es ihr vor, ragte ihr Bauch über ihr auf, umwallt von dem schwarzen Hemd das sie erst vor vier Tagen fertig gestellt hatte um das alte zu ersetzen, das so gespannt hatte... Vier Tage.

Erst jetzt bemerkte sie den Jarl, und an ein Gespräch über "mutige" Männer im Angesicht einer gebärenden Frau denkend, das sie beide einmal geführt hatten, musste sie unwillkürlich leicht lächeln.
Eine Geste sie sogleich wieder verschwinden sollte, als der Schmerz erneut anschwoll...

Sie senkte ihre Zähne in ihre Unterlippe, um nicht zu weinen, und klammerte sich mit ihrem Blick an Dariya fest, nur um einen fixen Punkt zu haben auf den sie sich konzentrieren konnte. Ruhig, sagte sie zu sich selber, nur ruhig weiteratmen. Es wird gut, es wird alles gut...

Einen kurzen Moment hatte sie Luft, dann wieder schnitten ihr glühende Schwerter durch ihren Unterleib.
Dariya
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Post by Dariya »

Als sie aus der Ecke des Langhauses etwas hörte, wandte Dariya den Kopf. Noch bevor sie etwas sagen konnte, war der alte Drachen wie von dem Blutlord persönlich gehetzt zur Tür raus.

Schmunzelnd wandte sie sich Rhianna wieder zu, einen Arm noch immer um deren Schultern gelegt, nickte gen Tür und murmelte mit rollenden Augen "Mannsbilder ..." Das Schmunzeln gefor, als sie Rhiannas Schmerz verzerrtes Gesicht sah. Sie nahm der jungen Frau den Kelch ab und bettete sie vorsichtig wieder auf die Felle, dann stand sie auf und ging an ihre Truhe. Schnell fand sie die Tasche mit ihrem Handwerkszeugs, nahm ihre Schere zur Hand, mit der sie einen Streifen Leder abschnitt, den Rest der Tierhaut zusammen mit der Schere achtlos in die Truhe zurück warf und sich wieder neben Rhianna hockte.

Dariya drückte ihr das Stück Leder in die Hand und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Meinetwegen kannst du schreien, wenn du Schmerzen hast, das macht dich weder schwach noch bemitleidenswert, du bist stark, Mädel ... aber bevor du dir deine Lippe zerkaust, beiss lieber hierauf."
Sie füllte Rhiannas Kelch wieder mit Met, blickte zur Tür hinaus, inbrünstig hoffend, dass bald Hilfe in Gestalt von Katarine auftauchen würde. Sie hatte kein Zeitgefühl, hatte allerdings das ungute Gefühl, dass die werdende Mutter sich in immer kürzeren Abständen in Wehen krümmte. Den Blick noch zur Tür gewandt atmete Dariya tief durch, dann sah sie Rhianna lächelnd an und richtete sie wieder etwas auf. Sie drückte ihr den Kelch in die Hand und stopfte ihr mit der freien Hand die Felle so unter Kopf und Rücken, dass sich Rhianna halb aufgerichtet dagegen zurück lehnen konnte. Trotzdem hielt Dariya ihren Arm um die Schultern der jungen Nordmarkerin gelegt, nickte ihr aufmunternd zu. "Katarine wird sicher bald hier sein, ich hoffe, der kleine Drachen hat noch etwas Geduld bis dahin."

Wenn Rhianna wüsste, wie sehr Dariya hoffte, würde sie vor Verzweiflung sicher noch lauter schreien. Dariya erinnerte sich an ein Gespräch, das die beiden Frauen ein paar Tage zuvor geführt, unter anderem über die Schwangerschaft und die bevorstehende Geburt geredet hatten. Dariya hatte den Drang, Vigalf zu suchen, Katarine entgegen zu eilen oder besser noch mit Tjalf zusammen die Axt zu schwingen, was er in diesem Moment sicher machen würde. Aber sie konnte Rhianna unmöglich allein lassen, nicht einen Moment lang. So betete Dariya insgeheim zu Tanora, ließ sich Rhianna gegenüber nichts von ihrer eigenen Unsicherheit anmerken, eine Maskerade, die sie über viele Jahre aufgebaut und die schon manche getäuscht hatte.
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Aurora
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Post by Aurora »

Seufzend passierte Aurora die Brücke zur grauen Zuflucht. Bis hier her fühlte sie sich noch annähernd sicher, jeder Schritt weiter von Trolls Bane weg verunsicherte sie. Ein Griff zu ihrem Gürtel ließ sie ihre Sichel spüren ... sicher keine Waffe, die wirklich Schaden zufügen konnte. Doch das sollte sie auch nicht. Dennoch war die scharfe, halbrunde Klinge in der Lage, sich einen Angreifer für einen Moment vom Leib zu halten, um Vorsprung erlangen zu können falls notwendig. Leise murmelte Aurora, schickte ein Stoßgebet zu Oldra, bat darum, den Weg unbeschadet zu überstehen. Noch nie war sie in der Nordmark gewesen, der Weg allein war ihr schon unheimlich. Vieles hatte sie vom Nordwald und dessen Bewohnern gehört, weiter nördlich als den Weg zum Leuchtturm war sie nie gegangen. Sie hatte sich sagen lassen, dass der Weg an der westlichen Küste entlang ungefährlich sei, also würde sie diesen einschlagen.

Sich immer wieder umsehend passierte Aurora den Südrand des Nordwaldes. Immer wieder legte sie eine Hand auf ihre Tasche mit den Kräutern, als sei sie das denkbar kostbarste Gut, die andere Hand tastete fortwährend nach dem Griff der Sichel.
Als die Elfe den Waldweg zum Falkners Hain erreichte, hielt sie einen Moment inne und sah lächelnd gen Norden, sich den Schrein und dessen Umgebung, die Kraft und Ruhe, die von ihm ausging, ins Gedächtnis rufend. Dann eilte sie weiter, passierte die Sümpfe und stand an der westlichen Küste.
Sie atmete tief durch, dachte an Rhianna, die ihre Hilfe brauchte und ging festen Schrittes an der Küste entlang nordwärts, hoffend, dass sich kein Gnoll, Bandit oder Wolf hierher verirren würde.

Immer wieder nach Osten blickend passierte Aurora den Gnollwald, vor dem sie eindringlich gewarnt wurde. Die Angst ließ ihre Schritte immer schneller werden, bis sie nordwestlich des Waldes die kleine Bucht erreichte und die Gebäude der Nordmark sah. "Ushara und Oldra sei Dank." murmelte sie, als sie auf die Häuser zuging.
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Kranek
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Post by Kranek »

Mit heftigem Keuchen brach Vigalf aus einem Busch und verließ damit den Nordwald. Das Tempo erhöhend raste er Richtung Mark.
Als er beim Dorf ankam, sah er eine Elfe vor dem verschlossenen Tor stehend. Er runzelte kurz die Stirn, konzentrierte sich dann wieder auf seine Frau. Da er im Lauf schlecht an seinen Schlüssel kam, musste er notgedrungen abbremsen als er auf der Brücke war. Leise vor sich hin fluchend kramte er in seiner Tasche, bis er die Schlüssel fand und das Tor aufschließen wollte. Als er merkte, dass es bereits offen war trat er stöhnend gegen die Tür und rannte dann durch das Torhaus in den Hof, Richtung Langhaus.
Plötzlich blieb er stehen. Rhia hatte etwas von einer elfischen Heilerin erzählt, die ihr bei ihrer Geburt helfen wollte. Etwa die Elfe draußen im Dorf?
Er machte auf dem Absatz kehrt, lief ins Dorf und packte die Elfin hart am Arm.
"Bist du die Heilerin??"
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Aurora
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Post by Aurora »

Aurora hörte sich schnell nähernde Schritte und wand sich um, sah einen Mann auf sie zu- und bevor sie das Wort an ihn richten konnte vorbei eilen.
Mit noch zum Sprechen geöffneten Mund sah sie ihm leicht verwirrt nach, ihre Verwirrung wurde noch größer, als der ungehobelte Kerl zurück kam, sie am Arm packte und fragte, ob sie die Heilerin sei.

Sie blinzelte zu der Hand, die sie am Arm hielt, sah dann auf, dem Mann direkt in die Augen.
"Aurora ... ja das bin ich." brachte sie mit einigem Stammeln heraus und nickte. Der Mann flößte ihr Unbehagen, wenn nicht gar Angst ein. Wieder blickte sie auf seine Hand, die sie recht hart am Arm packte, versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Ihr wurde heiß, zugleich rann ihr ein kalter Schauer den Rücken herab. Was sie nicht schon alles über die Nordmark und deren Bewohner gehört hatte ... fieberhaft überlegte sie binnen Bruchteilen eines Augenblicks, wie sie sich zur Not retten konnte ... dann fiel ihr Tjalf ein, 'deaf Tjalf', wie er damals noch genannt wurde. Ihn hatte sie vor ewigen Monden im Westwald getroffen, ihm geholfen, nachdem er überfallen wurde, ihn später in der Taverne noch einmal getroffen. Er war ihr Anführer, ihr 'Jarl', sie hoffte auf seine Hilfe, sollte es hart auf hart kommen. "Oh Oldra und Ushara, hoffentlich ist seine Erinnerung besser als sein Gehör damals war ..." schickte Aurora ein Stoßgebet zu den Göttern, versucht, ihren Arm aus dem Griff des Mannes zu lösen.
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Kranek
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Erst durch ihre Befreiungsversuche bemerkte er, dass er wohl etwas zu fest zugelangt hatte. Er ließ sie los, schob sie dann aber direkt Richtung Bork.
"Gut, dann mal los! Ich hab das Gefühl, dass Rhia deine Hilfe braucht!"
Die Elfe vor sich herschiebend näherte er sich wieder dem Torhaus.
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Rhianna Morgan
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Post by Rhianna Morgan »

Ihre Zähne gruben sich in den Lederstreifen, und sie unterdrückte erneut einen schmerzhaften Aufschrei, gerade als die beiden so unterschiedlichen Gestalten durch die Tür kamen. Ihre Augen, dunkel vor Angst und Verzweiflung, wenngleich voller Entschlossenheit, wurden heller als sie die beiden erkannte. Nicht eine Sekunde hinterfragte sie warum ihr Mann mit einer Heilerin hier war, die sie hergebeten hatte. Sie lächelte ihnen beiden einfach nur krampfhaft zu, voller Freude und Schmerz zugleich, kalter Schweiß auf ihrer blassen Haut. Auf dem notdürftigen Felllager wirkte sie zerbrechlicher denn eh und je. Das letzte Anschwellen der Wehe zwang sie, noch einmal einen lauten Schrei zu unterdrücken, der nur als ein halblautes Stöhnen laut wurde.
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Post by Kranek »

Als er seine Frau auf den Fellen sah wich das Blut aus seinem Gesicht. Die Heilerin stehen lassend eilte er zu den Fellen und ergriff ihre Hand. Er musste schwer schlucken als er ihre blutende Unterlippe sah und wie sie sich vor Schmerzen verkrampfte.
"Wir schaffen das Liebste!"
Zu sich selber murmelte er:
"Ich hab nur keine Ahnung wie..."
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Rhianna Morgan
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Post by Rhianna Morgan »

Rhiannas Hand krampfte sich in seine, als wolle sie nie wieder loslassen.
Ihre Augen hielten seinen Blick fest, bis sie die Schmerzen wieder
abebbten und sie das Leder mit der andern Hand aus dem Mund nahm.

"Vigalf..."

Sie sagte nur dieses eine Wort, aber daran lagen so viele Emotionen, und
Dinge die sie sagen wollte, dass es ausreichte, um zu verstehen wie sie
sich fühlte, welche Angst sie hatte, und wie glücklich sie zugleich war ihn
hier zu wissen, an ihrer Seite. Dann erst wandte sie ihren Kopf der
Heilerin zu, und auf dieser schenkte sie in der kurzen Atempause die ihr
noch blieb, ein freundliches Lächeln:

"Willkommen..."

Wieder sagte sie ein Wort, als Ersatz für etliche Dinge die sie stattdessen
hätte sagen können. Und schon kam die nächste leichte Wehe, und ihre
Hand hielt Vigalfs stärker als zuvor.
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Aurora war ausgesprochen dankbar, als der Mann, der sich als Vigalf vorstellte, den Griff an ihrem Arm lockerte. Während sie vor ihm her über den Steg und durch das Torhaus stolperte, rieb sie die Stelle ihres Arms mit ihrer freien Hand und sah sich kurz um, hinter sich den ungehobelten Vigalf, der ihr immer wieder in den Rücken stubste, sie voran drängte.

Vorbei an Schweinen und Schafen ging es über einen Hof zu einem Gebäude, aus dem Aurora Stimmen und ein Stöhnen hörte. Sie erreichten die Tür und Vigalf eilte an ihr vorbei ... nun musste Aurora lächeln: natürlich, das hätte sie sich denken können, er war der aufgeregte Vater!

Sie nickte Rhianna zu "Seid gegrüsst, Rhianna.", nickte auch der Norodaj zu, die neben dem Lager der werdenden Mutter hockte und trat ebenso neben die Felle, kniete sich neben Rhianna, griff lächelnd nach einer ihrer Hände, legte ihre freie Hand auf den Leib der jungen Frau, betastete diesen vorsichtig. "Eure Taube hat mich rechtzeitig erreicht, Oldra sei Dank."

Sie blickte die neben ihr hockende Frau an. "Seid bitte so gut und bereitet heisses Wasser und saubere Tücher vor."
Aurora legte ihre Tasche ab und sah Rhianna und Vigalf mit einem aufmunternden Lächeln an. "Wohlan, dann wollen wir das neue Leben langsam und in aller Ruhe willkommen heissen."
Dariya
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Post by Dariya »

Dariya sah auf und in dem Moment, als sie Vigalf und die Elfe - die sicher Heilerin oder Medico war - in der Tür stehen sah, glaubte sie, man müsse den Felsbrocken, der ihr vom Herzen fiel bis nach Briar poltern hören.

Sie nickte beiden zu und rückte etwas zur Seite, der Elfe Platz machend, die sich nun neben sie kniete. Rhianna und Vigalf zuliebe schluckte sie ihren Argwohn Elfen gegenüber hinunter ... blickte aber etwas entrüstet, als die Heilerin sie augenscheinlich mir ihrer Handlangerin verwechselte und um heisses Wasser und Tücher bat ... saubere Tücher, natürlich, das musste betont werden, schliesslich war man hier bei den 'Barbaren'.

Dariya schluckte auch ihren Ärger hinunter, nickte knapp und ging in den Hof, wo sie Wasser aus dem Brunnen schöpfte und es in einem Kessel über einem Feuer im Hof aufkochte. Dann ging sie in die Schneiderei und sah sich nach sauberem Tuch um, wurde Dank Rhiannas Ordnung bald fündig.
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Kranek
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Dass Dariya hinausging um das Wasser und die Tücher zu holen bekam Vigalf nicht mal am Rande mit. Er hatte nur Augen für seine Frau, die von Schmerzen geplagt auf den Fellen lag und seine Hand hielt. Der Ausdruck von Schmerz und gleichzeitiger Erleichterung über sein Erscheinen in ihren Augen verwirrte ihn. Ihre Hand fester drückend betete er still, dass die Götter ihr beistehen würden...
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Aurora
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Aurora nickte der Norodaj zu, als diese mit einem Kessel heissen Wassers und Tüchern zurück kam. “Ich danke euch.“, während sie nun mit beiden Händen Rhiannas Leib abtastete und diese lächelnd ansah. “Lang kann es nicht mehr dauern ... wie fühlt ihr euch?“

Sie hatte den Kelch erblickt, in dem noch etwas Met war. Wenn Rhianna der Met reichen würde, kam Aurora umhin, ihr entweder etwas von einem bitter-süß schmeckenden Sibanac-Blatt zu kauen zu geben. Normalerweise würde sie eines der Blätter in einer Schale im Raum verbrennen, aber dann würden alle Anwesenden – inklusive sie selbst – zu sehr ... entspannen ... was für alle anderen nicht falsch, in ihrem Fall jedoch nicht sonderlich hilfreich wäre.
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Rhianna Morgan
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Allein das Abtasten ihres Bauches tat noch nicht weh, wohl aber das erneute Krampfen der Muskeln. Rhianna, die gerade antworten wollte, schrie schmerzhaft auf, dann lächelte sie Aurora zittrig zu.

"Hauptsache es ist bald vorbei..." Wieder sog sie scharf die Luft ein. "Was muss ich tun?"

Ihre kurzen Fingernägel bohrten sich in die Handfläche ihres Mannes, als die Wege schlimmer wurde, und sie bäumte sich halb auf.
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Aurora
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Aurora schüttelte lächelnd den Kopf. "Noch nichts, ausser ruhig zu bleiben. Ihr werdet spüren, wenn euer Kind soweit ist, dass es begrüßt werden möchte." Der Druck ihrer Hände auf den Bauch Rhiannas verstärkte sich etwas, als sie zu ertasten versuchte, ob das Kleine richtig lag ... wobei sie einen kurzen Moment stutzte und kaum merklich schmunzelte, dann zu Vigalf sah. "Mit eurem Gemahl an eurer Seite schafft ihr das sicher."

Doch schneller als erwartet blieb Rhianna keine Möglichkeit mehr, ruhig zu bleiben. Mit einem Aufschrei klammerte sich sie an der Hand Vigalfs fest, der mindestens genau so litt, wie die werdende Mutter, wie Aurora unschwer an seinem Gesichtsausdruck erkennen konnte.

Aurora reinigte ihre mitgebrachten Instrumente in dem heissen Wasser und legte sie auf einem Tuch bereit. Sie hoffte, daß alles ohne große Komplikationen und Zwischenfälle verlaufen würde, rechnete aber immer mit Unwegsamkeiten. Etwas unwohl fühlte sie sich in dieser Umgebung, bei diesen Nordleuten schon, doch verwickelte sie Rhianna zwischen den mittlerweile kurz aufeinanderfolgenden Wehen immer wieder in Gespräche, um sie und sich selbst abzulenken.

Als es nach Stunden dann endlich so weit war, dass sich das Baby entschied, das Licht Gobaiths, der Nordmark zu erblicken, dachte Aurora an nichts anderes mehr, konzentrierte sich auf das Wohl von Mutter und Kind. Sie war stolz auf Rhianna, die tapfer und nach Kräften mithalf und völlig entkräftet auf die Felle zurück sank, als Aurora ein gesundes und kräftiges Mädchen mit blondem Schopf in den Händen hielt, welches seine Ankunft durch einen markerschütternden Schrei ankündigte. Die Elfe durchtrennte die Nabelschnur, wickelte das Mädchen in ein Tuch und legte es mit einem Strahlen in die Arme der Mutter. "Ich gratuliere, ein gesundes, kräftiges Mädchen." lachte sie leise bei dem Schreien der Kleinen.
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Kranek
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Die Stunden vergingen, ohne das Vigalf es merkte. Er hatte seinen Blick auf Rhia gerichtet und versuchte ihr soviel Kraft zu geben wie er konnte.
Als es dann soweit war und seine Tochter im Langhaus der Mark das Licht der Welt erblickte, konnte er es am Anfang nicht glauben. Erst als die Kleine in den Armen seiner erschöpften Frau lag und laut um sich schrie, wurde Vigalf klar, dass er Vater war. Er musterte das kleine noch runzlige Gesicht seiner Tochter. Von einem unglaublichen Glücksgefühl erfüllt glitt sein Blick in das Gesicht der Mutter. Ihre zweifarbigen Augen strahlten erschöpft, aber glücklich. Dan fiel sein Blick auf den Körper seiner Frau. Und da stimmte etwas nicht...
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Rhianna Morgan
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Post by Rhianna Morgan »

Noch nie hatte sie sich so gefühlt. Kraftlos, fast fiebrig, aber auch von einer unbeschreiblichen Glückseligkeit erfüllt. Alle Schmerzen waren vergessen, als Aurora ihr das Mädchen in die Arme legte.
Ihr Blick traf Vigalfs blaue Augen, und strahlte ihm überglücklich entgegen, ehe sie wieder ihr Kind ansah. Ihre Tochter. Sie schrie lauter als selbst die starke Dariya es je in einer Schlacht getan hätte, und klammerte ihre kleine Hand um Vigalfs Finger, den er ihr zögerlich hingestreckt hatte. Endlich öffnete sie ihre tiefblauen Augen, und sah zu ihrer Mutter auf. Rhiannas Herz tat einen glücklichen Sprung, als sie dem winzigen Bündel zärtlich ihren Namen zuflüsterte, und es eher steif und unsicher in den Armen wiegte.

Und dann setzte der Schmerz ein, inmitten ihres Glücks. Rhiannas Hand, unten gegen ihren Arm gestützt um den Säugling zu halten, krallte sich so fest in den Unterarm dass sie weiss wurde, und ihre Augen wurden mit einem Schlag dunkel, während sie ihren zitternden, völlig entkräfteten Körper gegen das Felllager presste. Erschrocken sah sie Aurora an, sie hatte nicht damit gerechnet dass die Schmerzen wiederkehren und anhalten würden. Sie blutete wieder stärker nach, und ihre Kraft schwand unheimlich schnell...
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Aurora
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Auch wenn sie selbst noch nicht mehr als Einlingsgeburten hinter sich gebracht hatte, war sich Aurora beim Abtasten des Leibes bereits recht sicher gewesen, dass Rhianna mehr als ein Kind in sich trug ... was sich nun bewahrheitete, als erneut Wehen einsetzten. Aurora nahm der Mutter das Mädchen aus dem Arm und übergab es dem perplex dreinschauenden Vater mit einem Schmunzeln. "Seht mich nicht derart erschrocken an Vigalf, ihr werdet euch daran gewöhnen müssen, eines der Kinder im Arm zu halten." Mit einem leisen Lachen wandte sie sich Rhianna wieder zu, nickte aufmunternd lächelnd. "Ich glaube, da möchte noch jemand begrüsst werden ..."

Bald darauf hielt Rhianna ihren Sohn in den Armen, einen kleinen Knaben, der nicht so kräftig wie das Mädchen war, auch nicht annähernd so lautstark um Aufmerksamkeit bat. Zudem fiel auf, dass das Blau seiner Augen leicht voneinander abwich ... was Aurora bei den verschieden farbigen Augen der Mutter nicht weiter wunderte.
Lächelnd betrachtete sie die kleine Familie, während sie ihre Sachen reinigte und zusammen packte, dankte Oldra dafür in den zumeist nicht allzu friedlichen Wirren auf Gobaith eine Zwillingsgeburt erlebt haben zu dürfen.
Sie musterte Rhianna schweigend, die im Moment nur Augen für ihre Kinder hatte: sie sah sehr erschöpft und mitgenommen aus, doch ihr ging es augenscheinlich gut. Ohne die leisen Gespräche zwischen ihr und Vigalf zu stören legte sie sanft ihre Hand auf die Stirn der jungen Frau und lächelte zufrieden, bereitete dann aber doch ein paar Kräuter aus ihrer Tasche vor, die sie Rhianna zum Aufbrühen eines stärkenden Tees geben würde.
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Rhianna Morgan
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Wäre ihr Herz vor Freude zersprungen, es hätte sie nicht gewundert. Sie wusste nun, warum sie sich die ganze Zeit nicht sicher geworden war ob sie denn einen Jungen oder ein Mädchen erwartete. Sie hielt ihren Sohn auf dem Arm, während Vigalf neben ihr kauerte, das Mädchen auf einem Arm, den anderen um sie gelegt.
Mit einem Mal verspürte sie den dringenden Wunsch nach etwas Schlaf, aber sie sagte nichts, um diesen wunderschönen Moment der Viersamkeit nicht zu zerstören.

Ylva und Harald. Meine kleinen Drachen. Willkommen in der Nordmark.
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