ein letztes morgengrauen
Moderator: Gamemasters
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ein letztes morgengrauen
Düster war die Nacht und wieder einmal peitschte der Regen gegen das Dach des befestigten Hofes. Kaum Mondlicht drang auf den Boden nur hier und da ein silbriges Glänzen dort, wo der Regen kleine Pfützen bildete.
Der Tag vor dem Markt. Perfektes Wetter. Niemand würde ihn sehen, niemand würde seiner Spur folgen können und am Morgen wäre er weit genug fort und die anderen Märker hätten zu tun. Würden ihn ohnehin nicht vor dem Mittag suchen. Die letzten Tage verbrachte Harald viel mit sich und seinen Gedanken, schlich viel in den Wäldern und fand nichts als Öde und Trostlosigkeit.
Lange überlegte er, wie er wohl Katarine sein Vorhaben beibringen sollte. Er entschied sich, ihr einen Brief zu schreiben. Er könnte es auch kaum ertragen ihr das, was er nur mit Mühe zu Papier brachte offen ins Gesicht zu sagen. Im Schein der Kerze verfasste er die letzten Zeilen. Auf einigen Stellen des Pergamentes verwischte die Tinte sich mit den wenigen Tränen, die er erübrigen konnte. Verzweifelt war er und wieder einmal war er zu stolz Hilfe anzunehmen. Sie würde ihn hassen dafür, ja, ganz sicher würde sie das, aber eine Wahl blieb ihm nicht.
Das, weswegen er die Gehöfte vor dem Winter verließ ließ ihm keine Ruhe, suchte ihn heim, plagte ihn. Seine Rückkehr zum Fühling mehr ein Wink des Schicksals. Heiser lacht er auf. Er erkannte eine Chance, seine Chance aus all dem Herauszukommen.
Langsam rollt er das Pergament zusammen und verschließt es mit einigen Wachstropfen der Kerze. Ruhig und gelassen bindet er es an den Fuß einer Katarines Tauben und schickt sie in die nasse Dunkelheit.
Eine Weile starrte er der davonfliegenden Taube nach, hinein die tief schwarze Nacht, ließ seine Gedanken kreisen, wie so oft in den letzten Tagen.
Ruckartig reißt er seinen Blick los. Die Schwärze der Nacht gefiel ihm, sehr, zu sehr. Sein Blick wanderte durch den Raum, hin zu einem alten Stapel Pergamente. Briefe, Briefe von ihr. Laut atmet er aus, lässt die entweichende Luft zu einem tiefen brummen werden, ehe er den letzten Brief an sich nimmt. Schwer schluckend liest er ihn, verstaut ihn dann unter seiner Lederrüstung.
Seine restliche Ausrüstung an sich nehmend murmelte er leise etwas vor sich hin:
"Ein Leben genommen, zwei Leben zerstört, dem Schicksal entronnen das eine, für das andere keine Hoffnung nimmermehr. Oh, ihr Götter! Ich sah meine Chance und nutzte sie. Ein Leben gerettet, der Seele Hoffnung geschenkt. Ein Tausch, ihr Götter, nichts weiter als das. Das was ich jemals besaß gegen das, was einst sein mag. Ein Lichtblick, ein Schimmer, ein Geschenk aus der Tiefe der Nacht. Und hell war der Morgen danach. Oh, ich weiß. Sie wolltet ihr haben, doch mich werdet ihr bekommen!"
Ein tiefes knurren begleitete seinen letzten Satz. Eile war nun geboten, der Morgen würde bald grauen. Rasch zog er seinen Mantel eng um sich und prüfte, ob ihm das wichtigste noch wohlbehalten war. Seine Fingerspitzen tasteten nach einem feinen Stück Stoff in seiner Tasche, glitten hinein und erfühlten eine welke, vertrocknete Blüte. Ein leichtes Grinsen huscht über seine Lippen.
"Bald schon, bald."
Leise schob er die Tür auf, nachdem er die Kerze löschte und trat hinaus in den Regen. Das monotone Prasseln der Tropfen deckten die Geräscuhe, die er verursachte. Eilig schritt er aus und erreichte das Tor. Ein letzter Blick noch zu jenem Baum, der ihm einst Glück verheißte und sein Unglück brachte.
Rasch durchquerte er den kleinen Torraum und huschte über die kleine Brücke hinüber auf das Festland, hinein in das Dorf. Den Blick auf das Gästehaus gerichtet schlich er gen Süden, bog nahe des Gnollwaldes nach Osten ab und schlug sich dann zum Nordwald.
Rhianna, würde es gut haben. Sie würde ihren Weg finden und Vigalf womöglich den seinen.
Ein kurzes Lächeln huschte ihm bei diesem Gedanken über die Lippen, welches allsobald erstarb. SIE drängte sich wieder in seinen Geist, sein Schatten, seine Vergangenheit, überlagerte, was schön und Glück war.
Mit einem Kopfschütteln versuchte er das Gespinst aus seinem Kopf zu vertreiben. Noch durfte er seinen Verstand nicht verlieren, noch nicht, nicht hier.
Nahe des Waldes wartete sein alter Gefährte bereits auf ihn. Der Wolf ahnte schon, dass er diesmal nicht kam um auf die Jagd zu gehen, wollte zurücksetzen, dem unausweichlichen entgehen. Mit einem lauten knurren holte Harald ihn zurück. Blickte ihm tief in die gelben Augen und nickte einmal scharf, dem Wolf zwei Stücken Fleisch gebend.
"Zurück in den Wald nun mit Dir! Diesmal kannst Du mich nicht begleiten, Lad. Achte auf sie und nun lauf, lass dich vor dem Abend hier nicht blicken."
Harald legte seinen Kopf etwas schief und breitete drohend seine Arme aus.
"Diesmal nicht Lad, lauf, sag ich, lauf!"
Der Wolf wich langsam zurück in die Schatten der Bäume, leise und lautlos, wie er es gewohnt war, wenn er mit Harald jagde. Harald schloss die Augen und atmete tief durch. Der Marsch würde weit sein, er nicht vor dem Abend ankommen.
Langsam richtete er sich auf. Es war so weit. In nur wenigen Minuten würde die Sonne aufgehen. Eilig schritt er aus, den Blick gen Ost gewandt. Noch ehe der Hahn krähte war er längst außer Sichtweite des Dorfes und der Gehöfte.
Der Tag vor dem Markt. Perfektes Wetter. Niemand würde ihn sehen, niemand würde seiner Spur folgen können und am Morgen wäre er weit genug fort und die anderen Märker hätten zu tun. Würden ihn ohnehin nicht vor dem Mittag suchen. Die letzten Tage verbrachte Harald viel mit sich und seinen Gedanken, schlich viel in den Wäldern und fand nichts als Öde und Trostlosigkeit.
Lange überlegte er, wie er wohl Katarine sein Vorhaben beibringen sollte. Er entschied sich, ihr einen Brief zu schreiben. Er könnte es auch kaum ertragen ihr das, was er nur mit Mühe zu Papier brachte offen ins Gesicht zu sagen. Im Schein der Kerze verfasste er die letzten Zeilen. Auf einigen Stellen des Pergamentes verwischte die Tinte sich mit den wenigen Tränen, die er erübrigen konnte. Verzweifelt war er und wieder einmal war er zu stolz Hilfe anzunehmen. Sie würde ihn hassen dafür, ja, ganz sicher würde sie das, aber eine Wahl blieb ihm nicht.
Das, weswegen er die Gehöfte vor dem Winter verließ ließ ihm keine Ruhe, suchte ihn heim, plagte ihn. Seine Rückkehr zum Fühling mehr ein Wink des Schicksals. Heiser lacht er auf. Er erkannte eine Chance, seine Chance aus all dem Herauszukommen.
Langsam rollt er das Pergament zusammen und verschließt es mit einigen Wachstropfen der Kerze. Ruhig und gelassen bindet er es an den Fuß einer Katarines Tauben und schickt sie in die nasse Dunkelheit.
Eine Weile starrte er der davonfliegenden Taube nach, hinein die tief schwarze Nacht, ließ seine Gedanken kreisen, wie so oft in den letzten Tagen.
Ruckartig reißt er seinen Blick los. Die Schwärze der Nacht gefiel ihm, sehr, zu sehr. Sein Blick wanderte durch den Raum, hin zu einem alten Stapel Pergamente. Briefe, Briefe von ihr. Laut atmet er aus, lässt die entweichende Luft zu einem tiefen brummen werden, ehe er den letzten Brief an sich nimmt. Schwer schluckend liest er ihn, verstaut ihn dann unter seiner Lederrüstung.
Seine restliche Ausrüstung an sich nehmend murmelte er leise etwas vor sich hin:
"Ein Leben genommen, zwei Leben zerstört, dem Schicksal entronnen das eine, für das andere keine Hoffnung nimmermehr. Oh, ihr Götter! Ich sah meine Chance und nutzte sie. Ein Leben gerettet, der Seele Hoffnung geschenkt. Ein Tausch, ihr Götter, nichts weiter als das. Das was ich jemals besaß gegen das, was einst sein mag. Ein Lichtblick, ein Schimmer, ein Geschenk aus der Tiefe der Nacht. Und hell war der Morgen danach. Oh, ich weiß. Sie wolltet ihr haben, doch mich werdet ihr bekommen!"
Ein tiefes knurren begleitete seinen letzten Satz. Eile war nun geboten, der Morgen würde bald grauen. Rasch zog er seinen Mantel eng um sich und prüfte, ob ihm das wichtigste noch wohlbehalten war. Seine Fingerspitzen tasteten nach einem feinen Stück Stoff in seiner Tasche, glitten hinein und erfühlten eine welke, vertrocknete Blüte. Ein leichtes Grinsen huscht über seine Lippen.
"Bald schon, bald."
Leise schob er die Tür auf, nachdem er die Kerze löschte und trat hinaus in den Regen. Das monotone Prasseln der Tropfen deckten die Geräscuhe, die er verursachte. Eilig schritt er aus und erreichte das Tor. Ein letzter Blick noch zu jenem Baum, der ihm einst Glück verheißte und sein Unglück brachte.
Rasch durchquerte er den kleinen Torraum und huschte über die kleine Brücke hinüber auf das Festland, hinein in das Dorf. Den Blick auf das Gästehaus gerichtet schlich er gen Süden, bog nahe des Gnollwaldes nach Osten ab und schlug sich dann zum Nordwald.
Rhianna, würde es gut haben. Sie würde ihren Weg finden und Vigalf womöglich den seinen.
Ein kurzes Lächeln huschte ihm bei diesem Gedanken über die Lippen, welches allsobald erstarb. SIE drängte sich wieder in seinen Geist, sein Schatten, seine Vergangenheit, überlagerte, was schön und Glück war.
Mit einem Kopfschütteln versuchte er das Gespinst aus seinem Kopf zu vertreiben. Noch durfte er seinen Verstand nicht verlieren, noch nicht, nicht hier.
Nahe des Waldes wartete sein alter Gefährte bereits auf ihn. Der Wolf ahnte schon, dass er diesmal nicht kam um auf die Jagd zu gehen, wollte zurücksetzen, dem unausweichlichen entgehen. Mit einem lauten knurren holte Harald ihn zurück. Blickte ihm tief in die gelben Augen und nickte einmal scharf, dem Wolf zwei Stücken Fleisch gebend.
"Zurück in den Wald nun mit Dir! Diesmal kannst Du mich nicht begleiten, Lad. Achte auf sie und nun lauf, lass dich vor dem Abend hier nicht blicken."
Harald legte seinen Kopf etwas schief und breitete drohend seine Arme aus.
"Diesmal nicht Lad, lauf, sag ich, lauf!"
Der Wolf wich langsam zurück in die Schatten der Bäume, leise und lautlos, wie er es gewohnt war, wenn er mit Harald jagde. Harald schloss die Augen und atmete tief durch. Der Marsch würde weit sein, er nicht vor dem Abend ankommen.
Langsam richtete er sich auf. Es war so weit. In nur wenigen Minuten würde die Sonne aufgehen. Eilig schritt er aus, den Blick gen Ost gewandt. Noch ehe der Hahn krähte war er längst außer Sichtweite des Dorfes und der Gehöfte.
- Rhianna Morgan
- Posts: 988
- Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
- Location: Nordmark
Rhianna konnte nicht schlafen, sie konnte einfach nicht. Eine innere Unruhe hatte sich ihrer bemächtigt seit sie Baldur wieder getroffen hatte. Kurz war die Begegnung gewesen, und zu ihrem Glück war Vigalf dazugekommen. Trotzdem.
Ihre Ängste waren nóch nicht besiegt, das bemerkte sie nur zu gut. Unruhig wältzte sie sich hin und her, aber sie fand keinen Schlaf.
Rhianna stand seufzend auf, als sie in der Ferne einen Wolf rufen hörte, konnte das vielleicht Harald's Wolf sein? Sie hatte den Märker seit Tagen nicht gesehen. Seit dem letzten Markt nicht mehr.
Ihre blossen Füsse tappten über den kalten Steinfussboden, und es dauerte eine Weile bis sie im Dunkeln den Kerzenstummel wiedergefunden und angezündet hatte. Still war es im Gästehaus, das sie ganz für sich alleine hatte, still und kalt. Eilig wickelte sie sich in eine Felldecke und suchte nach dem Wasserkrug.
"Leer"brummte sie unwirsch, "So ein Mist..."
Das Mädchen trat in die kühle, verregnete Nacht hinaus, zögerlich, denn sie war ausserhalb der Burg und es war nicht sicher dass hier in der Dunkelheit nichts Gefährliches herumstrich. Ihre Kerze verlöschte, und im Dunkeln war sie insgeheim froh, dass der Brunnen gleich gegenüber war. Keine Ecken, um die sie herum musste! Sie hastete zum Brunnen, befüllte den Krug und wollte schon zurücklaufen, da hörte sie wieder den Wolf. Zaudernd blieb sie stehen und starrte in die Nacht, in Richtung Wald.
Ein Blitz, gefolgt von einem Donnerschlag, rissen sie aus der Starre und sie eilte zurück, um die Tür fest hinter sich zu zu schlagen. Es war wieder still. Und dann...
Warum wusste sie nicht, aber sie fühlte sich auf einmal sehr seltsam. Wie nie zuvor. Ihre Gedanken an Vigalf und Baldur verblassten, als die innere Unruhe stärker wurde. Harald, mit ihm wollte sie reden. Er würde sie verstehen. Harald.
Erneuter Donner liess sie zusammenzucken und sie kroch, nass wie sie war, aus ihren Kleidern und in ein weiches Stück grauen, erst am Morgen gewebten Stoff gewickelt, unter ihre Bettdecke. Zitternd lag sie in der Dunkelheit, und ohne dass sie daran bewusst gedacht hatte, wanderte Haralds Geschichte wieder durch ihre Erinnerung.
Sie schloss die Augen, aber einschlafen konnte sie nicht. Sie dachte traurig an eine Blume, eine Frau und einen Norodaj-Krieger. Und sie spürte, dass er in dieser grauenvollen Nacht sicher auch keinen Schlaf fand. Was tat er wohl jetzt gerade? Sicher ging er durch die Wälder, sturmgepeitscht. Seinen Wolf an seiner Seite, dieses kluge, treue Tier. Wohin er wohl gelangte auf seiner unruhigen, ziellosen Wanderung?
Rhianna stand wieder auf und trat an die Tür, um zum Wald hinüber zu blicken. Und da sah sie ihn, ganz deutlich. Sie war versucht zu rufen, verkniff es sich dann aber, und sah ihm nur zu. Ihm und seinem "Lad".
Er scheuchte das Tier weg... und ging in den Wald. Rhianna widerstand dem Drang ihm nachzulaufen und legte sich wieder hin. Aber die Tatsache dass er den Wolf fortgeschickt hatte, liess ihr keine Ruhe. Bald würde die Sonne aufgehen. Warum konnte ihn der Wolf nicht begleiten? Warum hatte er ihr nichts gesagt? Weil er ein Einzelkämpfer war, und weil es sie nichts anging, raunte eine Stimme in ihrem Innern. Harald ist dir keine Rechenschaft schuldig, wohin er geht mitten in der Nacht.
Rhianna gab es auf und setzte sich stattdessen hin, um eine Nachricht für Harald auf ein Pergament zu kritzeln.
Harald,
Ich weiss du willst alleine sein und ich respektiere das. Nur eine Bitte: Falls dir ein paar Mumien über den Weg laufen sollten wäre es nett von dir blauen, roten oder schwarzen Stoff mitzubringen. Vigalf braucht neue Hemden. Danke,
Rhianna
Sie trat wieder in den Regen und pfiff "Lad". Das große graue Tier sah sie treuherzig und zugleich traurig an. Sie tätschelte ihm den Kopf.
"Das ist ein seltsames Anliegen, mein Freund. Ich weiss dass der Stoff warten kann und nicht wichtig ist. Ich will eigentlich nur wissen dass es Harald gut geht, verstehst du? Ich mach mir Sorgen, ich weiss es ist hirnrissig. Er kann auf sich aufpassen. Trotzdem. Versuch ihn zu erreichen, ja? Er sah nicht so aus als würde er zum Markt kommen. Und ich hab ihn seit einer Woche nicht gesehen. Und pass bitte auf dass er keine Dummheiten macht, ja?" Sie schüttelt den Kopf. "Ach, vergiss das Letzte, er macht keine Dummheiten. Nicht Harald. Sei vorsichtig, Großer."
Der Wolf hechelt leise, wedelt mit dem Schwanz und weigert sich zunächst auf den Wald zu zu laufen. Es bedarf noch einiger Überredenskunst, aber dann läuft der Wolf los und verschwindet bald gleich einem Schatten im Wald.
Ihre Ängste waren nóch nicht besiegt, das bemerkte sie nur zu gut. Unruhig wältzte sie sich hin und her, aber sie fand keinen Schlaf.
Rhianna stand seufzend auf, als sie in der Ferne einen Wolf rufen hörte, konnte das vielleicht Harald's Wolf sein? Sie hatte den Märker seit Tagen nicht gesehen. Seit dem letzten Markt nicht mehr.
Ihre blossen Füsse tappten über den kalten Steinfussboden, und es dauerte eine Weile bis sie im Dunkeln den Kerzenstummel wiedergefunden und angezündet hatte. Still war es im Gästehaus, das sie ganz für sich alleine hatte, still und kalt. Eilig wickelte sie sich in eine Felldecke und suchte nach dem Wasserkrug.
"Leer"brummte sie unwirsch, "So ein Mist..."
Das Mädchen trat in die kühle, verregnete Nacht hinaus, zögerlich, denn sie war ausserhalb der Burg und es war nicht sicher dass hier in der Dunkelheit nichts Gefährliches herumstrich. Ihre Kerze verlöschte, und im Dunkeln war sie insgeheim froh, dass der Brunnen gleich gegenüber war. Keine Ecken, um die sie herum musste! Sie hastete zum Brunnen, befüllte den Krug und wollte schon zurücklaufen, da hörte sie wieder den Wolf. Zaudernd blieb sie stehen und starrte in die Nacht, in Richtung Wald.
Ein Blitz, gefolgt von einem Donnerschlag, rissen sie aus der Starre und sie eilte zurück, um die Tür fest hinter sich zu zu schlagen. Es war wieder still. Und dann...
Warum wusste sie nicht, aber sie fühlte sich auf einmal sehr seltsam. Wie nie zuvor. Ihre Gedanken an Vigalf und Baldur verblassten, als die innere Unruhe stärker wurde. Harald, mit ihm wollte sie reden. Er würde sie verstehen. Harald.
Erneuter Donner liess sie zusammenzucken und sie kroch, nass wie sie war, aus ihren Kleidern und in ein weiches Stück grauen, erst am Morgen gewebten Stoff gewickelt, unter ihre Bettdecke. Zitternd lag sie in der Dunkelheit, und ohne dass sie daran bewusst gedacht hatte, wanderte Haralds Geschichte wieder durch ihre Erinnerung.
Sie schloss die Augen, aber einschlafen konnte sie nicht. Sie dachte traurig an eine Blume, eine Frau und einen Norodaj-Krieger. Und sie spürte, dass er in dieser grauenvollen Nacht sicher auch keinen Schlaf fand. Was tat er wohl jetzt gerade? Sicher ging er durch die Wälder, sturmgepeitscht. Seinen Wolf an seiner Seite, dieses kluge, treue Tier. Wohin er wohl gelangte auf seiner unruhigen, ziellosen Wanderung?
Rhianna stand wieder auf und trat an die Tür, um zum Wald hinüber zu blicken. Und da sah sie ihn, ganz deutlich. Sie war versucht zu rufen, verkniff es sich dann aber, und sah ihm nur zu. Ihm und seinem "Lad".
Er scheuchte das Tier weg... und ging in den Wald. Rhianna widerstand dem Drang ihm nachzulaufen und legte sich wieder hin. Aber die Tatsache dass er den Wolf fortgeschickt hatte, liess ihr keine Ruhe. Bald würde die Sonne aufgehen. Warum konnte ihn der Wolf nicht begleiten? Warum hatte er ihr nichts gesagt? Weil er ein Einzelkämpfer war, und weil es sie nichts anging, raunte eine Stimme in ihrem Innern. Harald ist dir keine Rechenschaft schuldig, wohin er geht mitten in der Nacht.
Rhianna gab es auf und setzte sich stattdessen hin, um eine Nachricht für Harald auf ein Pergament zu kritzeln.
Harald,
Ich weiss du willst alleine sein und ich respektiere das. Nur eine Bitte: Falls dir ein paar Mumien über den Weg laufen sollten wäre es nett von dir blauen, roten oder schwarzen Stoff mitzubringen. Vigalf braucht neue Hemden. Danke,
Rhianna
Sie trat wieder in den Regen und pfiff "Lad". Das große graue Tier sah sie treuherzig und zugleich traurig an. Sie tätschelte ihm den Kopf.
"Das ist ein seltsames Anliegen, mein Freund. Ich weiss dass der Stoff warten kann und nicht wichtig ist. Ich will eigentlich nur wissen dass es Harald gut geht, verstehst du? Ich mach mir Sorgen, ich weiss es ist hirnrissig. Er kann auf sich aufpassen. Trotzdem. Versuch ihn zu erreichen, ja? Er sah nicht so aus als würde er zum Markt kommen. Und ich hab ihn seit einer Woche nicht gesehen. Und pass bitte auf dass er keine Dummheiten macht, ja?" Sie schüttelt den Kopf. "Ach, vergiss das Letzte, er macht keine Dummheiten. Nicht Harald. Sei vorsichtig, Großer."
Der Wolf hechelt leise, wedelt mit dem Schwanz und weigert sich zunächst auf den Wald zu zu laufen. Es bedarf noch einiger Überredenskunst, aber dann läuft der Wolf los und verschwindet bald gleich einem Schatten im Wald.
- Korm Kormsen
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- Joined: Tue Jun 27, 2006 5:46 pm
- Location: Illarion nordpol, wenns den gibt...
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- Joined: Thu Oct 11, 2007 7:15 pm
Hoch stand die Sonne. Schickte sich bereits an wieder herabzusinken. Harald hatte den Großteil seines Weges hinter sich gebracht. Der Nordwald lag hinter ihm, ebenso wie einige Späher der Grünhäute. Fast schon bedauerte er es, dass keiner von ihnen entkam. Hier, weit entfernt von der Mark hielt er es auch kaum mehr für nötig sich sich leise und geschickt fortzubewegen. Mit großen Schritten näherte er sich seinem Ziel. Noch vor Einbruch der Nacht würde er dort sein.
Im Schatten des Gebirges und auf den leicht grasbewachsenem Untergrund kam er sehr schnell voran. Ein Rascheln im Gras hinter sich ließ ihn aufhorchen, doch umdrehen wollte er sich nicht, konnte er nicht.
"Ich höre dich, Lad!"
Haralds Worte ließen den Wolf ein paar Schritte zulegen. Mit wenigen Sprüngen lief er neben ihm, ein Pergament in der Schnauze haltend, stieß der Wolf immerwieder gegen Haralds Hand.
"Ich sagte Dir, diesmal nicht, Lad. Es reicht, wenn einer von uns seinem Schicksal begegnet."
Ein kehliges Knurren des Wolfes, veranlasste Harald, endlich zu ihm zu sehen und stehen zu bleiben. Sein Blick fiel auf das Pergament in der Schnauze des Wolfes. Mit einem tiefen Brummen kniete er sich ab und nahm das Pergament an sich, entrollte es und las Rhiannas Zeilen. Leicht wütend brummte er zu sich:
"Sie muß mich gesehen haben. Hrm, sei es drum. Sie versteht offensichtlich nicht."
Erleichtert schreibt er unter die Nachricht eine Zeile:
Diesen Dienst werde ich Dir nicht leisten können, Lass.
Ein surrendes Geräusch riss ihn aus seinen Überlegungen, ob er noch eine Weitere Zeile anfügen sollte. Dann spürte er nur noch Pein. Sein Arm zurückgeschleudert durch den wuchtigen Einschlag eines Pfeiles, der sich geradewegs seinen Weg durch seinen Oberarm bahnte. Mit einem wütenden Schrei sprang Harald auf, zog mit seiner Rechten sein Beil hervor und schleuderte es dem Späher entgegen. Ein dumpfes Schaben erklang, als sich die Axt tief in die Brust des Goblin-Spähers bohrtedie metallene Rüstung mit Leichtigkeit durchdrang und ihn niederstreckte.
"Arm gegen Herz."
Er schloss die Augen und brach das Pfeilende ab, drückte den Pfeil dann ganz durch seinen Arm und verzog das Gesicht. Achtlos warf er den Pfeil zu boden und spülte die blutende Wunde etwas mit seinem letzten Wasser aus. Aus den Augenwinkeln nahm er noch einen weiteren Kundschafter wahr, der sich anschickte zu fliehen. Mit einem grimmen grinsen blickte Harald auf das nun am Boden liegende Stück Pergament. Dann zu dem Wolf, der sich anschickte den Späher zu verfolgen.
Harald schüttelte nur seinen Kopf, rief dann mit einem barschen Kommando den Wolf zurück.
"Sie sollen ruhig wissen, wer kommt. Lass ihn laufen, Lad."
Wieder kniete Harald sich ab, ergriff das Stück Pergament und rollte es mit einer Hand auf seinem Schenkel zusammen. Dem Wolf das Schreiben zuhaltend raunt er ihm zu:
"Bring ihr das zurück. Vielleicht versteht sie dann."
Blut sickerte langsam an seinem linken Arm herab, bildete an seinen Fingerspitzen kleine Tropfen, die sich jäh lösten und zu Boden fielen. Harald mußte sich leicht zu seinem Begleiter wenden, um ihm das Schriftstück zu geben, kraulte ihm dann den Hals und schickte ihn mit einem Klaps auf den Rücken zurück in die Mark.
"Und nun lauf. Gib ihr das nach dem Markt, nicht eher."
Als er aufstand kam der Wolf noch einmal zu ihm, leckte etwas Blut von seiner Hand und sprang dann davon, Richtung West.
Tief seufzend schnallte Harald sich seinen Schild von Rücken und schnallte ihn fest an den linken Arm. Brummend murmelte er zu sich:
"Dann eben nur ein Arm, nur ein Dolch."
Bitter lachte er auf, als er sich langsam weiter gen Ost in Bewegung setzte. Nach seinem Trinkschlauch gefüllt mit Met tastend brummte er einige weitere Worte.
"Halb nur, bin ich, da ihr SIE nahmt. Halb nur, soll ich kämpfen können. Pah! Ihr versteht es eure verdammten Witze zu machen."
Nach einigen Tiefen Schluck aus dem Trinkschlauch ließ er ihn wieder sinken. Genoss die leichte betäubende Wirkung aus klebriger Süße, weniger Blut und Alkohol in seinem Körper. Die Augenbrauen zusammengezogen und einen starren Blick erhöht er sein Schrittempo wieder. Ein Wütender Schrei gen Osten gerichtet begleiteten seine Schritte.
"Schicksal! Malachin! Dich brauche ich dafür nicht! Wende Dich ruhig auch noch ab!"
Im Schatten des Gebirges und auf den leicht grasbewachsenem Untergrund kam er sehr schnell voran. Ein Rascheln im Gras hinter sich ließ ihn aufhorchen, doch umdrehen wollte er sich nicht, konnte er nicht.
"Ich höre dich, Lad!"
Haralds Worte ließen den Wolf ein paar Schritte zulegen. Mit wenigen Sprüngen lief er neben ihm, ein Pergament in der Schnauze haltend, stieß der Wolf immerwieder gegen Haralds Hand.
"Ich sagte Dir, diesmal nicht, Lad. Es reicht, wenn einer von uns seinem Schicksal begegnet."
Ein kehliges Knurren des Wolfes, veranlasste Harald, endlich zu ihm zu sehen und stehen zu bleiben. Sein Blick fiel auf das Pergament in der Schnauze des Wolfes. Mit einem tiefen Brummen kniete er sich ab und nahm das Pergament an sich, entrollte es und las Rhiannas Zeilen. Leicht wütend brummte er zu sich:
"Sie muß mich gesehen haben. Hrm, sei es drum. Sie versteht offensichtlich nicht."
Erleichtert schreibt er unter die Nachricht eine Zeile:
Diesen Dienst werde ich Dir nicht leisten können, Lass.
Ein surrendes Geräusch riss ihn aus seinen Überlegungen, ob er noch eine Weitere Zeile anfügen sollte. Dann spürte er nur noch Pein. Sein Arm zurückgeschleudert durch den wuchtigen Einschlag eines Pfeiles, der sich geradewegs seinen Weg durch seinen Oberarm bahnte. Mit einem wütenden Schrei sprang Harald auf, zog mit seiner Rechten sein Beil hervor und schleuderte es dem Späher entgegen. Ein dumpfes Schaben erklang, als sich die Axt tief in die Brust des Goblin-Spähers bohrtedie metallene Rüstung mit Leichtigkeit durchdrang und ihn niederstreckte.
"Arm gegen Herz."
Er schloss die Augen und brach das Pfeilende ab, drückte den Pfeil dann ganz durch seinen Arm und verzog das Gesicht. Achtlos warf er den Pfeil zu boden und spülte die blutende Wunde etwas mit seinem letzten Wasser aus. Aus den Augenwinkeln nahm er noch einen weiteren Kundschafter wahr, der sich anschickte zu fliehen. Mit einem grimmen grinsen blickte Harald auf das nun am Boden liegende Stück Pergament. Dann zu dem Wolf, der sich anschickte den Späher zu verfolgen.
Harald schüttelte nur seinen Kopf, rief dann mit einem barschen Kommando den Wolf zurück.
"Sie sollen ruhig wissen, wer kommt. Lass ihn laufen, Lad."
Wieder kniete Harald sich ab, ergriff das Stück Pergament und rollte es mit einer Hand auf seinem Schenkel zusammen. Dem Wolf das Schreiben zuhaltend raunt er ihm zu:
"Bring ihr das zurück. Vielleicht versteht sie dann."
Blut sickerte langsam an seinem linken Arm herab, bildete an seinen Fingerspitzen kleine Tropfen, die sich jäh lösten und zu Boden fielen. Harald mußte sich leicht zu seinem Begleiter wenden, um ihm das Schriftstück zu geben, kraulte ihm dann den Hals und schickte ihn mit einem Klaps auf den Rücken zurück in die Mark.
"Und nun lauf. Gib ihr das nach dem Markt, nicht eher."
Als er aufstand kam der Wolf noch einmal zu ihm, leckte etwas Blut von seiner Hand und sprang dann davon, Richtung West.
Tief seufzend schnallte Harald sich seinen Schild von Rücken und schnallte ihn fest an den linken Arm. Brummend murmelte er zu sich:
"Dann eben nur ein Arm, nur ein Dolch."
Bitter lachte er auf, als er sich langsam weiter gen Ost in Bewegung setzte. Nach seinem Trinkschlauch gefüllt mit Met tastend brummte er einige weitere Worte.
"Halb nur, bin ich, da ihr SIE nahmt. Halb nur, soll ich kämpfen können. Pah! Ihr versteht es eure verdammten Witze zu machen."
Nach einigen Tiefen Schluck aus dem Trinkschlauch ließ er ihn wieder sinken. Genoss die leichte betäubende Wirkung aus klebriger Süße, weniger Blut und Alkohol in seinem Körper. Die Augenbrauen zusammengezogen und einen starren Blick erhöht er sein Schrittempo wieder. Ein Wütender Schrei gen Osten gerichtet begleiteten seine Schritte.
"Schicksal! Malachin! Dich brauche ich dafür nicht! Wende Dich ruhig auch noch ab!"
- Rhianna Morgan
- Posts: 988
- Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
- Location: Nordmark
Rhianna war alleine in der Mark. Sie waren zu einem großen Teil in die Burg der Rosengilde gegangen, um dort zu feiern, aber Rhianna war nicht danach zu Mute gewesen sie zu begleiten. Vigalf war jagen gegangen, in die Wälder, und Harald... tja, der war genauso wenig aufgetaucht wie sein Wolf.
Rhianna versuchte sich nervös einzureden, dass sie sich keine wirklichen Sorgen machte, aber sie wurde ihre Unruhe nicht los. Genausowenig wie sie sich selber klar machen konnte, dass sie aus Furcht vor Baldur nicht zu dem Fest gegangen war.
Alles Lügen. Selbstbetrug. Sie hoffte darauf Harald oder zumindest eine Nachricht von ihm zu sehen, wenn sie hierblieb. Und das nicht wegen der Stoffe, die sie sicher auch anderweitig beschaffen konnte und die ihr fast nichts bedeuteten. Sie hatte Angst, auch wenn ihr Kopf ihr sagte dass diese Angst unbegründet war.
Ihr Herz schlug heftig gegen den Brustkorb, und sie ertappte sich dabei mehr Zeit draussen zu verbringen als sie gemusst hätte, mehr als vernünftig war, wahrscheinlich. Sie konnte nicht anders. Sie blieb und liess ihre Blicke zum Waldrand schweifen, voller Sorge und gleichzeitig über sich selber mehr als erstaunt.
Der Wolf tauchte zwischen den Bäumen auf wie ein Phantom, und er näherte sich nach allen Seiten witternd. Falls er andere Märker suchte, so schien ihr Fehlen ihn zu ermutigen, denn er kam eilig auf das Mädchen zu und gab ihr den Fetzen Pergament zurück.
Rhia erschrak zutiefst. Sie musste sich setzten, so sehr steckte ihr der Schrecken in den Gliedern.
"Was mach ich bloss... was mach ich denn jetzt..."
Dumme Gans, schalt sie sich schnell selber, das bisschen Blut besagt gar nichts. Gar nichts, denke und handle. Harald geht es gut... es muss einfach...
Eilig faltete sie das Pergament auseinander, und seine Worte trafen sie wie Pfeile.
Diesen Dienst werde ich Dir nicht leisten können, Lass.
Rhianna sank in sich zusammen und starrte den Brief - wenn man ihn so nennen konnte - minutenlang an, emotionslos. Der Wolf winselte leise und kam näher, stupste sie mit der Schnauze an.
"War er verletzt, mein Großer? Ist er in Schwierigkeiten?"
Sie seufzte. "Wenn du mir nur antworten könntest... Er braucht mich, ich weiss es. Ich weiss es."
Sie erhob sich, leicht taumelnd, wie unter Schock stehend. Langsam machte sie ein, zwei Schritte auf den Wald zu, da stellte sich ihr der Wolf in den Weg, drohend knurrte er sie an. Rhianna brach bei dem Anblick in Tränen aus, obwohl sie versuchte sich zu beherrschen.
"Was soll denn das... Verstehst du das nicht, er braucht mich. Er braucht mich jetzt."
Der Wolf sträubte sein Nackenfell und liess sie nicht durch. Seine Zähne waren fast unmerklich gefletscht. Er würde sie nicht in die Wälder lassen. Sicher ein Befehl von Harald. Rhianna wich langsam zurück und setzte sich wieder an die Wand des Gästehauses.
"Ach, du willst das nicht verstehen, wie? Du weisst nicht mehr was er zu mir gesagt hat, damals, nicht wahr? Aber ich weiss es noch... Nur zu gut. Freunde lassen dich nicht einfach so sterben. Hast du das vergessen? Er ist einer der wenigen Freunde die ich auf dieser Welt habe, Wolf. Mein bester Freund. Er hat mir zugehört, weisst du, nicht nur mit seinen Ohren. Mit seinem Herzen. Ich verdanke ihm mehr als einmal mein Leben und ich werde nicht zulassen dass er eine Dummheit begeht.
Sie steht auf, streicht ihren Mantel glatt und sieht das Tier fest an.
"Ich meine das ernst, Wolf, wenn es sein muss kämpfe ich gegen dich."
Das Tier scheint zu nicken - eine seltsam menschliche Geste - und sträubt sein Fell noch weiter. Sein Anblick ist zum Fürchten, und Rhianna trägt keine Waffe. Sie spannt ihre Muskeln an, aber ihr ist klar dass es nichts bringt und sie nichts tun kann. Sie würde nicht drei Meter näher an Harald herankommen als sie jetzt ist, auch wenn sie noch so rasch liefe, der Wolf würde ihr Vorhaben vereiteln.
Rhianna fährt sich mit der Hand über die Stirn und ihr wird die Ausweglosigkeit der Lage mit einem mal bewusst. Sie braucht Hilfe, Hilfe von einem Krieger oder zumindest einer Person die Krieger kennt. Die Harald kennt und ihr Leben für ihn aufs Spiel setzen würde. Vigalf ist nicht da...
Rhiannas Gedanken überschlagen sich und sie streicht sich nervös Haarsträhnen aus dem Gesicht. Und da kommt es ihr wie eine Erleuchtung - natürlich. "Katarine von Maibach, Varshikar." flüstert sie und beachtet gar nicht, wie der Wolf die Ohren bei dem Namen aufstellt. "Sie kennt Harald, besser als ich, sie wird wissen was zu tun ist... Hoffentlich."
Rhianna eilt in das Gästehaus und schreibt so eilig sie kann einen Brief.
"Geehrte Katarine von Maibach,
Ihr werdet Euch vielleicht nicht an mich erinnern, mein Name ist Rhianna Morgan. Harald stellte uns einmal vor, in Bane. Ich würde Euch niemals belästigen, aber ich weiss nicht an wen ich mich wenden sollte und meine Bitte gilt nicht mir, sondern unserem gemeinsamen Freund. Ich mache mir große Sorgen um ihn. Er meldete sich tagelang nicht bei mir und schickte mir auf einen Brief nur eine kurze Zeile, nicht mal unterschrieben. Das Pergament war voller Blut.
Ich weiß, dass er auf sich selber aufpassen kann, aber trotzdem werde ich ein ungutes Gefühl nicht los. Er ist in die Wälder gegangen und hat sich nicht einmal von seinem Wolf begleiten lassen. Das Tier ist jetzt hier und überwacht jeden meiner Schritte. Ich erinnerte mich dass Ihr den Namen seiner Frau erwähntet, daher kam ich auf Euch. Ihr sagtet sie fehlte Euch. Ich hoffe das war ernst gemeint. Harald ist düster, und er wurde in den letzten Tagen immer düsterer - bis ich ihn seit einer Woche gar nicht mehr zu Gesicht bekommen habe. Was soll ich tun, Lady Katarine? Ich bin am Ende meiner Weisheit. Ich muss auf Euren Rat vertrauen. Ihr werdet vielleicht wissen was und ob wir etwas tun können.
In ängstlicher Hoffnung, Rhianna Morgan. Ihr findet mich in der Nordmark.
Nun galt es nur, den Brief zu verschicken. Sie fand ein paar Tauben und hoffte einfach, dass das Tier in dem Korb mit der Aufschrift "Varshikar" auch wirklich dorthin fliegen würde. Sie band den Brief gut fest, und liess das Tier fliegen. Es flatterte genau nach Westen davon. In Richtung Sonnenuntergang.
Rhianna seufzte leise und sah den Wolf an, der ihr nicht mehr von der Seite wich.
"Was hätte ich anderes tun können? Sie kannte seine Frau. Hoffen wir dass sie so vertrauenswürdig ist wie sie mir vorkam und dass Harald seine Worte Sie ist eine alte Freundin, eine sehr gute Freundin ernst meinte. Ach Harald, du warst doch derjenige der mir sagte es sei egoistisch, sich selber in Gefahr zu bringen. Du sagtest man müsse auch an seine Freunde denken. Wie konntest du das tun?"
Rhianna erwartet keine Antwort, denn sie kennt sie bereits, sie hat sie in seinen Augen gesehen als er seine Geschichte erzählte. Und sie sieht sie in ihren eigenen Augen, als sie an den Brunnen herantritt und ihr Spiegelbild im Wasser betrachtet. Ein grünes und ein blaues Auge, beider verzerrt von Kummer und Schmerz und von Angst um jemand, den sie sehr gern hat.
Rhianna versuchte sich nervös einzureden, dass sie sich keine wirklichen Sorgen machte, aber sie wurde ihre Unruhe nicht los. Genausowenig wie sie sich selber klar machen konnte, dass sie aus Furcht vor Baldur nicht zu dem Fest gegangen war.
Alles Lügen. Selbstbetrug. Sie hoffte darauf Harald oder zumindest eine Nachricht von ihm zu sehen, wenn sie hierblieb. Und das nicht wegen der Stoffe, die sie sicher auch anderweitig beschaffen konnte und die ihr fast nichts bedeuteten. Sie hatte Angst, auch wenn ihr Kopf ihr sagte dass diese Angst unbegründet war.
Ihr Herz schlug heftig gegen den Brustkorb, und sie ertappte sich dabei mehr Zeit draussen zu verbringen als sie gemusst hätte, mehr als vernünftig war, wahrscheinlich. Sie konnte nicht anders. Sie blieb und liess ihre Blicke zum Waldrand schweifen, voller Sorge und gleichzeitig über sich selber mehr als erstaunt.
Der Wolf tauchte zwischen den Bäumen auf wie ein Phantom, und er näherte sich nach allen Seiten witternd. Falls er andere Märker suchte, so schien ihr Fehlen ihn zu ermutigen, denn er kam eilig auf das Mädchen zu und gab ihr den Fetzen Pergament zurück.
Rhia erschrak zutiefst. Sie musste sich setzten, so sehr steckte ihr der Schrecken in den Gliedern.
"Was mach ich bloss... was mach ich denn jetzt..."
Dumme Gans, schalt sie sich schnell selber, das bisschen Blut besagt gar nichts. Gar nichts, denke und handle. Harald geht es gut... es muss einfach...
Eilig faltete sie das Pergament auseinander, und seine Worte trafen sie wie Pfeile.
Diesen Dienst werde ich Dir nicht leisten können, Lass.
Rhianna sank in sich zusammen und starrte den Brief - wenn man ihn so nennen konnte - minutenlang an, emotionslos. Der Wolf winselte leise und kam näher, stupste sie mit der Schnauze an.
"War er verletzt, mein Großer? Ist er in Schwierigkeiten?"
Sie seufzte. "Wenn du mir nur antworten könntest... Er braucht mich, ich weiss es. Ich weiss es."
Sie erhob sich, leicht taumelnd, wie unter Schock stehend. Langsam machte sie ein, zwei Schritte auf den Wald zu, da stellte sich ihr der Wolf in den Weg, drohend knurrte er sie an. Rhianna brach bei dem Anblick in Tränen aus, obwohl sie versuchte sich zu beherrschen.
"Was soll denn das... Verstehst du das nicht, er braucht mich. Er braucht mich jetzt."
Der Wolf sträubte sein Nackenfell und liess sie nicht durch. Seine Zähne waren fast unmerklich gefletscht. Er würde sie nicht in die Wälder lassen. Sicher ein Befehl von Harald. Rhianna wich langsam zurück und setzte sich wieder an die Wand des Gästehauses.
"Ach, du willst das nicht verstehen, wie? Du weisst nicht mehr was er zu mir gesagt hat, damals, nicht wahr? Aber ich weiss es noch... Nur zu gut. Freunde lassen dich nicht einfach so sterben. Hast du das vergessen? Er ist einer der wenigen Freunde die ich auf dieser Welt habe, Wolf. Mein bester Freund. Er hat mir zugehört, weisst du, nicht nur mit seinen Ohren. Mit seinem Herzen. Ich verdanke ihm mehr als einmal mein Leben und ich werde nicht zulassen dass er eine Dummheit begeht.
Sie steht auf, streicht ihren Mantel glatt und sieht das Tier fest an.
"Ich meine das ernst, Wolf, wenn es sein muss kämpfe ich gegen dich."
Das Tier scheint zu nicken - eine seltsam menschliche Geste - und sträubt sein Fell noch weiter. Sein Anblick ist zum Fürchten, und Rhianna trägt keine Waffe. Sie spannt ihre Muskeln an, aber ihr ist klar dass es nichts bringt und sie nichts tun kann. Sie würde nicht drei Meter näher an Harald herankommen als sie jetzt ist, auch wenn sie noch so rasch liefe, der Wolf würde ihr Vorhaben vereiteln.
Rhianna fährt sich mit der Hand über die Stirn und ihr wird die Ausweglosigkeit der Lage mit einem mal bewusst. Sie braucht Hilfe, Hilfe von einem Krieger oder zumindest einer Person die Krieger kennt. Die Harald kennt und ihr Leben für ihn aufs Spiel setzen würde. Vigalf ist nicht da...
Rhiannas Gedanken überschlagen sich und sie streicht sich nervös Haarsträhnen aus dem Gesicht. Und da kommt es ihr wie eine Erleuchtung - natürlich. "Katarine von Maibach, Varshikar." flüstert sie und beachtet gar nicht, wie der Wolf die Ohren bei dem Namen aufstellt. "Sie kennt Harald, besser als ich, sie wird wissen was zu tun ist... Hoffentlich."
Rhianna eilt in das Gästehaus und schreibt so eilig sie kann einen Brief.
"Geehrte Katarine von Maibach,
Ihr werdet Euch vielleicht nicht an mich erinnern, mein Name ist Rhianna Morgan. Harald stellte uns einmal vor, in Bane. Ich würde Euch niemals belästigen, aber ich weiss nicht an wen ich mich wenden sollte und meine Bitte gilt nicht mir, sondern unserem gemeinsamen Freund. Ich mache mir große Sorgen um ihn. Er meldete sich tagelang nicht bei mir und schickte mir auf einen Brief nur eine kurze Zeile, nicht mal unterschrieben. Das Pergament war voller Blut.
Ich weiß, dass er auf sich selber aufpassen kann, aber trotzdem werde ich ein ungutes Gefühl nicht los. Er ist in die Wälder gegangen und hat sich nicht einmal von seinem Wolf begleiten lassen. Das Tier ist jetzt hier und überwacht jeden meiner Schritte. Ich erinnerte mich dass Ihr den Namen seiner Frau erwähntet, daher kam ich auf Euch. Ihr sagtet sie fehlte Euch. Ich hoffe das war ernst gemeint. Harald ist düster, und er wurde in den letzten Tagen immer düsterer - bis ich ihn seit einer Woche gar nicht mehr zu Gesicht bekommen habe. Was soll ich tun, Lady Katarine? Ich bin am Ende meiner Weisheit. Ich muss auf Euren Rat vertrauen. Ihr werdet vielleicht wissen was und ob wir etwas tun können.
In ängstlicher Hoffnung, Rhianna Morgan. Ihr findet mich in der Nordmark.
Nun galt es nur, den Brief zu verschicken. Sie fand ein paar Tauben und hoffte einfach, dass das Tier in dem Korb mit der Aufschrift "Varshikar" auch wirklich dorthin fliegen würde. Sie band den Brief gut fest, und liess das Tier fliegen. Es flatterte genau nach Westen davon. In Richtung Sonnenuntergang.
Rhianna seufzte leise und sah den Wolf an, der ihr nicht mehr von der Seite wich.
"Was hätte ich anderes tun können? Sie kannte seine Frau. Hoffen wir dass sie so vertrauenswürdig ist wie sie mir vorkam und dass Harald seine Worte Sie ist eine alte Freundin, eine sehr gute Freundin ernst meinte. Ach Harald, du warst doch derjenige der mir sagte es sei egoistisch, sich selber in Gefahr zu bringen. Du sagtest man müsse auch an seine Freunde denken. Wie konntest du das tun?"
Rhianna erwartet keine Antwort, denn sie kennt sie bereits, sie hat sie in seinen Augen gesehen als er seine Geschichte erzählte. Und sie sieht sie in ihren eigenen Augen, als sie an den Brunnen herantritt und ihr Spiegelbild im Wasser betrachtet. Ein grünes und ein blaues Auge, beider verzerrt von Kummer und Schmerz und von Angst um jemand, den sie sehr gern hat.
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- Joined: Thu Oct 11, 2007 7:15 pm
Der Abend begann zu dämmern und die Sonne schob sich weit im Westen unter den Ozean. Gedämpft durch Nebel drangen die letzten Strahlen zur Erde. Verzerrten Objekte im kargen Fels, mehr Schein als Wahrheit. Diffus und gebrochen schienen die Konturen doch ein Großteil blieb wenig mehr als ein wager Schatten.
Harald wußte die Schatten zu deuten. Schob sich durch enge Felsspalten und nährte sich seinem Ziel. Ein kleines Plateau lag endlich vor ihm. Noch einmal rastete er. Die Wunde, die ihm beigebracht wurde ärgerte ihn über alle Maße. Mit gerunzelter Nase blickt er an seinem schlaff nach unten hängenden Arm hinab. Zwar blutete es nicht mehr, doch bewegen konnte er ihn noch immer nicht. Taub baumelte der Arm nach unten, an ihm festgeschnallt ein großer eherner Schild. Ein paar mal schnaufte er kräftig durch, ließ seine Hand in eine seiner Taschen am Gurt gleiten und holte ein paar schwärzliche Beeren hervor. Er zerdrückte sie in der Hand, zermahlte sie mit seinen Fingern in der Handfläche. Die Beeren platzten auf, gaben ihren bläulichen Saft frei. Harald strich sich mit hand und Fingern zwei mal über sein Gesicht. Die Pigmente blieben haften. Bildeten schaurige Muster auf seiner weißen Haut. Er wischte seine Hand an einem Grasbüschel so sauber es eben ging und wuchtete seinen verletzten Arm samt Schild über den letzten Absatz zum Plateau. Den andern Arm nachreichend und mit der Hand nach einem kleinen Baum oder einer Wurzel tastend griff er nach dem nächstbesten, was etwas Halt bot und zog sich hinauf. Ließ sich abrollen und lag einige Sekunden auf dem Rücken, ehe er, schwer atmend, wieder aufstand und sich zu seiner vollen Größe aufrichtete.
Er ließ seinen Blick Schweifen, hin zu zwei fernen Lichtern am Hang des Berges. Sein Ziel. Er wollte sie wissen lassen, dass er nun da ist. Nahm sein Horn in die Hand und blies so kräftig er konnte hinein. Wieder und wieder hallte der Hornstoß durch das Gebirge. Hin und hergeworfen von den blanken Felswänden, verzerrt und unwirklich.
Langsam setzte er sich in Bewegung, Schritt für Schritt näherte er sich den beiden Lichtern.
Im letzten Licht des Tages und beschienen von Zwei Fackeln tauchte alsbald ein kleines Tor vor ihm auf, eingelassen in einer dunklen Felsöffnung.
Rötlich leuchtend die Scharfen Konturen dreier Grünhäute, deren Helme in Flammen zu stehen schienen. Er musterte sie kurz, seine Schritte unbeirrt auf die Figuren gelenkt. Starke Helme und Brünnen, Kettenpanzer. Hellebardiere! Der Kampf würde einfach und kurz.
"Drei wendeten sich ab, drei stehen wider mich. Einer von dem wir nicht sprechen, lauernd hinter dem Tor."
Den Grünhäuten keine Zeit lassend beschleunigte er seinen Schritt hin zu einem kraftvollen Rennen. Die Wächter ließen fast gleichzeitig ihre Hellebarden nach unten sinken, hielten sie, wie einen Speerwall dicht nebeneinander gedrängt vor sich. Sie schienen überrascht dass er sich nicht die Zeit nahm Reden zu schwingen, nicht seinen Schritt verlangsamte. Unsicher blickten sie ihm entgegen.
"Narren!"
Polterte Harald als er sich, seinen Schild voran mit aller Kraft gegen den mittleren Goblin warf, dessen Kopf bei dem Aufprall mit ihm nach hinten gegen das Tor schleuderte. Die Hellebarden, abgelenkt durch den Schild, schwer und behäbig zu handhaben waren nun nutzlos. Harald zog blitzschnell seinen Dolch, riss die Hand nach oben und setzte dem ersten Goblin den Dolch an die Kehle, ein Weicher Teil in der Panzerung, ein schmaler Spalt, offen durch die Haltung des Wächters. Harald zögerte nicht einen Bruchteil einer Sekunde. Blut spritzte, ein warmer Regen vermengte sich mit Schweiß und Farbe auf seiner Haut.
Fließend ließ er den Dolch nach unten gleiten, stach zu und wieder. Wirbelte herum, noch ehe der letzte aufrechte Goblin Distanz für seine Waffe schaffen konnte und stach erneut durch die feinen Glieder des Kettenpanzers.
"Pah! Was für Schwächlinge ihr doch seid!"
Fast schon ärgerlich trat er gegen das Tor, dessen morsches Holz und verrosteter Riegel kaum Widerstand boten.
"Zerborsten der Wall, bar jeglichem Schutz. Nun zu dir."
Ein vierter Goblin, der hinter dem Tor lauerte schrak auf. Quikte laut und kam keinen Schritt weit, da Harald über ihm war, ihm wütend den Dolch in die Kehle rammte.
Röchelnd brach der Goblin zusammen. Dann Stille, gebrochen nur durch das leise Gluckern von fließendem Blut.
Harald blickte sich einen Moment in dem kleinen Eingangsraum um und spähte in zwei Flure. Er nahm sich die Zeit sich zu strecken und seinen Trinkschlauch zu leeren, schleuderte den leeren ledernen Behälter in die Dunkelheit des kleineren Ganges. Polternd fiel er zu Boden, riss einige Flaschen um und lotste jene, die dort warteten. Stimmen erhallten tief im Dunkel des Tunnels und sich nähernde Schritte hallten zu dem kleinen Raum, in dem sich Harald noch befand.
Zufrieden über die Geräusche machte er sich auf, den größeren Gang zu betreten.
Harald wußte die Schatten zu deuten. Schob sich durch enge Felsspalten und nährte sich seinem Ziel. Ein kleines Plateau lag endlich vor ihm. Noch einmal rastete er. Die Wunde, die ihm beigebracht wurde ärgerte ihn über alle Maße. Mit gerunzelter Nase blickt er an seinem schlaff nach unten hängenden Arm hinab. Zwar blutete es nicht mehr, doch bewegen konnte er ihn noch immer nicht. Taub baumelte der Arm nach unten, an ihm festgeschnallt ein großer eherner Schild. Ein paar mal schnaufte er kräftig durch, ließ seine Hand in eine seiner Taschen am Gurt gleiten und holte ein paar schwärzliche Beeren hervor. Er zerdrückte sie in der Hand, zermahlte sie mit seinen Fingern in der Handfläche. Die Beeren platzten auf, gaben ihren bläulichen Saft frei. Harald strich sich mit hand und Fingern zwei mal über sein Gesicht. Die Pigmente blieben haften. Bildeten schaurige Muster auf seiner weißen Haut. Er wischte seine Hand an einem Grasbüschel so sauber es eben ging und wuchtete seinen verletzten Arm samt Schild über den letzten Absatz zum Plateau. Den andern Arm nachreichend und mit der Hand nach einem kleinen Baum oder einer Wurzel tastend griff er nach dem nächstbesten, was etwas Halt bot und zog sich hinauf. Ließ sich abrollen und lag einige Sekunden auf dem Rücken, ehe er, schwer atmend, wieder aufstand und sich zu seiner vollen Größe aufrichtete.
Er ließ seinen Blick Schweifen, hin zu zwei fernen Lichtern am Hang des Berges. Sein Ziel. Er wollte sie wissen lassen, dass er nun da ist. Nahm sein Horn in die Hand und blies so kräftig er konnte hinein. Wieder und wieder hallte der Hornstoß durch das Gebirge. Hin und hergeworfen von den blanken Felswänden, verzerrt und unwirklich.
Langsam setzte er sich in Bewegung, Schritt für Schritt näherte er sich den beiden Lichtern.
Im letzten Licht des Tages und beschienen von Zwei Fackeln tauchte alsbald ein kleines Tor vor ihm auf, eingelassen in einer dunklen Felsöffnung.
Rötlich leuchtend die Scharfen Konturen dreier Grünhäute, deren Helme in Flammen zu stehen schienen. Er musterte sie kurz, seine Schritte unbeirrt auf die Figuren gelenkt. Starke Helme und Brünnen, Kettenpanzer. Hellebardiere! Der Kampf würde einfach und kurz.
"Drei wendeten sich ab, drei stehen wider mich. Einer von dem wir nicht sprechen, lauernd hinter dem Tor."
Den Grünhäuten keine Zeit lassend beschleunigte er seinen Schritt hin zu einem kraftvollen Rennen. Die Wächter ließen fast gleichzeitig ihre Hellebarden nach unten sinken, hielten sie, wie einen Speerwall dicht nebeneinander gedrängt vor sich. Sie schienen überrascht dass er sich nicht die Zeit nahm Reden zu schwingen, nicht seinen Schritt verlangsamte. Unsicher blickten sie ihm entgegen.
"Narren!"
Polterte Harald als er sich, seinen Schild voran mit aller Kraft gegen den mittleren Goblin warf, dessen Kopf bei dem Aufprall mit ihm nach hinten gegen das Tor schleuderte. Die Hellebarden, abgelenkt durch den Schild, schwer und behäbig zu handhaben waren nun nutzlos. Harald zog blitzschnell seinen Dolch, riss die Hand nach oben und setzte dem ersten Goblin den Dolch an die Kehle, ein Weicher Teil in der Panzerung, ein schmaler Spalt, offen durch die Haltung des Wächters. Harald zögerte nicht einen Bruchteil einer Sekunde. Blut spritzte, ein warmer Regen vermengte sich mit Schweiß und Farbe auf seiner Haut.
Fließend ließ er den Dolch nach unten gleiten, stach zu und wieder. Wirbelte herum, noch ehe der letzte aufrechte Goblin Distanz für seine Waffe schaffen konnte und stach erneut durch die feinen Glieder des Kettenpanzers.
"Pah! Was für Schwächlinge ihr doch seid!"
Fast schon ärgerlich trat er gegen das Tor, dessen morsches Holz und verrosteter Riegel kaum Widerstand boten.
"Zerborsten der Wall, bar jeglichem Schutz. Nun zu dir."
Ein vierter Goblin, der hinter dem Tor lauerte schrak auf. Quikte laut und kam keinen Schritt weit, da Harald über ihm war, ihm wütend den Dolch in die Kehle rammte.
Röchelnd brach der Goblin zusammen. Dann Stille, gebrochen nur durch das leise Gluckern von fließendem Blut.
Harald blickte sich einen Moment in dem kleinen Eingangsraum um und spähte in zwei Flure. Er nahm sich die Zeit sich zu strecken und seinen Trinkschlauch zu leeren, schleuderte den leeren ledernen Behälter in die Dunkelheit des kleineren Ganges. Polternd fiel er zu Boden, riss einige Flaschen um und lotste jene, die dort warteten. Stimmen erhallten tief im Dunkel des Tunnels und sich nähernde Schritte hallten zu dem kleinen Raum, in dem sich Harald noch befand.
Zufrieden über die Geräusche machte er sich auf, den größeren Gang zu betreten.
In der Nacht blitzen Bilder durch Katarines Geist, wirren Träumen gleich.
Wildes prächtiges Farbenspiel will sie in die Irre führen, ist doch das gleißende Rot kaum übersehbar.
Mit einem Ruck, dem ein Reißen in der Schulter folgt, setzt sie sich auf, hält aber die Augen geschlossen und läßt das Bild von Harald vor ihrem inneren Auge klarer und schärfer werden.
Harald, ich weiß, dass du mich hören wirst.
Erinnere dich: alles hat seine Zeit. Die Trauer, das Glück, das Leiden!
Entscheide nichts vor einem letzten Gespräch!
Immer und immer wieder wiederholt sie leise murmelnd diese Worte.
Wildes prächtiges Farbenspiel will sie in die Irre führen, ist doch das gleißende Rot kaum übersehbar.
Mit einem Ruck, dem ein Reißen in der Schulter folgt, setzt sie sich auf, hält aber die Augen geschlossen und läßt das Bild von Harald vor ihrem inneren Auge klarer und schärfer werden.
Harald, ich weiß, dass du mich hören wirst.
Erinnere dich: alles hat seine Zeit. Die Trauer, das Glück, das Leiden!
Entscheide nichts vor einem letzten Gespräch!
Immer und immer wieder wiederholt sie leise murmelnd diese Worte.
- Rhianna Morgan
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- Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
- Location: Nordmark
Der Falke flatterte nervös während er sich auf ihr Knie hockte. Rhianna öffnete die Schnur an seinem Bein mit bebenden Fingern... Viel zu lange dauerte das, viel zu lange... Ja, der Antwortbrief war von Katarine. Zum Glück.
Sie überflog die Zeilen, ohne auch nur das Geringste zu verstehen, und musste wieder und wieder lesen ehe die Worte in ihrem Kopf endlich Sinn ergaben.
Werte Rhianna,
natürlich erinnere ich mich an Euch. Lebhaft und voller Sympathie.
Ich weile seit Tagen auf dem Festland.
Schlimmste Ahnungen begleiten mich seit Tagen.
Ich würde Euch so gern tröstlich Beruhigendes sagen, fürchte ich aber doch das Schlimmste!
Rhianna, ich werde das nächste Schiff Richtung Gobiath nehmen.
Haltet durch!
Sucht ihn, wenn Ihr es vermögt! Ich vermute, er ist in Höhlen unterwegs. Sehe ich diese doch immer vor meinem inneren Auge aufsteigen.
Ich werde versuchen Harald über meinen Geist zu erreichen.
In größter Sorge
~ Katarine
Rhianna atmet langsam aus und eine Träne läuft über ihre Wange.
"Sie spürt es also auch... aber ich kann nichts tun... Ich brauche Hilfe..."
Sie verfasst die Antwort und schickt den Falken wieder los, aber in ihrem Herzen weiss sie dass es wohl zu spät sein wird. Harald wäre nicht Harald wenn er selbst diesen letzten Schritt nicht sorgsam geplant hätte. Trotzdem hebt sie die Hände und betet zu den Göttern der Nordmark, dass sie ihn schützen und Katarine die Kraft geben mögen, seinen Geist zu erreichen.
Im Kopf geht sie ihre Zeilen ein letztes Mal durch, während sie wie mechanisch den Nackenpelz des Wolfes krault.
Habt Dank, Lady Katarine.
Ich bin leider kaum in der Lage unseren Freund zu suchen. Sein Wolf hindert mich daran mich auch nur hundert Schritt von der Burg zu entfernen. Er ist seltsam anhänglich. Ich fürchte er kann Harald spüren.
Hoffentlich sind unsere Ahnungen trügerisch, und er wird zu uns zurückkehren. Wenn nicht... *die Handschrift wird hier zitterig und Flecken auf dem Pergament zeigen dass Tränen darauf gefallen sind*... Nein, ich mag nicht daran denken.
Kommt rasch. Ich denke er braucht seine Freunde mehr denn je. Ihr seid seine letzte Hoffnung, Ihr und vielleicht Vigalf, falls dieser endlich vom Jagen zurückkehrt.
Auf bald, Eure ungeduldig wartende
Rhianna Morgan
Sie überflog die Zeilen, ohne auch nur das Geringste zu verstehen, und musste wieder und wieder lesen ehe die Worte in ihrem Kopf endlich Sinn ergaben.
Werte Rhianna,
natürlich erinnere ich mich an Euch. Lebhaft und voller Sympathie.
Ich weile seit Tagen auf dem Festland.
Schlimmste Ahnungen begleiten mich seit Tagen.
Ich würde Euch so gern tröstlich Beruhigendes sagen, fürchte ich aber doch das Schlimmste!
Rhianna, ich werde das nächste Schiff Richtung Gobiath nehmen.
Haltet durch!
Sucht ihn, wenn Ihr es vermögt! Ich vermute, er ist in Höhlen unterwegs. Sehe ich diese doch immer vor meinem inneren Auge aufsteigen.
Ich werde versuchen Harald über meinen Geist zu erreichen.
In größter Sorge
~ Katarine
Rhianna atmet langsam aus und eine Träne läuft über ihre Wange.
"Sie spürt es also auch... aber ich kann nichts tun... Ich brauche Hilfe..."
Sie verfasst die Antwort und schickt den Falken wieder los, aber in ihrem Herzen weiss sie dass es wohl zu spät sein wird. Harald wäre nicht Harald wenn er selbst diesen letzten Schritt nicht sorgsam geplant hätte. Trotzdem hebt sie die Hände und betet zu den Göttern der Nordmark, dass sie ihn schützen und Katarine die Kraft geben mögen, seinen Geist zu erreichen.
Im Kopf geht sie ihre Zeilen ein letztes Mal durch, während sie wie mechanisch den Nackenpelz des Wolfes krault.
Habt Dank, Lady Katarine.
Ich bin leider kaum in der Lage unseren Freund zu suchen. Sein Wolf hindert mich daran mich auch nur hundert Schritt von der Burg zu entfernen. Er ist seltsam anhänglich. Ich fürchte er kann Harald spüren.
Hoffentlich sind unsere Ahnungen trügerisch, und er wird zu uns zurückkehren. Wenn nicht... *die Handschrift wird hier zitterig und Flecken auf dem Pergament zeigen dass Tränen darauf gefallen sind*... Nein, ich mag nicht daran denken.
Kommt rasch. Ich denke er braucht seine Freunde mehr denn je. Ihr seid seine letzte Hoffnung, Ihr und vielleicht Vigalf, falls dieser endlich vom Jagen zurückkehrt.
Auf bald, Eure ungeduldig wartende
Rhianna Morgan
- Kranek
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Nach einer unruhigen Nacht war Vigalf auf die Jagd gegangen. Die ganze Zeit waren seine Gedanken begleitet von düsteren Vorahnungen. Dies und ein mangelnder Jagderfolg ließen ihn dann seine Jagd abbrechen und gegen Abend zurück zur Burg gehn.
Als er den Wald verließ und in Scihtweite des Dorfes war, erkannte er die dort stehende Gestalt als Rhianna...und vor ihr Haralds Wolf, der sie jedesmal anknurrte wenn sie einen Schritt in Richtung Wald setzen wollte!
Schnellen Schrittes überwand er die Distanz und näherte sich den beiden.
"Rhianna? Was is los? Was will der Wolf von dir?"
Als er erkannte wie aufgelöst Rhianna in seine Richtung blickte erschrak er.
"Mädchen, was is los?
Als er den Wald verließ und in Scihtweite des Dorfes war, erkannte er die dort stehende Gestalt als Rhianna...und vor ihr Haralds Wolf, der sie jedesmal anknurrte wenn sie einen Schritt in Richtung Wald setzen wollte!
Schnellen Schrittes überwand er die Distanz und näherte sich den beiden.
"Rhianna? Was is los? Was will der Wolf von dir?"
Als er erkannte wie aufgelöst Rhianna in seine Richtung blickte erschrak er.
"Mädchen, was is los?
- Rhianna Morgan
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Rhianna streicht sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ihre Augen flackern zu Vigalf, und sie stürzt in seine Arme, ehe der Wolf reagieren kann. Schluchzen steigt in ihr auf und lässt ihre Lippen beben.
Sie löst sich von ihm und erzählt ihm was sie beobachtet hat, von Haralds blutiger Antwort und von ihrem Briefwechsel mit Katarine.
"Ich weiss es ist lächerlich, aber ich werde diese Angst in mir nicht los. Irgendwas stimmt da nicht, sonst hätte er doch seinen Wolf nicht hiergelassen, um mich daran zu hindern ihm zu folgen. Aber genau das sollte ich tun, ich weiss es einfach. Ich spüre es. Bemerkst du es auch?"
Mit einem Blick in sein sorgenvolles Gesicht vergewissert sie sich dass er genauso denkt.
"Harald steckt in ernsthaften Schwierigkeiten, in die er uns nicht verwickeln will." Sie wischt sich ein paar Tränen aus dem Gesicht und fährt eilig fort: "Es ging ihm nicht gut in letzter Zeit, er hat mir von seiner Frau erzählt. Sie ist gestorben, und ich denke er konnte das nicht hinnehmen. Hat er dir vielleicht eine Nachricht zukommen lassen? Irgendein Zeichen?"
Sie bedeckt ihr Gesicht kurz mit den Händen, es ist wieder so düster und übernächtigt wie es damals im Wald auch war.
"Sollten wir auf Katarine warten? Oder vielleicht die anderen alarmieren? Sie müssen es doch wissen... Irgendwer muss es ihnen sagen. Ausserdem finden wir ihn alleine niemals."
Sie hebt den Kopf wieder und murmelt leise etwas das so ähnlich klingt wie "Niemand wird ihn finden wenn er das vermeiden will."
Sie löst sich von ihm und erzählt ihm was sie beobachtet hat, von Haralds blutiger Antwort und von ihrem Briefwechsel mit Katarine.
"Ich weiss es ist lächerlich, aber ich werde diese Angst in mir nicht los. Irgendwas stimmt da nicht, sonst hätte er doch seinen Wolf nicht hiergelassen, um mich daran zu hindern ihm zu folgen. Aber genau das sollte ich tun, ich weiss es einfach. Ich spüre es. Bemerkst du es auch?"
Mit einem Blick in sein sorgenvolles Gesicht vergewissert sie sich dass er genauso denkt.
"Harald steckt in ernsthaften Schwierigkeiten, in die er uns nicht verwickeln will." Sie wischt sich ein paar Tränen aus dem Gesicht und fährt eilig fort: "Es ging ihm nicht gut in letzter Zeit, er hat mir von seiner Frau erzählt. Sie ist gestorben, und ich denke er konnte das nicht hinnehmen. Hat er dir vielleicht eine Nachricht zukommen lassen? Irgendein Zeichen?"
Sie bedeckt ihr Gesicht kurz mit den Händen, es ist wieder so düster und übernächtigt wie es damals im Wald auch war.
"Sollten wir auf Katarine warten? Oder vielleicht die anderen alarmieren? Sie müssen es doch wissen... Irgendwer muss es ihnen sagen. Ausserdem finden wir ihn alleine niemals."
Sie hebt den Kopf wieder und murmelt leise etwas das so ähnlich klingt wie "Niemand wird ihn finden wenn er das vermeiden will."
- Kranek
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Als ihm Rhianna erzählt was vorgefallen war fällt ein Schatten auf sein Gesicht.
Mit ernstem Gesicht klopft er Rhianna auf die Schulter und wendet sich dann der Truhe neben der Taverne zu. Während er seine leichte Jagdrüstung gegen seine Plattenrüstung, den Schild und das Langschwert tauscht spricht er mit betont ruhiger Stimme zu ihr:
"Bleib du hier. Wenn die anderen kommen, erzähl ihnen alles! Sie müssen wissen was los is und nachkommen. Ich werde versuchen Harald zu folgen. Ich lass den Narren sicher nich allein sterben!"
Mit einem Blick auf den Wolf spricht er weiter:
"Aus welcher Richtung kam der Wolf?"
Mit ernstem Gesicht klopft er Rhianna auf die Schulter und wendet sich dann der Truhe neben der Taverne zu. Während er seine leichte Jagdrüstung gegen seine Plattenrüstung, den Schild und das Langschwert tauscht spricht er mit betont ruhiger Stimme zu ihr:
"Bleib du hier. Wenn die anderen kommen, erzähl ihnen alles! Sie müssen wissen was los is und nachkommen. Ich werde versuchen Harald zu folgen. Ich lass den Narren sicher nich allein sterben!"
Mit einem Blick auf den Wolf spricht er weiter:
"Aus welcher Richtung kam der Wolf?"
- Rhianna Morgan
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Rhianna gibt dem Wolf einen Klaps und flüstert dem Tier etwas ins Ohr. Der Graue stellt die Ohren auf, hechelt leise und stupst Vigalf an, ehe er in Richtung Wald trottet.
"Ich habe ihn gebeten dich so weit zu begleiten wie er meint und zurück zu kommen wenn du Hilfe brauchst. Er wird es tun, für Harald, denn er hat seinen eigenen Kopf trotz seiner Ergebenheit."
Der Wolf bleibt am Waldrand abwartend stehen, und Rhia umarmt Vigalf noch einmal herzlich, einen besorgten Blick in den Augen.
"Ein Teil von mir ist froh dass du ihm folgst, und ein Teil wünscht sich du würdest auf die anderen warten. Aber ich kann dir nichts befehlen. Sei bitte vorsichtig. Sprich mit dem Wolf wie mit einem Mensch, er wird dich verstehen."
Sie löst sich von ihm und tritt zurück, den Blick auf den wartenden Wolf gerichtet.
"Hinterlasst deutliche Spuren, dann können euch die anderen leichter folgen..."
Während er davongeht, sieht sie ihm nach und hebt die Hand, um ihm zum Abschied zuzuwinken. Mit sorgenvoll gerunzelter Miene beobachtet sie den Waldrand, lange nachdem die beiden verschwunden sind. Noch nie hat sie sich so alleine gefühlt.
"Ich habe ihn gebeten dich so weit zu begleiten wie er meint und zurück zu kommen wenn du Hilfe brauchst. Er wird es tun, für Harald, denn er hat seinen eigenen Kopf trotz seiner Ergebenheit."
Der Wolf bleibt am Waldrand abwartend stehen, und Rhia umarmt Vigalf noch einmal herzlich, einen besorgten Blick in den Augen.
"Ein Teil von mir ist froh dass du ihm folgst, und ein Teil wünscht sich du würdest auf die anderen warten. Aber ich kann dir nichts befehlen. Sei bitte vorsichtig. Sprich mit dem Wolf wie mit einem Mensch, er wird dich verstehen."
Sie löst sich von ihm und tritt zurück, den Blick auf den wartenden Wolf gerichtet.
"Hinterlasst deutliche Spuren, dann können euch die anderen leichter folgen..."
Während er davongeht, sieht sie ihm nach und hebt die Hand, um ihm zum Abschied zuzuwinken. Mit sorgenvoll gerunzelter Miene beobachtet sie den Waldrand, lange nachdem die beiden verschwunden sind. Noch nie hat sie sich so alleine gefühlt.
- Kranek
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Von Rhianna's Umarmung überrascht hat er sie eher zaghaft erwidert und sich nach ihren gleich auf den Weg gemacht.
Mit dem Wolf an seiner Seite steigt er in seiner Rüstung über liegende Baumstämme, die aufkommende Müdigkeit unterdrückend.
Um den Nachfolgenden die Suche zu erleichtern schlägt er alle paar Meter einen Ast in Augenhöhe ab.
Als er dann nach einiger Zeit endlich den Wald verließ konnte er sich das Spurenlegen sparen. Harald selber hatte unfreiwillig dafür gesorgt dass sie ihn finden werden.
Nachdem er einige Grünhautleichen zur Seite getreten hatte blieb der Wolf stehen und ließ ein leichtes Knurren vernehmen. Als sich Vigalf zu dem Tier hinter ihm wandte stupste der Wolf mit der Schnauze auf einen abgebrochenen Pfeilschaft, die dazugehörige blutverschmierte Spitze daneben.
"Der hat doch'n Sprung im Krug...mit ner Pfeilwunde geht der weiter..."
Die Spitze sichtbar in den Boden steckend wollte Vigalf nun weitergehen, doch der Wolf rührte sich nicht vom Fleck. Er hatte sich neben den Blutfleck am Boden gelegt und schnüffelte immer wieder daran.
Seufzend sprach Vigalf zu dem Tier:
"Gut, bleibste halt hier...wenn noch mehr Marker kommen...gib ihnen zu verstehen, dass sie sich beeilen sollen...das Blut ist bereits ein paar Stunden alt..."
Mit dem Wolf an seiner Seite steigt er in seiner Rüstung über liegende Baumstämme, die aufkommende Müdigkeit unterdrückend.
Um den Nachfolgenden die Suche zu erleichtern schlägt er alle paar Meter einen Ast in Augenhöhe ab.
Als er dann nach einiger Zeit endlich den Wald verließ konnte er sich das Spurenlegen sparen. Harald selber hatte unfreiwillig dafür gesorgt dass sie ihn finden werden.
Nachdem er einige Grünhautleichen zur Seite getreten hatte blieb der Wolf stehen und ließ ein leichtes Knurren vernehmen. Als sich Vigalf zu dem Tier hinter ihm wandte stupste der Wolf mit der Schnauze auf einen abgebrochenen Pfeilschaft, die dazugehörige blutverschmierte Spitze daneben.
"Der hat doch'n Sprung im Krug...mit ner Pfeilwunde geht der weiter..."
Die Spitze sichtbar in den Boden steckend wollte Vigalf nun weitergehen, doch der Wolf rührte sich nicht vom Fleck. Er hatte sich neben den Blutfleck am Boden gelegt und schnüffelte immer wieder daran.
Seufzend sprach Vigalf zu dem Tier:
"Gut, bleibste halt hier...wenn noch mehr Marker kommen...gib ihnen zu verstehen, dass sie sich beeilen sollen...das Blut ist bereits ein paar Stunden alt..."
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Muffig roch es in dem Gang, nur eine Fackel in der Ferne ließ hier und da Schatten auf den blanken Felswänden tanzen. Harald tastete sich langsam vor. In eine einfache Falle wollte er nicht tappen, einfach sollten sie es nicht haben. Wenngleich die Schritte hinter ihm näher zu kommen schienen bewahrte er Ruhe, schob sich vorwärts entlang der Wand.
Harald, ich weiß, dass du mich hören wirst.
Den Blick starr in den Gang gerichtet, gerade unterhalb der Fackel um seine Augen nicht wieder an die Dunkelheit gewöhnen zu müssen schritt er weiter aus. Hin zu einer hölzernen Tür.
Gedanken huschten durch seinen Geist, fremde Gedanken, Katarines Gedanken.
Verflucht, nicht jetzt, nicht hier! Katarine!
Brummte er zu sich. Seine Muskeln spannten sich an, der Griff um seinen Dolch verstärkte sich, ließ seine Fingerknöchel weiß hervortreten.
Nicht jetzt!
Erinnere dich: alles hat seine Zeit. Die Trauer, das Glück, das Leiden!
Er warf sich mit dem Rücken gegen die Wand, drückte sich dagegen, wollte sich verstecken ihr nicht begegnen, nicht jetzt. Wut kroch in ihm empor. Sein Gesit erwiederte die Worte in seinem Kopf.
Alles hat seine Zeit. Das Glück gebrochen, Trauer umfängt mich, Leid jeder Tag.
Entscheide nichts vor einem letzten Gespräch!
Angewiedert schüttelte er seinen Kopf, als könne er die Worte einfach so, wie sie in seinen Geist gelangten wieder los werden.
Die Entscheidung gefallen, unlängst schon, das letzte Gespräch geführt, unlängst schon. Versteh doch! Errungen den größten Schatz, verloren noch viel mehr. Unerreichbar, was einst war. Den Göttern ein Narr und nichts blieb als Qual.
Ein kühler Windhauch zog durch den Gang, ließ die Fackel erlöschen. Die plötzliche Kälte ließ ihn für einen Moment schaudern, das Schwarz seiner Umgebung gab ihm einen kleinen Vorgeschmack auf das, was auf ihn wartete.
"Bald, sehr bald."
Raunte er zu sich, erinnerte sich wieder weswegen er herkam und bewegte sich rascher nun zur Tür. Zurück konnte er ohnehin nicht mehr, wollte er nicht mehr. Er erfühlte nach einiger Zeit die Tür, sammelte seine Kraft und trat sie mit aller Macht auf und hinter ihm näherten sich die Schritte.
Harald, ich weiß, dass du mich hören wirst.
Den Blick starr in den Gang gerichtet, gerade unterhalb der Fackel um seine Augen nicht wieder an die Dunkelheit gewöhnen zu müssen schritt er weiter aus. Hin zu einer hölzernen Tür.
Gedanken huschten durch seinen Geist, fremde Gedanken, Katarines Gedanken.
Verflucht, nicht jetzt, nicht hier! Katarine!
Brummte er zu sich. Seine Muskeln spannten sich an, der Griff um seinen Dolch verstärkte sich, ließ seine Fingerknöchel weiß hervortreten.
Nicht jetzt!
Erinnere dich: alles hat seine Zeit. Die Trauer, das Glück, das Leiden!
Er warf sich mit dem Rücken gegen die Wand, drückte sich dagegen, wollte sich verstecken ihr nicht begegnen, nicht jetzt. Wut kroch in ihm empor. Sein Gesit erwiederte die Worte in seinem Kopf.
Alles hat seine Zeit. Das Glück gebrochen, Trauer umfängt mich, Leid jeder Tag.
Entscheide nichts vor einem letzten Gespräch!
Angewiedert schüttelte er seinen Kopf, als könne er die Worte einfach so, wie sie in seinen Geist gelangten wieder los werden.
Die Entscheidung gefallen, unlängst schon, das letzte Gespräch geführt, unlängst schon. Versteh doch! Errungen den größten Schatz, verloren noch viel mehr. Unerreichbar, was einst war. Den Göttern ein Narr und nichts blieb als Qual.
Ein kühler Windhauch zog durch den Gang, ließ die Fackel erlöschen. Die plötzliche Kälte ließ ihn für einen Moment schaudern, das Schwarz seiner Umgebung gab ihm einen kleinen Vorgeschmack auf das, was auf ihn wartete.
"Bald, sehr bald."
Raunte er zu sich, erinnerte sich wieder weswegen er herkam und bewegte sich rascher nun zur Tür. Zurück konnte er ohnehin nicht mehr, wollte er nicht mehr. Er erfühlte nach einiger Zeit die Tür, sammelte seine Kraft und trat sie mit aller Macht auf und hinter ihm näherten sich die Schritte.
- Kranek
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Das Gebirge war erreicht. Nur vom hellleuchtenden Mond geführt suchte Vigalf seinen Weg durch die Felsen, den immer wieder zu sehenden Blutspuren folgend. Doch es wurden immer weniger, immer kleine Tropfen. Ob das ein Grund zur Hoffnung oder Sorge war konnte Vigalf nicht entscheiden.
Er folgte der Richtung noch einige Minuten bis er ein Plateau über ihm erkannte. Da er sich von dort einen besseren Überblicke rhoffte versuchte er es zu erreichen, immer wieder von bröckelnden Steinen, unsichtbaren Rissen zwischen den Felsen und seiner schweren Rüstung behindert.
Schwer atmend kam er auf der Plattform an und sah sich um. Weit im Westen meinte er die Lichter der Nordmark ausmachen zu können. Er meinte sogar Fackeln zu erkennen die in seine Richtung kamen, ihr schwaches Licht durch das Blätterdach des Nordwaldes schickten.
Als er sich nach Osten drehte sah er zwischen den Felsen an einem Abhang Fackeln. Dort musste Harald sein...
Er folgte der Richtung noch einige Minuten bis er ein Plateau über ihm erkannte. Da er sich von dort einen besseren Überblicke rhoffte versuchte er es zu erreichen, immer wieder von bröckelnden Steinen, unsichtbaren Rissen zwischen den Felsen und seiner schweren Rüstung behindert.
Schwer atmend kam er auf der Plattform an und sah sich um. Weit im Westen meinte er die Lichter der Nordmark ausmachen zu können. Er meinte sogar Fackeln zu erkennen die in seine Richtung kamen, ihr schwaches Licht durch das Blätterdach des Nordwaldes schickten.
Als er sich nach Osten drehte sah er zwischen den Felsen an einem Abhang Fackeln. Dort musste Harald sein...
Roveig und Katarine hatten nach einer Weile des hektischen Suchens, ein Schiff gefunden, welches sie nach Gobiath zurück brachte.
Kaum im Hafen angkommen, öffnete Katarine ein Portal um schnellstens in Varshikar sein zu können.
Dort hatte sie all die nötigen Dinge, um sich auf die Suche nach Harald machen zu können.
Verzweifelt hatte sie in der Nacht versucht, seinen genauen Aufenthaltsort vor ihrem inneren Auge sehen zu können und je krampfhafter sie dies versuchte,
um so mehr schwand ihre Fähigkeit.
Eine Höhle im Osten, soviel war klar.
Noch im Schein des Mondes machte Katarine sich auf, die Felsen zu erklimmen.
Geschickt wich sie spitzen Überhängen aus, kletterte behände über die Felsbrocken, bis sie weit oben auf dem Plateau das Flackern einer Fackeln im lauen Wind ausmachen konnte.
Harald?
Atemlos keuchend blieb ihr sein Name im Halse stecken.
Nach Luft ringend rannte sie weiter.
Auf dem Plateau angekommen, konnte sie im Mondlicht die Umrisse eines Mannes deutlich ausmachen. Er war nur unwesentlich kleiner als Harald, aber es war nicht Harald.
Die Luft anhaltend blieb sie im Schatten eines Baumes verborgen, um sein Tun beobachten zu können.
Leicht kräuselten sich ihre Nackenhaare. Drohte hier Gefahr?
Und dann geschah, was in solchen Momenten oft geschieht: das kleine unscheinbare Ästchen unter ihren Füssen brach und machte in der Stille der Nacht, ein Geräusch, welches der Lautstärke eines Festes der Nordmarker alle Ehre machte.
Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund.
Nun würde er sie entdecken.
Mutig trat sie aus dem Baumschatten, ihr Schwert gezogen, auf den Mann zu.
Im Näherkommen erkannte sie ihn: Vigalf! Scharf stieß sie ihren Atem aus.
Sie hatten sich einige Zeit zuvor in der Mark getroffen.
„Vigalf, Himmel, ich bins, Katarine!“
Lächelnd ging sie auf ihn zu.
Kaum im Hafen angkommen, öffnete Katarine ein Portal um schnellstens in Varshikar sein zu können.
Dort hatte sie all die nötigen Dinge, um sich auf die Suche nach Harald machen zu können.
Verzweifelt hatte sie in der Nacht versucht, seinen genauen Aufenthaltsort vor ihrem inneren Auge sehen zu können und je krampfhafter sie dies versuchte,
um so mehr schwand ihre Fähigkeit.
Eine Höhle im Osten, soviel war klar.
Noch im Schein des Mondes machte Katarine sich auf, die Felsen zu erklimmen.
Geschickt wich sie spitzen Überhängen aus, kletterte behände über die Felsbrocken, bis sie weit oben auf dem Plateau das Flackern einer Fackeln im lauen Wind ausmachen konnte.
Harald?
Atemlos keuchend blieb ihr sein Name im Halse stecken.
Nach Luft ringend rannte sie weiter.
Auf dem Plateau angekommen, konnte sie im Mondlicht die Umrisse eines Mannes deutlich ausmachen. Er war nur unwesentlich kleiner als Harald, aber es war nicht Harald.
Die Luft anhaltend blieb sie im Schatten eines Baumes verborgen, um sein Tun beobachten zu können.
Leicht kräuselten sich ihre Nackenhaare. Drohte hier Gefahr?
Und dann geschah, was in solchen Momenten oft geschieht: das kleine unscheinbare Ästchen unter ihren Füssen brach und machte in der Stille der Nacht, ein Geräusch, welches der Lautstärke eines Festes der Nordmarker alle Ehre machte.
Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund.
Nun würde er sie entdecken.
Mutig trat sie aus dem Baumschatten, ihr Schwert gezogen, auf den Mann zu.
Im Näherkommen erkannte sie ihn: Vigalf! Scharf stieß sie ihren Atem aus.
Sie hatten sich einige Zeit zuvor in der Mark getroffen.
„Vigalf, Himmel, ich bins, Katarine!“
Lächelnd ging sie auf ihn zu.
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Ruhig und gelassen betrat er den spärlich beleuchteten Höhlenabschnitt. Eine große Höhle, Felle auf dem Boden, Äxte, Speere und Schilde an den Wänden. Feuer und Fackeln beleuchteten die Szenerie. Hier war er richtig, hier wollte er hin und sie, sie warteten schon. Er reckte seinen Hals und ging einige Schritte auf die ihn anstarrenden Goblins zu. Sie begannen einen Halbkreis um ihn zu bilden, noch wichen sie vor seinen Schritten zurück. Hinter ihm polterten weitere Goblins hinein in den riesigen Raum, umstellten ihn, umzingelten ihn.
Harald ging leicht in die Hocke, machte sich kleiner, beugte seinen Oberkörper etwas vor und hielt seinen Dolch ausgestreckt vor sich. Mit einem tiefen Knurren wendete er den Dolch in seiner Hand, fasste ihn an der Klinge, bereit ihn dem ersten Goblin, der einen Angriff wagte, entgegenzuschleudern.
Nach einem kurzen Moment der Ruhe fiel der erste Goblin, den Dolch tief in seinem Kopf steckend.
Ein Tosen und Gebrüll hob an und mehr Goblins wagten es mit ihren Waffen nach ihm zu schlagen. Harald zog rasch seinen Lieblingsdolch, grün schimmerte die Klinge im gelb-roten Licht der Feuer. Er wendete sich, drehte sich, schlug nach allem, was sich ihm näherte. Speere, Hellebarden....Arme. Immerwieder sackte hier und da eine Grünhaut von Krämpfen geschüttelt und mit Schaum vor dem Mund in sich zusammen. Mit einem grimmen Grinsen nahm Harald die Gefallenen zur Kenntnis. Einfach sollten sie es wahrlich nicht haben.
Doch es waren zu viele von ihnen und er machte Fehler. Jeder bestraft mit einem Schnitt. Leicht durchdrangen ihre Waffen seine Lederrüstung, schnitten tief in sein Fleisch. Doch aufschreien wollte er nicht, konnte er nicht, wie viel Schmerz konnten sie ihm schon zufügen, nach all dem, was er in den letzten Monaten ertragen mußte. Müde wurde er, nurmehr noch wankend denn aufrecht stehend als ihm ein Speer tief in die Seite gerammt wurde. Er wurde zu Boden gedrückt und langsam schwanden seine letzten Sinne. Was sie nun mit ihm anstellen mochten, mit seinem Leib war ihm egal.
Seine lahmer werdenden Gedanken trachteten nur noch nach einem: SIE noch einmal in Erinnerung rufen, SIE noch einmal so zu sehen, wie an jenem Tag, an dem die Welt still stand.
Er drehte sich auf dem Boden, nicht mehr fähig etwas sehen zu können, trotz seiner weit aufgerissenen Augen. Kälte kroch in ihm empor und Dunkelheit umfing ihn. Der Körper nahe daran vollends zu versagen. Seine Hand fuhr in seine Tasche, die Finger umkrampften ein Tuch, zogen es heraus und pressten es gegen die Stelle seines Lederwamses an der ihr Brief verborgen war.
Einmal, nur noch, ihr Götter!
Duft stieg ihm in die Nase, der Duft eines alten Eichenbaumes zur Blüte. Ein wirres Spiel aus Licht und Schatten vor seinem inneren Auge ließen ihn blinzeln. Wärme breitete sich auf seinem Gesicht aus und vor ihm tauchten zwei strahlende smaragdgrüne Punkte auf. Schemen erwuchsen darum, Konturen des Gesichtes einer Frau. Immer deutlicher sah er sie vor sich. Roch ihren Körper, ihr zu einem Zopf geflochtenes Haar.
Anmutig und stolz war sie, schön, so wunderschön. Ein verspieltes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus und ihre Augen funkelten und strahlten vor Liebe und Freude. Er entsann sich ihrer Stimme, sanft war sie und hell voller Zuversicht und Hoffnung. Ihre Lippen bewegten sich, sprachen Leise Worte. Worte aus ihrem Brief, viel zu wenige Worte an die sich sein Geist noch erinnern konnte. Er hörte sie ein letztes mal, ehe seine Seele sich nicht länger an seinem Körper festhalten ließ und ihn völlige Dunkelheit und Kälte umgab und die Welt für ihn zum Stillstand kam.
Harald, Ayondra
Ayondra, Harald
in Liebe vereint
bis in alle Ewigkeit
Harald ging leicht in die Hocke, machte sich kleiner, beugte seinen Oberkörper etwas vor und hielt seinen Dolch ausgestreckt vor sich. Mit einem tiefen Knurren wendete er den Dolch in seiner Hand, fasste ihn an der Klinge, bereit ihn dem ersten Goblin, der einen Angriff wagte, entgegenzuschleudern.
Nach einem kurzen Moment der Ruhe fiel der erste Goblin, den Dolch tief in seinem Kopf steckend.
Ein Tosen und Gebrüll hob an und mehr Goblins wagten es mit ihren Waffen nach ihm zu schlagen. Harald zog rasch seinen Lieblingsdolch, grün schimmerte die Klinge im gelb-roten Licht der Feuer. Er wendete sich, drehte sich, schlug nach allem, was sich ihm näherte. Speere, Hellebarden....Arme. Immerwieder sackte hier und da eine Grünhaut von Krämpfen geschüttelt und mit Schaum vor dem Mund in sich zusammen. Mit einem grimmen Grinsen nahm Harald die Gefallenen zur Kenntnis. Einfach sollten sie es wahrlich nicht haben.
Doch es waren zu viele von ihnen und er machte Fehler. Jeder bestraft mit einem Schnitt. Leicht durchdrangen ihre Waffen seine Lederrüstung, schnitten tief in sein Fleisch. Doch aufschreien wollte er nicht, konnte er nicht, wie viel Schmerz konnten sie ihm schon zufügen, nach all dem, was er in den letzten Monaten ertragen mußte. Müde wurde er, nurmehr noch wankend denn aufrecht stehend als ihm ein Speer tief in die Seite gerammt wurde. Er wurde zu Boden gedrückt und langsam schwanden seine letzten Sinne. Was sie nun mit ihm anstellen mochten, mit seinem Leib war ihm egal.
Seine lahmer werdenden Gedanken trachteten nur noch nach einem: SIE noch einmal in Erinnerung rufen, SIE noch einmal so zu sehen, wie an jenem Tag, an dem die Welt still stand.
Er drehte sich auf dem Boden, nicht mehr fähig etwas sehen zu können, trotz seiner weit aufgerissenen Augen. Kälte kroch in ihm empor und Dunkelheit umfing ihn. Der Körper nahe daran vollends zu versagen. Seine Hand fuhr in seine Tasche, die Finger umkrampften ein Tuch, zogen es heraus und pressten es gegen die Stelle seines Lederwamses an der ihr Brief verborgen war.
Einmal, nur noch, ihr Götter!
Duft stieg ihm in die Nase, der Duft eines alten Eichenbaumes zur Blüte. Ein wirres Spiel aus Licht und Schatten vor seinem inneren Auge ließen ihn blinzeln. Wärme breitete sich auf seinem Gesicht aus und vor ihm tauchten zwei strahlende smaragdgrüne Punkte auf. Schemen erwuchsen darum, Konturen des Gesichtes einer Frau. Immer deutlicher sah er sie vor sich. Roch ihren Körper, ihr zu einem Zopf geflochtenes Haar.
Anmutig und stolz war sie, schön, so wunderschön. Ein verspieltes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus und ihre Augen funkelten und strahlten vor Liebe und Freude. Er entsann sich ihrer Stimme, sanft war sie und hell voller Zuversicht und Hoffnung. Ihre Lippen bewegten sich, sprachen Leise Worte. Worte aus ihrem Brief, viel zu wenige Worte an die sich sein Geist noch erinnern konnte. Er hörte sie ein letztes mal, ehe seine Seele sich nicht länger an seinem Körper festhalten ließ und ihn völlige Dunkelheit und Kälte umgab und die Welt für ihn zum Stillstand kam.
Harald, Ayondra
Ayondra, Harald
in Liebe vereint
bis in alle Ewigkeit
Noch während Katarine auf Vigalf zu geht, ist es ihr, als legte sich eine eisigkalte Hand auf ihre Schulter.
Wie damals, als die Eisflamme in Varshikar drohte sie hinüber zu tragen und doch im letzten Moment fallen lies.
Mit weit aufgerissenen Augen sieht sie Vigalf an, dessen verschwimmende Konturen ihr keinen Halt mehr für das Gegenwärtige bieten.
Vorbei zuckende Bilder, grüne Gestalten, die wie rasend auf einen am Boden liegenden Leib eindreschen. Grelles Rot überlagert jedes dieser Bilder.
Katarine sinkt auf die Knie, die plötzliche Stille und das Wegbleiben eines jeden inneren Bildes, lassen sie erstarren.
Nach einer Weile blickt sie in innerer Gewissheit zu Vigalf hin:
Harald ist tot!
Kurz wird sie der beiden am Felsenrand liegenden Firnisblüten gewahr.
Ihre Hände wollen danach greifen, verharren aber in der Bewegung.
So ist es nun, Harald ist fort, er ist bei ihr!
Als wäre sie um Jahre gealtert, erhebt Katarine sich.
Vigalf, es ist vorbei, zu spät, es ist vorüber. Lass ihn uns dennoch suchen, ihn heimtragen.
Dankbar für die sich vor den Mond schiebende Wolke, bleibt ihr Gesicht im Dunkel.
Wie damals, als die Eisflamme in Varshikar drohte sie hinüber zu tragen und doch im letzten Moment fallen lies.
Mit weit aufgerissenen Augen sieht sie Vigalf an, dessen verschwimmende Konturen ihr keinen Halt mehr für das Gegenwärtige bieten.
Vorbei zuckende Bilder, grüne Gestalten, die wie rasend auf einen am Boden liegenden Leib eindreschen. Grelles Rot überlagert jedes dieser Bilder.
Katarine sinkt auf die Knie, die plötzliche Stille und das Wegbleiben eines jeden inneren Bildes, lassen sie erstarren.
Nach einer Weile blickt sie in innerer Gewissheit zu Vigalf hin:
Harald ist tot!
Kurz wird sie der beiden am Felsenrand liegenden Firnisblüten gewahr.
Ihre Hände wollen danach greifen, verharren aber in der Bewegung.
So ist es nun, Harald ist fort, er ist bei ihr!
Als wäre sie um Jahre gealtert, erhebt Katarine sich.
Vigalf, es ist vorbei, zu spät, es ist vorüber. Lass ihn uns dennoch suchen, ihn heimtragen.
Dankbar für die sich vor den Mond schiebende Wolke, bleibt ihr Gesicht im Dunkel.
- Korm Kormsen
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- Location: Illarion nordpol, wenns den gibt...
Tjalf hockt, wie so oft, am rande des platzes, auf dem der heilige Baum steht.
als er, wie so oft, seinen blick ueber den stattlichen baum schweifen laesst, faellt ihm eine blutrote bluete auf.
da der baum normalerweise schneeweiss blueht, geht er hin, und untersucht die bluete.
ja, sie waechst aus dem baum.
"so so, wieder einer der unsrigen zu malachin gegangen...."
er spricht zur bluete: "Harald, wenn du das bist, sei gewiss, wir werden von dir singen."
er macht sich auf den weg, wie so oft, den Ghodi zu suchen.
"MIRACOL!"
"... der kerl ist auch nur in sicht, wenn es was zu essen gibt....
aber wenn's goettergeschaefte gibt, dann kann man ihn lange suchen... "
als er, wie so oft, seinen blick ueber den stattlichen baum schweifen laesst, faellt ihm eine blutrote bluete auf.
da der baum normalerweise schneeweiss blueht, geht er hin, und untersucht die bluete.
ja, sie waechst aus dem baum.
"so so, wieder einer der unsrigen zu malachin gegangen...."
er spricht zur bluete: "Harald, wenn du das bist, sei gewiss, wir werden von dir singen."
er macht sich auf den weg, wie so oft, den Ghodi zu suchen.
"MIRACOL!"
"... der kerl ist auch nur in sicht, wenn es was zu essen gibt....
aber wenn's goettergeschaefte gibt, dann kann man ihn lange suchen... "
- Kranek
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Als er Katarine aus den Schatten treten sah erhellte sich sein Gesicht kurz. Sollte sie vielleicht Hoffnung bringen? Ihm helfen den gemeinsamen Freund zu finden und zu retten?
Er ging auf sie, wollte mit ihr das Vorgehen besprechen, als sie plötzlich auf die Knie sank. Als er näher kam um ihr aufzuhelfen konnte er einen Blick in ihr vom Mond erhelltes Gesicht werfen. Der schmerzliche Ausdruck in ihrem Augen machte weitere Worte unnütz.
Zu spät waren sie, der Freund bereits auf der anderen Seite.
Er blieb stehen, schloß die Augen und atmete tief ein. Nie wieder würden sie zusammensitzen können um zu feiern...
"Vigalf, es ist vorbei, zu spät, es ist vorüber. Lass ihn uns dennoch suchen, ihn heimtragen."
Er nickte stumm bei ihren Worten, wandte sich der Höhle zu...
Er ging auf sie, wollte mit ihr das Vorgehen besprechen, als sie plötzlich auf die Knie sank. Als er näher kam um ihr aufzuhelfen konnte er einen Blick in ihr vom Mond erhelltes Gesicht werfen. Der schmerzliche Ausdruck in ihrem Augen machte weitere Worte unnütz.
Zu spät waren sie, der Freund bereits auf der anderen Seite.
Er blieb stehen, schloß die Augen und atmete tief ein. Nie wieder würden sie zusammensitzen können um zu feiern...
"Vigalf, es ist vorbei, zu spät, es ist vorüber. Lass ihn uns dennoch suchen, ihn heimtragen."
Er nickte stumm bei ihren Worten, wandte sich der Höhle zu...
- Rhianna Morgan
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Im Gästehaus der Nordmark liegt ein Wolf neben einem jungen Mädchen. Mechanisch streichelt ihre Hand seinen Kopf, wieder und wieder.
Der Wolf erhebt sich und läuft zur Tür, gefolgt von dem langsameren Mädchen das das Tier ins Freie lässt und ihm folgt, um etwas frische Luft zu schnappen.
Angst ist in ihrem Blick zu lesen, Angst um ihre Freunde. Betend bewegen sich ihre Lippen, lautlos betend seit einigen Stunden schon. Voller Angst und mit schwindender Hoffnung.
Rhianna folgte dem Wolf nach draussen. In den Bäumen des nahen Waldes schrien die Käuzchen, es war eine friedvolle Nacht des vollen Mondes, eine schöne Nacht. Schwarz wie Samt lag der Himmel über ihr und schien ihre Schritte zu dämpfen. Ihre Sinne waren geschärfter als gewöhnlich, und sie nahm die Gerüche der Nacht stärker wahr als zuvor.
Der Wolf trottete vor ihr her, in Richtung Strand, und sie folgte dem Tier. Was sollte sie sonst tun um sich abzulenken, was sie seit Stunden versuchte und was ihr nicht gelingen wollte? Die Untätigkeit brachte sie schier um den Verstand, die Untätigkeit und die Gewissheit dass ihre Freunde Vigalf und Harald in Gefahr schwebten, zusammen mit Haralds Freundin Katarine, die nicht in Gefahr wäre wenn sie, Rhianna, nicht nach ihr geschickt hätte.
Der graue Wolf blieb halten, plötzlich, und spitzte die Ohren als würde er auf etwas lauschen. Auch das Mädchen wurde langsamer jetzt, blieb neben ihm halten.
"Was ist es, was hörst du?"
flüsterte sie, selber schon um sich lauschend, aber das Tier gab ihr ebensowenig Zeichen wie die Natur um sie herum.
Das Schlagen der Wellen an den Strand kam ihr unwirklich vor, zu laut in der gedämpften Nacht. Die Zeit schien plötzlich stillzustehen, und in ihrem Herz spürte sie einen nie dagewesenen Schmerz aufsteigen. Qualvoll griff sie an ihr Hemd, wollte dass es endete... Und hörte Katarines Stimme als stünde die Frau direkt neben ihr.
"Harald ist tot!" gellt es in ihren Ohren und wie ein Echo hört sie es immer wieder, "Tot... tot... tot..."
An der Westküste Gobaiths hebt ein Wolf den Kopf und heult sein lautes Totenlied in die Nacht, in das die Wölfe des Waldes nach und nach einstimmen. Das Geheul schwillt an und ebbt ab, schwillt an und ebbt ab... Die Qual eines Einzelnen vervielfacht in den Kehlen von mehreren Rudeln. Und trotzdem um nichts leichter zu ertragen.
Der Wolf jault und heult, als wäre er selber tödlich verwundet und das Lied sein eigener Todesschrei. Neben dem Wolf sinkt ein Mädchen auf die Knie, geschüttelt von einem krampfartigen Weinen, das sie nicht einmal versucht zu unterdrücken.
Der Wolf und das Mädchen teilen sich die Nacht, nun zerbrochen von Schmerz und Trauer. Rhianna hebt den Kopf in die Luft, das Gesicht zum Himmel. Ihr Schrei mischt sich in den Gesang des Tiers an ihrer Seite, und gellt aufs offene Meer hinaus wie ein Schrei in die Unendlichkeit. Als wolle sie ihrem Freund ein letztes Lebewohl zurufen. Dem ersten und besten Freund, den sie je hatte. Dann bricht sie zusammen und der Wolf verstummt. Nebeneinander liegen die Gestalten in der Dunkelheit. Schmerz und Trauer.
Der Wolf erhebt sich und läuft zur Tür, gefolgt von dem langsameren Mädchen das das Tier ins Freie lässt und ihm folgt, um etwas frische Luft zu schnappen.
Angst ist in ihrem Blick zu lesen, Angst um ihre Freunde. Betend bewegen sich ihre Lippen, lautlos betend seit einigen Stunden schon. Voller Angst und mit schwindender Hoffnung.
Rhianna folgte dem Wolf nach draussen. In den Bäumen des nahen Waldes schrien die Käuzchen, es war eine friedvolle Nacht des vollen Mondes, eine schöne Nacht. Schwarz wie Samt lag der Himmel über ihr und schien ihre Schritte zu dämpfen. Ihre Sinne waren geschärfter als gewöhnlich, und sie nahm die Gerüche der Nacht stärker wahr als zuvor.
Der Wolf trottete vor ihr her, in Richtung Strand, und sie folgte dem Tier. Was sollte sie sonst tun um sich abzulenken, was sie seit Stunden versuchte und was ihr nicht gelingen wollte? Die Untätigkeit brachte sie schier um den Verstand, die Untätigkeit und die Gewissheit dass ihre Freunde Vigalf und Harald in Gefahr schwebten, zusammen mit Haralds Freundin Katarine, die nicht in Gefahr wäre wenn sie, Rhianna, nicht nach ihr geschickt hätte.
Der graue Wolf blieb halten, plötzlich, und spitzte die Ohren als würde er auf etwas lauschen. Auch das Mädchen wurde langsamer jetzt, blieb neben ihm halten.
"Was ist es, was hörst du?"
flüsterte sie, selber schon um sich lauschend, aber das Tier gab ihr ebensowenig Zeichen wie die Natur um sie herum.
Das Schlagen der Wellen an den Strand kam ihr unwirklich vor, zu laut in der gedämpften Nacht. Die Zeit schien plötzlich stillzustehen, und in ihrem Herz spürte sie einen nie dagewesenen Schmerz aufsteigen. Qualvoll griff sie an ihr Hemd, wollte dass es endete... Und hörte Katarines Stimme als stünde die Frau direkt neben ihr.
"Harald ist tot!" gellt es in ihren Ohren und wie ein Echo hört sie es immer wieder, "Tot... tot... tot..."
An der Westküste Gobaiths hebt ein Wolf den Kopf und heult sein lautes Totenlied in die Nacht, in das die Wölfe des Waldes nach und nach einstimmen. Das Geheul schwillt an und ebbt ab, schwillt an und ebbt ab... Die Qual eines Einzelnen vervielfacht in den Kehlen von mehreren Rudeln. Und trotzdem um nichts leichter zu ertragen.
Der Wolf jault und heult, als wäre er selber tödlich verwundet und das Lied sein eigener Todesschrei. Neben dem Wolf sinkt ein Mädchen auf die Knie, geschüttelt von einem krampfartigen Weinen, das sie nicht einmal versucht zu unterdrücken.
Der Wolf und das Mädchen teilen sich die Nacht, nun zerbrochen von Schmerz und Trauer. Rhianna hebt den Kopf in die Luft, das Gesicht zum Himmel. Ihr Schrei mischt sich in den Gesang des Tiers an ihrer Seite, und gellt aufs offene Meer hinaus wie ein Schrei in die Unendlichkeit. Als wolle sie ihrem Freund ein letztes Lebewohl zurufen. Dem ersten und besten Freund, den sie je hatte. Dann bricht sie zusammen und der Wolf verstummt. Nebeneinander liegen die Gestalten in der Dunkelheit. Schmerz und Trauer.
- Kranek
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Die Fackeln waren erloschen als sie ankamen. Vigalf betrat die Höhle und sah sich um, als er merkte, dass Katarine zögerte. Scheinbar waren Höhlen ihr ungeheuer. Doch sie blieb nur kurz stehen. Mit verbissenem Gesichtsausdruck folgte sie ihm in die kühle, feuchte Luft.
Aus einem der Gänge drangen Geräusche. Es klang als ob Metall nur leicht gebremst auf Stein schlug. Dazwischen Klänge von reißendem Gewebe und splitterndem Holz.
Gemeinsam folgten sie den Geräuschen, stiegen in die Dunkelheit, tasteten sich vorwärts.
Nach einigen Minuten erhellte Fackelschein den Gang. Sie näherten sich einer großen Wohnhöhle. Mittendrin eine Gruppe Goblins die, wie besessen, auf etwas am Boden eindrosch. Die Luft war vom Blutnebel erfüllt, um sie herum erschlagene Goblins.
In ihrem Blutrausch bemerkten sie nich wie sich die beiden mit gezückten Schwertern nähern. Als das Entsetzen auf ihre Gesichter kam und sie erkannten wer gekommen war, lagen sie bereits erschlagen am Boden. Katarine und Vigalf hatten kurzen aber brutalen Prozess gemacht.
Die Leiche am Boden war kaum noch als Harald zu erkennen. Erst die blutverschmierten Kriegzöpfe am Kopf des Körpers brachten die traurige Gewissheit. Vor ihnen lag ihr toter Freund, gefallen durch die Hand seiner Feinde, umgeben von Dutzenden ihrer Leichen.
Vigalf bückte sich, lud sich die schwere Last auf die Schulter und wollte mit Katarine gehen, als sein Blick auf einige Fässer fiel. Auf ihnen standen Flaschen mit einer weißen Flüssigkeit.
"Katarine, nimm bitte eins der Fässer mit..."
Sie nickte knapp, nahm eins und gemeinsam begannen sie den Aufstieg durch den dunklen Gang.
Am Ausgang angekommen nahm Vigalf das Fass, stach es auf dass die Flüssigkeit rauslief und ließ es den Gang hinunterrollen. Nach einigen Sekunden hörte man wie es unten zerschellte.
Mit Stein und Eisen schlug Vigalf einen Funken, der die Spur sofort anzündete. Mich zischendem Fauchen jagte das Feuer den Gang entlang nach unten.
Als das Feuer unten ausbrach und die anderen Fässer mit Getöse explodierten, waren Vigalf und Katarine bereits auf dem Weg in die Mark, ihren Freund zurück zu bringen...
Aus einem der Gänge drangen Geräusche. Es klang als ob Metall nur leicht gebremst auf Stein schlug. Dazwischen Klänge von reißendem Gewebe und splitterndem Holz.
Gemeinsam folgten sie den Geräuschen, stiegen in die Dunkelheit, tasteten sich vorwärts.
Nach einigen Minuten erhellte Fackelschein den Gang. Sie näherten sich einer großen Wohnhöhle. Mittendrin eine Gruppe Goblins die, wie besessen, auf etwas am Boden eindrosch. Die Luft war vom Blutnebel erfüllt, um sie herum erschlagene Goblins.
In ihrem Blutrausch bemerkten sie nich wie sich die beiden mit gezückten Schwertern nähern. Als das Entsetzen auf ihre Gesichter kam und sie erkannten wer gekommen war, lagen sie bereits erschlagen am Boden. Katarine und Vigalf hatten kurzen aber brutalen Prozess gemacht.
Die Leiche am Boden war kaum noch als Harald zu erkennen. Erst die blutverschmierten Kriegzöpfe am Kopf des Körpers brachten die traurige Gewissheit. Vor ihnen lag ihr toter Freund, gefallen durch die Hand seiner Feinde, umgeben von Dutzenden ihrer Leichen.
Vigalf bückte sich, lud sich die schwere Last auf die Schulter und wollte mit Katarine gehen, als sein Blick auf einige Fässer fiel. Auf ihnen standen Flaschen mit einer weißen Flüssigkeit.
"Katarine, nimm bitte eins der Fässer mit..."
Sie nickte knapp, nahm eins und gemeinsam begannen sie den Aufstieg durch den dunklen Gang.
Am Ausgang angekommen nahm Vigalf das Fass, stach es auf dass die Flüssigkeit rauslief und ließ es den Gang hinunterrollen. Nach einigen Sekunden hörte man wie es unten zerschellte.
Mit Stein und Eisen schlug Vigalf einen Funken, der die Spur sofort anzündete. Mich zischendem Fauchen jagte das Feuer den Gang entlang nach unten.
Als das Feuer unten ausbrach und die anderen Fässer mit Getöse explodierten, waren Vigalf und Katarine bereits auf dem Weg in die Mark, ihren Freund zurück zu bringen...
- Rhianna Morgan
- Posts: 988
- Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
- Location: Nordmark
Rhianna kam ihnen entgegen gelaufen, und ihrem blassen Gesicht war anzusehen dass sie es schon wusste. Weinend umarmte sie Vigalf und legte den Kopf an seine Schulter.
Erst nach einer zärtlichen, aber traurigen Begrüssung hatte sie Augen für Katarine und die Bahre, auf der Harald lag. Sie drückte der Frau die Hand und sah ihr kurz in die Augen - dann ging sie zu Haralds Leiche und strich dem Mann wehmütig über die Hand.
Wenn sie etwas sagen wollte, dann fehlten ihr auf alle Fälle die Worte. Nur ein müdes Schluchzen kam über ihre Lippen, und ein paar Tränen auf den vom Weinen gezeichneten Wangen zitterten und rollten in ihren Kragen. Dann beugte sie sich hinunter, küsste die tote Hand vorsichtig und nahm mit einem intensiven Blick in das zerhackte und entstellte Gesicht mit bebenden Lippen Abschied.
Erst nach einer zärtlichen, aber traurigen Begrüssung hatte sie Augen für Katarine und die Bahre, auf der Harald lag. Sie drückte der Frau die Hand und sah ihr kurz in die Augen - dann ging sie zu Haralds Leiche und strich dem Mann wehmütig über die Hand.
Wenn sie etwas sagen wollte, dann fehlten ihr auf alle Fälle die Worte. Nur ein müdes Schluchzen kam über ihre Lippen, und ein paar Tränen auf den vom Weinen gezeichneten Wangen zitterten und rollten in ihren Kragen. Dann beugte sie sich hinunter, küsste die tote Hand vorsichtig und nahm mit einem intensiven Blick in das zerhackte und entstellte Gesicht mit bebenden Lippen Abschied.
- Korm Kormsen
- Posts: 2414
- Joined: Tue Jun 27, 2006 5:46 pm
- Location: Illarion nordpol, wenns den gibt...
"PROST HARALD!"
ein ziemlich besoffener grauhaariger barbar steht an der kueste und haelt seinen halbvollen krug in den wind.
"deine asche ist im wind, im wasser und in der erde, wie's sich gehoert.
du bist bei Malachin an der tafel...
davon wird wohl noch lange gesungen werden, wie du mit deinen zahnstochern einen ganzen goblinstamm ausgeloescht hast!"
nimmt einen kraeftigen zug.
"ich wuensch mir bloss, auch so ehrenvoll zu sterben, wie du, und auch so viele freunde bei der bestattung zu haben, wie du.
Harald, halt mir nen platz frei an Malachins tafel."
trinkt den krug aus, und wankt zum fass.
ein ziemlich besoffener grauhaariger barbar steht an der kueste und haelt seinen halbvollen krug in den wind.
"deine asche ist im wind, im wasser und in der erde, wie's sich gehoert.
du bist bei Malachin an der tafel...
davon wird wohl noch lange gesungen werden, wie du mit deinen zahnstochern einen ganzen goblinstamm ausgeloescht hast!"
nimmt einen kraeftigen zug.
"ich wuensch mir bloss, auch so ehrenvoll zu sterben, wie du, und auch so viele freunde bei der bestattung zu haben, wie du.
Harald, halt mir nen platz frei an Malachins tafel."
trinkt den krug aus, und wankt zum fass.