Das Mädchen im Wald (open rp for all interessted)

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Rhianna Morgan
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Das Mädchen im Wald (open rp for all interessted)

Post by Rhianna Morgan »

Der Stamm des Baumes scheuert über ihren Rücken, während sie sich dagegen lehnt. Kaum wagt sie zu atmen. Wenn sie wieder kommen... und das werden sie... werden sie sie töten.
Entgegen ihrer eigenen Erwartung hat sie Angst vor dem Tod, Angst vor den Schmerzen und dem, was danach kommen mag. Ihr Leben erscheint ihr nicht zum ersten Mal sinnlos und gleichgültig, aber es erfüllt sie diesmal mit mehr Angst als Trauer.
Filzig und ungepflegt hängt ihr Haar um ihren Kopf, tiefe Schatten unter den verschiedenen, jetzt aber dunkel gewordenen Augen und Kratzer und Schürfwunden auf der Haut bezeugen ihr wieder einmal, warum sie nicht in den Wäldern umherstreifen sollte, ohne Schutz, ohne Begleitung. Weil sie keine Erfahrung hat und kein Geschick für den Wald. Sie hat Angst davor, panische Angst.
Sie lehnt den Kopf an den Baum und schließt kurz die Augen. Ihr Klammergriff um den Ast über ihr verstärkt sich, sie will nicht herunterfallen, sie hätte nicht die Kraft wieder aufzustehen und hinauf zu klettern. Blut läuft warm zwischen den Fingern ihrer Hand hervor, die sie auf die Seite gepresst hält, und es tropft herab auf den moosigen Waldboden. Die letzte Nacht erscheint ihr wie ein Alptraum, wenngleich wirklicher und verschwommener zugleich. Sie erinnert sich kaum noch an Einzelheiten, zu schnell ist das alles passiert, viel zu schnell...

Rhianna lehnte an einem Fels, den Mantel als Kopfkissen. Sie schlief nicht, seit Tagen schlief sie nicht mehr, aber sie achtete auch nicht auf ihre Umwelt, denn die Waldnächte ließen sie träumen und grübeln und nachdenken, als wäre ihre Seele nicht mehr ihr Eigentum und ihr Kopf auch nicht. Sie hörte das Knacken wohl, aber sie reagierte zu langsam. Sie hob den Kopf und sah in die Richtung des Geräusches, aber sie erhob sich nicht eilig genug.
Das Wesen war da, bevor sie schreien konnte, sein Angriff kam zu schnell um aufzustehen. Sie wich zurück, halb aufgerichtet, zog ihren ersten Dolch und auch den zweiten, giftigen, ohne nachzudenken. Ihr Kopf konnte nicht klar überlegen, sie wehrte mehr ab als sie angriff. Dieses… Ding… war ihr nicht überlegen, aber es war ihr gewachsen. Rhianna wich weiter zurück, und ihre Hände umfassten die Waffen mit neuer Kraft. Sie duckte sich unter zwei Hieben weg und stach zu, blitzschnell, wich wieder zurück…
Das Wesen war nicht allein. Es waren drei oder vier, die auf sie eindrangen, sie hatten den Kreis um sie geschlossen bevor sie überhaupt erst auf sie aufmerksam geworden war.


Im Nachhinein lächelt Rhianna bitter. Wie erbärmlich sie doch gekämpft hat, und wie unendlich dumm von ihr, es erst so weit kommen zu lassen…

Sie hatte mindestens eins erwischt, das wusste sie genau, aber sie wurde ebenfalls verwundet. Der Gegner traf sie am Kopf, sie erinnerte sich verschwommen… seine Pranke oder Keule hatte sie durch die Luft geschleudert… gegen einen Baum, an dem sie sich die Hände aufschrammte und eine ihrer Dolchklingen abbrach. Rhia schaffte es gerade noch, dem Todesstoss auszuweichen indem sie sich wegduckte, aber die Klaue oder Klingenwaffe des nächsten Wesens traf sie in der Seite und schnitt tief durch Haut und Fleisch. Und dann kam der Wolf…

Ja, der Wolf. Rhia verzieht das Gesicht, denn ihre Wunde schmerzt stechend und ihr Kopf brummt noch immer. Der Wolf… er hatte ihr erst am Nachmittag ein Pergament gebracht… einen Brief von ihrem Bekannten Harald, dem Norodaj-Krieger… Und jetzt rettete er ihr Leben…

Der Wolf warf sich auf den Angreifer, ein schauriges Knurren in der Kehle. Sie hatte Luft und sie nutzte diesen Umstand… rannte was sie konnte davon, fort von hier, zu schnell für Verfolger. Sie kletterte auf einen Baum im tiefsten Dickicht des Waldes, presste den Rücken an den Stamm und atmete nur leise. Wenn nur der Wolf davon gekommen war… sie hoffte es, aber sie konnte nicht nachsehen, zu tief saß ihr die Angst in den Gliedern. Sie hatte die Angreifer nicht erkannt aber was hieß das schon –

Ein Knacken lässt das Mädchen zusammenzucken, das weiße, staubige Gesicht wird noch etwas blässer. Niemand hört sie hier, niemand wird ihr helfen…
Das Splittern von Holz wiederholt sich, diesmal in der anderen Richtung. Sie kommen… Das Mädchen zieht den verbleibenden Dolch aus dem Gürtel und lässt zu diesem Zweck den Stamm los. Ihr Atem wird schneller und ihr Herz hämmert unendlich laut gegen ihre Rippen…

Sie kann ein Horn in der Ferne hören, sehr leise, nicht einmal in Rufweite… wer das auch sein mag, sie werden zu spät kommen…
Die Wesen brechen zwischen den Bäumen hervor und starren sie an. Rhianna kann nicht einmal schreien, ihre Stimme versagt im selben Moment, in dem sie den Halt verliert und von dem Baum stürzt…
Harald Hradradr
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Post by Harald Hradradr »

Harald kniet über der Leiche eines der Wesen und zieht seine Augenbrauen zusammen. Mit einem kehligen knurren blickt er zu seinem Begleiter, nimmt dann rasch die Umgebung in Augenschein.

"She 's been 'ere, lad. Find 'er, 'urry! 'urry! Let yer friends ken th' situation, lad an' 'urry!"

Der Wolf senkt seinen Kopf, ob der harschen Worte des Kriegers, geht einige Schritte zurück und schnüffelt für kurze Zeit am Boden, richtet sich dann plötzlich auf und stößt ein lautes anhaltendes Heulen durch die Nacht. Nach einigen Sekunden der Ruhe ertönt aus verschiedenen Richtungen des Waldes wiederhallendes Wolfsgeheul. Die Ohren spitzend prescht der Wolf davon in die Dunkelheit.
Harald tritt gegen die Leiche und blickt dem Wolf nach. Ein weiteres mal knurrt er leise doch ein grimmes Grinsen zieht über sein Gesicht. Das Wolfsgeheul scheint sich auf eine bestimmte Richtung zu konzentrieren. Er blickt in diese Richtung und stößt abermals in sein Horn, welches laut hallend durch die Nacht tönt.

"Silly lass! Th' greenskins 're nae toys!"

Lange schon durchstreifte er diese Wälder und kannte sie besser als wohl sonst jemand. Mit forschen Schritten bahnt er sich seinen Weg durch das Unterholz. Bricht Äste und Zweige hinfort und stört sich nicht an den Dornen einiger Büsche, die an einigen Stellen durch seine leichte Rüstung dringen. Immer eiliger wird sein Schritt, als er gerade so im fahlen durch den Wald dringenden Mondschein etwas aufblitzen sieht. Gekonnt weicht er der Klinge aus und hiebt mit seiner Faust nach dem Angreifer, der taumelnd zu Boden geht.

"Eh! 's th' right way!",
brummt er zu sich und stürzt weiter durch die Nacht.

Die Kreaturen kannten ihn wohl, ihn und sein Horn. Oft schon trieb er sie zurück, zurück in ihre Höhlen, aus denen sie gekrochen kamen. Er mußte näher sein nun. Laute dringen an seine Ohren. Knurren und Fauchen, Geklirr von Metall auf Metall. Lauschend steht er und verengt seine Augen in die Dunkelheit starrend. Augenpaare blitzen auf. Bleiben nicht verborgen im Schutze der Bäume. Er lehnt seinen Kopf leicht zur Seite und zieht leise einen geschwärzten Dolch.
Noch ehe die Kreaturen näher bei ihm sein konnten stößt er abermals in sein Horn, nutzt die Gelegenheit der Unsicherheit der Kreaturen und stürzt, nicht weiter auf seine Gegner achtend, in die Richtung des Kampflärms. Ein lautes wütendes Kampfgebrüll dringt aus seiner Kehle, als er im Rennen einer der Kreaturen, die es wagte sich entgegenzustellen die Halsschlagader durchsticht.

"Don' fall yet lass!"
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Rhianna Morgan
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Post by Rhianna Morgan »

Rhias Keuchen wird stärker und sie schmeckt Blut auf der Zunge. Zu oft schon haben sie die Kreaturen getroffen, wenn auch nicht tödlich bisher.
Sie spürt ihre Kraft schwinden, roter Nebel über allem was sie in der Dämmerung noch erkennen kann. Sie träumt, während ihre Arme und Beine die stundenlang trainierten Kampfbewegungen fast von selber ausführen, täuschen, ducken, zustechen, wegducken, täuschen, wegducken, zustechen...

Sie hört Wolfsgeheul in ihrem Traum, das sich nähert, anschwillt und abebbt, lauter, leiser, aber dann wieder lauter und näher... immer näher...

Rhia wimmert als eins der Wesen einen überraschenden Schlag landet und schafft es gerade noch sich wegzudrehen. Aus dem Gleichgewicht gebracht taumelt sie ungeschickt bei Seite, wird erneut getroffen und zu Boden geschmettert. Blut sickert über Moos.

Die Wölfe nähern sich, und in ihr Hecheln mischt sich Knurren. Sie müssen ganz nahe sein...

Das Wegdrehen geschieht zu spät, und das Mädchen wird von einer der Kreaturen gepackt und hochgehoben. Gegen einen Baum geschleudert. Rhia schreit auf, sie weiß nicht woher sie die Kraft nimmt, ihren Dolch in das Bein des Angreifers zu rammen...

Ein Horn klingt im Abendwind, das Horn das vorhin noch so weit entfernt war... Sie muss träumen, was sollte das Horn hier... Sie weiß jetzt dass sie träumt...

Der Wolf springt aus dem Unterholz hervor wie von einer Sehne geschnellt, er stürzt sich knurrend auf das Wesen das gerade versucht Rhia erneut zu packen. Die anderen Kreaturen wollen ihn angreifen, aber er ist nicht allein. Rhianna steht halb auf, rammt einem der Biester den Dolch von hinten in den Rücken und sieht im selben Moment dass Harald zwischen den Bäumen hervorbricht. Er sieht das Wesen zu seiner Rechten nicht - es wird ihn treffen - Rhia schreit warnend auf -

Danach wird es schwarz um sie
Pranck
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Post by Pranck »

Wie schon einige Zeit lang, verkriecht sich Pranck im Wald. In der Hoffnung ersteinmal seine ruhe zu finden.
Nach einigen Stunden weiterer Wanderung, die für ihn sehr Orientierungslos ist, bemerkt er nun endlich einen Hasen.
Ein großer Hungerskampf tobt in ihm, seit Tagen nichts gegessen...
Es fällt nicht schwer den Hasen zu töten, sie sind nur ziemlich wendig.
Schon nachdem der Hase gefressen wurde horcht Pranck mit verschmiertem Gesicht auf.
Weiter geht es denkt er sich.

Nun kämpft er sich durch das Gestrüpp...
Einige Zeit vergeht als Pranck es nun doch schafft sich heraus zu kämpfen.

Nun stößt er direkt zu Harald, Pranck erkennt ihn noch und läuft weiter in seine Richtung.
Harald Hradradr
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Post by Harald Hradradr »

Kalter stahl blitzt auf und schneidet sich in seinen Arm, dringt durch seinen Lederpanzer, seine Haut, sein Fleisch und prallt schließlich am Knochen ab. Seinen Blick auf die bewußtlos zusammenbrechende Frau reißt er seinen verletzten Arm nach oben, wendet sich einmal rasch und stößt dem Goblin eine grün schimmernde Klinge in die Brust. Laut schreit er auf, lässt seinen Hass und seine Bitterkeit für ihn kämpfen.

"Lass!",

schreit er zu der bewußtlosen Frau.
Die Kreaturen werden langsam wankelmütig und mehr und mehr wird ihr Geschrei zu einem Quiken und Wimmern und schon wenden sich die ersten zur Flucht. Rascheln dringt aus dem Wald und mehr und mehr umnebelt ihn die Kriegswut. Wuchtig wirft er seinen Dolch einer Kreatur in den Rücken, die sich anschickte die bewußtlose Frau fortzuschleifen. Zwei Sprünge später ist er über dem Goblin, reißt ihm den Kopf nach hinten und stößt mit einem weiteren Dolch in die Leber der Kreatur, ehe er sie seitlich davonschleudert.
Den Ork, der langsam aber sicher ebenso zum Kampfplatz gelangt nimmt er gar nicht wahr, ebensowenig wie die vereinzelten Wunden, die ihm beigebracht wurden. Wie in trance wendet er zunächst seinen Blick auf den Wolf an seiner Seite, der etwas Blut von seiner Hand leckt. Barsch fährt er ihn an:

"Hunt 'em dun lad, hunt 'em dun!"

Deutet dann mit einer Hand hinter sich und der Wolf springt ohne zu zögern wieder in die Dunkelheit. Rings um im Wald raschelt und knackt es, Schreie, Knurren, Lärm. Doch langsam ebbt er ab und die Geräusche entfernen sich.
Nicht mehr weiter auf das hinter sich achtend kniet er sich hin, hebt mit einer Hand den Kopf der Frau etwas an und fingert mit der anderen nach einem kleinen Fläschchen an seinem Gurt. Mit einem Biss zieht Harald den Korken heraus und flößt der Frau die grünliche bittere Flüssigkeit ein.

"Drink th't lass, 't will 'elp ye. 't 's healin' "

Zwar trank sie nicht, doch war er es noch gut gewohnt, viel zu gut, einer bewußtlosen Person Flüssigkeiten zu verabreichen. Die Bilder vor seinem inneren Auge vermischen sich kurzzeitig mit der Wirklichkeit. Ein heiseres viel zu weiches:

"Awake! Awake!",

dringt über seine Lippen. Er bettet ihren Kopf auf etwas Moos, welches in greifbarer Nähe lag und lässt sich schwer schnaufend nach hinten fallen, zieht die Knie an und bettet seine Unterarme darauf. Ein tiefes Brummen von sich gebend starrt er gebannt auf die Frau.
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Kranek
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Post by Kranek »

Eine letzte Runde drehend stapft Vigalf in seiner Rüstung durch den Wald. Gerade will er sich zur Mark wenden, als er ein wohlbekanntes Geräusch aus dem Wald hört. Auch wenn der klare Ruf nicht mehr viel mit den Geräuschen gemein hat, die er früher von ihm hörte, erkennt er darin Harald.
"Lang nimma gesehen den Kerl...was macht der denn noch im Wald?"
Mit Schild und Langschwer in der Hand bahnt sich Vigalf seinen Weg in das Dickicht, dem Ruf des Markers folgend...
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Rincewind
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Post by Rincewind »

„Was sind denn die Grünlichen so aufgeregt?“, fragt sich Reinecke Fuchs, als er durch den Wald streunt. „Ich kann das ja schon riechen!?“, sagt er zu sich selbst und schnuppert demonstrativ. Seine Ohren wackeln kurz in alle Richtungen, er duckt sich unter einen Farn. Zwei hässliche Füße, trampeln an dem Fuchs vorbei. Der Grünliche schreit jämmerlich und Reinecke hält sich unbeholfen die Ohren zu. Neugierig geworden, schleicht der rote Pelz dem jammernden Grünlichen nach. Es dauert nicht lange und Reinecke erblickt einen schmutzigen Erdhaufen. „Das ist also ihr, nun ich bin mal großzügig und sage Bau…“, murmelt der Rote, und denkt dabei an seinen eigenen, der viel gemütlicher ist. Von einem Hasen! Meister Lampe wollte ihn nicht gleich aufgeben. Doch letztendlich endete der Fuchs im Bau und Meister Lampe im Fuchs. Schnell huscht Reinecke hinter ein Gebüsch und unzählige grünliche Füße trampeln an ihm vorbei. Der Rote blickt wieder hoch: „Nun alle weg?“, „Dann wollen wir mal sehen ob der Fuchs, das bin ich, nicht etwas leckeres zu fressen findet.“, meint er und huscht los. „Gegrillter Hase!“, denkt er sich und etwas Speichel rinnt ihm aus dem Maul, während er in das schmutzige Erdloch stolziert.
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Rhianna Morgan
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Post by Rhianna Morgan »

Rhia nimmt wieder Dinge wahr, sie hört Haralds Stimme wie durch eine dichte Nebelwand. Vorsichtig öffnet sie die Augen, aber sie kann noch nicht viel erkennen. Ein bärtiges Gesicht, dass auf sie niederblickt...

Das Mädchen richtet sich auf, sinkt sofort wieder in sich zusammen und versucht an ihren Kopf zu fassen: "Ooooh... oh ihr Götter... Verdammt..."

Sie hört Harald leise lachen, und verzieht das Gesicht ein wenig, nicht nur wegen der Schmerzen, sondern vor allem wegen des bitteren Geschmacks in ihrem Mund.

"Du hast mir da was eingeflösst... Das war knapp... Verdammt knapp..."
Mit einer Geste bedeutet Harald ihr zu schweigen. Rhianna nickt leicht und drinkt widerstrebend noch ein paar Schluck von dem bitteren Heiltrank. Fast im selben Moment spürt sie, wie er von innen heraus ihre tiefsten Wunden verschließt. Als sie glaubt genug zu haben, schüttelt sie leicht den Kopf und Harald nimmt die Flasche wieder an sich.
"Womit habe ich so viel Freundschaft verdient, kannst du mir das mal erklären?" murmelt sie, der Trank schläfert sie ein wenig ein. "Du riskierst dein Leben für ein Mädchen dass du kaum kennst... Nicht dass ich mich darüber beschweren würde..."
Sie muss erschöpft kurz die Augen schließen, und kann so seine Reaktion nicht sehen, über ihrem eigenen Gesicht liegt dagegen ein leichtes, trauriges Lächeln.
Harald Hradradr
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Post by Harald Hradradr »

Harald setzt sich etwas gerader auf, und hört ihr für einen Moment mit einem grimmen Grinsen im Gesicht zu. Aufstehend und etwas Reisig und Holz zusammensuchend spricht er:

"Hae nae 'oney with me. So live with th' bitter taste lass."

Ein heiseres leises Lachen kommt über seine Lippen. Mittlerweile genügend Trockenes zusammengeklaubt schichtet er es und schlägt mit seinem Dolch gegen einen kleinen schwarzen Stein. Funken sprühen und ergießen sich über das trockene Reisig, welches alsbald zu glühen beginnt. Ein paar mal pustet er und schließlich flackert eine kleine Flamme in der Dunkelheit. Vorsichtig legt er einige kleinere Holzstücken dazu und die Flamme wird größer und heller, erleuchtet die Szenerie. Die Umrisse einiger toter Goblins werden erkennbar, gelblich rotes Leuchten dort, wo metallene Waffen liegen. Tief brummend reicht er ihr einen Wasserschlauch.

"Yer ey fine lass, ye ken? Felt 't th' day ah saw ye. Th' day when ye looked deep'r than most. Yer nae one o' th' people who only look 't th' clothes o' someone or 't their shallow behavior."

Nachdem sie einige Schluck Wasser getrunken hat zieht er sein Fell von der Schulter und wirft es ihr über. Legt dann etwas weiteres Holz ins Feuer und spricht weiter zu ihr, eine merkwürdige Ruhe liegt in seinem Ton.

"Taught ye t' fight, didn't ah? Ye did well 'ere lass."

Langsam wischt er seine blutverschmierten, rußigen Hände an seiner Lederhose ab, zieht die Augenbrauen zusammen und legt den Kopf leicht zur Seite. Schroff spricht er weiter.

"Ey fool ye were t' come 'ere lass! Brave....but fool."

Die Stirn tief runzelnd trinkt er selbst einen Schluck Wasser aus dem Trinkschlauch, greift dann nach seinem Horn und bläst abermals hinein. Setzt es ab und blickt etwas beunruhigt zu der jungen Frau. Für einen Moment lauscht er den Geräuschen des Waldes spricht dann weiter zu ihr.

"'ts nae th' time t' debate th't lass. Lots o' blood ye hae' lost. Hope 'em can 'ear me. Ye should hope th't too lass. Yer wounds need treatment. Th' healin' potion won't heal everythin'."

Gemächlich zieht er ein Tuch aus seiner Tasche und tränkt es mit dem letzten Wasser aus dem Wasserschlauch, rückt ein Stück näher zu ihr und wischt ihr Gesicht etwas sauber. Lachend wirft er sich wieder ein Stück zurück und blickt angespannt in eine bestimmte Richtung.

"Ye look like ey Norodaj, lass. Th' woods 're nae suited t' ye. Mayhap will one day, but not yet."

Die Augen verengend lauscht er wieder und ein Grinsen huscht über sein Gesicht gefolgt von einem weiteren tiefen Stirnrunzeln. Leise murmelt er zu sich:

"What 'as happend lass...what. What drove ye out 'ere."
Pranck
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Joined: Tue Oct 30, 2007 10:38 pm

Post by Pranck »

Pranck ist nun bei den beiden angekommen, wie es scheint hat er den Kampf beobachtet...desintressiert...
Er steht nun vor den beiden, ein tiefes Grunzen ertönt.

"Was ihr mach hier ? Wenn nicht könn Kämpf dann ..."
Nun bemerkt er Harald mit geweiteten Augen.

"Du...du !"

Jetzt bleibt der Ork Stirnrunzelnd vor ihnen stehen.
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Rhianna Morgan
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Post by Rhianna Morgan »

Rhia blickt Harald nicht an, als sie leise sagt: "Manchmal tun Menschen sowas nicht aus Tapferkeit, Harald. Weißt du, ich war dumm, aber ich hatte auch keinen Moment vor gegen diese Goblins zu kämpfen und zu gewinnen. Es ging nie ums Überleben. Ich bin geflohen, in eine neue Gefahr hinein, das hat nichts mit Mut zu tun."

Sie seufzt und sieht ihm in die Augen. "Es gab Momente in der letzten Zeit, da wollte ich nicht mehr leben. Aber ich konnte es nicht tun... nicht selber... ich bin gut im Überleben, aber nicht sehr gut im Sterben."

Rhia schüttelt leicht den Kopf. "Das klingt sicher furchtbar... aber ich dachte ich könnte es beenden, hier, eines Tages. Und dann begann ich das, was ich am besten kann: Überleben, auch wenn das hier kein Ort für mich ist."

Sie starrt jetzt in die Flammen. "Heute nacht ist mir etwas klar geworden, was ich vergessen hatte. Ich hätte daran denken sollen, aber ich hatte es vergessen."

Ihr Blick senkt sich in seine Augen, und in ihrer Stimme liegt mehr Verzweiflung, als so ein junger Mensch haben sollte.

"Ich hänge an diesem Leben. Ich liebe es, so nutzlos und traurig und fehlgeleitet es sein mag. Ich liebe es. Ich hätte längst tot sein können - aber ich habe mich anders entschieden, als es dafür zu spät war... ich habe mich entschieden zu leben. Wenn du nicht gekommen wärst... Dann hätten sie mich trotzdem umgebracht."

Rhia wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel, während sie wieder ins Feuer starrt. Eine Zeit lang ist es still, dann sagt sie leise: "Ich schätze das ist der Grund warum so viele Menschen Freunde wollen. Freunde lassen dich nicht einfach so sterben."

Jetzt erst bemerkt sie den Ork. "Du hast Recht: Wenn man nicht kämpfen kann, soll man es lassen. Und nein - du irrst dich. Wenn man nicht kämpfen kann, sollte man es schnell lernen."
Harald Hradradr
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Post by Harald Hradradr »

Harald dreht sich halb zu dem Ork um und knurrt ihn an. Seine Hand wandert zu seinem Dolch und fest umfasst er den Griff.

"Ye!? What 're ye doin' out 'ere....Orc. Ey step furth'r an' ah shall teach ye who can fight. Get lost before ah shall teach ye anyway!"

Als der Orc stehenbleibt mustert ihn Harald für eine Weile, wendet sich dann brummend von ihm ab. Seine Hand umfasst noch immer den Griff seines Dolches und sein Arm ist angespannt, bereit jederzeit den Dolch zu ziehen und einen Wuchtigen Hieb zu vollführen.

"Lass, lass, lass. Ye're right. Friends don' let ey friend die. Ey lesson ey friend taught me."


Mit seiner freien Hand zupft er demonstrativ an seinem Mantel und grinst schief.

"Yer work, lass, yer work for ey friend. Were yer very own words lass, as ye gave 't me. An' ah don' forget friends."

Die Augenbrauen zusammenziehend und etwas barscher fährt er fort:

"An' don' tell me ev'r 'gain ye're worthless. There 's nae worthless life, lass. Life might feel worthless when ye don' hae' someone t' share 't with. Don' forget yer friends lass. 't 's selfish 't forget 'em."

Leicht wendet er seinen Kopf zur Seite und späht aus den Augenwinkeln, um zu sehen, ob der Ork noch immer dort steht, eine Bewegung des Orkes konnte er bis dahin nicht wahrnehmen.
Pranck
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Post by Pranck »

Pranck schneidet eine Grimasse zu Harald, seine Hauer ragen etwas heraus.
Er würde gerne wissen wie fest Haralds Haupt auf dem Körper sitzt, doch es geht nicht.

"Weiter muss...müssen denk, denk Pranck denk !"

Noch will er zur Seite gehen. Pranck spricht etwas leiser für sich selbst.

Dumme Mensch....
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Kranek
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Post by Kranek »

Als er schon fast denkt, Harald nicht finden zu können, lockt ihn ein neuer Hornruf noch tiefer in den Wald. Der Richtung folgend, stößt Vigalf nach einigen Minuten auf erste Goblinleichen. Scheinbar wurden sie von einem Raubtier getötet. Aus Sorge über Harald beschleunigt Vigalf seinen Schritt und stapft durch das Unterholz.

Als er durch die Bäume den Feuerschein bemerkt verlangsamt er seine Schritte wieder. Vorsichtig nähert er sich der kleinen Lichtung und horcht in die Nacht...
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Rincewind
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Post by Rincewind »

Mit vollem Wanst lässt sich Reinecke Fuchs hinter einem ungestürzten Baum plumpsen. „Noch immer aus, die Grünlichen.“, murmelt er, dreht sich rülpsend auf den Rücken und streckt die Läufe vom Körper. „Haben wohl was Wichtiges vor. Ganz aufgeregt war der.“, schmunzelt der Fuchs: „Der der die Anderen geholt hat.“ Er lächelt ins Blattwerk. „Und dann nehmen alle ihre Waffen und laufen in den Wald. Und der alte Reinecke, also meinesgleichen, hat das köstlichste Festmahl seit Zeiten.“ „Unglaublich!“, denkt er sich noch, bevor Der Rote sich zurück in seinen Bau trägt. Bevor er im Unterholz verschwindet sagt er es noch einmal laut vor sich hin: „Unglaublich!“

((Soll bedeuten das einer der entkommenen Goblins Verstärkung geholt hat. Und jetzt ne Menge Goblins auf die Chars zukommen. PM falls ich das OOC löschen soll, weil ihr sowieso verstanden habt))
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Rhianna Morgan
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Rhia lächelt matt, Haralds freundliche Worte haben ihr scheinbar gut getan. Sie versucht sich ganz aufzurichten, fällt aber mit einem Schmerzenslaut zurück.

„Ich fürchte ich brauche noch etwas Zeit… Wir müssen also noch hier bleiben.“

Ein Knacken im Gebüsch lässt den Norodaj aufsehen, Rhianna wendet erschrocken den Kopf. Es ist wieder der Wolf, der Harald anblickend mit dem Schwanz wedelt, dabei fröhlich hechelt und sich dann erstaunlich zutraulich dicht neben das Mädchen legt, wie um sie zu beschützen.
Langsam legt Rhia die Hand und streichelt den Kopf des Tiers. Der Wolf blinzelt genüsslich in Haralds Richtung, er sieht sehr selbstzufrieden aus, hatte wohl eine erfolgreiche Jagd.
Rhia lässt die Hand sinken und zieht die Felldecke dichter um sich. In der Ferne schreien ein paar Käuzchen, und der Mond wirft silbrige Schleier durch die Blätter, die sich mit dem knisternden Flackern der rotgoldenen Flammen verweben.

„Hast du eigentlich meinen Mantel gefunden? Nein? Der liegt jetzt wohl irgendwo… auf dieser Lichtung… ach, nicht so wichtig, ich kann mir ja einen neuen nähen…“

Sie lächelt Harald noch einmal zu, in ihren Augen ist noch immer tiefe Traurigkeit, aber auch ein hoffnungsvoller, glücklicher Schimmer, immer wenn sie in seine Richtung schaut.

„Gute Nacht – Freund.“

Rhia lehnt sich zurück und schließt erschöpft die Augen. Ob sie schon schläft ist aber nicht klar, denn ihre Finger kraulen wie selbstvergessen den weichen Hals des Wolfes.
Harald Hradradr
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Post by Harald Hradradr »

Als der Wolf zurückkehrt und sich nach einer Begrüßung bei ihm zu Rhianna legt scheint der Norodaj das erste mal tatsächlich freundlich zu lächeln. In ein kurzes zufriedenes Brummen legt er leise die Worte:

"Fine lad."

Er zieht langsam den Dolch den er so fest umklammerte und greift nach einem herumliegenden Ast. Er schnitzt ein wenig an dem Stück Holz herum und wirft nach kurzer Zeit das übriggebliebene Material in das flackernde Feuer. Ab und an blickt er zu der jungen Frau.

"Ferget yer cloak, lass. 'n need ah hae' one. 't 's mah last worry. Try t' sleep. Ye could need some rest. An hour, nae more."

Harald wischt sich einmal mit dem Ärmel über sein Gesicht und streckt seinen Hals etwas, ehe er sanft ein paar mal nickt.

"Seems ye hae' 't least two friends lass."

Fast fröhlich tappt er dem Wolf ein paar mal auf den Rücken.

"'e 's good eyes, ye ken?"
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Rhianna Morgan
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Post by Rhianna Morgan »

Rhia lächelt leicht während sie wirklich einschläft. Die letzten Tage waren sehr anstrengend für sie.

Im Schlaf wirkt sie zum ersten Mal wieder weniger wie eine junge Frau und mehr wie ein Kind, und auf ihren Zügen liegt eine echte Entspanntheit und Friedlichkeit, die sogar ein Lächeln um ihre Lippen spielen lassen.
Harald betrachtet sie eine ganze Zeitlang im Schlaf, der Wolf legt den Kopf ab und schließt die Augen, dabei aber immer mit den Ohren spielend. Wenn sich jemand nähern würde, würde er es bemerken, noch ehe der Jemand auf fünfzig Meter herangekommen wäre.

Nach einer Weile verzieht sich das Gesicht der Schlafenden und sie wirft sich unruhig herum. Sie murmelt immer wieder unverständliche Satzstücke und Namen vor sich hin, und der Wolf schreckt aus seinem Dösen hoch.

Seine Worte konnten ihre Dämonen wohl ebenso wenig vertreiben wie der heftige Kampf und ihre Entscheidung, weiterzuleben

((Wird IG aufgelöst, wir treffen uns entweder heute -6.4.08 - um 15.00 oder morgen abend. Ort ist noch nicht klar, ich ändere das hier sobald sich neues ergibt. Wer benachrichtigt werden will, oder Vorschläge hat, pm an mich))
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