Abschied nehmen... ((closed RP))

General roleplaying - No OOC-posts, please! / Allgemeines Rollenspiel - Bitte keine OOC-Posts!

Moderator: Gamemasters

Post Reply
User avatar
Boindil
Posts: 225
Joined: Thu Oct 12, 2006 8:23 pm
Location: Im Land vo Chääs und Schoggi...
Contact:

Abschied nehmen... ((closed RP))

Post by Boindil »

4 Monate war Boindil nun schon gereist, 4 anstrengende Monate lagen hinter seit er Gobiath verlassen hatte um endlich seinen Vater zu finden oder so hoffte er…

Boindil’s Füße brannten, seine Kehle war trocken und der Proviant neigte sich auch dem Ende zu. Tagelang schon streifte er durch weite grüne Ebenen, ohne ein Lebenszeichen von einem Lebewesen zu sehen und die Berge, welche sein Ziel waren, kamen nur sehr langsam näher. Müde und erschöpft schleppte er sich einen weiteren Hügel hoch und endlich, er konnte sie sehen, die Tore Goldberg’s, sie waren nur noch einige Meilen entfernt.
Mit wieder neuem Mut kehrte auch die Kraft in seine Beine zurück und sie trugen ihn stetig vorwärts. Nun konnte er schon die Wachen erkennen, ihre prächtigen goldenen Rüstungen glänzten faszinierend in der Mittagssonne.
>Irmorom zum Gruße Bruder, willkommen in Goldberg. Lasst mich euch helfen!< kam ihn eine der Wachen entgegen. Die Wache sah sofort das Boindil eine schwere Reise hinter sich hatte und half ihm die letzten Meter, bis in die Hallen Goldberg’s hinein, sein Reisegepäck zu tragen.
>Was führt euch hier her Bruder?< fragte die Wache Boindil, welcher grade seine Sachen ablegte und sich schnaufend darauf setzte. >Könnt ich vielleicht etwas Wasser haben, meine Kehle ist trocken, seit 2 Tagen kein Wasser…< die Wache nickt und schnürte einen kleinen Lederbeutel von seinem Gürtel ab und reichte sie Boindil.
Es war ein herrliches Gefühl wie das kühle Nass die trockene Kehle hinunter ran und sie mit Wasser benetzte.
>Mein Vater…< fing Boindil an zu reden als sein Durst gelöscht war >…ich bin wegen meinem Vater hier. Brendill Al’Ad Kàzár…<

Die Wache erzählte Boindil das Brendill, sein Vater, Goldberg schon vor über 40 Jahren verlassen hatte kurz nach Einkill, Brendill's Bruder. Auch erzählte er ihm das die Eltern der beiden vor nicht allzu langer Zeit getötet wurden, grausam getötet wurden.
Bestürzt über den Tod seiner Großeltern und darüber das die Hoffnung seinen Vater zu finden in alle Winde geschlagen wurde machte er sich sogleich wieder fertig zum Aufbruch. Die Wache riet ihm jedoch sich noch einige Tage zu erholen, er würde in der Zwischenzeit die Vorbereitungen treffen.

2 Tage nach seiner Ankunft brach Boindil wieder auf, ausgerüstet mit neuen Proviant und erholt machte er sich wieder auf die lange Reise zurück nach Gobiath, er hatte Schreckliche Nachrichten für seinen Onkel Einkill im Gepäck…
User avatar
Boindil
Posts: 225
Joined: Thu Oct 12, 2006 8:23 pm
Location: Im Land vo Chääs und Schoggi...
Contact:

Post by Boindil »

Etwa zur selben Zeit auf Gobiath, in der Feste Silberbrand’s…

Einkill saß wie so oft im Tempel Irmorom’s, vertieft in seine Studien merkte er nicht was außerhalb von Silberbrand passierte. Die Gerüchte über einen vermummten Zwerg der durch die Wildnis streift und die Tiere in den Wäldern abschlachtet drangen nie an sein Ohr…

Glóin war dieser vermummte Zwerg, Einkill’s Bruder, früher wurde er Brendill genannt, doch nach einem schicksalhaften Ereignis nannte er sich Glóin Battleaxe. Es war die Zeit als der Dämon in seinem Inneren begann sich zu regen und nach und nach die Kontrolle über Brendill’s Geist gewann.
User avatar
Boindil
Posts: 225
Joined: Thu Oct 12, 2006 8:23 pm
Location: Im Land vo Chääs und Schoggi...
Contact:

Post by Boindil »

Einige Tage vor Boindil’s Rückkehr nach Gobiath, etwas seltsames geschah in den Kupferbergen…

Glóin weilte nun schon wieder einige Monate auf Gobiath, er wurde von seinem Klan, dem Klan der Schwarzklinge oder auch nur Zwergentöter genannt, nach Gobiath zurück geschickt um sein Werk zu vollenden. Die Eltern Einkill’s, seine Zieheltern, hatte er schon getötet und nun lag nur noch der schwierigste Teil vor ihm, die Ermordung Einkill’s.
Schon lange sehnte sich Glóin danach seine Mission endlich zu einem Ende zu führen, doch war er noch zu schwach, gegen einen wahren Paladin Irmorom’s konnte er noch nicht vorgehen, so blieb ihm nichts anderes übrig als durch tierische Opfergaben die Gunst des Blutgottes, seines Gottes, zu erwerben.
Täglich zog Glóin aus seinem Versteck in den Kupferbergen aus um in der Wildnis auf Beutezug zu gehen für seine nächste Opfergabe.

Glóin trat aus seinem düsteren Versteck heraus, die Sonne brannte ihn in den Augen und so schlug er schnell die Kapuze seines Mantels über sein Haupt und lief entlang der Quelle des Troll’s Vein in Richtung Süden. Sein Ziel waren die südlichen Wälder, dort war sein Jagdrevier…
>Verdammt, langsam brauche ich richtige Opfer für den Blutgott…< er grummelte >… ständig diese Tiere als Opfergabe zu empfangen wird ihm nicht genügen. Ich brauche Opfer die ihm würdig sind…< mit einem finsteren grinsen löste Glóin seine Doppelaxt und schulterte sie >…und ich weiß auch schon welche Art von Opfer. Zwerge, Zwerge aus Silberbrand, diese niederen Kreaturen werden ihn glücklich stimmen.< Glóin blieb einen Moment stehen und blickte in das klare Wasser, wie es an ihm vorbei rauschte in Richtung Tal. >Aber ich kann es nicht riskieren, noch nicht, es würde meine Mission gefährden. Es sei denn… Eine dieser Kreaturen würde sich in mein Revier verirren…< grübelnd zog er weiter aber wie so oft war ein Reh das einzige was er erlegte und mit zurück in seine Versteck nahm.
User avatar
Boindil
Posts: 225
Joined: Thu Oct 12, 2006 8:23 pm
Location: Im Land vo Chääs und Schoggi...
Contact:

Post by Boindil »

Boindil stand gerade am Bug des Schiffes, als in der Ferne endlich land auftauchte. Gobiath. Er war endlich zurück, doch war er nicht sehr froh darüber, er hatte sein Ziel nicht erreicht seinen Vater zu finden und er hatte Schreckliche Nachrichten im Gepäck.
In ruhe packte er all sein Hab und Gut in seiner Kajüte zusammen und machte sich bereit von Bord zu gehen…

Als er durch die Tore des süd-westlichen Wachturms in Trolls Bane trat und seinen Weg in die Taverne machte, kamen ihn Bruchstücke von einem Gerüchte entgegen.
>…hast du gehört…< fragte eine Elfe einen Mann >...in den südlichen Wälder zieht etwas seltsames seine Kreise…< die Elfe schaute sich leicht ängstlich um. >Ja, hab ich, es soll eine kleine vermummte Gestallt sein, es mordet Wild…< sagte der Mann.
Aber Boindil achtet nicht weiter darauf, weil es ja nur Gerüchte waren.
Schweigend setzte er sich an den Tresen und bestellte ein Bier bei Borgate. Lange überlegte Boindil wie er die schreckliche Nachricht vom Tod Einkill’s Eltern überbringen sollte, doch konnte er keinen wirklich guten Schluss finden.
Und wieder, als es Abend wurde und die Sonne rötlich strahlend sich im Westen versteckte, füllte sich die Taverne und weitere Bruchstücke des seltsamen Gerüchts drangen an Boindil’s Ohr.
Ohne es wirklich zu wollen lauschte Boindil ihnen und irgendetwas kam ihm merkwürdig vor, er konnte es sich nicht erklären aber irgendwie fingen die Gesichten an seine Neugier zu wecken…
Spät am Abend, als Boindil sich endlich durchgerungen hatte, machte er sich alleine auf den Weg nach Silberbrand.
Er hatte sich eine kleine Notiz gemacht wie er es seinem Onkel am besten beibringen sollte, diese studierte er immer wieder auf dem Weg, bis plötzlich…
User avatar
Boindil
Posts: 225
Joined: Thu Oct 12, 2006 8:23 pm
Location: Im Land vo Chääs und Schoggi...
Contact:

Post by Boindil »

…bis plötzlich eine kleine Gestalt in einiger Entfernung an ihm vorbei huschte. Boindil sah das diese Gestalt etwas auf ihrem Rücken transportierte, konnte aber nicht ausmachen was es war.
Wieder überkam ihn dieses Merkwürde Gefühl, er fühlte sich zu dem Wesen hingezogen. Doch weigerte er sich >Warum sollte ich dem Ding folgen…?< frage er sich, aber dennoch, nach einiger Zeit als die gestallt schon fast zu weit weg war um ihr zu folgen entschloss er sich ihr zu folgen.

Langsam schlich er hinterher, seinen Bärenfellumhang um sich gewickelt um sich durch seine, im Mondlicht, glänzende Rüstung nicht zu verraten.
Immer wieder, wenn er schon zu nah dran war blieb er einen Moment stehen und kritzelte hastige Buchstaben auf seine kleine Notiz. Nun waren sich schon weit aufgestiegen in den Kupferbergen, das rauschen des Trolls Vain, welcher neben Boindil hinab floss, erlaubte es ihm immer weiter aufzuschließen, das Wesen vor ihm konnte seine schweren Schritte nun nicht mehr hören die er durch seine Stahlstiefel erzeugte.
Immer wieder drehte sich das Wesen um und spähte in die Nacht um zu sehen ob ihm etwas folgte, doch es sah nichts.
Boindil war nun schon soweit an das Wesen heran gekommen es er erste deutliche Umrisse erkennen konnte. Breite Schultern und eine sonst kräftige Statur ließen ihn schätzen das es ein Zwerg sein musste, doch warum sollte ein Zwerg allein hier in den Kupferbergen hausen wenn doch Silberbrand nicht weit weg lag…
Etwas weiter oben am Hang, dort wo die Quelle des Trolls Vain’s war, sah Boindil Licht flackern, ein kleiner Höhleneingang aus dem Licht drang das durch die tanzenden Flammen von Fackeln erzeugt wurde.
Als die Gestalt in den Fackelschein des Höhleneingangs trat sah sie sich ein letztes mal um bevor sie in der Höhle verschwand.
Langsam und vorsichtigen Schrittes näherte sich Boindil dem Eingang, blieb jedoch in sicherer Entfernung noch einmal hinter einem Felsen verdeckt hocken und kritzelte auf seine Notiz. Dann griff er in seine Ledertasche und holte ein kleines Tier hervor, es war eine Ratte. Er hatte die Ratte auf dem Schiff gefangen als er den langen Rückweg nach Gobiath antrat, sie war seitdem sein Kamerad.
Vorsichtig band er die Notiz an die Ratte, nicht zu fest und auch nicht zu lose und schickte sie los…
User avatar
Boindil
Posts: 225
Joined: Thu Oct 12, 2006 8:23 pm
Location: Im Land vo Chääs und Schoggi...
Contact:

Post by Boindil »

Glóin drehte sich noch einmal um bevor er durch den Eingang zu seiner Höhle schlüpfte. Drinnen legte er das Reh, welches er auf seinem Rücken trug ab und begann damit es auszuweiden. Säuberlich trennte er die inneren Organe heraus und legte sie jeweils auf einen Bronzeteller.
Einige Zeit später war er endlich fertig, das Reh war komplett ausgenommen und die “leere“ Hülle wurde in eine Ecke geworfen in der sich andere Kadaver von Hasen, Wölfen und Rehen nur so stapelten. Eine dunkle Wolke von Fliegen schwirrte herauf als das Reh auf die anderen Kadaver traf, eine Weile kreisten sie über ihr neues Mahl bevor sie sich wieder setzten und wild begannen es abzunagen und ihr Brut darin zu legen.
Glóin machte sich derweilen daran auf einem kleinen Holztisch, den er notdürftig zusammen gebaut hatte, alles für eine weitere Opfergabe vorzubereiten.
Doch plötzlich hörte er von draußen das zerbrechen eines Zweigs, langsam drehte er sich um, griff nach seiner Doppelaxt und suchte mit seinen schwarzen Augen den Höhleneingang ab.
Ein merkwürdiges Gefühl durchfuhr ihn…
User avatar
Boindil
Posts: 225
Joined: Thu Oct 12, 2006 8:23 pm
Location: Im Land vo Chääs und Schoggi...
Contact:

Post by Boindil »

Einkill saß da, die Augen geschlossen, die Hände ruhten auf seinen Oberschenkeln und leise murmelte er vor sich dahin. Als hinter ihm mit einem lauten Knall die Tür aufflog und er vor Schreck zusammen zuckte. Grummelnd stand er auf und starrte den hereinstürmenden Zwerg an >Was fällt dir ein so ein Lärm in den heiligen Hallen Irmorom’s…< doch der andere Zwerg unterbrach ihn, nach Luft schnappend reichte er ihm einen Zettel >Eben stand eine Ratte plötzlich neben der Esse und hatte diese Notiz auf den Rücken gebunden, die ist für dich scheint… sehr wichtig…!< stotterte der Zwerg los.
Einkill nickte etwas verwirrt und nahm sich die Notiz vor…

Onkel Einkill,

es tut mir Leid dir diese Nachricht zu überbringen, doch deine Eltern sind tot. Schrecklich ermordet wurden sie.
Vor kurzem war ich in Goldberg wie du mir geraten hattest, doch als ich dort ankam erzählte mir eine Wache das deine Eltern tot seien.
Niemand weiß wer oder was das angestellt hatte…


Es war Boindil’s “Spicker“ und in einer kritzeligen, hastigen Schrift stand darunter noch mehr.


Ich verfolge eine Gestallt in den Kupferbergen.
Es scheint ein Zwerg zu sein.
Ich sehe eine Höhle an der Quelle des Trolls Vain’s.
Komme schnell, ich hab ein merkwürdiges Gefühl und fühle mich irgendwie zu dem Zwerg hingezogen.
Kann es nicht beschreiben, komm schnell!


Mit leicht feuchten Augen zerknüllte er den Zettel in seiner Hand, er konnte sich denken wer dieser Zwerg war, eiligst rüstete er sich, griff nach seiner Doppelaxt und stürmte in die Werkstatt. Dort trug er dem Zwerg welcher ihm eben die Notiz brachte auf so schnell wie möglich Gryphius und Siltaris zu informieren, sie sollen zur Höhle an der Quelle des Trolls Vain’ kommen. Dann griff er seine Doppelaxt und stürmte hinaus…

Einkill wusste schon lange das sein Bruder nicht mehr er selbst war, er hatte die Veränderung miterlebt und wusste wozu Brendill fähig war, langsam kam ihn auch der Verdacht, der grausame Verdacht, das er etwas mit dem Tod seiner Eltern, ihrer Eltern, zutun haben konnte. Aber warum, es waren ihre Eltern…?
Er hoffte mit der Unterstützung Gryphius’ und Siltaris’, Brendill besten Freunde, würde er noch eine Chance haben… Eine Chance worauf wusste er jedoch nicht...
User avatar
Boindil
Posts: 225
Joined: Thu Oct 12, 2006 8:23 pm
Location: Im Land vo Chääs und Schoggi...
Contact:

Post by Boindil »

Langsam näherte sich Boindil dem Höhleneingang, von drinnen kam ihn ein widerlicher Gestank von verwesendem Fleisch entgegen, ihn würde übel.
Mit dem Würgereiz kämpfend näherte er sich weiter, schließlich band er sich einen fetzen Stoff vor die Nase um den Geruch etwas zu vermindern.
Endlich stand er vor dem Eingang. An die Wand gelehnt tastete er sich näherer heran um an der Felswand vorbei ins innere schauen zu können, doch er war unvorsichtig.
Einige Zehenbreit bevor er etwas sehen konnte trat er auf einen kleinen Zweig, welcher mit einem leisen knacken zerbrach.
Mit einem zucken fuhr er zusammen und biss die Zähne zusammen >Hoffentlich bleib ich unbemerkt…< hoffte er, doch dann trat ein Schatten aus dem Eingang der steinigen Behausung.
Aus Reflex fuhren Boindil’s Hände an seinen Gürtel und lösten die beiden Streitkolben.
Langsam trat die Klinge einer großen Doppelaxt aus dem Eingang und Boindil machte sich bereit sein Leben, wenn es denn sein musste, so teuer wie möglich zu verkaufen.
Doch als einen Augenblick später der Kopf des Zwerges aus der Höhle folgte war er wie gelähmt. Dieser Zwerg kam ihm bekannt vor und das merkwürdige Gefühl in seinem Bauch wurde stärker.
Dann drehte sich der Zwerg um und Boindil’s smaragd-grüne Augen und Glóin’s schwarze Augen trafen aufeinander.
Beiden durchfuhr eine unbeschreibliche Wärme, Boindil weil er endlich seinen Vater gefunden hatte und ihn nun zur Rede stellen konnte und Glóin weil er endlich sein Opfer gefunden hatte…
User avatar
Boindil
Posts: 225
Joined: Thu Oct 12, 2006 8:23 pm
Location: Im Land vo Chääs und Schoggi...
Contact:

Post by Boindil »

Kurze Zeit später standen sich beide im inneren der Höhle gegenüber, ihre Waffen noch immer kampfbereit in den Händen.
Bis Boindil endlich das Schweigen brach…
>Vater, bist du es Brendill Al’Ad Kàzár…?< fragte er, sein Gegenüber verengte die Augen, dann weitete er sie wieder und musterte den anderen Zwerg genauer.
>Vater, du nennst mich Vater?< mit gespielter Freundlichkeit trat er langsam auf Boindil zu, doch dieser weichte zurück.
>Aye, du bist es… Mutter, Myrilda, erinnerst du dich?< fragte Boindil.
>Arr… Aye, es ist lange her und du bist ihr, mein Sohn? Was ist mit deiner Mutter?< antwortete Glóin, er musste sich seinem Sohn nähern, solange hatte er darauf gewartet endlich ein würdiges Opfer zu finden und besser hätte es nicht kommen können.
>Tot, sie ist tot… Sie starb wegen dir!< wütend hob Boindil seine Streitkolben und stürmte ohne Vorwarung auf Glóin los.
Glóin konnte gerade noch die Doppelaxt hochreißen und den ersten Schlag abwehren.
>Tot, wegen mir? Ich habe sie schon über 40 Jahre nicht gesehen…< wieder parrierte er die unbeholfenen Angriffe Boindil’s.
>Sei still… Arrr…!< Wutentbrannt mit einem Kampfschrei stürmte Boindil immer wieder auf Glóin los, doch schaffte er es nicht seine Deckung zu durchbrechen.
Ein höhnisches Grinsen trat auf Glóin’s Gesicht, ja, das war sein Opfer und es verlangte, es schrie danach getötet zu werden. Gefühle hatte er keine für seinen Sohn, er war unwürdig, nur ¼ des Zwergentöterblutes floss in ihm. Nie würde ihn der Klan der Schwarzklinge aufnehmen oder als Bruder anerkennen.

Jetzt endlich gab auch Glóin seine defensive Haltung auf und ging in den Angriff über. Boindil kämpfte nach Leibeskräften, doch war er zu unerfahren, seine Angriffe blieben wirkungslos und Glóin machte sich einen Spaß daraus mit ihm zu spielen.
Langsam aber sich er ließen Boindil’s Kräfte nach und seine Schläge verloren an Intensität.
Gut für Glóin, des erbrauchte sein Opfer so unverletzt wie möglich.
Mit einer Finte ließ er Boindil an sich vorbei rauschen und stand nun hinter ihm, mit einem gezielten Schlag wollte er ihn bewusstlos schlagen, doch Boindil machte ihn da einen Strich durch die Rechung, in seinem Schwung den er hatte als er an Glóin vorbei rauschte fuhr er im fallen herum und rammte beide Streitkolben mit voller Wucht in die Hüte Glóin’s. Leicht aufstöhnend sackte er einen Moment zusammen, doch Boindil konnte die Chance nicht nutzen. Er fiel rückwärts gegen die Felswand und schlug sich den Kopf auf. Dick sickerte das Blut heraus und sein Blickfeld verschwamm.
Er merkte wie jemand ihn der Streitkolben entledigte und dann verlor er das Bewusstsein.

Einige Momente später, so kam es Boindil vor erwachte er wieder. Sein Schädel hämmerte einen wilden Takt und der schmerz betäubte seine Sinne immer noch leicht.
Er blickt sich um und suchte Glóin, doch er war nicht zu sehen.
Inzwischen dämmerte draußen schon langsam der Tag, die Sonne trat hervor und warf die ersten Sonnenstrahlen in die Höhle.
Dann tauchte Glóin aus irgendeinem Teil der Höhle auf, mit einem breiten grinsen auf den Lippen stellte er sich über Boindil, die Doppelaxt in den Händen.
Boindil sah das sein letzter Schlag die Rüstung Glóin’s sehr demoliert hatte, einige Metallstücke fehlten an der Hüfte.
Jetzt wo Glóin über ihm stand und seinen Sohn etwas genauer in Augenschein nahm, sah er das sie doch sehr viele äußerliche Gemeinsamkeiten hatten. Doch für Sentimentalitäten war jetzt nicht der richtige Moment, er wollte sein werk so schnell wie möglich hinter sich bringen.
Als Glóin dann schließlich die Axt über seine Kopf hob um den letzten Streich zu führen öffnete Boindil seinen Mund >Willst du das wirklich tun… *hust* … deine eignen Sohn töten?< stöhnte Boindil.
>Ich habe keinen Sohn, du bist ein unwürdiges Würmchen, nicht anderes als den Tod hast du verdient! Genau wie die restliche Brut der Zwerge…< fuhr in Glóin an, Zorn und Wut spiegelten sich in seinen Augen.
Boindil gelang es noch etwas zeit heraus zuschlagen, immer wieder konfrontierte er seinen Vater mit dem geschehenen. Dem Tod seiner Mutter und dem Tod von Einkill’s Eltern.
Schließlich begann Glóin mit seiner Gesichte und Boindil erfuhr alles über seine Vater.
Wie es dazu kam das er so wurde wie er nun war, warum er all diese Morde begannen hatte und noch vieles mehr über den Klan der Schwarzklinge. Dann aber hatte Glóin’s Geduld endlich ein Ende und just in dem Moment, als er mit seinem Sohn letzte Blick austauschte und ihn dann für immer in Cherga’s Reich führen wollte, erschallte eine metallener Ton.
Ein Stein war Glóin gegen den Helm geflogen und dann hörten sie Schritte, schwere Schritte.
Einkill war gekommen, da stand er im Licht der Sonne die durch die Öffnung des Felsen strahlte. Eine unbändige Macht strahlte dieser Anblick auf Glóin aus, er war noch nicht bereit ihm gegenüber zu treten, doch nun hatte er keine Wahl.
Schwer gerüstet, die Doppelaxt in der Hand trat Einkill näher, mit einem Zähne knirschen registrierte er das Boindil verwundet und hilfslos auf dem Boden lag.
Glóin’s trat mit funkelnden Augen von Boindil zurück und stellte sich Einkill gegenüber.
>Arr… Ist das schön! Endlich ist die ganze Familie versammelt…< fröhnte Glóin.
>Wir sind keine Familie, du bist Gesindel, du hast mir meine Familie genommen! Deine Taten werden nun bestraft, für all deine Taten sollst du büßen!<
Entschlossen sprang Einkill auf Glóin zu, Funken stoben auf als beide Axtköpfe krachend aufeinander prallten…
Last edited by Boindil on Sat May 17, 2008 11:11 am, edited 1 time in total.
User avatar
Boindil
Posts: 225
Joined: Thu Oct 12, 2006 8:23 pm
Location: Im Land vo Chääs und Schoggi...
Contact:

Post by Boindil »

Wild kämpften die beiden, es schien als sein keiner überlegen. Beiden gelang es die Angriff des Gegenübers zu parieren. Doch Glóin war klar im Nachteil, seine Rüstung war schwer beschädigt und Einkill hatte seine Schwachstelle schon längst erspäht, doch ergab sich noch keine Gelegenheit diese zu nutzen.
Einige Zeit kämpften sie schon und allmählich verloren ihr Schläge an Kraft, beide sahen nun schon mitgenommen aus, da auch ihre Konzentration schwand erlitten beide leichte Wunden.
Axtkopf krachte gegen Axtkopf, Stiel krachte gegen Stiel, es kam den beiden Kriegern nun schon unendlich lang vor wie sie kämpften.
Boindil lag immer noch in der Ecke, seine Kräfte kehrten langsam doch würde es nicht ausreichen sich in das Kampfgeschehen zu mischen.
Dann auf einmal, Boindil war im Gedanken vertieft wie er seine Onkel helfen konnte schrie Glóin fürchterlich auf. Einkill war es endlich gelungen die Rüstung an der geschwächten Stelle zu durchbrechen.
Seine Doppelaxt wurde durch die Wucht des Schwunges weit in die Hüfte getrieben, bis in das Rückmark. Jegliche Kontrolle über seine Beine verloren stürzte Glóin wie ein nasser Sack zu Boden.
Einkill viel auf die Knie, er war erschöpft, doch er hatte gesiegt. Aber Freude kam nicht in ihm auf, mit traurigen Augen sah er Glóin zusammen sacken und sich wimmernd auf dem Boden krümmen.
Auch Boindil traten die Tränen in die Augen, auch wenn er versucht hatte ihn umzubringen Gefühle waren da für seinen Vater. So schnell er es vermochte rappelte er sich auf und kroch zu Glóin herüber, legte vorsichtig den Kopf seines Vaters auf seinen Schoß und blickte ihn an.
Auch Einkill kam herüber, langsam immer noch zitternd öffnete Brendill seine Augen…
User avatar
Gryphius
Posts: 407
Joined: Mon May 01, 2006 12:06 am
Contact:

Post by Gryphius »

Mit geschlossenen Augen saß Gryphius auf einem Stuhl inmitten des varshikarischen Marktplatzes darnieder, seine Füße an die Tischkante gestemmt, und wippte auf den hinteren Stuhlbeinen hin und her. Leicht beschwipst war er von dem nun schon dritten Kelch des Ciders, der durch die besonders süßen varshikarischen Äpfel recht stark geraten war. Guter Dinge war er, obgleich Varshikar die meiste Zeit - wie gegenwärtig - immer noch zumeist leergefegt war, wie die Konzerthalle eines Gnom-Sängers: Die überaus enervierende Erkältung war gewichen, und ihm war eine gewichtige Aufgabe anvertraut worden, die ihn über den Ärger der vergangenen Tage vergessen machte.

Immer wieder ließ er seine Gedanken in die Ferne schweifen, was wohl seine entschwundenen Freunde gegenwärtig trieben. Und immer wieder verfingen sich seine Gedanken bei Siltaris - wenn er mit keiner Aufgabe betraut war, so war sie es, die sein Denken bestimmte, und immer waren es ihre grünen Augen, welche sich in seinem Geiste hervortaten, sobald er die Augen schloss. Doch da ihnen der Lauf der Dinge kaum mehr gemeinsame Momente zuerkannte, ließ er stattdessen all die Zeiten nochmal revue passieren, die sie gemeinsam schon erlebt hatten, bis zurück zu den ausgelassenen Zeiten, in der sie, er und Brendill ein wahrlich furioses Dreiergespann gebildet hatten. Immer wieder schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen, als er sich entsann, wie er einst Brendill den Stuhl unter den Füßen weggetreten hatte, und sie einst Silti recht böse über das Ohr gehauen hatten, was ihr warmes Gemüt ihnen dennoch verzieh.
»Fürwahr, das waren glückliche Zeiten - als hätte ich noch einmal 'Kind' sein dürften.« sprach er zu sich selbst, und seufzte in seliger Nostalgie,...

...bis seine Idylle jäh zerrissen wurde durch einen hektischen Zwergen, der da in die Stadt gestürmt kam, und seinen Namen brüllte:
»Messerzunge! Gryphius Messerzunge!« Geschwind nahm Gryphius die Füße von der Tischkante, und ließ seinen Stuhl nach vorn fallen. Wenig angetan von der plötzlichen Zerstörung seines Tagtraums wandte er sich zu dem Zwergen zu, und erkundigte sich, was dieser wünsche. In hastiger Rede, beinahe ohne Luft zu holen, überbrachte er Einkills Kunde aus Silberbrand, und Gryphius weitet erstaunt die Augen. »Herr Zwerg, ich vermag nicht zu ersinnen, was euch dazu bewogen hat, den Versuch zu unternehmen, mich zu verballhornen - Glóin hat diese Insel lange schon verlassen, und wäre er noch hier, so hätte er sich gewiss schon bei seinen alten Freunden zu einem fröhlichen Gelage eingefunden.«

Völlig absurd erschien ihm der Gedanke, jener Freund aus vergangenen Tagen sei zu solcher Schandtat imstande, wie sie ihm unterbreitet wurde. Doch der Zwerg schien unbeirrbar in der Starrheit seiner Ansicht. Er trat schließlich an Gryphius heran, dessen Gesichtszüge sich nun sorgenvoll verzogen hatten, und sprach in beinahe angsterfüllter Stimmer: »Wahrlich, ich sage euch: Von eurem einstigen Freund ist nur noch ein mordendes 'Ungeheuer' geblieben! Doch wenn ihr Einkill bei seinem Unterfangen helft, so wird vielleicht seine Erinnerung an eure einstige Freundschaft wachgerüttelt! Doch die Zeit verrinnt!« Allmählich verflogen Gryphius die Annahmen, dass er es hier mit einem grimmen Scherz zu tun haben könnte, und geschwind schwang er seine Tasche über die Schulter, und hastete zu diesem eigentümlichen Transporter, welcher ihn schnurstracks nach Silberbrand brachte.

Dort angekommen lenkte er sogleich seine hastigen Schritte in Richtung Kupfergebirge, doch schnell verlief er sich inmitten der zerklüfteten Felsen. Nervös musterte er seine Umgebung, sich in Gedanken ausmalend, was sich hier wohl für ein wildes Getier umtreiben mag. Noch eine Weile streifte er umher, bis sein Gehör misstönende Laute vernahm: Klirren, und der dumpfe Schlag von Holz auf Holz.
»Wie bei einem Duell, geführt mit....'Äxten'!« Sofort nahm Gryphius die Beine in die Hand, und rannte wie der Wind dem Geräusch nach - immer näher und näher kam er ihn, und siehe! Alsbald war endlich die Quelle des Troll's Vein in seinem Blickfelde, und die Geräusche waren nahe. Wie ein Messer schnitten sie durch die Stille, und nun waren auch röhrendes Gebrüll zu vernehmen - Oger wahren es wohl kaum, denn im Gegensatz zu deren tumben, ausdrucklosen Gebrüll schwang in jenen, die ihm zu Ohren drangen, tollkühner Hass und schrecklichste Verwünschungen mit.

Zögerlich setzte er einen Fuß vor den anderen, ich Richtung Höhleneingang, aus denen der misstönende Gesang von Tod und Verderbnis drang, unterlegt von einem wahrlich anwidernden Geruch, der wie ein stickiges Gewölk auf der Luft lastete, und Gryphius bald schon zwang, sich die Nase zu verschließen, und nur noch zu atmen, wenn's sein musste. Er war schon recht nahe am Höhleneingang, der sich gähnend wie der Schlund des Todes vor ihm auftat. Plötzlich jedoch ging ihm ein gellender Schrei durch Mark und Bein. Ein Schrei, der - obgleich von Schmerz verzerrt - ihm auf erschreckende Weise bekannt vorkam. Mit einem Mal verstummte das Kampfgetöse, und gespenstisches Schweigen trat an dessen Stelle. Auch wenn sein Wille sich ihm entgegenstellte, führten seine Füße ihn doch immer näher an den Höhleneingang heran, bis er schließlich im Bogen stand, und nun der Ursache dieses Lärms gewahrte.

Ein Anblick, welcher ihm die Augenaufriss, und sein Beine einsacken ließ: In einer modrigen Höhle, der Boden glitschig von vergossenem Blute, sah er nun erstmal seit langem seinen alten Freund wieder, gerichtet durch seinen eigenen Bruder, im Beisein seines eigenen Sohnes. Wortlos kniete Gryphius am Höhleneingang, und verharrte gelähmt vor Entsetzen mit seinem Blick in dieser todesschwangeren Szenerie.
User avatar
Siltaris
Posts: 329
Joined: Tue Apr 04, 2006 8:32 pm
Contact:

Post by Siltaris »

"Fünfzehn, sechzehn, siebzehn,...", zählte Siltaris zu sich selbst, während sie durch Eliza's Laden mit langen Schritten ging. Jäh wurde sie unterbrochen, als die Tür neben Onor aufflog und ein Bote hereingestürzt kam. Der Bote verbeugte sich tiefer als sie gewohnt war und hielt ihr ein versiegeltes Pergament hin, welches sie an sich nahm und den Boten daraufhin entließ. Sie zog einen Stuhl zurück und setzte sich dann an den Tisch. Noch eine Notiz auf einem Perganemt: "...11 breit..", dann machte sie sich daran das Siegel zu brechen und die Notiz zu lesen.
Es war die Handschrift ihres Adjutanten. Scheinbar hatte er es mal wieder geschafft Staatsbesucht zu vergraulen und sich der Sache selber anzunehmen. Sie überflog die Zeilen zunächt nur, hat der Adjutant doch in der Regel ein gutes Gespür für wichtigen und weniger wichtigen Besuch. "...ich wäre gespannt zu sehen, wie er mit Jarl Tjalf umspringt", dachte sie bei sich selbst als sie die Zeilen las.
Von einem Zwergen war die Rede, welcher sie zu sprechen suchte. Darüber nachdenkend, dass es wohl die grobe Redensart war, welche es dem Zwergen verwehrte zu ihr geleitete zu werden, las sie weiter. Der Adjutant hatte scheinbar nicht genau zugehört, was der Zwerg erzählte, war es doch größtenteils nur ausladendes Geschwafel, welches ihr Auge ertragen musste.

Doch dann fiel ihr Blick auf den Namen "Al'Ad Kàzár". Wie ein Schauer lief ihr es den Rücken herunter. Unmittelbar musste sie an Glóin denken, ihren verlorenen Freund, welcher einst, in einer Zeit fern von heute, nur alt zu oft in Gobiath sich aufhielt, die Tage gemeinsam verbringend.
Damals, ja, damals war Troll's Bane noch ein anderer Ort - es war eine andere Zeit.
Unbeschwerte Momente hatten sie beide erlebt. Hoch oben in den Bergen Varshikars hatten sie sich einst bei den abstoßend hässlichen Ogern getroffen. Von da an waren der Zwerg und Siltaris unzertrennlich... "...Varshikar..."
Ein unzertrennliches Trio, mit Gryphius, dem Barden. Die Neckereien zwischen den beiden, oftmals scheinbar nur suchend sie zu imponierend. Gemeinsame Lieder, gemeinsame Momente. Gloin auf der Tonne, Gryphius mit der Laute daneben.
"Hach, es war eine andere Zeit, fürwahr... was ist geblieben von diesen glücklich' Tagen? ...des Barden tiefe Freundschaft ... gewiss... was tät' ich ohne ihn?"

Sie atmete einmal tief durch und las dann die restliches Zeilen des Pergamentes. Nachdem sie das letzte Wort gelesen hatte, verharrte ihr Blick einen langen Moment auf dem vergilbten Blatt.
"Sollte es möglich sein... Gloin wieder ... hier...?"
Sie schlos einmal die Augen, einen Moment Kraft tanken, einen Moment der Ruhe. Das geschäftige Lärmen von nebenan kaum mehr wahrnehmend. In Gedanken bei ihnen... ein Schimmern in der vagen Finsternis der vergessenen Vergangenheit.

Sie öffnete langsam ihre Augenlieder. Ihre mossgrünen Augen funkelten entschlossen, voller Tatendrang. Ein Griff an die Seite des Tisches, den Schwertknauf umfassend. In eleganter, tausendfach vollführter Armbewegung war die schimmernde Klinge in den Gürtel gesteckt. Die Tasche von der Stuhllehne genommen und über die leichte Lederrüste geworfen. Sie ließ dann eine letzen prüfenden Blick durch den Raum schweifen, bis der Blick ander Tür haften blieb. Schon fast im selben Augenblick war sie hindurch geeilt und auf dem hinaus aus der Stadt.

Ihre Füße trugen sie schnell über die Pflastersteine. Manch Leut schauten der dort eilenden Person nach, welche mit wehendem Schopf gen Osttor eilte. Selten zuvor ward die Statthalterin in Öffentlichkeit so rennen gesehen. Ein verträumtes Paar in dem Wachturm fast umrennend, eilte sie weiter, der Brücke zu. An den entgegenkommenden Ochsenkarren, der auf der Brücke zum Stehen gekommen war, zwang sie sich vorbei, den Bauern auf der Pritschte mit entschlossen wie entschuldigendem Blick ansehend. Keiner bäuerlichen Widerworte vernehmend, welche meist in Gefluche ausarten, rannte sie weiter zum Fluss. Immer an dem Wasser entlang, das Schwert an ihre Seite gedrückt, so näherte sie sich der Quelle. Dort angekommen blickte sie sich um... und sah in der Ferne eine ihr wohl bekannt gekleidete Silouette. Schnellen Schrittes näherte sie sich der Person. Die Steine unter ihrern ledernden Sohlen knirschend, als sie ihren Schritt verlangsamte und an Gryphius von hinten heran trat...
User avatar
Siltaris
Posts: 329
Joined: Tue Apr 04, 2006 8:32 pm
Contact:

Post by Siltaris »

...langsamen Schrittes näherte sie sich dem versteinert wirkenden Barden. Ihre Augen waren auf sein Gesicht gerichtet, als sie neben ihn trat. Er nahm noch immer keine Notiz von ihr, sondern starrte mit entsetzter, bleicher Miene in das Halbunkel der Höhle hinein.
Langsam ihr Haupt zur Seite drehend folgte sie seinem Blick. Das, was sie dort erspähte, ließ ihre Augenlider sich weiten, ihre moosgrünen Augen augenblicklich von einem wässrigen Schleier schimmernd sich benetzen.

Dort lag er, Glóin, ihr einst innigster Zwergenfreund. Sein kraftloser Körper schien nur noch von der Rüste zusammengehalten, welche seinen eindrucksvollen Laib umschloss. An der Seite klaffte eine tiefe Wunde, aus der schon mehr Blut herausgeflossen war, als durch die Adern eines Zwergenkörpers zu fließen scheint. Doch noch immer sickerte zähes Blut heraus. Es sammelte sich zu Tropfen, welche dann und wann die Blutlache in der der Zwerg lag, erzittern ließen.
Sie riss ihren Blick von der Wunde fort und schaute dem Zwergen mit ängstlichem, hilflosen Blick in seine Augen. Auch wenn alles andere an diesem Zwergen anders zu sein schien, als vor zwei jahren - seine Augen schienen unverändert die selben geblieben zu sein.

So blieb Siltaris in dem Höhleneingang stehen. Unfähig sich zu bewegen. Unfähig zu sprechen. Mit festem Griff unmerklich die Hand von Gryphius umschließend, sie mit jeden Augenblick, dem sie dieser schrecklichen Szenerie beiwohnte, fester drückend.
Post Reply