Song: Nimblewit's Theme
((English translation underneath))
Der Bug des Zweimasters durchstach mit einem lauten Tosen eine weitere Woge, die sich ihm auf der Fahrt nach Gobiath entgegenwarf. Der Umriss der Insel zeichnete sich schon im sich allmählich lichtenden Morgennebel ab, und Nimblewit ließ es sich nicht nehmen, in aller Frühe sich aus der Koje zu erheben, um der Einfahrt vom Anfang bis zum Ende beizuwohnen.
Als der Kapitän sich unter Deck verzog, kletterte Nimblewit behende ein Stück auf dem Mast herauf, um einen besseren Ausblick auf die Insel zu erhaschen: Nordwestlich seines Blickfeldes sah er allmählich die glühenden Ebenen Hellbriars näherrücken, die sich für die Seefahrer ironischerweise als überaus nutzbringend erwiesen hatten, da sie ihnen auch des Nachts und in dichtem Nebel den Weg zu weisen vermochten. Im Zentrum und im Osten sah er das Gebirgsmassiv heranrücken, als die Insel immer näher kam, und allmählich freien Blick auf die Küstenlinie bot.
Nimblewit streckte seine Spitze Zunge heraus, und fuhr sich begierlich über die Lippen als er darüber nachsann, welch große Reichtümer sich in den Tiefen dieser Gebeine der Welt verborgen haben mögen. Viel Wissen hatte er sich im Vorfeld seiner Abreise nach Gobiath angeeignet: Die vielen gewaltsamen Konflikte, die sich dort zutrugen, die zahllosen politischen Intrigen und die zügellose Gier des einheimischen Volkes nach Geschmeide, Speis und Trank, Schmuck, Schwert und Rüstung, und allem möglichem Tand. »Jab jab - ein wahrlich ausgezeichnetes Terrain für jemanden, der die Habsucht der Anderen für sich zu nutzen versteht!« dachte Nimblewit bei sich und rieb sich begeistert die kleinen Hände... und fiel ob dieses Anflugs von Euphorie beinahe vom Mast.
Nocheinmal glimpflich davongekommen stieg er vom Mast herab und schlug einige Haken über das Deck. Immer wieder nahm er seinen Lederbeutel mit seinem kümmerlichen Startkapital zur Hand und ließ mit gerümpfter Nase die wenigen armseeligen Kupferlinge in seiner knochigen Hand klimpern. »Das muss aber 'mehr' werden, und das 'wird' es auch - jab jab, das wird es! Wenn nicht 'hier', wo dann sonst? Gewiss wird Nimblewit die Sharúk hier in Windeseile abschließen können... und dann zum Klan nach Albar zurückzukehren. Dann ist die Handelsgilde 'mein', 'mein', 'mein'...«
Lange Zeit stand Nimblewit noch mit geschlossenen Augen auf dem Deck herum, ehe ihm eine grobschlächtige Hand unsanft auf die schmale Schulter tippte und ihn beinahe von den Füßen holte. Nimblewit schreckte auf und sah den Kapitän hinter sich stehen, der ihn beinahe um das Doppelte überragte: »Ich bedaure euren Tagtraum unterbrechen zu müssen, Herr Gnom, doch wir sind angekommen - ihr habt nur für diese Überfahrt bezahlt, und nicht für mehr. Also seht zu, dass ihr Land gewinnt, sonst könnt ihr euch zum Zwiebelschneiden in der Kombüse einfinden...falls ihr mit euren dürren Ärmchen sie überhaupt durchzuschneiden vermögt.«
Verächtlich rümpfte Nimblewit seine lange, krumme Nase und weilte nicht einen Moment länger als nötig auf dem Schiff. Flugs stieg er auf die Barke hinab, und ließ sich mit einigem Frachtgut auf die Insel übersetzen. »Wartet nur: Sowie mir das alles hier gehört werdet ihr nicht mehr in solch rüpelhaftem Ton mit Nimblewit umspringen - nub nub, nimmer werdet ihr das!«
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The bow of the two-master pierced through another wave, that threw itself against it on the journey to Gobiath, with a loud roar. The island's shape already appeared in outlines within the clearing morning mist, and Nimblewit insisted on getting up from his berth to spectate the landing from the beginning to the end.
Right after the captain had descended under deck, Nimblewit agilely climbed the mast a bit in order to gain a better view on the island: In the northwest of his vision he saw the glowing planes of Hellbriar gradually coming closer, which, ironically, had proven themselves as a great benefit to the seafarers, since they allowed them to keep track of the right direction, even at night and within a fog. In the centre and the east he saw the chain of mountains approaching, as the island came nearer and nearer, and gradually revealed free vision on the shoreline.
Nimblewit put out his pointy tongue, greedily sliding it over his lips as he mused on the great riches that might be kept in the depths of the bones of the world. A lot of knowledge he had accumulated before his departure for Gobiath: The numerous violent conflicts that happened there, the political intrigues and the unbridled greed of the local folks for trinkets, food and drink, jewelry, swords and armor, and all kinds of trifles. »Yab yab - indeed an excellent terrain for someone who knows to utilize the other's greed for oneself!« Nimblewit thought to himself and rubbed his small hands together in joy... and almost fell off the mast because that approach of euphory.
Gotten away leniently once more, he descended from the mast, strolling over the deck. Over and over again he took his purse with his tiny initial capital, jingling the scant pieces of copper in his bony hands with a wrinkled nose. »That's has to become 'more', and it 'will' - yab yab, it will! If not 'here', where else then? Certainly Nimblewit will be able to bring the Sharúk to a successful conclusion here... and then return to my clan in Albar. Then the merchant guild will be 'mine', 'mine', 'mine'...«
For a long time Nimblewit stood on the deck, his eyes closed, until a rough hand ungently laid on his shoulder, almost forcing him off his feet. Nimblewit frightened up and saw the captain standing behind him, almost towering above him by twice his size. »I regret to interrupt your daydream, mister gnome, but we have arrived - you merely paid for that passage, nothing more. So see that you get ashore, or you can turn up in the galley right away to cut onions...if you actually manage to slice them with your thin arms.«
Scornfully Nimblewit wrinkled his long, crooked nose, not willing to stay any longer than necessary on that ship. Swiftly he descended on the barque, letting himself passage over to the island, along with some pieces of freight. »Just wait: As soon as all this is mine, you'll no longer treat Nimblewit in such a rude manner - nub nub, never again you will!«
Der Ruf des Reichtums / The call of riches
Moderator: Gamemasters
- Nimblewit G. Y. Rudicle
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- Nimblewit G. Y. Rudicle
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((English translation underneath))
Mit einem zufriedenen Grinsen fuhr Nimblewit mit seiner spitzen Zunge über seine Lippen als er die Kupferlinge von Maris in Empfang nahm, in Austausch für einen Stapel grauen Stoff, den Nimblewit mit seinen bloßen Händen gemacht hatte. Doch sein Grinsen verblasste wieder, als er diese neu erworbenen Münzen zu seinem übrigen Gesamtkapital legte: »Nub nub, zu wenig das ist, nicht genug Zeit ich habe, um in diesem Tempo fortzufahren, nub nub.«
Nächtelang sann Nimblewit über eine Finanzmodell nach, welches ihm erlaubte, die Arbeit an Andere zu delegieren, und doch dabei die höchsten Profite einzustreichen - irgenwie musste er die Dinge beschleunigen. Der Klanführer in Albar, sein Onkel, würde nicht ewig leben, und wenn Nimblewit nicht imstande wäre, seine Sharúk bis zum Ableben seines Onkels abzuschließen, würde er seinen Anspruch auf die Erbschaft verlieren.
Doch ein Tag sollte ihm die dringend benötigte Inspiration gewähren, wie er seine Profite ausweiten könnte: Nimblewit hatte gerade von einer Dame mit einem Münzgürtel, der gewiss überaus wertvoll war, einen Überfluss an Garn für einen geringen Preis erworben - wohlwissend um die Tatsache, dass sie nur auf den Preis einwilligte weil sie ihn bemitleidete, sah er es doch als einen günstigen Handel an: Ein gutes Geschäft ist da, wo man es findet. Doch danach kam er dazu, die Bekanntschaft mit einem wohlgewandeten Händler zu machen, der sich Carlous nannte: Ein Mann mit prachtvoller äußerer Erscheinung, der den selben Hunger auf Reichtümer wie 'er' barg: einer von seinem Schlage. Zusammen tauschten sie Taktiken aus, wo und wie man die größtmöglichen Profite machen könne.
»Jab jab, ausgezeichnet!« sprach Nimblewit zu sich selbst und rieb seine knochigen Hände aneinander, während er sich für die Nacht zurückzog. »Ein weiterer Schritt zu großen Reichtümern - Nimblewit der reichste Gnom sein wird, den Albar jemals hat gesehen, jab jab. Nimblewit nicht ruhen wird, bis ganze dumme Insel ist leergemolken!« So fiel der gierige Gnom in den Schlaf, berauscht von seiner Aussicht auf raschen Reichtum, und träumte von Bergen aus Gold und Edelsteinen...
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Grinning in satisfaction, Niblewit slid his pointy tongue across his lips as he received the copperlings from Maris, in exchange for a stack of grey cloth, which Nimblewit had made with his bare hands. But his grin faded away when he deposited those newly-gained coins along with his overall capital: »Nub nub, too few this is, not enough time i have to proceed in that pace, nub nub.«
Night after night, Nimblewit mused on a financial model that allowed him to delegate the work to others, whilst still leaving the highest profits to himself - somehow he had to speed things up. The clan-leader in Albar, his uncle, would not live forever, and if Nimblewit was unable to pass his Sharúk until his uncle's demise, he'd lose his claim for his heritage.
But one day would grant him the dearly needed inspiration how to maximize his profits: Nimblewit just had bought an abundance of thread from a lady, wearing a coinbelt of a certainly great value, for a low price - being well aware of the fact, that she agreed on the price only because she pitied him, he considered it a good bargain after all: Good business is where you find it. But afterwards, he came to make acquaintance with a well-dressed merchant, named Carlous: A man with a magnificent outward appearence, bearing the same hunger for riches as 'he' did; one of his own kind - together they exchanged tacticts about where and how to make the greatest possible profits.
»Yab yab, excellent!« Nimblewit said to himself, and rubbed his boney hands together whilst settling down for the night. »One more step towards great riches - Nimblewit shall be the richest gnome Albar has ever seen, yab yab. Nimblewit won't rest, until the whole silly island is milked dry!« Thus the greedy gnome feel asleep, intoxicated by his pospect on swift richness, dreaming of mountains of gold and precious stones...
Mit einem zufriedenen Grinsen fuhr Nimblewit mit seiner spitzen Zunge über seine Lippen als er die Kupferlinge von Maris in Empfang nahm, in Austausch für einen Stapel grauen Stoff, den Nimblewit mit seinen bloßen Händen gemacht hatte. Doch sein Grinsen verblasste wieder, als er diese neu erworbenen Münzen zu seinem übrigen Gesamtkapital legte: »Nub nub, zu wenig das ist, nicht genug Zeit ich habe, um in diesem Tempo fortzufahren, nub nub.«
Nächtelang sann Nimblewit über eine Finanzmodell nach, welches ihm erlaubte, die Arbeit an Andere zu delegieren, und doch dabei die höchsten Profite einzustreichen - irgenwie musste er die Dinge beschleunigen. Der Klanführer in Albar, sein Onkel, würde nicht ewig leben, und wenn Nimblewit nicht imstande wäre, seine Sharúk bis zum Ableben seines Onkels abzuschließen, würde er seinen Anspruch auf die Erbschaft verlieren.
Doch ein Tag sollte ihm die dringend benötigte Inspiration gewähren, wie er seine Profite ausweiten könnte: Nimblewit hatte gerade von einer Dame mit einem Münzgürtel, der gewiss überaus wertvoll war, einen Überfluss an Garn für einen geringen Preis erworben - wohlwissend um die Tatsache, dass sie nur auf den Preis einwilligte weil sie ihn bemitleidete, sah er es doch als einen günstigen Handel an: Ein gutes Geschäft ist da, wo man es findet. Doch danach kam er dazu, die Bekanntschaft mit einem wohlgewandeten Händler zu machen, der sich Carlous nannte: Ein Mann mit prachtvoller äußerer Erscheinung, der den selben Hunger auf Reichtümer wie 'er' barg: einer von seinem Schlage. Zusammen tauschten sie Taktiken aus, wo und wie man die größtmöglichen Profite machen könne.
»Jab jab, ausgezeichnet!« sprach Nimblewit zu sich selbst und rieb seine knochigen Hände aneinander, während er sich für die Nacht zurückzog. »Ein weiterer Schritt zu großen Reichtümern - Nimblewit der reichste Gnom sein wird, den Albar jemals hat gesehen, jab jab. Nimblewit nicht ruhen wird, bis ganze dumme Insel ist leergemolken!« So fiel der gierige Gnom in den Schlaf, berauscht von seiner Aussicht auf raschen Reichtum, und träumte von Bergen aus Gold und Edelsteinen...
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Grinning in satisfaction, Niblewit slid his pointy tongue across his lips as he received the copperlings from Maris, in exchange for a stack of grey cloth, which Nimblewit had made with his bare hands. But his grin faded away when he deposited those newly-gained coins along with his overall capital: »Nub nub, too few this is, not enough time i have to proceed in that pace, nub nub.«
Night after night, Nimblewit mused on a financial model that allowed him to delegate the work to others, whilst still leaving the highest profits to himself - somehow he had to speed things up. The clan-leader in Albar, his uncle, would not live forever, and if Nimblewit was unable to pass his Sharúk until his uncle's demise, he'd lose his claim for his heritage.
But one day would grant him the dearly needed inspiration how to maximize his profits: Nimblewit just had bought an abundance of thread from a lady, wearing a coinbelt of a certainly great value, for a low price - being well aware of the fact, that she agreed on the price only because she pitied him, he considered it a good bargain after all: Good business is where you find it. But afterwards, he came to make acquaintance with a well-dressed merchant, named Carlous: A man with a magnificent outward appearence, bearing the same hunger for riches as 'he' did; one of his own kind - together they exchanged tacticts about where and how to make the greatest possible profits.
»Yab yab, excellent!« Nimblewit said to himself, and rubbed his boney hands together whilst settling down for the night. »One more step towards great riches - Nimblewit shall be the richest gnome Albar has ever seen, yab yab. Nimblewit won't rest, until the whole silly island is milked dry!« Thus the greedy gnome feel asleep, intoxicated by his pospect on swift richness, dreaming of mountains of gold and precious stones...