~ Sternenfirmament.
Moderator: Gamemasters
- Kathleen Valora
- Posts: 7
- Joined: Mon Sep 18, 2006 9:18 am
~ Sternenfirmament.
Kathleen schüttelte den Kopf über sich selbst, als sie durch die Straßen von Trolls Bane ging. Ihre braunen Augen hafteten auf den Pflastersteinen und ihre Schritte waren immer noch zügig, als würde sie vor etwas wegrennen wollen.
Wegrennen. Ja, darin war sie gut. Ihr halbes Leben bestand aus Wegrennen und Verstecken. Aber ER hatte sie erkannt. Hatte ihre Andeutungen verstanden und hat sie sogar darauf angesprochen und... nichts. Nichts. Wie naiv war sie eigentlich.
Kathleen's warmer Atem zeichnete sich in der kalten Luft ab und sie bog zur Bibliothek ein. Warum, wusste sie selbst nicht. Sie wollte einfach an einem Ort an dem sie allein war. Und der vielleicht ein wenig wärmer war als Trolls Banes Straßen in der Nacht.
Leisen Schrittes huschte sie zwischen die Regalen... Ihr Blick glitt über einige der Bücherrücken als wäre sie interessiert, doch langsam begann ihre Sicht zu verschwimmen.
Dann vergrub sie ihr Augen in ihre Hand und versuchte das Schluchzen zu ersticken, dass in ihr aufkam. Sie schämte sich zutiefst für die heißen Tränen die nun über ihre gerröteten Wangen liefen.
Sie schämte sich dafür, dass sie schon so viel erlebt hatte und nur wenig sie je zum Weinen gebracht hatte. Vielleicht war sie ja wirklich eine Kämpfernatur. Vielleicht hatten all die Hindernisse und Schwierigkeiten in ihrem Leben sie immer mehr und mehr dazu gebracht, sich durchzusetzen und durchzuringen. Aber dieses Gefühl, das sie grade im Moment hatte, war ihr so fremd. Dieses Gefühl als hätte es das Herz in ihrer Brust zerissen.
Und das alles nur... weil das Leben halt nun mal doch nicht so verlief, wie die Märchen in den Büchern.
- Errian Abêth
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- Joined: Tue Nov 15, 2005 9:52 pm
- Location: In the woods, with a pipe...
Da war sie verschwunden, schneller, als er hatte reagieren können. Er hatte noch ihr leises "Gute Nacht" vernommen und sie dann in die Nacht hinein verschwinden sehen. Fluchtartig.
Er band sich den Schwertgurt wieder um und lehnte sich mit einer Hand an den großen, alten Baum, unter dem sie beide nun mehrere Stunden gesessen hatten. "Errian, wärst du nicht so ein Idiot, dann wäre vieles einfacher.." sagte er zu sich selbst und schüttelte den Kopf. Warum musste er immer so viel reden? Und viel schlimmer noch, warum hatte er eben in genau dem falschen Augenblick genau das Falsche gesagt? Er hatte sie verletzt, das hatte er gemerkt, aber er hatte nicht den Mut gehabt, etwas dagegen zu tun. Erst hatte er gesprochen, als er hätte schweigen sollen, und nun schiweg er, obwohl er sprechen sollte.
Er stieß sich von dem Baum ab und machte sich auf den Weg zurück zur Stadt. Er war aufgewühlt, so, wie schon lange nicht mehr. Er wollte stets beherrscht und rational sein. Alles durchblicken. Im Moment verstand er gar nichts mehr. Er schaute zum Himmel, der sich nun doch zuzog. Er war enttäuscht von sich selbst und wütend.
Krampfhaft versuchte er sich mit den Worten zu beruhigen, die er vielen anderen Leuten, die Probleme gehabt hatten, völlig selbstbewusst und überzeugt gesagt hatte: "Es ist nur eine Frage der Zeit" und "Alles wird gut." Sie vermochten ihm im Moment keine Ruhe zu geben.
Er band sich den Schwertgurt wieder um und lehnte sich mit einer Hand an den großen, alten Baum, unter dem sie beide nun mehrere Stunden gesessen hatten. "Errian, wärst du nicht so ein Idiot, dann wäre vieles einfacher.." sagte er zu sich selbst und schüttelte den Kopf. Warum musste er immer so viel reden? Und viel schlimmer noch, warum hatte er eben in genau dem falschen Augenblick genau das Falsche gesagt? Er hatte sie verletzt, das hatte er gemerkt, aber er hatte nicht den Mut gehabt, etwas dagegen zu tun. Erst hatte er gesprochen, als er hätte schweigen sollen, und nun schiweg er, obwohl er sprechen sollte.
Er stieß sich von dem Baum ab und machte sich auf den Weg zurück zur Stadt. Er war aufgewühlt, so, wie schon lange nicht mehr. Er wollte stets beherrscht und rational sein. Alles durchblicken. Im Moment verstand er gar nichts mehr. Er schaute zum Himmel, der sich nun doch zuzog. Er war enttäuscht von sich selbst und wütend.
Krampfhaft versuchte er sich mit den Worten zu beruhigen, die er vielen anderen Leuten, die Probleme gehabt hatten, völlig selbstbewusst und überzeugt gesagt hatte: "Es ist nur eine Frage der Zeit" und "Alles wird gut." Sie vermochten ihm im Moment keine Ruhe zu geben.
- Kathleen Valora
- Posts: 7
- Joined: Mon Sep 18, 2006 9:18 am
Kathleen blickte zum Sternenfirmament als die Sonne schon fast hinter den Bergen verschwunden war. Sie musste schmunzeln... und im selben Moment schon wieder seufzen.
Wie lang er wohl weg sein würde... was würde passieren wenn er wieder kommt...
So viele Fragen, doch eine, war wohl die wichtigste.
Vorsichtig blickte senkte sie ihren Blick gen Norden und in Gedanken wiederholte sie das Gedicht, welches er ihr einst vorgetragen hat.
~ Wann kommt die größte Feude?
~ Wann kommt das höchste Leid?
~ Wann wird die Sonne wieder scheinen?
~ Wann sind die Dächer neu verschneit?
~ Wann mag der nächste Krieg wohl kommen?
~ Wann kündigt sich der Frieden an?
~ Wann geb ich neues Leben?
~ Wann endet Meines dann?
~ Kannst du mich denn nicht lieben?
~ Hadert mein Verstand;
~ Denn bei allem, was geschehen kann
~ Bleibt doch nur die Frage: Wann?
Wann? Fragte sich Kathleen. Wann...
Wie lang er wohl weg sein würde... was würde passieren wenn er wieder kommt...
So viele Fragen, doch eine, war wohl die wichtigste.
Vorsichtig blickte senkte sie ihren Blick gen Norden und in Gedanken wiederholte sie das Gedicht, welches er ihr einst vorgetragen hat.
~ Wann kommt die größte Feude?
~ Wann kommt das höchste Leid?
~ Wann wird die Sonne wieder scheinen?
~ Wann sind die Dächer neu verschneit?
~ Wann mag der nächste Krieg wohl kommen?
~ Wann kündigt sich der Frieden an?
~ Wann geb ich neues Leben?
~ Wann endet Meines dann?
~ Kannst du mich denn nicht lieben?
~ Hadert mein Verstand;
~ Denn bei allem, was geschehen kann
~ Bleibt doch nur die Frage: Wann?
Wann? Fragte sich Kathleen. Wann...