Wo bin ich?

General roleplaying - No OOC-posts, please! / Allgemeines Rollenspiel - Bitte keine OOC-Posts!

Moderator: Gamemasters

Post Reply
Linella Fienn
Posts: 380
Joined: Mon Jan 27, 2003 9:03 am
Location: Grey Refuge

Wo bin ich?

Post by Linella Fienn »

Der Wellengang des Meeres war ein ruhiger gewesen. Man konnte die salzige Meeresluft wahrlich schmecken. Greenbriar war in ein tiefes Schwarz getaucht, das Schwarz der Nacht. Der weißleuchtende Mond schien auf die kleine Insel hinab, das Gras schimmerte silbern, lange Schatten zeichneten die Bäume am Boden fest. Alles war friedlich und ruhig, kein einziges Licht ward in einem der Häuser gesehen. Ganz seicht schlugen die Wellen in den Sand am Inselufer. Das Wasser gleitete über den weichen braunen Sand und ließ ihn kurz nass aufglänzen, bevor es sich den Weg zurück in das Meer suchte. Nicht weit draussen im schimmernden Wasser konnte man etwas Treiben sehen, ganz langsam näherte es sich dem Ufer der Halblingsinsel. Es schienen die Umrisse eines langen aber schmalen Brettes zu sein. Über dem Brett gestützt und kraftlos, der Oberkörper einer zarten, zierlichen Person. Die nassen schwarzen Haarsträhnen klebten dieser Person im Gesicht und ließen wenig Einblick auf die Gesichtszüge erahnen. Mit letzter Kraft umklammerte sie, mit ihren blassen schlanken Fingern, das Brett. Jedesmal brachten die Wellen sie ein kleines Stück näher an die Insel heran. Mit grosser Mühe hebte sie langsam den Kopf und blickte auf die entfertnen Umrisse der Häuser. Wissend, daß Sie nun bald alles hinter sich hatte, schloss sie beruhigt die smaragdgrünen Augen, senkte den Kopf und ließ sich in die Arme der Insel treiben. Als sie plötzlich Widerstand unter den Beinen erfühlte riss sie die Augen auf. Ihre grünen Augen machten sich ein rasches Bild von der Umgebung. Sie gab das Brett frei und krabbelte geschwächt zu dem sicheren sandigen Untergrund und sackte am Ufer wie ein nasser Sack zusammen. Sie hustete lange und drehte sich dann langsam auf den Rücken. Sie streckte die Beine vom Körper weg, das nasse schwarze Kleid das ihren zitternden Körper ummantelte, wies große Risse am Saum auf. Die Ärmel, der weißen Bluse, waren hochgekrempelt und gaben somit den Blick auf die vielen Kratzer an den blassen dünnen Armen frei. Ihr Gesicht war ebenso blass und vom Kampf gegen die Fluten gekennzeichnet. Sie streichte sich die nassen schwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht, welches ebenso mit Blessuren überzogen war und blickte mit leerem Ausdruck in den Sternenhimmel hinauf. Sie wusste, daß sie nun in Sicherheit war...nein, sie spürte es. Aber was genau gab ihr diese Sicherheit? Sie legte die Hände ineinander gefaltet auf den Bauch, legte den Kopf nach hinten und betrachtete die Umgebung, kopfstehend. Nichts, aber auch garnichts schien sie je zuvor gesehen zu haben...es gab nichts was auf irgendeiner weise Sicherheit und Vertrauen ausstrahlte. Alles erschien ihr so...neu. Sie wendete den Blick zurück zum Sternenhimmel und fragte sich leise "Wo bin ich hier?". Sie wusste das diese Frage schon alsbald beantwortet werden sollte, oder hoffte es zumindest....Und vielleicht fand sie auch eine Frage darauf Wer Sie war!?
User avatar
Enwell van Illdoran
Posts: 627
Joined: Tue Jan 17, 2006 11:28 am
Location: Aristo-cat

Post by Enwell van Illdoran »

Die Huegelliege Landschaft war von Nebel bedeckt, als der Morgen graute. Die fleissigsten Bauern waren schon dabei nach ihren Feldern zu sehn, waehrend etwas abseits ein blauer schimmer erschien. der schimmer aehnelte einer Pfuetze, den wasserspiegel senkrecht in der luft haengend. Wuerde man in diesen Spiegel schauen, saehe man das tor von trolls bane. Doch jeder der nichts von den magischen Reisen versteht wuerde sich wahrscheinlich zu Tode erschrecken wenn aus der luftpfutze auf einmal ein Mann springen wuerde. Ein Mann gekleidet in teure Gewaender, die aber anscheinend nicht sehr gut gewaschen schienen, oder zu mindest nich glattgestrichen wurden, das des mannes Hemd sehr zerknittert wirkte. Auch das Gesicht des Mannes schien sehr zerknittert, als waere er grade aus dem Bett gekommen, oder er war einfach nicht gewoehnt um diese Zeit wach zu sein. Der zerknitterte Mann war Enwell van Illdoran. Einmal in der Woche kam er hierher um seine Haut zu reinigen da das Salzwasser seine Haut sehr gut plegte und reinigte. Frueher brachten die Diener am Hofe ihm das Salzwasser doch nun musste er sich selbst drum kuemmern. Er ging extra frueh morgens dafuer nach Greenbriar um von niemanden bekannten gesehn zu werden. Es war recht unwahrscheinlich das ihm hier jemand begegnete, so fuehlte er sich sicher das ihm niemand vorwerfen koennte er sei Eitel.

Enwell schritt also gemaechlich auf das Meer zu, suchte sich einen recht abgelegenen Fleck am Stran und krempelte die Hosenbeine hoch, bevor er seine Stiefel auszog. Muede waatete er ins wasser bis seine Knie bedeckt waren nachdem er sich das zerknitterte Hemd ebenfalls ausgezogen hatte. Mit den Haenden schoepfte er Wasser auf sein Gesicht. Als er das gleiche bei seinem Oberkoerper Wiederholte schreckte er bei dem kalten Wasser hoch. "Huuuaaaahh" schuettelte er sich, froestelnd. So stand er da, un blickte aufs Meer und rangte mit sich, ob er nun weiter machen soll, oder doch lieber zurueck ins warme Bett gehen soll. Als er so ueber die Brandung schaute entdeckte er einen unartuerlichen Schatten im Sand. Neugierig stapfte er darauf zu. Seine mueden Augen starrten angestrengt durch den Nebel um das Nasse zitternde etwas am Strand zu erkennen. Er war noch ungefaehr 7 Schritte von ihr entfernt, als er Lossprang, ihren namen erschrocken rufend: "Linella"
Er hockte neben ihr richtete sie horchte nach ihrem Atem. So hielt er sie lange und schuettelte sie ab und zu sanft und sprach immer wieder ihren namen in ihr Ohr, daraufwartend das sie aufwachte. Einmal liess er sie los um sein Hemd und den Umhang zu holen um sie aufzuwaermen.
User avatar
Alexander von Hattingen
Posts: 112
Joined: Sun Oct 23, 2005 7:51 pm
Location: Germany

Post by Alexander von Hattingen »

Alexander stand mal wieder in der Schmiede, wie jeden Tag. Sein Hammer hämmerte unaufhörlich auf das Eisen ein, doch gelingen wollte ihm nichts so recht. Als er seine Arbeit beendet hatte, schaute er sich in der Schmiede um. Sein Blick wanderte in die Ecke des Raumes, wo die ganzen missratenen Werkstücke lagen. Mit einem schlaffen Wurf schleuderte auch seine neustes misslungene Arbeit zu den anderen. Mit einem scheppern wurde es von dem Berg gestoppt. Langsam den Kopf schüttelnd, schaute er auf seinen guten Schmiedehammer. Gefertigt in einer Zeit voller Glück und Freude. Seine Augen waren gebrochen und seine Miene versteinert, als er langsam die Tür zur Schmiede durchschritt und wieder absperrte. Die Schultern hingen, als er die Kiste öffnete und den Hammer aus seinen Fingern rutschen lies, der polternd in die Kiste fiel. Sein Blick fiel auf seinen Mantel, eine Angel daneben... Erinnerungen kamen langsam wieder in ihm hoch. Gedanken an einen besonderen Menschen, der plötzlich und ohne Worte des Abschieds, aus seinem Leben getreten war. Tränen füllten seine Augen und liesen seinen Blick glasig glänzend wirken. Inständig hoffte er, dass ihm nicht wieder jemand begegnete und ihn ansprach, oder gar sehen konnte, dass der einst grosse und mächtige Ritter gebrochen war und weinte. Diese ständigen Fragen nach Dingen und Tauschhandel. Ich brauche dies, ich brauche jenes... wer fragte danach was er brauchte? Ein grosser Teil von ihm selbst war damals mit Linella gegangen, Sie hatte sein Herz mitgenommen. Nie würde er wieder so lieben können, wie bisher. Langsam Schritt er durch den Vorraum der Burg Richtung Tor, in Gedanken versunken. Wieder würde er ziellos über die Insel wandern, in der Hoffnung in einen Hinterhalt zu geraten und hinterrücks schnell und schmerzlos einfach niedergestreckt zu werden. Lustlos, gar schlürfend setzte er einen Fuss vor den anderen, als er den länger als üblich erscheinenden Gang zum Tor durchschritt. Der kalte Wind blies ihm bereits entgegen, der den Weg durch das offene Tor fand und ungebremst durch sein Gesicht blies. Seine Haare wurden wie eine Fahne im Wind angehoben und wehten durcheinander, doch das interessierte ihn nicht. Nichts interessierte ihn so wirklich, er schien sich bereits aufgegeben zu haben. Langsam setzte er den ersten Schritt auf den weichen Boden vor der Burg...
Linella Fienn
Posts: 380
Joined: Mon Jan 27, 2003 9:03 am
Location: Grey Refuge

Post by Linella Fienn »

Sie merkte das irgendetwas an ihr schüttelte, aber sie wollte die Augen noch nicht öffnen. Sie war noch so erschöpft und sie wollte noch weiter träumen, dem Körper Ruhe gönnen. Aber das Gerüttel schien nicht ablassen zu wollen und so öffnete sie langsam die Augen. Sie blinzelte einige Male und erkannte verschwommen den Umriss eines Kopfes. Langsam nahm sie die dazugehörige Stimme von der Person wahr. Sie mustert...den Mann raschen Blickes. Sie versuchte ihn einzuordnen, nachdem sie mitbekam wie er sie ansprach..."Linella". Sie wusste nicht wer er war, was er von ihr wollte und so riss sie aus Angst heraus die Augen auf und versuchte sich von ihm loszureissen. Sie schüttelte seine Hände von ihrem Körper ab, richtet sich mühevoll auf und strauchelte langsam zurück. Leicht verängstigt blickten ihm die grünen Augen entgegen, leicht abwehrend hebte sie die Hände und rief mit zittriger Stimme zu ihm herüber "Was...Was wollt ihr von mir? Lasst mich in Ruhe". Sie blickte rasch hinter sich in den dichten Wald, überlegend ob sie einfach hineinrennen sollte und dann wieder vor zu dem fremden Mann.
User avatar
Enwell van Illdoran
Posts: 627
Joined: Tue Jan 17, 2006 11:28 am
Location: Aristo-cat

Post by Enwell van Illdoran »

Enwell sah sie verwirrt an. Im ersten moment dachte er, sie vertraute ihm noch stets nicht, weil er einst ihren Geliebten niederschlug. Doch dann bemerkte er die Angst in ihren Augen.
"Lin, ich bin es Enwell. Erkennst du mich nicht?" Er suchte verzweifelt ein Zeichen von Freude in ihren Augen. Freude darueber ihn zu sehn. Schliesslich war sie eine der Frauen gewesen die er einst sehr begeehrte, bis er sein Herz von ihr losriss um es nicht zwischen Alexander und ihr zu bekommen. Und so starrte er sie an, und zwang sich trotz seiner verwirrung, zu einem freundlichem Laecheln, wie er es frueher oft tat, damit die Buerger Illdorans nicht bemerkten das er ihrer kleinen Klagen wegen muede war. Diesmal war es jedoch seine Verwirrung die er dahinter verbarg.
Linella Fienn
Posts: 380
Joined: Mon Jan 27, 2003 9:03 am
Location: Grey Refuge

Post by Linella Fienn »

Sie musterte ihn und blickte ihn eine Weile eindringlich an, sie versuchte etwas vertrautes in seinen Augen zu finden. Nach einem Augenblick schüttelte sie leicht den Kopf und setzte langsam einen Schritt nach dem anderen nach hinten, sich dem Wald nähernd. Ihre Stimme klang leise, zittrig und verängstigt "Ich kenne Euch...nicht, mein Herr. Und ich weiss nicht was ihr von mir wollt". Sie blickte flüchtig hinter sich, drehte sich dann rasch um und lief in den dichten Wald hinein.
User avatar
Enwell van Illdoran
Posts: 627
Joined: Tue Jan 17, 2006 11:28 am
Location: Aristo-cat

Post by Enwell van Illdoran »

Enwell blieb noch eine Weile da sitzen. Verwirrt. Hatte er sich geirrt? War das etwa nicht Linella? Nein, Er war sich sicher das sie es war. Was war nur geschehn das Sie ihn vergessen hatte? Ob sie sich dann an Alex auch nicht erinnern konnte? Er schuttelte den Kopf. Fang nicht wieder so an, Enwell; Sie gehoert ihm und dabei bleibt es, auch wenn sie sich vielleicht nicht mehr an ihn erinnert. Und auf einmal wusste er wie er ihr am besten helfen konnte. Er rief gen Himmel wiederholt einen Namen: "Roxanaaaa"
Dann griff er nach seiner Tasche holte ein Stueck trockenes Brot, Pergament, Tinte und eine Feder und schrieb hastig mit gruener Tinte etwas auf Pergament, rollte es unsauber zusammen und...
"Perfektes Timing, mein schatz"
Ein Schneeweisse Taube hatte sich auf seine Schulter gesetzt und knabberte sanft an seinem Ohr. Er gab ihr das trockene Brot und befestigte das Pergament an ihrer Kralle, waehrend er ihr zufluesterte: "Fliege zur Grauen Zuflucht, so schnell dich deine Fluegel tragen. Ueberbringe das Pergament dem juengsten mann in Ruestung den du dort finden kannst. Dann fliege zum Sea Horse, ich warte dort. " Dann liess er sie fliegen.

((OOC:Alex check deine PMs))

Er packte seine Sachen und stellte mit Erschreckem Fest das Linellla noch sein Hemd anhatte, als er den Grauen Umhang vom Sand abklopfte. Er griff in seine Ledertasche und holte ein Buch heraus, las einige Worte daraus und wieder erschien die senkrecht in der Luft haengende pfuetze. Und wieder schloss sie sich nach dem er hindurch den Wasserspiegel trat.
User avatar
Enwell van Illdoran
Posts: 627
Joined: Tue Jan 17, 2006 11:28 am
Location: Aristo-cat

Post by Enwell van Illdoran »


Enwell war schon ziemlich ungeduldig als Roxana, seine Taube am sehr spaeten Abend zurueckkehrte. Doch als er den Brief las war er beinahe sauer. Er fuehlte sich nicht ernstgenommen. Wie konnte er? Es war doch sein liebstes. Seine Liebste. Vielleicht hatte er wircklich wichtige sachen zu tun. Vielleicht war aber auch etwas zwischen den beiden vorgefallen so das er sich nicht kuemmerte. 'Gut', dachte er. 'Ich habe ihm die chance gegeben, seine Aufgabe als ihr Liebster zu erfuellen und ihr zu helfen. Doch dann muss ich das wohl selbst tun.....'
Uns so zog er sich an und verliess das Sea Horse um nach ihr zu suchen.
Linella Fienn
Posts: 380
Joined: Mon Jan 27, 2003 9:03 am
Location: Grey Refuge

Post by Linella Fienn »

Linella wagte es den Fuss von der ihr fremden Insel zu setzen und so streifte sie durch die dichten Wälder. Bei jedem noch so kleinen Geräusch, der im Wald erklang, zuckte sie zusammen und blickte sich suchend um. Sie war nicht in der Verfassung wieder einem Fremden zu begegnen. Nach langem Wandern, setze sie sich an den Fluss und verlor sich in ihren Gedanken. Sie hatte noch immer das Bild des Mannes vor Augen und überlegte krampfhaft wer er nur war. Sie wollte mehr herausfinden und begab sich somit weiter auf den Weg. Von weitem konnte sie eine lang gezogene Mauer erkennen, die bei jedem Schritt näher kam. Sie folgte ihren Weg und trat unsicher durch das Tor im Norden. Sie eilte schon fast und betrat das erste Haus, was ihr sicher zu sein schien. Sie hockte sich vor eine Truhe und schon kurz darauf betrat ein Elf das Haus. Unsicher und sich selbst schämend, für ihre Äussere Erscheinung, versteckte sie sich immer mehr hinter dieser Truhe, aber...es schien schon zu spät und der Elf näherte sich ihr...und wieder nannte er diesen Namen "Linella".
Nach einem langen Gespräch, in dem er ihr mitteilte wer er war, wer sie war, folgte sie ihm noch immer skeptisch zu der Burg im Norden, die anscheinend ihr zuhause sein sollte.
Ein mulmiges Gefühl überkam sie als sie die Brücke betrat und langsam an der Burg hinaufschaute. Er erzählte ihr auch etwas über die vielen Obstbäume die den Eingangsbereich der Burg verzierten, so soll Sie sie selbst angepflanzt haben. Das konnte alles nicht sein, dachte sie bei sich und folgte ihm langsam und unsicher in die Burg hinein. Sie durchwühlten ihre Taschen und fanden einen kleinen Schlüssel, ihren Schlüssel, der ihr jederzeit Eintritt in die Burg gewährt.
Sie setzte sich raus an den Fluss und verarbeitete kopfschüttelnd all die Neuen Ereignisse.
Später am Abend vernahm sie Stimmen am Fluss und so huschte sie geschwind hinter einen der Apfelbäume, reckte den Hals und blickte hinter dem Stamm des Baumes hervor. Sie ließ den Blick über die vielen Leute wandern, musterte jeden eindringlich für einen kurzen Augenblick. Sie schien so vertieft das Sie das auftauchen des Elfen, Yandran, neben sich kaum bemerkte. Nicht lange und schon folgten die anderen und blickten neugierig umher, wunderten sich das Sie sich nicht, so wie früher, mit an das Feuer setzte. Neugierige Blicke verspürte Sie, ebenso besorgte. Sie kam sich so fremd vor und ein jeder bedauerte es das Sie sich nicht an ihre Freunde erinnern konnte.
Sie versuchte sich all die Namen zu dem passenden Gesicht zu merken und gesellte sich dann mit an das Feuer. Der Halbling, Graf Lennier, versorgte ihre Wunden und sie beobachtete dabei seine geschickte Arbeit. Sie vernahm die Lautenklänge und den Gesang des Knechtes, Nerian, und musste an sich halten über den Text des gar lustigen Liedes, nicht zu kichern. Irgendwie...es schien...als...ja, sie fühlte sich wohl. Alle waren belebt, in guter Stimmung, zuversichtlich...das schien ihr zu gefallen. So genoss Sie den Abend, auch wenn sie dies weniger zeigte, aber diese Momente brannten sich in ihr Herz und sie wollte mehr davon.
User avatar
Alexander von Hattingen
Posts: 112
Joined: Sun Oct 23, 2005 7:51 pm
Location: Germany

Post by Alexander von Hattingen »

Einsam wanderte Alexander über die Insel, auf der Suche nach seinem Licht. Gedankenversunken trieb es ihn Richtung Westen, als ihn ein Falke erreichte. Sein Käppchen war rot, also schien es sich um eine eilige Meldung zu handeln. Müde hob Alexander seinen Arm um den Falken einen Platz zum landen zu bieten. Als dieser auf seinem Arm sass, entfernte er die kleine Nachricht vom Fuss des Tieres. Er strich über den kleinen Kopf des prächtigen Vogels, als er seinen Arm bewegte um ihn wieder in die Lüfte steigen zu lassen und ihm lange nachschaute bis er ganz verschwunden war.

Neugierig entrollte er den kleinen Zettel, als mit Tinte geschrieben ein Name auftauchte. Linella... wie ein Blitz durchfuhr es seinen Körper und er rollte den Zettel ungelesen wieder zusammen. Er lehnte sich an einen Baum und atmete mehrmals tief ein und aus. Unzählige Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Was ist wenn er den Zettel ausrollt und es steht das Linella tot aufgefunden wurde? Seine Gesichtsfarbe wechselte in ein kalkiges Weiss und sein Atem ging unregelmässig und heftig. Sollte er den Zettel ausrollen? Langsam begann er damit als er wieder die Buchstaben sah, "L... i... n...e..." langsam sog er jeden einzelnen Buchstaben mit seinen Augen auf und stoppte dann plötzlich. Würden Sie es ihm überhaupt auf diese Weise mitteilen? Sicher nicht! Hastig rollte er den kleinen Zettel weiter aus. Mit versteinerter Miene lass er den Anfang der Nachricht. "Linella wurde gefunden und wurde zur Burg gebracht... " weiter brauchte er nicht zu lesen.

Diese Worte reichten ihm aus und er sprang auf. Eiligen Schrittes begab er sich zur Stadt Trolls Bane im Osten. Als er durch die Taverne eilte um seine Tasche zu leeren, kam Yridia auf ihn zu. Sie sass wohl an einem Tisch bei einem Treffen einiger Leute. Ein Grüssen erreichte ihn, doch in seiner Eile sprach er nur, sie sollen ihn nicht beachten und das er Ihr Treffen nicht stören wolle. Yridia trat näher an ihn heran und sprach mit einem flüstern: "Linella wurde gefunden, sie liegt in der Burg... aber da gibt es noch etwas was Du wissen solltest..." Alexander riss die Augen auf und wollte sich wehren es zu hören, doch schon sprach Sie weiter "Sie... sie hat Ihr Gedächtnis verloren, Sie kann sich an nichts erinnern. Auch nicht an Dich"
User avatar
Alexander von Hattingen
Posts: 112
Joined: Sun Oct 23, 2005 7:51 pm
Location: Germany

Post by Alexander von Hattingen »

Schweiss perlte auf seiner Stirn, als er aus der Taverne eilte, die Worte Yridia´s immer noch im Kopf. "Sie erkennt keinen mehr..." Was war nur geschehen? Wer hatte Sie gefunden und wo? Fragen über Fragen und die Antworten lagen in der Burg. So trieb er sich selbst zur Eile an. An der Brücke angelangt, sah er ein Feuer, um das sich einige Personen versammelt hatten. Er grüsste kurz als möglich als er einige davon erkannte. So sass Sun Long dort, Lennier, Siltaris, Enwell und auch Yandran erblickte er. Er nahm die Grüsse der meisten garnicht wahr, doch Yandran bat ihm um einen Moment um mit ihm zu sprechen. Er nahm Alexander mit zu den Bäumen, den Bäumen wo er und Linella oft gesessen hatten. Leise sprach der Elf auf ihn ein, als die Fragen nur so aus Alexander zu sprudeln schienen. "Geht es Ihr gut? Hat Ihr jemand etwas getan?" Die Worte des Elf waren beruhigend als er flüsterte, dass alle gut auf Sie achtgegeben hatten. Langsam beruhigte sich Alexander´s Atem und er spürte wie der Schweiss in kleinen Bahnen über seinen Rücken liefen. Yandran fügte noch eine Warnung hinzu, "Ihr solltet vorsichtig sein wenn ihr sie begrüsst, sie wird euch nicht erkennen, nicht dass Sie verschreckt wird oder Ihr euch wundert, wenn Sie zurückweicht" Konnte das denn geschehen?, dachte sich Alexander und wollte es nicht wahr haben. Sie, die ihm so Nahe war, so oft in seinen Armen lag, seinen Geruch aufsog, den Ring trug, den er ihr damals gab, sollte Sie sich an all das nicht erinnern können? Er schüttelte den Kopf, als ob er so die Gedanken auch wegschütteln könnte. Hastig rannte er in die Burg und schaute sich um, doch Sie schien nicht da zu sein, oder zu schlafen. Leise öffnete er die Tür des Schlafsaals einen spalt weit und lugte hinein. Bett um Bett tastete er mit den Augen ab, die sich nur mühsam an die Dunkelheit gewöhnen wollten. Ein kleines lächeln umspielte seine Lippen, als er endlich jemanden entdeckte, jemand lag in seinem Bett. Das konnte nur Linella sein! Warum in seinem Bett? Erinnerte Sie sich vielleicht doch? So oft lagen sie gemeinsam darin, sooft sind sie zusammen eingeschlafen. Leise schloss er die Türe, um sie nicht zu wecken und schritt durch die Schmiede, wo eine Nachricht hing. Ein Auftrag, er sollte zu der Auktion am Abend erscheinen und mitbieten... "Auch das noch!" ging es ihm durch den Kopf. Gerade jetzt... aber es war ein sehr guter Freund der ihn um diesen Gefallen bat, so würde er es also erfüllen... Eilig ging er zu den anderen und kratzte alle Münzen zusammen die er auftreiben konnte, um danach mit Arq seiner Schülerin, zur Stadt zu rennen. Viele hatten sich schon eingefunden, als er ankam. Hastig suchte er sich einen Platz in der Ecke und wartete ab. Immer mehr der Rose kamen und gesellten sich dazu. Verstohlen schaute er über die Menschenmenge als er die Augen aufriss... er erkannte ein Gesicht... es war Linella die dort kam!
User avatar
Alexander von Hattingen
Posts: 112
Joined: Sun Oct 23, 2005 7:51 pm
Location: Germany

Post by Alexander von Hattingen »

Ein lächeln überkam ihn, als er Sie wohlauf auf das Dach kommen sah, sein Herz raste. Wie sollte er sich verhalten? Er musste einfach zu Ihr, sehen ob Sie sich vielleicht erinnern würde, wenn Sie ihn sieht. Fast unsicher schritt er auf Linella zu und grüsste Sie freundlich. Er meinte in ihrem Blick erkennen zu können, dass Sie nicht wusste wer da neben Ihr stand. Eilig fügte er seinen Namen hinzu. "Ich bin Alexander, Alexander von Hattingen!" er schaute in Ihr Gesicht und wartete auf eine Reaktion. Linella schaute ihn an und seufzte, bevor sie sprach: "Oh verzeiht..." Schlagartig rutschte sein Herz bis in die Stiefel herunter, denn Sie erkannte ihn nicht, Sie siezte Ihn sogar, wobei Sie schon Ewigkeiten per "Du" waren. Eiskalt lief es ihm den Rücken herunter, nun hatte er die Gewissheit... Sie erinnerte sich nicht an das geringste. Hastig sprach er die nächste Frage, ob Sie mit zu den anderen kommen möchte, worauf sie antwortete "zu welchen anderen?" Alexander schluckte bevor er sagte "Denen der Rose" und in die Ecke deutete, wo alle standen. Sie hatte auch alle Erinnerungen an Ihre Familie verloren, worauf Sie immer so stolz war, sich so geborgen und wohl fühlte. Eine Echse mischte sich ein, als er Alexander´s Namen vernahm, er wollte irgendwelche Stoffe verkaufen. Er ahnte ja nicht, was in Alexander gerade für Dinge vorgingen und das er ihn kaum wahrnahm.

Linella begab sich mit Enwell, der bei Ihr war, zur südlichen Abgrenzung des Daches, wo sich sich hinstellten. Alexander folgte Ihr mit seinen Augen und hastig vertröstete er die Echse mit dem geschäftlichem auf ein andermal, um sich zu Ihr stellen zu können. Immer mehr fanden sich ein und der Platz wurde immer enger. Inständig hoffte er einen Platz neben Ihr noch ergattern zu können und eilte mitten über den grossen Platz. Er nahm keine Rücksicht auf die anderen und rempelte wohl unbeabsichtigt den einen oder anderen an, als er sich schnellen Schrittes zu Linella begab. Neben Ihr stand Enwell, der wie er bereits wusste, Sie gefunden hatte. Auch wurde ihm zugetragen, dass er die ganze Zeit um Sie herumschlich.

Er stand da mit verschränkten Armen und starrte auf seine Füsse. Eigentlich sollte Alexander ihm dankbar sein, doch er fühlte keine Dankbarkeit für diese Person, was er sich nicht erklären konnte. Gedankenversunken stand er neben Linella und drehte den Ring an seinen Finger. Als er auf ihre Hände blickte, bemerkte er das Sie die Ringe auch noch trug. Ausserdem bemerkte er einen finsterern Blick der ihn traf, ausgesandt von Enwell. So langsam kam es Alexander in den Sinn, was Enwell wohl vor hatte. Er flüsterte noch ein paar Worte mit Linella in denen er Ihr mitteilte, dass sie einmal das schönste Paar waren. Dabei strich er ihr sanft zweimal über den Handrücken, so wie er es immer tat. Linella schreckte zurück und blickte irritiert auf Alexander. Innerlich verfluchte er sich dafür, Sie erschreckt zu haben, doch wollte er Sie nur einmal wiederspüren. Es gab keine Umarmung, kein Handschütteln und die Versuchung war zu gross gewesen. Ihre zarte Haut zu fühlen, Ihre Wärme. Während Linella noch irritiert schaute bemerkte Alexander aus den Augenwinkeln, dass sich Enwell wegdrehte und meinte sogar eine röte in seinem Gesicht gesehen zu haben. Was hatte er Ihr nur erzählt? Wut stieg in ihm auf, doch er schluckte Sie runter und versuchte sich stattdessen an einem sanften, freundlichem lächeln, um Linella nicht weiter zu verunsichern. Das begann auch schon die Versteigerung.

Die Regeln wurden erklärt und die Stimmen verstummten. Nur mühsam verstand Alexander was dort geredet wurde und gar töricht stellte er eine Frage die eigentlich überflüssig war. Die Gebote begannen und stiegen recht schnell. Alexander sollte ja mitbieten, doch seine Gedanken schienen ganz woanders zu sein. 400 waren bereits geboten und er rief 305 Silbermünzen herein. Er war garnicht bei der Sache. Die Gedanken kreisten um Linella und Enwell und als er kurz der Versteigerung lauschte, da wusste er das er bereits nicht mehr genug Münzen hatte um mitzubieten. Enttäuscht stiess er einen seufzen aus. Wieder wandte er sich zu Linella, da er davon ausging, dass tausende Fragen sie quälen mussten. Leise fragte er ob Sie sich gleich noch sehen würden, worauf Enwell sie abwartend zu belauern schien. "Nun wenn ihr dann ebenfalls in der burg anwesend sein werdet, sicherlich" war Ihre knappe Antwort. Wie dieses siezen ihm mitten ins Herz stach, wie weit Sie von ihm entfernt scheint. Alexander verabschiedete sich von Linella und bemerkte einen nachdenklichen Blick Enwells. Dieser Mann war ihm ganz und garnicht geheuer.

Es arbeite hinter seiner Stirn als er das Gebäude verlies. Er atmete einmal ganz tief durch und sog die frische Luft tief in sich hinein, bevor er weiter Richtung Werkstatt ging, wo er den Grafen Lennier und Dji traf. Er musste es loswerden, er fühlte sich hilflos. Er wartete keine Sekunde und begann ein Gespräch mit dem Grafen. Nur leise waren die Worte und man sah Alexander merklich an, dass es ihn sehr zu beschäftigen schien. Aus den Augenwinkeln bemerkte er Enwell mit Linella der Strasse entlangschreiten Richtung Burg. Wut kochte in ihm auf. Dieser Enwell... er wollte ihn zur Rede stellen und so winkte er ihn herbei. Enwells Blick schien so gleichgültig zu sein und stachelte die Wut und Verzweiflung in ihm noch mehr an. Alexander´s Miene versteinerte sich in einen kalten Ausdruck. Wie gerne würde er ihn anschreien, all die Emotionen rauslassen, doch die Stimme blieb zischelnd und leise: "Wenn Du meinst du könntest die Gunst der Stunde nutzen und Lin an Dich reissen... dann lass Dir gesagt sein... nicht mit mir" Nun war es raus! Er sollte ruhig wissen das Alexander´s Herz an Linella hängt und dass er nicht gewillt war, Ihm das Feld zu überlassen. Er würde kämpfen, was Enwell wohl nicht eingeplant hatte. Enwell drehte sich nur wortlos um, was Alexander nur noch mehr verärgerte. Er wollte sein Gesicht sehen, seine Reaktion, doch er drehte sich einfach um. Tausend Flüche gingen ihm durch den Kopf, so war er es gewohnt Konfrontationen offen entgegenzutreten. Dji fragte Linella wegen Ihrer Kopfschmerzen und so trat Alexander heran um Ihre Antwort zu erhaschen. Als Sie meinte Sie seien noch da, aber hätten sich gebessert, war Alexander innerlich beruhigt. Es ging Ihr also soweit gut, das war die Hauptsache. Somit schloss er mit Enwell ab und würdigte ihn keines weiteren Blickes. Dji bot Ihr an spazieren zu gehen, was Linella aber nur weiter verunsicherte. Erst nach einem ermutigenden nicken von Enwell meinte sie, dass sie dann wohl mitgehen würde. Hatte er Sie schon so weit in der Hand? Das Sie abhängig von dem ist, was er Ihr sagt? Hatte er Ihr denken bereits soweit vergiftet? Gedankenversunken schaute er Ihr lange nach und meinte Enwells flüstern zu hören: "Ich seh Dich an der Burg Lin" Was wollte Enwell nur immer an der Burg?

Inmitten der Gedanken sprach die Echse mit den Stoffen ihn wieder an. Mehr monoton in gedanken ganz weit weg gab Alexander die Antworten. Als die Echse endlich von ihm ablies und er sich umdrehte, waren alle bereits verschwunden. Alleine stand er mitten auf der Strasse und so fühlte er sich auch. Langsam machte er sich auf den Weg zur Burg, den Blick nachdenklich gen Boden gerichtet. Als er am Feuer vor der Burg ankam, da sass Enwell schon wieder. Innerlich völlig aufgewühlt ging Alexander in die Burg. Aber er legte sich nicht in sein Bett... Nein, das ging nicht, Linella lag dort... so musste er sich notgedrungen das Nachbarbett borgen.

Als er sich unter die kalte Decke verkroch schaute er die meiste Zeit zu Ihr herüber. Gedankenversunken dauerte es Stunden bis er endlich Schlaf finden konnte. Er ging den gesamten Tag noch einmal durch, immer und immer wieder, bis ihm die Augen zufielen.
Linella Fienn
Posts: 380
Joined: Mon Jan 27, 2003 9:03 am
Location: Grey Refuge

Post by Linella Fienn »

So schnell die Freude und die glücklichen Momente sie zu überwältigen drohten, genauso schnell überfielen sie Zweifel und Trauer.
Jeden Tag stellten sich ihr mehr und mehr Einwohner der Insel vor und jedesmal gab sie ein leichtes enttäuschtes Kopfschütteln von sich, als man sie leicht entsetzt fragte
"Ihr erkennt mich nicht mehr?". Oft saß sie schweigend am Fluss, direkt vor der Burg und starrte nachdenklich in das Wasser. Ein jeder ging hinein in die Burg und wieder hinaus. Es schien als beachtete sie kaum jemand oder...dachte sie das nur? Mit einem Seufzten und beobachtenden Blick, blickte sie auf die Menschen die sich täglich vor der Burg tummelten, viele von ihnen kannte sie nun bereits wieder aber wirklich freuen konnte sie sich nicht.
Am Abend traf sie meist Enwell draussen vor der Burg. Jedesmal wenn er sie erblickte, kam er hinüber zu ihr und setzte sich zu ihr. Innerlich lächelte sie darüber und so genoss sie die Augenblicke mit ihm, jemand der Interesse zu zeigen schien. Sie wusste das er derjenige war, der sie am Ufer des Strandes von Greenbriar fand, womöglich verdankte sie ihm das Leben. Aber ebenso war er einer derer, der vorsichtig die Frage stellte, die sie ständig nachdenklich stimmte.
"Wisst ihr wer Alexander ist?". Wer war dieser Mann, nach dem sie jeder fragt? Was hat es mit diesem Namen auf sich? Sie fragte jeden neugierig darüber aus, aber es schien als wollte ihr niemand antworten. Bis einmal Thariel versuchte die passenden Worte zu finden und sie ihr schonend und bedacht näher zu bringen. Seine Worte hallten noch lange in ihren Ohren nach "Er ist etwas besonders für Euch, ebenso wie ihr etwas besonders für ihn seid.".
Aber sie konnte sich kein Bild von diesem Mann machen, sie versuchte es immer wieder, sie grub förmlich die Gedanken in ihrem Kopf um, aber es gelang ihr nicht. Sie vermochte sich nicht an ihn zu erinnern und gab mit einem tiefen Seuftzen auf.
Noch am gleichen Abend traf sie Ardian und Guir in der Stadt. Sie schienen etwas aufgelöst und auf der Suche nach einem Dieb. Jedoch schien dieser schon über alle Berge zu sein und so wandten sie sich ihr zu und schon nach kurzer Zeit kam sie wieder, diese Frage. So langsam wurde sie innerlich wütend, weil sie ein jeder nach diesem Namen fragte, aber ebenso war niemand gewillt ihr zu sagen was es damit auf sich hat. Betrübt und in Gedanken versunken, schlenderte sie hoch zur Burg und traf zu später Stund', Yandran noch darin.
Sie redeten eine Weile und Endlich...endlich redete jemand offen mit ihr über Alexander von Hattingen. Sie lauschte Yandrans Worten und sie merkte wie sich ihr Magen umdrehte. Ein kalter Schauer überkam sie und sie setzte sich ungläubig auf den Deckel der Truhe.
Wie konnte das sein, selbst den Mann den sie so verehrte, mit dem sie glücklich war und den sie von Herzen liebte...wie konnte das sein, daß sie sich selbst an Ihn nicht erinnern konnte.
Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihr breit...Panik, Angst. Sie mochte diesen Mann nicht unter die Augen treten. Wie muss er sich nur fühlen wenn er merkt das sie ihn nicht erkennt. Nein, das wollte sie nicht.
Sie verbrachte die Tage darauf an der frischen Luft. Nur wenn es nötig war, ließ sie sich in der Burg blicken.
Immer mehr kapselte sie sich von den Leuten ab, die ihr einst Nahe standen. Ihre Gedanken kreisten nur noch um das eine Thema...Alexander. Und so kam der Tag der Auktion, sie betrat zusammen mit Graf Lennier, Enwell und einigen anderen das Seahorse Inn. Schon einige Augenblicke später, als sie das Dach des Hauses betrat, stand plötzlich ein edler Mann neben ihr. Er war um einiges größer als sie selbst. Unter seinem schwarzen Mantel blitzte eine edle Rüstung auf. Er war sehr gepflegt, seine dunklen Haare zu einem Zopf zusammengebunden und so blickte er sie mit seinen freundlichen Augen an. Im ersten Moment dachte sie er wäre eine Wache und schenkte ihm wenig Beachtung, bis er aber seinen Namen aussprach
"Alexander von Hattingen" . Sie merkte wie ihr Herz einen grossen Satz machte und es verschlug ihr für einen Moment die Sprache. Oh, sie wollte dies nicht...nein sie wollte ihm doch nicht unter die Augen treten. Sie war erstaunt über seine Freundlichkeit und ebenso wie er mit all dem umzugehen schien. Sie wusste, daß man ihn aufgeklärt hatte und sie bewunderte seine Stärke.
Sie wechselten einige Worte und es beschlich sie ein Gefühl des Unwohlseins und so war sie froh als die Auktion bald zu Ende war. Als sie die ersten Schritte aus dem Gebäude machte, atmete sie ersteinmal tief durch und sie ließ sich ein Stück von Enwell begleiten, bis eine kräfitge Stimme seinen Namen rief. Sie und Enwell blickten sich um und da war er wieder, Alexander und deutete Enwell an näher zu treten. Graf Lennier gesellte sich zu ihr und lächelte ihr zu, sie erwiderte das Lächeln unsicher und blickte sogleich zurück zu den beiden Männern. Sie konnte sehen wie verärgert Alexander zu Enwell blickte und zu gerne hätte sie Enwells Gesichtsausdruck deuten wollen. Jedoch wurde sie schon kurz darauf von einer ihr bekannten Stimme abgelenkt. Djironnyma wandte sich ihr zu und erkundigte sich über ihr Wohlbefinden. Schon kurz nachdem seine Fragen beantwortet waren, bot er ihr an mit ihm spazieren zu gehen. Unsicher blickte sie sich um und da es niemanden zu stören schien, willigte sie Kopfnickend ein.
Sie folgte Djironnyma langsam aus dem Westtor und lauschte seinen Worten mit einem leichten Stirnrunzeln.
"Was will er nur von mir?" dachte sie sich. Nicht lange und sie beide standen in der Nähe des Meeres. Er stand etwas entfernt von ihr weg und blickte sie an. Sie fühlte sich etwas unsicher nachdem er ihr zeigte Was er war. "Was hat er nur mit mir vor?" fragte sie sich und sogleich beantworte er ihre Frage."Kann es wirklich sein das er mir helfen kann?". "Kann es wirklich wieder so sein wie früher?". "Werde ICH wieder so sein, wie mich alle kennen?". Sie musste sich diese Fragen in Ruhe durch den Kopf gehen lassen und lehnte seine Hilfe ab. Sie hoffte das er Verständnis dafür hatte und wendete sich von ihm ab. Nach einigen Schritten drehte sie sich noch einmal zu ihm um. Mit hängenden Schultern und gesenktem Blick stand er am Ufer des Meeres, leise seuftzend eilte sie dann wieder zurück Richtung Stadt.
User avatar
Alexander von Hattingen
Posts: 112
Joined: Sun Oct 23, 2005 7:51 pm
Location: Germany

Post by Alexander von Hattingen »

Auf dem Weg zur Miene schaute Alexander im Shop vorbei. Er traf auf einen Mann der auf den Namen Midrusio hörte, mit dem er lange redete, über seine verzwickte Lage. Es riss ihn weiter in einen Abgrund, in eine tiefe Schlucht der Selbstzweifel. So wurde ihm selbst klar, wie auswegslos seine Lage war. Wenn er jetzt Enwell angreifen würde, dann würde sich Linella von ihm ganz fern halten und sehr verärgert sein. Wenn er warten würde bis Sie sich womöglich in Enwell verliebt hatte... und er ihn dann angreifen würde... damit würde er Linella das Herz brechen und das war das letzte was er wollte.

Midrusio sagte ihm, dass er froh sein könne, dass Linella überhaupt lebe, denn es sei kein anderer Überlebender vom Schiff gefunden worden. Dieser Satz brannte sich in Alexander´s Kopf ein. Sie war froh ihr Leben zu haben, sollte er Ihres nun zusätzlich erschweren, indem er Sie sogleich damit konfrontierte? Sicher waren sie beide früher sehr glücklich gewesen, dass hatte auch jeder so mitbekommen, doch wenn er nun einen falschen Schritt wagte... wäre alles vorbei. Linella ist wie eine zarte Blume, zuwenig Licht und sie geht ein, ein falscher Schritt und ihr Kopf hängt herab, zuwenig Liebe und Wasser und sie geht ein... mit diesen Gedanken brach er zur Miene auf.

Unkonzentriert schlug er mit der Spitzhacke auf die Felsen ein, sodas kleine Splitter davonjagten und über den steinigen Untergrund sprangen. Er würde warten müssen, die Zeit abwarten und dann entscheiden, wie es sich entwickelt. Er würde leiden, er würde kämpfen und vielleicht würde er danach auch alles verlieren... ein knarren auf der Leiter rissen ihn aus den Gedankengängen und er schlug nicht mehr so feste auf den Fels ein, um hören zu können ob sich ihm jemand näherte.

Ein leichtes Tippen auf seiner Schulter liessen ihn zusammenzucken. Erschrocken drehte er sich um und wollte schon etwas sagen, als er in das anscheinend freundliche Gesicht von... von Enwell blickte. Damit hatte er nicht gerechnet, dass er hier in der Miene auftauchen würde. Und warum blickte er ihn so freundlich an? Oder war es garkein freundliches, sondern eher ein selbstsicheres, wissendes und hämisches grinsen? Alexander drehte sich um und verzog keine Miene als er das Kupfererz in die Ecke schleuderte. Bloss keine Schwäche ihm gegenüber zeigen, nicht jetzt und nicht hier. Er sollte nicht wissen was in Alexander´s Kopf vorgeht, oder was er fühlte. Enwells Stimme hallte durch die Gänge, als er laut den Namen sprach "Alexander..." Was wollte er nur? Ein kaltes "Hm?" drang über Alexander´s Lippen, mehr wollte er nicht sagen, denn er hatte Angst das seine Stimme zittern würde. "Ich muss mit dir sprechen..." sagte er frei heraus. Alexander überlegte kurz und lies sich dann auf dem Stein nieder. "Ich weiss es ist nicht fair, ich weiss es ist nicht gerecht... aber ich liebe linella ebenso wie du.. das weisst du..", sprach Enwell weiter. Was weisst Du schon, schoss es Alexander durch den Kopf. Woher sollte er wissen was Alexander und Linella für schöne Momente hatten, wiesehr sie einander liebten... hatte er Linella jemals so kennen und lieben gelernt wie Alexander? Sicher nicht, woher meint er dann zu wissen das er Sie so sehr liebt?

Alexander erinnerte sich an einen Tag wo er und Enwell bereits schoneinmal wegen Linella aneinandergeraten waren. Damals war Alexander im Vorteil gewesen, denn zwischen ihm und Linella war bereits etwas mehr als Enwell wusste. Damals war es ein leichtes seine Worte nicht an sich heranzulassen. Diesmal war es aber umgekehrt. Alexander wusste von nichts, ausser von dem was er aus zweiter Hand von den anderen erfahren hatte. "Ja, ich habe das Treffen ausserhalb der Stadt nicht vergessen, und ja, es ist nicht fair ihre missliche Lage schamlos auszunutzen", sprach Alexander. Enwell nahm es mit einem nicken zur Kentniss und erwiederte: "und damals hast du es ebenso ignoriert.. und das hat nichts mit ausnutzen zu tun.." Oh ja, das hatte er, er hatte Enwell auflaufen lassen, gewarnt davor sich nicht in einen Kampf zu stürzen den er bereits verloren hatte. "Jedermann weiss wie glücklich wir waren und du wirst auch wissen was in mir vorgeht, denn ich erinnere mich noch an alles. Du nutzt es aus, dass sie sich an mich nicht erinnern kann und das ich nun nicht zu ihr gehen kann und sagen... Hallo ich bin es"

Enwell blickte zu Alexander und sprach: "ja.. ja ich kanns mir vorstellen.. aber ich bin nicht hergekommen, um mich mit Dir zu streiten" Wie Hohn klangen seine Worte in Alexander´s Ohren wieder. "Ich auch nicht, aber du kennst mich und weisst, dass ich Linella nie aufgeben werde" peitschten die Worte über Alexander´s Lippen. Enwells nächsten Worte liesen ihn beinahe aus der Haut fahren, "Doch auch ich werde nicht aufgeben.. .. dafuer ist meine liebe zu ihr zu gross und ich selbst zu egoistisch um auf dich Ruecksicht zu nehmen..." Das war eine Kampfansage und sofort spannten sich Alexander´s Muskeln unter dem verschwitzten Hemd. Erst meint er er würde mich verstehen und dann auch diese abgebrühtheit zu sagen, dass es ihn aber eigentlich weder wirklich interessiert, noch hindert.

Seine Hände spannten sich härter um den Griff der Spitzhacke, als stelle er sich vor es sei Enwells Hals. "Mein Vorschlag", durchbrach Enwell erneut die Stille, "lass sie entscheiden... "Entscheiden? Hat sie denn eine wahl? Ich lasse ihr vielleicht eine andere Wahl..." fuhr er Enwell ins Wort. Enwell beendete seinen Satz, "lass uns nicht an ihr herumreissen wie an einer puppe..das wichtigste ist im moment,
das sie sich so schnell wie moeglich auf gobiath zurecht findet.. dabei helfen wir ihr.." Alexander´s Blick verfinsterte sich ein wenig, "Wir oder du? Das ist die Frage! ich hole mir deinen kopf, bevor ich gehe, und dann kann die Rose sich ihrer annehmen, denn das ist ihre Familie und dann kann sie sich frei entscheiden." Alexander stand Wutentbrannt auf und ging Richtung Leiter als Enwells Worte ihn verfolgten, "Sie ist noch genauso schlau wie frueher, deshalb wird sie unsere Gefuehle fuer sie nicht uebersehn.. doch wir sollten uns ihr nicht aufdrängen. Auch du nicht, selbst wenn du zu ihr gehoertest" Mit den Worten: "ich dränge mich nicht auf, ich halte mich zurück... kann man das von dir auch behaupten? Weglaufen wirst du vor mir nicht, denn ich finde dich und ich habe gehört wie du dich verhalten hast die letzte zeit!" verlies Alexander erbost die Miene.

An der frischen Luft atmete er erst einmal tief durch, bevor er sich wütend die Tasche über die Schulter warf. Stapfend waren seine Schritte als er auf die Stadt zusteuerte. "Bleib doch stehn!", schrie es hinter ihm her. Alexander drehte sich nicht um als erantwortete: "Ich habe keine Lust Dir den Weg leichter zu machen, ich habe anderes zu tun als mir deine vorschläge zu Deinem nutzen anzuhören!" Enwells Stimme schallte über die Wiese, "Ach ja.. wieder wichtigere dinge, wie an dem tag als ich dir die taube sand?" Alexander blieb geschockt stehen. Nun hatte Enwell auch seine Fassung verloren und seine Worte trafen ihn hart. So war Alexander garnicht auf der Insel als die Taube ihn erreichte, sondern fern ab. Zu gerne hätte Alexander Linella gefunden, doch er war zu spät. Zur falschen Zeit am falschen Ort. Deshalb plagten ihn schon länger Gewissensbisse.

Langsam schritt er durch das Tor der Stadt, verfolgt von den Schritten und der Rufe Enwells: "Lass mich ein mal ausreden Alex, ... Alex..." Nein, er hatte genug gehört. Er wollte nicht mehr. Er wollte seine Ruhe vor Enwell und so stampfte er weiter in die Stadt. Weiter von Enwell verfolgt, der sich weiter kurze Wortgefechte mit ihm lieferte. Nun reichte es ihm und er eilte schnellen Schrittes in den Shop, wobei er die anwesenden kurzerhand ignorierte. Geradewegs auf die Kiste, wo er seine Tasche auslud. Enwell wollte sich nicht duellieren, er meinte es sei ihm nicht erlaubt. Wenn Alexander ihn angreifen würde, würde er sich schon verteidigen, wie sonst solle er überleben und mit Linella zusammenkommen? Oder war er gar feige? Hatte auch er der sich seiner Sache sicher war, Angst? Alexander sollte es egal sein und so verliess er den Laden.

Eine Stimme schrie aus dem Shop heraus, "Verdammt Alex" Mitten auf der Strasse blieb Alexander stehen, inmitten einer Menschenmenge. "Schrei mich nicht an" brüllte er zurück. Alexander´s Gesichtszüge wurden zu einer sehr grimmigen Fratze, als Enwell aus dem Haus eilte und sich vor ihn stellte... "Dann bleib stehn, wenn ich mit dir rede" Den Anwesenden auf der Strasse entging dieses Wortgefecht nicht, auch wenn einige nichts verstanden, so sahen sie in Alexander´s Gesichtsausdruck, das er kurz vor dem explodieren stand. Arameh lies ein leises "Uhuh" erklingen und auch Retlak wusste was die Stunde geschlagen hatte. Enwell bemerkte den Menschenauflauf und fauchte Arameh an: "This no damn Theatre"

Alexander begab sich auf den Weg zur Miene, "Sie wohnt und lebt in der Burg, wie ich auch und das wird auch so bleiben!" Enwells Worte drangen hinter ihm her, "Du vergisst etwas..." Alexander brummte vor sich hin, "Ja, dass du ihr Gehirn schon vergiftet hast!" Enwell beendete den Satz, "ich wohne dort auch" Dieser Satz lies Alexander erneut stutzen. Nein, das hatte er nicht gewusst. Damals wurde entschieden, dass er Enwell nicht als Knecht aufnehmen würde... warum also sollte er auch in der Burg wohnen? Diese Frage ging ihm nicht aus dem Kopf...
User avatar
Enwell van Illdoran
Posts: 627
Joined: Tue Jan 17, 2006 11:28 am
Location: Aristo-cat

Post by Enwell van Illdoran »

Enwell bemerkte erst gar nicht, wie viel kaelte und wie viel Wut n seine Stimme floss, als sich das wortgefecht so hinzog. Jedes mal wenn Alexander stoppte ihm zuzuhoeren, begann er erst zu realisieren, wie hart seine Worte waren. Jedesmal versuchte er sich zu fassen und wieder ruhig ihm alles zu erklaeren um das zu erreichen, weshalb er ueberhaupt in die Miene kam: Verstaendnis. Verstaendnis fuer seine Gefuehle, und warum er ueberhaupt diesen psychischen Kampf mit Alex fuehrte. Und jedesmal fiel es ihm schwerer seine Fassung zurueck zu erlangen, den Alexanders Worte verletzten ihn sehr.

Alexander war frueher ein Vorbild fuer ihn gewesen. Ihn hatte er als vorbild genommen fuer ein einfaches Leben. Das Leben dass er so gerne hier auf Gobiath fuehren wollte und warum er Illdoran den Ruecken kehrte. Er hatte immer geglaubt Alexander waere so etwas wie ein Freund, und Alexander war auch die erste Person bei der er das geglaubt hat.

Und jetzt wo er ihm all die Dinge an den Kopf warf, all die Eigenschaften, bei denen er immer fuerchtete, sie seien die seinen, riss dieser Glaube mit einem Mal ein. Er verlor ihn mit einem mal, als wuerde er von einer sekunde auf die andere, den Boden unter den Fuessen verliern und fallen. Und er fiel. Das Adrenalin das mann fuehlt wenn amn lange faellt schoss in sein Blut und entzog ihm jede Kontrolle ueber die Worte die er waehlte. Wenn man faellt blaest der Wind oft so stark das die Augen beginnen zu Traenen. Und Enwell fuehlte nun Traenen doch er zeigte sie nicht. Alex lief vor ihm und er ihm hinterher, nicht darauf achtend wie laecherlich er dabei wirkte. Und die Traenen flossen doch Alex sah sie nicht, er sah nur gradeaus. Und Enwell wischte sie weg als er sich immer wieder vor ihn stellte. Er hatte Angst. Ja das hatte er. Er hatte Angst Alex wuerde ihn von einer sekunde auf die andere totschlagen. Doch der Fall machte seine Stimme stark.
User avatar
Alexander von Hattingen
Posts: 112
Joined: Sun Oct 23, 2005 7:51 pm
Location: Germany

Post by Alexander von Hattingen »

Alexander kletterte erneut in die Miene herunter und stürzte sich wie ein Berzerker auf die Felsen. Wuchtig hieb die Spitzhacke in den Stein und lösten grössere Brocken daraus. Doch schon war sein Schatten wieder da. Enwell kletterte die Leiter herunter und stellte sich neben ihn und schlug mit der gleichen Verbissenheit auf den Felsen ein.
Inmitten der Schläge stiess Alexander die Worte heraus: "ich weiss das du nichts unversucht gelassen hast sie für dich zu interessieren und nun wo sie vertrauen zu dir hat und mich nicht kennt, da willst du plötzlich das wir beide sie in ruhe lassen, damit sie mich bloss nicht kennenlernt... für wie bescheuert hälst du mich?" Bei dem letzten Satz schlug er so heftig auf den Stein ein, dass dieser auseinanderbrach. Enwell wollte es abstreiten, meinte Alexander würde ihm alles im Mund herumdrehen, doch er hatte sich seine feste Meinung bereits gebildet.
Als seine Tasche bereits gefüllt war, schulterte er diese und kletterte erneut nach oben. Schwer schleppte er an der Tasche und kam nur mühsam voran. Enwell hatte es da leichter und er lief kurzerhand an Alexander vorbei und stellte sich vor ihn, um ihm den Weg zu versperren. "Ich würde mir aus dem Weg gehen", Alexander´s Augen funkelten als er ihm die Worte entgegenschleuderte. "Nicht bevor du mir zuhoerst" und ehe Enwell weitersprechen konnte, wurde er bereits zur Seite geschoben. Enwell fiel vor Überraschung kurzerhand ins Gras, wo er kurz seufzte, bevor er aufstand und die Verfolgung erneut aufnahm. Eine weitere Warnung drang ihm vom davongehenden Alexander entgegen: "Wer mit dem feuer spielt verbrennt sich leicht". Und wieder schrie Enwell über die Wiesen: "Verdammt Alex.. warst du damals fair, he? Warst du nicht genauso? Erinner dich mal!" Alexander schritt durch das grosse wuchtige Tor der Stadt, wo er bereits wieder eingeholt wurde. "ich habe nichts existierendes zerstört" stöhnte Alexander unter der Last der Tasche. "Das was existierte hat ihr Gedaechtniss mitgenommen..." "Und was ist mit mir?" unterbrach ihn Alexander, "ich sag dir. geh ins feuer und du verbrennst! Es darf jeder machen was er will, aber rechne damit das es Konsequenzen hat... und hör auf mir hinterherzulaufen!"

Er lud seine Tasche aus und ging erneut Richtung Miene. Wieder quängelte Enwell um ihn herum, wie eine Katze um den heissen Brei, "Warum denkst du, dass ich sie weniger verdiene als du?
Warum denkst du, dass ich sie weniger lieben sollte, fuer sie bist du ein fremder.. wie ich.." Alexander wurde mit jedem seiner Sätze zorniger und formulierte selbst einen Satz der mit Warum beginnen sollte: "Warum denkst du, dass die vergangenheit nicht gezeigt hat, dass sie glücklich war?" Enwells Antwort kam wie ein Hammerschlag: "von dem sie sich nicht einen Bruchteil einer Sekunde der Liebe ins Gedaechtniss rufen kann, ich bin der meinung das ich sie ebenso liebe wie du.." Das hatte gesessen, brachte Alexander aus dem Gleichgewicht. Keine Sekunde... alles weg und keiner konnte es ändern. "Wie kannst du etwas vermissen was dir nie gehört hat?" stammelte Alexander. Enwells Antwort brachte ihn in die Welt zurück: "Hat Sie dir gehoert ja? Du fuerchtest also um deinen Besitz?" Jetzt war es soweit, Alexander brach förmlich aus: "Siehst Du! Du denkst sofort Sie sei ein Gegenstand, ich rede von ihrer Liebe!"

Sie passierten Soraja die am Wegrand in der Stadt ihre Laute stimmte, doch Ihre Töne konnten Enwells Worte nicht übertönen. "Bist du bescheuert... mit diesem Satz warf ich dir das vor? Liebe gehoert niemanden Jungspund... sie kommt und geht.. und bleibt nur da, wo sie bestimmt ist" Jungspund? Er nahm es sich heraus mitten auf der Strasse einen Ritter Jungspund zu schimpfen? Nun war es zuviel, Alexander hatte genug. Völlig in Rage ging er zu seiner Kiste wo die Waffen lagerten, warf wütend die Spitzhacke hinein und griff sich seine Rüstung. "Entschuldige, rutschte mir heraus bei deinen naiven Worten" versuchte Enwell abzuwiegeln. Doch es war bereits geschehen, "naiven Worten" wiederholte sich in seinem Kopf, während Enwell bereits weiter auf ihn einredete: "Liebe ist ein Gefuehl Alex.. man kann sie nicht so rausreissen.. und in die Tasche stecken.. es kommt wenn es will und geht wenn es will.. und bleibt lange wenn es gefaellt.. belese dich etwas ueber sirani!" Zorn! Wut! formte sich in seinem Kopf als er den Griff des Zweihänders in seiner Hand hielt. Sind auch Gefühle, die kommen. Als er die lange mächtige Klinge aus der Kiste zog spiegelte sich der Glanz der Klinge in seinen Augen wieder. "Geh oder rüste Dich, aber lass mich in ruhe mit deinen Weisheiten", fauchte Alexander die Warnung, während sich sein Gesicht bereits zornesrot färbte. "Ich rueste mich nicht und lasse mir von dir nichts vorschreiben, mir ist es verboten. Ich spreche keine Drohungen aus wie du und respektiere meine Regeln. Ich vergesse dabei nicht was ich einst schwor" begann Enwell, doch Alexander schnitt ihm das Wort ab: "Und die Regel besagt man beleidigt Ritter? Sehr guter Zug! Und wenn Dir der Respekt fehlt solltest du Hilfe bekommen ihn wieder zu finden" Alexander setzte bereits seinen Helm auf und überprüfte seine Ausrüstung, wie er es immer tat. Das Wortgefecht ging zwar noch weiter, dennoch reichte es nun. Auch Enwells weiteren Worte "Willst du mich nun angreifen.. dann beweist du nur die schwaeche deines Geistes.. drum duelliere dich mit meinem Geist Alexander.." brachten ihn nicht ab von seiner Entschlossenheit.

Gerüstet für einen harten Kampf verlies er den Laden und warnte Enwell erneut. Würde er ihm weiter folgen bis ausserhalb der Stadt, dann würde sicher Blut fliessen können. Langsam schritt er unter dem schweren Gewicht der Ausrüstung zum Nordtor. Wie die Stunden zuvor verfolgte Enwell ihn weiter. Er konnte seine Schritte hinter sich hören, vermeinte seinen Atem im Nacken zu fühlen. So schritten sie auf die erste Kurve des Weges zu. Eine Warnung erreichte Enwell erneut, der immer noch versuchte auf Alexander einzureden.

Nur wenige Wortfetzen erreichten ihn wirklich, doch als Enwell sagte, er sei einer des grauen Lichts, verzog Alexander sein Gesicht unter dem Helm. Das änderte einiges, dass machte die Sache nun noch komplizierter. Eine letzte Warnung schleuderte er ihm entgegen, worauf Enwell nur antwortete, dass auch er zur Burg müsste. Im Kopf formte Alexander aber bereits einen neuen Plan zurecht. Als er die Brücke passierte, schlug er plötzlich den Weg Richtung Westen ein und hoffte das Enwell so nun ablassen würde, was er auch glücklicherweise tat.

Alexander setzte sich ans Wasser, wo er schon mit Linella gesessen hatte, wenn sie dem ganzen Tumult in der Burg entfliehen wollten. Langsam lies er sich ins Gras fallen und dachte über den Tag nach. Trauer überkam ihn und die Tränen wollten sich einfach nicht aufhalten lassen. Stundenlang sass er am Wasser, das Gesicht in die Arme vergraben, die auf seinen angezogenen Knien ruhten. Den Zweihänder hatte er achtlos ins Gras fallen lassen. Der Kopf schmerzte und die Augen brannten, wieviel Zeit vergangen war, das wusste er nicht.
Inständig hoffte er Enwell klar gemacht zu haben, wie ernst es ihm doch sei, Hoffnung ihn vom Kurs abringen zu können, obwohl er eigentlich machtlos war und zum warten verdammt. Als die Sonne den Himmel blutrot färbte, als hätte im Himmel selbst eine Schlacht stattgefunden, kroch die Kälte langsam unter seine Rüstung. All der Hass und die Wut liessen ihn die Kälte noch eisiger erscheinen. Hoffentlich begegnete er nun Enwell nicht, dachte er als er nach dem Zweihänder griff und sich auf den Weg zur Burg machte.
User avatar
Alexander von Hattingen
Posts: 112
Joined: Sun Oct 23, 2005 7:51 pm
Location: Germany

Post by Alexander von Hattingen »

Als er in der Burg war versuchte er zu schlafen, doch es wollte ihm nicht so recht gelingen. Er war viel zu aufgewühlt um auch nur einen Moment in Ruhe die Augen schliessen zu können. Sehr früh begab er sich wieder auf die Beine und schritt durch die Schmiede wo er aus Nerian Finera traf. Wie immer trug er seinen Schlapphut und wie immer juckte es ihn darunter. Er bemerkte das Alexander in einem sehr schlechten Zustand war und erkundigte sich umgehend, was denn los sei. Alexander schilderte ihn sein Problem. Nerian versuchte es mit tröstenden Worten und Aufmunterungen. Als er ein wenig resignation in Alexander´s Worten warzunehmen wähnte, fragte er ihn kurzerhand, was mit Alex geschehen sei, wo er hin ist. Und diese Frage mochte berechtigt sein, war er denn noch der alte? Ein Teil seines Herzens hatte Linella mitgenommen und der andere Teil leistete nun doppelte Arbeit, bis hin zur Erschöpfung. Er zeigte Nerian die Wege auf und teilte ihm mit, dass die Meinungen der Freunde verschieden seien. Die einen verstanden Enwell, die anderen ihn selbst. Doch würde er auf die Meinungen der anderen hören, wenn es um so etwas wichtiges ging wie Linella? Sicher nicht, er würde seinen Mann stehen und die Wege mit oder ohne Hilfe gehen. Mitten im Gespräch wurde Nerian auf Schritte aufmerksam und rief raus zum Vorraum ob da jemand sei. "Ich bin es nur" sprach es und nach einer kleinen Pause folgte "Linella" Für viele ist sie vielleicht einfach nur Linella, aber für mich war sie das wichtigste, dachte sich Alexander, als er ihre Stimme hörte. Wiesehr er sie vermisste. Langsam stand er auf und begab sich zu den anderen. Arq grüsste ihn und fragte ob er noch lange gearbeitet habe, weil er so müde aussah. Alexander schüttelte müde den Kopf und meinte nur "Nicht gearbeitet... gekämpft" Den Rest des Tages wollte er mit arbeiten verbringen. Später am Nachmittag kam ihm eine Idee für eine Rüstung, er versuchte sich an einer Lor-Angur. Er legte seine neben den Amboss und versuchte sie zu kopieren. Er brauchte zwei Anläufe, doch beim zweiten Mal gelang es. Ein Jubelschrei der Erleichterung brach aus ihm heraus und so schrie er durch die ganze Schmiede. Wieviele Monate hatte er bereits darauf gewartet? Er erinnerte sich an Linellas aufbauenden Worte damals, als Sie meinte, dass er es sicher bald hinbekommen würde. Solange lag es schon zurück und nun, da der Tag gekommen, war Linella nicht da um zu sehen, dass er es endlich geschafft hatte. Ein Picknick würde es sicher geben, sie würde ihn wieder mit ihrem köstlichen Bier verwöhnen... eilig rannte er in den Vorraum und wollte einfach alle umarmen in dem Moment der Losgelöstheit. Als er durch die Tür schritt, erkannte er das der Raum voll war, inmitten dieser Menschenmasse... da stand Sie. Linella an der Kiste, sie war da, doch... sie erinnerte sich nicht. Sie freute sich nicht mit ihm, sie stand einfach nur da. Sie beachtete ihn scheinbar garnicht wirklich, es zerriss ihm das Herz. Nicht das es den Anschein gehabt hätte, dass sie ihm aus dem Weg geht und garkeine anstalten machte ihn kennenzulernen oder auszufragen was früher war, weil er sie nunmal am besten kennen musste... nein, sie würde auch nicht mit ihm diesen Moment des Erfolges feiern. Schlagartig wich die Freude aus seinem Gesicht und er schlich wie ein getretener Hund zurück in die Schmiede. Lange Zeit verging bis sie sich wiedertrafen, doch in ihm reifte immer noch die Trauer und Enttäuschung. Er holte erneut Eisenbarren aus seiner Kiste und schmiedete weitere Rüstungen, doch allesamt mislangen ihm. "Mir fehlt mein Glücksbringer" ging es ihm durch den Kopf. Linella´s aufbauenden Worte, die ihn immer weiter trieben, wenn er kurz ins stocken geriet. Langsam und enttäuscht schritt er zur Tür als er Stimmen vernahm. "Gut geschlafen?" fragte jemand. "Nein, habe ich nicht..."antwortete Linella. Alexander schlich sich zur Truhe mit einem seufzen tief in ihm, weil er wusste das es ihr nicht gut ging. So gut es eben ging, versuchte er Haltung anzunehmen, als er die Rüstungen in die Kiste sinken lies. Linella erwiederte seinen Gruss und als sie anstalten machte sich eine Tasche zu packen, schoss es ihm durch den Kopf, das er sie nun keinesfalls gehen lassen wollte. Sprich sie weiter an, bleib dran, aber wie? Sätze schossen in Windeseile durch seinen Kopf und er entschied sich für das erstbeste. "Ich hoffe ich habe euch nicht geweckt heute Nacht" Sich selbst die flache Hand vor die Stirn schlagen wollte er sich, wie konnte er das nur sagen? Das war der schlechteste Anfang den es wohl geben konnte und ausgerechnet dieser musste ihm einfallen.
Linella Fienn
Posts: 380
Joined: Mon Jan 27, 2003 9:03 am
Location: Grey Refuge

Post by Linella Fienn »

Lange lag sie, in dem für sie immernoch fremden Bett, wach und starrte hoch zur Decke. Immer wieder hörte sie Djironnyma in ihren Gedanken reden, immer und immer wieder. Sie wälzte sich in ihrem Bett hin und her. Sie konnte einfach keine Ruhe finden. Langsam richtete sie sich im Bett auf und blickte im Schlafsaal umher. Die meisten schliefen in ihren Betten, andere wiederum haben den Weg dahin erst garnicht gefunden. Seuftzend erhebte sie sich und streifte sich das schwarze Kleid über. Mit leisen Schritte, um auch ja niemanden zu wecken, schreitete sie auf die Tür zu, umfasste die Türklinke und drückte sie leise hinab. Sie öffnet die Tür einen Spalt, das schwache Licht das durch die Gänge schien, fand kurz den Weg in den Schlafsaal. Sie blickte sich noch einmal um, schlich sich dann hinaus und schloss leise die Tür. Sie atmete tief durch und spürte wie die Kälte, die in den Gängen schlummerte, langsam unter ihr Kleid kroch. Sie suchte den Schlüssel in der Tasche des Kleides, ergriff ihn und steuerte die Tür, die in den Vorraum führt, an. Leise schloss sie die Tür auf, huschte hindurch und schloss sie sogleich wieder ab. Sie verstaute den Schlüssel in der Truhe und zog ihren Mantel heraus. Sie legte ihn sich um, verschränkte die Arme, senkte den Kopf und begab sich langsam hinaus in die Nacht. Als sie den ersten Schritt nach draussen an die frische Luft gemacht hatte, blickte sie hoch gen Himmel, um zu schauen wo der Mond stand. Er stand in voller Anmut direkt über ihr, er ließ die Burg hell erscheinen und tauchte alles in einen feinen Silberton. Ihr Blick glitt zur rechten Seite, zum Westwald und so ging sie langsam darauf zu. Sie ging einige Schritte mit gesenktem Blick und setzte sich irgendwann an den Fluss.
Sie blickte am Ufer entlang, ergriff einen Stein und dreht ihn nachdenklich in der Hand.

"Was soll ich nur machen?". Sie hob den Arm, holte Schwung und warf den Stein in das Gewässer, welches ihn sofort verschlang.
"Soll ich die Hilfe annehmen?". Erneut griff sie einen Stein, blickte ihn eine Weile nachdenklich an und warf ihn ebenso mit Schwung in das Wasser.
"Sein Herz blutet...er wird nicht ewig die Kraft haben, die er jetzt besitzt. Es tut weh ihn so zu sehen...ich muss ihm helfen!".
Sie nickte sich selbst zu, blickte sich kurz um und legte sich dann rücklings in das weiche Gras. Sie blickte hinauf in die sternenklare Nacht, eine leichte Brise zog auf und umspielte ihre langen schwarzen Haare.
Das Gefühl der Einsamkeit beschlich sie als sie in den Himmel starrte. Sie fühlte sich immer unwohler auf dieser Insel. Alle waren freundlich und nett, jedoch nahmen auch alle Abstand von ihr. Wahrscheinlich nicht absichtlich, vielleicht wollten sie sie einfach schonen und ihr die Zeit geben, all die neuen Eindrücke zu verarbeiten. Sie schüttelte leicht den Kopf
"Nein, ich glaube sie nehmen Abstand weil ich nicht das bin was ich sein sollte" sagte sie leis zu sich selbst und eine Träne bahnte sich den Weg über ihre Schläfe in ihr seidigschwarzes Haar. Sie legte den Kopf zur Seite und blickte in Richtung Burg. Sie dachte an all die Leute die dort ein Zuhause haben, IHRE Freunde, IHRE Familie, IHR Liebster. Wieder schüttelte sie leicht den Kopf"Nein, das ist alles nicht MEINS". Ich bin hier vollkommen falsch. Sie dachte noch eine Weile über all dies nach, richtete sich dann entschlossen auf und nickt sich selbst zu."Ich muss ihm schreiben!" murmelte Sie."Er muss mir helfen!". Sie erhebte sich, klopfte sich den Mantel sauber, glättete mit den Händen ihre Haare und machte sich schnellen Schrittes auf Richtung Burg, fest entschlossen sich die Hilfe zu holen, damit alle wieder mit einem Lächeln aufwachen können.
User avatar
Enwell van Illdoran
Posts: 627
Joined: Tue Jan 17, 2006 11:28 am
Location: Aristo-cat

Post by Enwell van Illdoran »

Eigentlich ging Enwell davon aus Alex wuerde zur Burg gehn doch als er ploetzlich abbog, gab er es auf ihm zu folgen. Muede trttete er zu dem Baum an dem er immer mit Linella gesessen hatte und wusch sich die Traenen vom Gesicht. Gegenueber tauchte Soraja auf und setzte sich an einem Baum, doch er achtete nicht auf sie. Sein Kopf gefuellt mit Wut auf Alex, und gleichzeitig mit krampfhaften Gedanken wie er ihm Gegenueber wieder ein gutes Verhaeltnis bekommen kann. Er wollte ihn nicht als Freund verlieren. Ein meer aus verzweifelten Traenen wollte nicht aufhoeren seine Wangen zu bedecken und so vergrub er das Gesicht hinter den auf den Knie verschrenkten Armen. So viel Wut staute sich in ihm auf. Soraja schaute auf als er aus Wut in sein eigenes Abbild auf dem Wasserspiegel schlug. Als sie fragte ob er zu reden vermochte antwortete er im ersten moment unehrlich. Er wollte reden, er wollte all seinen Schmerz rauslassen. So winkte er sie dann schliesslich auf seine seite des Flusses. Sie sprachen lange. Seehr lange.
Als Alex dann erschien und, ohne ihn eines Blickes zu wuerdigen, in die Burg schreitete, kaempfte er gegen den Drang ihm ein zweites mal zu folgen. Doch er siegte. Es waere Sinnlos gewesen. Er haette ihm doch wieder nicht zugehoert. So schreitete in die Burg, etwas aufgemuntert durch Sorajas Worte. Er wartete stunden vor der Tuer in der Hoffnung das jemand kam der ihm oeffnete und war sehr erfreut Sideon zu sehn, einer der Scriptoren des Grauen Lichts. Dieser bot ihm an noch ein wenig ueber den Konflikt mit Alex zu reden. Er gab ihm den Rat Linella aufzugeben, sich wichtigeren Aufgaben zu widmen. Den Aufgaben des Grauen Lichts. Enwell wusste wie recht Sideon hatte, doch etwas in ihm haengte zu sehr an Linella um sie loszulassen. So zog er sich zurueck um zu meditieren. "Voher etwas schlaf" hatte Sideon gesagt. Doch sosehr er es versuchte, es gelang ihm nicht. So stand er nachts auf und wanderte durch die Burg. Er las Buecher ueber Sirani, betete zu ihr, und weinte. Er wusste nicht woher all die Fluessigkeit herkam die er ausschuettete.
User avatar
Alexander von Hattingen
Posts: 112
Joined: Sun Oct 23, 2005 7:51 pm
Location: Germany

Post by Alexander von Hattingen »

Alexander begab sich in die Stadt um seine neu geschmiedeten Rüstungen loszuwerden und so schlenderte er langsam die Strasse entlang Richtung Shop. Die Blumen blühten am Wegesrand und ein Schaf trampelte unbekümmert über die Wiesen. Für all diese Unbeschwertheit und Schönheit hatte Alexander aber keine Augen. Im Shop traf er auf Lady Gwendolin, die auch merkte das etwas nicht in Ordnung war. Ihr feines Gespür hatte sie nicht getäuscht. Als Sie nachfragte, erzählte Alexander ihr mit traurigem Gesichtsausdruck die ganze Geschichte. Mitfühlend hörte sich Lady Gwendolin die ganze Geschichte an und versprach ihm dafür zu beten, das die alte Ordnung wieder hergestellt wird und Alexander sein Glück wiederfinden sollte. Nach Stunden der Unterhaltung verabschiedete sich Alexander sichtlich mitgenommen und machte sich gedankenversunken auf den Weg zurück zur Burg. Oh wie sehr hatte ihn das Gespräch mitgenommen.

Das Haupt gesenkt, die Schritte schlurfend, so betrat er den Vorraum der Burg, wo er seinen Knecht Yandran sah, mit einer ihm unbekannten Frau. Was mochte Yandran nur denken als er seinen Ritter so sah. Eigentlich sollte er aufblicken können, sich in der Obhut sicher und behütet fühlen, doch all das konnte Alexander ihm derzeit nicht bieten. Er war nur ein Schatten seiner selbst und als er zur Kiste ging meinte er, nach solch einem langen Marsch müsste man Hunger haben. Hastig griff er etwas zu essen aus der Kiste und biss in den Schinken. Als er den Bissen schluckte überkam ihn eine furchtbare Übelkeit. Alles drehte sich und er schaute sich panisch nach einer freien Ecke um. Bis raus würde er es nicht mehr schaffen und neben ihm standen immer noch der Knecht Yandran und die Frau. Hastig eilte er in die Ecke des Vorraums, wo er unter krämpfen dem Inhalt seines Magens die Freiheit schenkte. Eine Röte schlich in sein Gesicht und er entschloss sich dieses Missgeschick sogleich zu entfernen. Kraftlos strauchelt er mit einem Eimer Wasser zurück in die Burg und reinigte die Ecke mit einer bleichen Gesichtsfarbe. Yandran betrieb derweil weiter den Handel mit der Frau, warscheinlich um Sie von dem Häufchen Elend in der Ecke abzulenken. Nur am Rande bekam Alexander mit das Yandran nicht genug Münzen hatte. Mit zitternder, vom weinen veränderten Stimme fragte Alexander nach der Anzahl der Münzen die fehlten und reichte sie der Frau. Bisher hatte er nicht bekommen um was es ging bei dem Handel, doch nachdem Sie die Münzen hatte, holte sie einige Goldnuggets aus der Kiste. Unweigerlich dachte Alexander an seine Ringe. Ja, Linella hatte die gleichen und schon wieder begannen sich seine Augen mit Tränen zu füllen.

Die beiden Personen an der Kiste nahm er nicht wirklich wahr. Sie sprachen wohl über irgendwas mit schmelzen. Ein Wort riss ihn aus seinen Gedanken heraus: "Alexander, habt ihr noch Kraft dafür?" Yandran hatte ihn das gefragt, doch Alexander wusste garnicht worum es ging. Die Frau winkte bereits ab, doch diese Schwäche wollte er nicht zeigen. "Schmelzwerkzeug" sprach Yandran nur. Dieses eine Wort war wie eine Aufforderung. Mühsam als ob er eine sehr schwere Last auf den Schultern tragen würde, raffte sich Alexander auf und schritt zur Kiste. Irgendwie hatte er sich aber doch wohl überfordert, denn er wühlte wahlos in der Kiste herum. Es wollte ihm nicht einfallen wo er es hingesteckt hatte.

Er schaffte es nicht einen klaren Gedanken zu fassen. Langsam schien die Frau ungeduldig zu werden und so zog er kurzerhand sein eigenes aus der Truhe. Er hatte es seit anbeginn, und schon tausende Barren damit angefertigt. Nur mit Wiederwillen trennte er sich von dem Werkzeug, aber der Drang zu helfen war halt wie immer stärker. Schnell suchte er noch einen der guten Hammer heraus und legte ihn obendrauf als Beigabe. Es schien als wolle die Frau diesen aber nicht, sie wisse nichts mit anzufangen. Die Situation schien ein wenig angespannt und Alexander versuchte sich mit einem lockeren Satz. "zur Not reicht er auch um Anschläge ans Brett zu befestigen" Dies ging aber völlig daneben, denn die Frau antwortete recht schnell, dass sie dazu eher die Finger nimmt. Nach einer Weile fragte sie ob er auch Edelsteine kaufen würde, und bei dieser Frage überkam es ihn einfach. Edelsteine... Linella... langsam schüttelte er den Kopf, wobei eine Träne auf den Boden fällt. Nun konnte er nicht mehr und griff hastig nach seinem Schlüssel. Mit zitternden Händen schloss er die Tür zur Schmiede ein und stellte sich vor den Amboss. Er atmete mehrmals tief durch, versucht seine Kräfte zu sammeln und ein neues Werkzeugset zu schmieden. Yandran betrat mit besorgter Miene die Schmiede und bot ihm, wie die Frau zuvor auch, seine Hilfe an. Doch niemand konnte ihm helfen, er war auf sich alleine gestellt. Er wollte auch nicht mehr reden, er hatte schon zu viel geredet. Das eintönige schlagen seines Hammers drang wie eine traurige Melodie durch die Burg.
Last edited by Alexander von Hattingen on Tue Apr 11, 2006 11:09 am, edited 1 time in total.
User avatar
*Marilyn*
Posts: 1
Joined: Thu Mar 30, 2006 1:54 pm

Post by *Marilyn* »

Eiligen Schrittes erreichte Marilyn endlich die Burg. Sie betrat sie etwas zögerlich und blickte sich suchend um. Aber sie schien leer. Sie seufzte leise und machte wieder kehrt. Sie hatte gehofft den Schmied der Burg zu treffen und mit ihm einige Geschäfte zu tätigen, aber dies sollte heute wohl nicht so sein.
Gerade als sie die Burg verließ, lief ihr Yandran über den Weg. Erst wollte sie, schüchtern wie sie ist, vorbeigehen und ihm zum Gruße zunicken, jedoch kam er ihr nicht wirklich ungelegen. "Vielleicht hat er ja Interesse an meinen Waren...". Sie blieb stehen, grüßte ihn freundlich und nach einem kleinen Wortwechsel, standen sie auch schon an der Truhe in der Burg und diskutierten über die Preise, die er für ihre angepriesene Ware zahlen würde.
Sie bemerkte hinter sich einen schlurfenden Gang, der leicht über den Fussboden kratzte, sie blickte sich um und da war er auch schon, der Schmied der Burg. Eigentlich war sie erfreut ihn zu sehen, jedoch war sie schockiert als sie ihn anblickte. Das war nicht der Schmied, dem sie schon einige Male begegnete. Er wirkte geknickt, ermüdet und voller Trauer. Er schlurfte langsam an Ihnen vorbei und hebte müde die Hand um sie beide zu grüßen. Verwundert blickte sie zu Yandran und hoffte das er auf ihren fragenden Blick antworten würde, aber er schwieg.
Gerade als sie dabei war dem Elfen die Kohle zu reichen, rannte der Schmied plötzlich wie vom Skorpion gezwickt in die Ecke des Vorraumes und übergab sich. "Himmel..." dachte sie bei sich und blickte besorgt zu ihm. Noch völlig irritiert über dieses Geschehniss, schaffte sie es nicht einmal ihn zu fragen ob alles in Ordnung sei. Er ging zurück zur Truhe, schnappte sich einen Eimer und schlurfte schon wieder hinaus.
Yandran und sie warfen sich kurz einen hilflosen Blick zu und rasch reichte sie ihm die Kohle. Sie wusste das sie die einizge in dem Raum war, die nicht wusste was ihn so sehr bedrückte und wollte nur noch so schnell wie möglich weg.
Aber da waren noch die Goldnuggets...sie begann mit Yandran über deren Preis zu handeln, bemerkte kaum wie der Schmied, Alexander, sein peinliches Missgeschick vom Boden wischte und sich irgendwann dazu gesellte.
Nun war er derjenige der aushalf und Yandran die Münzen auslegte. Nach getätigtem Geschäft, kamen sie darauf zu sprechen das sie vielleicht auch Barren schmelzen könnte. Diese Idee schien ihr nicht wirklich recht, sie war doch stehts in der Mine am schürfen, Tag für Tag, sie konnte doch nichts anderes, wüsste nicht einmal wie sie das Schmelzwerkzeug halten solle. Schliesslich willigte sie ein und ließ sich von Alexander, welches er erst Augenblicke lang in den vielen Taschen suchen musste, daß Wrkzeug reichen. Sie stutzte als sie es an sich nahm, so sagte er doch es habe ihm immer gute Dienste bereitet. "Was soll das bedeuten?" fragte sie sich selbst, jedoch fragte sie nicht weiter nach. Sie kam sich schon die ganze Zeit fehl am Platze vor und sie wäre froh endlich wieder an der frischen Luft zu sein. So packte sie ihre Sachen, der Schmied machte sich geknickt auf in die Schmiede der Burg und Yandran versicherte ihr das er sich um ihn kümmern wird. Sie nickte und wandte sich ab, schritt hinaus in die helle Mittagssone und seufzte leise. "Was in aller Welt, lässt diesen Mann so geknickt wirken? Was mag nur geschehen sein? Oh, ich hoffe das er schnell wieder zu sich findet und vielleicht das Glück was ihm zu fehlen scheint..."
User avatar
Alexander von Hattingen
Posts: 112
Joined: Sun Oct 23, 2005 7:51 pm
Location: Germany

Post by Alexander von Hattingen »

Am Nachmittag erreichte eine schneeweisse Taube die Burg und setzte sich auf den Sims des Fensters. Alexander blickte nachdenklich auf die Taube und fragte sich, von wem wohl eine Nachricht kommen würde. Langsam stand er auf um das Tier nicht zu erschrecken. Er verfluchte sich selbst, kein Brot in der Tasche zu haben. Er mochte Tiere sehr und hätte ihr gerne etwas Stärkung für den Rückweg gegeben. Mit geschickten Fingern löste er die Nachricht und entrollte sie langsam. Es war ein Brief Enwells, soviel stand schonmal fest.

Seine Augen starrten kalt auf das Pergament als er die Worte las. "Alexander, es tut mir leid. Alles tut mir schrecklich leid..." Mit Falten auf der Stirn dachte er an den Streit zurück. Tat es ihm wirklich leid? Bei dem Streit meinte er, er würde keine Rücksicht nehmen. Allerdings sagte Alexander auch er würde ihn niederstrecken, was er auch nicht getan hatte. Schnell wischte er die Gedanken weg und lass weiter in dem Brief, "Linella war eine der ersten Personen die ich traf als ich auf Gobiath ankam und ich fuehlte mich gleich zu ihr hingezogen. Nach einer Weile verliebte ich mich sogar in sie. Du kennst die Geschichte." Während des lesens nickte Alexander mehrmals mit dem Kopf.

Linella war die zweite Person gewesen, die er nach Karn Silberklinge getroffen hatte. Mit einem schmunzeln dachte er daran, wie er damals in Windeseile all ihr Erz in Barren eingeschmolzen hatte. Sie hatte etwas magisches an Ihr, das spürte er schnell. Doch er war die meiste Zeit von Elfen umgeben gewesen, doch fühlte er sich immer wohl in Ihrer Nähe und so suchte er Sie, wann immer es ging.

Schlagartig verschwand das schmunzeln aus seinem Gesicht und wich einem grimmigen Ausdruck als er weiter las: "Du sagst, du hast damals nichts zerstoert, weil damals nichts bestand. Und ich hingegen wuerde etwas zerstoeren was schon besteht. Es kommt mir so vor als gaebest du mir die schuld das sie sich nicht an dich erinnert." Ein wenig zornig brummte er vor sich hin: "Damals hatte sie nie etwas empfunden für Dich, nur wir für Sie. Heute ist es so, dass Sie etwas für mich empfand und immer noch nichts für Dich. Wir hatten uns nie getrennt, wir sind durch einen Umstand brutal getrennt worden. Dennoch wird Ihre Liebe zu mir nicht einfach vergehen können, durch einen Schlag auf den Kopf. Auch wenn Sie derzeit verschüttet sein mochte, so wird es wohl einen Grund gehabt haben, warum Sie sich damals für mich entschied und nicht für Dich Enwell"

Als er jedoch an den nächsten Zeilen angelangt war, kochte in ihm erneut die Wut auf. "Doch ich will nicht mit dir streiten ich wollte es auch als ich in die Miene kam nicht. Und erst recht nicht mit dir kaempfen. Selbst wenn es mir erlaubt waere, und selbst wenn ich faehig waere dich zu besiegen, wuerde ich es nicht tun.. Was denkst du wie sich Lin fuehlen wuerde wenn wir uns die Koepfe wegen ihr einschlagen." Hatte er Alexander belogen, als er meinte das es ihm verboten sei zu kämpfen?

"Selbst wenn ich faehig waere dich zu besiegen" wiederholte Alexander den Satz. So müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn Alexander gegen ihn verlieren würde. Sollte Enwell stärker sein als ein mächtiger roter Dämon? Noch nie zuvor hatte er die Klinge gekreuzt mit ihm und nun kribbelte es ihm in den Fingern. Er hatte in der letzten Zeit nur wenige Duelle gehabt, doch allesamt gewonnen. Er vertraute auf seine Stärke und seine Gewandheit im Umgang mit allerlei Waffen. Nicht umsonst war er Waffenmeister geworden und nun galt es zudem noch, seine Ehre als Ritter wieder herzustellen. Nein, Alexander glaubte nicht an seine Niederlage im Kampf, allein um Linella wegen, würden seine Schläge noch härter und gezielter sein.

Hastig las er Enwells Ausführungen und Beschreibungen über Linella. Das alles wusste er selbst nur zu gut, das brauchte man ihm nicht sagen. Den letzten Satz aber, las er mehrmals durch... "Ich weiss das ich durch dies Bestreben den Freund in dir vielleicht fuer immer verliere. Doch ich will wenigstens das dieser Teil mich ein klein wenig versteht, warum ich dies tue. Nicht um dich zu verletzen sonder weil ich nicht anders kann.."

Verständnis wollte er, dass sollte er auch gerne haben, doch solange Alexander´s Herz für Linella schlug, würde er keinen Schritt nachgeben. Er müsste zwar wohl überlegen wie er dies schafft, ohne Linella zu schaden, aber bisher hatte es immer Lösungen gegeben.

Langsam schüttelte Alexander den Kopf, als er darüber nachdachte, ob er antworten sollte. Zeilen sind geduldig, er würde warten bis er in Enwells Augen die Wahrheit lesen kann. So wie damals bei der Stadt, Enwell sprach nie aus was er empfand für Linella, doch Alexander hatte ihn schnell durchschaut. So würde es auch diesmal sein. Worte können falsch sein, Zeilen ein Märchen, doch Augen... Augen lügen nie.

Hastig knüllte er das Pergament zusammen und hielt es an die Kerze. Der trocknene Brief war schnell ein Opfer für die Flammen geworden. Alexander starrte in die Flammen und dachte sich, wäre nur alles so einfach zu beseitigen. Der Geruch des Feuers und der verbrannten Tinte füllten den Raum langsam aus, als er aufstand und sich auf den Weg in die Stadt machte. Sein Gesicht wirkte versteinert, wie ein Racheengel trat er durch die Tür und zog eine kleine Wolke aus Rauch hinter sich her, die wie er, den Weg ins Freie suchte.
Linella Fienn
Posts: 380
Joined: Mon Jan 27, 2003 9:03 am
Location: Grey Refuge

Post by Linella Fienn »

Wieder war es eine Nacht ohne Schlaf, wieder eine Nacht der Qual. Aber sie konnte aufatmen, so hat sie doch eine Antwort auf ihr Schreiben erhalten und sie wusste...nein, sie war fest davon überzeugt, das Er ihr helfen kann.
Sie richtete die letzten Gebete zu Malachin und schlenderte dann zum Ausgang des Schreines, sie kletterte die Leiter hinauf und hockte sich vor die Truhe um ihre Sachen zu packen. Sie wusste nicht wann die Hilfe zu ihr kommen wird und somit stellte sie sich einen Proviantbeutel zusammen.
Sie war so in Gedanken versunken das sie Alexanders Anwesenheit kaum bemerkte. Als sie ihn neben sich wahr nahm, war sie entsetzt.
"Herrje, wie sieht er nur aus...". Nein, so konnte das nicht weitergehen und so packte sie weiter ihre Tasche. Betrübt blickte sie in die Truhe und auf den Inhalt in ihrer Tasche. Es machte ihr ein schlechtes Gewissen ihn so zu sehen und so eilte sie sich. Nachdem sie alle Sachen zusammengepackt hatte kamen die beiden in ein Gespräch. Er fragte sie ob sie wieder den ganzen Tag hinaus wolle. Sie antworte still mit einem Kopfnicken und fügte hinzu das sie dort hingehe, wo sie einst herkam...nach Greenbriar. Er redete weiter und seine Worten klangen hoffnungsvoll "Ich kann euch versichern, einst war dies hier euer zu hause, wo ihr euch wohl fühltet. Das wird es auch sicher wieder einmal werden...bei zeiten". Sie vernahm seine Worte und sie wusste, daß es eben nicht so kommen würde. Sie schüttelte leicht den Kopf, blickte erst betrübt zu Boden und nahm dann all ihren Mut zusammen, wendete sich zu ihm und blickte vorsichtig zu ihm auf. Von ganz allein und aus vollem Mitgefühl, ergriff sie vorsichtig seine starken Hände und blickte ihm gefasst und entschlossen in seine Augen. Mit ruhiger Stimme sprach sie zu ihm"Es schmerzt euch so zu sehen und zu wissen das dies allein an mir liegt. Vertraut mir und lasst mich jetzt gehen...Ich werde alles versuchen um euch eure wahre Liebe wiederzubringen und ich bin mir sicher, schon auf gutem Wege dahin zu sein. Ein bisschen müsst ihr noch stark sein und schon bald wird sich alles zum Guten wenden.". Er blickte sie unruhig an und fragte leise"Dennoch seid ihr sicher das ihr hier nie wieder leben wollt?" . Sie lächelte leicht und nickte langsam "Ich nicht, nein...aber Sie wird". Er schien für einen kurzen Augenblick zu überlegen und drückte dann sanft ihr Hand, die noch immer in seiner lag. Sie erwiderte den Druck und ließ sie dann frei, wendete sich der Truhe zu und klappte den Deckel hinunter. "Es wird Zeit zu gehen" dachte sie bei sich, verabschiedete sich noch von Yandran und begab sich zur Tür. Sie blickte Alexander und Yandran noch einmal an und verneigte sich tief. Mit einem leisen "Auf Bald" ging sie dann schnellen Schrittes aus der Burg hinaus und atmete erst einmal tief durch. Schon gleich trugen sie ihre Beine weiter und nach einem langen Marsch erreichte sie die Insel Greenbriar.
Sie saß direkt am Feld, schaute auf ihre kleinen Kohlsetzlinge und wich mit dem Blick ab, als sie plötzlich Geräusche vernahm. Schnell blickte sie auf und da stand Er...Djironnyma. Er hatte den Weg gefunden und ihr Herz schien vor Aufregung und Freude schneller zu schlagen. Sie wusste das nun bald alles gut werden würde und fragte Djironnyma all die Fragen die sie schon lange stellen wollte. Sie ließ sich über die ganze Prozedur aufklären und es dauerte nicht lang und sie fragte ihn zögerlich "Wann...könnten...wir dieses Vorhaben...denn ausführen?" Er blickte gen Himmel und meinte nach einigen Augenblicken "Noch jetzt...oder...in zwei Tagen.".
Nein, nein...in zwei Tagen? Himmel, nein...so lange wollte sie nicht mehr warten. Sie war sich sicher was auf sie zukommen möge und sagte ihm entschlossen, daß es noch heute geschehen soll.
Nicht lange und sie gingen zu der Stelle, an der sie einst angeschwemmt wurde.
Djironnyma bat sie darum sich so bequem wie möglich zu setzen und auf das Meer hinauszuschauen. Den Blick zum Horizont zu richten und sich auf die letzte Welle die sie erblicken konnte, auf das Rauschen des Wassers und auf den Geschmack und den Geruch des Salzes, zu konzentrieren. Sie folgte seinen Anweisungen, es schien ihr nicht schwer zu fallen, sie machte alles so wie er es von ihr wollte und schon bald schloss sie ihre Augen, auf Djironnymas Wunsch hin und das Bildniss des eben gesehenen schlich sich ebenso mit hinein. So konnte sie trotz geschlossener Augen, das Bild weiterhin sehen, auf das sie sich zuvor mit aller Macht zu konzentrieren versuchte. Plötzlich schlug das Bildniss jedoch um, da war kein Meer mehr...nein, plötzlich war dort ein Raum. Es war als wäre sie in einem Traum gefangen und die Geschehnisse nahmen seinen Lauf. Zusammen mit Djironnyma stand sie dies durch, weckte ihr altes Ich und folgt ihm aus diesem Bildniss. Ihr Kopf schmerzte leicht und als sie langsam die Augen öffnete, blickte sie sich verwirrt um. Zuerst blickte sie verwirrt hinaus auf das Meer und dann blickte sie hinter sich, sie zuckte erschrocken zusammen und blickte zu Djironnyma. Er lag erschöpft am Boden, sein Gesicht war blass. Sie drehte sich flink zu ihm um und er schien seine letzten Kräfte zu sammeln, um sich aufzurappeln. Er nahm seinen Stab zur Hilfe und lächelte ihr zu. Sie konnte vor Freude nicht an sich halten und umarmte ihn kurz. Er sprach kaum und so wurden ihre Augen dunkel vor Besorgniss. Die leis gesprochenen Worte die er sprach "Geh zu Alexander, er braucht dich mehr als ich. Ich brauche nur etwas Ruhe." rüttelten sie wohl entgültig wach.

Alexander...mein Liebster. Ich bin wieder da und nichts wird Uns so schnell mehr trennen, dies verpreche ich Dir.

Sie verabschiedete sich rasch von Djironnyma, der schon auf halben Wege in den Wald hinein geschlurft war und rannte sehnsüchtig los, um IHN endlich wieder in ihre Arme zu schliessen.
User avatar
Enwell van Illdoran
Posts: 627
Joined: Tue Jan 17, 2006 11:28 am
Location: Aristo-cat

Post by Enwell van Illdoran »

Einen Brief hatte Enwell geschrieben nach Tagen der unsicherheit.. Doch keine Antwort erhalten. Mit jeder sekunde des wartends, kam ihn ihm mehr und mehr der zweifel auf das er ueberhaupt noch eine antwort bekommen wuerde. Nachts streifte er durch die leeren strassen, umhuellt von seinem Grauen umhang so dass man die Bettlergestalt darunter nicht erkennen konnte. Wie tief war er gesunken... Statt dem charmant laechelnden gepflegten Gesicht mit dem dunklen taint, der seine Augen wie smaragde funkeln liess, zeichnete ich nun ein unrasiertes muedes gesicht unter dem rabenschwarzen Haar ab. Nur die Wut die Trauer und sein innerer Kampf hielt ihn davon ab nicht von den Zinnen der Zuflucht zu springen. Er wollte ein Resultat. Er wollte das etwas passiert, ein etwas was ihm eindeutige Klarheit bringt. In diesen Naechten passierte er oft das Fenster der Taverne um zu hoeren was dort geredet wird und vorallen dingen ob es ihn betrifft. Und tatsaechlich: Seit dem lauten Streit, schien jeder zu wissen was rund um Linellas Gedaechtnissschwund vor sich ging. Er hoerte sie reden. Mehr und mehr schlechtes erzaehlten sie. Ueber den toerrichten, den hinterhaeltigen und den krankhaften Enwell und seinem Zwiespalt mit Alexander.
Eines Nachts, erschien Roxana auf seiner Schulter. Sie hatte keine Antwort bei sich. Keine Nachricht, kein verstaendniss nichts. Enwell schlich sich also wieder in die Burg und versteckte sich in seiner Ecke in der Bibliothek, hinter einem kleinen Spalt zwischen der Wand und zwei Regalen, in denen die wohl staubigsten Buecher lagen.
User avatar
Enwell van Illdoran
Posts: 627
Joined: Tue Jan 17, 2006 11:28 am
Location: Aristo-cat

Post by Enwell van Illdoran »

So verbrachte er Tage und naechte in der Bibliothek Ecke mit Siranis Buechern und jedes mal wenn jemand sie betrat machte er sich klein damit ihn niemand sah.. Ohne Essen, ohne Trinken, ohne schlaf. Er war kurz vor dem engueltigen Wahnsinn, als er sich entschloss nach draussen zu gehn. Er klopfte sanft an die Tuer. Yandran oeffnete ihm und Djironnyma stand neben ihm. Enwell stolperte verwirrt durch den Raum. Nach draussen und wieder nach drinnen mit geblendeten Augen. Yandran ging seiner Wege, doch Djironnyma blieb und sprach auf ihn ein. Er sagte, Enwell sehe scheusslich aus, er haette seine Ehre verlorn.
"In diesem Kampf kann ich nur verliern, die Frage ist nur wie hoch.
Einen Freund, oder einen Freund und eine Liebe."
erwiederte er schwach.
"Ich denke nicht das Lin sich an die letzten Tage erinnern wird."
Enwell verstand nicht.
"Nun sie hat ihr altes Ich zurueck..."
Es traf ihn wie ein schlag von Alexanders Schmiedehammer. Er stammelte wirres zeug.. Nun war alles verloren. Seine Liebe und sein Freund. Alles einfach alles. Nun war auch Enwell am ende seine Kraefte. Er stammelte herum, waehrend Djironnymas s starke warme stimme beruhigend auf ihn einredete wie auf ein krankes Tier. Doch es wirkte. Sie gingen nach draussen und Enwell setzte sich an seinen Lieblingsbaum wo er ganz ploetzlich einschlief. Er wusste nicht ob er lange geschlafen hatte, doch er fuehlte sich besser. Djironnyma rat ihm sihc von der Insel fuer eine weile zu entfernen. Weg von seinen Freunden, damit sie Kraft finden ihm zu verzeihn. Er glaubte nicht daran das Alexander ihm jemals verzeihn wuerde doch er nahm Djironnyma s Angebot an auf Vanima sein Gast zu sein.

Vanima. Wie er diese Insel liebte. Er war froh hier zu sein. Insegeheim hoffte er Praetor Damien zu treffen, der ihm einen Rat geben wuerde diese Miserie wieder hinzubekommen, doch so allein war er nur bei Linella und Alexander in seinen Gedanken. Sie ist gluecklich mit ihm und er mit ihr... Du hattest recht Alex, ich haette sie womoeglich nie so gluecklich machen koennen wie du. Wieder weinte er doch diesmal waren es keine Traenen der Trauer. Er vergass all sein selbstmitleid und freute sich fuer Linella und Alexander. Auch wenn Enwell verloren hat, Linella ist gluecklich.....
Und so hatte er doch gewonnen....
Arwenia
Posts: 9
Joined: Sat Dec 10, 2005 1:37 pm

Post by Arwenia »

Arwenia saß am Wasser, den Blick auf die leichten Wellen gerichtet. Sie sah die Wogen nicht bewußt, zu viele Gedanken durchzogen ihren Kopf. Gedanken, denen sie versuchte, Herr zu werden und sie zu ordnen.

Ihr Hobel und ihr Schnitzwerkzeug lagen griffbereit neben ihr. Sie liebte die Arbeit mit dem Holz seit dem Tage an dem Alexander ihr die Gerätschaften schenkte und ihr die ersten Handgriffe in der Holzbearbeitung zeigte.

Vieles war seitdem geschehen. Die zwei hatten eine große Liebe erlebt, Monate des Glücks in denen er ihr sogar während ihrer Haftzeit in dem Kerker der Grauen Rose beistand und in jeder Minute bei ihr war. Für ihn war sie seinerzeit bereit, diese Strafe auf sich zu nehmen und endlich ihre Schuld zu begleichen, vor der sie einst von der Insel geflohen war. Sie waren unzertrennlich, wo er war, war auch sie, wo sie war, war auch er zu finden.

Sie lächelte bei dem Gedanken an seine Antwort als der Zwerg im zwölften Monat in Trolls Bane war, um die Wünsche der Bewohner zu erfüllen.
„Wir wünschen zu heiraten“ sprach er damals voller Inbrunst und mit strahlendem Gesicht. Den Ring, den daraufhin jeder von ihnen beiden von dem Zwerg bekam, hatte sie wohlverwahrt in einem Samtbeutel in ihrem Depot, gleich neben dem, den Alexander ihr damals schmiedete und an den Finger steckte.
„Für Dich, mein Licht“ , sprach er dabei liebevoll zu ihr.

Aber bald darauf, sie konnte sich bis heute nicht erklären, wieso das geschehen war, wandelten sich seine Sinne und er zog sich immer mehr von ihr zurück und trennte sich letztendlich von ihr.
Sie litt Höllenqualen, war verzweifelt und weinte nur noch.
In ihrer Pein machte sie Linella dafür verantwortlich und schrie ihr ihren Haß und ihre Wut entgegen. Sie beschuldigte die Menschenfrau, es seit jeher auf Alexander abgesehen zu haben und ihn jetzt zu stehlen.
Alexander selbst war erschrocken über Arwenias Ausbruch und stellte sich schützend vor Linella, kündigte Arwenia sogar die Freundschaft, welche die beiden hatten wenigstens bewahren wollen.
Sie brach endgültig zusammen als Linella und Alexander zusammengefunden hatten und sie die zwei in inniger Umarmung sah.

Sie wollte nur noch sterben.

Arwenia paßte den Grafen Lennier ab und bat ihn um ein Kraut, daß tödlich wirkte. Mißtrauisch lehnte er aber ab und behauptete, so ein Kraut nicht zu besitzen. Dann bat sie ihn um ein Schlafmittel und begründete das damit, daß sie nicht mehr schlafen könne und erhielt das auch.
Die Elfe kochte sich aus diesen Kräutern einen Sud, füllte es in eine Flasche und ging damit zu den Mumien. Sie setzte sich an die letzte Leiter, die zu den Mumien führte und leerte die Flasche. Während die Wirkung der Kräuter einsetzte und sie schläfrig machte, dachte sie noch einmal voller Liebe und Schmerz an Alexander. Mit letzter Kraft schleppte sie sich dann zur Leiter und stieg langsam hinab, verfehlte eine Sprosse und fiel das letzte Stück hinunter.
Kraftlos blieb sie dort liegen und wartete auf die Schläge und Stiche der Mumien, die ihrem Leid endlich ein Ende bereiten sollten.

Irgendwann jedoch, Arwenia wußte nicht einmal, wieviel Zeit vergangen und ob es Tag oder Nacht war, erwachte die zierliche Elfe und blinzelte mit schwerem Kopf in die Dunkelheit der Höhle. Als in ihr Bewußtsein drang, wo sie war und WARUM sie da war, untersuchte sie ihren Körper auf Wunden. Aber nicht ein Schnitt, keine blutende Stelle war zu entdecken und auch keine der Mumien war in ihrer Nähe.
Verwundert zog sie sich mühsam an der Leiter hoch, zu deren Ende sie immer noch lag und richtete sich auf. Sie stieg die Sprossen hinauf und schlich zum Ausgang des Mumienhauses um dort geblendet vom Sonnenlicht die Hände vor die Augen zu schlagen und einige Minuten so zu verharren.
Verwirrt darüber, daß sie immer noch lebte, strebte sie dann den Wald an, dem einzigen Ort von dem sie sich noch Geborgenheit versprach. Und tatsächlich nahm Mutter Natur ihr Kind mit offenen Armen auf. Fast war es als ob die Bäume, deren Schutz Arwenia suchte, sie mit ihren Zweigen umfingen und mit den Blättern sanft streichelten. Tagelang blieb sie dort einfach an einen Stamm gelehnt sitzen, verspürte weder Hunger noch Durst, weder die Kälte der Nacht noch Schmerzen. Sie saß einfach nur da und dachte nach. Dachte nach, warum die Mumien sie nicht angerührt oder sogar getötet hatten.
Lange kam sie zu keinem Ergebnis.
Sollte, durfte sie noch nicht sterben? War ihr eine Aufgabe zugedacht, die es zu erfüllen galt?
Das mußte es sein! Ihr Dasein hatte seinen Sinn und Zweck noch nicht erfüllt, darum war sie verschont worden.
Aber worin lag dieser Sinn? Wie konnte sie wissen, welche Aufgabe ihr noch zugedacht war?
So sehr sie auch grübelte, es wollte ihr keine Antwort einfallen und so raffte sie sich nach Tagen auf und ging mit langsamen Schritten erschöpft an den Rand des Waldes.

Stimmen trug der Wind dort zu ihr. Aufgeregte Stimmen, besorgte Stimmen. Immer lauter und deutlicher, je näher sie der Burg der grauen Rose kam.
„Linella“ hörte sie, „schwer verwundet“ und „dem Sterben nahe“ hörte sie.
Aber statt darüber Freude zu empfinden, daß die Rivalin womöglich ihrem Ende nahe war, fühlte sie nur das Bedürfnis helfen zu wollen und sie ging leisen Schrittes in den Vorraum der Burg wo aufgeregtes Durcheinander herrschte und drückte sich dort an die Wand um möglichst ungesehen zu bleiben.
Schließlich hörte sie Rufe nach einem neuen Kleid, das für Linella benötigt wurde und sie trat an den Grafen Lennier heran, der wild danach in seiner Truhe wühlte.
Ohne zu zögern griff sie an den Saum ihres blauen Kleides, das sie trug und zog es über den Kopf um es dem Grafen hinzuhalten.
Dieses Kleid war ihr letztes Erinnerungsstück an Alexander, der es zu Zeiten ihrer Liebe bei Sam für sie erstanden und ihr geschenkt hatte. Eine kurze Hose und ein leichtes Hemd zog sie dann aus ihrer Kiste um ihre Blöße zu bedecken.
Der Graf zog mit dem Kleid ab und übergab es Linella, die wohl niemals erfahren würde, woher das Kleid stammte, aber noch warm von Arwenias Körper sein mußte. Ein ihr unbekannter Elf heilte Linella anschließend auf dem Dach der Burg.

Arwenia hatte kurz Gelegenheit, mit Alexander zu sprechen, aber er war abweisend und kühl ihr gegenüber. Seine Gedanken waren erfüllt mit der Sorge um Linella und so zog sich Arwenia wieder zurück in den Wald.
Seltsamerweise verspürte sie keinen Haß mehr und auch keine Eifersucht oder Neid. Die kleine Elfe hatte ihren Frieden gefunden und haderte nicht mehr. Doch immer noch suchte sie die Ruhe und Abgeschiedenheit des Waldes, verfeinerte ihre Schnitztechniken und hielt sich gerne in Gegenden auf, an denen kein Wesen zu erwarten war.

Sie versorgte sich mit Fischen aus dem Fluß und den Früchten des Waldes und lebte in Frieden und mit sich im Reinen, bis eines Tages ihre Angel zerbrach und sie notgedrungen Garn zur Herstellung einer neuen aus ihrem Depot brauchte. Und so machte sie sich nach langer Zeit wieder auf zur Burg um sich dort das Benötigte zu holen.
Es herrschte gedrückte Stimmung unter den Anwesenden und sie hörte heraus, daß es wieder einmal um Linella ging. Ihr Gedächtnis sollte sie verloren haben und keinen, auch Alexander nicht, mehr kennen.

War das Arwenias Aufgabe? War ihr bestimmt, Alexander eine Schulter zum Trost, eine helfende Hand zu reichen? Ihn stark zu machen in seinem Leid?
Sie wußte es nicht, doch sie suchte nach ihm, wollte ihm zeigen, daß sie für ihn da war und ihn in allem unterstützen würde.
Aber als sie ihn fand, bekam er kaum mehr als einen Gruß heraus und übersah sie ansonsten einfach. Sie konnte seine Reaktion verstehen, aber es machte sie traurig, daß er nicht sah, daß sie nur helfen wollte und nicht zerstören. Und so zog sie sich wieder zurück in den Wald, der in der Nähe der Burg war. Sie wollte bereit und für ihn da sein, wenn er erkannte, daß er in ihr einen wahren Freund hatte und es annahm.
Mit Trauer sah sie ihn aus angemessener Entfernung leiden, während er in Sorge war und nicht wußte, ob Linella ihn jemals wiedererkennen und ihre Liebe neu erblühen würde. Zudem erhoben andere Ansprüche auf sie und erschöpften damit seine Kraft zusätzlich.

Sie grübelte, ob sie Linella ansprechen und sie aufklären sollte, um ihrem Gedächtnis vielleicht damit einen Anstoß zu geben, damit die beiden wieder zueinander finden konnten. Aber bevor sie zu einem Entschluß gekommen war, drangen Worte an das Ohr der Elfe, dass Linella ihre Erinnerung wiedererlangt und die beiden sich wiedergefunden hatten.

Arwenia spürte Glück als sie das hörte und freute sich mit ihnen. Aber immer noch war ihr nicht klar, ob ihre Aufgabe das Stützen Alexanders war oder was die Götter für sie angedacht hatten. Sollte das ihre Aufgabe sein, dann hatte sie bisher gefehlt, aber sie wußte auch nicht, wie sie es besser machen konnte, ohne daß er ihr entgegenkam und die Hand reichte.

Über alles das dachte sie nach als sie das Wasser beobachtete und versuchte, eine Antwort zu finden.
Post Reply