englisch version below
Spät war schon die Stunde, als die letzten Lichter in den Häusern Varshikars gelöscht wurden. Veric schnitze lustlos an einem kleinen Stück Holz herum, seine Aufmerksamkeit hatte er dem Himmel zugewandt. In kalten, klaren Nächten funkelten die Sterne besonders hell und er musste unweigerlich lächeln, als er sie beobachtete. Doch dann überkahm ihn ein kalter Schauer. Ein kurzer Windstoß, der unter seine Kleidung kroch und ihm eine Gänsehaut verschaffte. Er musste an seine Vergangenheit denken. Er fröstelte und sein Lächeln verging.
Die Götter sind grausam. Sie geben uns das Leben, um es uns am Ende wieder zu nehmen.
Er verstaute sein Schnitzmesser wieder und warf das Stück Holz bei Seite. Dabei verwarf er auch seine Gedanken wieder. Er wollte die Götter nicht anzweifeln. Das hatte er schon zu oft getan.
Trotz der Kälte entschloss er sich zu einem Spaziergang, um auf andere Gedanken zu kommen. Südwerts verließ er Varshikar. Ihm gefiel das Land hoch im Norden, dort war es bedeutend ruhiger als im Umkreis um Trolls Bane. Northerot hatte er auf dem Wegweiser unter der neuen Aufschrift lesen können. Von der Vergangenheit dieses Landes wusste er nichts.
Mit erstaunlicher Leere im Kopf ging er seines Weges und so empfand er den Weg zum Wald als sehr lang. Hier sägte er manchmal ein paar Äste von den Bäumen und übte sich im Schnitzen. Der Wald hatte etwas magisches in der Nacht. Im Rücken die Wüste, erhellt vom Licht des Mondes, war der Waldrand doch eine dunkle Barriere, die einen schrecklichen Ort abzugrenzen schien. Doch schrecklich war der Ort gewiss nicht, nur dunkel und still. Genau das brauchte Veric jetzt, eine ruhige Umgebung, um seine innere Unruhe auszugleichen. Hier und dort trat er auf einen Ast am Boden, der unter seinem Gewicht mit einem leisen Krachen zerbrach. Sonst war da nichts, bis auf einen schwachen Schimmer, den er zwischen ein paar Bäumen erspähen konnte.
Die Banditen hatten dort ihr Lager. Das Feuer war noch nicht gelöscht. Manchmal begegnete er ein paar von ihnen beim Holzfällen. Er zog es dann vor, die Beine in die Hand zu nehmen. Jetzt erschienen auch sie friedlich. Sie waren lediglich Schattengestalten, Umrisse, die sich zwischen den Bäumen hin und her bewegten. Eine ungewöhnliche Neugierde überkam ihn und er schlich sich noch etwas weiter an das Lager heran. Gewiss blieb er in einer sicheren Entfernung, doch konnte er nun einen einzelnen Mann erspähen, der etwas abseits des Lagers an einem Baum saß. Es musste eine Nachtwache sein. Veric stellte sich die Frage, ob diese Banditen nichts fürchteten. Sie waren in der Regel die Räuber, die gefürchtet wurden, doch konnten auch sie ihre Meister finden. Ein Raubtier könnte das Leben der Nachtwache leicht beenden. Ein weiterer Schurke mag die Wache sogar ausschalten können, ohne, dass die anderen etwas davon mitbekämen.
Veric verharrte noch etwas in seiner Position, da es ihm allerdings immer kälter wurde, kehrte er dem Wald wieder den Rücken zu und begab sich zurück nach Varshikar. Der Gang hatte ihm gut getan und nur der Mond und die Sterne waren seine Zeugen gewesen.
It was late when the last lights of Varshikar were cleared. Veric carved on some piece of wood spiritlessly . His attention was turned on the sky. In cold, clear nights the starts twinkled extra bright and he had to smile as watching them. However, a cold frisson came over him. A short wind gust, crawling under his clothes and bringing him a goose skin. He had to think of his past. He shivered and his smile disappeared.
The gods are cruel. They give us life to take it away from us in the end.
He stowaged his carving knife and threw the piece of wood away. Doing this, he also abolished his thoughts. He didn't want to blame the gods. He had done that far too often. Despite the cold he decided to do a promenade to clear his mind. He left Varshikar in south direction. He liked that country in the north, it was much more quiet and calm than the places around Trolls Bane were. He had read Northerot on the sign unter the new lines. He didn't know about the past of that place.
With an amazing blankness on his head he went his way and felt it very long. He sometimes collected some wood here to practise his carving. The forest had something magical at night. The desert was lit up by the moon but the border of the wood looked like a dark barrier which confined something horrible. The wood was not horrible, just dark and quiet. Exactly that did Veric need now, a calm place to allay his chaotic mind. Sometimes he stepped on some branches which cracked under his wight. There was nothing else, just the feeble light between some trees.
It was a camp of the bandits. They did not clear their fire yet. Sometimes he met some of them when collecting wood, he prefered to run in such situations. They appeared very calm now, too. Only shadows, contours moving between the trees. A strange curiosity came over him and he moved a bit more close. He was able to see one man sitting at a tree alone. It had to be a vigil. Did those bandits fear nothing? Normally they were the oney being feared, but they may find theirs master, too. A beast of prey may end the life of that vigil easyly. Another rogue may even kill him without letting the others know.
Veric stayed a few moments in that position but decided to go back then, since it became colder and colder. He left the forest again and went back to Varshikar. The promenade had done good and only the moon and the stars had been his witnesses.
Cold Nights and Dark Forests
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- Veric Aurunus
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Das Leben ist eine Krankheit. Bei der Geburt gegeben wütet sie bis zum Tode.
Diese Worte hallten in seinem Kopf wieder, als Veric mit Schweiß auf der Stirn erwachte. Er hatte sich diese Worte damals lange durch den Kopf gehen lassen und, nachdem er sie in sein Buch niedergeschrieben hatte, lange angesehen. Sie waren die grausame und unumstößliche Wahrheit. Er hatte viele Krankheiten gesehen. Einige töteten schnell und leise, andere brauchten lange und fügten Schmerzen zu, bis sie einem die Erlösung gaben. Viele waren heilbar, doch eine von ihnen, die Krankheit, die mit der größten Wahrscheinlichkeit zum Tode führen würde, war das Leben selbst. Diese Ironie hatte ihn so lange beschäftigt und beschäftigte ihn noch immer. Die Menschen hatten sich damit zufrieden gegeben, sterben zu müssen.
Doch wie konnte er als Arzt sich damit zufrieden geben? Sollten er und seine Brüder etwa nur dazu im Stande sein, das Unaufhaltsame hinauszuzögern? Konnte man das mit seinem Gewissen vereinbaren?
Life is an illness. Given when being born it kills until one is dead.
Those words were in his head, when Veric woke up with sweat on his forehead. He had thought about those words a long time, and after writing them into his book, he had looked at them for a long time. They were the cruel and irrevocably truth. He had seen many illnesses. Some killed quickly and quietly, others took long and delt great pain to one, until they gave redemption. Many were healbale but one of them, the one with the biggest probability to kill, was life. This irony had employed him long and still employed him. The humans had put up with it to die.
How could a doctor be contend with that? Shall he and all his brothers only be able to retard the irresistible? Could one stipulate it with his conscience?
Diese Worte hallten in seinem Kopf wieder, als Veric mit Schweiß auf der Stirn erwachte. Er hatte sich diese Worte damals lange durch den Kopf gehen lassen und, nachdem er sie in sein Buch niedergeschrieben hatte, lange angesehen. Sie waren die grausame und unumstößliche Wahrheit. Er hatte viele Krankheiten gesehen. Einige töteten schnell und leise, andere brauchten lange und fügten Schmerzen zu, bis sie einem die Erlösung gaben. Viele waren heilbar, doch eine von ihnen, die Krankheit, die mit der größten Wahrscheinlichkeit zum Tode führen würde, war das Leben selbst. Diese Ironie hatte ihn so lange beschäftigt und beschäftigte ihn noch immer. Die Menschen hatten sich damit zufrieden gegeben, sterben zu müssen.
Doch wie konnte er als Arzt sich damit zufrieden geben? Sollten er und seine Brüder etwa nur dazu im Stande sein, das Unaufhaltsame hinauszuzögern? Konnte man das mit seinem Gewissen vereinbaren?
Life is an illness. Given when being born it kills until one is dead.
Those words were in his head, when Veric woke up with sweat on his forehead. He had thought about those words a long time, and after writing them into his book, he had looked at them for a long time. They were the cruel and irrevocably truth. He had seen many illnesses. Some killed quickly and quietly, others took long and delt great pain to one, until they gave redemption. Many were healbale but one of them, the one with the biggest probability to kill, was life. This irony had employed him long and still employed him. The humans had put up with it to die.
How could a doctor be contend with that? Shall he and all his brothers only be able to retard the irresistible? Could one stipulate it with his conscience?
- Veric Aurunus
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Auch an diesem Abend musste sich Veric ein weiteres Mal wundern, wie sehr das eigene Gewissen einen plagen kann. Er hatte in den letzten Tagen sein altes Buch wieder herausgekramt und es einige Male gelesen. Obwohl die Zeilen einst von ihm geschrieben worden waren, erschienen sie ihm fremd. Doch nur zu Anfang. Mehr und mehr wurden die Sätze und Worte wieder zu seiner Stimme.
Er hatte gelesen. Er hatte verstanden. Er hatte eine Aufgabe. Er hatte sie noch nicht vollendet.
Als es Nacht war, die Sterne glänzten für ihn so schön wie nie am Himmelszelt und der Mond erhellte seinen Weg, ging er erneut zu dem Wald, in dem er stets Holz sammelte. Er schlich. Seine Augen durchforsteten das Geäst auf der Suche nach dem schwachen Schimmer eines Lagerfeuers. Nach einiger Zeit fand er es auch. Auch heute Nacht waren dort wieder die Schattengestalten, die durch den Wald huschten. Doch diese suchte er nicht, er wollte einen der Männer finden, die abseits des Feuers wachten. Er musste nicht lange suchen.
Dort saß ein Mann an einem Baum und paffte eine Pfeife. Graue Rauchwolken, erhellt vom schwachen Licht des Mondes gingen über ihm auf. Es war still um ihn, nur ein paar Äste brachen nicht weit von ihm. Er dehte den Kopf, doch dort war nichts, darum kam er schnell zu dem Schluss, dass es ein kleines Tier gewesen sein musste. Als er gerade den Kopf wieder in seine alte Position bringen wollte, durschnitt schon eine ältere Klinge seine Kehle. Ein Gurgeln war zu hören, dann packte eine Hand seinen Oberkörper und bewahrte ihn davor, nach vorn zu fallen.
Im Namen der Wissenschaft.
Warmes Blut lief über Verics Hände und tropfte von dort zu Boden. Er hielt den Toten und begann, ihn möglichst lautlos vom Lager der Banditen wegzubefördern. Langsam schleifte er ihn über den nasskalten Waldboden. Je mehr er sich dem Waldrand näherte, desto schneller und unvorsichtiger zog er. Hier würde ihn niemand mehr hören und es war ein weiter Weg zu der Höhle, die er bei Wanderungen durch das nördliche Gebirge schon einige Tage zuvor entdeckt hatte...
Again, this evening Veric wondered how much conscience could hurt. He had found his old book and read it the last days. Though the lines where written by himself once, they appeared to be foreign. But only in the beginning. The more he read them the words and sentences became his voice again.
He had read. He had understood. He had a duty. He hadn't perfected it yet.
When it was night, the stars seemed as they had never glared more bright to him and the moon enlightened his way, he went to the forest where he always collected wood again. He creeped. His eyes scanned though the branches, searching for the feeble light of a campfire. After some time he found it. There were the shadow figures again, scurrying through the forest. He didn't search for those though, he searched for the men sitting apart the camp of the bandits guarding. He didn't have to search long.
There was a man, sitting on a tree and smoking a pipe. Grey smoke, enlighted by the moonlight arised over him. It was quiet around him, only a few branches broke near to him. He turned his head in the direction of the noise but saw nothing. He came to the conclusion that it had been a little animal, lurking through the woods. When je just wanted to turn his head back in the old position, an old blade cut his throat. A gargle was hearable, then a hand grabbed his chest and saved him from falling to the front.
In the name of science.
Warm blood flowed over Verics hands and to the bottom. He held the corpse and started to get him away from the bandits camp with less noise. He came more close to the end of the forest and moved the cropse quicker. Noone would hear him out here and it was a long way to the little cave he had found when promenading through the great northern mountains.
Er hatte gelesen. Er hatte verstanden. Er hatte eine Aufgabe. Er hatte sie noch nicht vollendet.
Als es Nacht war, die Sterne glänzten für ihn so schön wie nie am Himmelszelt und der Mond erhellte seinen Weg, ging er erneut zu dem Wald, in dem er stets Holz sammelte. Er schlich. Seine Augen durchforsteten das Geäst auf der Suche nach dem schwachen Schimmer eines Lagerfeuers. Nach einiger Zeit fand er es auch. Auch heute Nacht waren dort wieder die Schattengestalten, die durch den Wald huschten. Doch diese suchte er nicht, er wollte einen der Männer finden, die abseits des Feuers wachten. Er musste nicht lange suchen.
Dort saß ein Mann an einem Baum und paffte eine Pfeife. Graue Rauchwolken, erhellt vom schwachen Licht des Mondes gingen über ihm auf. Es war still um ihn, nur ein paar Äste brachen nicht weit von ihm. Er dehte den Kopf, doch dort war nichts, darum kam er schnell zu dem Schluss, dass es ein kleines Tier gewesen sein musste. Als er gerade den Kopf wieder in seine alte Position bringen wollte, durschnitt schon eine ältere Klinge seine Kehle. Ein Gurgeln war zu hören, dann packte eine Hand seinen Oberkörper und bewahrte ihn davor, nach vorn zu fallen.
Im Namen der Wissenschaft.
Warmes Blut lief über Verics Hände und tropfte von dort zu Boden. Er hielt den Toten und begann, ihn möglichst lautlos vom Lager der Banditen wegzubefördern. Langsam schleifte er ihn über den nasskalten Waldboden. Je mehr er sich dem Waldrand näherte, desto schneller und unvorsichtiger zog er. Hier würde ihn niemand mehr hören und es war ein weiter Weg zu der Höhle, die er bei Wanderungen durch das nördliche Gebirge schon einige Tage zuvor entdeckt hatte...
Again, this evening Veric wondered how much conscience could hurt. He had found his old book and read it the last days. Though the lines where written by himself once, they appeared to be foreign. But only in the beginning. The more he read them the words and sentences became his voice again.
He had read. He had understood. He had a duty. He hadn't perfected it yet.
When it was night, the stars seemed as they had never glared more bright to him and the moon enlightened his way, he went to the forest where he always collected wood again. He creeped. His eyes scanned though the branches, searching for the feeble light of a campfire. After some time he found it. There were the shadow figures again, scurrying through the forest. He didn't search for those though, he searched for the men sitting apart the camp of the bandits guarding. He didn't have to search long.
There was a man, sitting on a tree and smoking a pipe. Grey smoke, enlighted by the moonlight arised over him. It was quiet around him, only a few branches broke near to him. He turned his head in the direction of the noise but saw nothing. He came to the conclusion that it had been a little animal, lurking through the woods. When je just wanted to turn his head back in the old position, an old blade cut his throat. A gargle was hearable, then a hand grabbed his chest and saved him from falling to the front.
In the name of science.
Warm blood flowed over Verics hands and to the bottom. He held the corpse and started to get him away from the bandits camp with less noise. He came more close to the end of the forest and moved the cropse quicker. Noone would hear him out here and it was a long way to the little cave he had found when promenading through the great northern mountains.