Besuch oder Wiederkehr

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Elise Gutenhof
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Besuch oder Wiederkehr

Post by Elise Gutenhof »

Das Schiff legte nach tagelanger Fahrt endlich an und ihre Füße berührten den ihr so lieb gewordenen Boden. Das Land, das die Heimat ihrer beiden Kinder werden wollte, das Land, das ihre Schwester einst so liebte und in dem sie in Ewigkeit ruhen würde. Die Vögel schienen sie froh zu begrüßen und schnell eilte sie zum Kloster, denn wenn er in der Stadt wäre, würde er wohl dort über seinen Büchern und Karten grübeln. Der Pförtner jedoch schien erstaunt über ihre Frage und schüttelte immer wieder den Kopf, er schien in der Frau einen Geist zu erkennen. Um ihn nicht weiter zu beunruhigen ging sie ohne sich weiter Gedanken zu machen Richtung Osten.

Er ist wohl schon wieder auf Reisen. Aber diesmal finde ich ihn!

Lachend und überglücklich schlenderte sie zum Mühlstein. Viele fremde Gesichter spazierten oder eilten durch die Straßen. Auch das Bild der Straße und der Gebäude hatten sich in den ihr wie eine Ewigkeit vorgekommenen Monaten verändert. Aber vereinzelt zeigten sich auch Bekannte. Eliza und Sam schienen ihre frühere Kundin auch wieder zu erkennen, denn kaum wurden sie ihrer ansichtig zückten sie Nadeln und Garn aus der Truhe. Lachend schüttelte sie den Kopf, schließlich war sie Mutter und Ehefrau und würde wohl lange keine Zeit finden neue Stoffe zu weben und schöne Kleider für reiche Damen zu nähen. Also entschloss sie erstmal auszuruhen. Und schon saß sie wieder vor dem Mühlstein im trauten Zwiegespräch mit dem "kleinen Ritter", er war sehr bemüht ihr alle Neugikeiten ausführlich zu erzählen. Auch ihre liebste Gardistin und (die baldige Ehegattin eines Gardisten) kam nach einiger Zeit. Freudig war das Wiedersehen der beiden. Besonders deshalb, weil Elise sich sehr über die baldige Heriat freute. Nicht machte sie glücklicher als eine Freundin, die nun ebenfalls die Freuden - und auch die kleinen Leiden - der Ehe genießen durfte. Doch nicht lange währte ihre Freude. Viel zu schrecklich war die Nachricht, die eigentlich nicht einmal neu sein hätte sollen.


Nein, er kann nicht tot sein. Er ist nur auf Reisen!

Viel zu schnell erkannte sie, dass Gwynnether wohl die Wahrheit gesagt hatte. Ihr Mann war tot. Die Sonne schien sich zu verfinstern und ihr Herz meinte zu verdorren. Ihr Geliebter durfte sie nicht verlassen haben. Vor Monaten und sie war in die Welt gereist. Er hatte ihr diesen Rat einst selbst gegeben. Die Kinder sollten viel erfahren und sehen, auch wenn sie noch sehr jung waren. Und nun sollte sie ihren Gatten bei der Abreise das letzte Male gesehen haben?
Nun lag sie am Sarg ihrer Schwester im Kellergewölbe der Druiden des Waldes, die Tränen, die sie all die Jahre vergossen hatte, schossen nun erneut aus ihren Augen. Sie musste sich gewaltsam daran erinnern, dass sie nicht den Rest ihres Lebens in Trauer verbringen durfte. Viel zu groß war ihre Verantwortung Sara und Ismael gegenüber, sie waren noch so klein und würden ihre Mutter brauchen. Doch nun blieben soviele Fragen und sie fühlte sich so allein, obgleich Avaloner, ein wahrer Freund, sich so sehr um sie gekümmert hatte. Dennoch, wie sollte sie das Leben nun alleine meistern, ohne Hilfe, ohne einen Beruf, der sie drei ernähren würde und vorallem ohne Gewissheit.
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