Zwischen den Welten

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Aragon
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Zwischen den Welten

Post by Aragon »

Das letzte was er wahrnahm, war das viele Blut aus der Wunde und der dumpfe Schlag eines Körpers, der auf den Boden fällt, seines Körpers.

Schwärze, undurchdringbare Schwärze, leicht, federleicht, zu leicht.
Zeit, fraglich, ob sie wahrgenommen wurde.
Hauch im Nichts, zwischen den Welten, unruhig hin und hergerissen in den Strömen der Zeit.
Bilder aus dem Nichts auftauchend und verschwindend, sich wiederholend, im Kreis drehend.
Spuckende Echse, Leichnam eines stattlichen Ritters, erschrockene Gesichter, bekannt und doch so fern.
Vertraute Räume und Gänge und doch so anders, eine Stadt und Menschen, wie durch dickes trübes Glas, Gefühl von Kälte, Wind und Hauch.
Der Versuch zu Schreien, Anzuklagen, Gerechtigkeit verlangend, verhallend im Nichts.

Immer wieder diese Szene des Bespuckt Werdens, der lautlose Schrei nach Gerechtigkeit.
Doch die Bilder verblasen mit der Zeit. Eine erbarmenswerte Echse, mitleidserregend in ihrem Hass.

Neue Bilder steigen auf. Abstrakt, fern und undeutlich, wie ein Hauch und zerfließen wieder.
Eine Ebene, ein Falke darüber schwebend, eine Entscheidung vor langen Jahren gefällt.
Erinnerung an Vertrauen und an Nicht-Verstehen, Verzweiflung und Unverständnis.
Wille und Ratschluss, undurchdringlich und unverständlich, höher als menschliche Sicht geht.

Hauch im Nichts, zwischen den Welten, sich aufwärts bewegend im Strudel der Zeiten.
Schneller und schneller, wie in einer Spirale aufwärts kreisend.
Einem grauen Schimmer, einem heller werdenden Punkt, einem Licht entgegen.
Immer schneller, größer, heller.
Ein Schrei:
"Malachin, mein Gott"
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Lennier
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Post by Lennier »

Bürger von Trolls Bane!

Von mysteriösen Vorgängen am gestrigen Abend wurde mir berichtet. Eine Erscheinung Malachins!

Der Name unseres großen Gottes wurde von euch vernommen, gerufen, mit der Stimme des Priesters und Grafen Aragon, von einem Falken am Himmel über Trolls Bane.

Nun rufe ich euch auf. Betet mit uns! Kommt heute Abend zusammen und betet zu Malachin und für das Heil Aragons.

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Lennier
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Aragon
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Post by Aragon »

Er saß auf dem alten vertrauten Lehnstuhl in seinem Studierzimmer. Die Finger strichen über den Samtbezug, fühlten und nahmen alle Unebenheiten wahr.
Schon oft hatte er so gesessen, und doch heute, es war etwas besonderes ... irgendwie neu, lebendig.
Der Blick wanderte zu den Buchrücken im Regal, jedes ihm bekannt und doch wie eine erste Entdeckung.
Alles aufnehmend, in sich hineinsaugend, alles wie ein erstes mal sehend, wie neugeboren.

Seine Gedanken wanderten zu den letzten Tagen zurück. Wirbelnde, unsortierte, unklare Eindrücke, kaum in Worte zu fassen.
Und davor Leere, ein schwarzes Loch, Nichts .... dann wie vor ewig langer Zeit die Erinnerung an dieses Duell mit Hagen ....

Seine Erlebnisse ... waren es wirklich Erlebnisse, nicht eher Träume, Gedankensplitter? ... sie ließen sich schwer in Worte fassen.
Doch klar war vor seinem inneren Auge die Halle Malachins und der Altar, die Stimme, die sprach und ihn zurückschickte.
"Sterblicher, deine Stunde ist noch nicht gekommen.
Sei mein Arm, mein Bein, meine Hand."

Was es für ihn bedeuten würde, das war ihm noch nicht ganz klar.
Aber eines wusste er ... Malachin hatte er alles zu verdanken, seinem Gott.

Ein Mosaikstein aber, der kam erst heute dazu: Drakhen Vorkalion.
Seine Hand war mit im Spiel gewesen und er war überrascht und enttäuscht, ihn Aragon, lebend zu sehen. Irgendein Plan war nicht aufgegangen, Malachin sei Dank.
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