Der Weg / The Path

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Trystan Gravstyn
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Joined: Tue Jun 15, 2004 5:26 pm

Der Weg / The Path

Post by Trystan Gravstyn »

Langsam stieg der Alte den Pfad zur Klippe hinauf. Die Sonne schien hell und strahlte im windigen Frühlingsgewand auf die Erde. Langsam verdichteten sich die grauschwarzen Wolken über dem aderblauen Himmel. Der Alte umklammerte seinen schwarzen Stab und legte die Hand über die Augen dicht an die Stirn, um seinen Blick zum noch hellen Himmel zu richten. Was durchfuhr ihn in diesem Augenblick?

Er liebte den Regen; überhaupt: Er liebte das Wasser. Für ihn war es die destruktivste Macht überhaupt in dieser Sphäre. Kein anderes Element war so vollkommen, wie das Wasser, aus dem doch selbst alles Leben kam und das die Kontinente der bekannten Welt umwusch. Und doch war es tödlich wie der Stich eines angreifenden Skorpions, wenn es darum ging, die anderen Elemente zu vernichten. Ja, er liebte das Wasser wahrlich.

Er richtete seinen Rücken ein wenig gerade auf und streckte sich, während er die Arme gen Himmel reckte, um laut zu seufzen. Er fühlte sich nicht oft so alt, wie er es vorgab, doch seine Täuschung hat ihm schon oft das kostbare Leben gerettet. So umklammerte er seinen Stab erneut und ging auf dem sandigen Pfad zur Klippe weiter.

Da war es, das große Meer und rauschend flossen die großen Wellen gegen die Felsen der Brandung und zerschellten schließlich am Felsen. Man mochte als schneller Beobachter vermeinen, der Felsen würde dem Wasser standhalten, dabei war es doch sicher, dass das Wasser den Felsen geschliffen hatte. Über einen langen Zeitraum hinweg, aber stetig. "Der Langsame sieht mehr", ging es ihm durch den Kopf, als er sich an die Kante setzte und den Stab hinter sich legte.

Mit einem leicht feuchtem Gefühl, dass ihm durch's kahle Haar kam und dem Tropfen, der schließlich an seiner Stirn, über die Nase bis zum Mund heruntertriefte wurde ihm klar, dass der Regen einsetzte. Es dauerte nicht lange und die schweren dicken Wasser prasselten auf ihn ein. Der Wind, der dort wehte spielte mit den Tropfen und liess sie doch wie winzig kleine Steine auf den Boden fallen.

Nach einer Minute war er von oben bis unten klitschnass. Seine Kleidung, sein Haar, ja sogar seine Sicht wurde von dem Wetter benetzt. Der Himmel war pechschwarz geworden und verdunkelte die Sicht auf die Sonne, die wie von einem dunklen Schleier bedeckt, hinter den dunklen Wolken noch zu sehen war. Er liebte dieses Wetter, genauso liebte er diesen Ort. Hier konnte er ungestört nachdenken und Pläne schmieden.

Er lehnte sich zurück und liess sich mit dem Rücken auf das Gestein fallen, ohne sich irgendeine Art von Schmerz anmerken zu lassen. Schon lange hatte er sein Menschentum hinter sich, genau wie die menschlichen Sorgen. Kein Schmerz kümmerte ihn, was ihn beschäftigte war die Macht, die er erlangen würde - Mit der Zeit. So liess er sich in dem Wetter die geschlossenen Augen zum regnerischen Himmel gerichtet, von seinen Gedanken treiben und dachte nach.

Deirdre... Sie ist das wahre Risiko.

Und doch ist es nötig, sie zu lehren. Mit der Macht, der er ihr gab, würde sie ein zu mächtiger Gegner, wenn andere sie in die Finger bekamen. Er hatte dieses Risiko eingegangen und ausser dem Kind hielt ihn nichts davon ab, es wieder zu beseitigen. Er brauchte dieses Kind, er musste es einfach haben. Aber Deirdre... Sie wäre zuviel Gefahr, niemals würde er zulassen, dass andere sie bekommen.

Eher würde er sie umbringen... Wenn nötig auch mitsamt dem Kind, was ihn ein wenig in Trauer versetzte. Bjolmur fasste nicht oft Entscheidungen, und wenn es dazu kam, beide umzubringen, so würde er weitere Jahrhunderte warten müssen. Was kümmerte es ihn? Sein Körper war nichts weiter als eine Hülle, nichts würde ihn so schnell scheiden lassen. Auch die Zeit nicht, die er schon längst überwunden hatte.

Er musste eine Entscheidung treffen...

Deirdre... Sie muss beseitigt werden, sobald die Zeit reif ist...
Trystan Gravstyn
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Joined: Tue Jun 15, 2004 5:26 pm

Post by Trystan Gravstyn »

Slowly, the old man walked along the path to the cliff. The sun shined on the ground but there were also dark clouds gathering in the sky. The old man took his staff and looked up. What was he thinking in that moment?

He loved the rain, he loved the water. For him, it was the most destructive power in this realm. No other element was so magnificent like the water. All life came from water but also water was the power, deadly like a scorpion as if it would "fight" against other elements. Yes, he loved the water.

He took his staff again and went on walking along the sandy path towards the cliff. There it was: the sea, great and endless. The water was coming toward the big rocks at the coast down below and were breaking. Someone who would surpass quickly would think the rock wins against the water. But the one who watches clearly knows the water is destroying the stone over the centuries. "The slow one sees more" he thought in that moment as he sat down at the edge of the cliff.

Soon, the rain started and was making him wet. The water was falling down like small rocks while the sky became dark. He lay back and closed his eyes. He loved this weather like he loved this place. Here, he could think about the future and his plans. He let his head fall back and hit the rocks. The pain doesn't matter for him, he doesn't feel pain anymore. Now, he left his humanity long behind, no pain could harm him. He sighed and started thinking.

Deirdre... She was the true risk..

It was necessary to teach her though with the power he gave her, she would be a powerful enemy and weapon if others captured her. He was aware of this risk and it was only the child that stopped him. He would need the kid, Deirdre was pregnant and soon it would be his child. He was the one to teach it, not Deirdre.

Deirdre was too dangerous now....

He had to kill her, no matter what might happen. Even if he had to kill her with the child, though it made him sad. Bjolmur doesn't often decide to set children into this world, and if the child died, he would have to wait longer, maybe centuries. It doesn't matter at all. His body was just his tool to walk on this realm and nothing could kill his soul. Nothing, neither weapons nor the time.

He had to made a decision.

Deirdre... He must kill her...
Trystan Gravstyn
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Joined: Tue Jun 15, 2004 5:26 pm

Post by Trystan Gravstyn »

Ein gellender Schrei, das war alles, was der alte Mann wahrnahm, bevor sein Körper von der Eisflamme zerrissen wurde. Es war der Moment, in dem jener schädliche Geist ihn verließ, um sein Glück anders zu finden. Trystan selbst bekam nicht viel davon mit - Seine eigene Seele schwebte bereits in anderen Gefilden. An einem Ort, den er seit einigen Jahren nicht mehr gesehen hatte. Alles, was er wahrnehmen konnte, war Schwärze und Schatten, die seinen Geist umkreisten, aber nicht in seine Gedanken eingreifen konnten. Irgendwo tief in ihm spürte er plötzlich ein Gefühl von Hass aufkeimen.

"Dein menschlicher Körper hat dir scheinbar den Geist umnebelt, Sohn" hörte er irgendeine Stimme mit ironischem Unterton zu ihm sprechen, in einer Lautstärke, die ihn tief in der Seele berührte.

"Viel zu lange hast du dich darin herumgetrieben, und viel zu viele Spiele hast du getrieben. Deine eigentliche Aufgabe war von Anfang an klar, doch du hast größtenteils versagt! Deine Tochter hat getan, was ihr zustand, und dich, als schwächeres Glied restlos entfernt. Dennoch hat sie selbst zuviel menschliche Eigenschaften in sich, als normal Sterbliche."

Jene Worte schmerzten mehr als der Verlust, den er zusätzlich ertragen musste. Er wagte nicht, irgendeine Antwort zu geben und verhielt sich ruhig - Bereit, seine Strafe zu empfangen, wie auch immer sie sein würde.
"Ich denke, es ist an der Zeit, jemanden, der mehr Ahnung von der Materie hat, die nächste Chance zu überlassen. Dein Platz wird vorerst hier sein, bei mir. Wir werden gemeinsam beobachten, die Zeit entscheidet, was die Zukunft bringt..."
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