Ein abendliches Treffen

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Randelon Morgental
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Joined: Sun Oct 19, 2003 1:21 am
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Ein abendliches Treffen

Post by Randelon Morgental »

Eine rötliche Abendsonne war über dem Horizont zu sehen, die langsam Untergang und die Welt in das helle dunkel der Nacht und des Mondes versinken zu lassen, als Randelon langsam hinter einem Baum hervortrat, der schon längst schattiges Dunkel warf. Der Wind umspielte seine Haare und blies sie ihm in's Gesicht während er zielstrebig und langsam auf die Person zuging, die dort vor dem großen Haus auf leisen Sohlen schlich, und den Schlüssel in die Tür steckte. Er war nun sehr nah' an ihr dran und fast wie ein Windhauch und doch stark und ausdrucksvoll entklang es seiner Kehle. "Hallo, Elise...". Das war alles, was er herausbrachte, bevor die Stille seine Nerven zu zerreissen schien. Eine unheimliche Stille, nichtmal die Vögel sangen und Elise schien alle Muskeln im Körper anzuspannen, so starr war sie vor Schock. Sie drehte sich um und blickte ihn an, als hätte sie einen Geist gesehen. Tief saß ihr der Schreck, als Randelon wieder einen Satz entfuhr. "Begrüßt man so einen Freund?". Völlig fassungslos öffnete sie ihren Mund und spitze ihn an, um Worte zu finden und zu formen. "Du... bist... zurück?". Es war eine angespannte Stimmung und diese unheimliche Stille schien nun die Überhand zu gewinnen, während es doch kleine Unterbrechungen gab, bedingt durch ihr kaum hörbares Gespräch, dass sich nun herausbildete. Es waren Erklärungen, die Randelon verlangte und es dauerte nicht lange, bis Elise die Tränen kamen und ihm schluchzend beichtete, was sie getan hatte. Erst jetzt fing sie an, über eine Geschichte zu erzählen; Ihre Geschichte und das, was ihr wiederfahren war, als sie schändlicherweise von Shendaril angegriffen wurde. Fast schon gleichgültig fragte sie ihn schließlich: "Willst du vollenden, was sie begonnen hat?" und brach wieder in Tränen aus. Doch es war Randelons Hand, die er ihr entgegenstreckte und erneut fragte: "Begrüßt man so einen Freund, Elise?". Es war wie eine Magie, die diese Spannung zerriss und wieder eine gelassene Ruhe über beide brachte. Langsam ergriff er ihre Hand, und all ihren Vorwürfen gegen sich selbst zum Trotz, gestand er ihr schließlich, welche Liebe er schon lange für sie empfand. Es war wie eine Erleichterung; wie ein langersehnter Wunsch, der endlich erfüllt war und ihm nicht mehr auf der Seele lastete. Wie dem auch war, Randelon musste weg, es gab' in seiner Sicht keine andere Möglichkeit, dem zu entkommen, was ihm bevorstand. Und so kam es, dass er sie leidenschaftlich küsste, bevor er fest entschlossen aufstand, um den Weg anzutreten, den er selbst gewählt hatte. Elise umarmte ihn still und fest und schließlich kam ihr ein Satz über die Lippen, der Randelon über alles andere erstaunte:
"Ich komme mir dir."


((Nicht Antworten, Rekapitulierung von Ingame Geschehnissen))
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Elise Gutenhof
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Post by Elise Gutenhof »

Viel zu lange war sie in der Stadt geblieben, die Sonne wollte sich gerade verabschieden, als sie zum Haus der Druiden aufbrach. Nach der langen Zeit, in dem sie niemanden um sich hatte, mit dem sie sprechen konnte, ermüdeten sie all die Gespräche und die Schicksale der Menschen. Endlich schien sich alles wieder zu normalisieren, sie sprach mit den Menschen und ihren Bekannten. Beinahe wich die Angst, die sich nun schon so fest in ihr verwurzelt hatte. Als sie endlich am Haus ankam und den Schlüssel, den ihr der gute Togar vor kurzem gab, aus der Tasche zog, freute sie sich schon auf die Räume und den Geruch des Hauses, das ihr von nun an ein Hort der Sicherheit und des Wohlfühlens sein sollte. Doch da hörte sie jene Stimme: "Hallo Elise...". Jeder Muskel in ihrem Körper spannte sich sofort an. Sie konnte, sie wollte es nicht wahr haben und als sie sich umdrehte und in das ihr so vertraute Gesicht blickte, meinte sie ein Gespenst zu sehen. Erst einige Augenblicke später durchbrach er die Stille. "Begrüßt man so einen Freund?" und das einzige, das sie noch denken konnte war, er ist zurück, er ist wahrhaft zurück.
Immer mehr umklammerte ein banges Gefühl ihr Herz und sie konnte kaum sprechen, ihn nur spärlich antworten auf all seine Fragen. Schließlich schien ihr Wille entgültig gebrochen und sie gestand ihn unter Tränen und tiefer Traurigkeit all die Geschehnisse. Die Lügen, die Angst, die Hoffnungslosigkeit und ihre schwer erlittene Einsamkeit. Als sie endlich von dem Dolch, den ihr jene Elende in die Brust gestochen hatte, erzählte, meinte sie auch ihre gesamte Lebensgeschichte, ja ihr gesamtes Leben vollendet zu haben. "Nun ist alles vorbei. Schöne Welt lebe wohl!" waren ihre einzigen Gedanken. So forderte sie ihn auch auf jenes Werk zu vollenden. Doch wie erstaunt, verwirrt und fassungslos war sie, als sie statt des erwarteten Dolches seine Hand sah, die sich ihr entgegen streckte. Kaum wagte sie zu glauben, was ihr wiederfuhr. Doch als sie in seinem Gesicht las, erkannte sie ihren großen, nie mehr gut zumachenden Fehler, den sie damals begangen hatte. Er half ihr aufzustehen und plötzlich wurde ihr alles klar. Er würde ihr niemals eines Leids tun können, er würde ihr niemals zürnen, denn.....er liebte sie. Das leise Gespräch das nun folgte, entführte sie in eine völlig andere Welt. Die Selbstvorwürfe schienen sie zu zermalmen. Alles brach zusammen, nein, sie würde niemals mehr ein "normales" Leben führen können.
Er sprach davon fortzugehen und sie wusste, das sei das einzige was ihn vor einer Rache beschützen würde. Doch dann sprach nur mehr ihr Herz: "Ich komme mit dir."- Selbst seine Zweifel konnten sie nicht mehr erschüttern: "Was sind uns alle Hindernisse, wenn wir den Weg gemeinsam gehen?". Als sie sich ihrer eigenen Worte bewusst wurde, bemerkte sie eine seltsame Ruhe und ein Gefühl der Geborgenheit, das sie nie zuvor je empfinden durfte. Doch das wurde schnell von dem Gedanken an Entdeckung gestört. So schlichen die beiden heimlich in das Haus, darauf bedacht niemanden zu wecken und ungesehen in die kleine Kammer zu kommen, die Elise als Schlafgemach zugewiesen wurde. Viele bange Herzschläge dauerte es, bis sie endlich die geschlossene Tür im Rücken, in sein Gesicht lächelte. "Hier sind wir erstmal sicher......und alleine."
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