Einleitung:
Als ich die Internetseiten von Illarion durchlas und meine ersten Gehversuche in Illarion machte,
war ich sehr beeindruckt von dem Bemühen, ein richtiges Rollenspielleben abzubilden - und nicht nur einfach ein Monsterschlachten (bzw. -abernten), wie es in einigen anderen Spielen üblich ist.
Besonders gefiel mir, daß es geplant ist, ein Gesellschaftssystem zu etablieren.
Diesen Gedanken trug ich eine Weile in meinem Kopf herum und schon kamen die Ideen ...
Ob diese Ideen softwaretechnisch realisierbar sind, weiss ich nicht - ich habe jedoch immer versucht, beim nach meinem laienhaften Verständnis Möglichen zu bleiben.
Leider ist das ganze ziemlich lang geworden, wofür ich mich hiermit entschuldige.
Naja, vielleicht ist was dabei!

Grundgedanken:
Mir schwebte, passend zu den meisten mir bekannten Fantasy-Rollenspielen, eine Art mittelalterliche Feudalgesellschaft vor, die sich auf Ansehen und (jetzt kommt's!) Landesbesitz stützt.
Natürlich muß dies nicht für die gesamte Spielwelt gelten!
Der "Feudalherr" bekommt ein Lehen (wie das aussieht, weiter unten) z.B. als Belohnung für bestimmte Quests verliehen, oder wenn er durch Konsumgüterverbrauch im Ansehen gestiegen ist. Vielleicht wird er gewählt, oder muß sich das Lehen schlicht und ergreifend erobern.
Als Lehnsherr weist er sich durch Besitz eines Sigelringes und eines (oder mehrerer) Schlüssel aus. Den Sigelring benötigt er, um sich gegenüber Wächtern oder Wachhunden zu identifizieren. Den Schlüssel ... mehr dazu gleich.
Das Lehen kann der Spieler nun Bewirtschaften. Um eine vernünftige Bewirtschaftung und vor allen Dingen ihren Schutz zu gewährleisten, ist er auf die Mithilfe von anderen Spielern angewiesen (er kann ja nicht immer online sein).
Was liegt näher, als Mitspielern seines Vertrauens einen Teil des eigenen Lehens zu geben?
Vielleicht wird deutlicher, was ich meine, wenn ich ein solches Lehen mal näher beschreibe:
Das Standardlehen

Damit das Lehen auch bei Abwesenheit seiner Bewohner geschützt ist, könnte es - besiegbare - Wachhunde (oder sogar Wachen) geben, die einfach denjenigen angreifen, der a) den Zaun / das Tor beschädigt und/oder b) das Land nicht über eines der Tore betritt.
Damit das Land auch bewirtschaftet und beschützt wird, kann der Lehnsherr nun Spielern seines Vertrauens nun eine Hütte (oder einen Raum im Haupthaus) zuweisen und ihm einen seiner Schlüssel für die Tore geben. Auch eine Art "Tochter-Sigelring" wäre denkbar. Der Vasall schwört dem Lehnsherr nun Treue und gelobt ihm Gehorsam. Hier kommt ein m.E. wichtiger Aspekt des Rollenspiels zum Tragen: Der Vasall nimmt keinen unverbindlichen "Job" an, den er jederzeit kündigen kann! Auch der Lehnsherr geht seinem Vasall gewisse Verpflichtungen ein (z.B. muß er ihn schützen)! Dies kann meiner Meinung nach nur funktionieren, wenn es a) eine Vertrauensbasis und b) eine gewisse Verbindlichkeit in der Beziehung Lehnsherr/Vasall gibt, wenn beide ihre "Rollen" wirklich spielen!
Nehmen wir mal an, es klappt ...

Dann bewirtschaften die Vasallen fleissig das Land und üben sich in diversen Fähigkeiten (z.B. der Herstellung von Waren). Natürlich zahlen die Vasallen auch Abgaben auf ihre Erträge, die Höhe muß natürlich vorher von den beiden Parteien festgelegt werden (denkbar wäre ein NPC, bei dem man seine Steuern "einzahlen" kann), wobei auch wieder die Idee der Gegenseitigkeit zum Tragen kommt: Niemand ist gezwungen, in einen Dienst zu treten, und wenn der Lehnsherr zu hohe Steuern verlangt, bekommt er eben keine Vasallen! Die Vasallen wollen ja auch diverse Freiheiten, wie zum Beispiel auch genügend Zeit in der sie die Welt Illarion erkunden und Abenteuer erleben können.
Das Geld benötigt der Feudalherr für seinen sozialen Aufstieg und um sich mit guten Waffen und gute Rüstung (resp. teure Magie) auszustatten. Auch könnte er Söldner oder "Ritter" (d.h. hier Vasallen ohne Land, die ihre Kampfkraft zur Verfügung stellen) in Dienst nehmen, um sein Land zu beschützen oder sogar andere Dinge zu treiben (Stichwort Raubritter).
Da nicht immer alle Spieler-Vasallen gleichzeitig online sind, muß das Lehen nicht allzu groß bemessen sein - man kann sich in der Bewirtschaftung abwechseln (allzu realistisch braucht es ja nicht zu sein

(Achtung! Ab jetzt fange ich an, wirklich zu spinnen!)
Denkbar ist auch, daß so ein Dorf bei weiterem Aufstieg des Lehnsherren "Stadtrechte" bekommt, also z. B. richtige oder bessere NPC-Wächter (resp. Hunde), NPC-Händler, über die man die eigenen Waren verkaufen kann und natürlich statt dem Zaun eine Mauer, für die Angreifer schon etwas andere Gerätschaften brauchen ...
Auch könnte der Lehnsherr versuchen, anderen Feudalherren die Sigelringe und Schlüssel und damit ihre Lehen abzujagen, um das Land mit eigenen Leuten zu bevölkern.
So. Das war es fürs erste. Ich hoffe, ich habe nicht allzu viel Unsinn verzapft - mir ist klar, dass die ganze Sache noch sehr unausgegoren ist!
Was meint Ihr zu meinen Ideen? Unsinn? Machbar? Oder wenigstens ein oder zwei Ansätze dabei?
Es verneigt sich mit Hochachtung,
Horga