Später merken sie dann, das sie ihn doch noch brauchen könnten und beleben ihn irgendwie wieder
Das ist die neue Methode, um sich aus der Affäre zu ziehen, wenn man gemerkt hat, wie schwierig es doch ist, einen "bösen" Char zu spielen. Erinnert sich noch einer an die Welle von Amnesien, denen natürlich unverzüglich mit grenzenloser Vergebung geantwortet werden musste, wenn man nicht den schwarzen Peter, "böse" zu sein, in die Schuhe geschoben bekommen wollte?
"Wo bin ich?...Was will der wütende Mob von mir?...Ich ein Mörder? Niemals!*aufrichtige Entrüstung* "Nein ich habe nie jemand umgebracht, wie kommt ihr darauf ich bin ein friedfertiger Elf/Ork/Zwerg/Mensch! IHR seid es die hier morden wollen!"
Was mich an beiden Methoden stört, ist die Tatsache, dass dabei absolut farblose Charaktere entstehen, die je nach Lust und Laune des Spielers ein paar Monate mal durchdrehen und danach wieder ihr ruhiges Bürgerleben fortsetzen. Wenn man als Spieler keine Lust mehr hat, sich nur in der Wildnis herumzutreiben und von jedem geschnitten zu werden, sollte man sich einen zweiten Char machen. In manchen Fällen vermute ich auch, dass wohl eher die Arbeit, die man in seine ganzen Skills gesteckt hat, der entscheidende Faktor ist, der den Spieler überzeugt den Char
irgendwie zu retten, statt ein Charakterkonzept konsequent durchzuziehen und einen anderen Char zu machen, um nicht andauernd Anfeindungen ausgesetzt zu sein.
Was die Sache angeht, die Fedaykin angesprochen hat, denke ich die Ursachen sind im mangelnden Vertrauen der Spieler zueinander begründet. Oft wird einfach auf Strg+Gegner geklickt, da der Spieler annimmt, dass der Spieler des Orks, der ihn gerade anpöbelt, es auch einfach so machen wird, anstatt zu schreiben: "#me zieht seine rostige Klinge und schwingt sie über seinem Kopf, als er auf den Menschen zurennt." und seinem Gegenüber auch noch die Zeit gibt ebenfalls ein #me einzusetzen, damit aus dem Kampf etwas rollenspielerisches Interessanteres wird.
Allgemein neigt man zur Hektik, wenn es zu angespannten Situationen kommt und man vergißt schnell mal, dass bei der ganzen Sache nur das Leben eines Pixelhaufens auf dem Spiel steht. Dieses Misstrauen in das Rollenspiel anderer führt dann auch dazu, dass auch die Gegenseite lieber früher als später anfängt "technisch" zu kämpfen und so den Eindruck eines willkürlichen PKs hinterlassen kann. Man sollte vielleicht versuchen etwas mehr Ruhe in solche Szenen zu bringen.(Von Spielerseite natürlich

) Ein paar Sekunden verstreichen zu lassen, nachdem man das #me geschrieben hat, das beschreibt, wie der Char angreift, kann da schon Wunder wirken.