Eine Geschichte
Posted: Thu Jan 16, 2003 7:31 pm
Attention: German Topic only, do not post for translations please.
Hinweis: Dies ist ein abgeschlossener bzw. abgesprochener Plot, weder Kommentare noch Handlungen von anderen Charakteren können oder werden ihn ändern. Diese Geschichte wird hier auf dem Rpg-Board veröffentlicht, damit die Spieler sie lesen können. Ich bitte davon Abstand zu halten in diesem Beitrag etwas hinzuzufügen.
Viel Spaß!
- Teil 1 -
Fehlende Ingredienzien
Der Hafen lag im Zwielicht zwischen dem fahlen Mondlicht der Sichel am Himmelszelt und den flackernden Fackeln der Hafenanlage. Das Schiff von der fernen Insel hat planmäßig am frühen Abend angelegt, das Löschen der mehr oder weniger wertvollen Fracht lief noch immer und der Beobachter konnte kleine Schatten auf das Schiff huschen und schwere Ballen und Kisten wieder hinunter tragen sehen. Selbst zu so später Stunde war im Hafen reges Treiben, doch niemand der Anwesenden wusste, oder hatte gar bemerkt, dass sich die ungewöhnlichste Fracht des Schiffes bereits selbst von Bord gebracht hat. Diese „Fracht“ beobachtet jetzt von Dach eines Lagerhauses die Szenerie und wartet auf Mitternacht, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Das Haus des wohlhabenden Mannes lag wie viele andere im noblen Viertel der Hafenstadt, die Gebäude dieses Stadtteils sind mehrstöckig, ihre Fassaden sind durchgehend Weiß und sie sind die einzigen die wirklich edle und reich verzierte Glassfenster haben.
Das spärliche Licht, dass noch durch die wenigen beleuchteten Fenster fiel, bot genug dunkle Ecken und weite Schatten um schnell und ungesehen zum Ziel zu gelangen.
Das Ziel, ein Fenster im zweiten Stock eines sehr reich verzierten Hauses, lag im Dunklen und das Zimmer dahinter schien leblos. Es erwies sich als problemlos an den geschmückten und verzierten Fassade bis zum Fenster hinaufzuklettern. Bei dem Versuch das Fenster zu öffnen, hielt der Schatten an der Fassade inne, die Luft schien seltsam geladen und ein leichtes Knistern war zu vernehmen. Würde man das Gesicht des Fremden sehen, könnte man vielleicht ein Grinsen auf den Lippen erkennen können, doch der nachtschwarze Umhang mit der Kapuze die tief in das Gesicht gezogen ist machte jeden Versuch zunichte. Eine kurze Bewegung im schemenhaften Schatten, vielleicht eine Handbewegung, und die Luft um das Fenster entlud sich mit einen leuchtenden Knistern. Die magische Falle, die vor Einbrechern schützen sollte, wurde gebrochen und ist nutzlos geworden.
Sanft schlummerte Zahrid in seinem großen Himmelbett. Die Nacht wahr herrlich still, nicht mal einer dieser kläffenden Köter war zu vernehmen. Wahrlich, er hatte sich diese schöne Nachtruhe verdient, nachdem er einen harten Arbeitstag für die Reichen und Adeligen dieser Stadt hinter sich hatte. Ständig lagen sie ihm in den Ohren, er solle doch für sie die Zukunft vorhersagen, dabei ging es stets nur um eine Sache, den Reichtum. Wie werde ich reicher oder wie behalte ich meinen Reichtum, dass war doch alles was diese Firlefanze wirklich interessiert. Aber Zahrid war nicht umsonst der beste seines Faches, der Meister-Hellseher. Jedenfalls zierte dieser Titel seinen Namen, wenn er am Hofe des örtlichen Lords verkehrte. Das ihm dieser Titel nie wirklich verliehen wurde und er in sich wohl selbst irgendwann für seine Leistungen gab, interessierte wohl niemanden, solange seine Prophezeiungen stets mehr oder weniger eintreffen.
Und nun schlief er den Schlaf der Gerechten, mit einem glücklich gefüllten Goldbeutel, den er Morgen in den Geschäften wieder etwas erleichtern könne. Süßen Träumen nachjagend rekelt sich Zahrid in seinen Betttüchern, das fahle und zarte Licht der Mondsichel durch sein Fenster scheinend direkt auf seine Schlaffstätte.
Bis plötzlich ein greller Schein durch das Fenster in sein Zimmer fällt und ein klirrendes Geräusch ihn aus der nächtlichen Ruhe reißt. Dann wurde es im Zimmer dunkel. Unnatürlich dunkel.
Zahrid richtete sich erschrocken im Bett auf, die Finsternis im Zimmer behinderte seine Augen zu sehr um gleicht etwas zu erkennen. Einige Sekunden herrschte absolute Stille, als wenn der Raum vom Rest der Welt abgetrennt wäre, keine Bewegung, nicht mal ein Atemzug war zuhören, bis Zahrid ein schreckliches Klopfen hörte. Rhythmisch und immer lauter, nicht enden wollendes Klopfen. Bis die Sekunden verstrichen und Zahrid erkannte sein Herz schlug so laut.
Langsam gewöhnten sich die Augen des Mannes an das Dunkle, und so unnatürlich war es auch gar nicht, wie es den Anschein hatte. Eine Silhouette zeichnete sich vor dem Fenster ab, scheinbar ein aufrecht stehender Mann. An einem Mann währe nichts ungewöhnlich, vielleicht auch nicht an diesem, aber sein Umhang dieser war ungewöhnlich.
Dieser Stoff schien absolut schwarz zu sein, regelrecht das Licht schluckend, bis auf kleine winzige Punkte die wie weit entfernte Sterne wirkten. Löcher ? Wohl kaum, dieser Mantel schien aus der Nacht persönlich gemacht zu sein, wie aus dem nächtlichen Himmelzelt geschnitten und zu einem Umhang mit Kapuze verwoben.
„Bist du Zahrid?“ Die Stimme aus dem schwarzen Fleck, der eigentlich ein Gesicht sei sollte, klang kaum die eine Frage.
„Ja“, und nach kurzem Zögern, „Ich bin der Meisterhellseher Zahrid.“ Nachdem er seinen Titel aussprechen durfte, fühlte er sich gleich etwas besser. Wie sehr doch Titel das Selbstbewusstsein stärken können.
„Dann habe ich eine Aufgabe für dich.“ Wieder diese Stimme aus dem Nichts, sie riss Zahrid aus seinen kleinen Gedanken der Selbstbeweihräucherung.
„Eine Aufgabe? Für mich?“ Zahrids Stimme überschlug sich fast, so überrascht wie er war.
„Kann ich mehr erfahren? Vor allem wer mein geschätzter Auftraggeber ist? Und wie meine Bezahlung aussieht?“
„Wer alles in Auftrag gegeben hat, braucht dich nicht zu kümmern. Deine Bezahlung wird nach Erfüllung deines Teils besprochen.“ Die Stimme schien keinen Widerspruch zu dulden.
„Nun mein lieber Herr, so handhabe ich das aber nicht für üblich“ Zahrid schien etwas Gold zu wittern und hörte nicht mehr so genau hin.
„Es ist mir egal wie du das handhabst!“ Die Stimme donnerte regelrecht durch den Raum. Zahrid zucke unwillkürlich zusammen und langsam kroch die Angst zurück in sein Bewusstsein. Nein, er wollte wirklich nichts mehr von diesem Auftrag wissen, und am besten alles, diese ganze Nacht, so schnell wie möglich vergessen.
„Werter Herr, ich glaube ich bin nicht der Richtige für sie.“ Die Stimme des Hellsehers zitterte hörbar und er verkroch sich schon fast unter seinen Betttüchern.
Der schwarze Umhang mit den Sternen kam etwas näher ans Bett, das Licht des Mondes viel nun wieder etwas mehr ins Zimmer. Der Anblick war unrealistisch, die Nacht stand mitten im Zimmer und hatte einen fast schon magischen Schein durch das Licht des Mondes, welches sich sanft um ihre schwarze Gestalt legte.
„Du wurdest von mir ausgewählt, weil du der Richtige bist.“ Dieser Satz lies keinen weiteren Widerspruch zu, doch Zahrid glaube immer noch fest daran entweder zu träumen oder doch, wie schon öfters, sich aus seiner Lage rausreden zu können.
„Aber mein Herr …“, Zahrids hoffungsloser Redeansatz wurde derb unterbrochen,
„Ich biete dir die einmalige Chance mit einem mächtigen Artefakt zu arbeiten.“ Nach diesem Einwurf wurde Zahrid wieder hellhörig, aber seine Angst wurde im gleichen Masse stärker.
Neugier, Angst und Gier kämpften im inneren des Hellsehers um die Vorherrschaft, doch die Angst schien das stärkste aller seiner Gefühle zu sein.
„Mein Herr, ich bitte sie, ich bin nicht der Richtige für sie. Ich kann diesen Auftrag nicht annehmen.“ Zahrids Stimme war dünn und zitterte.
„Ist das dein letztes Wort?“ Die Worte aus dem Nichts klangen ruhig und sachlich, so dass Zahrid wieder etwas Mut fasste doch ungeschoren aus diesem ganzen Drunter und Drüber herauskam. Als Antwort nickte der verängstige Mann nur. Für einige Momente herrschte eine seltsame Stille, bis auf Zahrid, der fürchterlich zitterte, bewegte sich nichts. Vor allem bewegte sich der Schatten nicht, wie gehofft, wieder aus dem Zimmer.
Begleitet von einem scheinbar schrecklich lauten Knarren der Bodenbalken bewegte sich plötzlich der Schatten, der Hellseher wurde bleich wie ein Toter, er bewegte sich auf ihn zu!
„Nein ! Weg von mir“ Zahrid schrie panisch auf und versuchte auf seinem Bett weg zu kriechen, was ihm aber in seiner Panik nicht gelang. Sich auf seine magischen Fähigkeiten besinnend, welche zu seinem eigenen Erschrecken für solche Situationen verschwindet gering war, versuche er dem vermeidlichen Angreifer durch einen Schlag aus Energie auszuschalten.
Taumelnd, durch den Treffer hielt der Schatten inne. Zumindest ist der nicht körperlos, so schoss es dem Verteidiger durch den Kopf, aber allein dieses Wissen vermochte seine Angst nicht zu bändigen.
Dann ging alles schneller, der Schatten richtete sich wieder auf, als wenn nichts gewesen wäre. Machte zwei bis drei Schritte auf das Bett zu und in einer fließenden Bewegung packte eine Hand den Hellseher am Kragen, Zahrid wirke sogar überrascht, denn mit Händen hatte er wohl nicht gerechnet, und eine andere Hand raste zur Faust geballt in sein Gesicht.
Wohlwollend schloss sich wieder die Dunkelheit um Zahrids Bewusstsein.
Ächzend schob sich das Schiff durch die hohen Wellen des Sturms. Die Mannschaft an Deck hatte alle Hände voll zu tun, damit sie den Kurs halten und ihre Masten nicht brechen. Der Steuermann am Heckaufsatz brüllte ständig Befehle und Schimpfwörter den eifrig arbeitenden Mannen auf Deck und in der Takelage zu. Der Kapitän stand regungslos neben ihm, seine Gedanken schienen wohl bei anderen Dingen zu sein, auch die Gischt schien nicht stark genug zu sein um ihr aus selbigen zu reißen. Aber warum sollte er auch auf seine Mannschaft achten, sie waren bereits Jahre zusammen und haben so viele Meere und Gewässer bereist, so dass er sich sicher sein könnte, dass sie auch diesem kleinen Sturm routiniert durchqueren würden. Dennoch hatte er ein seltsames Gefühl, etwas war anders auf dieser Fahrt, Seeleute hatten dafür ein Gefühl, aber er wusste einfach nicht was es war.
Würde der Kapitän sich in seinem Laderaum umsehen, so könnte er vielleicht erfahren wie Recht er mit seinem Gefühl hatte. In der Tat, mit dieser Fracht hatte er sicherlich nicht gerechnet, denn eine Ecke im Frachtraum schien dunkler als alle Anderen, ja beinahe nachtschwarz.
Und so machte sich das Schiff auf den Rückweg zur Insel.
Hinweis: Dies ist ein abgeschlossener bzw. abgesprochener Plot, weder Kommentare noch Handlungen von anderen Charakteren können oder werden ihn ändern. Diese Geschichte wird hier auf dem Rpg-Board veröffentlicht, damit die Spieler sie lesen können. Ich bitte davon Abstand zu halten in diesem Beitrag etwas hinzuzufügen.
Viel Spaß!
- Teil 1 -
Fehlende Ingredienzien
Der Hafen lag im Zwielicht zwischen dem fahlen Mondlicht der Sichel am Himmelszelt und den flackernden Fackeln der Hafenanlage. Das Schiff von der fernen Insel hat planmäßig am frühen Abend angelegt, das Löschen der mehr oder weniger wertvollen Fracht lief noch immer und der Beobachter konnte kleine Schatten auf das Schiff huschen und schwere Ballen und Kisten wieder hinunter tragen sehen. Selbst zu so später Stunde war im Hafen reges Treiben, doch niemand der Anwesenden wusste, oder hatte gar bemerkt, dass sich die ungewöhnlichste Fracht des Schiffes bereits selbst von Bord gebracht hat. Diese „Fracht“ beobachtet jetzt von Dach eines Lagerhauses die Szenerie und wartet auf Mitternacht, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Das Haus des wohlhabenden Mannes lag wie viele andere im noblen Viertel der Hafenstadt, die Gebäude dieses Stadtteils sind mehrstöckig, ihre Fassaden sind durchgehend Weiß und sie sind die einzigen die wirklich edle und reich verzierte Glassfenster haben.
Das spärliche Licht, dass noch durch die wenigen beleuchteten Fenster fiel, bot genug dunkle Ecken und weite Schatten um schnell und ungesehen zum Ziel zu gelangen.
Das Ziel, ein Fenster im zweiten Stock eines sehr reich verzierten Hauses, lag im Dunklen und das Zimmer dahinter schien leblos. Es erwies sich als problemlos an den geschmückten und verzierten Fassade bis zum Fenster hinaufzuklettern. Bei dem Versuch das Fenster zu öffnen, hielt der Schatten an der Fassade inne, die Luft schien seltsam geladen und ein leichtes Knistern war zu vernehmen. Würde man das Gesicht des Fremden sehen, könnte man vielleicht ein Grinsen auf den Lippen erkennen können, doch der nachtschwarze Umhang mit der Kapuze die tief in das Gesicht gezogen ist machte jeden Versuch zunichte. Eine kurze Bewegung im schemenhaften Schatten, vielleicht eine Handbewegung, und die Luft um das Fenster entlud sich mit einen leuchtenden Knistern. Die magische Falle, die vor Einbrechern schützen sollte, wurde gebrochen und ist nutzlos geworden.
Sanft schlummerte Zahrid in seinem großen Himmelbett. Die Nacht wahr herrlich still, nicht mal einer dieser kläffenden Köter war zu vernehmen. Wahrlich, er hatte sich diese schöne Nachtruhe verdient, nachdem er einen harten Arbeitstag für die Reichen und Adeligen dieser Stadt hinter sich hatte. Ständig lagen sie ihm in den Ohren, er solle doch für sie die Zukunft vorhersagen, dabei ging es stets nur um eine Sache, den Reichtum. Wie werde ich reicher oder wie behalte ich meinen Reichtum, dass war doch alles was diese Firlefanze wirklich interessiert. Aber Zahrid war nicht umsonst der beste seines Faches, der Meister-Hellseher. Jedenfalls zierte dieser Titel seinen Namen, wenn er am Hofe des örtlichen Lords verkehrte. Das ihm dieser Titel nie wirklich verliehen wurde und er in sich wohl selbst irgendwann für seine Leistungen gab, interessierte wohl niemanden, solange seine Prophezeiungen stets mehr oder weniger eintreffen.
Und nun schlief er den Schlaf der Gerechten, mit einem glücklich gefüllten Goldbeutel, den er Morgen in den Geschäften wieder etwas erleichtern könne. Süßen Träumen nachjagend rekelt sich Zahrid in seinen Betttüchern, das fahle und zarte Licht der Mondsichel durch sein Fenster scheinend direkt auf seine Schlaffstätte.
Bis plötzlich ein greller Schein durch das Fenster in sein Zimmer fällt und ein klirrendes Geräusch ihn aus der nächtlichen Ruhe reißt. Dann wurde es im Zimmer dunkel. Unnatürlich dunkel.
Zahrid richtete sich erschrocken im Bett auf, die Finsternis im Zimmer behinderte seine Augen zu sehr um gleicht etwas zu erkennen. Einige Sekunden herrschte absolute Stille, als wenn der Raum vom Rest der Welt abgetrennt wäre, keine Bewegung, nicht mal ein Atemzug war zuhören, bis Zahrid ein schreckliches Klopfen hörte. Rhythmisch und immer lauter, nicht enden wollendes Klopfen. Bis die Sekunden verstrichen und Zahrid erkannte sein Herz schlug so laut.
Langsam gewöhnten sich die Augen des Mannes an das Dunkle, und so unnatürlich war es auch gar nicht, wie es den Anschein hatte. Eine Silhouette zeichnete sich vor dem Fenster ab, scheinbar ein aufrecht stehender Mann. An einem Mann währe nichts ungewöhnlich, vielleicht auch nicht an diesem, aber sein Umhang dieser war ungewöhnlich.
Dieser Stoff schien absolut schwarz zu sein, regelrecht das Licht schluckend, bis auf kleine winzige Punkte die wie weit entfernte Sterne wirkten. Löcher ? Wohl kaum, dieser Mantel schien aus der Nacht persönlich gemacht zu sein, wie aus dem nächtlichen Himmelzelt geschnitten und zu einem Umhang mit Kapuze verwoben.
„Bist du Zahrid?“ Die Stimme aus dem schwarzen Fleck, der eigentlich ein Gesicht sei sollte, klang kaum die eine Frage.
„Ja“, und nach kurzem Zögern, „Ich bin der Meisterhellseher Zahrid.“ Nachdem er seinen Titel aussprechen durfte, fühlte er sich gleich etwas besser. Wie sehr doch Titel das Selbstbewusstsein stärken können.
„Dann habe ich eine Aufgabe für dich.“ Wieder diese Stimme aus dem Nichts, sie riss Zahrid aus seinen kleinen Gedanken der Selbstbeweihräucherung.
„Eine Aufgabe? Für mich?“ Zahrids Stimme überschlug sich fast, so überrascht wie er war.
„Kann ich mehr erfahren? Vor allem wer mein geschätzter Auftraggeber ist? Und wie meine Bezahlung aussieht?“
„Wer alles in Auftrag gegeben hat, braucht dich nicht zu kümmern. Deine Bezahlung wird nach Erfüllung deines Teils besprochen.“ Die Stimme schien keinen Widerspruch zu dulden.
„Nun mein lieber Herr, so handhabe ich das aber nicht für üblich“ Zahrid schien etwas Gold zu wittern und hörte nicht mehr so genau hin.
„Es ist mir egal wie du das handhabst!“ Die Stimme donnerte regelrecht durch den Raum. Zahrid zucke unwillkürlich zusammen und langsam kroch die Angst zurück in sein Bewusstsein. Nein, er wollte wirklich nichts mehr von diesem Auftrag wissen, und am besten alles, diese ganze Nacht, so schnell wie möglich vergessen.
„Werter Herr, ich glaube ich bin nicht der Richtige für sie.“ Die Stimme des Hellsehers zitterte hörbar und er verkroch sich schon fast unter seinen Betttüchern.
Der schwarze Umhang mit den Sternen kam etwas näher ans Bett, das Licht des Mondes viel nun wieder etwas mehr ins Zimmer. Der Anblick war unrealistisch, die Nacht stand mitten im Zimmer und hatte einen fast schon magischen Schein durch das Licht des Mondes, welches sich sanft um ihre schwarze Gestalt legte.
„Du wurdest von mir ausgewählt, weil du der Richtige bist.“ Dieser Satz lies keinen weiteren Widerspruch zu, doch Zahrid glaube immer noch fest daran entweder zu träumen oder doch, wie schon öfters, sich aus seiner Lage rausreden zu können.
„Aber mein Herr …“, Zahrids hoffungsloser Redeansatz wurde derb unterbrochen,
„Ich biete dir die einmalige Chance mit einem mächtigen Artefakt zu arbeiten.“ Nach diesem Einwurf wurde Zahrid wieder hellhörig, aber seine Angst wurde im gleichen Masse stärker.
Neugier, Angst und Gier kämpften im inneren des Hellsehers um die Vorherrschaft, doch die Angst schien das stärkste aller seiner Gefühle zu sein.
„Mein Herr, ich bitte sie, ich bin nicht der Richtige für sie. Ich kann diesen Auftrag nicht annehmen.“ Zahrids Stimme war dünn und zitterte.
„Ist das dein letztes Wort?“ Die Worte aus dem Nichts klangen ruhig und sachlich, so dass Zahrid wieder etwas Mut fasste doch ungeschoren aus diesem ganzen Drunter und Drüber herauskam. Als Antwort nickte der verängstige Mann nur. Für einige Momente herrschte eine seltsame Stille, bis auf Zahrid, der fürchterlich zitterte, bewegte sich nichts. Vor allem bewegte sich der Schatten nicht, wie gehofft, wieder aus dem Zimmer.
Begleitet von einem scheinbar schrecklich lauten Knarren der Bodenbalken bewegte sich plötzlich der Schatten, der Hellseher wurde bleich wie ein Toter, er bewegte sich auf ihn zu!
„Nein ! Weg von mir“ Zahrid schrie panisch auf und versuchte auf seinem Bett weg zu kriechen, was ihm aber in seiner Panik nicht gelang. Sich auf seine magischen Fähigkeiten besinnend, welche zu seinem eigenen Erschrecken für solche Situationen verschwindet gering war, versuche er dem vermeidlichen Angreifer durch einen Schlag aus Energie auszuschalten.
Taumelnd, durch den Treffer hielt der Schatten inne. Zumindest ist der nicht körperlos, so schoss es dem Verteidiger durch den Kopf, aber allein dieses Wissen vermochte seine Angst nicht zu bändigen.
Dann ging alles schneller, der Schatten richtete sich wieder auf, als wenn nichts gewesen wäre. Machte zwei bis drei Schritte auf das Bett zu und in einer fließenden Bewegung packte eine Hand den Hellseher am Kragen, Zahrid wirke sogar überrascht, denn mit Händen hatte er wohl nicht gerechnet, und eine andere Hand raste zur Faust geballt in sein Gesicht.
Wohlwollend schloss sich wieder die Dunkelheit um Zahrids Bewusstsein.
Ächzend schob sich das Schiff durch die hohen Wellen des Sturms. Die Mannschaft an Deck hatte alle Hände voll zu tun, damit sie den Kurs halten und ihre Masten nicht brechen. Der Steuermann am Heckaufsatz brüllte ständig Befehle und Schimpfwörter den eifrig arbeitenden Mannen auf Deck und in der Takelage zu. Der Kapitän stand regungslos neben ihm, seine Gedanken schienen wohl bei anderen Dingen zu sein, auch die Gischt schien nicht stark genug zu sein um ihr aus selbigen zu reißen. Aber warum sollte er auch auf seine Mannschaft achten, sie waren bereits Jahre zusammen und haben so viele Meere und Gewässer bereist, so dass er sich sicher sein könnte, dass sie auch diesem kleinen Sturm routiniert durchqueren würden. Dennoch hatte er ein seltsames Gefühl, etwas war anders auf dieser Fahrt, Seeleute hatten dafür ein Gefühl, aber er wusste einfach nicht was es war.
Würde der Kapitän sich in seinem Laderaum umsehen, so könnte er vielleicht erfahren wie Recht er mit seinem Gefühl hatte. In der Tat, mit dieser Fracht hatte er sicherlich nicht gerechnet, denn eine Ecke im Frachtraum schien dunkler als alle Anderen, ja beinahe nachtschwarz.
Und so machte sich das Schiff auf den Rückweg zur Insel.