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Verloren im Nebel ((offen))

Posted: Sat Jul 21, 2012 9:55 pm
by Lia
Stille..eine seltsame Stille lag an diesem trüben Morgen über den Wäldern.
Es war als würde die zeit still stehe, als hätte man die Welt eingefroren.
Kein Vogelgezwitscher stimmte den Morgen an, keine leises Rascheln im Unterholz, nichtmal der Wind säuselte durch die Baumkronen.
Selbst die zierliche, schwächliche Gestalt welche unter dem Baum saß und über das Ackerfeld hinweg zum Horizont sah, wirkte wie festgefroren.
Würde man nicht ab und mal sehen wie ihre Augenlider zuckten könnte man wirklich meinen die Welt wurde angehalten, und mit ihr alles Leben.

In Gedanken zogen nochmals die letzten Tage an ihr vorbei, welche sie wieder hier verbracht hatte.
Die Begegnung mit alten, vertrauten Gesichtern welche ihr aber doch so fremd waren.
Wo war die Wärme hin, welche sie tief in sich spürte, wenn sie die ihr vertrauten Leute traf? Es war alles weg.
Sie hatten sich verändert, oder hatte sie sich verändert? Sie hielt sie auf Distanz auf einer kühlen Distanz, dabei brach doch gerade alles in ihr zusammen.

Und doch waren sie immer noch gleich. Böse Zungen hinter ihren Rücken, falsche Freundlichkeit.
Toleranz...natürlich, weshalb sie auch jeden von sich stießen welchen sie nicht verstanden und welcher sich nicht brav ihren Ansichten beugte.
Nein sie waren ihnen nicht böse, es verletzte sie und das war wohl schlimmer als jede Wut.

Im Gegensatz dazu hatte sich der Rest verändert, was hatte sie auch erwartet. Gobiath war wie ein Pendel was unermütlich schwankte.
So sollte es ja auch sein, sonst würde das Gleichgewicht kippen.

Aus ihren Gedanken gerissen, schaut sie auf ihre Arme. Von da kam der Schmerz und seufzend registrierte sie die Ursache dafür.
Kurz sah sie zu wie langsam sich das Blut seinen Weg ihren Arm hinab über ihre Hände bahnte, nur um im nächsten Moment nach einem Tuch zu greifen, mit welchem sie die Wunde verband.

Würde es so enden? Eigentlich hatte sie nicht vor so früh schon zu gehen und nicht auf diese Art und Weise.
Ihre Hand glitt zu ihrem Hals wo sie ihre Kette abriss und den Anhänger betrachtete. Ein Mond vereint mit einer Sonne.
Das Zeichen ihres Hauses, ihrer Familie. Selbst darin, selbst in den Namen sah man das Gleichgewicht.

Plötzlich zog dichter Nebel auf, so dicht das man selbst die eigene Hand vor den Augen nicht sehen konnte.

Die Elfe sah auf. Es wurde Zeit, Sie sollte auf die Götter vertrauen. Jene würden schon wissen was sie tun.

Selbstsicherer stand sie auf und verschwand auf ihren Stab gestützt mit schwachen aber selbstbewußten Schritten, im Nebel.
Nur kurze Zeit später löste sie sich der Nebel wieder auf.
Die Elfe war spurlos verschwunden, zurück blieb nur ein blutverschmierter Anhänger, der an einem Zweig an dem Baum mitten im Garten Vanimas hings.

Jeder der Lia kannte, würde die Kette als die ihrige erkennen. eine Kette welche sie eigentlich niemals ablegte.
Nur von ihr war nichts mehr zu sehen, wie vom Erdboden verschluckt war die Elfe verschwunden.

Re: Verloren im Nebel ((offen))

Posted: Mon Jul 23, 2012 2:00 pm
by Banduk
Mit hängenden Schultern kommt der Mann im Hafen von Tol Vanima an. Der einstmals ordentlichen Sachen bedürfen dringend einer Überholung. Aber auch er selbst ist abgemagert. Und einen Handel hatte er schon lange nicht mehr abgeschlossen. Lediglich seine Waffen sehen ordentlich wie eh und je aus.
Seine nicht ausgesprochene Frage an die Anwesenden wird nur traurig verneint. Ohne zu verweilen oder auch nur einen Blick in die Kiste zu werfen verschwindet er zum Haupthaus.

Mehr als ein kurzes „Grüße“ und „Habt ihr sie gesehen?“ ist aus ihm nicht herauszubekommen. Allerdings sind die Antworten nicht angetan, ihn zu beflügeln. Also marschiert er weiter, in Richtung der Schmiede. „Wer weiß, vielleicht weiß Jerem etwas“ mag er sich wohl denken.

„Viel Hoffnung habe ich nicht“ spricht Banduk zu sich selber. Ans Aufgeben denkt er nicht einmal. Nicht nur weil er einstmals den Göttern geschworen hat sondern weil er sie einfach nicht aufgeben kann. Ihm ist als ob die Welt nur aus seiner Suche besteht. Nur noch aus der und den gelegentlichen Besuchen bei seiner kleinen Tochter besteht seine Welt.

Während sein Blick unstet herumschweift, entfliehen seine Gedanken zu vergangenen glücklichen Zeiten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er noch einmal den Blick wendet um die Stelle zu betrachten, an der ihm seine Liebste einstmals stolz eins ihrer ersten Portale, über gerade einmal 10 Schritte in den Obstgarten, zeigte. Damals hatte er gezögert es zu betreten. Die Erinnerung an sein fehlendes Vetrauen seinerzeit schmerzt noch heute. Dort wo es stand blinkt etwas an einem Zweig. Im Trance stolpert er dorthin, nimmt den ihm wohlbekannten Anhänger in die Hand und schaut fassungslos das Blut darauf an.

Wie von einer Tarantel gestochen durchsucht er die nähere Umgebung. Letztendlich sinkt er atemlos an einem Baum zusammen und hält das Kleinod in seiner offenen Hand. Tränen rinnen über sein Gesicht und benetzen es.

Re: Verloren im Nebel ((offen))

Posted: Tue Jul 24, 2012 6:16 pm
by GolfLima
Jerem ging wie so oft noch im Dunkeln durch die Wälder Vanimas und strich hier & da über die Rinde einiger Bäume. Sie hatten ihm von dem Medaillon berichtet, er hatte die Stelle aufgesucht und es betrachtet aber geschwiegen. Wozu auch Worte. Er hatte Liasany nie richtig verstanden & Sie ihn wohl auch nicht und so war eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen entstanden. Irgendwann hatte er aufgehört über diese Dissonanz nachzudenken, er hatte sie akzeptiert & jetzt spürte er das dies ein Fehler gewesen war. Doch es war zu spät etwas dagegen zu tun, Liasany war verschwunden. Er hatte die Bäume gebeten nach Ihr zu suchen, aber Sie war von diesen nicht zu erspüren gewesen. Die Bäume würden für ihn weiter nach Ihr suchen & falls sie Sie finden würden würde er es erfahren. Es gab nur wenige Orte wo seine „Freunde“ nicht „hinblicken“ konnten, jedenfalls in dieser Ebene. Das Banduk das Medaillon gefunden hatte & zusammengebrochen war berührte ihn schmerzlich doch fehlte ihm die Kraft Trost zu spenden. Trost hätte er selber gebraucht. Liasany war ein zu großer Verlust.
Jerem ging weiter auf seinem Weg durch die Wälder, die ihm so vertraut & doch immer wieder neu erschienen, hielt Zwiesprache mit der Natur und versank in ihr. Er hoffte die Natur würde Liasany die Kraft geben Ihren Weg zu finden & ihm helfen mit dieser Situation umzugehen.

Re: Verloren im Nebel ((offen))

Posted: Fri Nov 02, 2012 7:53 am
by Lia
Dichter Nebel, nichts aber auch nichts war zu sehen, als ob um einen herum nur der Nebel exestierte. Ziellos irrte sie umher, auf der Suche nach etwas wo sie nicht wußte was es war. Hilflos wie ein Kind und doch fühlte sie sich nicht schwach.
DA!...ein Gesicht wurde im Nebel sichtbar.
Es schien ein Mensch zu sein, und nicht mehr der jüngste.Der Blick war traurig. Er kam ihr so vertraut und doch so fremd vor.
Verwirrt eilte sie weiter, den so schnell wie es gekommen war, verschwand es auch wieder.
Ab und an vernahm sie ein Lachen, es war das fröhliche Lachen eines Kindes. Die Elfe wußte es nicht zuzuordnen und doch war es ihr ebenso vertraut wie das Gesicht des Mannes.Und jedes Mal hatte sie das Gefühl es würde ihr Herz zum singen bringen.
Es waren nicht die einzigen Gesichter die auftauchten. Es kamen und gingen Gesichter. Einige waren ihr vertraut andere wirkten fremd.
Und alle konnte sie nicht zuordnen aber auch nicht halten. Versuchte sie die gesichter zu berühren lösten sie sich schneller auf, als sie es ohne hin nach einer gewissen Zeit taten.
Ab und an vernahm sie eine Stimme, es war eine tiefe alte Stimme welche eine noch älterere Sprache sprach. Liasany kannte diese Sprache und so war es für sie nicht schwer zu verstehen das ihr jene Stimme galt. Die Worte konnte sie nie halten und doch rief es immer wieder in ihr etwas wach, was ihr Kraft, Wärme und Hoffnung gab. Hoffnung das dieser unendliche Nebel ein Ende haben würde. Ein Ende was sie finden würde.
Nur wann war die Frage, eine Frage deren Antwort die Elfe nicht kannte.

Re: Verloren im Nebel ((offen))

Posted: Mon Nov 05, 2012 11:50 pm
by Lia
Schatten tanzten über die Wände des edel eingerichteten Raumes welcher nur von dem Feuer des kleinen Kamines beleuchtet wurde.
Der Tisch samt den zwei Stühlen, die alte Komode und selbst das Bett waren aus feinstem Holz mit edlen Verzierungen.
und die Stoffe des Bettbezuges waren von samtweichem Stoff.
Nur die kleinen verblühten Blumensträuße welche nebem dem Bett lagen, passten nicht in das Bild.
Aber von all dem bekam die magere Gestalt, welche eingehüllt in feine Stoff, tief zu schlummern schien, nichts mit.
Schon ewig lag sie so da, und die Bewohner der Burg hatten die mitleidigen und besorgten Blicke längst abgelegt, mit welcher sie die Schlafende am Anfang oft bedacht hatten. Lediglich die liebevolle Behandlung war geblieben.
Natürlich bedrückten sie die Sorgen des Burgherren, welcher Tag für Tag nachdenklich in seiner Bibliothek auf und ab lief, ebenso.
Wie konnten sie auch nicht, verstanden sie doch, wie sehr ihn den Zustand seiner kleinen Schwester bedrückte. Tarias hatte alles in seiner Macht stehende getan um ihr zu helfen, aber jetzt konnte er nichts mehr tun.
Das ewige tatenlose zusehen zermürbte ihn regelrecht um so froher war er das das kleine Mädchen was seit längere Zeit nun bei ihm lebte nichts von seiner Fröhlichkeit verloren hatte.
Sie schaffte es immer wieder ihm ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern wenn sie ihn auf ihre kindliche Art versuchte zu trösten. Unermüdlich war die Hoffnung und Zuversicht des Elfenkindes, trotz des Zustandes ihrer Mutter.

An jenem Morgen aber war alles anders. Nachdenklich beobachtete Tarias den ungewöhnlich roten Sonnenaufgang als es an die Tür klopfte und ein kleines Mädchen mit einem Strauß Blumen in der Hand , herrein schaute.
"Ich geh Mama besuchen."
Und schon war sie schon wieder verschwunden gewesen. Tarias selbst sah noch eine Weile hinaus bis auch er sich von dem Fenster löste um dem Elfenkind zu folgen.

In dem Zimmer der Schläferin war alles ruhig wie immer und doch war es anders. Den ein kurzes zucken ging von dem gesicht der Schlafenden aus und langsam schlug sie die Augen auf.
Liasany sah sich um und brauchte einen ganzen Moment um sich zu entsinnen wo sie war, dennoch konnte sie es nicht klar fassen, nur ganz verschwommen wußte sie das dies hier wie ein Zuhause war.
Dann ging die Tür auf und eine Kinderstimme schallte von selbiger. "Oh toll mama ist wach."
Verwundert musterte Liasany das etwa 6 jahre alte Elfenkind.
Es war ihr so vertraut und doch wußte sie nicht wen sie da vor sich hatte. Sollte sie alles vergessen haben?

Anteru trat unbeirrt, von dem verwirrten Blick ihrer Mutter, an deren Bett, legte wie jeden Tag den Blumenstrauß auf den Tisch und streckte sich dann vor um Lia einen Schmatzer auf die Wange zu drücken.
Ein Lächeln huschte über deren Lippen und sie streckte die Arme aus um Anteru kurz aber herzlich zu umarmen.
Ein Herz konnte eben nicht vergessen, selbst wenn der Kopf leer war.

"Schön das du wieder bei uns bist Lia."

Erklang eine angenehme ruhige Stimme von der Tür her.
Als Liasany aufblickte sah sie dort Tarias stehen.
Jener war erleichtert das seine Schwester nun wieder zu sich gekommen war.

Aber jetzt war dennoch Geduld angesagt. Nicht nur das sie sich wieder ihr eigentlich bekanntes erzählen lassen mußte, auch ihr Körper hat unter der langen Zeit ihrer geistigen verlorenheit gelitten. Schwach und mager war sie geworden und sie mußte so auch ihrem Körper wieder pflegen und stärken...

Re: Verloren im Nebel ((offen))

Posted: Tue Nov 06, 2012 1:25 pm
by Banduk
Banduk sitzt über einem Stapel Lieferscheine. In der Hand hält er einen Anhänger, der vom häufigen Berühren glänzt. Während sich vor ihm die Arbeit stapelt, scheinen seine Gedanken in der Ferne zu weilen.

„Hier ist eine Nachricht für Euch persönlich.“ Der Botenjunge legt das versiegelte Röhrchen auf den Schreibtisch. Der Händler nickt nur und greift abwesend nach der Nachricht, während der Junge die Tür leise schließt.
Die Augen der Arbeiter, die wie zufällig gerade hier zu tun haben, ruhen fragend auf dem Jungen. Dieser zuckt kopfschüttelnd mit den Schultern und legt ein Ohr an die Tür. Der Rest der Umstehenden arbeitet langsam und nahezu geräuschlos weiter.
Jeder der Anwesenden hat mitbekommen, dass auf der Nachricht das Wappen der Luastelays prangte. Keiner würde gerne hier gehen, aber die Traurigkeit ihres Brotherrn hat sich wie ein Schleier auf das gesamte Haus gelegt. Alles geht langsamer, es fehlt die Begeisterung vergangener Tage.

Beinahe hektisch springt der Junge von der Tür zurück, die sich Sekunden später öffnet. Banduk schaut lächelnd in die Runde, die kollektiv zusammenzuckt und ein Donnerwetter erwartet.
„Lauf zum Hafen und sag dem Kapitän der ‚Schneller Mond’ er soll die Matrosen aus den Schänken holen. Wir legen in einer Stunde ab!“
Der Junge nickt und flitzt durch die Gasse, die sich wie von Zauberhand zwischen den Arbeitern auftut. Banduk, der noch immer die entrollte Nachricht in der Hand hält, von der später einer behaupten würde, er hätte eine Kinderzeichnung erkannt, winkt den Vorarbeiter ins Büro.
„Macht meine Reisetasche fertig, ich bin in einer Stunde an Bord!“ ruft Banduk noch in den Raum, bevor sich die Tür hinter den Beiden schließt.

Zwei Stunden später bläht der Wind die sich entfaltenden Tuche des Schnellseglers. Der Besitzer des kleinen, aber sehr wendigen Schiffes steht am Bug und schaut aufs Meer hinaus.

Re: Verloren im Nebel ((offen))

Posted: Wed Nov 07, 2012 7:03 pm
by Lia
Die zeit vergeht manchmal gar nicht, und manchmal so schnell. Die Zeit ist unbeirrbar. Stur geht sie ihren Weg.
Seltsam wie oft man über die Zeit spricht aber jeden verurteilt der unbeirrt seinen Weg geht, wie die Zeit.

Aber heute ließ sich jemand von der Zeit nicht stören. Ruhig stand die zierliche Gestalt am Bug und sah der Insel in der Ferne entgegen welcher sich das Schiff langsam näherte.
Wie lange mochte es wohl her sein? Monate? jahre?
Laut Tarias hatte sie Monate gebraucht bis sie erwacht war.
Seit dem hatte sie versucht sich wieder in ihr Leben einzufinden mit mehr oder weniger Erfolg.
Seufzend riss sie sich aus ihren Gedanken als das Schiff am Hafen anlegte.
Mit einer fließenden Bewegung zog sie die Kapuze über und tief ins Gesicht dann trat sie an Land.
Gobaith...vieleicht die Antwort auf ihre Fragen.

Re: Verloren im Nebel ((offen))

Posted: Fri Nov 09, 2012 12:33 pm
by Banduk
Banduk treibt sein Reittier die letzte Steigung vor seinem Ziel hinauf. Es ist noch gar nicht so lange her, dass er diesen Weg mit schwerem Herzen in die entgegengesetzte Richtung geritten ist.
Damals lagen noch letzte Schneereste in den Senken. Jetzt blühen die Wiesen, der Frühling ist mit aller Gewalt ausgebrochen. Vögel singen und selbst die Kaninchen sind bei Tageslicht aus ihren Bauen gekommen und jagen sich am Wegesrand. Ein Sonnenstrahl lugt durch die Wolken und lässt einen in voller Blüte stehenden Kastanienbaum regelrecht erflammen.
Doch Banduks Herz ist nicht so unbeschwert, wie die Welt um ihn herum. In seinen Gedanken herrscht eine Kakaphonie an Empfindungen.

Er freut sich, denn er wird gleich Anteru wiedersehen. Seine Tochter hat hier beim Bruder seiner Frau eine zweite sichere und liebevolle Heimstadt gefunden während er Liasany suchte oder in Geschäften reiste. Nicht zu vergessen, bei seinem Schwager, der Großmeister der Drachenmagier war, konnte Anteru ihre magische Begabung sanft und sicher weiter entwickeln.

Ein Herzklopfen voll Hoffnung und Angst erfüllt ihn, wenn er an Liasany denkt. Was wird ihn erwarten? Ist sie genesen oder hat die unbekannte Krankheit sie noch immer in ihren Klauen? Die Zeilen in der Nachricht waren nicht sehr aussagekräftig. Wenn er an sie denkt, drückt er häufig ihren Anhänger, den er an seiner Brust trägt.

Ärger steigt in ihm auf, wenn er daran denkt, dass Tairas ihm verschwiegen hat, dass Liasany bei ihm war. Mehrmals machte er während seiner Suche nach seiner Frau bei seinem Schwager halt. Kein Wort hat er verlauten lassen. Dabei hatte sich Banduk bei ihm willkommen gefühlt. Er ärgert sich auch über sich selbst, dass er diesen Elf so falsch eingeschätzt hat. Schlimmer noch, für Anteru gab es praktisch keine Alternative. Sie brauchte dringend starke Magier um sich, die sie akzeptieren, schützen und anleiten.

Das Anwesen war noch nicht lange in Sicht, als vom Turm ein Strauß farbiger Feuerbälle in den Himmel strebte. Banduk musste unwillkürlich lächeln. „Wenn das nicht Anteru war! Sie hat mich schon gesehen!“
Kurze Zeit später kömmt sie ihm entgegengerannt. Er springt vom Pferd, nimmt sie hoch und herzt sie. Dann führt er sein Tier am Halfter in den Hof, Anteru thront auf dessen Rücken.

Re: Verloren im Nebel ((offen))

Posted: Fri Nov 09, 2012 1:14 pm
by Lia
Liasany durchschritt ruhigen Schrittes die ihr stückweit fremden und doch so vertrauten Wälder
Mittlerweile hatte sie bekannte Gesichter wieder getroffen aber nur sehr sehr wenigen hatte sie sich gleich offenbart.
Aber irgendwann hatte sie begriffen das sie die anderen nicht täuschen konnte.
Nur würden sie verstehen warum sie sich verbarg? verstehen das es seine Zeit brauchte und sie Stück für Stück in ihrer alten Heimat einfinden mußte. Vor allem wenn man bedachte das die Insel doch stetig einem ständigen Wandel unterzogen war.
So schnell änderten sich hier Dinge. Betrübt und mit Sorge bedachte sie der Dinge die sie erfahren hatte, Dinge die während ihrer Abwesenheit geschehen waren.
Es waren wenige welche sie bisher gehört hatte aber diese wenigen bereiteten ihr schon Sorgen.
Früher hätte sie aufbrausender, temperamentvoller reagiert aber jetzt. Sie war ruhiger geworden aber das Feuer schlummerte noch immer tief in ihr.

Wie konnte es auch anders sein war das Feuer doch ihr Element und immerhin verdankte sie jemandem ihr Leben der dieses Element ebenso beherschte.

Langsam setzte sich sich unter den Baum und sah aufs Meer hinaus. in ihrer ersten Zeit auf Gobiath hatte sie in dieser kleinen Bucht viel Zeit verbracht. Selbst hier konnte man, als aufmerksamer Beobachter erkennen das sich in all der Zeit viel verändert hatte. Lächelnd strich sie kurz zart über das weiche Gras während ihre Gedanken abschweiften, zu ihrem Bruder.

Tarias war alles andere als begeistert gewesen als sie aufgebrochen war. Verständlich wenn man die Vorgeschichte bedachte. Aber er hatte sie ziehen lassen.

Während sie noch auf dem Schiff unterwegs nach Gobiath gewesen war, waren auf dem Festland die Gedanken von Tarias unterbrochen wurden.
So eben war Anteru ins Zimmer gestürmt hatte freudig verkündet das ihr papa kommen würde und war auch schon wieder verschwunden um selbigen zu begrüßen.

Mit einem sachten Lächeln sah er ihr hinterher und strich sich dann mit einer ruhigen nachdenklichen Geste das lange blonde Haar zurück.
Banduk würde Antworten erwarten, dessen war sich Tarias sicher den scheinbar hatte er nicht gewußt das seine Frau bei ihm verweilt hatte.

Ruhig stand er im Tor und beobachtet Banduk während sich ein Knecht um das Pferd kümmerte. All die Jahre die er nun schon lebte konnte man ihm so schnell nichts vormachen. trotz der herzlichkeit die er seiner Tochter entgegen brachte, erkannte Tarias in Banduks Mimik das jener nicht so gut gelaunt war wie er sich gab.

Würde er verstehen das Tarias davon ausging das es ihm bekannt war? bekannt das Lia in seiner Obhut war?
Und vor allem wie sollte er ihm klar machen das seine Frau bereits abgereist war.

Dennoch blieb er ruhig wie eh und je. Er wurde nicht umsonst von seinen Angestellten gerade deswegen sehr geschätzt. Seine stets ruhige freundliche Art, egal in welcher Situation. Noch nie hatte ihn jemand entzürnt oder aufbrausend erlebt. Er strahlte was absolut beruhigendes aus.

Und mit dieser Ruhe und auch spürbarem Verständnisses würde er Banduk Rede und Antwort stehen.

Natürlich nur wenn Anteru nicht dabei war, das Kind mußte es nicht mit erleben hang sie doch auch sehr an ihrem Onkel. Und Darkia die Köchin des Anwesens würde sowieso erstmal darauf bestehen das Banduk ordentlich beim Essen zulangte nach der Reise. Was anderes kannte man von ihr auch nicht. Sie war einfach ein recht mütterlicher Typ und ihr Essen fantastisch

Re: Verloren im Nebel ((offen))

Posted: Sat Nov 10, 2012 4:23 pm
by Banduk
Nachdem Banduk Anteru vom Pferd gehoben hatte, machte er einige Schritte auf seinen Schwager zu und verbeugte sich so, wie es ihm Lia beigebracht hatte.
„Mögen die Götter mit Euch sein Tarias.“
„Seid willkommen in meinem Hause.“
Die Begrüßung entbehrte der Herzlichkeit, die sonst immer herrschte.
„Ich sehe, ihr habt meine Nachricht erhalten.“
Der Mann nickt kurz bevor er leise, bestimmt aber nicht befehlend weiter spricht.
„Ich möchte Lia sehen!“
„Mama ist weg geritten!“ Anteru, die dazu kam, um ihrem Vater eine ihrer neuen Errungenschaften zu zeigen, plapperte unbedarft drauf los.
„Schau mal …“ Sie unterbrach sich, denn auch ihr war die knisternde Spannung nicht entgangen.
„Aber …“ Banduk blieb der Mund vor Schreck und Erstaunen offen stehen.
„Ich glaube, wir müssen miteinander reden.“ Tarias lud Banduk mit einer Handbewegung und einem verständnisvollen, Traurigkeit zeigenden Lächeln in sein Haus ein. Banduk griff Anterus Hand und ging voraus.

„Was soll denn das jetzt!“ Daria stand ärgerlich in der Tür der Küche. „Tarias! Wir haben einen Gast, der weit gereist ist und noch nichts gegessen hat! Das gehört sich nicht!“
„Wir kommen gleich!“ rief Tarias zurück, „Deck schon mal den Tisch für alle!“
Wütend macht Daria einige Schritte auf den Hof, besann sich dann aber und stürmte zurück in die Küche. Die Küchenmagd, die gerade Gemüse schnitt und von ihrem Liebsten träumte, hatte heute nichts mehr zu lachen.

Das Essen musste doch etwas warten. Nach etwa einer viertel Stunde kam zwar Anteru in die Küche „Das kann dauern!“ war ihr Kommentar, aber erst nach einer weiteren Stunde konnte Daria wirklich auftragen.

Die Stimmung zwischen den beiden Männern hatte sich entspannt. Offensichtlich hatte Banduk Tarias Beweggründe akzeptiert, wenn gleich er sie nicht teilte. Beide teilten aber die Sorge um die Schwester und Frau. Sie unterhielten sich sogar über mögliche Ziele, die Liasany ansteuern könnte. Auch Tarias konnte in diesem Zusammenhang nur mutmaßen.

Noch am selbem Tag, erhob sich eine Taube aus dem Anwesen. Die „Schneller Mond“ sollte umdrehen und wieder im Hafen bereitstehen.

Als sich Banduk zwei Tage später wieder aufs Pferd schwang, schob Daria Tarias einfach bei Seite und stopfte ein umfangreiches Essenspaket in Banduks Satteltaschen.
„Viel Glück auf deiner Suche, und komm mit Liasany zurück, hörst du!“
Dann baute sie sich vor ihren Dienstherrn auf, der sich ein Lächeln verkneifen konnte. „Du würdest ihn doch bloß wieder hungern lassen!“

Eine Meile später konnte Banduk über dem Anwesen noch ein Feuerwerk aus blau-grünen Feuerbällen bewundern. Anterus neueste Errungenschaft.