Drachenschuppen (geschlossen)
Posted: Thu Feb 23, 2012 7:44 pm
Drachenschuppen I
Regen,Regen und nochmals Regen. Dazu gesellte sich wie ein helfender Bruder, starker Wind, der jeden einzelnen Tropfen wie eine Pfeilspitze auf sein Opfer niederfahren ließ. So war der Gesichtsausdruck Friu´s durchaus nicht fröhlich, als er völlig durchnässt, den steilen Bergpfad hinauf stieg. Immer wieder blieb er stehen, um einen vorsichtigen Blick in den Abgrund zu werfen, der sich unmittelbar neben dem Steig auftat. Ein falscher Schritt und sein Vorhaben würde ein vorzeitiges Ende finden.
Wie lange war er wohl schon unterwegs? Waren es 2 Tage oder 3 ? Friu hatte aufgehört diese Dinge wahrzunehmen. Alle seine Gedanken waren auf das Ziel, das vor ihm lag gerichtet und alles andere war dem untergeordnet.
Wie immer trug er seine Lederrüstung, die ihn aber kaum behinderte und die genauso von Jerem Elessar, dem elbischen Druiden und Handwerksmeister, gefertigt war, wie der Streitkolben und Morgenstern an seinem Gürtel. Rüstung und Oberkörper bis über den Gürtel bedeckte ein dicker Mantel aus Schafwolle, während seine Beine von festen Lederbeinschienen geschützt wurden. Die Füße steckten in gefütterten hohen Lederstiefeln.
Nur noch 2 Fackeln, ein Fell und ein Brot aus der Hand der Elbin Deanna Tamillin führte er sonst mit sich.
Erneut machte der Pfad eine Biegung, wie er dies wohl schon hunderte Male gemacht hatte und Friu stapfte mit demselben Gleichmut um diese herum, als sich vor ihm im Fels zu seiner Linken eine Höhle auftat. Überrascht blieb Friu stehen, um die Öffnung genauer zu betrachten. Nicht bodeneben war sie, sondern wohl einen Schritt darüber und auch ihr Durchmesser maß nicht viel mehr. Eine Rundung war zu sehen, die aber nicht das Werk von Zwergen oder Menschen zu sein schien. Vielmehr musste Ushara selbst hier einen Eingang in ihren Leib für Schutzsuchende geschaffen haben. Dies jedenfalls waren die Gedanken Friu´s, als er sich dem Eingang vorsichtig näherte. Die Hoffnung dort ein wenig Schutz vor den Unbillen des Wetters zu finden und Gelegenheit sich etwas von den Strapazen des Aufstiegs zu erholen lockten ihn an.
Mit leichtem Schwung erklomm Friu den Eingang, entzündete eine Fackel, um dann kriechend weiter in das Innere der Höhle vorzudringen. Wie erhofft weitete sich die Höhle nach Kurzem zur Seite und auch in der Höhe, sodass man aufstehen konnte.
Die Fackel erfasste mit ihrem Schein alles bis zu den Seiten und der Höhe, während sich das zitternde Licht der Fackel nach vorne in der Finsternis verlor.
Doch war es in diesem Moment nicht Friu´s Vorhaben, die Höhle zur Gänze zu erkunden. Von Müdigkeit und Dankbarkeit erfüllt ließ er sich auf den Boden nieder, nachdem er die Fackel in einem Vorsprung des Felses verankert hatte. Vielleicht würde sich das Wetter ja in ein paar Stunden bessern und der Weg ließe sich dann etwas leichter fortsetzen. Und so schloss Friu rasch die Augen um sich im Schlaf ein wenig zu erholen.
Es waren wohl nur ein paar Minuten vergangen und Friu wahr noch nicht ganz eingeschlafen, als sich in der Tiefe der Höhle das Geräusch bröckelnden Gesteins hören lies. Friu´s Sinne waren sofort gespannt, aber keine Regung an ihm war zu sehen. Nach wenigen Momenten glitt seine Hand wie zufällig zu seinem Gürtel und fand die Griffe seiner beiden Waffen.
Von draußen hörte man noch den prasselnden Regen, doch drang dieses Geräusch nur noch sehr leise an Friu´s Ohr. Im Dunkel der Höhle war es indes für einen Moment ruhig, ehe man ein leises Tippeln, wie von Füßen mehrerer kleiner Menschen hörte.
Friu öffnete halb eines der geschlossenen Augenlider und blickte in die Schwärze, die plötzlich vier sich leicht im Fackelschein bewegende Augenpaare sichtbar werden ließ. Gleich darauf schälten sich aus dem Dunkel Kopf und Leib einer Riesenspinne. Ihr ganzer Körper, groß wie ein Hirsch, war in Bewegung nur ihre Augen schienen Friu fest fixiert zu haben.
Nun sprang dieser auf und im Nu kreisten Morgenstern und Streitkolben in seinen Händen. Als die Spinne Friu aufspringen sah, ließ sie ein helles Zischen hören. Ihre Beine setzten sich in Bewegung und schnell kam sie auf Friu zu, wobei sich die gewaltigen Kiefer ihres Maules immer wieder öffneten und den Blick auf ihre Giftzähne freigab.
Friu schauderte. Ihm war klar, dass wohl ein Biss ausreichen würde, um sein Schicksal zu besiegeln, selbst wenn er die Spinne dann noch besiegen könnte. So begann er vor ihr hin und herzuspringen, als würde er einen Tanz aufführen, um sie so zu verwirren und einen Angriff zu erschweren.
Noch bevor die gefährlichen Giftzähne Friu´s Körper nahe kamen sauste der Morgenstern auf eines der Spinnenbeine nieder und ließ dieses einknicken, wie ein durch den Wind gebrochenes Schilfrohr. Wieder zischte die Spinne. Sie stützte sich auf ein anderes ihrer Beine und schnellte auf Friu zu um diesen zu beißen. In letzter Sekunde konnte er zur Seite ausweichen und nur das schnappende Geräusch der Kiefer war zu hören. Beide Kontrahenten zogen sich ruckartig ein wenig zurück, um dann ihren Gegner erneut zu belauern und einen unachtsamen Moment abzuwarten.
Weiter tanzte Friu hin und her und ließ die Waffen kreisen. Dann sprang er ein wenig vor, täuschte mit dem Morgenstern einen Angriff an, der die Spinne zur einen Seite ausweichen ließ, um dann den Streitkolben von der anderen Seite mit Wucht gegen deren Kopf prallen zu lassen. Tief bohrten sich die Spitzen des Streitkolbens in den Kopf und eine gelbe Flüssigkeit troff heraus, als Friu diesen wieder zurück riss. Wütend und mit einem lauten Zischen griff die Spinne erneut an und ihr Kopf schoss mit weit geöffnetem Rachen nach vorne. Nur mit Mühe gelang es Friu dem Biss auszuweichen, doch kam er dabei ins Straucheln und stürzte rücklings zu Boden. Triumphierend beugte sich die Spinne über ihn, um dem liegenden Menschen einen tödlichen Biss zu geben. In diesem Moment rollte Friu ruckartig zur Seite, um in einer fließenden Bewegung in die Hocke zu kommen und sich dann aus dieser Position aufzurichten.
Überrascht blickte die Spinne auf den Menschen, der sich nun zu ihrer Rechten befand. Doch da fiel schon der kraftvoll geschwungene Streitkolben auf ihren Kopf und zerschlug ihr die Schädeldecke. Ein hässliches Krachen war zu hören und die Spinne begann zu torkeln. Schwer atmend beobachtete Friu die Spinne die nach einigen hilflosen Versuchen die Bewegung der Beine zu koordinieren, kraftlos zusammenbrach. Etwas wie Röcheln war noch kurz zu hören, ehe sich Stille in der Höhle ausbreitete.
Mit der Stiefelspitze trat Friu in die Seite der Spinne, bereit den Streitkolben erneut einzusetzen, aber sie regt sich nicht mehr.
Um weiteren Überraschungen vorzubeugen, nahm Friu die Fackel zur Hand und mit dem Streitkolben in der Anderen, drang er weiter in die Höhle vor. Im hinteren Teil, der nun wieder niedriger werdenden Höhle fand sich das Nest Spinne und darin lagen etliche ihrer Eier. Der Streitkolben verrichtete hier sein tödliches Werk und alle Eier wurden samt der darin befindlichen Brut zerschlagen. Im Nest fanden sich auch etliche trockene Äste die Friu aufsammelte und mit diesen zurück zu seinem Lagerplatz ging. Dort entfachte er mit dem Holz ein Feuer, dessen Wärme sein Körper gierig aufsog und ihn schläfrig machte. Die Ermattung nach Aufstieg und Kampf forderten ihren Tribut und so schlief Friu alsbald auf dem ausgelegten Wolfsfell ein.
Fortsetzung folgt
Regen,Regen und nochmals Regen. Dazu gesellte sich wie ein helfender Bruder, starker Wind, der jeden einzelnen Tropfen wie eine Pfeilspitze auf sein Opfer niederfahren ließ. So war der Gesichtsausdruck Friu´s durchaus nicht fröhlich, als er völlig durchnässt, den steilen Bergpfad hinauf stieg. Immer wieder blieb er stehen, um einen vorsichtigen Blick in den Abgrund zu werfen, der sich unmittelbar neben dem Steig auftat. Ein falscher Schritt und sein Vorhaben würde ein vorzeitiges Ende finden.
Wie lange war er wohl schon unterwegs? Waren es 2 Tage oder 3 ? Friu hatte aufgehört diese Dinge wahrzunehmen. Alle seine Gedanken waren auf das Ziel, das vor ihm lag gerichtet und alles andere war dem untergeordnet.
Wie immer trug er seine Lederrüstung, die ihn aber kaum behinderte und die genauso von Jerem Elessar, dem elbischen Druiden und Handwerksmeister, gefertigt war, wie der Streitkolben und Morgenstern an seinem Gürtel. Rüstung und Oberkörper bis über den Gürtel bedeckte ein dicker Mantel aus Schafwolle, während seine Beine von festen Lederbeinschienen geschützt wurden. Die Füße steckten in gefütterten hohen Lederstiefeln.
Nur noch 2 Fackeln, ein Fell und ein Brot aus der Hand der Elbin Deanna Tamillin führte er sonst mit sich.
Erneut machte der Pfad eine Biegung, wie er dies wohl schon hunderte Male gemacht hatte und Friu stapfte mit demselben Gleichmut um diese herum, als sich vor ihm im Fels zu seiner Linken eine Höhle auftat. Überrascht blieb Friu stehen, um die Öffnung genauer zu betrachten. Nicht bodeneben war sie, sondern wohl einen Schritt darüber und auch ihr Durchmesser maß nicht viel mehr. Eine Rundung war zu sehen, die aber nicht das Werk von Zwergen oder Menschen zu sein schien. Vielmehr musste Ushara selbst hier einen Eingang in ihren Leib für Schutzsuchende geschaffen haben. Dies jedenfalls waren die Gedanken Friu´s, als er sich dem Eingang vorsichtig näherte. Die Hoffnung dort ein wenig Schutz vor den Unbillen des Wetters zu finden und Gelegenheit sich etwas von den Strapazen des Aufstiegs zu erholen lockten ihn an.
Mit leichtem Schwung erklomm Friu den Eingang, entzündete eine Fackel, um dann kriechend weiter in das Innere der Höhle vorzudringen. Wie erhofft weitete sich die Höhle nach Kurzem zur Seite und auch in der Höhe, sodass man aufstehen konnte.
Die Fackel erfasste mit ihrem Schein alles bis zu den Seiten und der Höhe, während sich das zitternde Licht der Fackel nach vorne in der Finsternis verlor.
Doch war es in diesem Moment nicht Friu´s Vorhaben, die Höhle zur Gänze zu erkunden. Von Müdigkeit und Dankbarkeit erfüllt ließ er sich auf den Boden nieder, nachdem er die Fackel in einem Vorsprung des Felses verankert hatte. Vielleicht würde sich das Wetter ja in ein paar Stunden bessern und der Weg ließe sich dann etwas leichter fortsetzen. Und so schloss Friu rasch die Augen um sich im Schlaf ein wenig zu erholen.
Es waren wohl nur ein paar Minuten vergangen und Friu wahr noch nicht ganz eingeschlafen, als sich in der Tiefe der Höhle das Geräusch bröckelnden Gesteins hören lies. Friu´s Sinne waren sofort gespannt, aber keine Regung an ihm war zu sehen. Nach wenigen Momenten glitt seine Hand wie zufällig zu seinem Gürtel und fand die Griffe seiner beiden Waffen.
Von draußen hörte man noch den prasselnden Regen, doch drang dieses Geräusch nur noch sehr leise an Friu´s Ohr. Im Dunkel der Höhle war es indes für einen Moment ruhig, ehe man ein leises Tippeln, wie von Füßen mehrerer kleiner Menschen hörte.
Friu öffnete halb eines der geschlossenen Augenlider und blickte in die Schwärze, die plötzlich vier sich leicht im Fackelschein bewegende Augenpaare sichtbar werden ließ. Gleich darauf schälten sich aus dem Dunkel Kopf und Leib einer Riesenspinne. Ihr ganzer Körper, groß wie ein Hirsch, war in Bewegung nur ihre Augen schienen Friu fest fixiert zu haben.
Nun sprang dieser auf und im Nu kreisten Morgenstern und Streitkolben in seinen Händen. Als die Spinne Friu aufspringen sah, ließ sie ein helles Zischen hören. Ihre Beine setzten sich in Bewegung und schnell kam sie auf Friu zu, wobei sich die gewaltigen Kiefer ihres Maules immer wieder öffneten und den Blick auf ihre Giftzähne freigab.
Friu schauderte. Ihm war klar, dass wohl ein Biss ausreichen würde, um sein Schicksal zu besiegeln, selbst wenn er die Spinne dann noch besiegen könnte. So begann er vor ihr hin und herzuspringen, als würde er einen Tanz aufführen, um sie so zu verwirren und einen Angriff zu erschweren.
Noch bevor die gefährlichen Giftzähne Friu´s Körper nahe kamen sauste der Morgenstern auf eines der Spinnenbeine nieder und ließ dieses einknicken, wie ein durch den Wind gebrochenes Schilfrohr. Wieder zischte die Spinne. Sie stützte sich auf ein anderes ihrer Beine und schnellte auf Friu zu um diesen zu beißen. In letzter Sekunde konnte er zur Seite ausweichen und nur das schnappende Geräusch der Kiefer war zu hören. Beide Kontrahenten zogen sich ruckartig ein wenig zurück, um dann ihren Gegner erneut zu belauern und einen unachtsamen Moment abzuwarten.
Weiter tanzte Friu hin und her und ließ die Waffen kreisen. Dann sprang er ein wenig vor, täuschte mit dem Morgenstern einen Angriff an, der die Spinne zur einen Seite ausweichen ließ, um dann den Streitkolben von der anderen Seite mit Wucht gegen deren Kopf prallen zu lassen. Tief bohrten sich die Spitzen des Streitkolbens in den Kopf und eine gelbe Flüssigkeit troff heraus, als Friu diesen wieder zurück riss. Wütend und mit einem lauten Zischen griff die Spinne erneut an und ihr Kopf schoss mit weit geöffnetem Rachen nach vorne. Nur mit Mühe gelang es Friu dem Biss auszuweichen, doch kam er dabei ins Straucheln und stürzte rücklings zu Boden. Triumphierend beugte sich die Spinne über ihn, um dem liegenden Menschen einen tödlichen Biss zu geben. In diesem Moment rollte Friu ruckartig zur Seite, um in einer fließenden Bewegung in die Hocke zu kommen und sich dann aus dieser Position aufzurichten.
Überrascht blickte die Spinne auf den Menschen, der sich nun zu ihrer Rechten befand. Doch da fiel schon der kraftvoll geschwungene Streitkolben auf ihren Kopf und zerschlug ihr die Schädeldecke. Ein hässliches Krachen war zu hören und die Spinne begann zu torkeln. Schwer atmend beobachtete Friu die Spinne die nach einigen hilflosen Versuchen die Bewegung der Beine zu koordinieren, kraftlos zusammenbrach. Etwas wie Röcheln war noch kurz zu hören, ehe sich Stille in der Höhle ausbreitete.
Mit der Stiefelspitze trat Friu in die Seite der Spinne, bereit den Streitkolben erneut einzusetzen, aber sie regt sich nicht mehr.
Um weiteren Überraschungen vorzubeugen, nahm Friu die Fackel zur Hand und mit dem Streitkolben in der Anderen, drang er weiter in die Höhle vor. Im hinteren Teil, der nun wieder niedriger werdenden Höhle fand sich das Nest Spinne und darin lagen etliche ihrer Eier. Der Streitkolben verrichtete hier sein tödliches Werk und alle Eier wurden samt der darin befindlichen Brut zerschlagen. Im Nest fanden sich auch etliche trockene Äste die Friu aufsammelte und mit diesen zurück zu seinem Lagerplatz ging. Dort entfachte er mit dem Holz ein Feuer, dessen Wärme sein Körper gierig aufsog und ihn schläfrig machte. Die Ermattung nach Aufstieg und Kampf forderten ihren Tribut und so schlief Friu alsbald auf dem ausgelegten Wolfsfell ein.
Fortsetzung folgt