Dämmerung

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Eyda
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Dämmerung

Post by Eyda »

((Closed RP. Only open for me and Ashayen for now.))

Rötlich schimmerte das letzte Licht des Tages durch das Fenster. Das Zwielicht ließ den Raum in gewisser Weise unwirklich wirken. Der Ofen spendete seinerseits nur noch wenig Wärme und noch weniger Licht. Die letzen Scheite darin waren dabei, zu verglimmen.

Neben dem Ofen, in die Decke gehüllt, die sie damals von Lacy bekommen hatte, kauerte Eyda am Boden, seitlich an den Ofen gelehnt. Sie hatte die Decke eng um die schmalen Schultern geschlungen, zitternd wie Espenlaub und doch stand ihr der Schweiß auf der Stirn.

Sie wusste schon nicht mehr, wie lange sie dort schon saß. Es mochten ein, zwei Tage seit jenem Tag im Wald sein, vielleicht aber auch mehr. Sie hatte jedes Gefühl für Zeit verloren und für sie hatte es auch keine Bedeutung mehr. Der brennende, pulsierende Schmerz an ihrer linken Seite war inzwischen verklungen. Oder nahm sie ihn einfach nicht mehr wahr?

Sie hatte schon mehrmals versucht, sich noch einmal aufzuraffen. In die Stadt zu gehen. Hilfe zu suchen. Doch es gelang ihr nicht mehr. Ihr Körper verwehrte ihr den Dienst. Sie hatte gehofft, dass man sie hier schon finden würde. Das sie irgendwann nach Hause kommen würden. Doch es war niemand hier gewesen. Sie war allein.

Krampfhaft umklammerten ihre Finger die kleine Glasphiole, als würde sie ihr eine seltsame Art von Halt bieten können. Den Blick starr nach vorn gerichtet, versuchte sie die Dunkelheit zu durchdringen, die langsam in den Raum zu kriechen schien, als wolle sie alles verschlingen wollen.

Sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte, doch eines wusste sie: Sie durfte jetzt nicht einschlafen…
Ashayen
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Post by Ashayen »

Schwarze Pranken gespickt mit scharfen Krallen schienen plötzlich die Stille im gesamten Haus zu zerstören, als sie unermüdlich und permanent gegen das Holz der Seitentür scharrten. Etwas wollte hinein und ließ sich von jenen Gedanken auch nicht ablenken. Unentwegt drückte sich die Seitentür gegen das kaputte Schloß ehe die Krallen für einen Moment zwischen Tür und Rahmen schlüpften, kurz genug um Halt an dem Holz zu finden und die Tür nicht wenig später aufzuzerren. Chasira, eine schwarze, ausgewachsene Pantherdame, einst ein freundschaftliches Geschenk für Ashayen, die eine besondere Verbindung zu jenen Tieren zu haben scheint und Chasira von klein auf großzog ohne ihr dabei zu verwehren sich in ihren eigentlichen Lebensraum zurückzuziehen und dennoch ein intensives Band zu knüpfen. Trotzdem waren Besuche von Chasira seltener geworden, aber nicht weniger willkommen.

Geschmeidig und lautloser Schritte schlüpfte der schwarze Panther durch den Spalt, einmal kurz durchschnaufend ob des geglückten Erfolges blieb es dann aber an der Tür stehen, die großen smaragdgrünen Augen wachsam und alarmierend gen Ofen gerichtet. Instinktiv legten sich die fast spitzen Ohren an den Kopf zurück, jeder Muskel schien sich unter dem schwarz glänzenden Fell angespannt zu verhärten und für einen Moment schoben sich selbst die Krallen aus ihrem Versteck der Pranken um mit einem Kratzen über den Dielenboden zu bestätigen verstimmt zu sein. Die langen feinen Haare um des Panther's Schnauze vibrierten förmlich als es durch den Raum schnupperte, die Luft zu sehr mit altem Blut und Schweiß verpestet, dennoch übertünchte es kaum diesen bekannten Duft der von der Person am Ofen ausging - nicht zuordbar, aber vertraut.

Die muskulösen Beine setzten sich plötzlich in Bewegung, im beinahe trägen Schritt, so als würde das Tier von keiner Gefahr mehr ausgehen die ihm zuvor vermittelt wurde. Die großen smaragdgrünen Augen huschten unentwegt über den bedeckten Körper der jungen Frau und neugierig begann es die Decke abzuriechen, warmer Atem floß dabei jedoch bedrohlich aus den leicht gehobenen Lefzen denen hin und wieder ein Schnurren entglitt. Warm und feucht presste sich die Nase gegen die Hand von Eyda, ob der geheimnisstuerischen Finger die sich um etwas klammerten began Chasira umso intensiver daran schnuppern..
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Eyda
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Post by Eyda »

Eyda schreckte aus ihrem Dämmerzustand auf, als das Scharren von scharfen Krallen die Stille zerriss. Die Dunkelheit hatte inzwischen vollkommen Besitz von dem Raum ergriffen. Was war das?! Quälend langsam wandte sie den Blick zur Tür hin, versuchte, die Dunkelheit zu durchdringen. Ihre Finger schlossen sich unwillkürlich enger um die kleine Phiole, gar nicht bemerkend, dass der Knoten, der das schwarze Band in ihrem Nacken zusammen hielt, sich indes längst gelöst hatte, als das Schloss der Tür letztendlich krachend nachgab.

Sie hielt den Atem an, ihr Blick starr auf die Tür fixiert, ohne in der Dunkelheit jedoch wirklich etwas ausmachen zu können. Angespannt lauschte sie in die gespenstische Stille. Ein leises Schnaufen, das Geräusch von scharfen Krallen, die angespannt über den Dielenboden scharrten. Es war ihr, als würde ihr Herz einen Schlag lang aussetzen. Ein Panther?! Ihre Gedanken überschlugen sich und eine ungeheure Anspannung – nein – Angst stieg in ihr auf. Sie schloss die Augen. Lehnte den Kopf gegen die kalten Ziegel der Wand, innerlich Stoßgebete an alle Götter richtend, deren Namen ihr in diesem Moment in den Sinn kamen. Es gab nichts, was sie tun konnte.

Als die Pantherdame sich ihr schließlich näherte, wagte sie kaum zu atmen. Sie war ihr nun so nahe, dass sie selbst durch die Decke noch den warmen Atem des Tieres spürte, bedrohlich, fast lähmend. Und doch, etwas an dem Verhalten der stolzen Raubkatze verwunderte sie. Krampfhaft versuchte sie, der Angst zum Trotz, einen klaren Gedanken zu fassen. Sollte das etwa…? Nein, das konnte doch nicht… oder doch? Sollte das etwa das kleine Panthermädchen von damals sein?

Sie spürte, wie sich die Nase des Panthers gegen ihre Finger presste. Sie betete inständig, dass es so sein möge, dass es wirklich jenes kleine Panterchen von damals war. Dass sie sich an sie erinnern möge und sie nicht etwa für einen Eindringling oder am Ende doch gar für ihr Abendessen.

Ihre Kräfte drohten allmählich, sie endgültig zu verlassen. Langsam löste sich der Griff ihrer Finger um die gläserne Phiole, bis sie ihr schließlich aus der Hand glitt und mit samt dem Band erst in die Falten der Decke und schließlich zu Boden rutschte, wo sie leise klirrend, doch unversehrt zu Ruhe kam…
Ashayen
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Mit gemächlicher Ruhe ließ das Tier die feucht warme Nase entlang der Hand gleiten, mal nach unten und mal nach oben - sich von der Angst, welche die junge Frau verströmte, nicht ablenken lassend.
Das tiefe, langgezogene Schnurren welches sich durch die Zähne der Raubkatze presste erfüllte den düsteren Raum minutenlang, dabei legte sich der warme schwallartige Atem um die verkrampfte Hand von Eyda. Nicht wenig später zog Chasira die Ohren abgeflacht an den Kopf und ließ die smaragdgrünen Augen binnen eines Wimpernschlages nach unten gleiten um den Fall des hinabrutschenden Objektes zu beobachten. Es wild und euphorisch beschnuppernd als es mit einem leisen *pling* vor ihren Pranken lag. Völlig uninteressant war dabei jedoch die kleine Glasphiole, die leise über den Holzboden schabte als sich Chasira's Schnauze nach dem breiten, schwarzen Seidenband verzehrte.
Immer und immer wieder strich die Nase schnüffelnd über die Länge des Bandes, das tiefe Schnurren sich dabei so sehr verändernd das es schon bald wie ein wohliges Schnurren erklang und mit einem Mal baumelte das schwarze Seidenband mitsamt der Phiole aus dem Maul der Pantherdame, welche noch einmal zu Eyda aufblickte um ihr dann majestetischen Schrittes den Rücken zu kehren und so geschmeidig und geschwind wie es nur ein Panther versteht aus der Tür zu sprinten.

Die hiesigen Pranken schlugen dumpf auf das Gras auf als Chasira den Fluss, der gleich in der Nähe des Hauses lag, aufwärts lief und dann galant und zielstrebig auf einen tiefen und schmalen Felsvorstand sprang, immer höher und immer weiter bis es den breitesten Felsvorsprung erreicht hat, nicht weit davon entfernt sah man noch das Dach der Cromwell Villa emporragen.
Mit einem gewaltigen Sprung über einen der Felsen auf welchem sie kurz pausierte um gezielt Ausschau zu halten, das Seidenband noch fest im Gebiss verankert, landete sie lautlos vor einer zierlichen Gestalt.

Weiße schmale Finger einer Hand, geziert von langen schwarz bemalten Nägeln, näherten sich sofort dem markanten Kopf des majestätischen Tieres, welches regelrecht unruhig schnaufte und sich in jenem Moment zu sträuben schien sich der Liebkosung der Finger hinzugeben. Der schwarz befellte Kopf hob sich noch ein Stück weit mehr und noch bevor die Schnauze sich vollkommen präsentieren konnte, hatte die Gestalt bereits Kenntnis genommen von dem was Chasira bei sich trug. Mit einem gezielten Ruck ihrer Hand entriss sie das Band dem Panther und hielt es empor, direkt vor ihrem, mit einer Kapuze versehenden Kopf. Die Augen die noch im Schatten der Kapuze lagen schienen das kleine Schmuckstück zu mustern, insbesondere den schwenkenden Tanz der Glasphiole am unteren Ende. Unbehagen und besorgte Verwirrtheit fing an sich in Ashayen breit zu machen, denn dieses Band.. dieses Band kann nur einem gehören, denn so war es einst ein Geschenk an Sie. An Eyda.

"Woher hast du das, Chasira? Zeig es mir!" sagte sie mit scharfer Zunge und einem fast schon gebieterischer Unterton, dem Panther kaum eine Chance gebend den Weg zu weisen als sie schon eiligen Schrittes an Chasira vorbeilief um die Leiter zu einer Höhle hinabzuklettern. Ashayen wusste oder besser gesagt hoffte das Eyda dieses Schmuckstück nie freiwillig abgeben würde. Irgendetwas musste also passiert sein was dazu führte das das Band jetzt hier in ihrer Hand ruhte. Oder hat Eyda sich gar dazu entschieden sich ihr nun vollends zu entziehen? Aber Eyda kannte Chasira nur als kleines Panthermädchen, warum würde sie es ihr dann anvertrauen.. in der Hoffnung dieser Panther würde die richtige Person finden?
Verwirrt lief sie durch die Höhle, hinaus zu dem leis rauschenden Fluss wo ihr Chasira schon entgegenhechtete und sich diesmal vor Ashayen schmuggelte um ihr den Weg zu weisen. Zielstrebig folgend rannten beide über die Wiese bis Ashayen plötzlich stoppte, die Absätze der Schuhe dabei tief ins Gras bohrend. Sie verfolgte den Lauf des Panthers der um die Ecke der Cromwell Villa einbog, verschwand und nicht wieder auftauchte. Dort also soll sie sein?
Ashayen atmete tief durch und stapfte dann hinterher, hinter der Hausecke verschwindend und zur Seitentür des Hauses eintretend. Knarzend gab der Dielenboden ihren Schritten nach als sie näher in den Raum hereintrat und zur einzigen und schwach beleuchteten Lichtquelle sah, am Fuße des Ofens das schwarze Geschöpf und Eyda.. in eine Decke gehüllt und nicht wirklich wie sie selbst wirkend.
Vorsichtig schritt Ashayen näher und schien jeden sichtbaren Winkel an Eyda von unterhalb der Kapuze zu mustern, sich schliesslich vor ihr auf den Boden niederlassend, fester und dennoch irritierter Stimme fragend "Eyda??"
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Eyda
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Post by Eyda »

Nur noch schemenhaft nahm sie wahr, wie die stolze Pantherdame ihr den Rücken kehrte und auf geschmeidigen Pfoten so schnell verschwand, wie sie gekommen war. Erneut hielt die Stille Einzug, legte sich schwer und erdrückend über den Raum, einzig durchbrochen vom Klang ihres eigenen Herzschlages, der dröhnend in ihren Ohren pochte. Schon jetzt war sich Eyda nicht mehr sicher, ob die nachtschwarze stolze Raubkatze wirklich hier gewesen war oder ob ihre Sinne allmählich vernebelten.

Langsam schlossen sich ihre Lider. Nein, nein.. sie durfte nicht einschlafen…
Obwohl es sicher nur Minuten waren, schien es ihr eine quälend lange, lähmende Ewigkeit zu sein, ehe sie erneut das Geräusch samtener Pfoten vernahm. Es war also keine Einbildung gewesen. Sei es drum. Es gab ohnehin nichts mehr, was sie hätte tun können.

Schritte, das Knarren der Dielen… Einbildung?
Dann schließlich der feste Klang ihrer vertrauten Stimme. War sie es wirklich? Oder spielten ihre benommenen Sinne nun schon grausame Streiche?

In einer schieren Anstrengung, wie sie es nie für möglich gehalten hätte, schlug sie noch einmal die Augen auf, den nunmehr nur noch trüben Blick in die Richtung lenkend, aus der die Stimme zu kommen schien, ihre Gestalt nur noch als dunklen Schemen und der Dunkelheit ausmachend.

Strähnig und verklebt von kaltem Schweiß hing das dunkle Haar ihr ins Gesicht. Ihre Züge blass, aschfahl und glänzend. Ihr Atem gleichmäßig, doch allmählich flach. Der Blick ihrer braunen Augen gläsern und fiebrig. Von den Schultern an hatte sie sich so gut es ging in jene Decke gehüllt, die Beine so wit es ihr noch möglich war an den Körper gezogen. Ihre rechte Hand schien darunter an ihrer linken Seite ruhen, wohl nur noch von der Decke dort gehalten. Die andere lag kraftlos in ihrem Schoß, die Finger noch immer leicht geschlossen. Sie hatte nicht einmal wahrgenommen, wie ihr die Phiole aus den Fingern geglitten war.

Ashayen
Sie war hier, Sie war wirklich hier. Eyda wollte ihr zu antworten, doch ihre aufgesprungenen Lippen formten nur stumme Silben…
Ashayen
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Post by Ashayen »

"Bei Cherga..." raunte sie in die Dunkelheit als ihre stählernden Augen immer wieder über das Abbild von Eyda glitten. Ja, Abbild. Denn diese junge Frau, dessen fast lebloser und kranker Körper nun am Fusse des Ofens ruhte, war ein nahezu grotesker Abklatsch von dem was Eyda sonst widerspiegelte.

"Shhht..." ertönte es abermals als Ashayen die stummen Versuche der Mitteilung bemerkte, sich selbst dazu zwingend so sanft und ruhig wie nur möglich zu klingen, auch wenn sie hätte vor Wut aufschreien können.

Was hat sie nur wieder gemacht? Dieses junge Ding ist so rastlos wie ein Floh und das Resultat.. sieht man nun zu gut.

Ashayen zischte leise und schob sich den dunkeln Stoff der Kapuze über ihr rabenschwarzes Haar, zurück auf die Schultern und rutschte dann weiter vor zu Eyda um nach einem Zipfel der Decke zu greifen. Es musste doch definitiv irgendetwas zu finden sein, so hoffte sie zumindest. Die schmalen Augenbrauen zogen sich nur einen Moment finster zusammen als sie einen Blick unter die Decke warf und dabei sogleich das zerrissene Hemd darunter bemerkte. Eyda's Hand schien sich gegen ihre Seite zu pressen und darunter wurde offensichtlich eine Art provisorischer Verband, aus dem herrausgerissenen Stück Stoff des Hemdes, angelegt. Der feuchte Stoff schon von dunklen Körperflüssigkeiten durchtränkt, so das die Heilung der Wunde darunter kaum gewährt ist.
Fassungslos schüttelte Ashayen ihren Kopf und stoß abermals ein Zischen aus um ihrer Wut ein wenig Luft zu machen.
Vorsichtig griff sie mit einer kalt-feuchten Hand nach Eyda's, welche auf dem Verband ruhte und schob sie etwas beiseite, die ganze Decke dann einfach in die nächste Ecke werfend um dann vorsichtig und etwas beschwerlich den Verband von ihrer verletzten Seite zu lösen.

Der Wettlauf mit der Zeit hatte begonnen.

Auch wenn die Küche der Cromwell Villa noch lange keinem Krankenhaus gleichkam, so konnten doch alle Vorkehrungen getroffen werden um Eyda zu helfen.
Zwischen all dem Wirrwarr aus Federn, aufgehängten Glasscherben, verschiedenen kleinen weißen Tierschädeln und farbigen Tüchern, welche von der Zimmerdecke hingen ließen sich sogar noch getrocknete Kräuterbündel finden, die ebenso kopfüber von der Decke baumelten. Kleine Regale an den Wänden mit kleinen Tinkturfläschchen und Gläsern mit anderweitig schauderhaftem Inhalt ließen den Raum kaum noch wie eine 'normale' Küche aussehen. Aber alles hilfreiche wurde von Ashayen zusammengesucht, Kräuter, saubere weiße Tücher und Verbände, Mörser, Schüsseln, Wassereimer gefüllt mit sauber abgekochtem Wasser und sonderbar, farbige Glasphiolen.

Die ganze Nacht wurde unermüdlich damit verbracht das zu berichtigen was andere angefangen hatten zu heilen und klaglos scheiterten. Der innere Drang sich selbst etwas zu trinken, essen oder gar Schlaf zu gönnen wurde hart ignoriert, jeder einzelne Schritt konzentriert, geschult und ruhig ausgeführt, alles unter den ebenso wachsamen smaragdgrünen Augen der Pantherdame, welche mal ruhig in einer Ecke des Zimmers hockte oder sich nah an Eyda heransetzte.
Kalte Umschläge wurden verpasst ob Eyda's Fieber, Tee wurde aufgesetzt für den kommenden Tag, Kräuter zerstoßen und aufgekocht um Verbände darin zu tränken, Pasten wurden hergestellt um die pochende Wunde zu beruhigen und zu guter letzt Verbände angelegt.

Alles was nun noch zu helfen vermochte war ein Gebet und Ruhe, viel Ruhe.
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Eyda
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Golden glitzernd brachen die Sonnenstrahlen durch das Küchenfenster und kündeten bereits vom neuen Tag, als Eyda endlich wieder zu Bewusstsein fand. Das Zittern war verklungen. Der Duft verschiedenster Kräuter hing noch immer schwer in der Luft und erst langsam wurde sie des kühlen feuchten Umschlages auf ihrer Stirn gewahr.
Die Augen nur immer geschlossen, tastete sie vorsichtig nach ihrer linken Seite, überrascht in der Bewegung innehaltend, als sie den frischen Verband bemerkte. Es dauerte einige Momente, bis das Gefühl für ihren Körper wieder kehrte und ebenso langsam kehrte, wenn auch nur schemenhaft, die Erinnerung an den vergangen Abend zurück.

Ashayen….

Erst jetzt gelang es ihr, alles in einen logischen Zusammenhang zu bringen, auch wenn sie kaum noch etwas von all ihren Bemühungen bewusst wahrgenommen hatte. Jedoch sollten diese keineswegs umsonst gewesen sein. Das Fieber war offenbar zurückgegangen. Doch verwarf Eyda ganz schnell den Gedanken an den Versuch sich aufzusetzen, denn ihre Glieder fühlten sich an, als wären sie mit Blei angefüllt worden. Schon jene kleine Bewegung schien sie unglaublich viel Kraft zu kosten.

Mit einer Mühe, die sie selbst überraschte, schlug sie schließlich die Augen auf, den Blick zunächst blinzelnd und etwas irritiert durch den Raum gleiten lassend, bis er schließlich an der zierlichen Gestalt Ashayens haften blieb….
Ashayen
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Ashayen saß nicht unweit von ihr entfernt auf einem Stuhl, jener der sonst immer den Esstisch zierte wurde offensichtlich in der Nacht näher zu Eyda herangezogen. Die gesamte Haltung wirkte recht steif und trotzig als sie mit durchgestrecktem Rücken gegen der Stuhllehne lehnte, die Arme unterhalb ihres Busens gefaltet. Ihr blasses Gesicht wirkte wie eine ernste Maske während ihre Augen rastlos über Eyda hinwegsausten. Müdigkeit spiegelte sich in ihrem Blick, so schien sie auch nach ihrer Arbeit noch kein Auge zugetan zu haben, dennoch beobachtete sie jede Regung der jungen Frau, welche zu erwachen schien, interessiert.. ganz so als würde sie dabei irgendwelchen anderen Studien und irrsinnigen Gedankengängen nachgehen.

Ihre Mundwinkel zuckten leicht als sie in die braunen und benommen wirkenden Augen von Eyda blickte, kurz daraufhin ernst, wenngleich auch beruhigt meinend:
"Willkommen zurück."

Ashayen presste sich dann vom Stuhl ab und löste ihre Arme, sich zu dem schwach dampfenden Kessel in der Ecke der Küche drehend um etwas lauwarmen Tee in eine Tasse zu schöpfen. Vorsichtig näherte sie sich Eyda und ging in die Hocke, wohlwissend das ihre Kräfte womöglich noch nicht ausreichten um die Tasse im sicheren Griff zu halten bot Ashayen sie ihr trotzdem an. "Etwas Tee?"
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