Der letzte Atemzug
Posted: Thu Dec 13, 2007 12:31 pm
Es war selbst in den Schatten der unberührten Wälder Tol Vanimas warm. Und das am späten Nachmittag. Katherine genoss die Stille, die lediglich durch das Zwitschern der Vögel je gebrochen wurde. Und das Rauschen der Blätter im warmen Sommerwind. Es wäre ein schöner Tag gewesen, wenn gewisse Umstände es zulassen würden. Katherine war nach Vanima gegangen um dort Rhogan und Yridia Gesellschaft zu leisten und selbst auf ihn Acht zu geben. Enwell wollte sie ja nicht bei sich haben.
Enwell. Sie wusste nicht was passiert war. Oder ob etwas passiert war. Niemand hatte sie benachrichtigt. Wie auch. Katherine machte sich Sorgen.
Sie setzte sich langsam in das warme Moos und lehnte sich gegen einen Baumstamm. Sie hatte Yridia gesagt, sie benötige etwas Zeit zum Nachdenken und hatte Rhogan sicherheitshalber bei ihr gelassen. Trotz aller Umstände fühlte sie sich ruhig. Sie nahm sich vor spätestens Morgen loszugehen um in Erfahrung zu bringen ob man Enwell schon zur Besinnung gebracht hatte. Aber wenn das der Fall wäre… dann hätte Enwell doch ganz bestimmt nach ihr gesucht? Oder nicht?
Katherine seufzte. Was wusste sie schon. Wer war sie schon. Lediglich seine Ehefrau.
Ein lautes Knacken ertönte in den tiefen Schatten die die Bäume warfen. Jemand oder etwas war wohl auf einen Ast getreten. Katherine runzelte die Stirn. Ihr war bewusst dass es genug Hirsche und Rehe in diesen Wäldern gab, aber dennoch beunruhigte sie dies. Es war plötzlich so still geworden. Selbst die Vögel hatten aufgehört zu singen. Katherine erhob sich von dem Moos und drückte sich still gegen den Baumstamm. Etwas trat aus den Schatten.
Das blonde Haar des Mannes fiel wild in sein Gesicht und seine Augen verengten sich. Es war Kerigan. Enwells Bruder. Er trug eine Rüstung die von vielen Kämpfen zeugte und sein Schwert war bereits aus der Scheide gezogen. Er festigte seinen Griff um die Klinge.
Katherine’s Wangen verloren jegliche Farbe. Wie hatte er sie gefunden? Sie war sich sicher gewesen, dass niemand gesehen hatte wie sie nach Tol Vanima gegangen war. Katherines Gedanken rasten. Hatte er Yridia und Rhogan zuerst entdeckt?
“Katherine. “, sagte er mit grimmen Ton. “Ich werd dir kein Haar krümmen wenn du mir einfach sagst wo ich deinen Sohn finde.”
Katherine blinzelte. Ihr Brustkorb hob und senkte sich schwer und Erleichterung überkam sie. Er hatte Rhogan nicht gefunden. “Nein, Kerigan. Einen Teufel werd ich tun..”
Sie macht einen Schritt zur Seite um den Baum nicht mehr in ihrem Rücken zu haben. Ob sie wohl wegrennen konnte. “Dann fürchte ich wird dich das dein Leben kosten.”, sagte er emotionslos.
“Wir werden sehen…”, dann lief Katherine los. Sie rannte gehetzt durch die Bäume, schlug Hacken. Kerigan war ihr dicht auf den Fersen. Sie konnte jeder seiner Schritte in ihren Ohren widerhallen hören. Katherines Kleid zeriss an den Ästen eines umgefallenen Baumes, aber sie lief weiter. Sie spürte warmes Blut über ihre Waden laufen. Obwohl sie sich nicht umdrehte konnte sie regelrecht fühlen wie Kerigan sie einholte. Schlussendlich traf eine schwere Hand sie im Rücken und sie fiel vorn über und landete hart zu Boden. Sie konnte noch den Langdolch aus ihrem Gürtel ziehen, dann wurde sie herumgerissen und kaltes Stahl an ihren Hals gepresst.
“Das ist deine letzte Chance, Bauernstochter! Wo befindet sich dein Sohn?!”, Kerigan schrie sie an. Katherine’s Blick war panisch aber sie verstummte. Erst als er die Klinge fester an ihren Hals presste begann sie zu sprechen. “An einem Ort an dem du dich nie im Leben wagen wirst, weil jeder van Illdoran von dort verbannt ist.” , sprach sie fast kühl.
“Was?”, sagte Kerigan mit einer Spur Verwirrung im Blick. “Genau”, fuhr Katherine fort. “Albar. Nach deiner Drohung am Stadtbrett habe ich Rhogan zu einem guten Freund nach Albar gebracht. Du hast doch sicher davon Wind gekriegt… das ich vor gut über einem Jahr in Albar war. “
Kerigan knurrte. “Wo genau in Albar?”. Katherine zögerte und wieder erhöhte er den Druck der Klinge. Sie schloss ihre Augen und verkrampfte. “…das Haus der Aelestor.”
Kerigan ließ von ihr ab. Er stand auf, nahm das Schwert von ihr und blickte sie herablassend an. Dann wendete er sich um. Er wendete sich einfach um!
Katherine war sich nicht sicher wie überzeugend sie gelogen hatte. Aber sie konnte den Mann der den Tod ihres Kindes wollte nicht so einfach ziehen lassen. Sie umfasste den Langdolch fester und erhob sich. Nein sie würde nicht hier stehen bleiben und zusehen wie Kerigan zielsicher in die Richtung lief in der ihr Sohn zu finden war. Ihr Herz schlug schnell. Sie nahm allen Mut zusammen. “Kerigan!”, rief sie und Kerigan der schon ein paar Schritte gegangen war blieb stehen. Und dann ging alles viel zu schnell. Ohne ein weiteres Wort zu sagen sprang Katherine ihm entgegen. Ihr Langdolch würde direkt durch seinen ungeschützten Hals stoßen.
Doch… Kerigan hatte zu schnell reagiert. Er hatte seine linke Hand zum Schutz hochgerissen und der Dolch bohrte sich durch die gesamte Handfläche. Er schrief auf. Zornentbrannt packte er das Schwert in seiner rechten fester und noch bevor Katherine in der Lage war auszuweichen oder sich fallen zu lassen spürte sie das kalte Stahl in ihren Bauch dringen. Katherines Augen weiteten sich. Sie stürzte zu Boden. Kerigan zog fluchend den Langdolch aus seiner Handfläche und liess ihn neben Katherine ins Moos fallen. Dann wandte er sich um. Er würde die Wunde rasch verbinden müssen.
Katherine hingegen blieb liegen. Die Wunde die Kerigans Schwert geschlagen hatte war tief. Der erwartete Schmerz jedoch blieb aus. Katherine wurde plötzlich ganz ruhig. Sie betrachtete still die Baumwipfel die im Wind schwankten und schönes Lichtspiel erzeugten. Sie lauschte ruhig dem Rascheln der Blätter. Das Blut aus ihrer Wunde drang langsam in das Moos unter ihr. Katherine schmunzelte kaum merklich während sich ihre Augen mit Tränen füllten. Sie hatte sich das Sterben viel Schlimmer vorgestellt. Dabei war es nicht schlimm. Es war … fast wie einschlafen. Und schlafen wollte sie, ja. Sie war unendlich müde. Das letzte Jahr hatte sie müde gemacht. Und doch… es gab noch so viel das sie tun wollte. Und das sie tun sollte. Es gab so viel das sie Rhogan beibringen wollte. Sie wollte ihren Sohn aufwachsen sehen. Und Enwell. Katherine wollte ihm nun so viel sagen. Sie wollte ihn anschreien, sie wollte wütend auf ihn sein, sie wollte ihm sagen, dass sie es satt hatte ständig in seinem Schatten zu leben, sie wollte in seinen Armen weinen und sie wollte ihm sagen, dass sie ihn liebte.
All das wollte sie. Jetzt. Jetzt wo sie ihre letzten Atemzüge tat. Jetzt wo sie nicht mehr die Chance dazu hatte. Katherine’s Tränen rollten über ihre blassen Wangen.
“Es tut mir leid…”, flüsterte sie…, dann wurde alles dunkel.
Es tat ihr leid.
Enwell. Sie wusste nicht was passiert war. Oder ob etwas passiert war. Niemand hatte sie benachrichtigt. Wie auch. Katherine machte sich Sorgen.
Sie setzte sich langsam in das warme Moos und lehnte sich gegen einen Baumstamm. Sie hatte Yridia gesagt, sie benötige etwas Zeit zum Nachdenken und hatte Rhogan sicherheitshalber bei ihr gelassen. Trotz aller Umstände fühlte sie sich ruhig. Sie nahm sich vor spätestens Morgen loszugehen um in Erfahrung zu bringen ob man Enwell schon zur Besinnung gebracht hatte. Aber wenn das der Fall wäre… dann hätte Enwell doch ganz bestimmt nach ihr gesucht? Oder nicht?
Katherine seufzte. Was wusste sie schon. Wer war sie schon. Lediglich seine Ehefrau.
Ein lautes Knacken ertönte in den tiefen Schatten die die Bäume warfen. Jemand oder etwas war wohl auf einen Ast getreten. Katherine runzelte die Stirn. Ihr war bewusst dass es genug Hirsche und Rehe in diesen Wäldern gab, aber dennoch beunruhigte sie dies. Es war plötzlich so still geworden. Selbst die Vögel hatten aufgehört zu singen. Katherine erhob sich von dem Moos und drückte sich still gegen den Baumstamm. Etwas trat aus den Schatten.
Das blonde Haar des Mannes fiel wild in sein Gesicht und seine Augen verengten sich. Es war Kerigan. Enwells Bruder. Er trug eine Rüstung die von vielen Kämpfen zeugte und sein Schwert war bereits aus der Scheide gezogen. Er festigte seinen Griff um die Klinge.
Katherine’s Wangen verloren jegliche Farbe. Wie hatte er sie gefunden? Sie war sich sicher gewesen, dass niemand gesehen hatte wie sie nach Tol Vanima gegangen war. Katherines Gedanken rasten. Hatte er Yridia und Rhogan zuerst entdeckt?
“Katherine. “, sagte er mit grimmen Ton. “Ich werd dir kein Haar krümmen wenn du mir einfach sagst wo ich deinen Sohn finde.”
Katherine blinzelte. Ihr Brustkorb hob und senkte sich schwer und Erleichterung überkam sie. Er hatte Rhogan nicht gefunden. “Nein, Kerigan. Einen Teufel werd ich tun..”
Sie macht einen Schritt zur Seite um den Baum nicht mehr in ihrem Rücken zu haben. Ob sie wohl wegrennen konnte. “Dann fürchte ich wird dich das dein Leben kosten.”, sagte er emotionslos.
“Wir werden sehen…”, dann lief Katherine los. Sie rannte gehetzt durch die Bäume, schlug Hacken. Kerigan war ihr dicht auf den Fersen. Sie konnte jeder seiner Schritte in ihren Ohren widerhallen hören. Katherines Kleid zeriss an den Ästen eines umgefallenen Baumes, aber sie lief weiter. Sie spürte warmes Blut über ihre Waden laufen. Obwohl sie sich nicht umdrehte konnte sie regelrecht fühlen wie Kerigan sie einholte. Schlussendlich traf eine schwere Hand sie im Rücken und sie fiel vorn über und landete hart zu Boden. Sie konnte noch den Langdolch aus ihrem Gürtel ziehen, dann wurde sie herumgerissen und kaltes Stahl an ihren Hals gepresst.
“Das ist deine letzte Chance, Bauernstochter! Wo befindet sich dein Sohn?!”, Kerigan schrie sie an. Katherine’s Blick war panisch aber sie verstummte. Erst als er die Klinge fester an ihren Hals presste begann sie zu sprechen. “An einem Ort an dem du dich nie im Leben wagen wirst, weil jeder van Illdoran von dort verbannt ist.” , sprach sie fast kühl.
“Was?”, sagte Kerigan mit einer Spur Verwirrung im Blick. “Genau”, fuhr Katherine fort. “Albar. Nach deiner Drohung am Stadtbrett habe ich Rhogan zu einem guten Freund nach Albar gebracht. Du hast doch sicher davon Wind gekriegt… das ich vor gut über einem Jahr in Albar war. “
Kerigan knurrte. “Wo genau in Albar?”. Katherine zögerte und wieder erhöhte er den Druck der Klinge. Sie schloss ihre Augen und verkrampfte. “…das Haus der Aelestor.”
Kerigan ließ von ihr ab. Er stand auf, nahm das Schwert von ihr und blickte sie herablassend an. Dann wendete er sich um. Er wendete sich einfach um!
Katherine war sich nicht sicher wie überzeugend sie gelogen hatte. Aber sie konnte den Mann der den Tod ihres Kindes wollte nicht so einfach ziehen lassen. Sie umfasste den Langdolch fester und erhob sich. Nein sie würde nicht hier stehen bleiben und zusehen wie Kerigan zielsicher in die Richtung lief in der ihr Sohn zu finden war. Ihr Herz schlug schnell. Sie nahm allen Mut zusammen. “Kerigan!”, rief sie und Kerigan der schon ein paar Schritte gegangen war blieb stehen. Und dann ging alles viel zu schnell. Ohne ein weiteres Wort zu sagen sprang Katherine ihm entgegen. Ihr Langdolch würde direkt durch seinen ungeschützten Hals stoßen.
Doch… Kerigan hatte zu schnell reagiert. Er hatte seine linke Hand zum Schutz hochgerissen und der Dolch bohrte sich durch die gesamte Handfläche. Er schrief auf. Zornentbrannt packte er das Schwert in seiner rechten fester und noch bevor Katherine in der Lage war auszuweichen oder sich fallen zu lassen spürte sie das kalte Stahl in ihren Bauch dringen. Katherines Augen weiteten sich. Sie stürzte zu Boden. Kerigan zog fluchend den Langdolch aus seiner Handfläche und liess ihn neben Katherine ins Moos fallen. Dann wandte er sich um. Er würde die Wunde rasch verbinden müssen.
Katherine hingegen blieb liegen. Die Wunde die Kerigans Schwert geschlagen hatte war tief. Der erwartete Schmerz jedoch blieb aus. Katherine wurde plötzlich ganz ruhig. Sie betrachtete still die Baumwipfel die im Wind schwankten und schönes Lichtspiel erzeugten. Sie lauschte ruhig dem Rascheln der Blätter. Das Blut aus ihrer Wunde drang langsam in das Moos unter ihr. Katherine schmunzelte kaum merklich während sich ihre Augen mit Tränen füllten. Sie hatte sich das Sterben viel Schlimmer vorgestellt. Dabei war es nicht schlimm. Es war … fast wie einschlafen. Und schlafen wollte sie, ja. Sie war unendlich müde. Das letzte Jahr hatte sie müde gemacht. Und doch… es gab noch so viel das sie tun wollte. Und das sie tun sollte. Es gab so viel das sie Rhogan beibringen wollte. Sie wollte ihren Sohn aufwachsen sehen. Und Enwell. Katherine wollte ihm nun so viel sagen. Sie wollte ihn anschreien, sie wollte wütend auf ihn sein, sie wollte ihm sagen, dass sie es satt hatte ständig in seinem Schatten zu leben, sie wollte in seinen Armen weinen und sie wollte ihm sagen, dass sie ihn liebte.
All das wollte sie. Jetzt. Jetzt wo sie ihre letzten Atemzüge tat. Jetzt wo sie nicht mehr die Chance dazu hatte. Katherine’s Tränen rollten über ihre blassen Wangen.
“Es tut mir leid…”, flüsterte sie…, dann wurde alles dunkel.
Es tat ihr leid.