#me kommt erschöpft von einer langen reise am shop vorbei.
#me hängt ein altes pergament auf.
#me lächelt zufrieden und geht.
Stand
In der ganzen Welt der Drow gibt es kein bedeutenderes Wort. Es ist der Ruf ihrer - unserer - Religion, das unablässige Zerren der ungestillten innersten Gefühle. Ehrgeiz ist wichtiger als Vernunft und das Mitgefühl wird ihm mitten ins Gesicht geschleudert, alles im Namen von Lloth, der Spinnenkönigin.
Der Weg zur Macht ist in der Gesellschaft der Drow ein einfaches Verfahren mehrfacher Morde. Die Spinnenkönigin ist eine Gottheit des Chaos, und sie und ihre Hohepriesterinnen, die wahren Herrscher der Welt der Drow, erheben nicht den Finger gegen ehrgeizige Dunkelelfen, die stets einen vergifteten Dolch führen.
Selbstverständlich gibt es Verhaltensregeln; jede Gesellschaft muß sich ihrer rühmen. Offen einen Mord zu begehen oder einen Krieg zu beginnen, weckt die Vorspiegelung von Gerechtigkeit, und die Strafe, die im Namen der dunkelelfischen Justiz verhängt werden, sind ohne Gnade. Einem Rivalen im Durcheinander einer größeren Schlacht oder im stillen Schatten einer Seitengasse einen Dolchstoß in den Rücken zu versetzen ist vollkommen in Ordnung - es wird sogar begrüßt. Aufklärung ist nicht die stärke der dunkelelfischen Justiz. Niemand hat ein echtes Interesse daran.
Stand gehört zum Weg der Lloth, zu dem Ehrgeiz, den sie anstachelt, um das Chaos zu vergrößern, um ihre "Kinder", die Drow auf ihrer vorgesehenen Bahn als Gefangener ihrer selbst zu halten. Kinder? Eher noch Spielfiguren, tanzende Puppen für die Spinnenkönigin, Marionetten an den unmerklich und doch undurchtrennbaren Fäden ihres Netzes. Alle erklimmen die Leitern der Spinnenkönigin; alle streben nach ihrer Gunst; und alle fallen sie den Jägern nach Lloths Gunst zum Opfer.
Stand ist das Paradoxon der Welt meines Volkes, die Begrenzung unserer Macht im Streben nach Macht. Man erringt sie durch Verrat und fordert jene zum Verrat auf, die nach ihr streben. Die Mächtigsten in Menzoberranzan vergeuden ihren Tag damit, über ihre Schultern zu sehen und sich gegen die Dolche zu schützen, die ansonsten in ihrem Rücken stecken würden.
Ihr Tod kommt zumeist von vorne.
Drizzt Do'Urden
nun verstehe ich euch Drizzt
Moderator: Gamemasters
-
- Posts: 286
- Joined: Sun May 12, 2002 5:58 am
- Location: Austria - Steiermark
- Contact:
-
- Posts: 13
- Joined: Mon May 20, 2002 9:02 pm
- Contact:
nun verstehe ich euch Drizzt
Drizzt ist nach einer sehr langen und anstrengenden Reise wieder in Trolls Bane angekommen und betrachtet gedankenverloren die Notizen an der Wand. Plötzlich bemerkt er zu seiner Überraschung eine persönliche Botschaft von Morgaine.
Während Drizzt Morgaines Nachricht liest kommen ihn ihm dunkle Erinnerungen auf - mehr Gefühle als Erinnerungen - ein Schauer durchfährt ihn. Von dem Inhalt berührt, holt er seine Feder hervor und beginnt zu schreiben:
„Teure Freundin,
ich freue mich von Euch zu hören. Zu lange schon haben wir uns nicht mehr gesehen. Gerne hätte ich Euch persönlich mehr von mir und meiner Heimat erzählt… nun habt Ihr es durch die alten Schriften erfahren müssen.“
Drizzt seufzt.
„Ich werde diese Gelegenheit nutzen und Euch ein wenig mehr über meine Familie und mein Leben berichten:
Ich wurde als der dritte Sohn des Hauses N'a'shezbaernon, genannt Do'Urden in der unterirdischen Drow Stadt Menzoberranzan geboren. Menzoberranzan war damals die Heimat von ca. 20.000 Dunkelelfen, wobei die Anzahl sich mit Sicherheit durch Fehden und durch vergiftete Dolche geändert hat.“
Drizzt zieht eine Grimasse des Ekels bei diesem Gedanken.
„Meine Mutter und damalige Oberin des Hauses war Malice Do'Urden. Mein Vater ist Zaknafein Do'Urden, der ehemalige Waffenmeister des Hauses Do'Urden und beste Kämpfer in ganz Menzoberranzan. Auch er hat zu meiner Verwunderung und Erleichterung den Weg nach Trolls Bane gefunden.
Ich hatte fünf Geschwister; drei Schwestern, Briza, Vierna und Maya, welche Hohepriesterinnen der Lloth sind und zwei Brüder, Nalfein und Dinin, wobei Nalfein bei meiner Geburt verstarb.
Die ersten 10 Jahre meines Lebens kümmerte sich meine Schwester Vierna um mich. Sie brachte mir sprechen und lesen bei und unterrichtete mich in der grundlegenden Drow Magie. In den Folgejahren war ich der Fürstenprinz der Familie, d.h. ich war mehr oder minder der Sklave meiner Verwandten und durfte keinem von Ihnen ins Gesicht sehen. Meine größte Erinnerung an diese Zeit ist der Anblick meiner eigenen Füße.“
Drizzt schmunzelt bei dieser Erinnerung gequält.
„Bis zu meinem 20. Lebensjahr wurde ich von meinem Vater (was ich damals allerdings nicht wusste) im Kampf unterrichtet. In meinem 20. Lebensjahr wurde ich nach Melee-Magthere, der Kampfschule der Drow geschickt, wo mir der Hass gegen alle anderen Völker eingebläut werden sollte. Das zehnte Jahr meiner Ausbildung verbrachte ich zur Hälfte in Sorcere, der Schule der Magie und zur anderen Hälfte in Arach-Tinilith, der Schule der Lloth, wo mir die "Moral" der Spinnenkönigin näher gebracht werden sollte. Dies war die Zeit, wo in mir Tag für Tag die Abscheu gegen diese "Gottheit" wuchs.
Nach Abschluss meiner Ausbildung begannen die Patroullien im unterirdischen Reich. Eine davon war der Auslöser, warum ich heute in Trolls Bane bin. Während eines Angriffes auf die Oberfläche, bei der viele Elfen getötet wurden, tat ich nur so, als ob ich ein Mädchen tötete. Meine Mutter opferte daraufhin meinen Vater, um die Spinnenkönigin zu versöhnen. Als ich erfuhr was passierte und meine Mutter mir den Posten als Waffenmeister anbot verließ ich Menzoberranzan und meine Familie.“
Drizzt legt mit zitternden Händen die Feder beiseite, schließt für einen Moment die Augen und versucht sich zu beruhigen. Nach einer Weile nimmt er die Feder wieder fest in die Hand:
„Wie Ihr nun erfahren habt, wurde ich in einer Welt der Schatten geboren. Eine Menge weiterer Geschichten über meine zum Teil einsame Zeit im Unterreich und den ersten Jahren auf der Oberfläche kann ich Euch berichten. Doch diese erzähle ich Euch lieber im Schein eines Lagerfeuers.“
Drizzt lächelt. Zufrieden hängt er die Nachricht an die Wand; noch immer an Morgaine denkend sagt er zu sich selbst: "Ich hoffe, ich sehe Euch bald wieder meine Freundin!", und zieht weiter durch die Stadt.
Während Drizzt Morgaines Nachricht liest kommen ihn ihm dunkle Erinnerungen auf - mehr Gefühle als Erinnerungen - ein Schauer durchfährt ihn. Von dem Inhalt berührt, holt er seine Feder hervor und beginnt zu schreiben:
„Teure Freundin,
ich freue mich von Euch zu hören. Zu lange schon haben wir uns nicht mehr gesehen. Gerne hätte ich Euch persönlich mehr von mir und meiner Heimat erzählt… nun habt Ihr es durch die alten Schriften erfahren müssen.“
Drizzt seufzt.
„Ich werde diese Gelegenheit nutzen und Euch ein wenig mehr über meine Familie und mein Leben berichten:
Ich wurde als der dritte Sohn des Hauses N'a'shezbaernon, genannt Do'Urden in der unterirdischen Drow Stadt Menzoberranzan geboren. Menzoberranzan war damals die Heimat von ca. 20.000 Dunkelelfen, wobei die Anzahl sich mit Sicherheit durch Fehden und durch vergiftete Dolche geändert hat.“
Drizzt zieht eine Grimasse des Ekels bei diesem Gedanken.
„Meine Mutter und damalige Oberin des Hauses war Malice Do'Urden. Mein Vater ist Zaknafein Do'Urden, der ehemalige Waffenmeister des Hauses Do'Urden und beste Kämpfer in ganz Menzoberranzan. Auch er hat zu meiner Verwunderung und Erleichterung den Weg nach Trolls Bane gefunden.
Ich hatte fünf Geschwister; drei Schwestern, Briza, Vierna und Maya, welche Hohepriesterinnen der Lloth sind und zwei Brüder, Nalfein und Dinin, wobei Nalfein bei meiner Geburt verstarb.
Die ersten 10 Jahre meines Lebens kümmerte sich meine Schwester Vierna um mich. Sie brachte mir sprechen und lesen bei und unterrichtete mich in der grundlegenden Drow Magie. In den Folgejahren war ich der Fürstenprinz der Familie, d.h. ich war mehr oder minder der Sklave meiner Verwandten und durfte keinem von Ihnen ins Gesicht sehen. Meine größte Erinnerung an diese Zeit ist der Anblick meiner eigenen Füße.“
Drizzt schmunzelt bei dieser Erinnerung gequält.
„Bis zu meinem 20. Lebensjahr wurde ich von meinem Vater (was ich damals allerdings nicht wusste) im Kampf unterrichtet. In meinem 20. Lebensjahr wurde ich nach Melee-Magthere, der Kampfschule der Drow geschickt, wo mir der Hass gegen alle anderen Völker eingebläut werden sollte. Das zehnte Jahr meiner Ausbildung verbrachte ich zur Hälfte in Sorcere, der Schule der Magie und zur anderen Hälfte in Arach-Tinilith, der Schule der Lloth, wo mir die "Moral" der Spinnenkönigin näher gebracht werden sollte. Dies war die Zeit, wo in mir Tag für Tag die Abscheu gegen diese "Gottheit" wuchs.
Nach Abschluss meiner Ausbildung begannen die Patroullien im unterirdischen Reich. Eine davon war der Auslöser, warum ich heute in Trolls Bane bin. Während eines Angriffes auf die Oberfläche, bei der viele Elfen getötet wurden, tat ich nur so, als ob ich ein Mädchen tötete. Meine Mutter opferte daraufhin meinen Vater, um die Spinnenkönigin zu versöhnen. Als ich erfuhr was passierte und meine Mutter mir den Posten als Waffenmeister anbot verließ ich Menzoberranzan und meine Familie.“
Drizzt legt mit zitternden Händen die Feder beiseite, schließt für einen Moment die Augen und versucht sich zu beruhigen. Nach einer Weile nimmt er die Feder wieder fest in die Hand:
„Wie Ihr nun erfahren habt, wurde ich in einer Welt der Schatten geboren. Eine Menge weiterer Geschichten über meine zum Teil einsame Zeit im Unterreich und den ersten Jahren auf der Oberfläche kann ich Euch berichten. Doch diese erzähle ich Euch lieber im Schein eines Lagerfeuers.“
Drizzt lächelt. Zufrieden hängt er die Nachricht an die Wand; noch immer an Morgaine denkend sagt er zu sich selbst: "Ich hoffe, ich sehe Euch bald wieder meine Freundin!", und zieht weiter durch die Stadt.
nun verstehe ich euch Drizzt
Aufmerksam liest sich Elkrim das Schreiben von Drizzt durch.
Sehr jung und unerfahren kommt er sich nun vor.
Er denkt an Drizzt, der viel zu verbergen scheint.
"Oder bin nur ich es, der nicht in der Lage ist, soetwas zu 'sehen'?
Habe ich Drizzt doch ganz anders wahrgenommen... Sicher er deutete ähnliches an, aber das seine Vergangenheit von so viel -wie mir scheint- 'schlechten Erinnerungen' geprägt ist hätte ich nicht erwartet."
Elkrim steht weiterhin gedankenverloren vor den Pergamenten.
"Kann ich ihm mit meiner Fröhlichkeit gegenüber treten? Ist es nicht ein wenig zu vermessen? Schade ich ihm damit oder stört es Drizzt gar nicht?"
Langsamen Schrittes entfernt sich Elkrim von der Wand und läuft in den Wald. Im Stillen denkt er sich:
"Oh Drizzt, ich würde auch gerne mehr über euch erfahren..."
Sehr jung und unerfahren kommt er sich nun vor.
Er denkt an Drizzt, der viel zu verbergen scheint.
"Oder bin nur ich es, der nicht in der Lage ist, soetwas zu 'sehen'?
Habe ich Drizzt doch ganz anders wahrgenommen... Sicher er deutete ähnliches an, aber das seine Vergangenheit von so viel -wie mir scheint- 'schlechten Erinnerungen' geprägt ist hätte ich nicht erwartet."
Elkrim steht weiterhin gedankenverloren vor den Pergamenten.
"Kann ich ihm mit meiner Fröhlichkeit gegenüber treten? Ist es nicht ein wenig zu vermessen? Schade ich ihm damit oder stört es Drizzt gar nicht?"
Langsamen Schrittes entfernt sich Elkrim von der Wand und läuft in den Wald. Im Stillen denkt er sich:
"Oh Drizzt, ich würde auch gerne mehr über euch erfahren..."
nun verstehe ich euch Drizzt
Teurer Sohn!
Eines Tages werdet ihr auch bereit sein, die ganze Wahrheit meiner Rückkehr ins Reich der Lebenden zu erfahren und meine Gründe verstehen, die mich dazu veranlassten Euch an die Oberfläche zu folgen.
Bis dahin verhaltet in Geduld.
Hochachtungsvoll Zaknafein Do'Urden
Eines Tages werdet ihr auch bereit sein, die ganze Wahrheit meiner Rückkehr ins Reich der Lebenden zu erfahren und meine Gründe verstehen, die mich dazu veranlassten Euch an die Oberfläche zu folgen.
Bis dahin verhaltet in Geduld.
Hochachtungsvoll Zaknafein Do'Urden