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Das Ziel zählt..

Posted: Sat Jan 13, 2007 5:02 pm
by Kadir
..und es lohnt sich.", war Kadirs Gedanke, als er im Schatten der Taverne stand und seine Beute näher in Augenschein nahm.
Dem Mädchen, dass er verstört an der Feuerstelle gefunden und noch verstörter zurückgelassen hatte, verdankte er eine hübsche Smaragdkette...
...der exotisch gekleideten Frau, die er bei den Schafen überwältigte, eine Flasche, ein Heiltrank und den, wohl giftigen, Dolch, der nun neben seinen eigenen im Gürtel steckte...
...und dem Druiden, der sich mit Leichtigkeit hinter den Workshop hatte locken lassen, einen Schlüssel, dessen Nutzen Kadir noch verborgen war, aber auch einen Ring, geschmückt mit einem Amethysten.
Die Schmuckstücke steckte Kadir in seine Tasche, als er die Rufe des Bauern hörte, dem er noch einige Karotten klauen "musste"..
..Karotten..
"Muss hier zur Alltagsnahrung gehören..", schmunzelte Kadir, als ihm noch die orangenen, rübenförmigen Früchte einfielen, die er auch schon dem Mädchen von der Feuerstelle abgenommen hatte.
Zugleich wurde ihm etwas schwerer ums Herz. Sicher, er war Dieb, ein erfahrener sogar und wusste, dass die meisten seiner Opfer sich von dem Schock erholen würden, doch dieses Mädchen schien schon vorher nicht das glücklichste gewesen zu sein und dann war noch er gekommen und nahm ihr diese Kette, die ihr viel bedeutet haben musste, ihren Augen nach.
Das Diebesgewerbe barg jedoch auch erfreuliche Seiten.
Die Frau bei den Schafen...Kadir schmunzelte wieder...hatte ihn an seine Heimat errinnert. Der rote Schleier, die Münzen an ihrer Kleidung, ihre eleganten Bewegungen...ja, so bewegte sich eine wahre Tochter der Wüsten und Oasen. Eine Tänzerin mit feurigem Temperament.
Deswegen hatte Kadir es wohl auch nicht lassen können, eine dieser Münzen an sich zu nehmen...
..."Schade um den Schleier..." war sein letzter Gedanke, den er diese Nacht in der Stadt hatte.
Seine Schritte hatten ihn zum Osttor und weit bis zur Stadt Varshikar, die ihm auf dieser Insel noch die Liebste war, hinausgebracht.

Posted: Sun Jan 14, 2007 2:12 pm
by Kadir
Die zweite Nacht...Kadir lehnte sich mit dem Rücken an den Fahnenmast des Torhauses im Norden Banes.
Auch sie war ertragreich gewesen. Vielleicht weniger als die vorherige aber der Dieb war zufrieden. Es war überwiegend Essen und das war nun gar nicht mehr so unwichtig für ihn.
Die kalte Jahreszeit kam und er musste vorsorgen. Sicher gab es auch während den Wintertagen Opfer, die er erleichtern würde, doch es war nie verkehrt, vorzubaun.
Der Elfe, die er sich, wie schon die Tänzerin, bei den Schafen vorgenommen hatte, war ehemalige Besitzerin des Sackes voll Äpfel und des warmen Wolffells.
Dem Manne in der Taverne gehörte einst der neue Lederbeutel, den er unvorsichtig auf einem der Tische hatte liegen lassen.
Ähnlich war es mit dem Eimer, den Kadir mehr aus Spaß einem Paar im Shop entwendete.
Kadir legte den Kopf schief und sah über die schlafende Stadt. Diese Art des Diebstahls, einem gewöhnlichen Taschendiebes ähnlich, lag ihm nicht und doch "musste" es nunmal sein. Manche Menschen waren aber auch zu leichtfertig im Umgang mit ihrem Besitz. Der Zorn über den Verlust konnte sich dann jedoch unerträglich in die Höhe steigern. Dieser Mann, dem die Tasche gehörte, verfolgte ihn tatsächlich beinah eine Stunde, bis Kadir ihn vor den Bergen abhängte. Sicherlich wäre es nicht schwer gewesen, ihn mit den Dolchen zum Schweigen zu bringen aber das ..
.. , hatte Kadir sich geschworen, würde er nicht wieder tun. Nicht nach all dem, was das erste Mal für Folgen mit sich gebracht hatte.
Eine landende Taubenschar, die, von den Abfällen eines Bäckers nahe des Workshops angezogen, sich sofort laut gurrend ihrer Mahlzeit widmete, riss ihn aus seinen Gedanken.
Elegant und leise zugleich erhob sich Kadir und sprang and er Rückseite des Torhauses hinunter, augenblick in den Schatten der hohen Mauern verschwindend.

Posted: Tue Jan 16, 2007 4:47 pm
by Rachelle Greyheron


Rachelle drehte die Nachtengelsblüte in ihrer Hand und schüttelte den Kopf. Irgendwo tat ihr das ganze ja Leid, mit diesem Fremden. Als sie ankam hatte sie die Situation falsch eingeschätzt und nun hatte sie den armen Kerl um ihr Opfer gebracht.
Es musste frustierend für ihn gewesen sein, genauso wie die letzten Tage frustrierend für sie waren. Aber sie konnte nicht für einen Wildfremden ihre Deckung verlieren.
Ronagan mög's ihr vergeben.

Sie schmunzelte leicht. Der Blick in den Augen des Diebes hatte ihr gefallen und sie war im Endeffekt froh darüber, dass die Situation nicht ausgeartet war.

Wer weiß, dachte sie, vielleicht trifft man sich ja mal wieder.

Dann pinnte sie die Nachtengelsblüte an das Stadtbrett.

Posted: Tue Jan 16, 2007 5:01 pm
by Kadir
Lachen schallte leise durch die Berge.
Kadir sah sich flüchtig um, sogleich aber wieder leise lachend. "Magier..
..einer überheblicher als der andere."
Diese "Hexe", die er nur im ein Haar in der Bibliothek ausgeraubt hätte, war an diesem Tag wohl das aufregendeste gewesen, so schnell ihr Bild auch schon wieder aus Kadirs Kopf schwand.
Beute war ihm keine zuteil geworden, jedoch eine Menge Unterhaltung. Als der Elf den Raum betrat und er flüchten musste, wurde er kurz vor der Tür mit einem teuflischen Zauber zum Stehen gebracht, weswegen ihn ein mildes Unwohlsein gepackt haben mag. Von dem Augenblick an hingegen, als sie mit dem "Verhör" begann, wusste er, dass Fliehen nicht schwerer werden würde als einem Kind die Puppe zu klauen.
Der geworfene Dolch, der absichtlich seitlich gegen sie prallen sollte, brachte sie aus dem Konzept und auch der Elf war keiner der Flinken, reagierte er doch zu spät.
Kadir war nur Sekunden später vom Dach in den Fluß gespringen, wovon ihm die Füße kaum noch schmerzten. Doch die "Hexe" war hartnäckig und fand ihn auf dem Nordtor.
Seine Gedanken schienen zu pausieren und er seufzte leise, bemerkend, dass er hier um einiges unvorsichtiger geworden war. Sein Glück war das erneute Fehlverhalten ihrerseits und dem Auftauchen zweier Männer, was ihm die Chance bat, die Leiter hinabzuhuschen und das Weite zu suchen. Instinktiv hatte er sie ergriffen und saß nun wieder in seinem Versteck, auf den Einbruch der Nacht wartend.

Posted: Tue Jan 16, 2007 5:02 pm
by Kadir
Schmunzelnd setzt er sich auf den alten Baumstamm, der ihm in den Kupferbergen als Schlafstätt diente.
Die letzten zwei Nächte waren eher erfolglos, sicherlich aber nicht ereignlos, verlaufen. Hatte er in der ersten Nacht keine Beute gemacht, warem ihm heute gleich 5 Menschen in die Quere gekommen. Erst dieser Barde, den er mit einigen Schwierigkeiten erst ans Nordtor locken und dann im Shop erleichtern konnte. Zwar war noch während dieses Überfalls ein weiterer Barde hineingeplatzt, doch glücklicherweise sind diese ja oft schlechte Kämpfer, geschweige denn sehr mutig.
Am Ende saßen beide gefesselt da und Kadir konnte ungehindert weiter. Der Dritte war Talus gewesen, den er einige Tage vorher mit einem Zwergen sah. Jedoch schien er nur etwas Erz geschürft zu haben und war somit keinen längeren Aufenthalt wert gewesen.
Dann..Kadir schmunzelt milde..der stolze Degenführer, dem immerhin ein Brot entlockt werden konnte. Außerdem war noch eine entzückende Lady hinzugestoßen, der Kadir, als er sich davonmachte eine der gut duftenden Nachtengelsblüten zusteckte.
"Merkwürdige Insel...", schoss es dem Dieb durch den Kopf. Das eine Opfer erstarrte und folgte gehorsam, das andere musste man "freundlich" ermuntern und wieder andere würden lieber sterben, als dass sie sich von ihrem Kupfer oder ihrem Brot trennten. Kadir sah zum schwindenden Mond.
Töten kam nicht in Frage...also musste er sich darauf konzentrieren, doch mehr Eindruck auf seine Opfer zu machen.
Die Dolche stets in den Händen, fiel er in einen kurzen, gedankenvollen Schlaf.

Posted: Sun Jan 21, 2007 11:05 am
by Kadir
Er stand auf dem Nordtor, das schwarze Gewand weht leicht im Wind und der kühle Blick wanderte über die weisen Dächer, die Straßen oder durch halb beschlagene Fensterscheiben.
Der Winter war nun endgültig gekommen und es schien, dass Opfer seltener wurden. Die Menschen bewegten sich beinah alle nur noch in Grüppchen voran, aus Angst vor Wölfen und anderem hungrigen Getier.
Und doch musste er schmunzeln, weniger wegen dem Trio, dass gerade durchs Torhaus unter ihm schritt und beim Verlassen quiekend sein Heil in der Flucht suchte, sobald sie das Wolfsgeheul im Norden hörten. Nein, Kadir dachte gerade an die Frau, Layla, die er "ausgeraubt" hatte. Natürlich, sie hatte es ihm leicht gemacht, eben weil sie ihn, wie sie es sagte, "interessant" fand. Die Augen des Diebes strahlten weiterhin die ruhige Kühle aus, doch die Lippen hinter dem schwarzen Tuch vor seinem Gesicht kräuselten sich zu einem amüsierten Schmunzeln. Vielleicht sollte man ja mal des öfteren nach dieser Lady Ausschau halten. Sie war immerhin eine gute Quelle, um an Dolche zu gelangen, die er in so vielen, extra gefertigten, Lederscheiden am ganzen Körper verteilt trug.
Er neigte den Kopf. Das Wolfsgeheul klang nun lauter und auf den Straßen eilten schon bewaffnete Krieger, sich gegenseitig Kommandos zurufend, zum Tor, auf dem er noch reglos stand.
Einen Lidschlag später sprang er, wie er es meist tat, erst auf die kleinere Mauer hinter dem Kreuz und weiter, zu Boden, in der Hoche verharrend, sich umsehend und dann lautlos Richtung Berge huschend.

Posted: Mon Jan 29, 2007 6:01 pm
by Kadir
Ein Schmunzeln stahl sich auf seine Lippen, als er in seinem Versteck lag. Die Magistratin hatte ihn doch noch erwischt, wenn aber auch nicht eingesperrt. Sicher, er war am Rücken und dem Arm verletzt und würde wohl eine Weile brauchen, bis er wieder auf die Suche nach Opfer gehen konnte, doch es hatte ihm gezeigt, dass diese Insel nicht ganz so einfache Beute bot, wie es anfangs schien.
Seine Gedanken kreisten noch eine Weile um die Jagd und den ungleichen Kampf mit der Magierin, schweiften aber mehr und mehr zu der spaßsüchtigen "Dame" ab, auf die er nun schon mehrmals gestoßen war. Er fand Gefallen an ihrer Art und würde sich vielleicht doch schon eher als geplant aus seinem Unterschlupf in den Bergen wagen, um sie wiederzusehen.
Den Blick nochmal über die Taschen mit dem bereits Erbeutetem gleiten lassend, entspannte Kadir sich und fiel in einen erholsamen, langen Schlaf.