Illarion.org

Im Licht der aufgehenden Sonne verlässt Neon den Hafen von Duglosh. Der Frachtensegler, der ihn aus Mirgan hierhergebracht hat, hatte einige Schwierigkeiten auf der hohen See. Aber Neon konnte nicht auf das Passagierschiff nächste Woche warten. Sehnsucht treibt ihn heimwärts, auch jetzt, als er im Galopp über die alte Handelsstraße durch den Wald reitet. Sein Schild auf dem Rücken, verziert mit dem Familienwappen der Familie Rift, den gekreuzten Katana, reflektiert die ersten morgendlichen Sonnenstrahlen.

Der Krieg von Norgoon ist vorbei. Fast zwei Jahre hat die Allianz aus Elben und Menschen versucht, die Orkscharen zu vertreiben. Neon Rift, Major und Befehlshaber des 3. Regiments der Allianz, hatte stets an vorderster Front gekämpft. Jedoch geriet der Krieg für ihn immer mehr in den Hintergrund, vielmehr war es ein Weg der Selbstfindung.

Mit verträumtem Blick ritt er den Waldweg entlang, unbewußt dem Pferd die Sporen gebend.

Am Horizont leuchten schon die roten Dächer von Troll's Bane. Doch noch lässt Neon sein Pferd nicht ruhen. Erst als er die alte Bibliothek erreicht, stoppt er sein Pferd. Er steigt ab und bindet es an einem der Bäume vor dem alten Backsteinhaus fest. Erst jetzt bemerkt er das rege Treiben im Dorf: Kinder spielen mit ihren Holzschwertern die Abenteuer der Helden nach, alte Leute sitzen auf Bänken vor ihren Häusern und rauchen Pfeife, die Bauern tragen ihre Ernte nach Hause ... und eine einsame Händlerin preist energisch ihre Waren an. Aber trotzdem zieht die Bibliothek Neons Blick ständig auf sich.

Leise öffnet er die große Tür zum kulturellem Zentrum des Dorfes und schleicht durch die Vorhalle. An den Lesetischen sitzen zwei Zauberlehrlinge eifrig dicke Wälzer durchblätternd. Doch schon steht Neon vor einer weiteren Tür, an der ein Schild befestigt ist: "Privat!" Er legt sein Schild vom Rücken ab und greift in den darunter befindlichen Rucksack, kramt ein wenig und holt einen kleinen goldenen Schlüssel hervor. Er öffnet die Tür, betritt das Treppenhaus, und schliesst die Tür wieder sorgfältig hinter sich. Er steigt die Treppen hinauf in den Gildenbereich des Grauen Lichtes. Die Stille irritiert ihn. Auf dem Tisch im Kaminzimmer findet er eine kleine Notiz des Ordensmeisters Damien:

Bin ein paar Wochen mit Gandela unterwegs. Könnte interressant werden, wird auf jeden Fall ein abwechslungsreicher Urlaub.

Damien
Dominus Major  of the Order of the Grey Light
Public Contact Representative"

Er legt das Stück Papyrus zurück auf den Tisch und verlässt die Bibliothek. An der Tür hält er inne und setzt erneut seinen Rucksack ab. Ein Buch erscheint in seinen Händen, in schwarzes Leder gebunden. Schnell wischt er die dicke Staubschicht vom Einband. Elbische Runen werden sichtbar, in goldener Farbe in das schwarze Leder geprägt, darüber das Zeichen seiner Familie. Er setzt sich an den Tisch, an dem eben noch die zwei Jungen mit den seltsamen Hüten gesessen haben, schlägt die letzte beschriebene Seite auf und greift zur Feder.

Nach der Überfahrt durch die Straight of Hope bin ich letztendlich wieder in meiner Wahlheimat angekommen. Der Krieg der Allianz gegen die Bündnisse der Orks mag vorbei sein, doch habe ich meinen Seelenfrieden noch nicht gefunden.

Major Neon Rift
III. Regiment der Allianzarmee
Lord von Sa'Yrra

Er schlägt das Buch zu, ohne zu warten bis die Tinte getrocknet ist. Gleich verstaut er es in einem der vielen Regale.

Draussen vor dem Haus ist es ruhiger geworden, nur die Elbenhändlerin preist weiterhin ihre Tränke an. Irgendwoher kannte er ihr Gesicht. Er wusste sie kannten sich von früher, jedoch haben die letzten zwei Jahre ihn vieles vergessen lassen. Wortlos geht er auf sie zu. "Neon, bist Du es wirklich?" - "Ja, ich bin es ... aber sagt, wer ..." Die Elbin schaut ungläubig zu Neon, dem ein Licht aufzugehen scheint.zu. "Fr ... Francesca?" - "Ja genau, Du erinnerst Dich. Wie geht es Dir? Wie war die Reise? Braucht ihr Heiltränke?" Etwas überrumpelt schaut Neon die Elbin an, überlegend was er jetzt sagen soll. Währenddessen hat Francesca schon ein kleines Feuerchen angelegt. "Neon, setzt Euch, erzählt mir alles. Ich bin so neugierig auf die Geschichten vom Kontinent." Sie lächelt ihn wissbegierig an. "Es tut mir leid, dass muss noch warten. Ich will erst ..." Die Elbin schaut ihn fragend an. "Was ist mit Euch?" - "Ich ... nun ... es tut mir leid ... aber ich werde noch davon berichten ... aber ... nicht jetzt." - "Oh ... schade." - "Aber in der Bibliothek steht mein Tagebuch, falls ihr es nicht erwarten könnt etwas zu erfahren. Aber sagt, ..." Doch schon hat die Elbin ihre Waren zusammengepackt und ist losgelaufen zur Bibliothek. Neon steht allein am Feuer und schüttelt den Kopf. Aber genau so hat er Francesca in Erinnerung. Er tritt das Feuer aus und will gerade weitergehen, als ihn eine rauhe Stimme ruft: "Neon, wartet!"

Neon dreht sich um und erblickt Darlok, Ritter der Grauen Rose. Dieser grinst ihn an und winkt mit seinem Schwert. Neon tritt näher an Darlok heran, der an die Hauswand gelehnt stehend doch sehr mitgenommen aussieht. "Neon, ich muss Euch gleich zu Beginn darauf hinweisen, dass ihr euch mit einem Schwerverbrecher unterhaltet." Verwundert blickt ihn Neon an. "Darlok, ihr macht Scherze!?" - "Nein, durchaus nicht. Ich habe Badmosche in einem Duell getötet. Und nun bin ich des Mordes angeklagt worden." - "Ihr habt ... ?" Doch etwas zieht in diesem Moment Neons Aufmerksamkeit auf sich. Eine Elbin taucht hinter der Hausecke auf und geht ohne sich umzusehen an den beiden Menschen vorbei. Ein merkwürdiges Gefühl durchdringt Neons Körper, er will den Mund öffnen und sie grüßen, doch kein einziger Ton erklingt. Schon ist die Elbin hinter der gegenüberliegenden Hausecke verschwunden. Neon schaut verwirrt zu Darlok, der grinsend an der Hausecke lehnt. Neon stammelt "Franjel ... was ist mit ihr? Hat sie uns nicht gesehen?" - "Nein, das ist es nicht. Aber sie klagt mich des Mordes an Badmosche an." - "Sie? Dich? Aber es war doch ein Duell ..." In dem Moment taucht die Elbin erneut an der Hausecke auf, geht ihren Weg, den sie gekommen war wieder zurück, mit dem gleichen sturen Blick.  "Franjel ... warte ... bitte!" stammelt Neon. Doch schon ist sie wieder hinter dem Haus verschwunden. Neon schaut nur fragend und verblüfft hinterher.

>Hat sie mich vergessen? Was ist mit ihr?<

Darlok und Neon unterhalten sich weiter, wenngleich Neon auch wegen dieses Ereignisses sehr abgelenkt scheint. Wenig später erscheint Galadria, die Neon herzlich begrüsst und umarmt. Nach heftigsten Überredungen bringt sie Neon dazu, ein paar Dinge von seiner Reise zu erzählen. Sie machen es sich an der kleinen Halbinsel westlich der Stadt an einem Lagerfeuer bequem und erzählten. Doch Neon scheint mit seinen Gedanken doch woanders zu sein ...

(Edited by Neonfire at 12:58 am on May 21, 2002)

Längst hat der Mond die Sonne besiegt, als Aragonius der Druide sich der Bibliothek Trollsbanes nähert. Eben hat er an der Wand des Ladens einige Notizen über zwei Kinder gelesen, welche einen merkwürdigen Dialekt sprechen; nun drängt es ihn zu prüfen woher er diesen Kauderwelsch denn kennen könnte.
Hastig betritt er die Bücherei und stolpert fast über einen jungen Elben, der über die Lektüre eines Zauberbuches wohl eingeschlafen zu sein scheint. Aragonius runzelt verwundert die Stirn, nimmt aber keine weitere Notiz von diesem; zielsicher tritt er auf ein schmales Bücherboard im hinteren Teil des Gebäudes zu, dessen Bücher - wie auf einem kleinen zur Erklärung dienenden Holzschild deutlich wird - die "tiefere Grammatik der helvischen Völker" beinhalten.
Aragonius zieht ein Buch, welches sich speziell mit dem Volk der Helveten befasst heraus, setzt sich an einen der freien Tische und beginnt sich gerade in die gramatikalischen Strukturen dieser Sprache (vornehmlich *ughs* und *hurrrrs*), als sein Blick auf die - mit dem Schild "Privat" gekennzeichnete - Tür, welche in den Vesammlungsraum des Ordens des Grauen Lichts führt, fällt. Ein sachter Lichtschimmer strömt unter dieser in die ansonsten spärlich beleuchtete Lesehalle.

Sich nach alle Seiten, wegen möglicher Beobachter, umsehend greift Aragonius in eine geheime Innentasche seiner Lederjacke und zieht einen winzigen silbernen Schlüssel hervor mittels welchem er die Tür öffnet.
der Lichtschimmer scheint von einer heruntergebrannten Fackel zu stammen, als Aragonius die Wendeltreppen zum Gildenbereich hinaufschreitet steigt ihm ein leichter Mentolgeruch in die Nase.
"Nanu", stutzt er verwundert, "ich dachte die Mentolpflanze wüchse nur auf dem Festland...hmmm wir scheinen einen Besucher von dort zu haben -  oder einen Eindringling"

Nunmehr wesentlich vorsichtiger zieht Ara seinen schlanken elbischen Dolch aus dem Gürtel und untersucht den Raum bis ins kleinste Detail. - Nichts scheint zu fehlen und auch andere Veränderungen bemerkt er keine, bis er seinen Blick über das Regal schweift in welchem der Orden die Stammbücher seiner mitglieder aufbewahrt.
An der Stelle an welcher sich sonst das ledergebundene Familienbuch Neon Rifts befand sind nunmehr lediglich Staubflocken zu sehen.

Aragonius beginnt zu lächeln, da er den Major zwar bislang nie persönlich traf aber bereits an Lagerfeuern ihm gehört hat. Rasch greift er in seine lederne Tasche und zieht ein Stück Pergament, ein Tintenfass und eine alte Feder hervor; mit großen geschwungenen Lettern schreibt er:



Willkommen zu Hause Major Rift,

ich habe bereits viel von euch gehört - viel Gutes wie ich betonen möchte´- und freue mich darauf euch persönlich zu begegmen.

Herzliche Grüße

                   ihr

                         aragonius



Aragonius verlässt den Raum, steigt die Treppen hinab und vertieft sich wieder in sein Buch.

Grüße Lieber Neon, lieber Darok!
Ich bin Gloin!

Darlok, wenn es ein Duell war, braucht ihr euch nicht als Mörder beschinpfen zu lassen!
Eure Brüder und Schwestern der Gauen Rose, werden euch sicher beistehen, und auch ich, obwohl ich euch nicht kenne!
Ich werde mit Badmosche reden!


Grüße Gloin

Langsam geht die rotglühende Sonne über dem Meer unter. Fröhliche Stimmen dringen vom Festplatz herüber. Ein Zwerg sitzt unweit unter einem Baum und brummt ein Trinklied vor sich hin. Neon, der sich schon früh von der Hochzeitsfeier entfernt hat, sitzt auf einem Hügel unweit der Hochzeitsfeier. Lange beobachtet er die Lichter der vielen Kerzen und Laternen, aber auch die vielen alten und neuen Gesichter der Gäste und Gastgeber. Doch irgendwie ist seine Rückkehr anders verlaufen als er es sich vorgestellt hat.
Sein Katana neben sich im Gras liegend und eine Pfeife rauchend nimmt er ein Buch zur Hand, dessen Einband zwar zerschunden und kaputt erscheint. Den Federkiel schon mit Tinte getränkt schlägt er eine leere Seite auf. Doch dann zögert er. Ziellos und verträumt blickt er auf die Menschen unter ihm auf dem Fest. Sein Blick gleitet umher, doch die Feder verharrrt regungslos in der Hand. Viel Zeit vergeht ohne das er ein Wort schreibt. Eine Träne rollt ihm über das Gesicht. Plötzlich schlägt er das Buch zu, ohne auch nur das Blatt mit Tinte berührt zu haben, und verpackt es wieder in seinem Rucksack. Regungslos sitzt er da, starrt in die Leere, beginnt eine Melodie zu summen. Er nimmt nicht wahr wie einige Elben auf den Weg nicht weit von ihm entfernt entlanggehen und sich in die Masse der Gäste einreihen. Die Sonne ist mittlerweile untergegangen. Neon zieht den grauen Umhang enger um der nächtlichen Kälte zu entfliehen. Doch irgendwann steht er auf und geht ...

Nach langer Zeit des überlegens pinnt Sirius ein Zettel unter Gloinssohn Nachricht.

" Ich muss hier leider was berichtigen.
Darlok verließ die Graue Rose aus eigenem Willen vor ungefähr einem Jahr.
Auch auf Anfragen meiner damahligen Frau Angaria hat er keine Gründe genannt.

Darlok wurde auch nicht des Mordes angeklagt oder verurteilt, weil er Badmosche in einem Zweikampf tötete, vielmehr waren rund 2 Wochen lang Übergriffe von seiner Seite aus, wo wir uns immer verteidigen mussten. Trotzdem wurde er bis jetzt nicht angeklagt, noch verurteilt.

Im Moment herscht ein Waffenstillstand mit ihm.

Dieses ist nur eine Korrektur, ein Bericht werde ich nicht liefern, da es viel Zeit und Papier brauchen würde. Ausserdem würde der Bericht nur Einseitig ausfallen, welches ich nicht mag, da man immer beide Parteien hören sollte.


Grüsse  Sirius                                                               "

#me wandert umher und macht die letzten Besorgungen für Ihre bevorstehende Hochzeit, nach so vielen Monaten haben sie und Cuderon beschlossen den Bund vor den Göttern zu schliessen. Doch immer wieder werden ihre frohen Gedanken davon verdrängt was sie gesehn hat was sie nun fühlt...

*Neon mein alter Freund, nun ist er endlich zurück von den Kreuzzügen,.. und nun das,.. warum teilt er seine Zeit mit einem Mörder,.. er will mich wohl verraten, gleich wie es Darlok selbst tat. Kann ich das glauben,.. hmmm ich brauche noch Wein und Bier, etwas grünen Tee und Orangensaft, für die Feier, ach ich werde Dhalsim fragen ob er diesen Auftrag annimmt...*

#me ist wieder ganz in die noch zu erledigende Arbeit vertieft, die traurigkeit über den Verrat den sie fühlt verbirgt sie hinter einem starren, gefühlslosen Gesicht, einer Maske die sie in Staatsangelegenheiten immer trägt, sie glaubt Neon habe ihre Freundschaft verraten und geht wortlos an Ihm vorbei...