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Das unendliche Lied

Posted: Wed Nov 22, 2006 10:41 pm
by Romeo

"Wohin der Wind mich trägt,

wohin ich morgen geh,

weiss ich nicht bis ich am Ende bin,

von dem Leben dass ich leb..."



Die Sonne weckte ihn erst spät an diesem Tag, der ihm wie alle Tage etwas neues brachte. Und selbst wenn dieser Tag eine Wiederholung des letzten werden sollte, dann wäre es für den Träumer anders gewesen. Denn wen er gestern traf wusste er nicht, genauso wenig wo er war. Er wusste das der Wind ihn hier her geführt hatte, doch nicht, wie oft er sich gedreht hat und von welcher Himmelsrichtung er gestern morgen seinen lauf begann. Welche Landschaften er sah, welche Gefühle ihm begegneten - ein Rätsel...

Die Sonne weckte ihn erst spät an diesem Tag, der ihm wie alle Tage etwas neues brachte. Schläfrig reibte er sich die Augen. Als er den Blick hebte warfen die Sonnenstrahlen glimmer in die glasigen blauen Augen des verschlafenen Blondkopfes. Romeo fuhr sich durch das Haar und erhebte sich. Er lief die Wiese hinab und folgte dem Rauschen dass er hörte und erreichte wenig später dass Meer. Bei der Körperreinigung blickte erneut der Sonne, die seine Augen tief glänzen liessen wie das Meer selbst, entgegen. Er sah einen Hafen als er dem Weg ihres Aufgangs folgte. Wo war er? War er mit dem Schiff gereist? Oder plante er gestern an diesem Morgen mit dem Schiff von hier fort zu segeln? Und wohin sollte er von hier aus gehn? Wo war er nun?

Für einen Moment stand Romeo still und liess den Moment der Nüchternheit über sich ergehn. Dann horchte er auf den Wind, der ihm den Weg wies, aus dem Wasser bis der Hafen hinter ihm verschwand und die Bäume dichter beieinander standen....





"Wohin der Wind mich trägt,

wohin ich morgen geh,

weiss ich nicht bis ich am Ende bin,

von dem Leben dass ich leb..."

Posted: Wed Dec 20, 2006 11:12 am
by Romeo
"Einst war es morgens früh,
die Sonne schien dezent,
sie lag noch schlafend da,
ihren namen ich nicht kenn,
ob gestern noch, so wisst ich nicht,
doch ihren kuss ich noch geschmeckt,
die angst floss mir in die zehn,
drum lief ich schnellstens weg.

Im Traume sah ich sie nochmal,
ungewiss ob sie mich noch kennt,
wär ich allein und vergessen wie sie,
hätt' ich mich selbst verdrängt.
doch trägt der wind mich noch eins zu ihr,
und sollt ich sie bemerken,
und einmal fühlen was gestern war,
so sei sie mein lieb bis ich lieg' unter erden."



Romeo legte sanft die Hand auf die Saiten und der melancholische Moll- Akkord verstummte. Dann nahm er die Feder vor sich und schrieb alles nieder. Er fühlte das der Wind ihn laenger um einen Ort herumtrieb, doch mit Gewissheit konnte er dies nicht feststellen.
Die Worte flossen aus ihm heraus als hätte er das Lied schon ein duzend mal gesungen. Wie kam er auf diese Geschichte? Hatte er jemals geliebt? Doch wenn nicht woher kam die Sehnsucht nach jenem Gefühl, dass er doch nicht kennen konnte.....


"Wohin der Wind mich trägt,

wohin ich morgen geh,

weiss ich nicht bis ich am Ende bin,

von dem Leben dass ich leb..."

Posted: Wed Feb 07, 2007 5:29 pm
by Romeo
"Mein Feuer es dir galt zu finden,
will nicht brennen, deine Hände binden,
noch meiner Kerze feinster Docht,
zu Zünden hab ich sie nie vermocht,

Sei Streichholz sei mein Funke,
entünd die knisternde Lunte,
schmelzerin ernenn ich dich
doch bitte; verbrenn mich nicht,"



Dies waren die Worte die er in eigenener Handschrift an diesem Morgen fand. Doch auch sie konnten die vielen Bissmarken an seinem Körper, die heftigste an seinen Hals, nicht erklären. Was war passiert? Dies waren keine Bisse die von Tieren stammen könnten. Und sie waren an stellen die man nur erreichen könnte wäre er nackt gewesen, bei der dicken kleidung die Romeo trug. Er konnte sich nicht entsinnen. Schweigend und träumend ging verliess er sein Nachtlager... Er hasste sein Schicksal..