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neue Plaene... ((renamed))

Posted: Thu Oct 12, 2006 12:07 pm
by Nedym Myskira
"Ich wuenschte, ich waere nie hier hergekommen." murmelte er.

... Ein eher unpassender Satz fuer einen Tag wie diesen, dessen Sonnenstrahlen selbst das Fell einer Ratte, edel schimmern liessen. Doch vielleicht war es grade das grelle Licht was seine Laune ausmachte, denn schwarze Kleidung laesst bekanntlich bei Sonne schwitzen und Claude's Kleidung war so schwarz das sein eigener Schatten eher einem Spiegelbild auf dem Boden als nur einer blassen Silluette seiner schmalen Gestalt glich.

Erst als Claude unter einem Baum Schatten fand entspannten sich seine Gesichtsmuskeln. "Ich hole mir noch Muskelkater vom Augen zusammenkneifen."

Claude setzte sich ins Grass und lehnte sich an den schattenspendenden Baumstamm und zog die Kapuze vom Kopf.

In den Waeldern fuehlte er sich am Tage sicher und fand dort seinen Schlaf fuer naechtliche Raubzuege. Doch irgendwie hatte er keine Lust mehr zu klauen. Er war gewohnt das zu bekommen was jemand anderem gehoert wenn er gefallen daran hatte. Doch dies eine mal hat er es nicht bekommen. Und nun hatte er lust dies zu zerstoeren.

Ob sie manchmal an ihn dachte? Sicher nicht...
Sicherlich vermisst sie ihn wie Spinnenweben im Haar... mit toten ausgesaugten Fliegen, eingefaedelt zwischen Weben und Haarstraehnen....


VIelleicht wuerde er sie noch einmal aufsuchen.. ein letztes mal..

Posted: Thu Oct 12, 2006 12:28 pm
by Chiara
Oft musste sie an die Zeit zurückdenken, als sie noch recht neu die Insel erkundete. Es gab zwischenzeitlich Zeiten wo die Gefahr und das Unbekannte sie sehr reizte. Und so trug es sich zu, das sie auch fasziniert den Worten dieses Diebes lauschte...

Rückblickend über die Ereignisse die sich mit ihm zutrugen, musste sie stehts Seufzten. Zum einen hallten seine derben Worte noch immer in ihren Ohren, welche sie vor Wut erzittern ließen aber ... dennoch musste sie sich eingestehen, daß er ihr auf irgendeiner Art fehlte. Sie wusste nicht wirklich warum dies so ist, aber es war klar das sich ihr ein Verbündeter entzog, der sich ebenso durch die Dunklen Wege des Lebens tummelte.

Posted: Fri Oct 13, 2006 1:46 pm
by Nedym Myskira
Alber...


Nicht grade einer von CLaudes Lieblingsorten. Aber wuerde es nicht jedem so gehn der in der Unterschicht der Alberischen Gesellschaft lebte?
Der Dreck zwischen den edlen Sandalen und den Fussnaegeln der in Tuniken gehuellten Geier, die in Alber ihr Geld durch Tyrannei verdient; so wurden sie bezeichnet. Jedoch waren genau die Geier die richtige Gesellschaft fuer einen Dieb, wie Claude einer war. Doch dies war nicht der Grund fuer seinen Aufenthalt....

Claude, schlampig in eine Tunika gehuellt, ging richtung Kerker, ein Platz an dem nun wircklich wenig zu holen war.

Zwei Wachen mit dummen Gesichtsausdruck musterten den verkleideten Dieb fuer einen Moment.

"Was wolltn ihr hier." fragte der andere gruebelnd. Doch bei genaurem Betrachten konnte Claude feststellen das er wohl immer gruebelnd klang, weil ein Satz mit vier Worten das dumpfe Gehirn des Wachmanns ordentlich schwitzen liess.

Der andere sagte in eher militanter weise:
"Bleibt ZU-rueck! Nie-mand darf die Ge-fang-en-en hier be-su-chen."
Dieser Mann war fuer Claude ein typischer Fall von: Wenn du sonst ncihts kannst, trete der Wache bei, dann wirst du vielleicht auch noch was. Dieser hier plante wohl bald befoerdert zu werden und andre SOldaten zusammen zu kommandieren. Also ein einfaches Spiel...

"ENtspannt euch. ICh will hier nicht rein. Ich soll euch hier abloesen..."
Die zwei sahen sich verdutzt an.
"Duuu? Du hass' ja no' nimma ne Ruestung." sprach der gruebelnde...
MIt standfester ueberzeugung in der Stimme und ernstem Gesichtsausdruck antwortete Claude: "Stimmt genau! DU sollst mir deine geben. Und beeil dich gefaelligst, sonst wird der Braten in der Kaserne noch kalt."


Das schien ihr Stichwort zu sein. Der eine salutierte und rannte schon los waehrend der Gruebler noch mit dem ausziehn seiner Ruestung beschaeftigt war. Sobald er fertig war rannte auch er weg. CLaude war sich sicher das die beiden sogar zu dumm waren eine gute erklaerung zu finden wenn sie statt einem Braten, einen kochenden Hauptmann vorfinden...

ALso hatte er Zeit. MIt ein paar Handgriffen knackte er das Schloss und oeffnete die Tuer zum KErker. Er passierte Zielgericht die zellen und stoppte dann, beinah am Ende des Ganges. AUch hier knackte er das Schloss und ging hinein.

Der alte Mann darin schaute ihn verwundert an und schloss ihn in die Arme. "Raben-Auge"

"Vater...."

Posted: Sat Oct 14, 2006 11:25 am
by Gryphius
Gryphius' Hand schnellte hervor, und umfasste das Handgelenk des Jungen, der einen allzu offensichtlichen Versuch unternommen hatte, sich seiner Taschen zu bemächtigen. Streng blickte er den Jungen an: »Du machst entschieden zu viele Geräusche...und du nutzt den Schatten nicht zu deinem Vorteil. Das hat dich verraten.« Eingeschüchtert blickte der Junge, der kaum vierzehn Lenzen zählte, ihn an. »Ich bin aber ein sehr guter Dieb. Der beste in der Umgebung!« Gryphius' strenger Blick lockerte sich daraufhin etwas, und er löste den Griff um das Handgelenk des Jungen. In ruhiger, leicht abschätziger Stimme sprach er zu ihm: »Mein Junge, glaube mir: Wärest du jemals dem Meisterdieb begegnet, würdest du das nicht so vorschnell von dir behaupten. Wäre ich ihm nie begegnet, hätten meine Sinne es gewiss nicht vermocht, deinen Versuch zu spüren.«

Der Junge legte den Kopf schief, und blickte Gryphius fragend an: »Der Meisterdieb?« Gryphius nickte: »Jawohl, der Meisterdieb - jener der sich einfach..."Der Rabe" nennt. Er hätte es vermocht, unbemerkt einem Vogel die Schwanzfedern zu stehlen. Ein tollkühner Kerl, der es sogar gewagt hat, allein in die Feuer Hellbriars zu ziehen, um dem sinistren Negros einen Splitter zu entreißen.« Der Junge weitete erstaunt die Augen. »Und erreichte er sein Ziel?« Gryphius' Stirn legte sich leicht in Falten, und er entsann sich der unheilvollen Entwicklungen, die sich nach dem Diebeszug des Raben zutrugen. »Er...erfüllte seinen Auftrag, wenngleich das Ergebnis nicht das erhoffte war. Aber...er hatte den Schneid, allein dorthin zu gehen. Wahrlich ein Meister seines Fachs war er.« Der Junge runzelte leicht die Stirn, und fragte schließlich in leisem Ton: »Ist er...'getötet' worden?«

Nach einer kurzen Zeit des Überlegens antwortete Gryphius schließlich: »Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen, mein Junge. Doch halte ich es für wahrscheinlicher, dass dieser Umstand daherrührt, dass er einfach nicht gesehen werden 'will'. Er kann es vermeiden, Blicke auf sich zu ziehen, wenn es sein Wille ist. Es würde mich nicht wundern, hätte er schon duzende Male hinter mir gestanden, und nimmer hätte ich ihn zu Gesicht bekommen. Ich glaube nicht, dass ihn sein Schicksal bereits ereilt hat - dazu geht er einfach zu besonnen und schlau vor.«

Daraufhin schmuzelte er den Jungen an, und schnippte ihm einen Kupferling zu. »Für heute lasse ich dich nochmal laufen. Aber wisse: Der beste Dieb ist der, von dessen Existenz niemand weiß. Und der "Rabe"...ist wohl der beste, der mir je untergekommen ist.« Unschlüssig betrachtete der Junge den Kupferling, und eilte dann flugs davon.

Posted: Sat Oct 14, 2006 12:05 pm
by Nerian Finera
Eine steife Brise stieß noch ein letztes mal durch den offenen Spalt, ehe die Türe geschlossen wart. Nerian schleppte sich langsam zu einem der Stühle voran, die eine warme, gemütliche Sitzgelegenheit gegenüber des Kamins boten. Leise und zugleich entspannt seufzend ließ er sich auf den Sessel nieder.
Sogleich spornte die Ruhe ihn auch zu neuen Gedanken an, Gedanken an einen alten "Freund". Claude...er war lange nicht mehr gesehen worden. Er und Nerian schienen ständig in Konkurrenz zu stehen - von dem Tag in der Taverne an, bis zum finalen Treffen auf dem Dach des Seahorse - Inns.
Die letzen Erinnerungen an Claude ließen Nerian triumphierend grinsen, als er ihm den falschen Schlüssel unterjubelte.
Viel war inzwischen geschehen, Nerians Amt forderte den jungen Priester mehr und mehr; die Pflicht suchte ihn ständig heim. Kaum war auch nur ein Moment geblieben, in Ruhe über frühere Ereignisse zu reflektieren.
Aber jetzt schien es, als würde der junge Finera Claude gar vermissen - immerhin hatten sie auch einiges durchgemacht. Mehr oder minder war es wohl eine Freundschaft in ewiger Konkurrenz und einem Schauspiel des gegenseitigen Übertrumphens. Nerian gab ein weiteres Seufzen von sich, als er für eine Sekunde in die Realität zurückflüchtete.
"Schon seltsam, wie sich die Dinge ändern..." - einer der typischen Sprüche aus Nerians Repetoir, den er auch hier anwenden mochte, obgleich außer ihm selbst, sich niemand in der Bibliothek der Rosenburg befand.

Posted: Tue Oct 17, 2006 3:52 pm
by Nedym Myskira
Er sah viel aelter aus als er war. Es war ein halbes Jahr vergangen seit claudes letztem Besuch im Gefaengenis. Sein Vater hatte eine tiefe charismatische Stimme mit der er nun liebevoll zu seinem Sohn sprach.

"Und wieder kommst du um mich zu holen und wieder musst du ohne mich gehn..."
"Nein dieses Mal komme ich nicht um dich abzuholen.",
antwortete Claude vertraeumt in die schulter seines Vater.
Jean, der Mann der fuer die zeugung des Rabens verantwortlich war, sowohl fuer die Person als auch den Namen, trat einen schritt zurueck und betrachtete seinen Sohn. Dann entbloesste sein Grinsen seine strahlend weissen Zaehne. Claude wurde aus einem fuer ihn selbst unbegreiflichen Grund mulmig und er merkte wie ihm das Blut in den Kopf stroehmte. Auch er musste grinsen.

Sein Vater musterte ihn stets und kam etwas naeher als wollte er an ihm riechen.
"Was denn?"
Sein Vater grinste noch stets.
"Hast du etwa..." Claude schluckte. "Hast du etwa von einer Frau gekostet."
Claude schwieg.
"Es war doch keine Hure oder?"
Claude musste zoegern bevor er den Kopf schuettelte. "Nein.. Eine Elfe.."
"Soso... Hast du dein Herz also an eine Elfe verlorn."
Claude schuettelte hastig den Kopf. "Nein. Diejenige die mein Herz stahl liess mich nicht von ihr kosten."

"Hmmm.." Jean schaute nun mitfuehlend.
"Mancher Spielmann sagte schon Hurensoehne wissen nicht was Liebe ist. Doch mir scheint du hast es grade erfahren."
Claude zuckte nur mit den Schultern. Er hasste es wenn man ihn so nannte. Doch bei seinem Vater war es etwas anderes. Schliesslich war dieser dafuer verantwortlich das Claude tatsaechlich ein Hurensohn war.

Etwas Spott floss in Jeans Stimme als er erneut die Stille brach:
"Und? Hast du es mittlerweile geschafft von der anderen Geld reich zu werden?"

Wieder schuettelte Claude den Kopf.
"Ich wuerde es sein wenn ich es wollte, Vater. Doch im Moment will ich nur ihr Herz stehlen.... Und es danach zerreissen wie das meine es nun ist."

"Ooh ich bin sicher das du es bereuen wuerdest. Ich bezweifle das ein Geschoepf das dein Herz bekommen konnte, es mit absicht zerstoeren wuerde."

Claude senkte seinen Blick.

"Vergib ihr und das Gefuehl kehrt von ganz allein in die Brust zurueck. Du bist jung und ich konnte dir nie beibringen was es heisst zu lieben. Doch ich bin sicher es wird der Tag kommen an dem es dir jemand beibringen kann."





Claude dachte noch imemr an die Worte als er wieder aus den Toren der Stadt schreitete.

Posted: Sat Oct 28, 2006 5:05 pm
by Nedym Myskira
Mittlerweile sollte sich unter alten Bekannten rumgesprochen haben das 'der Rabe' zurueck war.

Claude genoss den Anblick der Leute die hn wiedersahn, und noch mehr den die er neu kennenlernte. DIe meisten kannte er vom sehen und auch vom hoeren. Claude wusste geschickt an informationen zu kommen. Oft verbrachte er stunden damit Gespraeche zu belauschen. Es war teil seiner Arbeit.

Und Chiaras Anblick hatte ihn umgeworfen. Als er sie sah, ganz ohne Schleier war er vollkommen aufs neue hingerissen... Und umso besorgter... WIe soll er so eine Schoenheit erobern. EIn Dieb und Krueppel zugleich. Sein Raben Auge, das weder von Vater noch von Mutter stammen konnte, noch von deren Vorfahren. Braun lag eifach nicht in der Familie....

NOcheinmal dachte er an all die Tips die sein Vater ihm gab, als er ihn besuchte.

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"...Vergib ihr und das Gefuehl kehrt von ganz allein in die Brust zurueck. Du bist jung und ich konnte dir nie beibringen was es heisst zu lieben. Doch ich bin sicher es wird der Tag kommen an dem es dir jemand beibringen kann. Nur wer beharrlich bleibt kommt ans Ziel. Nur suchst du dir meist die falschen Ziele, wie Unterwelt Koenig werden"- "Diebeskoenig."
"Wasauchimmer!"
Beider schwiegen fuer einen MOment, so dass nur das tropfen von den Waenden zu hoeren war.
"Dieses ZIel jedoch... Ich dachte schon du wirst nie erwachsen. Und nun sitze ich in dieser Zelle und kann sie nicht mal sehn."
Claude wollte erneut den Versuch starten ihn zu einer FLucht zu ueberreden, doch sein Vater schnippste bevor den Mund weit genug oeffnen konnte um auch nur einen Laut zu machen.
"Du willst sie doch noch stets oder?"
Claudes schuechternes Schweigen verriet ihn.
"Weisst du, schon als du klein warst hattest du immer diesem Blick, bei dem ich nicht einmal ahnen konnte was du ausheckst. SIcher war imemr du heckst was aus. Aber wie geshcickt man auch fragte.. DU wusstest genau wie viel du erzaehlen musstest um deinen PLan durchzufuehren. Und genau das ist deine Gabe. Du waerest ein begabterer Schauspieler als ich.."
Der SOhn schien dies nicht als kompliment auffassen zu wollen, und nickte nur.

"Oder ein begabter Gauner, wie du willst...
ABer doch.. Diese Gabe deine Asse geschickt zu spielen.. Warum kannst du sie nicht bei einer Frau anwenden. Sprich mit ihr... Und spiele dein Spiel, doch sei sensibel dabei. Denn hier geht es ums gewinnen eines Herzens, nicht um das stehlen..."

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Und CLaude hatte das Spiel begonnen

Posted: Sun Oct 29, 2006 12:59 pm
by Chiara
"Irgendwas scheint er in Schilde zu führen" murmelte sie nachdenklich zu sich selbst, als sie über die Wiese schreitete, ihr Augenmerk auf den, etwas weiter entfernten, schlafenden Gryphius. Ein hilfloses Seufzen entgleitet ihr, als sie sich gegen einen der Apfelbäume lehnt. Die Arme elegant vor der Brust verschränkt und den Blick langsam in den Norden richtend.
Irgendwie fühlte sie sich unwohl, das äusserst tragische Ereigniss des Abends zerrte noch immer an ihren Nerven und sie vermochte Gryphius Gefühlswelt nicht wirklich verstehen, zumal niemand sich die Mühe machte und sie über diese Frau aufklärte.
Aber noch mehr schien sie zu beschäftigen. Claude.

"Ich werde deinen Wandel im Auge behalten..." sagte sie zu ihm, warum auch immer. Es konnte ihr schliesslich egal sein, zumal er sie vor nicht allzu langer Zeit zutiefst verletzte. Und begeht man einmal solch eine Tat, hat man es daraufhin wahrlich schwer mit ihr.
Dennoch war sie erstaunt welch "Schauspiel" er in der Taverne vorführte. Sein Umhang weg ... nichts, aber wirklich garnichts, erinnerte mehr an die dunkle Gestalt, die sie einst kannte. Sein Äusseres war gepflegt, seine Kleidung war das Gegenteil von dem was er sonst trug. Einzig allein seine Augen, ließen sie erkennen 'wer' zur Taverne hereintrat.

"Aber warum nur? Was bei allen Göttern wollte er damit bezwecken? Nur die Kleidung allein, würde sie nicht umstimmen und sie würde ihm seine Taten nicht verzeihen ... sollte er es darauf angelegt haben."
Die Abendsonne zeigte sich allmählich und mit einem ruhigen Lächeln, ging sie zurück zu der Schlafstätte, um über den Schlaf von Gryphius zu wachen ... dennoch war sie innerlich beunruhigt, beunruhigt darüber was sie wohl als nächste Überraschung zu erwarten hatte, würde sie Claude erneut begegnen.

Posted: Tue Nov 07, 2006 12:57 pm
by Nedym Myskira
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Claude platzte innerlich als er seines Vaters Worten lauschte:
"Woher willst du wissen ob so etwas wirkt?! Du kennst sie doch nicht einmal! Woher willst du wissen ob sie mir Glauben schenkt?!"

Doch Jean reagierte mit vaeterlicher Ruhe:
"Du bist kein normaler Ganove, anders waerst du nicht mein Sohn. Und der Teil der dich mir aehnlich macht ist deutlich sichtbar."
Claude blinzelte mit dem eisblauen Auge das denen seines Vaters glich.
Sie schwiegen fuer einen Moment. "Ich weiss es war schon immer schwer fuer dich dein wahres ich zu zeigen. Deine Gefuehle, deinen Schmerz jemand anders zu offenbaren und fuer ein paar Momente nicht der Kalte Gauner und Geshaeftsmann zu sein. Doch darauf baut wahre Liebe auf. Und vertraue deinem Vater, der dich von kleinauf kennt, wenn er dir sagt:
Die Frau in die DU dich verliebst wird eine Geste von wahren Gefuehlen schaetzen."

Claude wollte erst wiedersprechen, doch er kam sich langsam wie ein pubertaerer Junge vor der immer trotzig wiedersprechen muss. Vielleicht hoffte er auch zu sehr das seines Vaters worte wahr sind. Jean fuhr fort:

"Das heisst nicht das du sie gleich ueberrennen musst mit all der Sehnsucht die ich aus deinem Auge lese. Wenn du sie triffst lass sie wissen das du zurueck bist. Verhalt dich wie immer und lass langsam sehn das du bei deinem Besuch bei mir etwas gelernt hast. Und erst wenn sie dir ein laecheln schenkt, dann sprich aus was du fuehlst."

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'Ich hab ihr laecheln bekommen, Vater' dachte Claude im stillen bei sich, als er zwischen den dichten Zweigen auf seinem beschatteten Ast doeste und auf die Nacht wartete. In Gedanken sass er immer noch an dem Feuer mit Chiara. Das mulmige Gefuehl in seinem Bauch hatte nichts mehr mit der Fischvergiftung zu tun die er sich dort geholt hatte. Doch er fand auch keine andere deutliche Erklaerung.
Ihr laecheln deutlich auf ihrem Gesicht und dass mehrere Male gab ihm sicherheit auszusprechen was ihn Tag und nacht beschaeftigte. Keinen Auftrag konnte er ausfuehren ohne das er sich daran erinnerte.
Meistens wollte er Auftraege so schnell wie moeglich hinter sich bringen, vor allem als er Tybalt und Merung turteln sah. Denn dies machte die Sehnsucht in ihm nur noch staerker, selbst wenn er keinen der beiden Maenner anziehend fand.

Und dann als er ihr laecheln sah, spuerte er wieder ihm ein Kloss in den Hals stieg. Er hatte Angst in dem Moment, doch der schmerzende Fisch in seinem Bauch hinderte ihn daran aufzustehn und wegzurennen. Darum sprach er. Er floh nicht und stellte sich, und verlor die Kontrolle ueber seine Worte und liess sie fliessen. Mit jedem Atemzug den er nahm um weiter sprechen zu koennen merkte er wie die erleichterung in ihn floss.

'Und Vater du hattest recht'

Posted: Tue Nov 07, 2006 2:07 pm
by Chiara
Chiara wischte sich den Schweiß von der Stirn, als sie mitten in der Wüste stehen blieb und sich umblickte. Wie sehr hatte sie einen solchen Ort vermisst, was sie erst jetzt bemerkte nachdem Gryphius sie hierher entführte.
"Ein Leben, hier. Das wäre fast schon ein Traum..." so dachte sie auch damals schon, als sie durch Zufall das erste Mal Varshikar erblickte, jedoch verwarf sie den Gedanken auch so schnell wie er gekommen war. Sie arrangierte sich lieber damit in der Nähe Trolls Banes zu bleiben, ihrer Freunde wegen.
Denn diese stehen für sie an erster Stelle, erst danach folgt 'Sie'.
Aber...Zeiten ändern sich, das sagt man ja bekanntlich und für wie wahr sich diese Worte behaupteten.

Nerian, wie sehr vermisste sie ihn. Die Gespräche die sich über die ganze Nacht erstreckten, gepaart mit Wortwitzeleien. Selbst dann wenn sie ins Schweigen verfielen, genoß sie seine Wärme, seine Gutmütigkeit und seine Ruhe. Ja, auch seinen Charme, welche Frau genoß auch nicht die charmanten Worte eines Mannes, aber sie konnte ihm nicht das geben was er sich ersehnte und somit verliefen ihrer Beider Leben aneinander vorbei und sie entfernten sich...

Aleytys, noch immer war ihr diese Frau ein Rätsel. Fragen blieben noch immer unbeantwortet und obwohl sie nicht viel von ihr wusste, so fühlte sie das sie eine ähnlich verschwärzte Vergangenheit hatte wie sie selbst. Und wie so oft, blickte man etwas tiefer in die Seele eines Menschen, erblickte man das warme und herzensgute Herz einer geprägten Frau. Chiara bewunderte sie dafür, dafür wie sie es schaffte eine Mauer um ihr Herz zu ziehen und nur wenigen Eintritt gewährte. Sie selbst hatte ihre Mauer fallen lassen, viel zu oft, nur langsam ... ist sie dabei sich wieder aufzurichten. Und Aleytys war, abgesehen von gewissen Charakterzügen, nicht anders als Samantha.

Samantha, eine ihrer liebsten Freundinnen, die ihr diese Insel schenkte. Und dennoch ... betrachtete man es alles ganz genau, hat sich bei jedem das Leben gewandelt und 'alle' gingen ihre neuen Wege.

Neue Wege, die versuchte auch Claude zu gehen.

"Herr Aristide" hämmerten leis die Worte in ihrem Ohr und sie schmunzelte keck. Obwohl sehr förmlich gehalten, musste sie sich eingestehen das es einfach 'perfekt' passte. Welch Wandel hatte dieser Mann vollzogen, rein vom Äusseren, denn in sein Herz hatte sie nie wirklich schauen können.
Dennoch verblüffte er sie an dem gemeinsamen Abend am Feuer gewaltig, wie offen traten seine Worte über seine Lippen, auch wenn sie vorsichtig ausgesprochen wurden, sie vernahm sehr wohl das es Worte waren die aus seinem Herzen kamen. Und seine Augen? Nicht wirklich interessierte sie sich für die unterschiedlichen Farben, aber auch diese betrachteten sie mit ehrlichem Blick.
Ganz anders als er sie einst damit verblüffte, Worte auszusprechen die wie Nadelstiche in ihr Herz gingen, Nadeln aus Eis, so verletzend und kalt...
Und genau das, war es noch immer was sie verwirrte. Sie sah seinen ehrlichen Blick, aber dennoch beschlich sie immer wieder die Vorsicht. Hatte er auch wirklich gutes vor? Vermag sie bald schon wieder von ihm einen derben Schlag ins Gesicht bekommen?
Ihr Herz wollte daran nicht glauben, damals schon war sie von ihm fasziniert und heute ebenso, auch wenn es nicht mehr die selbe Faszination wie früher ist.

Ein kalter Schauer durchfuhr, angestiftet von einem kalten Windzug und erst jetzt bemerkte sie das ihre Füße sie weitergetragen hatten, Richtung Trolls Bane. Sie blickte hoch in den Sternenhimmel, tiefste Nacht herrschte bereits. Ihre Tasche war schon seit Tagen mit Dingen gefüllt, die nicht ihr gehörten und ihr Blick schweifte des Nachts immer umher, suchend.

Posted: Tue Nov 14, 2006 10:43 am
by Nedym Myskira
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Raben waren misstrauisch. Darum hatte Claude sie zum training am liebsten. Dieser hier sass auf einer Mauer. Wie alle voegel wenden sie den Kopf in alle Richtungen, doch Raben scheinen in dem Pnkt noch misstrauischer zu sein als alle anderen Voegel. Im schatten der Mauer stand Claude vollkommen vermummt in dem Federkleid, das er noch am nachmittag von Chiara bekam. Doch daran durft Claude nicht denken. Er musste sich auf sein Training konzentrieren. Ohne sich zu regen beobachtete er die Kopfdrehungen des Raben. Hier ging es um Timing. Der Rabe spuert Gefahr und blickt sich dardurch um so wilder mit dem Kopf. Doch bleibt man geduldig und setzt den Raben laenger der Gefahr aus so gewoehnt er sich an die sphaere und entwickelt ein schema mit seinem blicken. Er blickt dann in einer Art rythmus um sich her. Von dem Punkt an ist alles nur noch Timing.

Und dies war der Zeitpunkt an dem Claude geschickt und leise die Mauer hinauf sprung und nach dem Raben griff. Und er hatte ihn!
Claude liess sich wieder fallen und rollte sich mit 3 Federn in der Hand auf der Wiese ab. Man kontne den Raben auf der anderen Seit der Mauer kraehen hoern, wie er versuchte loszufliegen ohne zu bemerken das ihm 3 schwanzfedern fehlten. Er wuerde noch einige Minuten so verbringen bis er seine Flugbalance gefunden hat und wieder fliegen kann.

Claude stopfte die Federn mit ausdruckslosem Gesicht in seine Tasche. Normalerweise erfreute ihn ein erfolgreicher Fang. Aber diesmal war alles anders.

"Ein voellig anderes Gefuehl..."

Nichts lief gestern nach Plan. Sobald er ihre zarten Finger in seinem Gesicht spuerte verlor er jegliche Kontrolle. Er wusste warum. Sein Verlangen das schon so lange in ihm loderte kam zum Vorschein als er den Blick in ihren Augen sah, als sie ihn betrachtete. Es sollte ein kurzer Moment, ein zeremonischer Moment werden.

Doch als sie ihm die Maske die sie fuer ihn geschneidert hatte auf das Gesicht legte, so wie er es wollte, fuehlte sich alles anders an. Das Blut schoss ihm in den Kopf und er spuerte das auch sie nicht unberuehrt war von diesem Moment. Und genau von dort an lief alles falsch. Selbstbeherrschung und Geduld waren immer die Fertigkeiten gewesen die ihn zu dem Meisterlichen Dieb machten der er war und genau diese Eigenschaften gingen ihm in diesem Moment verloren. Ein Moment der ihm ewig lang vorkam. Ihr warmer Atem, den er auf seinen Lippen spuerte gab ihm Gaensehaut und er wartete nur darauf dass die zwei centimeter die ihre Lippen noch trennten verschwanden und seine Sehnsucht nach all dem nachdem er sich verzehrte gestillt wurde.

Er fand erst wieder zurueck als sie ihn an ihren Treueschwur erinnerte. Claude wollte nichts lieber als diesen zu brechen, jedoch hatte der Rabe nun neue Federn. Und seine neuen Federn erlaubten ihm nicht ihren schwur zu brechen, aus egoistischem Begehren. So liess er von ihr ab.

In seinem Herzen spuerte er die Eifersucht auf ihren geliebten, doch er verborg sie hinter der Maske. Er wollte nicht das Chiara sich schuldig fuehlt, weil sie dem Barden treu blieb. Nartuerlich wusste er wer es war und Claude war uebereugt davon, dass dieser sie nicht verdiente. Doch Chiara verdiente es gluecklich zu sein und er wuerde darueber wachen dass sie es ist. Den Raben wachen ueber Schaetze wie Elstern, nur sieht man sie nicht dabei....

Posted: Fri Nov 17, 2006 3:38 pm
by Chiara
"Oh Chiara, das war nicht richtig. Wie töricht bist du eigentlich?" murmelte sie für sich selbst, als sie auf einem Stuhl in der Taverne Platz nahm.

Der kurze Bibliotheksaufenthalt, zusammen mit Claude, hatte sie doch mehr verwirrt als sie sich eingestand. Sie mochte es die Männer um den Finger zu wickeln. Aber dieser kurze Moment, wo sich beider Lippen nur noch einen Hauch voneinander trennten, ging eindeutig zu weit. Auch wenn sein tätowierter Rücken, der sichtbar wurde, als er sich die neu geschneiderten Sachen überzog, und, ja ... sie einen neugieren Blick zu ihm wagte, ihr ein entzücktes Lächeln auf die Lippen zauberte.
Es war nichts geschehen und sie wusste, in dem Moment, das auch nichts geschehen 'wird'.
Aber war es richtig?
Zumal er ihr offen seine Gefühle darlegte!?
Nein, das war es nicht!

Und 'das' war es auch was sie danach zu Boden riß.
Sie vermochte nicht mit Gefühlen, ernsthaften Gefühlen, anderer zu spielen ... und schon garnicht ... jemanden Hoffnungen zu machen.
Vielleicht war der Schritt nach Varshikar zu ziehen von daher der beste. Aber ein Rabe würde seinen Schatz wohl auch dort finden...

Das Spiel mit dem Feuer hatte wie immer seinen Preis. Aber das war er einfach nicht wert. Sie wusste was sie hatte, sie sehnte sich so lange nach dem, was sich ihr nun offenbarte und sie genoß all das in vollen Zügen. Auch wenn man nicht abstreiten konnte, das sich einige Probleme dazwischenstellten ... aber gerade das macht doch eine Liebe aus ... gemeinsam die Tiefen zu überwinden, dem anderen zu vertrauen und fest an ihn zu glauben.