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Chiara's erste Schritte

Posted: Sun Jul 16, 2006 7:44 pm
by Chiara
Chiara konnte sich nun schon einige Wochen lang ein Bild ihres neuen Zuhauses machen. Ob dies ihr entgültiges Zuhause sein würde, das bezweifelte sie. Einige Leute kennt sie flüchtig, andere garnicht und zwei Menschen, auf unterschiedliche Weise, etwas besser.
Und das ist auch gut so. Sie weiß das sie vorsichtig sein muss. Jeden Fremden beäugt sie mit duchdringenden Adleraugen und der Platz unter dem Apfelbaum, vor dem Shop, schien dafür geschaffen worden zu sein. Täglich kamen unzählige Passanten vorbei und so konnte sie sich in den wenigen Stunden die sie dort verbrachte ein Bild über diese machen. Dennoch dachte sie an diesem Abend über die zwei Herren nach, die auf zweierlei Art ihr Herz berührten.

Nerian, ein warmherziger junger Mann, der seinem Traum Priester zu werden, in den letzten Tagen ein großes Stück näher gekommen ist. Er erinnerte sie an ihren damaligen Freund und Befreier. Er war genauso gutmütig...
Er schien die Unterhaltung zu ihr Anfangs förmlich zu suchen. Er erzählte ihr eine Menge über sich und versuchte immer wieder etwas mehr von ihr zu erfahren. Manchmal war sie unvorsichtig in ihrer Wortwahl und er hakte sofort nach.
Und nun? Sie vertraute ihm einen kleinen Teil ihrer Geschichte an. Was schon an ein Wunder grenzt, da sie niemanden vertraut. Und so langsam zweifelte sie auch ob es richtig war. Aber er kannte nicht die ganze Geschichte, obwohl ihn dieser kleine Teil schon sehr getroffen hatte. Zumindest konnte sie sich so noch in Sicherheit wiegen.

Chiara lässt sich auf dem kühlen Waldboden nieder, schichtet kleine Holzscheite übereinander und entzündet diese, mit Hilfe von Reisig und Feuerstein, zu einem wärmenden Feuer.

Dennoch schien es als hätte Nerian nun Abstand genommen von ihr. War sein Wissensdurst nun gestillt?

Sie schüttelt auf diesen Gedanken hin leicht den Kopf, während ihr Blick dem prasselndem Feuer gilt. Ihre Gedanken schweifen nun zu dem anderen Herrn und für einen kurzen Augenblick umspielt ein sanftes Lächeln ihre Lippen.

Sie weiß noch zu gut wie das erste Zusammentreffen mit ihm... Daniel, verlaufen war.
Seine Blicke gingen ihr unter die Haut und die Knie wurden ihr weich. Eigentlich traten diese Symptome immer im umgekehrten Fall auf. So manchem Mann ging es so, wenn Chiara auf's Ganze ging.
Einerseits war es unklug diese Schwäche zuzulassen, dennoch lechzte sie nach seiner Wärme wenn er bei ihr war und konnte nicht genug von seinen schmeichelnden Worten haben.
Sie wusste das es nur ein Mann war, der ihrem Zauber verfallen war. Eigentlich suchte sie sich ihre Opfer immer selbst aus, aber diesmal war alles anders.
Seine Stimme klingt vertrauensvoll, selbst seine Augen sprechen die Wahrheit...er schien sie ebenso verzaubert zu haben und genau das schien ihr Sorgen zu machen. Sie selbst glaubt nicht an die wahre Liebe zweier Menschen, sie hegt auch keine tieferen Gefühle, so wie er es wohl auch nicht tut.

Chiara legt sich seufzend auf den Rücken. Die hellblauen Augen glitzern in der Abendsonne als sie hoch in den Himmel schaut.

"Soll ich die Schwäche zulassen oder soll ich lieber das Weite suchen, solange mir die Zeit noch bleibt?"

Posted: Sun Jul 16, 2006 8:36 pm
by Nerian Finera
Nerian hatte sich in seiner Kammer niedergelassen und seine Gedanken flogen ihm regelrecht durch den Kopf. Einige Rollen Pergament waren vor ihm auf dem Schreibtisch ausgebreitet, die er nun mit Federblut hätte beschmutzen sollen, in der Absicht, Gebete und Psalmen für ein bevorstehendes Ritual zu formen.
Aber ein Name flackerte immer wieder auf, unter den tausenden falschen Worten, die ihm nichts brachten, als weitere Anstrengung. "Chiara..." Um sie drehte sich für Wochen sein ganzes Leben. Er wusste, dass er sich nicht mehr so stark widmete, wie zuvor. Vieles hatte er über sie erfahren. Aber nicht die Geschichte war das entscheidende, viel mehr die Person. Immer hatte er sie für scheu und zurückhaltend befunden. Gutmütig und nett, sollte sie gewesen sein, laut seiner Meinung. Mysteriös, aber eine gute Freundin. Doch, als er ihre Geschichte zu einem Großteil vernahm, und dabei eine gewisse Kälte in ihr fühlte, als sie von einem gar schrecklichen Erlebnis ihrer Kindheit erzählte, begriff er, dass die Warnung, die sie ihm zuvor mit auf den Weg gegeben hatte, nicht aus einer Laune geboren war. Es war die Realität. "Du würdest mich aus einem anderen Blickwinkel sehen..." Ja, der Blickwinkel hatte sich geändert in eine beängstigende Richtung. Das, jedoch, war nicht der einzige Grund, dass er die letzten Tage nicht an Chiaras Seite verbrachte: Er hatte neue Fähigkeiten erhalten, war dem Priesteramt ein großes Stück näher gekommen. Die Menschen brauchten seine Heilkunst und er konnte viel bewegen, sowie er auch im Krieg mit den Untoten mitwirkt. Obgleich Blaithin ihn an Weisheit und Güte weit übertraf, fühlte er sich bestärkt und selbstbewusster denn je.
Verärgert fuhr er sich über die Stirn, da seine Gedanken sich nicht sammeln mochten, so sehr er auch versuchte, sie zusammen zu treiben.
Dieser Name wühlte immer wieder alles auf, zudem musste er sich in einer halben Stunde bei einem Treffen einfinden, und etwas mit Rothman besprechen.
"Herrjeh...tage lang weiß man nichts anzufangen und dann überkommt einen alles.", murmelte er zu sich selbst und ließ sich im Sessel zurücksinken. Chiara...das verschleierte Gesicht spiegelte sich vor seinem geistigen Auge wieder. Sie hatte ihm versprochen, einmal den Schleier abzunehmen und ihr Gesicht zu zeigen. Ein Schmunzeln war nun nicht mehr aufzuhalten.
Vielleicht war da mehr als Freundschaft, obgleich er in den letzten Tagen nicht viel Zeit gefunden hatte, diese zu pflegen. Odette...ein begabtes Mädchen in seinen Augen fragte ihn heute ob es eine Frau gäbe die er liebte. Überrascht antwortete er: "Ich bin mir nicht sicher...", obgleich die Antwort nicht allzu fern gelegen wäre, hätte er sie nur als solche akzeptiert. "Herrjeh...ich bereite mich besser vor, bevor ich noch zu spät komme", eilte er und machte sich für den Weg bereit, sich zugleich auch von seinen Gedanken ablenkend, von denen er solche erst vor Jahren gehabt hatte.

Posted: Mon Jul 17, 2006 3:10 pm
by Chiara
Lange noch, saß Chiara nach dem Gespräch mit Aleytys am Fluss. "Aussenseiter" hatte Aleytys sie beide genannt. Und es waren wahren Worte. Kaum zu glauben das diese Frau aus dem gleichen Holz geschnitzt ist wie sie. Chiara antwortete auch direkt auf ihre Fragen, ohne groß um den heissen Brei herumzureden. War sie jemand der sie vertrauen konnte?
Nun das stand wohl noch in den Sternen, aber um dies herauszufinden hatte sie den ersten Schritt getan. Sie ist gefolgt, zum Fluss.
Was ihr allerdings Kopfzerbrechen machte, war der Goblin, den sie am frühen Morgen zusammen mit Nerian traf. Meister...Meister?? Welchem Meister diente dieser Goblin wohl. Und warum war dieser an den Leben von Chiara und Nerian interessiert. Ob sich Aleytys Vermutung behaupten würde, das würde man sehen. Zumindest sollte sie für Schutz an Nerians Seite sorgen.

Sie setzte sich in den Schneidersitz, kramte in der Tasche und holte einen Stein hervor. Sie begann ihre Dolche zu schleifen, so wie Aleytys es mit ihren Schwertern tat. Sie seufzte tief und blickte beim Schleifen, was schon nebensächlich war, zum Horizont.

Nerian machte heute einige Bemerkungen die sie ebenso nachdenklich stimmten. Er schien nicht abgeneigt von ihrer Nähe, war ihre Sorge nun umsonst? Hatte er einfach nur zu viel zu tun gehabt, die letzten Tage? Es bleibt abzuwarten wie es weitergeht, jedoch wird sie ihm den Gefallen tun und bei dem großen Gebet anwesend sein.

Ein prüfender Blick auf die Dolche und sie packte den Stein mit einem zufriedenen Nicken zurück in die Tasche. Die Dolche steckte sie zurück und ihr Blick wandte sich wieder vor zum Horizont. Die Sonne ging schon langsam unter und so genoss sie die letzten Strahlen auf ihrer Haut. Ihre Gedanken schweiften umher und Sehnsucht packte sie auf einmal, daß es ihr selbst schon Angst machte.

Daniel, wo magst du nur stecken. Ob es ihm gut ging? Einige Tage waren schon wieder verstrichen als sie ihn das letzte Mal sah. Es verunsicherte sie, daß sich die Gedanken um ihn zu häufen scheinen, dennoch vermisste Sie seine Anwesenheit...

Sie erhob sich langsam, streichte den Schleier in die rechte Position und beschloss sich etwas abzulenken. Irgendetwas würde sich schon finden.

Posted: Tue Jul 18, 2006 3:58 pm
by Furacur
In Varshikar sind die Klingen der Schwerter scharf und die Sitten zu rau. Auf Tol Vanima sind die Ohren der Elfen spitz und die Augen zu wachsam. In Greenbriar lässt sich zwar einfacher um die Runden kommen, doch gibt es hier kaum etwas, was sein Interesse wecken könnte. So trieb es Furacur wieder nach Trolls Bane, wahrhaftig das Zentrum Gobiaths. Das geschäftige Treiben auf den Straßen und ständige Handeln und Feilschen machen für ihn die Umgebung aus, in der er sich am Wohlsten fühlt.

Doch seit einiger Zeit treibt ihn weit mehr als nur die Lebendigkeit der Stadt und das Kribbeln in seinen Fingern nach Trolls Bane. Von dem ersten Moment an, als er sie sah, fühlte er das alt bekannte Glühen in seinem Körper. Er kannte es nur zu gut. Stets, wenn er ein anmutiges Wesen erblickte, überkam es ihn. Er gab seinem inneren Verlangen nach und näherte sich diesem wundersamen Geschöpf. In einem dünnen Schleier gehüllt stand sie anmutig an einen Baum lehnend. Anders als die liebreizende Marrie, die verlockende Elfentänzerin Eviliel, die tüchtige und durchtriebene, leider vergebene Kitty, die aufreizende Elfin Shandariel oder diese hochnäsige aber ihn reizende Zauberin – anders als all diese weiblichen Schönheiten war Chiara.

Nicht, dass sie keine Schönheit wäre. Bei den Fünf, nein! Es fiel ihm gar schwer die rechten Worte für ihre Anmut zu finden. Ihr Schleier – wie eine sich sanft im Morgenwind wiegende Kirschblüte umspielt er zaghaft ihre weibliche Rundungen. Ihre bläulichen Augen wirken wie das kristallen schimmernd Wasser einer Oase in der Wüste ihrer Heimat. Ihre Stimme, ach ihre Stimme! – Sirani selbst scheint lieblich zu flüstern, wenn die Worte aus ihrem Munde schweben. Ja, sie schien die Tochter von Sirani selbst zu sein. Kein ander’ Geschöpf unter der Sonne Gobiaths könnte sich nur im Ansatz auf eine Weise mit ihrem Antlitz messen.

Und doch war es mehr, als dies. Etwas anderes verband sie und ihn. Die Leidenschaft zwischen ihnen war vom ersten Augenblick spürbar gewesen, ja, beinahe hörbar, als ob sich die Flammen in ihrer beiden Herzen nacheinander lautstark reckten um zu einem großen, nie versiegenden Feuer zu werden, das alles um sie herum in Vergessenheit geraten ließe.
Dieses Feuer war bei ihrem letzten Treffen vollends entfacht. Es gab kein Halten mehr, keine Hemmungen der Berührung. Es gab weder ein Morgen noch Gestern, es gab nur diesen Augenblick des Kusses, welcher sich schier unendlich hinzog. Als sie beide ihre Augen wieder öffneten, leuchtete auch die Abendsonne in den Farben der Leidenschaft.

Als er sie verließ, spürte er die Sehnsucht nach ihrer Nähe schon nach dem ersten Schritt fort von ihr. Doch war es ihr Wunsch Weile walten zu lassen. Er ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken. Doch war es auch keine Enttäuschung. Er hatte mehr bekommen, als er jemals zu hoffen gewagt hätte – so verließ er sie, in der Hoffnung auf ein Wiedersehen umschlungen von der Güte Siranis.

Furacur stand auf einer Anhöhe kurz vor Trolls Bane und wunderte sich über sich selbst. Solch ein Mann war er eigentlich nicht, so von Gefühlen geleitet. Es war vielmehr ein spielerisches Nachgeben seines Verlangens nach einer Herausforderung – das nun entstandene war zwar neu für ihn, doch gefiel es ihm.

Vom Baum abstoßend machte er sich auf den Weg den Hügel hinab. Dabei massierte er seine Hand, um seine Finger geschmeidig zu machen…

Posted: Tue Jul 18, 2006 6:47 pm
by Chiara
Bei allen Göttern, was war das nur für eine Nacht! Zuerst saßen noch alle belustigt in einer gemütlichen Runde beisammen, Nerian, Aleytys, die Fee Laveny und ein Masseur, dessen Name Chiara nicht im Gedächtnis hängen geblieben ist. Und im nächsten Moment als sie aufschaute, stand das Übel auch schon direkt vor ihnen...Nalzaxx, in Begleitung eines Dämonen und eines Skelettes. Wieder einmal suchte er nach Opfern und erneut sollte es Chiara sein. Sie erhob sich in Windeseile als das Skelett dazu aufgefordert wurde sie zu holen. Zum Glück waren sie für einen Moment unter sich abgelenkt und so konnte sie schnellstens flüchten. Natürlich verschwand das Übel nicht, im Gegenteil, es holte sich noch etwas Unterstützung und griff die wehrlosen Bürger und Kinder an. Zum Glück waren diesmal viele Magier zur Stelle und so schafften es alle diesen Angriff abzuwehren, wenn auch nicht ganz ohne körperliche Folgen...

Das Bild noch vor Augen, als sie den kleinen bewusstlosen Feenkörper in den Händen hielt, setzt sie sich an ihren Lieblingsplatz mit einem tiefen Seufzten.

"Das alles muss baldigst ein Ende haben. Der Schleier der Dunkelheit umhüllt die Stadt immer mehr, das kann so nicht weitergehen."
Chiara hoffte das das Vorhaben von Laveny, welches sie ihr in einer ruhigen Minute anvertraute, bald geschehen würde. Ein längeres Warten könnten sie sich bald nicht erlauben. Trotzdem bereitete es ihr Unbehagen.
Zum Glück verlief der folgende Tag ruhig. Die Strassen waren friedlich, die Sonne spendete eine wohlige Wärme und dennoch war jedem Bewohner die Angst anzusehen. Sie versuchten sich abzulenken, in der Zeit der Ruhe und so tat sie es ihnen gleich. Eigentlich wollte sie heute in Ruhe ein Gespräch mit Nerian führen, aber er war nicht auffindbar.
"Wahrscheinlich hat er sich in eines der Burgzimmer eingeschlossen um sich für das große Gebet vorzubereiten..."

Ein leichtes Schmunzeln zeichnete sich unter dem Schleier ab, als sie daran dachte wie er sich, als sie ihn kennenlernte, darüber beklagte das er wohl nie ein Priester werden würde.

Und nun hatten sich die Zeiten geändert...ja, geändert. Sie hatte gehofft das wenn sie diese Insel betritt, ein zuhause finden würde.

Bei diesen Gedanken, musste sie vehement den Kopf schütteln.

"Nein, Chiara, du weisst nur zu gut, daß du hier nicht alt werden wirst. Genieß die Zeit die dir hier bleibt und pfleg die Freundschaften zu denen die dir vertrauen und du ihnen."

Sie schnaubte leicht und schmunzelte müde.

"Vertrauen...mit diesem Wort werde ich mich wohl nie anfreunden können."

Sie schloß die Augen und lehnte den Kopf zurück, gegen den dicken Stamm des Baumes unter dem sie saß. Ein kleiner Film, zusammengewebt aus kurzen Gedanken und Erinnerungen, begann sich vor ihren Augen abzuspielen. Darunter vermischte sich jedoch immer ein Bild, das Gesicht eines Mannes, der ihr doch so fern und im selben Augenblick auch doch so nah ist...
Noch lange saß sie mit geschlossenen Augen da, der Film hatte schon lange sein letztes Bild gezeigt, aber dieses Gefühl, welches in ihr aufstieg, als sie das Gesicht vor ihren Augen sah, wollte sie einfach geniessen...und so lächelte sie still in sich hinein, im Hinterkopf sich eine Frage stellend.

"Vermögen die Götter erneut unsere Wege zusammenführen?"

Posted: Thu Jul 20, 2006 9:34 am
by Chiara
"Aussenseiter" dieses Wort kam ihr immer wieder in den Sinn und sie beschmunzelte sich darüber. Für einen "Aussenseiter" steckte sie doch in so einigen Sachen drin, die sie arg beunruhigen.

Erst gestern tappste sie wohl in die größte Falle, die sich ihr hätte bieten können. Claude de Aristide, ein Dieb, der es einmal auf Nerian abgesehen hatte. Sie begegnete ihm gestern erneut und wollte ihn eigentlich nur zurecht weisen...und nun? Würde auch nur Einer der beiden, den anderen irgendwie auffliegen lassen, wäre es für beide wohl das Ende. Sie ahnte das solch eine Situation kommen würde aber nun wo sie mittendrin steckte, bereitete es ihr doch argen Kummer. Sie musste Claude im Auge behalten. Einige Einsichten in seine Pläne hat er ihr dargeboten und für einen kurzen Moment überkam sie der pure Hass. So hatte sie doch schon einmal einen guten Freund verloren, jemanden dem sie blind vertraute, er war für sie wie eine Familie und sie rächte sich an denen die ihm das Leben nahmen. Sie würde Claudes Opfer mit Argusaugen beobachten und jeden Schritt den Claude in seine Richtung macht, ebenso.

Wie gut nur, daß sie wenigstens in den Augenblicken mit Daniel ihren Kummer beseite schieben konnte. Sie vermochte nicht mit ihm darüber reden, er würde sie sicherlich mit anderen Augen sehen. So wie es Nerian sicherlich auch tat.
Nein, sie wollte die liebliche Stimmung der Zweisamkeit nicht drücken. Sie genoß das Gefühl der aufsteigenden Wärme in ihrem Körper, wenn sie bei ihm war. Seine zarten Berührungen, die ihr eine leichte Gänsehaut beschafften. Seine Blicke, die ihr Herz zum rasen brachten.
Und es war an der Zeit Sirani darfür zu danken.
Auch wenn sie nie daran geglaubt hatte, das sie einst solche Gefühle verspüren würde. Sie wollte diese Gefühle festhalten, auf ewig. Oder zumindest...solange wie sie auf der Insel weilt.
Sie vermochte ihn zu schützen, wie ein Kind sein liebstes Spielzeug. Sie vermochte ihm das zu geben, was seine Sinne beruhigt. Sie vermochte ihm Trost zu Spenden, wenn sein Herz schmerzt. Sie vermochte mit ihm zusammen zu Lachen.
Diesen Schatz, diesen gar wunderbaren Schatz, den sie hier auf der Insel gefunden hat, vermochte sie nie mehr hergeben!

Posted: Thu Jul 20, 2006 4:12 pm
by Nedym Myskira
Mit den Haenden in den Hosentaschen, den Kopf gesenkt lief Claude lautlos die Strasse hinunter. Wieder keine Beute. Nur Lizards, die sowieso meist nichts trugen und ein paar Gnome hatte in der richtigen Lage angetroffen. Der richtigen Lage zum berauben. Er trat gegen einen Stein der vor seinen Fuessen lag. "Naja, is' halt nich' immer festtag, was?" murmelte er sich selbst zu und verliess die stadt durch das Suedtor. Er ging in den Wald wo die Woelfe hausten. Und kletterte auf einen Baum. Auf einem recht bequemen Ast und liess seine Gedanken schweifen.

Diese geheimnisvolle Dame hatte sein Interresse gewckt. Er wuerde sie bestimmt noch fuer den ein oder anderen Coup gebrauchen koennen. Aber er musste dies langsam angehn. Sie war noch nicht bereit fuer einen Diebeszug. Sie wuerde sich weigern. Er muesste sie erst auf den Geschmack bringen. Denn CLaude war ueberzeugt das es nichts schoeneres gab als das Leben eines begabten Diebes.

Posted: Fri Jul 21, 2006 5:25 pm
by Chiara
Mit betrübter Miene und schlürfendem Gang, näherte sie sich ihrem Lieblingsplatz am Troll's Vein. Sie ließ sich an einen der Bäume, die sie dort pflanzte, hinabgleiten und blickte hoch in den Sternenteppich der die Nacht hereinbrachte.

"Wie konnte das nur passieren..." murmelte sie leis. Gestern war sie noch voller Sorge über Nerians Befinden. Sie kam sich gar verstoßen vor, zog sich zurück, wie ein getretener Hund. Dann folgte ein Gespräch was von ihm ausging, was sie erst freute. Doch je mehr er über seine Gefühle sprach, ihr offenbarte was er für sie empfindet, umso unwohler wurde ihr.
Sie genoß es vor Monaten noch die Herren nach Strich und Faden ihrer Sinne zu berauben, mit ihnen ein liebliches Spielchen zu spielen.
Nun hatte sie jemanden in ihr Herz gelassen, hielt sich fern von solchen Spielchen.
Und dennoch, hatte es wieder jemanden getroffen...

"Wie soll es nur weitergehen..."

Mit einem tiefen Seufzen legte sie sich auf die Seite, nahm die Stellung eines Ungeborenen Kindes ein, welches geschützt im Mutterleib verweilt und begann plötzlich leise und verhalten zu weinen.

Posted: Sat Jul 22, 2006 11:11 am
by Nerian Finera
Die Feder kratzte unaufhörlich über das Pergament. Eine schier endlose Kette aus Gedanken und mentalen Fügungen reihte sich über das Schriftstück, getrieben von der unbarmherzigen Hand Nerians, der das Schreibinstrument mit aller Kraft, die ihm innewohnte über das Pergament hetzte.

"Wie anders sollte ich den Schmerz ausklingen lassen, als durch die Feder? Sie war mir stets der beste Freund in schwerer Zeit. Damals, an den Ufern des Meeres war mir nichtmal das geblieben und so endete es beinahe auf den weiten Wogen des Meeres und einem leblosen Körper eines gebrochenen Mannes, der dahintrieb, in der Hoffnung bald erlöst zu werden.
Ich habe gesprochen, was mir wochenlang auf dem Herzen lag. Aber wieder kam ich zu spät, wie so oft in meinem gequälten Leben.
Der Dämon, der dem Meer aus Tränen entstieg und in mir Hass, Eifersucht und Wut provozierte, wie ich sie zuvor kaum erlebt hatte. Unter der Maske, die nur meine liebevollen Seiten präsentiert, hielt ich ihn gefangen und errichtete eine Mauer, bis ich selbst daran drohte zu ersticken.
Die Mauer riss und zersprang in tausende glasige Splitter, die mein bisheriges Leben widerspiegelten und darüber das Gesicht eines Entstellten, der ich selbst war.
Arragan ist mir näher denn je, jetzt wo der Krieg beginnt. Immer wieder schleichen sich diese Erinnerungen unter meine sonstigen Gedanken, die sich beinahe nur um Chiara winden. Die zerstörten Städte und brennenden Felder, die sich mir darboten, als wir in das Landesinnere vorrückten. Gestern brannten die Wälder südlich von Briar und erinnerten mich an meine schmerzhaften Erfahrungen bei Mineafis, von denen unzählige kleine Narben geblieben waren.
Der Krieg beginnt erneut und es wird Zeit, sich wieder zu rüsten und zu beten, dass ich diesmal das selbe Glück genießen darf, wie in meiner ehemaligen Heimat, als ich den Hexern in Rüstung und stolzem Wappenrock gegenüber trat."

Für eine sekunde machte die Feder halt, ehe sie weiter das Pergament beschrieb.

"So vieles habe ich erlebt. Von dem Verlust von Heimat und Eltern, über acht Jahre Einsamkeit, bishin zu den Kriegen in Arragan. Dennoch bleibt mir dieses Sprichwort im Hinterkopf: "Eltoras nalagai surantis fileon genara" - Das Zitat eines Philosophen, der noch zur Zeit des Altarraganischen lebte.
Übersetzt bedeutet es: "Nichts kommt dem Schmerz einer verlorenen Liebe gleich" Selbiges sagte ich gestern zu Chiara; Zwar dauerte es, bis sie sich tatsächlich einen Reim bilden konnte, aber sie verstand meine Botschaft, die ich sonst mehr oder minder geheim in mir barg.
Ich hatte gehofft, es bräuchte mehr, als nur Worte, mehr als nur Beschmeichelungen. Wie so oft irrte ich mich.
Obgleich mir so viele edle Worte eingefallen wären, wagte ich kein einziges auszusprechen.

Nerian lachte auf, ob der Gedanken, die ihn durchströmten

Im Selbstmitleid war ich wohl immer ein Meister, dafür in so vielen anderen Dingen nicht. In genau den Dingen, die mir so wichtig sind, dass ich mich selbst aufgeben würde.
Unter Umständen wird dies nichtmal nötig sein. Im Schatten des Krieges verblasst so mancher Lichtfunke, vielleicht auch ich.

Posted: Sat Jul 22, 2006 6:23 pm
by Furacur
Als er am Morgen in die Stadt kam, bemerkte er sofort, dass heute etwas anders war als sonst. Die Menschen wirkten verunsichert, fast verängstigt. Sie beäugten jeden Fremden mit wachsamen misstrauischen Augen. Ein schlechter Tag für Furacur. Als er dann noch hörte, ein Heeresführer sei auf Gobiath gelandet und sich anschickte die gesamte Insel, allem voran Trolls Bane, zu unterjochen, gab es für ihn nur eine Möglichkeit – er musste die Stadt verlassen, einen sicheren Ort aufsuchen.
Nachdem er seine Sachen zusammen gepackt hatte und sich auf den Weg machte, begegnete er Chiara. War es eine Fügung des Schicksals? Eigentlich wollte er ihr eine geflügelte Nachricht zukommen lassen, um ihr zu sagen, dass er für einige Zeit fort sei. Nun stand er ihr gegenüber. Er blickte ihr in die Augen und spürte sofort ein schier unbändiges Verlangen nach ihrer Nähe und ihren Berührungen. Doch würde er diesem Verlangen nachgeben, so würde er nimmer mehr diesen Ort verlassen können. In ihren Armen würde er alles vergessen und den Abschied umso schwieriger für ihn machen – während er mit sich haderte, legte sie ihre Arme sanft um seinen Körper. Es war um ihn geschehen. Fest drückte er sie an sich, sie nimmer loslassen wollend. Doch auch diesmal war sie es, die den ersten Schritt machte. Sie ließ ihn los und ermutigte ihn die Stadt zu verlassen und heil wieder zu kommen, alsbald der Krieg vorbei sei…

Da stand er nun, Daniel Furacur, und blickte zurück auf die Stadt. Dort durch die Straßen wandelte sie, der Stadt den einzig Glanz verleihend, für den es sich zu leben lohnt…


„…und zu sterben.“

Auf der Stelle machte er kehrt und begab sich schnellen Schrittes hinab zu den Stadttoren. Von weitem schon sah er die Lichter Usharas, welche die Bäume erhellten und als er an einem von ihnen vorbei schritt, wusste er, das sein Platz an ihrer Seite war.

Posted: Mon Jul 24, 2006 1:33 am
by Chiara
Chiara lässt sich leise aufzischend, vor Schmerz, an einen der Bäume, die sie einst an ihrem Lieblingsplatz pflanzte, nieder. Ihre eisblauen Augen wirken stumpf, leer und entkräftet, genauso fühlte sich auch ihr Körper an. Entkräftet. Übersäht mir leichten Brandwunden.

"Und dies war noch nichts von dem was Uns bevorsteht" spricht sie sanft und frustriert zu sich selbst. Das Treffen von Aleytys verlief auch nicht so wie sich es alle erhofft hatten und dann dieses ständige Klopfen, was sich schon in ihren Kopf eingemeißelt hatte. Es hörte plötzlich auf. Sicherlich war es jedem klar, das es nichts Gutes heissen konnte und so wollte jeder Gewissheit haben. Ein Portal musste her und...das Unheil nahm seinen lauf. So viele Verletzte weil sie mitten in den Vulkan gelandet waren. Brütend heiss, schwarze Asche, glühende Lava...Untote.

Durch Nerians Hilfe konnte die Heilung der Wunden vorangetrieben werden, wofür sie ihm mehr als dankbar war. Aber ihr Schleier...

Sie seufzte tief als sie ihn betrachtete. Am unteren Ende fehlte ein großes Stück, wahrscheinlich herausgerissen, das Leuchten des Rotes war erlischt. In ihren Gedanken war sie schon auf dem Festland, einkaufend auf den Märkten. Als plötzlich ein Schrei sie, aus dem Süden Briars, zurück in die Wirklichkeit holte. Ein kalter Schauer überkam sie, sie schlang die Arme, wärmesuchend, um ihren Oberkörper und schloss die Augen. Ein tiefes Seufzten ging von ihr aus, mit einem seichten Ton der Sehnsucht und Beunruhigung.

"Mögen die Götter über deine Schritte wachen, Daniel und dich endlich wieder zu mir zurückbringen..."

Posted: Mon Jul 24, 2006 7:14 pm
by Chiara
"Überleg es Dir." waren die letzte Worte die er aussprach ehe er auch schon schleichend der Dunkelheit entgegentrat.

Lange blickte sie zur der Stelle wo sein Schatten mit der Dunkelheit verschmolz ehe sie sich seuftzend dem Fluss näherte. Sie kniete sich in das kalte Gras, zog den Schleier vom Mund fort, stützte sich mit den Händen im Gras ab und lehnte sich vorsichtig vor, um ihr Spiegelbild zu betrachten. Ihre Gesichtszüge waren hart und ernst, sie musterte sich eingehend und langsam begannen die kleinen, weichen Wellen das Bild zu verzerren. Sie versuchte sich auf ihr Bild zu konzentrieren, es zu fixieren, aber es schäumten sich andere Bilder vor ihren Augen auf, Bilder der Vergangenheit...Bilder des Grauens. Tiefrotes Blut, welches in der Dunkelheit silbern glitzerte...Leichen, in deren Augen sich die Überraschung spiegelte...aufblitzende Klingen, die sich durch rohes Fleisch bohren...Sie, mit ihren eisblauen Augen die eine ungeheuere Entschlossenheit ausstrahlten, wie es die meisten nicht von ihr kannten. Sie entriss sich den Bildern mit Gewalt, legte eine Hand an ihr Herz, es fühlte sich an als würde es jeden Moment herausspringen so sehr pochte es. Sie stieß sich mit den Händen ab und ließ sich nach hinten fallen, sie kroch noch ein Stück weiter und starrte auf das Wasser. Es schien als wollte die Vergangenheit sie einholen, immer öfter hatte sie diese Bilder vor Augen, die sie sogar aus dem Schlaf hochschrecken ließen. Sie atmete tief ein und aus und blickte sich nach allen Seiten um. Niemand soll sie so sehen, niemand darf wissen was ihr zeitweise bald den Verstand raubte. Sie erhob sich eiligst, schnappte sich die Decke von Claude und ging mit verängstigt pochendem Herzen Richtung Osten.

Posted: Mon Jul 24, 2006 8:50 pm
by Nedym Myskira
Noch eine Weile sass er auf der Stadtmauer und beobachtete sie. Auffressen koennen haette er sie. Aber das war gefaehrlich. Er schmunzelte als er an ihre Reaktion dachte, als er scherzend sagte das er ihren Muenzenguertel klauen will. Sie drohte mit ihren Dolchen und erst in dem Moment beschloss er es wircklich irgendwann mal zu tun.
Aber andere Plaene die sie betrafen waren wichtiger. Hatte er sie ersteinmal in die 'Welt des Schattens' gefuehrt wuerde sie den Guertel schon freiwillig rausruecken. Nur muesste er noch seinen Bluff wahrmachen. Schliesslich hatte er gesagt dass es schon leute in seiner Welt gab. Aber da er ja noch auf Nachricht von alten Freunden wartete, war das nur halb gelogen. Sie war genau das was seine Welt brauchte. Und vielleicht auhc das was er brauchte, eine Diebeskoenigin fuer den Diebeskoenig.

Irgendeine Stadtwache rief nach ihm. "Was macht ihr da auf der Mauer."
'Verdammter Idiot, traeumst du oder was!?', tadelte er sich selbst und sprang von der Mauer.

Posted: Mon Jul 24, 2006 9:44 pm
by Chiara
"Tut es für meine Welt..."
"Meine Welt ist die Welt des Schattens"
"Wir tun viele Dinge die verboten sind, gerade weil sie verboten sind."
"Doch wir tun vieles auch um anderen zu helfen.."
"Und wir sind Racheengel für die Schwachen..."


Im Osten war ihr kleines Versteck, wo sie sich hinflüchtete um ihre Gedanken zu sammeln. Sie schmunzelte amüsiert über dieses durchaus zutreffende Wort "Racheengel". So war sie doch selbst einer, sie hatte sich gerecht...an denen die ihr Alles nahmen oder...zu viel wollten.
Ein kurzer Ekelschauer überkam sie, aber sie fing sich schnell.


Nun war die einzige Frage die offen stand "Sollte sie sich ihm anschliessen, ihren Stolz ablegen...könnte sie dadurch mehr Respekt bekommen ohne das man nur auf ihre äussere Erscheinung achtet.

Kommt Zeit, kommt Rat.

Posted: Wed Jul 26, 2006 1:30 pm
by Chiara
"Du hast doch nicht vor jemanden umzubringen, oder?"
Eine Frage die sie so offen gestellt bekam, von einem Freund, der es scherzend meinte. Zu sehr kreisten seine Gedanken um ihre Gedankengänge das es ihr bald schon Angst machte. Er meinte es vielleicht gewitzt, dennoch lag die Wahrheit nicht wirklich fern.
Nein! Niemand wird sein Leben lassen müssen, nur weil die angebliche Mordlust sie überkommt. Das wäre wahrlich falsch eingeschätzt. Aber wenn Pläne nicht so erwünscht ausgehen wie es gedacht war...zumindest muss man seine Identität schützen. Aber wollte sie das?
Diese ganze Sache entsprach nicht ganz ihren Vorstellungen. Aber dieser immense Reiz der ihre zarten Finger zum kribbeln brachte, vergleichbar mit dem Gefühl man würde vor einem ofenfrischen Apfelkuchen stehen und muss sich noch so lange gedulden bis er abgekühlt ist - Ja, es war einfach zu verlockend.

Sie zog die Tasche, die ein Stück weit weg von ihr lang, langsam zu sich heran, begann darin herumzukramen, holte Schreibzeug hervor und setzte einen Brief auf. Beim Schreiben schüttelte sie schmunzelnd den verschleierten Kopf und murmelte zu sich selbst "Als wenn du nicht schon längst wüsstest das deine 'verstreuten' Worte in mir, Wurzeln geschlagen haben, Claude."*

Posted: Wed Jul 26, 2006 8:12 pm
by Chiara
Still stand sie am Baum gelehnt, der Schleier tanzte seicht im Sommerwind und ihr suchender Blick drang durch die Strassen.
"Warum warte ich eigentlich?!"
Ein leises Seufzten entglitt ihr und ein bedrückter Blick zu Boden folgte.
"Er sagte, er würde alles vorbereiten..."
Ein leicht verschmitztes Lächeln umspielte ihre Lippen als sie wieder aufblickte und die Strassen absuchte.
"Du bist töricht Chiara, sieh es doch ein. Seit Tagen ist er fort...wer weiß was er macht. Mach dich nicht abhängig von jemanden den du 'kaum' kennst."
Chiara stimmte in ein zustimmendes Nicken, ob der eigenen Worte, ein. Sie stieß sich sanft vom Baum, steuerte den Shop an und kniete sich vor die Truhe. Ein paar kleine Habseeligkeiten packte sie in die Tasche, ehe sie den Shop verließ.
Geschmeidigen Schrittes streifte sie durch die Wiesen, bis sie endlich ihren Ort erreichte, der ihr schon so oft Trost spendete.

"Wenn es...doch nur nicht so weh tun würde."

Posted: Thu Jul 27, 2006 11:49 am
by Nerian Finera
Die wunde schmerzte immer noch ein wenig und Nerian tupfte ein wenig mit dem kühlen Nassen Tuch darüber. Am gestrigen Tag hatte ihn Claude sozusagen ausgeraubt und dann betäubt. Gewissermaßen fühlte sich Nerian enttäuscht, von sich selbst, ihm in die Falle gelaufen zu sein, obwohl er wusste, dass er es sein würde.
"Der Kodex...ich hätte mich besser an ihn halten sollen...."
"Seid Wachsam und lauft in keine Falle! Beseitigt sie mit oder ohne Gewalt! Findet die Schwachstellen eurer Feinde! Dies sei Ehre."
"Seine Schwachstelle habe ich gefunden...er ist sich zu selbstsicher...weswegen er wohl nun den Schlüssel zu dem Ort hat, in dem er nun bald sein wird...dem Kerker. Und dort gibt es keine großen Schätze für unseren 'Meisterdieb' zu holen...."

Nerian grinste triumphierend. Diese Schlacht hatte er gewonnen, wenn auch mit einem kleinen Wehrmutstropfen

Posted: Thu Jul 27, 2006 12:55 pm
by Nedym Myskira
Claude fluchte kurz als er bemerkte das der Schluessel nicht passte. Leise schlich er sich wieder aus der burg. Er musste herausfinden wo der schluessel denn passte. Er wuerde Nerian wohl kaum fragen.

Und in dem Moment schweiften seine Gedanken wieder an Chiara. Ihre Schoenheit hat ihm den Kopf verdreht. Er musste daran denken wie boese sie war, als sie ihn mit dem bewusstlosen Nerian vorfand. "
"Eigentlich müsstest du jetzt schallend anfangen zu lachen", hatte sie gesagt, als er ueber ihre Wut hin seufzte.
Schaetzte sie ihn so ein? Er war schadenfroh, doch ihr Schaden war nicht sein Ziel gewesen. Und Nerians Beule auch nicht. Nur musste er sich was ausdenken wie er Chiara nicht mit dem laufenden Ueberfall konfrontiert. Denn dann wuerde sie ihn womoeglich noch mehr verachten. Er kletterte auf einen Baum und legte sich auf einen stammigen dicken Ast.

"Der Rabe ist ein haessliches Tier. NUr Raben koennen ihn lieben. Bitte werd ein Rabe, Schoenheit."

Posted: Thu Jul 27, 2006 3:54 pm
by Chiara
Verschwiegen blickte sie auf die schwarze Rose die Claude ihr vor seiner 'Flucht' überreichte. Die letzten Tage hatte sie solch eine abends immer in ihrem Lager gefunden...
"Schwarz, wie die Nacht...wie der Schatten. Warum bin ich nicht selber darauf gekommen?"
Sie schnaubte kurz durch die Nase und schüttelte den verschleierten Kopf.
"Im spionieren scheint er gut zu sein..."
Mit beunruhigtem Blick schaute sie sich kurz um.
"Ob er wohl gerade im Schatten hockt und mich beobachtet? Er geht ein paar Schritte zu weit, vielleicht sollte ich ihn einmal zurecht weisen."
Sie schmunzelte amüsiert bei diesem Gedanken, verwarf ihn aber schnell wieder, denn ihre bedrückte Stimmung schien sie nicht loslassen zu wollen. Immer wieder schweifte sie mit den Gedanken zu Nerian...sie hat ihn belogen...selbst beschützen hat sie ihn nicht können und das obwohl sie einst einmal Leibwächterin war. Und in die Augen hat sie ihm auch nicht blicken können. Zu beschämt war sie. Sie seufzte tief, schüttelte sanft den Kopf und bekam leichte Zweifel, ob dies wirklich die Schritte sein sollen die sie gehen will. Sie ist dabei die Leute zu hintergehen die ihr am Herzen liegen, andererseits...woher konnte sie wissen das sie auch in Ihren Herzen besteht. Es war meist ein flüchtiges Kommen und Gehen, nichts was einem wirklich verband, ausser bei zwei Menschen....

Posted: Sat Jul 29, 2006 1:50 pm
by Furacur
Welch ein törichter Mann war er nur? Er hatte seine Liebe gefunden, ein Wesen, dessen Anmut alles überstieg, was er jemals zuvor erblickt hatte. Sie war so lieblich, so warmherzig - und auf der anderen Seite war da noch mehr. Sie schien eine Seite zu haben, die er nicht kannte. Er hatte dies in ihren Augen gesehen, damals, als sie sich kennen lernten. Unter dem Apfelbaum war neben ihrem leibreizenden Glanz noch diese kalte, ja fast skrupelose Skepsis in ihren Augen. Ein Schimmern, das scheinbar mühelos und blitzschnell von einem unschuldigen verführerischen Lächeln in brutale Kälte umschlagen könnte; einem grazilen Falken gleich, welcher von einem eleganten und spielerischen Segeln in der Luft aus dem nichts herabstürzen könnte und seine Krallen tief in das Fleisch seine Beute zu vergraben.

Er schüttelte leicht seinen Kopf.
"Das bildest du dir nur ein..."

Doch seine Worte klangen so, als ob sie niemanden, nicht mal sich selbst überzeugen könnten.

"...doch falls nicht... -- ach, du bist selbst nicht viel anders."

In diesen Gedanken versunken erklomm er von der Nordseite die Kupferberge. Es war erst Nachmittag und so setzte er sich an einen Stein, in seine Tasche greifend. Als er seinen Wasserschlauch umfassste, berührte er mit seiner Hand eine ein paar Erdbeeren. Er ließ von der Flasche ab und nahm stattdessen die roten Beeren in seine Hand und starrte gedankenverloren auf sie herab.

Posted: Sun Jul 30, 2006 7:24 pm
by Nerian Finera
Die letzten Tage hatten viele glückliche Ereignisse mit sich gebracht. Darunter der Ritterschlag, sowie die Priesterweihe Nerians, sodass er sich nun offiziell einen Priester Malachins nennen durfte.
Aber dort lauerten einige Dinge in seinem Hinterkopf darauf, ihm wieder einige traurige Gedanken zu bescheren, von denen er sich vorerst lieber ablenkte, als sich mit ihnen auseinander zu setzen.


"Chiara...sie ist so...seltsam in letzter Zeit. Naja...solange sie nichts erzählt kann ich ihr bei allem guten Willen nicht helfen, geschweige denn ihr eine Lösung für ihre Probleme anbieten.
Ist dir eigentlich aufgefallen, wie sie sich benommen hat, als dieser möchtegern Dieb Claude mal wieder bei dir zugeschlagen hat? Mmmh...sie war seltsam. Sie schien richtig beschämt. Wobei man auch sagen muss, dass sie einstmals Leibwächterin war, und bestimmt schlechte Erfahrungen gemacht hat, an die sie wieder erinnert wurde. Ja...aber ich bin nicht tot...
Hmmm...Glaubst du, dass sie irgendetwas mit Claude zu tun hat? Pah! Sie ist mysteriös aber so weit würde sie nicht gehen...hoffe ich zumindest."

Nerian seufzte ob des Stoffes, den sein Selbstgespräch beinhaltete.

"Sie scheint so...verändert...und irgendwie bereitet mir das Sorgen. Vielleicht sollte ich wieder mal mit ihr sprechen. Damit sie dann wieder alles verschweigt? Ach...Unsinn...ein wenig tratschen kann nie schaden. Du bist ein wenig zu sorglos, wenn ich an den Westen denke.
Sorglos? Ich habe mir genug Sorgen und Angst gemacht, die nicht nötig gewesen wären, und das schon in Arragan. Ich bin gewappnet für den Fall der Fälle und mehr kann ich vorerst nicht tun."

Posted: Sun Jul 30, 2006 8:34 pm
by Chiara
Chiara setzte sich mit einem erleichterten Seufzten an den Trolls Vein und tauchte ihre nackten, leicht schmerzenden Füsse, ins erfrischend kühle Flusswasser. Langsam ließ sie sich nach hinten ins Gras sinken, den Blick auf die Sterne gerichtet. Ihre Gedanken schweiften zu Daniel, wie so oft. Sanft lächelte sie und die Gedanken an ihn ließen ihre eisblauen Augen vor Leidenschaft und Liebe auffunkeln.
Dennoch, nach kurzer Zeit waren ihre Gesichtszüge an diesen Abend wieder ernst, nachdenklich und auch mit einer Spur Traurigkeit belegt.


"Ich muss meinen ganzen Mut aufbringen und ihm sagen...wer ich wirklich bin...auch wenn es vielleicht das Ende bedeutet. Das Ende einer Liebe die noch nicht einmal richtig begonnen hat."

Sie lächelte gequält. Zu gerne wünschte sie es sich anders. Aber es schien als hätte er viel zu tun und dies ausserhalb der Stadt. Ein leichtes Gefühl des Misstrauens und der Angst machte sich in ihr breit.

"Zu gerne würde ich wissen was er so treibt wenn er tagelang nicht auffindbar ist... . Nicht auffindbar, daß war auch derzeit Nerian. Wahrscheinlich hat er nun noch mehr zu tun mit seinem neuen Amt als Priester. Vielleicht ist es auch gut so, er schien schon misstrauisch genug. Und in die Augen kann ich ihm eh nicht blicken... . Kann ich das überhaupt nochmal mit ruhigem Gewissen?"

Eine kalte Brise umspielte ihren Schleier, so das ihr ein Schauer über den Rücken lief. Sie zog die Füsse aus dem Wasser und richtete sich auf um sich in den Schneidersitz zu setzen. Sie atmete tief durch und nickte sich ermutigend zu.

"Es ist an der Zeit Daniel die Wahrheit zu sagen. Auch wenn es schwer ist, aber ich bin es ihm schuldig."

Posted: Mon Jul 31, 2006 2:46 am
by Nedym Myskira
Wie lange wuerde sie noch mit ihm spielen wollen. Er wusste langsam dass er sie mehr als mochte. Er wusste sie spielte nur mit ihm. Sie wuerde seine Lippen womoeglich kaum naeher als an ihre Stirn unter dem Schleier lassen. Claude war nciht grade ein Frauenheld. Er hielt sich selbst fuer sehr haesslich aufgrund seiner verschiedenfarbigen Augen. Sie fand seine Augen faszinierend. Jedoch meinte sie das auch, oder gehoerte das zum Spiel? Und schon fing es an. SIe hatte recht das Spiel hat schon lange begonnen und er war auf dem Wege ihr zu verfallen. Er war ihr ein leichtes Opfer weil er mit seiner unerfahrenen Art auf dem Gebiet Frauen und seinem Drang sich zu beweisen in jede Falle der Verfeuhrung hineintappte..

Er wollte zeigen das auch er charme hatte obwohl seine andere Seite in ihm fuehlte das er den nicht hat. Doch er war der zukuenftige Koenig der Diebe und musste sich aufspielen. Interressant sein. Und man sollte ihn begehren. DOch mit den Versuchen dies fuer sie zu sein, tappte er mehr dorthin sie zu begehren und den Verstand zu verliern so wie sie es bei vielen anderen getan hat. Er musste mehr von Meriel lernen. Doch wuerde sie ihm helfen? ER war verwirrt und warf dann die Gedanken weg um aus spass in ein paar Taschen zu greifen, und deren Inhalt, was es auch war wegzuschmeissen.
"Reine Uebungsache, Claude, Reine Uebung."

Posted: Mon Jul 31, 2006 7:24 am
by Chiara
Das Spielchen hatte begonnen. Es war kein schweres ihn dahin zubringen. Sie spürte bei jedem Treffen seine sehnsüchtigen Blicke auf ihrer
Haut, drum war nun wohl der Zeitpunkt ihm einen kleinen Teil von dem zu zeigen was sie beherrschte. Die Ungeduld sprach aus seinen Augen und
innerlich bekicherte sie sich darüber. Ja, es bereitete ihr großes Vergnügen ihn dabei in der Hand zu haben. So wie er sie mit anderen Dingen
in der Hand hatte.
Nie würde sie es wollen das seine Lippen die ihren berühren, denn diese gehörten nur Einem...wie auch der Rest von ihr. Dennoch hatte sie
ihren Spaß, welchen man ihr auch unschwer ansah.
Er versuchte sie zu verunsichern, indem er ihr recht nahe kam. Stirn an Stirn, Nasenspitze an Nasenspitze. Aber es blieb kalt. Keine Leidenschaft
kam in ihr auf, kein Verlangen. Und dennoch war es unter der Ansicht das es ihn bald wild machte ihr so nahe zu sein und doch nicht weiter zu kommen, prickelnd. Aber es verunsicherte sie nicht. Sie besaß Kontrolle über sich, aber dadurch das sie keine Gefühle hegte, musste sie sich nicht zusammenreißen. Dennoch musste er noch lernen wie man eine Frau verunsichert...aber er ist ja noch jung, er hat also viel Zeit zum lernen.


Es war bisher nur einer im Stande sie zu verunsichern und dieser war kein geringerer als Daniel, allein seine Augen ließen sie weiche
Knie bekommen. Bei ihm hatte sie selten die Kontrolle und das...verunsicherte sie. Ja, bei ihm wurde sie schwach. So wie er es bei ihr
wurde und sie wusste das niemand imstande war diesen Platz einzunehmen. Weder bei ihm noch bei ihr. Dennoch bereitete sie sich langsam darauf
vor wieder die Oberhand zu gewinnen, sobald es zu einem der 'seltenen' Treffen kam. Schwach zu sein bedeutet verletzlich zu werden. Und in
den vergangenen Jahren wurde sie oft genug verletzt.

Posted: Mon Jul 31, 2006 5:00 pm
by Chiara
Die schwarze Seide glitt ihr sanft durch die Finger, der Gedanke daran das dieser sich wie eine zweite Haut über ihren Körper legen würde, gefiel ihr. "Schwarz" sie seufzte kurz. "Diese Farbe scheint mich ausgewählt zu haben."
Immer öfter legte sie die Seiten an den Tag die nicht mit der Chiara vergleichbar sind, die ein jeder kannte.
Sie hoffte nur das sie Nerian nun kein Gefühl der Zuneigung oder des Hoffens gegeben hatte, als sie sich für den Stoff revanchierte. Ein kleiner Kuss...auf die Wange...ja, vielleicht war das drumherum etwas zu dick aufgetragen.
Sie schüttelte grinsend den Kopf, als sie daran dachte wie regungslos er da saß.
Das Grinsen wich ihr aber nach kurzer Zeit schon aus dem Gesicht, als sie an Daniel dachte.
"Ich habe noch immer nicht mit ihm geredet und dabei wäre die Zeit wohl gerade recht. Vielleicht sollte ich ihm eine Taube schicken, mit einer Wegbeschreibung, an diesen Ort hier, meine kleine Zuflucht."

Posted: Mon Jul 31, 2006 11:49 pm
by Nerian Finera
"Seltsam" Die perfekte Beschreibung für den heutigen Tag, in einem Wort gefunden. Angefangen bei Chiara, die sich mehr als seltsam verhielt (obgleich in einer Art, die Nerian gewissermaßen stark zusagte) bishin zu drei Vergiftungsopfern um die sich Nerian kümmern musste.

"Was für ein Tag...! Chiara...ganz sicher bin ich mir noch immer nicht, was in ihr vorgeht.
Ach...du hast doch bereits alles offenbart...solltest so gesehen doch zufrieden sein.
Ohja...wunderbar, dass sie mir plötzlich auf eine Weise näher kommt, die beinahe mein ganzes Bild von ihr zerschlägt.
Vielleicht ist sie ja doch kälter, als du tatsächlich sehen wolltest.
Kälter? Hm...ja...vielleicht...nein...das ist genau das richtige Wort, wenn ich so darüber nachdenke.
Erinnerst du dich...als du sie kennenlerntest...und sie ein wenig von sich erzählte...diese schamlose beinahe schon skrupellose Kälte
Ja...aber was sollte ich nun tun? Soll sie deswegen wegsperren lassen...?
Ach...Unsinn...aber sie darauf ansprechen vielleicht
Um ehrlich zu sein...vom Sprechen habe ich bereits genug, wenn ich daran denke, dass sie so oder so schweigen wird, wie ein Grab."

Nerian rückte sich ein wenig zurecht im Stuhl, sodass er eine gemütlichere Position genießen durfte. Auf der Tischplatte lagen einige Lagen Pergament, übereinander gestapelt und zusammengebunden: Das Priesterbuch, an dem Nerian seit einiger Zeit schon arbeitete. Seine Augen musterten kurz die Seite

"Jaja...als Priester hat man's nicht leicht..."
Und trotzdem würdest du das nie im Leben aufgeben..."

Nerian schmunzelte

"Mag wohl sein...ja"

Posted: Tue Aug 01, 2006 10:43 am
by Chiara
"Gemeinsam, Chiara...gemeinsam" mit seiner sanften und ruhigen Stimme hauchte er ihr die Worte ins Ohr und sie wollten nicht ausklingen. Zu nichts war sie fähig obwohl sie Daniel überglücklich um den Hals hätte fallen können. Allein der ruhige Ort an dem sie sich befanden, wirkte einladend um Gefühlen und Gesten freien Lauf zu lassen. Aber das einzige was sie über die Lippen brachte war ihr tiefster Dank.
Er hatte das Angebot bekommen jederzeit zu gehen sollte er sich in ihr getäuscht haben. Jeder Satz kam schwerlich über ihre Lippen, aus Angst davor das er tatsächlich aufsteht und sie allein lässt. Es würde wieder jemand dahingehen der einen festen Platz in ihrem Herzen hatte, schlimmer noch, jemanden den sie liebte, aus tiefster Seele. Jemanden dem sie nie schaden würde, geschweige denn ihn enttäuschen. Aber zu ihrer Verwunderung blieb er ganz nah bei ihr sitzen, spendete ihr Wärme und ließ die Worte die auf ihn niederprasselten auf sich wirken, in aller Ruhe. Anders als bei Nerian.
Er brachte Verständniss auf für das was sie tat, es hämmerte ihm nicht die ganze Zeit im Kopf herum 'Das' sie Menschenleben auf dem Gewissen hatte, nein, er war tiefgründiger und er fixierte sich auf das 'Warum'.
Nun kannten sie sich Beide ein Stück weit mehr, das gegenseitige Vetrauen schwellte an und es tat gut. Sie würde von nun an besser mit der Sehnsucht umgehen können, wenn er wieder einmal tagelang nicht in der Stadt war. Sie wusste nun was ihn dazu brachte durch die Lande zu ziehen und sie beschmunzelte sich darüber. Für das was Daniel tut, würde sie ihm nie den Rücken kehren. Zumal sie kurz davor ist, ähnliche Schritte zu gehen. Aber das wusste er noch nicht und genau das war es was sie nicht glücklich stimmen konnte in dem Moment, als er ihr die leisen Worte zuhauchte. Claude bestand auf Verschwiegenheit. Aber wie lange konnte sie das noch durchstehen?

Posted: Tue Aug 01, 2006 1:12 pm
by Nerian Finera
Kurzerhand übergab sich Nerian in den nächstgelegenen Busch. Er war bereits auf dem Rückweg zur Burg, aber der Fall seines letzten Patienten hatte ihn mehr mitgenommen, als viele andere zuvor, so sehr, dass selbst sein Körper nicht mehr damit umgehen konnte und zwangsläufig seinen Magen entleerte. Ein Goblin mit einer schweren Verletzung am Schädel, die wohl den Tod bedeuten wird, obgleich Nerian keine Methode ausgelassen hatte, eine effektive Heilung herbeizuführen.
Am liebsten hätte er sich nun den nächsten Galgen geschnappt und sich darauf erhängt. Tage wie diese erinnerten ihn immer daran, wie man sein Leben doch manchmal verabscheuen kann.
Was er in diesem Moment gebraucht hätte, wäre ein offenes Ohr und ein warmes, freundliches Lächeln gewesen und vielleicht einige aufmunternde Worte, die den Schmerz über sein Versagen ein wenig gelindert hätten.
Aber wer kam da in Frage? Vielleicht Chiara?

"Sie hat bestimmt andere Sorgen, als einen niedergeschlagenen Freund, der sich wieder mal im Selbstmitleid ertränkt... Die hat sie in letzter Zeit wohl immer."


Nerian seufzte tief, als er sich über den Weg dahin schleppte

"Sie kümmert sich bestimmt um...Daniel" Jedes Mal löste es Schmerz aus, wenn Nerian sich an diesen Namen erinnerte, sowie auch dieses Mal
"Ja...der so gerne in der Gegend rumstreunt, wenn er gebraucht wird. Nun hör' schon auf! Das letzte was du jetzt brauchst, ist dich auch noch gegen jemanden aufzuhetzen. Ich weiß ja...ich weiß...aber langsam frage ich mich, was ich hier überhaupt noch tue. Den ganzen Tag versorge ich Patienten, die dank meiner fehlenden Fähigkeiten wahrscheinlich sterben.
Immerhin hast du gestern 3 Vergiftungsopfer geheilt. Soweit würde ich das schon als Leistung erachten. Zufrieden werde ich wohl nie damit sein.
Ich hatte gehofft, als Priester endlich etwas unternehmen zu können...stattdessen entfernen sich meine Freunde von mir und ich sehe den halben Tag den Menschen beim Sterben zu.
Aber es war deine Entscheidung und dein Traum. ...Der es immer noch ist, aber es ist eben schwierig. Schatten kann nur durch Licht existieren, das sagtest du selbst...
Ja...ich und meine Weisheiten..."

Posted: Tue Aug 01, 2006 9:35 pm
by Furacur
Welch ein Abend es doch war. Die gewechselten Worte würden unter der Stille des Kirschbaumes am Flussufer verbleiben und nur Chiara und Furacur im Gedächtnis bleiben. Sie hatten sich viel erzählt -- die Wahrheiten. Über ihre Vergangenheiten, über sich selbst.
Sie erzählte ihm von den Taten in ihrer Jugend. Ein schweres, ein grausames Los hatte sie zu tragen.


"chiara, solche dunklen zeiten, die du durchleben musstest -- in solchen zeiten sind wir zu den uns fremdesten dingen fähig"

Er verstand, weshalb sie so gehandelt hatte -- weshalb sie so handeln musste. Er merkte nur alt zu deutlich, wie schwer es ihr fiel über diese Zeiten und das Geschehene zu sprechen. Doch würde er weiter zu ihr stehen. Nun, mehr denn je -- es Verband sie nun das Wissen um ihre beiderseitigen Schwächen, Ängste -- Schuld.

Posted: Tue Aug 01, 2006 11:55 pm
by Nedym Myskira
Claude hatte sich fuer einen unmoeglichen Coupentschieden. Ein Coup so aussichtslos, das er ihn am liebsten aufgeben wuerde. Er war sicher dass er scheitern wuerde und doch wuerde er weitermachen bis es ihn umbringt. Er hatte sie beide beobachtet von dem Dach der Taverne konnte er sie sehn. MIt seinen an die Dunkelheit gewoehnten Augen konnte er das leuchten in ihren Augen sehn als sie mit Daniel sprach. Meriel sagte ihm sie koennte ihm nicht garantieren dass ihr Unterricht in der Verfuehrung was bringen wuerde da sie Maenner verfuehrt aber nicht Frauen. Darraus schloss er dass sie ihm bei Maennern eine Garantie geben koennte und sein Plan sponn sich weiter. Doch erst wuerde er den Coup weiter allein durchziehn. Er wollte nichts ueber sie wissen, verlangte nichts ausser ihrer liebe. Er hielt das fuer kostenguenstig und doch wuerde es wohl viel aufbringen einen haesslichen Raben zu lieben. Ihn interressierte nicht wer sie war den er wusste wer sie ist. Ihn interressierte nicht was sie werden wollte den er mochte was sie schon war.