Cold Nights and Dark Forests
Posted: Mon Oct 24, 2005 9:59 pm
englisch version below
Spät war schon die Stunde, als die letzten Lichter in den Häusern Varshikars gelöscht wurden. Veric schnitze lustlos an einem kleinen Stück Holz herum, seine Aufmerksamkeit hatte er dem Himmel zugewandt. In kalten, klaren Nächten funkelten die Sterne besonders hell und er musste unweigerlich lächeln, als er sie beobachtete. Doch dann überkahm ihn ein kalter Schauer. Ein kurzer Windstoß, der unter seine Kleidung kroch und ihm eine Gänsehaut verschaffte. Er musste an seine Vergangenheit denken. Er fröstelte und sein Lächeln verging.
Die Götter sind grausam. Sie geben uns das Leben, um es uns am Ende wieder zu nehmen.
Er verstaute sein Schnitzmesser wieder und warf das Stück Holz bei Seite. Dabei verwarf er auch seine Gedanken wieder. Er wollte die Götter nicht anzweifeln. Das hatte er schon zu oft getan.
Trotz der Kälte entschloss er sich zu einem Spaziergang, um auf andere Gedanken zu kommen. Südwerts verließ er Varshikar. Ihm gefiel das Land hoch im Norden, dort war es bedeutend ruhiger als im Umkreis um Trolls Bane. Northerot hatte er auf dem Wegweiser unter der neuen Aufschrift lesen können. Von der Vergangenheit dieses Landes wusste er nichts.
Mit erstaunlicher Leere im Kopf ging er seines Weges und so empfand er den Weg zum Wald als sehr lang. Hier sägte er manchmal ein paar Äste von den Bäumen und übte sich im Schnitzen. Der Wald hatte etwas magisches in der Nacht. Im Rücken die Wüste, erhellt vom Licht des Mondes, war der Waldrand doch eine dunkle Barriere, die einen schrecklichen Ort abzugrenzen schien. Doch schrecklich war der Ort gewiss nicht, nur dunkel und still. Genau das brauchte Veric jetzt, eine ruhige Umgebung, um seine innere Unruhe auszugleichen. Hier und dort trat er auf einen Ast am Boden, der unter seinem Gewicht mit einem leisen Krachen zerbrach. Sonst war da nichts, bis auf einen schwachen Schimmer, den er zwischen ein paar Bäumen erspähen konnte.
Die Banditen hatten dort ihr Lager. Das Feuer war noch nicht gelöscht. Manchmal begegnete er ein paar von ihnen beim Holzfällen. Er zog es dann vor, die Beine in die Hand zu nehmen. Jetzt erschienen auch sie friedlich. Sie waren lediglich Schattengestalten, Umrisse, die sich zwischen den Bäumen hin und her bewegten. Eine ungewöhnliche Neugierde überkam ihn und er schlich sich noch etwas weiter an das Lager heran. Gewiss blieb er in einer sicheren Entfernung, doch konnte er nun einen einzelnen Mann erspähen, der etwas abseits des Lagers an einem Baum saß. Es musste eine Nachtwache sein. Veric stellte sich die Frage, ob diese Banditen nichts fürchteten. Sie waren in der Regel die Räuber, die gefürchtet wurden, doch konnten auch sie ihre Meister finden. Ein Raubtier könnte das Leben der Nachtwache leicht beenden. Ein weiterer Schurke mag die Wache sogar ausschalten können, ohne, dass die anderen etwas davon mitbekämen.
Veric verharrte noch etwas in seiner Position, da es ihm allerdings immer kälter wurde, kehrte er dem Wald wieder den Rücken zu und begab sich zurück nach Varshikar. Der Gang hatte ihm gut getan und nur der Mond und die Sterne waren seine Zeugen gewesen.
It was late when the last lights of Varshikar were cleared. Veric carved on some piece of wood spiritlessly . His attention was turned on the sky. In cold, clear nights the starts twinkled extra bright and he had to smile as watching them. However, a cold frisson came over him. A short wind gust, crawling under his clothes and bringing him a goose skin. He had to think of his past. He shivered and his smile disappeared.
The gods are cruel. They give us life to take it away from us in the end.
He stowaged his carving knife and threw the piece of wood away. Doing this, he also abolished his thoughts. He didn't want to blame the gods. He had done that far too often. Despite the cold he decided to do a promenade to clear his mind. He left Varshikar in south direction. He liked that country in the north, it was much more quiet and calm than the places around Trolls Bane were. He had read Northerot on the sign unter the new lines. He didn't know about the past of that place.
With an amazing blankness on his head he went his way and felt it very long. He sometimes collected some wood here to practise his carving. The forest had something magical at night. The desert was lit up by the moon but the border of the wood looked like a dark barrier which confined something horrible. The wood was not horrible, just dark and quiet. Exactly that did Veric need now, a calm place to allay his chaotic mind. Sometimes he stepped on some branches which cracked under his wight. There was nothing else, just the feeble light between some trees.
It was a camp of the bandits. They did not clear their fire yet. Sometimes he met some of them when collecting wood, he prefered to run in such situations. They appeared very calm now, too. Only shadows, contours moving between the trees. A strange curiosity came over him and he moved a bit more close. He was able to see one man sitting at a tree alone. It had to be a vigil. Did those bandits fear nothing? Normally they were the oney being feared, but they may find theirs master, too. A beast of prey may end the life of that vigil easyly. Another rogue may even kill him without letting the others know.
Veric stayed a few moments in that position but decided to go back then, since it became colder and colder. He left the forest again and went back to Varshikar. The promenade had done good and only the moon and the stars had been his witnesses.
Spät war schon die Stunde, als die letzten Lichter in den Häusern Varshikars gelöscht wurden. Veric schnitze lustlos an einem kleinen Stück Holz herum, seine Aufmerksamkeit hatte er dem Himmel zugewandt. In kalten, klaren Nächten funkelten die Sterne besonders hell und er musste unweigerlich lächeln, als er sie beobachtete. Doch dann überkahm ihn ein kalter Schauer. Ein kurzer Windstoß, der unter seine Kleidung kroch und ihm eine Gänsehaut verschaffte. Er musste an seine Vergangenheit denken. Er fröstelte und sein Lächeln verging.
Die Götter sind grausam. Sie geben uns das Leben, um es uns am Ende wieder zu nehmen.
Er verstaute sein Schnitzmesser wieder und warf das Stück Holz bei Seite. Dabei verwarf er auch seine Gedanken wieder. Er wollte die Götter nicht anzweifeln. Das hatte er schon zu oft getan.
Trotz der Kälte entschloss er sich zu einem Spaziergang, um auf andere Gedanken zu kommen. Südwerts verließ er Varshikar. Ihm gefiel das Land hoch im Norden, dort war es bedeutend ruhiger als im Umkreis um Trolls Bane. Northerot hatte er auf dem Wegweiser unter der neuen Aufschrift lesen können. Von der Vergangenheit dieses Landes wusste er nichts.
Mit erstaunlicher Leere im Kopf ging er seines Weges und so empfand er den Weg zum Wald als sehr lang. Hier sägte er manchmal ein paar Äste von den Bäumen und übte sich im Schnitzen. Der Wald hatte etwas magisches in der Nacht. Im Rücken die Wüste, erhellt vom Licht des Mondes, war der Waldrand doch eine dunkle Barriere, die einen schrecklichen Ort abzugrenzen schien. Doch schrecklich war der Ort gewiss nicht, nur dunkel und still. Genau das brauchte Veric jetzt, eine ruhige Umgebung, um seine innere Unruhe auszugleichen. Hier und dort trat er auf einen Ast am Boden, der unter seinem Gewicht mit einem leisen Krachen zerbrach. Sonst war da nichts, bis auf einen schwachen Schimmer, den er zwischen ein paar Bäumen erspähen konnte.
Die Banditen hatten dort ihr Lager. Das Feuer war noch nicht gelöscht. Manchmal begegnete er ein paar von ihnen beim Holzfällen. Er zog es dann vor, die Beine in die Hand zu nehmen. Jetzt erschienen auch sie friedlich. Sie waren lediglich Schattengestalten, Umrisse, die sich zwischen den Bäumen hin und her bewegten. Eine ungewöhnliche Neugierde überkam ihn und er schlich sich noch etwas weiter an das Lager heran. Gewiss blieb er in einer sicheren Entfernung, doch konnte er nun einen einzelnen Mann erspähen, der etwas abseits des Lagers an einem Baum saß. Es musste eine Nachtwache sein. Veric stellte sich die Frage, ob diese Banditen nichts fürchteten. Sie waren in der Regel die Räuber, die gefürchtet wurden, doch konnten auch sie ihre Meister finden. Ein Raubtier könnte das Leben der Nachtwache leicht beenden. Ein weiterer Schurke mag die Wache sogar ausschalten können, ohne, dass die anderen etwas davon mitbekämen.
Veric verharrte noch etwas in seiner Position, da es ihm allerdings immer kälter wurde, kehrte er dem Wald wieder den Rücken zu und begab sich zurück nach Varshikar. Der Gang hatte ihm gut getan und nur der Mond und die Sterne waren seine Zeugen gewesen.
It was late when the last lights of Varshikar were cleared. Veric carved on some piece of wood spiritlessly . His attention was turned on the sky. In cold, clear nights the starts twinkled extra bright and he had to smile as watching them. However, a cold frisson came over him. A short wind gust, crawling under his clothes and bringing him a goose skin. He had to think of his past. He shivered and his smile disappeared.
The gods are cruel. They give us life to take it away from us in the end.
He stowaged his carving knife and threw the piece of wood away. Doing this, he also abolished his thoughts. He didn't want to blame the gods. He had done that far too often. Despite the cold he decided to do a promenade to clear his mind. He left Varshikar in south direction. He liked that country in the north, it was much more quiet and calm than the places around Trolls Bane were. He had read Northerot on the sign unter the new lines. He didn't know about the past of that place.
With an amazing blankness on his head he went his way and felt it very long. He sometimes collected some wood here to practise his carving. The forest had something magical at night. The desert was lit up by the moon but the border of the wood looked like a dark barrier which confined something horrible. The wood was not horrible, just dark and quiet. Exactly that did Veric need now, a calm place to allay his chaotic mind. Sometimes he stepped on some branches which cracked under his wight. There was nothing else, just the feeble light between some trees.
It was a camp of the bandits. They did not clear their fire yet. Sometimes he met some of them when collecting wood, he prefered to run in such situations. They appeared very calm now, too. Only shadows, contours moving between the trees. A strange curiosity came over him and he moved a bit more close. He was able to see one man sitting at a tree alone. It had to be a vigil. Did those bandits fear nothing? Normally they were the oney being feared, but they may find theirs master, too. A beast of prey may end the life of that vigil easyly. Another rogue may even kill him without letting the others know.
Veric stayed a few moments in that position but decided to go back then, since it became colder and colder. He left the forest again and went back to Varshikar. The promenade had done good and only the moon and the stars had been his witnesses.