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Früh am Nachmittag betrat Josefine die Stadt Trolls Bane, welche schon lange zu ihrem zuhause geworden war. Sie schlenderte durch die Straßen und beobachtete die Menschen um sie herum interessiert. Viele schienen es in den letzten Tagen zu seinen und eine ungewöhnlich Unruhe lag in der Luft.

Sie betrat die Bibliothek um etwas Ruhe zu bekommen und setzte sich an einen der kleinen Tische, kurz nachdem sie ein Buch aus dem Regal gezogen hatte. Sie schug es auf und schaut auf die Seiten, welche gefüllt waren mit unendlichen Reihen von Buchstaben. Zum lesen hatte sie an diesem Tag keine Lust, doch so war wenigstens sicher gestellt das sie keiner anspricht.

"Grüßt Euch ehrenwerte Josefine, wie geht es Euch an diesem schönen Tag? Seid ihr wieder auf der Suche nach alten Geschichten?" erklang eine melodische Stimme neben ihr. Sie schaute perplex auf und erblickte das Gesicht von dem neuen Bibliothekar, Eltareon.
Sie schüttelte stumm den Kopf und blickte wieder in das Buch.
"Wenn ich stören darf, werte Dame, seid wann interessiert Euch denn das Druidentum? Ihr habt nie den Eindruck erweckt das ihr dem Studium der Pflanzen sehr viel Beachtung schenkt."
Erst jetzt bemerkte sie das sie wirklich ein Druidenbuch aus dem Regal gegriffen hatte. Sie klappt das Buch wieder zu und gab es Eltareon.

Sie stand auf und schob den Stuhl wieder an den Tisch heran. Selbst in der Bibliothek schien sie heute keine Ruhe finden. Somit verließ sie diese wieder und ging Richtung Shop um zu schauen ob Eliza vielleicht neue Waren in ihrem Sortiment hatte.

Ein junger Mann betritt den Laden und sieht sich aufmerksam um. Er trägt lockere Kleidung, eine Laute umgehängt und hat rotbraune, kurze, zersauste Haare.

Sein scharfer Blick fällt auf Eliza, welche grade einige neue Waren in die Regale einsortiert. Er grinst kurz, nutzt die Gelegenheit und blitzschnell packt er in die Kiste mit den Sachen um ein teures, mit Edelsteinen besetztes Schwert rauszuziehen.
"Danke M'lady", kann er sich nicht verkneifen als Eliza sich umdreht. Während die Echsendame noch verdutzt auf das Schwert blickt, dreht Wolfhelm sich schon um und rennt aus dem Laden heraus.

"DIIIEBSSS! HALTET DEN DIEBSSS!", ertönen Elizas Rufe aus dem Laden.

Kaum ertönen die Schreie aus dem Shop entfährt Josefine schon unwillkürlich ein schwerer Seufzer "Nicht schon wieder." denkt sie bei sich während sie schon anfängt ihre Schritte zu beschleunigen.

Ein paar Männer sind auf dem kleinen Platz vor Eliza's Shop versammelt und schauen sich nur fragend an.
"Was ist los? Wo ist er hin? fragt sie den Mann der ihr am nächsten steht. Der zuckt allerdings nur die Schultern. "Tölpel! Hast du denn keine Augen im Kopf?!" entfährt es Josefine. Der Mann stammelt nur etwas unverständliches vor sich hin und wendet sich wieder seinem Handwerk zu.

"Hat denn irgendwer gesehen wo der Dieb hin ist?" fragt Josefine ein weiteres Mal, etwas lauter. Einige der Männer drehen sich zu ihr um und schauen sie ungläubig an.

Kopfschüttelt geht sie weiter und betritt kurz danach Eliza's Shop.
"Wie geht es dir Eliza? Hat er dir etwas getan?"
Die schüttelt nur den Kopf "Erss hatss nurss dass Sschwert genommenss und issst gesslaufen.
"Weißt du denn wer es war?"
"Neinss, niess gessehen. Warss jungess Menssch."
"Hmm, gut.

Mit diesen Worten verlässt Josefine den Shop wieder und schaut sich noch einmal auf dem Platz um.
"Unglaublich das sich niemand daran zu stören scheint das ein Händler dieser Stadt ausgeraubt wird."

Am Rand des Platzes erblickt sie einen kleinen Jungen und winkt ihn näher.
"Hast du etwas gesehen mein Kleiner?"
"Von dem Dieb? Vielleicht habe ich etwas gesehen, aber meine Gedächtnis ist nicht sehr gut." Mit diesem Satz streckt er die kleine, dreckige Hand aus und schaut sie abwartend an. Sie legt zwei Kupfertaler hinein und schaut den Jungen an. "Es war ein junger Mensch, aber ich weiß nicht mehr genau wo er hingelaufen ist."
"Also gut, wieviel kostet mich denn diese Information?"
Der Junge überlegt kurz, während er die beiden Kupfertaler wegsteckt.
"So 20 Kupfertaler?"
"Ich geb' dir 10."
"In Ordnung meine Dame."
Josefine fingert kurz in ihrer Tasche herum und entnimmt einen kleinen Beutel, klimpernd lässt sie einige Münzen in ihre Hand fallen und zählt davon 10 ab, welche sie anschließend dem kleinen Jungen reicht.
" Er ist da lang gerannt, aber der ist sicher schon weit weg. Glaub nicht das ihr ihn noch einholt." Kichernd dreht sich der Junge um und rennt weg.
Josefine hingegen runzelt die Stirn leicht und läuft langsam in die Richtung in die der Junge gezeigt hat.
"Wahrscheinlich hat der Bursche auch noch Recht...."

Wolfhelm, welcher sich selbst in Sicherheit wiegt, verlangsamt seinen Schritt als er über die Nordbrücke schreitet.
"Haha, das war ja wohl zu einfach." lacht er.

Er wiegt das Schwert unbedacht in seiner Hand und summt eine Melodie, während er noch gut sichtbar die Küste entlang schlendert.

"Entschuldigung. Könntet ihr kurz anhalten?"

Josefine verlangsamt ihr Tempo als sie den Mann vor sich erblickt. "Ob er das wohl ist? Ich sollte vorsichtig sein.

"Entschuldigung, habt ihr einen jungen Mann hier vorbeilaufen sehen?"

Wolfhelm erstarrt als er eine Stimme vernimmt. Ruckartig versteckt er das Schwert hinter seinen Rücken und lächelte verlegen die Dame an.

"Eherm, ja... da lang."
Er deutet in die entgegengesetzte Richtung als er gehen wollte.

Josefine mustert den Mann vor sich. "Seid ihr Euch sicher?"
Sie schaut über ihre Schulter und somit in die Richtung in die er zeigt.
"Ich hoffe doch sehr das Ihr mich nicht anlügt?"

"Ich? Nein? Niemals meine Dame", er versucht ein unschuldiges Lächeln aufzusetzen, aber es endet mehr in einem gespielten Grinsen.

Langsam setzt er einen Schritt zurück.

"Oh dann ist er wohl schon zu weit weg. Aber einen Moment noch. Könntet Ihr mir vielleicht bei etwas helfen?"

Sie streicht sich ein paar Haare aus dem Gesicht und klemmt sie sich hinter die Ohren.

"Ich ... ähm.. kommt ganz drauf an. Ich bin ein wenig in Eile müsst ihr wissen ", räuspert er sich und blickt sie verlegen an.

"eherm.. ja ich denke so. Tut mir außerdentlich leid m'lady.", Er dreht sich langsam um, wobei das Schwer mit den besetzten Edelsteinen für einen Moment zum Vorschein kommt, während er einen schnellen Schritt ansetzt.

"Ein schönes Schwert habt ihr da. Das war sicher nicht billig. Könnt ihr mir sagen wer es geschmiedet hat? Ich bräuchte ein neues, weiß aber welcher Schmied es mir fertigen könnte.

Josefine folgt ihm langsam und beschleunigt ihren Schritt bis sie schließlich mit ihm fast auf einer Höhe ist.

"Dürfte ich es vielleicht einmal in der Hand halten? Es ist nicht leicht einen guten Schmied zu finden in diesen Tagen.

"Ich erm... ich muss wirklich gehn", antwortet er rasch und fängt an zu rennen.

Er prescht in Richtung Wald.

Josefine setzt ihm rasch nach.

"Hey...wartet." ruft sie während sie hinter ihm herläuft.

Sie schlägt ein paar Äste zur Seite die drohen sie zu treffen als sie dem Mann nachsetzt. "Auf was hab ich mich da nur wieder eingelassen. Ich bin zu alt für so was...puh...

"Bleib...stehen...."

Im Augenwinkel nimmt sie ein paar Schatten war, die sich durch den Wald bewegen.

"Junge bleib stehen.....

Wolfhelm rennt unbeirrt weiter und stolpert hier und da über einige Wurzeln. Ohne die Schatten zu bemerken dringt er immer weiter in den Wald als...

... als plötzlich ein Waldtroll hinter ihm und vor Josefine auftaucht. Dieser scheint für einen Moment zu überlegen und gröhlt dann als er auf Josefine losgeht um sie anzugreifen.

Geschockt bleibt Wolfhelm stehn reisst die Augen auf. Starr vor Schreck überlegt er ob er weiterrennen oder ihr helfen soll...

Josefine stößt einen kleinen Schrei aus als sie den Troll vor sich entdeckt. Schnell duckt sie sich unter einem Schlag weg und zieht dabei ihr Schwert.

Sie geht ein paar Schritte zurück und schaut zu dem Troll, welcher auf sie zukommt und zu einem neuem Schlag ansetzt. Wieder weicht sie ihm aus und stellt sich zum Schutz hinter einen Baum um wieder zu atem zu kommen.

"Das ist meine Chance", denkt Wolfhelm und macht einen weiteren Schritt vorwärts, während der Trolls langsam um den Baum herumkommt um Josefine nachzusetzen.

"Verdammter Bockmist", flucht er und dreht nun doch endlich um und hebt das Schwert in seiner Hand.
Mit einem Schrei rennt er auf den Trolls zu und jagt ihm das Schwert in den Rücken.

Der Troll wiederum bäumt sich, gröhlend vor Schmerz, auf und reisst herum. Sein starker Arm trifft mit voller Wucht gegen die Brust von Wolfhelm, welcher durch die Luft geschleudert wird und drei Meter weiter am Waldboden aufprallt.

In dem Moment wo der Troll von Wolfhelm abgelegt wurde, tritt Josefine hinter dem Baum hervor.

Sie wirft einen flüchtigen Blick zu Wolfhelm wie er auf dem Boden liegt, konzentriert sich dann aber wieder auf das Ungetüm.

Sie hebt ihr Schwert und rennt auf den Troll zu um ihm weiter zu schwächen. Sie duckt sich unter einem Arm hindurch und verpasst ihm eine Schnitt bei der Kniekehle, worauf hin der Troll vor Schmerz aufbrüllt und leicht zusammensackt.

Schnell wirbelt Josefine herum und kann geradenoch der Keule des Trolls entgehen welche sie aber doch noch am Arm erwischt. Der harte Treffer lässt sie zurücktaumeln. Sie beißt die Zähne zusammen um nicht aufzuschreien und schaut zu dem Troll.

Gröhlend vor Schmerz bricht der Troll zusammen, immer noch mit dem edelsteinbesetztem Schwert im Rücken.

Wolfhelm jedoch liegt am Boden und scheint sich nicht mehr zu rühren.

Josefine steckt ungeschickt ihr Schwert wieder weg. Sie kreuzt zu dem Troll und zieht das Schwert aus dem Rücken bevor sie zu Wolfhelm geht und sich neben ihn kniet.

"Bist du in Ordnung? Sie legt das Schwert neben sich und betrachtet ihn genauer.

Wolfhelm scheint bewusstlos zu sein. Ein kleines Rinnsal Blut läuft über seine Stirn.

"Was machst du nur für Sachen. flüstert sie leise während sie sich hilfesuchend umschaut, aber alles was sie erblicken kann sind Bäume, Sträucher und ein paar Baumwurzeln welche schon von anderen Pflanzen bedeckt wurden.

Eine ungeheure Stille senkt sich langsam über den Wald. Josefine dreht Wolfhelm langsam um und legt seinen Kopf in ihren Schoß. Sie reißt einen Streifen von ihrem Umhang ab und tupft langsam das Blut von der Stirn.

"Ich sollte Hilfe holen, aber ich kann ihn hier auch nicht alleine lassen. Wer weiß wer oder was hier noch wohnt. Allerdings braucht er dringend Hilfe und tragen kann ich ihn sicher nicht. Wenn ich nur wüsste wie weit wir inden Wald gelaufen sind und wo wir genau sind."

Sie nimmt ein kleines Fläschchen mit einer grünen Flüßigkeit aus ihrer Tasche, öffnet diese und setzt sie langsam an Wolfhelms Mund. Langsam flößt sie ihm die Flüßigkeit ein und achtet darauf das er auch schluckt.

"Das wird dir hoffentlich ein wenig helfen."

Wolfhelm verschluckt sich ein wenig und hustet als er langsam seine Augen öffnet.
Stöhnend lehnt er seinen Kopf ein wenig zur Seite und atmet schwer.
"... Dieses Mistvieh...", hustet her. ".. oh mein Kopf..."

Langsam blickt er auf und sieht tief in die Augen der Frau auf deren Schoß sein Kopf liegt. Plötzlich verstummend sieht er sie an.

Ihre hellbraunen, fast rötlich wirkenden Haare fallen ihr wirr ins Gesicht. Mit einem schon fast spöttisch wirkenden Lächeln schaut sie auf ihn hinab.
"Ja ich glaube das der Kopf wehtut. Ich hoffe es ist nichts ernstes."

Sie nimmt den letzten Schluck aus der Flasche und stellt sie neben sich auf den Boden.
"Und nun, da wir uns schon so nahe sind, darf ich dann auch Euren Namen erfahren?"

"Wolf... Wolfhelm", stottert er als er in ihre Augen blickt. Seine rehbraunen Augen mustern ihr Gesicht und scheinen sich jeden ihrer Gesichtszüge einzuprägen.
Ja, für einen Moment vergisst er sogar den Schmerz welcher in seinem Kopf pocht.
Seine Lippen formen sich zu einem kurzen Lächeln.

"Freut mich sehr, trotz der Umstände..." sagt sie mit einem schmunzeln auf den Lippen.
"Ich bin Josefine, Ritterin der Grauen Rose. Ich hoffe ihr rennt nicht vor jedem weg der sich ein Schwert anschauen will. Aber ich hoffe ihr versteht wenn ich es Eliza wiedergebe."

Ihre Augen wirken noch geradezu jung, nur kleine Falten um sie herum und auf der Stirn verraten das Josefine nicht mehr so jung ist.

"Aber ich muss sagen, Ihr seid recht schnell zu Fuß."

"Was für ein... schöner Name, Josefine", lächelt er. "Und das Schwert.. erm... natürlich nicht... gebt es ihr nur zurück."Leicht verlegen blickt er kurz zur Seite. "Wo sind wir eigentlich...?"

Er will sich grade aufsetzen, als er den Schmerz in seinem Kopf umso stärker wieder wahrnimmt und er stöhnend wieder in ihren Schoß zurück sinkt. "Bei Ronagan... kann mir jemand den Kopf abhacken... dann würds weniger weh tun..."

"Ich dachte Ihr wüsstet wo Ihr hinrennt? Ich weiß nur das wir irgendwo im Nordwald sind. Aber wo genau... ich war zu beschäftigt jemandem hinterher zu laufen als darauf zu achten wo ich mich befinde.

Sie lacht leise als er sich wieder in ihren Schoß zurückfallen lässt. "Du hast einen ziemlichen Schlag abbekommen. Aber den Kopfabschlagen werde ich dir trotzdem nicht. Das wäre zu schade..."

Sie schaut kurz zur Seite, bevor sie sich ihm wieder zuwendet.

Wolfhelm setzt, trotz der Schmerzen ein keckes Grinsen auf.
"Nun... wo ich mich ja nicht vom Fleck rühren kann... und ihr mich wohl hoffentlich nicht alleine lasst... freue mich schon eine Nacht mit so einer wundervollen Frau zu verbringen... und ... naja... es tut mir leid das ich euch... in diese Situation gebracht habe..."

Seine Augen funkeln ein wenig aber trotzdem scheinen sie von Ehrlichkeit zu erzählen.

"Seid ihr verheiratet?", fragt er ungeniert.