Schlüssel 2 / key 2
Posted: Tue Mar 01, 2005 10:58 pm
((English translation below ))
Gwynnether schritt durch die Bäume des Südwaldes und schloss ihren Mantel enger um sich. Immerzu blickte sie sich um und vor ihr erschlossen sich langsam die kalten, dunklen Gemäuer des Gefängnisses und auch konnte sie schon die Schemen der Gestalt entdecken, welche sie aufsuchen wollte.
„Balesh“, rief Gwynnether – nur noch ein paar Schritte von dem Mann entfernt… „seid mir gegrüßt!“
Der Herr mit den bereits ergrauten Haaren blickte langsam zu ihr herüber. Er hatte sich in einen warmen Mantel gehüllt und stand vor dem Eingang des Gefängnisses. Ein Lächeln überkam den alten Kerkermeister. „Lady von Glanwen“, antwortete er mit seiner rauen Stimme, als sie vor ihm stand. „Wie schön euch wieder mal zu sehn.“
„Sagte ich euch nicht bereits schon mal dass ihr mich Gwynnether nennen könnt?“, schmunzelte sie und steckte Balesh eine Weinflasche zu, welcher sich über diese kleine Aufmerksamkeit sichtlich erfreute.
„Oh, Adron schickt euch um mich zu retten. Meine letzte Flasche hatte sich grade dem Ende geneigt“. Er lachte leise. „Aber sagt,… Gwynnether.. wo habt ihr eure Uniform gelassen?“
Balesh entkorkte mühsam die Weinflasche und nahm ein Trinkhorn aus seinem Gürtel…
Noch bevor Gwynnether etwas auf seine Frage antworten konnte sprach er weiter:
„Ich hoffe ihr verrät es nicht dem Hauptmann, dass ich während des Dienstes Wein trinke, aber ich habe nun mal nicht oft die Gelegenheit in so netter Gesellschaft mir einen so edlen Tropfen zu gönnen.“ Er zwinkerte und Gwynnether lachte
„Ihr solltet öfter unter die Leute gehen Balesh.“
„Ach mein Bein wisst ihr…“ Er deutete mit einem Kopfnicken auf sein steifes Bein, während er die nur noch halbvolle Flasche auf den Boden stellte. „Außerdem bin ich die Einsamkeit gewohnt. Aber was ist nun mit eurer Uniform?“
Wortlos reichte er ihr das Trinkhorn. Sie nickte dankend, nahm einen Schluck und reichte ihm das Horn wieder zurück.
„Die ist mir etwas zu eng geworden.“ antwortete Gwynnether nun endlich und strich sich über ihren Bauch.
Die Augen des Kerkermeisters weiteten sich. „Ach sagt bloß! Es ist ein neuer Hauptmann unterwegs?“ Er lachte herzlich. „Na da haben wir ja jeden Grund zu feiern!“
„In der ersten Woche des Bras wird es wohl so weit sein“
„Im Monat Brágons, sieh an, sieh an. Na da werdet ihr wohl ein temperamentvolles Kind zur Welt bringen. Ich gratuliere euch.“
„Gratuliert mir lieber wenn ich es hinter mir habe. Ich habe schon viele Schlachten und Kämpfe hinter mir, aber ich glaube nichts von dem ist vergleichbar mit einer Schwangerschaft.“ Sie lachte und Balesh stimmte in ihr Lachen ein. Er schüttelte schmunzelnd ein wenig den Kopf. Wie schnell doch die Zeit verging…
„Nicht das es mich etwas angehen würde, Gwynnether… aber ich finde ihr lacht wieder viel mehr. So wie man euch eigentlich anfangs kennen lernen durfte. Wisst ihr, … ich arbeite jetzt schon lange hier und wenn mir eines aufgefallen ist, dann ist es die Bitterkeit die oft in den Herzen der Menschen wächst, wenn sie einen Job wie den euren ausführen. Hagen beispielsweise. Ihr erinnert euch an seinen Blick? Genau den selben Ausdruck hattet auch ihr schon öfter als ihr hier vorbei kamt.“
Gwynnether wurde ernst. Sie wusste das er Recht hatte.
„Hagen ja, …“ murmelte der Kerkermeister gedankenversunken weiter. „Ich frage mich wo er bleibt. Ob er jemals wieder einen Fuß auf diese Insel setzen wird. Ich konnte ihn gut leiden, wenn ich auch nie wirklich warm mit ihm geworden bin.“
„Das ist kaum einer“, gab Gwynnether leise zurück während ihr Blick ebenso nachdenklich nach Norden schweifte. „Nun gut, ich werde langsam zurück gehen… aber eines noch“
Sie griff in ihre Tasche und händigte Balesh einen Schlüssel aus. Er hob fragend seine Augenbrauen.
„Wollt ihr ihn nicht behalten? Ich meine für die Zeit nach eurer Schwangerschaft wenn ihr wieder Gardistin seid.“
„Das wird so schnell nicht geschehen, mein Freund.“ Sie lächelte sanft, wenn auch etwas traurig.
Balesh nickte nur und nahm einen weiteren Schluck von seinem Wein. „Danke das ihr mir ein wenig Gesellschaft geleistet hab und danke nochmals für den Wein“
Gwynnether nickte und klopfte dem Mann kameradschaftlich auf die Schulter.
„Gebt gut auf euch Acht“, rief er ihr nach als sie langsam den Rückweg durch den Wald antrat.
Ein „Auf bald“, tönte noch zurück als ihre Schemen in den Schatten des Waldes verschwanden.
Gwynnether schritt durch die Bäume des Südwaldes und schloss ihren Mantel enger um sich. Immerzu blickte sie sich um und vor ihr erschlossen sich langsam die kalten, dunklen Gemäuer des Gefängnisses und auch konnte sie schon die Schemen der Gestalt entdecken, welche sie aufsuchen wollte.
„Balesh“, rief Gwynnether – nur noch ein paar Schritte von dem Mann entfernt… „seid mir gegrüßt!“
Der Herr mit den bereits ergrauten Haaren blickte langsam zu ihr herüber. Er hatte sich in einen warmen Mantel gehüllt und stand vor dem Eingang des Gefängnisses. Ein Lächeln überkam den alten Kerkermeister. „Lady von Glanwen“, antwortete er mit seiner rauen Stimme, als sie vor ihm stand. „Wie schön euch wieder mal zu sehn.“
„Sagte ich euch nicht bereits schon mal dass ihr mich Gwynnether nennen könnt?“, schmunzelte sie und steckte Balesh eine Weinflasche zu, welcher sich über diese kleine Aufmerksamkeit sichtlich erfreute.
„Oh, Adron schickt euch um mich zu retten. Meine letzte Flasche hatte sich grade dem Ende geneigt“. Er lachte leise. „Aber sagt,… Gwynnether.. wo habt ihr eure Uniform gelassen?“
Balesh entkorkte mühsam die Weinflasche und nahm ein Trinkhorn aus seinem Gürtel…
Noch bevor Gwynnether etwas auf seine Frage antworten konnte sprach er weiter:
„Ich hoffe ihr verrät es nicht dem Hauptmann, dass ich während des Dienstes Wein trinke, aber ich habe nun mal nicht oft die Gelegenheit in so netter Gesellschaft mir einen so edlen Tropfen zu gönnen.“ Er zwinkerte und Gwynnether lachte
„Ihr solltet öfter unter die Leute gehen Balesh.“
„Ach mein Bein wisst ihr…“ Er deutete mit einem Kopfnicken auf sein steifes Bein, während er die nur noch halbvolle Flasche auf den Boden stellte. „Außerdem bin ich die Einsamkeit gewohnt. Aber was ist nun mit eurer Uniform?“
Wortlos reichte er ihr das Trinkhorn. Sie nickte dankend, nahm einen Schluck und reichte ihm das Horn wieder zurück.
„Die ist mir etwas zu eng geworden.“ antwortete Gwynnether nun endlich und strich sich über ihren Bauch.
Die Augen des Kerkermeisters weiteten sich. „Ach sagt bloß! Es ist ein neuer Hauptmann unterwegs?“ Er lachte herzlich. „Na da haben wir ja jeden Grund zu feiern!“
„In der ersten Woche des Bras wird es wohl so weit sein“
„Im Monat Brágons, sieh an, sieh an. Na da werdet ihr wohl ein temperamentvolles Kind zur Welt bringen. Ich gratuliere euch.“
„Gratuliert mir lieber wenn ich es hinter mir habe. Ich habe schon viele Schlachten und Kämpfe hinter mir, aber ich glaube nichts von dem ist vergleichbar mit einer Schwangerschaft.“ Sie lachte und Balesh stimmte in ihr Lachen ein. Er schüttelte schmunzelnd ein wenig den Kopf. Wie schnell doch die Zeit verging…
„Nicht das es mich etwas angehen würde, Gwynnether… aber ich finde ihr lacht wieder viel mehr. So wie man euch eigentlich anfangs kennen lernen durfte. Wisst ihr, … ich arbeite jetzt schon lange hier und wenn mir eines aufgefallen ist, dann ist es die Bitterkeit die oft in den Herzen der Menschen wächst, wenn sie einen Job wie den euren ausführen. Hagen beispielsweise. Ihr erinnert euch an seinen Blick? Genau den selben Ausdruck hattet auch ihr schon öfter als ihr hier vorbei kamt.“
Gwynnether wurde ernst. Sie wusste das er Recht hatte.
„Hagen ja, …“ murmelte der Kerkermeister gedankenversunken weiter. „Ich frage mich wo er bleibt. Ob er jemals wieder einen Fuß auf diese Insel setzen wird. Ich konnte ihn gut leiden, wenn ich auch nie wirklich warm mit ihm geworden bin.“
„Das ist kaum einer“, gab Gwynnether leise zurück während ihr Blick ebenso nachdenklich nach Norden schweifte. „Nun gut, ich werde langsam zurück gehen… aber eines noch“
Sie griff in ihre Tasche und händigte Balesh einen Schlüssel aus. Er hob fragend seine Augenbrauen.
„Wollt ihr ihn nicht behalten? Ich meine für die Zeit nach eurer Schwangerschaft wenn ihr wieder Gardistin seid.“
„Das wird so schnell nicht geschehen, mein Freund.“ Sie lächelte sanft, wenn auch etwas traurig.
Balesh nickte nur und nahm einen weiteren Schluck von seinem Wein. „Danke das ihr mir ein wenig Gesellschaft geleistet hab und danke nochmals für den Wein“
Gwynnether nickte und klopfte dem Mann kameradschaftlich auf die Schulter.
„Gebt gut auf euch Acht“, rief er ihr nach als sie langsam den Rückweg durch den Wald antrat.
Ein „Auf bald“, tönte noch zurück als ihre Schemen in den Schatten des Waldes verschwanden.