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Die Klippe

Posted: Tue Nov 16, 2004 10:34 pm
by Hugo Sommerblume
Nach der (kleinen) Hilfsarbeit auf dem Felde in Greenbriar rannte Hugo eifrig zu seiner Mutter. "Darf ich jetzt spielen gehen, darf ich, darf ich?" fragte er keck und grinste Susanne breit an. "Ja, darfst du, aber renn nicht zuweit von zuhause weg!" antwortete sie und streichelte ihm durch's kurze Haar. Mit geschickten Schritten sprintete Hugo rasch Richtung Norden, zu seinem Lieblingsplatz: Der Klippe von der aus man das Meer so toll beobachten konnte. Der Mann hatte sie ihm gezeigt, dieser Mann mit der tollen Kutte, der sich stets bedeckt hielt und irgendwo im Norden ein Königreich regierte - Jedenfalls sagte dieser Herr immer so. Er war ein richtiger Abenteurer in Hugos Augen: Einer, der mutig gegen jeden Feind anstiess und diesen besiegte. "Genau so will ich auch mal werden", dachte sich Hugo und begrüßte den Herrn im grauen Mantel fröhlich. Dieser jedoch hatte Heute eine finstre Mine aufgelegt und starrte Hugo finster an. Neben ihm stand ein alter Mann, ein Glatzkopf mit schwarzer Robe und vernarbtem Gesicht, sowie eine weißhaarige Alte mit schäbiger Kleidung. "Was hast du denn, Onkel Kurt? Und wer sind die da? Sind das etwa auch Abenteurer?" fragte Hugo erstaunt und ging auf den Mann zu. Plötzlich, mit schnellem Schritt stiess die Gestalt auf Hugo zu und packte ihn bei den Armen. "Heute verschwinden wir hier, Hugo" sagte er grinsend, umklammerte den Jungen um die Taille und stürzte sich mit ihm gemeinsam in die Tiefe des Meeres.

Posted: Tue Nov 16, 2004 10:55 pm
by Trystan Gravstyn
Trystan musste grinsen, als Kurtis mit dem Jungen im Arm die Klippen hinuntersprang. Langsam schaute er nochmal zur Stadt zurück und seufzte leise. Er zog langsam den Dolch, den er so lange für Deirdres Tod aufbewahrt hat aus der Tasche und warf ihn in den Sand neben sich.

"Ich habe meine Saat auf dieser Insel zurückgelassen. Sie wird aufkeimen und dein Wort verbreiten, Mutter. Möge sie dein Werk fortführen!" sprach er zu sich selber und drehte sich wieder zu der tobenden See.

"Ich habe gesprochen" rief er laut in den Wind. Einen kurzen Blick warf er noch zu der Weißhaarigen neben sich.

"Komm man, komm man verschwinden" sprach er kaum hörbar.

Mit einem Satz sprang er hinter den anderen her, nach dem Aufprall in den tosenden Fluten verschwindend.

Er ward nie wieder gesehen.

Posted: Tue Nov 16, 2004 10:57 pm
by Shendaril Sel'veri
Ohne große Worte sprang auch die weißhaarige hinterher, wohlwissend, dass die beiden Herren alles vorbereitet hatten, um sie ohne große Gefahr von dieser Insel wegzubringen. So gefährlich dieser Sturz auch aussehen möge.

Und so sprang sie.