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*schwarze Federn*

Posted: Fri Apr 16, 2004 10:57 am
by Caitlin Fergus

Caitlin saß beim Mühlstein und blickte nachdenklich ins Feuer, während die pechschwarze Rabenkrähe auf ihrer Schulter still die Gegend beäugte.
Die Rabenkrähe hatte letztens eine Bruchlandung vor ihren Füßen gemacht, weil sein Flügel verletzt, und daher nicht mehr imstande war zu fliegen. Caitlin kümmerte sich sofort darum und seit dem saß Ysgar – so hatte sie ihn genannt – ständig auf ihrer Schulter.
Er war überraschend zutraulich. Zumindest zu Caitlin. Ysgar pickte nämlich gerne jeden (vor allem jeden männlichen) der Caitlin zu nahe kam.

Sie griff in ihre Tasche, brach etwas von dem Brot ab was sich darin befand und zerdrückte es leicht in ihrer Hand. Sie reichte Ysgar die Brotkrummen, welcher sie gleich mit Freuden rauspickte. Nachdem er sie alle verschlungen hatte, strich sie ihm sanft über das schwarze Gefieder.
In dem Moment kam ein Mann des Weges. Er musterte Caitlin und den Raben erstaunt, bevor er sie auf Ysgar ansprach.

Er stellte sich als "Dhalsim" vor. Caitlin hatte bereits eine Menge von ihm gehört und schon öfter als einmal wurde sie an ihn verwiesen wenn sie etwas über eine bestimmte Pflanze wissen wollte. Sie gingen gemeinsam in den Laden, damit er sich Ysgars Flügel genauer ansehen konnte.
Caitlin beobachtete ihn interessiert. Dhalsim stellte einen glatten Bruch fest und er nahm ihre Hand um sie die brüchige Stelle fühlen zu lassen. Sie schloss ihre Augen und während sie vorsichtig über die Stelle strich, nahm sie auch verstärkt Dhalsims ruhige Ausstrahlung wahr. Sie fühlte sich fast wohl in seiner Gegenwart und Ysgar schien es auch so zu gehen, denn er saß ruhig auf dem Tisch und ließ sich von ihm anschauen.

...

Posted: Fri Apr 16, 2004 9:24 pm
by Dhalsim
Er ging ein paar Schritte und schaute sich langsam um.
Unter seinen Füßen knackten laut ein paar Äste... aber außer dieser Geräusche seiner eigenen Bewegungen vernahm er keinen einzigen Laut. Der Wald wirkte unwirklich fremd und kalt. Er konnte sich nicht daran erinnern so einen Wald auf der Insel schon mal gesehen zu haben. Wie war er überhaupt hier her gekommen?
Seine Beine trugen ihn fast ohne sein zutun weiter, bis er aprupt vor einem Baum stehn blieb...
Ein lautes "kraaah" ertönte und über ihn saß ein schwarzer Rabe ruhig auf einem Ast. Seine schwarzen Augen sahen ihn durchdringend an ...als...

... Dhalsim wachte auf. Was für ein seltsamer Traum, dachte er und blickte zum Fenster durch das die frühmorgendliche Sonne schien und sanft das Zimmer erhellte. Als er aufstand war der Traum jedoch bereits wieder vergessen und seine Gedanken beschäftigten sich mit den Erledigungen die er heute noch alle zu tätigen hatte.

Es war schon um einiges später als er den Marktplatz betrat und festen Schrittes zum Laden ging… als er plötzlich aus dem Augenwinkel eine Frau am Mühlstein sitzen sah.
Verwundert blieb er stehn. Nicht wegen der Frau… vielmehr wegen dem Raben der auf ihrer Schulter saß und welcher ihn wohl schon seit er in Sichtweite war ruhig beäugte.
Während er den Raben und die Frau so musterte fiel ihm schlagartig sein Traum von letzter Nacht wieder ein. War das Zufall?
Dhalsim kam nicht umher die Frau auf den Raben anzusprechen… und während sie sich freundlich unterhielten, fiel ihm die verblüffende… oder fast erschreckende Ähnlichkeit des Rabens und der Frau auf.
Sie war recht blass und ihr schwarzes Haar glich dem Gefieder ihres kleinen Freundes… und auch hatte sie … von der Weite gesehen… fast die selben schwarzen und durchdringenden Augen.

Er entschloss sich den verletzen Flügel von Ysgar der Rabenkrähe genauer anzuschaun und ging mit Caitlin in den Laden, wo sie Ysgar vorsichtig auf den Tisch niedersetzte.
Dhalsim war erstaunt wie gut sie den provisorischen Verband angelegt hatte, obwohl sie -laut ihrer Aussage- keinerlei Erfahrung darin hatte.
„Naturtalent“, dachte Dhalsim und untersuchte den Flügel des Raben, doch hatte sich da ein Gedanke in seinem Kopf festgesetzt der ihn nicht mehr wirklich loslassen wollte.

Caitlin zeigte viel Interesse in dem was er tat und so ließ er sie - mit seiner Hilfe - den zweiten Verband anlegen.

Sie stellte sich sehr geschickt an und ging auch auf Dhalsim's Tips ein. Immer mehr trieb ihn sein Gedanke und er stellte Caitlin die Frage, die ihm schon die ganze Zeit auf dem Lippen brannte:

" Sagt Caitlin, würde es euch gefallen, mir ab und an behilflich zu sein, zu helfen, Verbände anzulegen und dergleichen?
Manchmal wird es mir zuviel wenn es wieder Kämpfe gab oder sich jemand verletzte beim Arbeiten.
Ihr seid tüchtig und sehr geschickt. Und ihr habt ein gutes Herz, wer Tiere so versorgen kann, wird es auch an anderen Lebewesen tun können."

Caitlin sah ihn erstaunt,aber doch erfreut an und willigte ohne groß zu überlegen ein.
Dhalsim freute sich über ihre Reaktion und seine Gedanken schweiften schon wieder in der Zukunft......