Page 3 of 3
Posted: Tue Jan 08, 2008 11:36 pm
by Sanrin
Sanrin erwiderte den Blick den Menschen schweigend und trat dann einen halben Schritt zur Seite, damit er nicht mehr länger zwischen ihm und Saril, der sich schräg hinter ihn gestellt hatte, stand.
Während er mit ruhiger Hand den Pfeil zurück in den Köcher schob, lies er weder den Menschen, noch seinen Bruder aus den Augen.
Sein Blick war aufmerksam, wie der eines Kriegers, der schon viele Schlachten geschlagen hatte, und jede seiner Bewegungen verriet, dass er mit den fein geschliffenen Elbenschwerter, die an seiner Seite hingen, durchaus umzugehen wußte.
Trotzdem wirkte keine seiner Bewegungen feindlich oder gar agressiv. Er schien einfach nur wachsam und vorsichtig in Gegenwart des fremden Menschen zu sein.
Posted: Wed Jan 09, 2008 10:12 pm
by Saril
Um den Platz, auf welchem die Drei standen, wehte eine laue Sommernachtsbriese. Stille folgte. Sanrin achtete weiter auf jede Bewegung beider und Enwell wartete auf eine Erläuterung. Sie warteten darauf, das Saril endlich erzählt, doch dieser lauschte in die Nacht. Er lauschte nach allem was in der Nähe sich bewegte. Tief atmete er auf als er sich sicher war, das nur die Beiden hier bei ihm waren. Die Gestalt hinter den Bäumen jedoch konnte er nicht hören.
So öffnete er seine Augen und schaute erst zu seinen Bruder und dann zu Enwell. Im fahlen Licht des Mondes würde ein dazukommender schwer erkennen, ob Sarils Augen nun offen oder geschlossen waren.
“Wo Anfala ist?” drang seine gedämpfte Stimme zu den beiden “Als ich sie das letzte Mal sah lag sie auf einem Podest auf den Siranischwestern. Falls du es noch nicht wusstest Enwell, sie war schwanger.” Saril schluckte. Wie weiter? Kurz biss er die Zähne fest zusammen bevor er weiter sprach. “Sie war schwanger Enwell, sie hat vor ihrer Abreise erst erfahren, wer der Vater der Kinder ist und du kennst ihn.” Der Elf schaute mit verengten Augen zu Enwell.
“Ich glaube du hast ein Anrecht es zu erfahren. Anfalas Kinder sind von Kerigan, deinem Bruder.” Schnell hob er die Hand um Enwell daran zu hindern etwas zu sagen. “Lass mich erst zu Ende erzählen. Die Kinder sind also von deinem Bruder. Ich weiß nicht wie sie gezeugt wurden oder ob es ein Plan von ihm war aber ich weiß, dass es Anfala schmerzt. Es schmerzt sie, dass sie einen Fehler gemacht hatte. So schrieb sie mir einen Brief in dem sich mich um das Töten des Kindes bat. Dank ihrer Reise hatte ich genug Zeit über alles nachzudenken. Für mich war es schon von Anfang an klar, dass ich es nicht tun werde. Egal um was sie mich gebeten hat, sie war nicht bei Sinnen vor Schmerz und Verzweiflung. Also habe ich einen Plan erdacht und dank den Fünf hat alles reibungslos geklappt. Nur Guir, ich dachte ihm würde es reichen, dass es ihr Wunsch war und mich in Ruhe lassen aber egal, erst einmal weiter.”
Er schaute noch einmal in die Richtung in welche Guir verschwand. “So konnte ich dank Guir sie nach Vanima bringen und ich fasste den Entschluss, meinen Plan durchzuführen als sie sich wegen der Nachricht um Sharas Tod furchtbar aufregte. So konnte ich ihr ein Betäubungsmittel einflößen und das Beste, ich hatte einen Medico, der es für mich frisch anrührte. Guir hat keinen Verdacht geschöpft, selbst auf der Fahrt auf eine abgelegene Insel. Der Elf der uns überführte, ich wusste, dass er auf mich hören wird und dazu noch verschwiegen ist. Auf den Inseln holte Guir die Kinder mittelt eines Bauchschnittes. Anfala weiß nicht das es zwei sind. Als sie wieder erwachte hat Guir ihr auf mein geheißen erzählt, dass es ein Sohn und eine Totgeburt war.” Er sah zum Boden. “Nun war es ein Leichtes, die Kinder wieder nach Vanima zu bringen. Hier gab ich sie jemandem, der sie zum Festland bringt, wo sie in Sicherheit sind.”
Saril hob wieder den Kopf und schritt auf Enwell zu. Er legte ihm die Hände auf die Schultern. “Bitte Enwell lass Anfala unwissend und auch jeden Anderen. Anfala weiß nicht, dass sie leben und selbst ich werde nicht wissen wo die Kinder sein werden. So werde ich nie schwach werden können und ihr sagen wo sie sind. Die Kinder werden in Sicherheit sein, Anfala wird ruhig schlafen können, da sie denkt es war eine Totgeburt, Guir wird es nicht wagen etwas zu sagen, da er Anfala schützen will und ich werde ihr nie etwas sagen. Um Anfalas Willen. Enwell du musst das für dich behalten und nicht versuchen mich daran zu hindern die Kinder wegzuschaffen.” Flehend sah ihm der Elf in die Augen.
Posted: Thu Jan 10, 2008 9:52 pm
by Enwell van Illdoran
“Ich glaube du hast ein Anrecht es zu erfahren. Anfalas Kinder sind von Kerigan, deinem Bruder.”
Enwell rang um Fassung und hätte ihn die ruhige Aura des Elfen nicht daran gehindert, hätte er wohl in diesem Moment den Verstand verloren. Kerigan, Mörder von Ilaya's Mutter, Mörder von Rhogans Mutter und Enwells einziger Liebe hatte Anfala's Schwangerschaft zu verantworten?
Als Saril fortfuhr wirkte Enwell abwesend als höre er nur mit halber Aufmerksamkeit zu, denn in er erinnerte sich an den Tag als Kerigan in der Burg auftauchte. Der Letzte Tag an dem er Anfala gesehen hatte. Der Blick in ihren Augen und der Schreck in ihrer Stimme als Enwell ihr jenen Mann als seinen Bruder Kerigan vorstellte. All das schoss ihm in diesem Moment durch den Kopf. Er dachte in einem Moment voll Zorn: 'Törichte naive kleine Elfe', doch gleich im nächsten Moment: 'Arme Anfala. Du musst dich Schrecklich gefühlt haben.'
"...Um Anfalas Willen. Enwell du musst das für dich behalten und nicht versuchen mich daran zu hindern die Kinder wegzuschaffen."
Enwell schaute auf und sah Saril ins Gesicht. Seine smaragdgleichen Augen spiegelten den Konflikt seines Gewissens wieder, doch schnell bemerkte Enwell...
Es war wahrscheinlich genau jener Gewissenskonflikt den sowohl Anfala wie auch anschließend Saril durch den Kopf schoß. Dennoch...
Diese Kinder waren in seiner Blutlinie, Neffen oder Nichten, Cousins oder Cousinen seiner eigenen Kinder.
...
"Gut, Saril ich vertraue dir. Ich werde dich nicht behindern und das Schweigen waren.."
'...Für's erste zumindest' fügte er in Gedanken hinzu.
Posted: Fri Jan 11, 2008 7:38 pm
by Saril
„Gut, Saril ich vertraue dir. Ich werde dich nicht behindern und das Schweigen waren.“
Als er das von Enwell hörte viel ihm eine schwere Last von den Schultern. Nun konnte alles seinen geplanten Gang gehen. Nickend zog er die Arme von Enwells Schultern und drehte sich zu Sanrin. Langsam ging er neben den großen Elfen und drehte sich zu Enwell um. “Ich danke dir Enwell.” sagte er mit ruhiger stimme.
Dann drehte er sich um, schaute zu Sanrin hoch und verschwand dann im Dunkeln des Waldes. Schnellen Schrittes ging er an den alten Bäumen entlang. Er fühlte sich erleichtert. Erleichtert wie schon lange nicht mehr. Nun ging er noch einige Zeit durch den Wald. Dann drehte er sich um und wartete.
Er hielt Ausschau nach Sanrin.
Posted: Sat Jan 19, 2008 8:44 pm
by Saril
Als Sanrin nachgekommen war gingen die beiden zum Versteck der Kinder. Dort wurden sie schon sehnsüchtig erwartet. Von diesem Zeitpunkt an kümmerte sich Sanrin um die kleinen während Saril mit Hilfe von Mirandurin die Überfahrt und genügend Proviant besorgte.
Anfala durchstreifte die Wälder weiter auf der suche nach Shara, Enwell zog sich zum nachdenken an den Baum seiner Frau zurück und Guir suchte Anfala. Da diese nicht die Wahrheit kannte mied er von nun an den Kontakt zu Saril. Er verabscheute ihn für den vermeintlichen Mord an den Kindern. Ob er je die Wahrheit erfahren würde wussten nur die Sterne.
Aus Tagen wurden Woche und aus Wochen Monate. Die Jahreszeiten reiten sich aneinander und die beiden Babys gediehen prächtig. Die frische Schafsmilch und die abwechselnde Umsorgung der drei Elfen taten ihnen sehr gut. Bald würden sie die Insel ihrer Geburt verlassen. Nur noch der Winter und der Frühling lagen zwischen dem Tag wo sie die Insel verlassen und dem Jetzt.
Mirandurin hatte sich am Hafen umgehört. Ein Handelschiff würde hier den Winter verbringen und dann im Frühling zum Festland aufbrechen. Er redete lange mit dem Kapitän. So handelte mit einen dicken Geldbeutel von Saril eine Überfahrt ohne viele Fragen aus. Im Frühjahr würde der Kapitän kurz vor Tol Vanima ankern. Dort einige Nahrungsmittel und elfische Handwerksprodukte aufnehmen, sowie einen Vater mit seinen zwei Kindern.