Kommt Zeit, kommt Rat

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Boindil
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Kommt Zeit, kommt Rat

Post by Boindil »

Gedanken verloren blickte Boindil vom Heck der Fähre zurück nach Gobaith.

Es war noch nicht lange her seit das große Schiff abgelegt hatte. In aller Ruhe hatte Boindil seine Waffen und Werkzeuge in seiner Kajüte verstaut und sich dann an Deck begeben.

Wild und unbändig schossen ihm wieder einmal dutzende Gedanken im Kopf umher, nicht zu bändigen und verwirrend.

Dort waren Gedanken an seine Angetraute, an Friedwulfa.
Er sehnte sich so sehr danach ihre Nähe zu spüren doch gab es nur selten Gelegenheiten für die beiden einmal alleine zu sein.

Gedanken an Silberbrand, der Zwergenstadt die er immer noch als Heimat sah auch wenn in den vergangenen Monaten in denen er kein Teil dieser Zwergengemeinschaft war, vieles geschehen war - Ereignisse die ihn und Silberbrand immer weiter voneinander getrennt hatten.

Auch schwirrten seine Gedanken um einen Zwergen - dem Zwerg.
Einst waren die beiden wie zwei Brüder gewesen, man hätte denken können Irmorom hatte beide aus ein und demselben Fels geschaffen - Manron.
Was war nur aus ihm geworden, war es die Macht die er nun innehielt?
Boindil wusste es nicht, es gab wohl höhere, von Irmorom bestimmte, Wege die Manron gehen sollte und die für das Auge Boindils nicht zu erkennen waren.
Immer und immer wieder hatten Boindil Zweifel geplagt, hatte er damals wirklich das richtige getan als er dafür gekämpft hatte das Manron den Thron nach Thorwald bestieg?

Fragen über Fragen häuften sich, so ging es nun schon viel zu lange und Antworten darauf zu finden vermochte Boindil nicht, zumindest nicht allein.

Das Meer war mittlerweile wilder geworden, Halblingshohe Wellen brachem am massiven Rumpf des Schiffes und ein kalter, heftiger Wind peitsche auf das Deck hinab. Boindil hasste es jedesmal diese Strapazen durchstehen zu müssen wenn er eine Reise auf's Festland machte.
Die See war noch nie ein Freund von ihm gewesen und es würde sich auch in Zukunft nie ändern.

Müde trat er über den Gang des wankenden Schiffes in Richtung seiner Kajüte, er brauchte Schlaf. Tiefen und erholsamen Schlaf, aber würde er ihn in dieser Nacht finden?
Vermutlich nicht, auf dem Wasser war sein Schlaf noch nie erholsam gewesen. Die Erschöpfung zerrte an Boindils Körper und Geist, denn auch auf Gobaith hatte er in den letzten Tagen wenig Schlaf gefunden.

Immer wieder stachen ihm die beißenden Strahlen der Sonne ins Gesicht wenn das Schiff zur Seite neigte und das Bullauge seiner Kajüte direkt von den Sonnenstrahlen getroffen wurde.
Wie lange hatte er geschlafen, einige Stunden, vieleicht ein oder zwei? Mehr konnten es auf jeden Fall nicht gewesen sein!

Verärgert brummte er in seinen Bart, eine Woche würde er diese Qualen noch durchhalten müssen ehe er wieder festen Boden unter den Füßen haben würde.
Eine Woche in der er viel Zeit zum überlegen hatte aber wahrscheinlich zuviel.

Als er endlich alle Sinne beisammen hatte nahm er sich einer seiner Taschen zur Hand, es war eine Tasche die Grabbowuk ihm kurz vor der Abreise gegeben hatte. Prallgefüllt mt saftigem Hasenbraten.
Das Gericht war sehr sättigend, das wusste und brauchte er. Sein Körper musste den mangelnden Schlaf ausgleichen und das ging nur mit vollem Magen.
Hastig schlang er Bissen für Bissen hinunter bis letztendlich der ganze Teller leer war, gesittet wie Boindil war ließ er seiner Zunge noch freien Lauf um auch die letzten Reste hinunter zulecken.

Satt und einigermaßen zufrieden kleidete Boindil sich in sein altes Kettenhemd. Alt war noch recht gelinde ausgedrückt, die einzelnen Ringe rosteten, verformten und zerbrachen schon an manchen Stellen, es hatte dringend eine Reparatur nötig. Bis zu seinem Ziel würde es schon halten, da wusste er den es war sein eigenes Werk, doch dann war es dringend an der Zeit ein neues zu schmieden.

Wieder an Deck erfreute er sich an der frischen, klaren Luft die hier herrschte, einzig der leicht salzige Geruch störte ihm. Aber es war immer noch bessere Luft als in den Minen, dort war die Luft stickig und staubig.

Vorsichtig trat er näher an die Reling heran, es war doch immer wieder einiges an Arbeit nötig um sich zu überwinden so nah an dieses grässliche Meer heranzutreten. Leichter Schauder lief seinem Rücken hinab als er, mit klammernden Griff, zu den Fluten hinab sah.
Er hasste das Meer!
Schnell wandte er seinen Blick ab, weit in die Ferne. Mit zusammengekniffnen Augen versuchte er Gobaith auszumachen, doch es war nicht mehr zu erkennen, das Schiff hatte über nacht gut Fahrt gehabt und schon ein großen Stück zurückgelegt.
Das Festland und somit auch das Ziel seiner Reise, rückten also rascher näher als er vermutet hatte.

Etwas erleichtert über diese Erkenntnis trugen ihn seine Füße über den wankenden Holzboden in Richtung Bug. Der Kapitain hatte dort seine Kajüte und er wusste sicherlich genauere Auskünfte zugeben...
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Boindil
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Post by Boindil »

Erleichtert atmete Boindil auf als er von der Rampe des Schiffes aus endlich wieder auf festen Boden trat.
Die Fähre hatte die Hafenstand Kang-Arr erreicht, somit hatte er die schwerste Etappe seiner Reise überstanden. Bis zu seinem letztendlichen Ziel würde er nicht mehr über den Seeweg reisen müssen, diese Erkenntnis rang Boindil ein Grinsen ab.

Es war ein langer und beschwerlicher Weg von Kang-Arr nach Norden zu dem Khadgargebirge, doch würde er auch noch das letzte Stück, zu seinem Clan schaffen.

Eiligen Schrittes bahnte er sich seinen Weg zum Marktplatz der großen Stadt, aus den alten Zeiten noch wusste er das dort regelmäßig Karawanen in Richtung Norden aufbrachen. So würde seine Reise entwas unbeschwerlicher ausfallen - sitzend auf einem der Wagen.

Es lies auch nicht lange auf sich warten bis Boindil eine Gruppe von Händlern fand welche eben diesen Weg nach Norden antreten wollten und welche einen weiteren Leibwächter an ihrer Seite nicht ablehnten. Und da Boindil seinen Schutz auch noch unentgeltlich feilbot, war er erst recht willkommen.

Schon am nächsten Morgen seiner Ankunft brach die Karawane auf.
Es war eine große Truppe wie Boindil feststellen musste, eine von der Größe wie er sie auf Gobaith noch nie gesehen hatte. Einige Dutzend Wagen, beladen mit allerlei Waren aus nahen und fernen Landen. Gut doppelt soviele Esel waren bereitgestellt diese Wagen zu ziehen und nochmal soviele ritten an den Flanken der Wagen mit um auf dem späteren Verlauf der Reise die geschwächten Zugtiere zu entlasten.
Viele fremde Gesichter waren in diesem Gespann unterwegs, es wäre ihm auch recht merkwürdig vorgekommen sollte er jeh eines dieser Gesichter zuvor gesehen haben.

Einige Tage nun schon war die Karawane unterwegs, zur Erleichterung Aller, verlief die Reise ohne große Zwischenfälle und somit blieben ernsthafte Kampfeshandlungen aus. Auch traten in der Ferne schon die ersten Ausläufer des Khadgargebirges in Sicht.
Für Boindil war es nun an der Zeit die Karawane zu verlassen, denn sie schwengte nun nach Westen ein um ihren Weg gen Storms Keep fortzusetzen.

Mit einiger Überzeugungsarbeit und einer Hand voll Silbermünzen gelang es Boindil noch eines der Lasttiere abzukaufen ehe der Zug aus Händlern weiterzog. Beladen mit Boindils Hab und Gut trottete das Maultier neben Boindil dahin, auf dem Wege zum Clan Zweiklinge.

Einen harten Tagesmarsch hatte Boindil hinter sich und er wusste das er am Anbruch des Abends sein Ziel erreichen würde. Zumindest soviel hatte er noch erfahren bevor er seine Reise alleine fortgesetzt hatte.

Immer und immer größer baute sich das Gebirge vor ihm auf und er konnte schon Schemenhaft einige Verteidigungsanlagen die am Berg angebracht waren erkennen. Aber etwas brachte Boindil zum Stutzen.
Die Warnfeuer brannten, hell und hoch schossen die FLammen gen Himmel und verkündeten den Notstand.
So weit wie es sein Körper noch zulies beschleunigte Boindil seine Schritte. Doch es sollte nicht lange anhalten ehe er abermals er Stocken geriet.

Blut.

Blutspuren und mehr oder weniger große Flecke stachen ihm ins Auge, erst waren es nur vereinzelte aber je näher er dem großen Eingangstor der Zwergenfeste kam, desto häufiger wurden diese.

Mittlerweile war er so nah am Tor das er die ersten Zwerge erspähen konnte die davor patroulierten. Bemannte Schießscharten und besetzte Wehrgänge fielen ihm kurze Zeit später ins Auge.
Schon hörte er die ersten Rufe, deren Quelle irgendwo im Gebirge war, vom Wind dahergetragen....
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Boindil
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Post by Boindil »

Für die derzeit herrschenden Verhältnisse wurde Boindil von seinem Clan doch recht herzlich empfangen. Kurz und knapp schilderte man ihm was vorgefallen war um solche Maßnahmen zur Verteidigung durchzuführen.

Ein fremder Clan Orks hatte sich erlaubt die Zwergenfeste des Clans "Zweiklinge" anzugreiffen. Ohne Vorwarnung griffen die Orks von Norden her an. Von die verbittert geführten Schlachten stammten auch die Blutflecken die Boindil kurz zuvor gesehen hatte.
Zu seiner Erleichterung jedoch waren die Verluste der Orks um einiges größer ausgefallen als die der Zwerge, auch wenn jeder einzelne Verlust sehr schmerzte.

Es herrschte nun schon einige Tage Ruhe, zurückgezogen in die tiefen Stollen der Feste warteten die Zwerge auf einen weiteren Ansturm.
Niemand der Zwerge wusste wo sich der Orkstamm momentan aufhielt. Und zu groß war die Angst das doch eine viel größere Streitkraft an Orks irgendwo dort draußen lauerte und auf den richtigen moment zum zuschlagen wartete.

Ohne lange zu überlegen erklärte Boindil sich bereit die umliegenden Gegenden zu erkunden um seinem Clan Gewissheit zu bringen. Eilig stellte er mit dem kommandierenden General der zwergischen Streitkräfte eine kleine Truppe zusammen die ihm auf dieser Mission begleiten sollte.

Nun waren es diese 7 noch recht jungen Zwerge, an deren Spitze Boindil stand, die aufbrachen. Alle wussten es war eingefährliches Unterfangen und sollten sie in einen Hinterhalt geraten würde dies das Ende der gesammten Truppe bedeuten. Doch Boindil wäre nicht er selbst gewesen hätte er nicht noch einen Plan gehabt.

Beinahe schutzlos, nur in Leder und Stoff bekleidet um schneller voran zukommen durchstreiften die 7 die Umgebung. Zur Verteidigung hatten sie Armbrüste, eine Axt und einen leichten Schild zur Hand. Viel Gepäck konnten sie nicht mit sich führen um relativ unauffällig nach den Orks zu suchen.
Es waren erst 3 Tage Marsch vergangen als die Truppe ein verlassenes Lager im Schutze eines Waldes nahe des Gebirges fanden. Hier musste sich der Stamm Orks eingenistet haben, da waren sie sich sicher und auch ließen sich Spuren, welche nur von Orks stammen konnten, finden.

Grob geschätzt lag die ganze Kampfeskraft der Orks noch bei gut 10 Dutzend, doch waren darunter auch Kinder und Frauen. Wie es schien war es nur ein Heimatloser Stamm gewesen, auf der Suche nach Beute und einer Heimat. Welcher aber einsehen musste das es reiner Selbstmord war gegen die Zwergenfeste anzustürmen.

Nach einer Woche kehrte Boindils Truppe endlich zurück. Die Stimmung des Clans hob sich schlagwartig beim überbringen der Nachricht, doch war es noch nicht so weit die Sicherheitsvorkehrungen zu vernachlässigen.

Nun fiel etwas Last von Boindils Schultern, die Sorge um das Wohl seines Clans legte sich beinahe vollständig und wieder rührten die alten Fragen die er sich schon lange stellte wieder auf - Es war an der Zeit Rat zu suchen.

Schon früher hatte ihm der Hohepriester geholfen über den Tod seiner Mutter hinweg zu kommen. Und auch als Boindil einige Jahre später zurückkehrte um Gewissheit über sich selbst zu erlangen stand er Boindil mit Rat und Tat zur Seite.
Innig hoffte Boindil das der Hohepriester ihm auch dieses mal helfen konnte....
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Ob nur einige Wochen oder schon Monate wusste Boindil nicht mehr genau, die Zeit verging wie im Fluge. Auch hatte sich sein Wohlbefinden merklich verbessert, wie erhofft brachten die Gespräche mit dem Hohepriester Licht in die Dunkelheit seiner Gedanken.
Viele seiner Fragen konnte sich Boindil mit Hilfe des Hohepriesters erklären und auch der Rat des weisen Zwerges half ihm sich seiner Last zu entledigen.

Um sich dennoch ein wenig Ablenkung zu verschaffen begann Boindil eine Truppe aus jungen, mutigen Kriegern auszubilden, worunter auch die 6 Zwerge waren welche ihm bei seinem Unterfangen vor einige Zeit begleitet hatten.

Es waren nur gut 2 Dutzend Zwerge die sich geeignet hatten die Ausbildung anzutreten. 2 Dutzend mutiger, entschlossener und ehrhafter Zwerge, wie Boindil selbst einer war, von seinem Schlage.
Schnelle Fortschritte machten sie, das harte Training brachte sie weit voran und Boindil war stolz auf sich und sein Werk. Er wusste das die Ausbildung noch lange nicht abgeschlossen war, auch erklärte er ihnen eins ums andere Mal das sie ihr Leben lang lernten - Der Krieg veränderte sich. Wie auch sie sich verändern würden, ob nun zum guten oder schlechten hin ganz alleine von ihnen ab.

Wieder war Boindil endlose Stunden mit dem Hohepriester zusammen gesessen. Und wieder war das Thema eines von Boindils größte Sorgen.
War er noch ein "echter" Zwerg?
Lebte er nicht schon zu lange an der Oberfläche und hatte ihn der Umgang mit den Oberweltlern zu sehr von Irmorom entfernt?
Diesmal jedoch konnte ihm sein Helfer keine klare Antwort geben, er konnte Boindil nur einen Rat erteilen. Einen Rat welcher sich jedoch später auf Boindils Reise als der wichtigste herausstellte den er jemals erhalten hatte.

So schien nun die Zeit des Aufbruchs gekommen zu sein. Die Rückkehr hatte ihm gut getan und er hatte endlich wieder Kraft gewinnen können.
Einiges an Last war von seinen Schultern gewichen, er hatte eine gute Tat vollbracht dadurch das er seinem Clan half sich zu verteidigen und er spürte unermüdlichen Tatendrang tief in sich aufkeimen.
Doch war es noch nicht Zeit nach Gobaith zurück zu kehren, zurück zu Friedwulfa, zurück nach Silberbrand, zurück zu seinen Freunden.

Friedwulfa war stark, das war einer der Gründe warum er sie erwählt hatte, sie würde auch noch einige Zeit ohne ihn durchstehen.

Nach langer Verabschiedung lies Boindil seinen Clan als abermals hinter sich, nicht für immer doch würde er nicht sobald wiederkehren. Er verließ seinen Mentor, seine Heimat und seine Famile. Doch musste er sich keine Sorgen machen, die Kriegertruppe die er ausgebildet hatte würde den anderen Zwergen alles wichtige lehren.
Nie wieder würde sein Clan einem Angriff schutzlos gegenüber stehen, dank der "Silberklingen"...
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Boindil
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Boindil setzte seinen Weg quer Land ein fort. Sein nächstes Ziel war Goldberg, der Heimatclan seines Onkels EInill Al'Ad Kàzárs und seines Vaters Brendill.

Nicht allzu lange verweilte Boindil in der Feste, er betätigte sich als Schmied und erfuhr mehr über die Vergangenheit der dortigen Zwerge.

Einige Tage nach seiner Ankuft brach er auch sogleich wieder auf. Er heuerte abermals auf einer Fähre an welche ihren Kurs Richtung Gobaith setzte.
Er war auf dem Wege nach Hause...
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