Herbst

General roleplaying - No OOC-posts, please! / Allgemeines Rollenspiel - Bitte keine OOC-Posts!

Moderator: Gamemasters

Rukka
Posts: 9
Joined: Thu Nov 22, 2007 8:35 pm

Post by Rukka »

Eine Orkfrau geht am Schloss vorbei, während sie ein gekochtest Stück Fleisch isst.
User avatar
Rhianna Morgan
Posts: 988
Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
Location: Nordmark

Post by Rhianna Morgan »

Schon als Sira sich verspannte, stellten sich Alans Nackenhaare auf. Beinahe synchron mit ihr drehte wandte er zunächst Kopf, dann Oberkörper, um schließlich das Monster direkt vor ihnen über die Brüstung klettern zu sehen. Zwar schrie er nicht halb so markerschütternd wie Sira, doch entwich auch ihm ein überraschter, warnender Laut, ehe er sich wieder halbwegs unter Kontrolle hatte.
Sein Herz trommelte so stark, dass er meinte es müsse zerspringen, und sein Atem raste förmlich während er sich zu ruhigen, kontrollierten Bewegungen zwang. Wäre Sira nicht da gewesen, hätte er sich niemals so beherrschen können.

Wie mechanisch schob er sich halb vor das Mädchen, obwohl ihm völlig unklar war wie sie beide rechtzeitig zur Dachluke rennen sollten, diese aufstossen, und dann hinter sich schließen. Noch weniger wusste er wozu er sich vor seine Begleiterin stellte. War es ein letzter dummer Akt der Rücksicht auf eine Frau?
Schwachsinnig auf jeden Fall, er hatte keine Waffen und auch keine...

Mit einem Knistern erschien der Geist vor ihm, halb durchsichtig, den Blick auf die Spinne nicht versperrend, aber vernebelnd. Unwillkürlich schob sich Alan noch etwas mehr vor Sira, als habe er auch nur den Schimmer einer Möglichkeit, sie zu schützen. Seine Gedanken überschlugen sich, zu schnell um selber alle Erwägungen voll mitzubekommen, und sein Blick wanderte von dem Geist panisch über den Rest der Brüstung - kamen etwa noch mehr von den Ungeheuern?

Es dauerte einen Moment, ehe er begriff dass der Geist ihm nichts Böses wollte, sondern ihm im Gegenteil gerade das Leben rettete. Verblüfft wechselte er einen Blick mit dem Mädchen, während er die Verbeugung des Wesens zerstreut erwiderte.

Vorbei. Obschon er dies schon einmal heute gedacht hatte, überkam ihn unglaubliche Erleichterung, im selben Moment aber drängte es ihn wieder zu den andern zurückzukehren. So schön der Garten sein mochte, Alan würde viel Zeit brauchen um sich hier jemals wieder entspannen zu können.
User avatar
Lacy Dracu
Posts: 198
Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
Location: Somewhere in Salkamar....
Contact:

Post by Lacy Dracu »

Lacy sah zu Calando und hörte nun erst ruhig zu, doch nicht für lange. Sie hob deutlich eine Braue und trat dann neben Saril. Sie glaubte erst sich verhört zu haben aber dem war offensichtlich nicht so.

Sie bemerkte auch seine Besorgtheit, denn das machte sich auch in ihr breit, ohne dass sie dies nach außen hin zeigte. Ihre Augen zeigten einen Hauch von Zorn der über jene wie ein Windhauch hinweg fegte. Sie schüttelte den Kopf um dies zu vertreiben. Sie blickte kurz zu Saril bevor sie Calando fest in ihren Blick nahm.

„Moment, ihr meint dieser Mann und Sira sind nicht bei euch? Zwei Menschen die sich hier nicht auskennen und es demnach eure Aufgabe war sie hier her zu führen? Was habt ihr gemacht? Seid ihr ohne euch umzublicken einfach nur gerannt, ohne auf einander zu achten?“

Ihre Stimme war ruhig aber sehr ernst und kühl. Sie schüttelte wieder den Kopf und wandte sich von Calando ab, ohne auf eine Antwort zu warten wandte sie sich an Saril.

„Wo können sie sein? Ich kenne mich hier schließlich nicht aus und weiß nicht welche Möglichkeiten es gibt.“
User avatar
Sira Nightshade
Posts: 48
Joined: Wed Sep 19, 2007 2:56 am

Post by Sira Nightshade »

So ruhig die Ausstrahlung des Geistes auch gewesen sein mochte, Sira vermochte sie schon nicht mehr wirklich wahrzunehmen. Ihre Wahrnehmung der Ereignisse war vollkommen verzerrt. Einerseits schienen sie sich zu überschlagen, andererseits schien die Zeit unglaublich langsam zu verrinnen.

Schützend hatte Alan sich vor sie gestellt. Mehr eine Geste, denn dass es wohl irgendetwas genutzt hätte. Sie selbst war indes weiter zurück gewichen, ihr Fuß hatte sich dabei unglücklich im Saum ihres Kleides verhakt und sie damit zu Fall gebracht.

Es ist aus! Das war das letzte, woran sie sich noch bewusst erinnern konnte, ihr letzter klarer Gedanke.

Als der Geist, von blauen Funken umwoben, plötzlich zwischen ihnen und achtbeinigen Monstrum erschienen war, war ihr, als hätte ihr Herz für einen Schlag ausgesetzt. Das war der Moment gewesen, in dem ihr Verstand sich zu weigern begann, die Geschehnisse zu akzeptieren.

Der Teil ihres Bewusstseins, der dies alles noch wahrzunehmen vermochte, war unglaublich dankbar dafür, noch am Leben zu sein. Doch dieser Teil war verschwindend gering und somit machtlos gegen die panische Hysterie, die ihn gefangen hielt und ihren Körper zu lähmen schien. Kaum war der Geist erschienen, war er auch schon wieder verschwunden, so schien es ihr, und zugleich war es, als sei eine Ewigkeit vergangen. Jener klare Teil ihres Verstandes hatte ihm danken wollen, doch ihr Körper verwehrte ihr jedweden Gehorsam, und kaum dass sie sich dessen einen Augenblick lang gewahr wurde, war er auch schon wieder fort.

Nun saß sie da, blass und reglos, die Augen noch immer weit vor Entsetzen, und starrte auf die Stelle, wo Djironnyma eben noch wieder in blauen Funken verschwunden war. Seine Worte hatten ihr Bewusstsein nicht mehr wirklich erreicht. Es schien in weite Ferne gerückt zu sein und alles von dort aus wahrzunehmen, wie ein unbeteiligter Zuschauer, während ihre Gedanken sich im Kreis zu drehen begonnen hatten.

Das ist nicht wahr… Spinnen… ein Alptraum… ja!… Geister… wach auf, Sira!… das kann nicht…wach auf…

Verzweifelt versuchte sie, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen, doch wollte es ihr einfach nicht gelingen. Nichts wollte ihr mehr gelingen.
User avatar
Saril
Posts: 1115
Joined: Sat Nov 11, 2006 1:52 pm
Location: überall
Contact:

Post by Saril »

Saril wirkte die ganze Zeit ruhig, gelassen, nahezu gefasst. Er deutete mit der freien Hand nach oben. “Egal welchen Gang sie genommen haben es geht nur immer weiter nach oben bis” er stockte kurz “bis zum Dachgarten. Calando bringe die Leute aus der Küche zu Gryphius wir Zwei” dabei zu Lacy sehend “werden schauen wie hoch sie gegangen sind. Es gibt über uns drei Türen und wenn nur eine offen steht dann freue dich schon mal auf den Kampf deines Lebens.” Die Ironie schwang deutlich in Sarils Stimme wieder.

Er sah noch einmal kurz zu den anderen zurück und ging dann an Calando vorbei direkt zur Treppe die hinaufführte. Als er am Treppenabsatz angelangt war drangen die gedämpften Worte in der fremden Sprache, welche durch die Stadt wie ein Donnerhallen grollte, an seine Ohren. Er schaute sich zu Lacy um und sagte: “Kommt schon Layc.”
User avatar
Rhianna Morgan
Posts: 988
Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
Location: Nordmark

Post by Rhianna Morgan »

In seiner eigenen Angst bemerkte er nicht einmal dass Sira hinfiel, obwohl er doch direkt vor sie getreten war. Aber nun, da er sich nach ihr umsah, wurde er gewahr dass sie am Boden kauerte, zitternd wie Espenlaub.

Ein, zwei Schritte und er stand neben ihr, steif in die Knie gehend sprach er sie an:

"Miss Nightshade, es ist vorbei, überstanden... wir sollten jetzt wirklich zu den andern zurückkehren..."

Erst jetzt da sie nicht auf ihn reagierte, bemerkte er dass etwas nicht mit ihr stimmte. Wieder versuchte er sie anzusprechen, und als dies nichts nutzte da berührte er sie sehr zögerlich an der Schulter, sofort wieder loslassend, als habe er sich verbrannt. Jetzt da die gesellschaftliche Normalsituation wieder hergestellt war scheute er sich vor jeder zu unverschämten Vertraulichkeit.
Doch auch jetzt ignorierte sie ihn, etwas murmelnd, ihre Hände bewegten sich flatternd als würde sie sie ohne Wasser waschen, oder an einem Feuer wärmen. Ihr Haar, durch die Geschehnisse aus seiner Ordnung gebracht, hing ihr wirr ins Gesicht, und verdeckte ihre Züge teilweise, was sie auf eine bestimmte Weise verrückt aussehen liess.
Am erschreckensten jedoch waren ihre Augen, gerade noch hübsch blaugrau, und nun vor Angst und Schrecken geweitet, beinahe schwarz. Ihr schneeweißes Anlitz erschien wie aus zerbrechlichem Porzellan, und als fürchte er er könne sie gleich solchem verletzen, legte er seine Hände auf ihre Schultern, und versuchte Blickkontakt zu bekommen.

"Sira, komm zu Dir... es ist alles gut, wir sind bald in Sicherheit. Aber wir müssen von hier fort, verstehst Du? Verstehst Du das?"

Sie schien den Kopf zu schütteln, und stumme Tränen rannen ihr über die staubigen Wangen, feuchte Spuren darauf hinterlassen. Alan fühlte sich selber schon miserabel, aber wenn er sie so betrachtete, dann empfand er nur noch Mitleid und Hilflosigkeit, was seine Angst vergrösserte. Auch Shadows Krallen in seiner Schulter beruhigten ihn nicht, und da ihm nichts mehr einfiel, nahm er das Mädchen steif in die Arme, darauf bedacht sie nicht zu sehr zu berühren, um sie später nicht in Verlegenheit zu bringen. Immer wieder über ihren Hinterkopf streichelnd murmelte er:

"Schscht, ist ja gut... ist ja alles gut... ich bin bei dir."

In seinen eigenen Ohren klangen diese Worte lahm und inhaltsleer, er konnte nur hoffen dass es ihr anders erging.
User avatar
Calando
Posts: 83
Joined: Mon Feb 04, 2008 11:30 am
Location: Somewhere by my Master

Post by Calando »

Schnell reagierte er auf die Worte von Saril, er wusste jetzt ist eile geboten und es verlief nicht so wie Saril sich das dachte. Die gelassenheit von Saril war verschwunden, das rütellte ihn wach und holte ihn in die Realität zurück.

>Bring die anderen zu Gryphius< die Worte klangen noch im Kopf nach als er kurz zu Lacy blickte und dann schnell in den Gang vershwand. Seine langen weißen Haare wehten wild hinter ihm her. Schnell ging er um die Biegungen und erreichte leicht ausser Atem die Küche in der die Drei Händler schweigend zusammen saßen.

"Kommt mit.. Gryphius und Katarine sind vorne.. wir sollen zu ihnen hat Saril gesagt" er sprach etwas abgehackt weil er immer iweder luft holen musste "nehmt ien paar feuchte Tücher mit" fügte er hin zu.

"Weiß Saril wo die anderen sind?" die frage kam von Nadir, die anderen beiden schauten zu Calando. Was sollte er nun sagen, er überlegte kurz und nickte dann "Ja Saril weiß wahrscheinlich wo sie sind, beeilt Euch". Er ging noch schnell zum Kessel mit dem warmen Wasser um diesen mit zunehmen. So folgten sie in der Gruppe Calando wieder um die Biegungen auf den Weg nach vorne zum Hauptgang
User avatar
Lacy Dracu
Posts: 198
Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
Location: Somewhere in Salkamar....
Contact:

Post by Lacy Dracu »

Lacy schmunzelte kurz ob Sarils Worten. Der Kampf ihres Lebens, wie oft hatte sie diese Worte schon gehört. Dennoch war es diesmal anders, es waren Tiere, Spinnen um ganz genau zu sein. Doch das machte sie nicht weniger gefährlich als ihre bisherigen Gegner.

Sie nickte nur kurz zu sich selbst und eilte Saril nach. Sie zog eines ihrer Schwerter und würde Saril folgen. Sie war auf alles gefasst und noch immer so ruhig und kühl wie bisher, nur an ihren Augen zeigte sich wie sehr sie sich um die anderen wohl sorgte. Wenngleich dies nicht die ganze Zeit in ihren Augen lag.

Sie runzelte nur die Stirn als sie ebenso die gedämpften Worte vernahm. Es trug nicht gerade dazubei das sie sich besser fühlte oder sie gar beruhigte, eher im Gegenteil.

„Nun, dann auf in den Kampf und …hoffen wir das beide noch am Leben sind….“
User avatar
Saril
Posts: 1115
Joined: Sat Nov 11, 2006 1:52 pm
Location: überall
Contact:

Post by Saril »

Eine Treppen höher und der Gang war erhellt vom Licht welches durch die geöffnete Luke schien. Nicht auf Lacy wartend, eilte er die zweite Treppe hinauf. Zuerst steckte er nur den Kopf hinaus und spähte nach den Spinnen. Überrascht sah er die beiden gesuchten Menschen bei den Stühlen. Immer noch vorsichtig stieg er die letzten Stufen hinauf in den Garten.

Mit gedämpfter Stimme sprach er zu den Zweien: “Geht runter.” Vorsichtig schlich er darauf zu den südlichen Zinnen. Möglichst darin bedacht nicht zu weit über die Mauer hinab zu sehen, schaute er runter. Einen Moment verharrte er so. Das einzige was er sah waren seine erlöschenden Flammen und Spinnennetze. Es erst nicht glaubend richtete er sich auf und eilte zu den westlichen und dann zur östlichen Zinnen.

Die Stadt unter der Burg war leer, soweit seine Augen reichten. Nur noch das Gespinst der Spinnen zeugte von dem was gerade noch passiert war.
User avatar
Lacy Dracu
Posts: 198
Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
Location: Somewhere in Salkamar....
Contact:

Post by Lacy Dracu »

Lacy eilte kurz nach Saril die Stufen empor. Sie war auf alles gefasst und auf den Kampf konzentriert falls dieser nötig werden sollte. Doch als sie durch die geöffnete Luke trat, sah sie, nichts. Nur Alan und Sira, wenngleich sie bei deren Anblick deutlich eine Braue hob, so wie beide dort…saßen oder Sira eher kauerte.

Dennoch wandte sie sich nicht zuerst den beiden zu sondern tat es Saril fast gleich. Mit gezogenem Schwert sondierte sie die Umgebung. Keine Spinnen, es war fast zu schön um wahr zu sein. Aber es war ganz offensichtlich, das sie wirklich fort waren.

Sie richtete ihre Stimme an Saril als sie zu Alan und Sira zurück ging.

„Wo sind sie nur hin? Oder...was mag sie vertrieben haben?“

Natürlich dachte sie an die gedämpfte Stimme welche sie von hier oben gehört hatte, aber ganz ergab dies für sie noch nicht einen Sinn.

Diese Gedanken beschäftigten sie schon, aber dennoch hockte sie sich leicht zu Alan und Sira. Sie legte vorsichtig eine Hand auf Alans Schulter und sah erst Sira und dann ihn an.

„Seid ihr in Ordnung?...Was ist mit..Sira?“

Ihre Stimme war wie immer ruhig, aber nun weniger ernst als sie es sonst diesen Tag über gewesen war. Sie wirkte weniger angespannt, aber da ihr Blick immer wieder zu Sira ging, war sie offenbar besorgt um sie, was bei Siras Zustand wohl kaum ein Wunder war. Sie steckte das Schwert langsam wieder zurück in die Halterung auf ihrem Rücken.
User avatar
Rhianna Morgan
Posts: 988
Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
Location: Nordmark

Post by Rhianna Morgan »

Die Anwesenheit der beiden Erfahrenen beruhigte ihn etwas, aber sein Herz schlug noch immer bis zum Hals, während sich das zitternde Mädchen krampfhaft an seiner Brust zusammenkauerte.

"Sie... sie braucht Hilfe, Mylady. Wir müssen sie von hier wegschaffen. Sie ist denke ich völlig verstört..."

Alan bemerkte dass er schnell und womöglich auch noch unverständlich gesprochen hatte, und bremste sich selber ein wenig, auch um wieder zu Atem zu kommen.

"Bitte erklärt mich nicht für verrückt, aber... wir haben einen Geist gesehen, glaube ich. Einen toten Elf... und er hat gesprochen, nachdem er die Spinnen verjagte..."

Hilflos hielt der Barde wieder inne. Der Vorfall kam ihm selber schon sehr unwahrscheinlich vor, wie sollte er ihn dann den anderen begreiflich machen? Mühsam versuchte er Sira aufzuheben.

"Sie muss hier fort, Mylady, ich bitte Euch...
User avatar
Lacy Dracu
Posts: 198
Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
Location: Somewhere in Salkamar....
Contact:

Post by Lacy Dracu »

Lacy verzog nur kurz leicht das Gesicht als nun auch Alan meinte sie mit Mylady ansprechen zu müssen. Sie hörte ihm jedoch vorerst weiter zu und erhob sich dann mit ihm. Immer wieder ging ihr Blick zu Sira, bevor sie Alan auf dem Weg zur Luke ansprach.

„Zum einen, nennt mich Lacy, wie die meisten hier oder, wenn es euch angenehmer ist Miss Dracu…oder, wenn es sein muss, Lady Dracu. Zum anderen seid ihr wohl Djironnyma begegnet und ja, er ist ein Geist, oder etwas in der Art.“

Nun wusste sie also auch wen sie hier zuvor gehört hatte. Der Geist hatte dafür Sorge getragen das die Spinnen verschwunden waren. Lacy nahm an, das diese dann wohl auch fort bleiben würden, fürs erste.

Sie erreichte die Luke und sah sich nochmals nach Saril um bevor sie das Wort an ihn richtete.

„Saril, offenbar hat Djironnyma dafür gesorgt dass die Spinnen verschwinden. Ich werde Alan helfen Sira nach unten zu bringen…sie ist vollkommen verstört.“

An der Luke half sie nun Alan Sira die Stufen hinab zu tragen.

„Ihr seht auch ziemlich…hm fertig aus Sir. Von hier an sollte deswegen ich Sira tragen, aber, ich danke euch dafür das ihr euch so um sie gekümmert habt und sie nicht allein gelassen habt.“

Mit diesen Worten wollte sie Alan Sira abnehmen um sie den Rest des Weges zu den anderen selbst zu tragen.
User avatar
Gryphius
Posts: 407
Joined: Mon May 01, 2006 12:06 am
Contact:

Post by Gryphius »

Gryphius hatte sich derweil bei Katarine niedergelassen, und diese garstige Klinge neben sich liegenlassen, in der Hoffnung, er würde sie eine Weile nicht mehr anrühren müssen. Eine glückliche Schicksalsfügung war es, dass Saril sich bereits Katarines Verletzungen hatte annehmen können, denn hätte sie seiner eigenen, eng begrenzten Heilkunst bedurft, hätte er vermutlich wenig tun können, so sehr er sich das auch gewünscht hätte. Er hielt große Stücke auf Katarine. Zugegeben, die Nerven gingen manchmal mit ihr durch, aber sie und ihr Ehegatte Roveig waren so tüchtig und loyal, wie man es sich nur wünschen konnte, wenn man auf das Gelingen des varshikarischen Gesellschaftsentwurfs hoffte.

Einige Momente weilte er einfach schweigend bei Katarine, und sann stillschweigend darüber nach, wie er ihren Schrecken mindern könnte. Da entsann er sich eines Liedes - eines ganz speziellen Liedes sogar - welches Katarines Genesung gewiss begünstigen, und positive Gefühlslagen stimulieren würde: Das Lied, welches er anlässlich ihrer und Roveigs Vermählung verfasst hatte, doch damals leider nicht persönlich hatte vortragen können, und seither nie wieder die Gelegenheit dazu bekommen hatte. Auch wenn er es vorgezogen hätte, dass auch Roveig zugegen gewesen wäre, deuchte ihm das gegenwärtig die beste Methode, Katarines Gemüt aufzuhellen. Leise begann er zu summen, und schloss seine Augen. Seine Stimme war wenig mehr als ein zartes Raunen, und hallte nicht weit in der Eingangshalle:

»... In trauter Glückseeligkeit, fern aller Schmerzen,
sie trieben dahin durch die Seen ... der Zeit.
Und Tanoras Wasser umfloss ihre Herzen,
und sie keimten auf zu voller ... Schönheit...«



Immer weiter und weiter sang er.
In diesem Moment fürchtete er keine Dunkelheit.
User avatar
Saril
Posts: 1115
Joined: Sat Nov 11, 2006 1:52 pm
Location: überall
Contact:

Post by Saril »

Oben war der graue Falke in die Lüfte aufgestiegen. Er blickte hinab in das Tal und die Stadt. Seine scharfen Augen erblickten auch nicht mehr als die des Elfen. Nur Gespinst zwischen den Häusern und ein paar verkohlte Überreste, mehr war nicht vom den Spinnen übrig geblieben.

Auf eine der südlichen Zinnen hatte sich Saril gesetzt nachdem er Lacys Worte mit einem Nicken quittierte. Es war nun wieder alles in Ordnung, dank Djironnyma. Während sich Lacy anschickte die beiden hinunterzubringen, blieb Saril auf der Zinne sitzen.
User avatar
Rhianna Morgan
Posts: 988
Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
Location: Nordmark

Post by Rhianna Morgan »

Erst nach kurzem Zögern überliess er Sira der kräftigen Lacy, die das Mädchen scheinbar mühelos weitertrug. Sie kamen ohne weitere Umwege nach unten, und Alan bemerkte dass sie wohl recht planlos durch sämtliche Gänge der Burg gerannt sein mussten, denn der Weg nach unten erschien ihm mit einem Mal verhältnismäßig kurz. Als sie noch nicht ganz unten waren konnte er hören wie jemand mit einer wundervollen Stimme ein ihm unbekanntes Lied sang, leise und weich, ohne Begleitung, aber mit so viel Gefühl, dass der junge Barde auf der Stelle verharrte um zu lauschen, und dann mit unhörbaren Schritten der Stimme folgte, von ihr wie magisch in den Bann gezogen. Er wusste dass seine eigene Stimme ebenfalls nicht übel war, und dass er viele Menschen durch ihren Klang glücklich machen konnte. Doch so viel Ausdruck in ein Lied zu bringen, so viel Frieden, Freude und Hoffnung, das war ihm noch nie gelungen. Wer nur konnte das sein?

Eilig bog er um die letzte Ecke, und fand endlich die kleine Gruppe Menschen, die sich nah beieinander hingesetzt hatten. Lacy war knapp hinter ihm, und stiess beinahe mit ihm zusammen als er aprupt anhielt. Ein leises Geräusch erklang, und Alan blieb erst recht stehen, in der Hoffnung der Sänger möge sein Lied erst beenden, ehe sie allgemein zu sprechen begännen... nur um im nächsten Moment einzusehen wie egoistisch das von ihm war. Sira brauchte Hilfe, jetzt sofort, und ein Lied konnte man sich auch in weniger vorteilhafter Akkustik später anhören. Ein Menschenleben konnte man nicht nach Belieben retten.

Das brachte ihn dazu sich leise zu räuspern, und Lacy dabei zu helfen, Sira abzusetzen. Hilflos sah er das Mädchen an, und kam sich einmal mehr ungeschickt vor. Er hatte keinerlei Ahnung was er tun könnte, um sie wieder zu sich zu bringen.
User avatar
Katarine
Posts: 200
Joined: Thu Aug 30, 2007 7:04 pm

Post by Katarine »

Mit geschlossenen Augen war es Katarine, als legte sich Balsam auf ihre Seele, als Gryphius sein Lied anstimmte.
Sie konnte förmlich spüren, wie sich der Schreck, die Angst, all die grässlichen Erinnerungen an den Kampf, in wohltuende Ruhe wandelten und sie wieder atmen ließ.
Nach und nach erlangte sie ihre Mitte wieder und schlug die Augen auf und betrachtete mit einer Mischung aus tiefer Zuneigung und Verstehen den Sänger. Ja, in diesem Moment war er für Katarine jemand, der mit seiner Kunst mit aller Kraft leidenschaftlich und heilsam verbunden war und dem es dadurch gelang, alles Leid der Welt in den Hintergrund treten zu lassen.

Während sie im Halbdunkel sein Profil betrachtete, hörte sie von Ferne Schritte herankommen.
Ihr Körper straffte sich, in Erwartung erneuter Gefahr.
Als sie ein Räuspern hörte, kniff sie die Augen zusammen und meinte Alan in den Schatten der Dunkelheit ausmachen zu können.
Ein geradezu überschwengliches Gefühl breitete sich in ihr aus, als sie ihren so vertrauten Freund dort lebend stehen sah.
User avatar
Lacy Dracu
Posts: 198
Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
Location: Somewhere in Salkamar....
Contact:

Post by Lacy Dracu »

Lacy nahm Sira vorsichtig auf ihre Arme. In der tat war Lacy wohl kräftig, man konnte auch die leichten Ansätze ihrer Muskeln in der Lederrüstung erkennen, aber es nahm bei ihr nicht überhand.
Zudem war es eben auch eine antrainierte Ausdauer und , was zweischneidig war, die Tatsache dass sie sich niemals einfach so die Blöße von Schwäche geben würde.

Langsam und vorsichtig folgte sie Alan, Sira dabei behutsam im Arm haltend und immer mal wieder zu ihr blickend. Sie hatte befürchtet das die Spinnen schon allein zuviel für Sira waren, aber wenn sie auch noch den Geist gesehen hatte, wird ihr dies wohl schlussendlich den Rest gegeben haben.

Lacy stoppte ihre Schritte für einen kurzen Moment als auch sie das Lied vernahm. Sie wusste natürlich sofort wer dieses sang. Es war immerhin Gryphius Stimme. Dies war unverkennbar.

Lacy atmete kurz etwas tiefer durch, denn immerhin weckte dies doch wieder die Gefühle welche sie für ihn in sich verbarg. Sie schloss für einen Moment ihre Augen und schüttelte wie schon zuvor diese Gefühle fürs erste wieder ab.

Sie folgte sodann Alan weiter und wäre beiahe mit ihm zusammen gestoßen als dieser so abrupt anhielt. Lacy blickte leicht über Alans Schulter hinweg um dort all die anderen zu erkennen die sich in die Burg geflüchtet hatten. Dennoch hatte sie nun nicht die Zeit um jenen wirkliche Beachtung zu schenken.

Nach einigen weiteren Schritten und, nachdem sich Alan geräuspert hatte, setzte Lacy Sira vorsichtig mit Alans Hilfe ab und lehnte Siras Rücken gegen die Wand. Lacy selbst kniete sich vor Sira und blickte in ihr Gesicht, ehe sie eine Hand auf Siras Schulter legte und die andere hand sanft gar an Siras Wange, so das sie die, für Lacy, Kleine dazu brachte Lacy zumindest anzusehen als sie zu Sira sprach.

„Sira? Kannst du mich verstehen? Sira?“

Ihre Stimme war zwar ruhig aber sanft in diesem Augenblick. War doch nun all der Ernst daraus verschwunden. Dies hier war für Lacy eine Möglichkeit Sira „zurück zu holen“. Dennoch hatte sie noch andere im Kopf.
User avatar
Calando
Posts: 83
Joined: Mon Feb 04, 2008 11:30 am
Location: Somewhere by my Master

Post by Calando »

Teplip, Nadir und Lucius folgten Calando wieder die Gänge entlang ihre schritte waren so schnell wie möglich, ein jeder trug etwas bei sich aus der Küche. Teplip hatte Tücher in den Händen, Nadir trug Kelche mit sich und Luscius hatte Calando den Kessel mit Wasser abgenommen.

Eine Biegung noch und sie sind im Hauptgang, keiner wusste wieviel Zeit vergangen war, waren doch alle beschäftigt noch Sachen zusammen zu suchen damit jeder sich erfrischen konnte.

Im Gang nach der letzen Biegung sah Calando wie das Junge Mädchen von der Frau und dem Mann vorbei getragen wurde, er stockte für einen moment und verlangsamte sein Tempo. Noch in seinem Leben hatte er so etwas erlerbt und jetzt steckt er mitten in solch einem schlimmen Ereignis.

"Saril hat die anderen gefunden" vernahm es Lucius gedämpft von Calando "kommt gehen wir hin". Ein erleichtes Aufatmen entfuht Lucius da er nun wusste das alle wohlbehalten sind und keiner Wehklagen muss über ein verlust.

Als sie in den Gang traten sahen sie Gryphius wie er bei Katarine saß, das Mädchen an der Wand gelehnt und die Frau versuchte mit ihr zu reden. Calando überblickte die ganze Szene die sich ihm darbot und deute Lucius und die Anderen rüber zu gehen, denn er vermisste Saril hier.

Sein Blick fiel auf die Treppe nach oben, mit kurzen zögern fragte er eigentlich mehr rethorisch "Meister Saril noch oben?" und trotte gen Treppe diese bei erreichen nach oben steigend. Gedanken schoßen durch seinen kopf und er versuchte sich zu wehen gegen diese Dinge die sein inneres Auge ihm zeigte, leise fluchend versuche er in der antiken Sprache Wörter zu finden, doch je mehr er es versuchte desto mehr ärgerte er sich über sich selbst.

"Meister Saril?" rief er auf elfisch nach oben und folgte seinen Worten.
User avatar
Sira Nightshade
Posts: 48
Joined: Wed Sep 19, 2007 2:56 am

Post by Sira Nightshade »

Nicht eine Regung war von ihr ausgegangen, seit Lacy und Saril den Dachgarten betreten hatten, oder zumindest keine, aus der man hätte schließen können, dass sie etwas von ihrer Umgebung mitbekam. Weder als Alan sie behutsam aufgehoben und sie an der Luke Lacy überlassen hatte, noch als die beiden sie nun behutsam absetzten, zeigte sie auch nur die geringste Reaktion.

„Sira? Kannst du mich verstehen? Sira?“

Weit entfernt drangen Lacys Worte zu jenem verbliebenen klaren Teil ihres Bewusstseins durch. Sie wollte antworten, doch ihre Worte hallten nur stumm in ihren Gedanken. Nach außen hin jedoch, war da nichts als das stetige Zittern, was sie wohl noch zerbrechlicher wirken lassen musste.
User avatar
Lacy Dracu
Posts: 198
Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
Location: Somewhere in Salkamar....
Contact:

Post by Lacy Dracu »

Lacy sah Sira eindringlich an aber am Rande wurde sie dessen gewahr, dass Calando sich auf den Weg zu Saril machte. Dennoch war es eher Sira die ihrer Aufmerksamkeit bedurfte.

Siras Verhalten bereitete ihr wahrlich Sorgen, welche sie nach aussen hin kaum zeigte. Lacy seufzte leise als sie merkte das kein wirkliches herankommen an Sira war, zumindest nicht nur durch ansprechen.

„So, wird das nichts, befürchte ich.“

Ihre Stimme war ruhig, wenngleich ein wenig leiser als zuvor aber immer noch gut hörbar für jene die nach in der Nähe waren.

Lacy nahm ihre Hand von Siras Wange und fuhr mit jener in eine kleine Tasche welche sie an ihrer Seite trug. Sie wandte den Blick ebenso dorthin und suchte etwas. Man konnte es ein wenig Klimpern hören als wenn dort einige Fläschchen oder Phiolen in der Tasche wären.

Nach einigen Minuten zog Lacy eine grünliche Phiole heraus und öffnete diese. Leicht roch sie kurz daran und verzog etwas das Gesicht bevor sie nickte.

Der Phiole entströmte ein stechender Geruch, der etwas minzartiges an sich hatte.

„Das sollte das richtige sein, doch wenn es auch keine Wirkung zeigt…“

Sie sprach ihren Satz nicht zu ende und hielt die Phiole leicht unter Siras Nase.
User avatar
Sira Nightshade
Posts: 48
Joined: Wed Sep 19, 2007 2:56 am

Post by Sira Nightshade »

Der stechende Geruch aus der Phiole stieg ihr in die Nase und zunächst drang er auch zu jenem klaren Teil ihres Bewusstseins durch, bahnte sich langsam seinen Weg durch die Wirren der Gedankenfetzen. Ihr Verstand versuchte sich daran festzuklammern, wie ein Ertrinkender an einem Seil, um endlich wieder an die Oberfläche zurück zu finden. Doch noch währenddessen schoss ihr für den Bruchteil eines Augenblicks ein Gedanke so klar und deutlich durch den Kopf, als sei es eine lang ersehnte Erkenntnis.

Warum zurückkehren? Was erwartet dich dort?
Doch nichts als Kummer und Leid.
Bald kommt der Frühling und dann musst du zurück.
Ist es so viel schlechter, so wie es jetzt ist?


Ein Teil von ihr wusste, wie absurd dieser Gedanke war. Doch er genügte, um ihr Bewusstsein einen Moment zurück zu halten und so entglitt ihrem Verstand die rettende Wahrnehmung wieder. Stattdessen zog es sie weiter hinab in die Tiefen ihres Bewusstseins. Und wieder war es nur ein kleiner Teil von ihr, der am Rande jener tiefen Wirren zurück blieb und, unbemerkt und still, wie durch einen Schleier ihre Umgebung wahrnahm.

Natürlich war für die anderen nichts von jenem inneren Kampf zu bemerken, dem Sira schlussendlich erlag. Nur ein Blinzeln zeugte davon, dass es ihr beinah gelungen wäre, zurück in die Wirklichkeit zu finden, ehe sie die Augen schloss und wieder gegen die Mauer sank. Das Zittern jedoch hatte aufgehört.
User avatar
Lacy Dracu
Posts: 198
Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
Location: Somewhere in Salkamar....
Contact:

Post by Lacy Dracu »

Lacy blickte Sira eindringlich an während sie ihr die Phiole unter die Nase hielt. Keine Regung entging ihr und auch wenn sie nichts sagte machte sie sich doch ihre Gedanken in diesem Moment, welche sie nicht aussprach.

Komm schon Sira. Das muss funktionieren. Viele andere Möglichkeiten haben wir hier nicht. Zumindest keine die ich im bei sein von anderen anwenden würde. Ohnehin würde ich es nur wenn es absolut nicht mehr anders geht.

Lacy unterbrach sich in ihrem Gedankengang für einen kurzen Moment als sie das Blinzeln Siras bemerkte. Sie hob beide Brauen und leicht formte sich schon der Ansatz eines Lächelns auf ihren Lippen.

Ein Glück, das scheint zu funktionieren.

„Sira? Alles in….“

Lacy unterbrach sich mitten im Satz als sie sah wie Sira ihre Augen wieder schloss und zurück an die Wand sank. Der Ansatz des Lächelns gefror regelrecht auf ihren Zügen.


Nein das kann doch nicht….Dummes Mädchen!!!

Sie senkte für einen Moment den Kopf und schloss die Augen bevor sie jenen wieder hob und ihre Augen wieder öffnete. Es zeichnete sich...Wut oder eher Zorn in ihren Augen ab.

„Verdammt!“

Zornig stieß sie jenes Wort hervor und gar im gleichen Moment schlug sie mit der flachen Hand, in der die Phiole war, gegen das Mauerwerk. Die Phiole zerbarst in ihre Einzelteile und einige der Splitter des Glases gruben sich durch Lacys Handschuh in ihre Hand. Dennoch zeugte keine Regung an ihr von Schmerz, zumindest nicht das es ersichtlich gewesen wäre.

Lacy spürte fast was hier mit Sira geschah außerdem konnte sie es sich denken. Der Schrecken war vorbei aber zu sehr musste Sira ihr weiteres Schicksal wohl bewusst sein. Lacy sah Sira an und atmete tief durch während ihr wieder Gedanken durch den Kopf schossen.

Denkst du wirklich das dies eine Lösung ist Mädchen? Einfach wieder in die tiefen deines Bewusstseins zurück zu sinken?

Lacy schüttelte den Kopf nachdem sie ihre Augen leicht geschlossen hatte. Sie nahm ihre Hand von Siras Schulter und zog ihre Hand von der Wand. Dort leichte rote Schlieren hinterlassend. Lacy stand auf und atmete wieder tief durch während von ihrer Hand langsam Blut zu Boden tropfte.

Lacy sagte kein Wort, auch nicht als sie ihre Augen wieder öffnete. Nur langsam wurde sie dem Schmerz in ihrer Hand gewahr. Sie hob ihre Hand und sah auf den feuchten Handschuh. Sie sah die Splitter und das Blut…aber sie schwieg weiterhin.
User avatar
Rhianna Morgan
Posts: 988
Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
Location: Nordmark

Post by Rhianna Morgan »

Alans Gedanken waren zu einem Stillstand gekommen, kaum dass sie Sira absetzten und er Katarine ein mattes Lächeln zuwarf, froh sie soweit unverletzt, wie es ihm vorkam, zu erblicken. Vor allem aber war er verstört wegen seiner vorherigen Begleiterin.

Als Lacy die Phiole herauskramte, atmete er erleichtert auf. Genau dieses Mittelchen hatte seine Mutter stets benutzt, wenn sie sich schwächlich fühlte, wie oft schon hatte er es ihr unter die Nase gehalten, und stets hatte es Wunder gewirkt. Und ja, beinahe sofort flatterten die Lider des Mädchens auf, sie kam zurück...

„Sira? Alles in….“

Dachte er. Das Zittern ihrer Glieder ebbte ab, und sie wurde ruhig. Eine Ruhe, die ihm Schauder über den Rücken jagte. Etwas stimmte nicht, das bemerkte er recht schnell. Sira war nicht etwa ruhig. Sie war ZU ruhig.

„Verdammt!“

Erschrocken über die Heftigkeit von Lacys Reaktion, zuckte er zurück. „Was geschieht mit ihr?“ fragte er zaghaft, seine Augen huschten Hilfe suchend von Lacy hinüber zu Katarine, und dann hinüber zu den Händlern, um wieder an dem regungslosen Mädchenleib haften zu bleiben.

Angst erfüllte ihn, und mit einem Mal glaubte er keine Luft mehr zu kriegen. Wenn sie nun starb, dann… dann war das seine Schuld. Er hatte darauf bestanden immer weiter hinauf zu gehen. Er war es gewesen der sie in den Garten gelotst hatte, und somit war auch er dafür verantwortlich, wenn sie aus ihrer Angst heraus starb. Was konnte, was sollte er tun?

„Sie… sie wird doch nicht etwa sterben… oder doch?“

Er schluckte den Kloß in seiner Kehle krampfhaft herunter, eine Träne an seinen langen dunklen Wimpern, blass wie Wachs starrte er Lacy an, die scheinbar nur Augen für ihre verletzte Hand hatte. Blut lief davon herunter und tropfte auf den Boden, aber er nahm dies kaum wahr. Alles um ihn her schien sich verlangsamt zu haben. Sicher waren nur wenige Sekunden vergangen aber ihm erschienen sie wie Stunden.

„Was sollen wir denn jetzt tun?“ In seinem ganzen Leben war er sich nur einmal so hilflos vorgekommen. In dem Moment als Luthille ihn verließ, aus dem Nichts heraus. Wie betäubt saß er da, und wartete darauf dass einer der übrigen ihm eine Anweisung gab, irgendetwas. Einen Halt, eine Stütze. Etwas um sich daran festzuklammern und seinen nervösen Händen was zu Tun zu geben.
User avatar
Lacy Dracu
Posts: 198
Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
Location: Somewhere in Salkamar....
Contact:

Post by Lacy Dracu »

Lacy blickte langsam von ihrer Hand zu Alan. Ein dunkler Schleier schien über ihren Augen zu liegen welcher ihren Blick gefährlich und natürlich zornig wirken ließ. Doch, wohl allen Vermutungen zum trotz, fuhr sie nun Alan nicht lauthals an und schlug ihn. Das wäre ohnehin nicht ihre Art gewesen.

Sie sah zurück zu ihrer hand bevor sie die Augen schloss und tief durchatmete. Im gleichen Moment ließ sie ihre Hand sinken, jedoch nicht ohne diese zur Faust zu schließen. Das nun noch mehr Blut auf den Boden tropfte, schien sie nicht zu stören oder gar wirklich wahrzunehmen.

Wieder durchzuckte sie der Schmerz, als sich die Glassplitter tiefer in ihr Fleisch trieben. Doch das war für sie im Moment wohl eher ohne belang. Schmerz war für Lacy irrelevant, zumal dieser nichts war im Vergleich zu anderen Schmerzen welche sie schon erfahren hatte.

„Nein, sie wird nicht sterben…noch nicht.“

Ihre Stimme klang ruhig aber dennoch war ein Hauch von Besorgnis darin erkennbar. Sie öffnete in dem Moment ihre Augen wieder und diese waren nun gewohnt kühl, wenngleich auch hier eine gewisse Sorge um Sira erkennbar war.

Lacy sah die Angst und die Sorge in Alans Gesicht. Sie ahnte oder wusste vielleicht sogar wie er sich fühlen musste.

Ihr Blick glitt wieder zu Sira.

„Wir…brauchen ein Bett für Sira wo sie sich ausruhen kann. Und das einzige im Moment was wir tun können ist...abwarten…bei ihr sein...mit ihr reden. Vielleicht findet dann ihr Geist den Weg zurück, wenn sie das überhaupt will.“

Ihre Augen blieben auf Sira ruhen und ein kleiner Teil in ihr fühlte sich für dies alles vielleicht sogar verantwortlich. Sie wusste das die zeit immer näher rückte in der Sira zurück kehren musste. Dennoch hatte Lacy Sira mitgenommen nach Ar-Sikar und ihr dort soviel gezeigt…Dinge die Sira so wohl nicht kannte und vielleicht hatte sie ihr dadurch auch ein nicht gekanntes Gefühl von Freiheit geben können welches sie nun nicht bereit war aufzugeben, selbst wenn es ihren Tod bedeuten konnte. Sofern Sira dies überhaupt bewusst war.
User avatar
Katarine
Posts: 200
Joined: Thu Aug 30, 2007 7:04 pm

Post by Katarine »

Katarine beobachtete die Situation um Sira mit wachsender Besorgnis.
Sie war gerade im Begriff sich mühsam aus ihrer sitzenden Lage aufzurappeln, als ein sehr schwerer Stoß gegen die Mauer, die hier in der Burg das Tor darstellte, die Wände und den Boden und ihren Füssen erzittern ließ.
Mit einem überraschten Ausruf war Katarine sofort auf den Füssen und hatte ihr Schwert gezogen.

"Zurück, wir müssen zurück! Lauft den Gang geradeaus weiter und dann den Aufstieg am Ende des Gangs hinauf! Schnell!"

Als sie Lacy's blutende Hand bemerkte, schnellte ihr Blick alsbald weiter, um Saril zu erblicken.
Wo steckte der Elf nur wieder?
"Wo ist Saril?"
Hastig rannte sie auf Alan zu, sie spürte sie mehr, als das sie seine Fassungslosigkeit sehen konnte.
Sie legte ihre Hand auf seine Schulter und mit eindringlichem Blick sah sie ihm in die Augen: "Alan, wo ist Saril? Wir brauchen ihn hier?"
Last edited by Katarine on Thu Sep 18, 2008 7:09 pm, edited 1 time in total.
User avatar
Rhianna Morgan
Posts: 988
Joined: Thu Mar 20, 2008 5:43 pm
Location: Nordmark

Post by Rhianna Morgan »

Erschrocken fuhr er herum, als die ganze Mauer zu erbeben schien, als würde sie jemand aus den Fugen heben. Seine Emotionen spielten nun verrückt, wie durch dicken Nebel drang Katarines Stimme noch zu ihm durch, aber er brachte zunächst kein Wort als Antwort heraus.

"Alan, wo ist Saril?"

Hilflos öffnete er den Mund, um etwas zu erwidern, aber er wusste selber nicht was. Saril...
Endlich konnte er den Sinn ihrer Frage erfassen, und das brachte ihn wieder halb zu sich. Er antwortete Katarine, stotternd und zerstreut, aber auch an Hand seiner Antwort kehrten seine Sinne wieder.

"S..Saril? Er blieb obe..oben dachte i..ich - "

Noch ehe Alan ausgesprochen hatte, war Nadir schon aufgesprungen und hastete davon, der Barde konnte ihm nur wie betäubt nachsehen, wie der Händler seine Beine in die Hand nahm um den Elf zu suchen.
Als habe er einen Schlag darauf bekommen, schüttelte Alan den Kopf, und zwickte sich selber in den Arm, was ihn dann auch Vollends zur Besinnung brachte.

"Zurück, wir müssen zurück! Lauft den Gang geradeaus weiter und dann den Aufstieg am Ende des Gangs hinauf! Schnell!"


Endlich wurde ihm auch der Sinn von Katarines Anweisung klar. Mit einem einzigen Blick auf Lacys Hand packte er Sira und trug sie unter Anstrengung in den Gang hinein. Sie war federleicht, aber sein rechtes Bein machte ihm wieder Schwierigkeiten. Steif war es von der Hüfte abwärts, weswegen er mehr humpelte als lief. Er ahnte mehr als dass er es gehört hätte, dass die andern ihm folgten. Der Gang wurde allmählich finsterer... er konnte seinen Weg nicht mehr erkennen... zögerlich hielt er inne, um etwaige Fackelträger vorzulassen...
Last edited by Rhianna Morgan on Thu Sep 18, 2008 7:16 pm, edited 1 time in total.
User avatar
Saril
Posts: 1115
Joined: Sat Nov 11, 2006 1:52 pm
Location: überall
Contact:

Post by Saril »

Sie liefen in den Gang mit den Treppen. Durch die Dunkelheit sah man kaum mehr als die Treppen nach oben. Selbst licht würde nichts daran ändern. Der Teil des Ganges welcher zur Treppe in den Keller führte war von Saril mit einer Steinwand versperrt wurden. Es ging also nur hoch oder zurück.

Calando war gerade im Dachgarten angekommen. Saril saß immer noch auf den Zinnen. Er blickte nach unten zur Brücke.
User avatar
Lacy Dracu
Posts: 198
Joined: Fri Jun 08, 2007 4:45 am
Location: Somewhere in Salkamar....
Contact:

Post by Lacy Dracu »

Lacy hatte ihren Blick noch immer auf Sira gerichtet als sie ebenso den Schlag gegen das Tor und das Beben spürte. Sie sah kurz Katarine nach die an ihr vorbei eilte zu Alan. Sie hatte ihre Worte noch im Ohr.

Nach oben? Hm das ist in der Tat der einzige Weg aber…

Sie wandte ihren Blick auf das Tor und zog langsam eines ihrer Schwerter.

Wenn irgendwas an der Mauer wäre...müsste es doch Saril von oben sehen…

Lacy beachtete ihre blutende Hand nicht weiter, aber sie runzelte die Stirn. Die Spinnen konnten das nicht sein, zum einen waren diese fort zum anderen, waren diese nicht in der Lage solch einen Schlag, wenn es einer gewesen war, auszuführen.

Sie blickte noch mal zu den anderen und sah Nadir losrannte und Alan Sira auf seine Arme hob um den Gang entlang zu den Treppen zu laufen.

Lacy atmete leicht durch und schloß kurz die Augen.

„Saril ist noch oben auf den Zinnen, schätze ich.“

Sie blickte zu Katarine und dann Alan nach, bevor sie den Blick wieder nach vorn richtete.

„Jetzt geratet nur nicht alle in Panik. So einfach kann hier nichts hinein kommen, dafür hat Saril wohl gesorgt. Zumal er uns wohl gewarnt hätte wenn da wirklich etwas wäre.“

Sie hatte recht laut gesprochen, trotz ihrer Worte spannten sich ihre Muskeln wieder an und ihr Blick blieb auf das Tor gerichtet.

„Dennoch, geht hinauf, ich decke…den Rückzug, sofern es nötig ist.“

Mit diesen Worten zog sie auch ihr zweites Schwert.
User avatar
Saril
Posts: 1115
Joined: Sat Nov 11, 2006 1:52 pm
Location: überall
Contact:

Post by Saril »

Nadir kam gerade auf dem Dachgarten an. “Meister Saril, Meister Saril” sprach er hektisch “Unten unten Monster. Das Tor.” er konnte vor Aufregung seine Worte kaum sammeln. Immer noch auf der Zinne sitzend blickte sich Saril zu Nadir um und lächelte ihn an.

Unten hielten sich die Krieger bereit jeden Feind der durch das Tor brechen würde aufzuhalten. Wieder dieses Geräusch als und der Boden bebte leicht. Nein, Licht! Ein Spalt hatte sich in der Torwand aufgetan. Nun fehlte nicht mehr viel und dieses Monster was es schaffte ein magisches Tor aufzustemmen würde in die Burg stürmen und jeden der ihn über den Weg läuft zerschmettern.

Die Händler und Gehilfen der Stadt dreckten sich zu Alan und Sira. Angst und Panik lagen in der Luft. Die Dunkelheit der Burg, das unmächtige Mädchen, der Geruch von Katarines Blut und die neuerliche Gefahr von außen, all das mag für manch einen zuviel sein.

Was für ein Wesen mag wohl vor den Toren stehen? Eine Spinne, nein Lacy und Saril sagten sie seien fort. Ein Oger aus den Bergen, nein diese plumpen Wesen waren zwar stark aber ein magisches Tor aufzustemmen, nein dafür fehlte ihnen die Kraft. Was bleibt da noch? Ein Drache aus den hohen Kupferbergen? Möglich aber was würde ein Drache hier wollen? Zwar hatten sie einmal Trollsbane angegriffen aber Varshikar schien ihnen immer egal zu sein. Bleibt noch ein Golem. Mit Elementaren hatte Varshikar schön öfter zutun. Das letzte große mal als über der Stadt ein Elementarensturm nieder ging.

Weiter und weiter öffnete sich das Tor. Hell strahlend schien das Licht von außen in den dunklen Kreuzgang. Nicht gut. Die Augen waren an das Dunkel gewöhnt und nun das Tageslicht. Oh nein wirklich nicht gut.
User avatar
Gryphius
Posts: 407
Joined: Mon May 01, 2006 12:06 am
Contact:

Post by Gryphius »

Seit sein Lied ausgeklungen war, hatte Gryphius still am Fuße der Mauer geweilt, und sich einen Reim aus der allgemeinen Wirrnis zu machen versucht. Die arme Sira - kaum hatte sie sich endlich wieder in der Wüstenblume sehen lassen, musste sie mit solch einem Unheil empfangen werden. Einen jammervollen Anblick hatte sie in ihrem Zustand geboten, und diesmal, so fürchtete er, würde es mit etwas Gesang nicht getan sein. Und dass Lacy einmal vor anderen Leuten die Beherrschung verlor, war in der Tat ein Umstand, der besser nicht verdeutlichen konnte, welch Anspannung sie durchfahren hatte. Was ging draußen überhaupt vor? Niemand hatte es für nötig befunden, Meldung zu machen.

Der donnernde Schlag hatte Gryphius mit einem Schlag wieder auf die Beine gebracht, und das zuvor mühsam bewerkstelligte Sammeln der Flüchtlinge wieder zunichtegemacht, da Katarine innerhalb eines Wimpernschlags zum Rückzug aufrief, mit welcher Vollmacht auch immer. Hatte sich ein Fels von der Zinne gelöst, und war herunter gefallen? Unwahrscheinlich, denn im Allgemein schlugen fallende Objekte keine Haken in der Luft. Doch was sollte schon passieren, denn selbst die wuchtigste Ogerkeule und das stärkste Wurfgeschoss würden an dieser Mauer branden wie ein Sandsturm auf Felsgestein.

Da ihm selbst in solchen Krisensituationen übermäßige Hektik ein Gräuel war, entschied er sich dafür, an Lacys Seite das Tor zu bewachen - insbesondere als er gewahrte, wie das Blut von ihrer Hand rann, und vom Teppich der Eingangshalle aufgesogen wurde. Ohne weitere Worte ließ er den Pulk an Flüchtlingen ziehen, beugte sich nach dem Schwert, welches er zuvor abgelegt hatte, trat an Lacy heran, und hielt ihre verwundete Hand zurück, als sie diese offenbar ebenfalls mit einem Schwert zu belasten suchte. Sanft raunte er ihr zu: »Halte ein, Lacy. Eines schwächeren Heilspruchs vermag ich mich vielleicht noch zu entsinnen.«

Gerade als er den Versuch unternehmen wollte, ihre Hand notdürftig zu heilen, fiel ein schmaler Lichtstreifen auf sein Antlitz, und ließ sein Augenmerk in Richtung des Tores schnellen. Geradezu geblendet ward er, seine Füße standen fest wie Baumwurzeln auf dem Boden, und jedwede Leibesregung wich von ihm, sogar das Blinzeln.

War dies nun die letzte Stunde?
Post Reply