Der Pfad in die Vergessenheit / The path into oblivion

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Gryphius
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Der Pfad in die Vergessenheit / The path into oblivion

Post by Gryphius »

Alles war aus: Tot und vorbei. Entgültig war er angelangt in den tiefsten Gefilden seiner Seele,
die er vor kurzem noch in die "höchsten Sphären der Glückseeligkeit" hatte führen wollen, wie er ihr einst
schrieb... 'ihr', mit der ihr das teilen wollte. Doch nun war sie offenbar tot. Ja, Silti war tot. Hingeschlachtet von
hasserfüllten Wesen, deren einzige Sprache die Gewalt war, und blindlings auf alles einschlugen, was nicht in
ihr grimmiges Weltbild passte. Nicht einmal ein Grab würde es geben, an dem er ihr seine letzte Ehre würde
erweisen können. Wie schon einst bei Felicitas. Doch diesmal, dachte er, würde es keine Erhebung mehr
geben - diesmal solle unvermeidlich sein Tod am Ende stehen.

Einmal mehr war seine Heimat gestorben, alles deuchte ihm nur noch wie eine hohle Kulisse. Alles schien unwirklich,
nichts schien mehr einen Sinn zu bergen, freundschaftliche Bande fühlte er nicht länger - nicht einmal die Schönheit
Varshikars ging ihm mehr nahe: Nur noch tumbe Impulse von Pflichtgefühl trieben ihn umher, doch jeder Schritt,
den er tat, war wie das ziellose Stolpern in der Düsternis. Und nicht einmal ein schwaches Licht rührte sich irgendwo.
Die Sterne schienen erloschen, die Vögel und Grillen verstummt, das Gras und das Wasser in ewiges grau getaucht.
Schönheit, die gab es nicht mehr. Über allem lag der Schleier der Hässlichkeit und des Todes.

Reglos saß er am Strand, forschend den Horizont absuchend, in der närrischen Hoffnung, ob sie sich denn nicht
irgendwo aus dem Wasser erheben, und ihn warm mit ihren grünen Augen grüßen möge. Doch dann... drangen
immer wieder blutige Bilder in seinen Geist: Zahllose Klingen, die mit dem grauenerregenden Geräusch von
platzender Haut auf Siltis Leib einschlugen, begleitet von den schauerlichen, vergnügten Grunzlauten ihrer
Scharfrichter, die in Wonne ihr blutiges Werk auskosteten. Er presste die Augenlider zusammen, hämmerte
gegen seine Schläfen, raufte sich die Haare, doch weder sie auszureißen, noch aufzuschreien vermochte er
länger - nur noch ein leises Wimmern überkam seine Lippen, zu mehr waren seine Kräfte nun zu ermattet,
denn die letzte Insel in dem Meer aus Hass und Verderbtheit war nun versunken. Und nicht einmal
Lebewohl konnte er ihr sagen.

Hätte er je geheiratet - sie wäre es gewesen.

Nun aber gab es nur noch eines zu tun:

Auf eine gute Art und Weise zu sterben,

und den Pfad in die Vergessenheit anzutreten.

-----

It was all over, dead and out. Ultimately, he had arrived within the darkest regions of his soul,
which he shortly before meant to lift into the "highest spheres of felicity", like he had written
to her... 'her', with whom he meant to share all this. But now she obviously was dead. Yes, Silti
was dead. Butchered by hate-filled Creatures, whose only tongue they spoke was violence, blindly
raining down their strikes on anything that did not fit into their grim view of the world. Not
even a grave there would be, where he was able to pay his last respects to her.

Once again his home had died, everything he deemed no more than a hollow scenery. Everything
appeared unreal, nothing that bore sense any longer, and bonds of friendship he no longer felt -
not even the beauty of Varshikar got close to him any longer: Merely dull impulses of sense of
duty drave him about, but any step he performed was like an aimless stumble in the dark. Not
even the faintest light stirred anywhere. The stars seemed to have extincted, the birds and
crickets had fallen silent, the grass and the water was immersed in eternal grey. Beauty there
was no longer. All things were veiled by ugliness and death.

Motionless he sat at the seaside, searching the horizon in the foolish hope, she could arise from
the water somewhere, warmly greeting him with her green eyes. But then... ever and ever again bloody
pictures pressed into his mind: Countless blades, which struck upon Silti's body with the gruesome
sound of bursting skin, accompanied by the eerie, blithe grunting of her deathsmen, who savoured
their bloodwork in blissfulness. He squeezed his eyes, hammering against his temples, tore his hair,
but neither of ripping them out, nor of crying out he was capable any longer - merely a muted whimper
crossed his lips, his powers were too worn down for more, for the last remaining island within an
ocean of hate and depravity now had sunken. And not even he could bid her farewell.

If he ever had married - it would've been her.

But now, only one thing was left to do:

To die in a good way,

and to enter the path into oblivion.
Last edited by Gryphius on Mon Sep 03, 2007 6:50 pm, edited 1 time in total.
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Gwendolin Cad'ell
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Post by Gwendolin Cad'ell »

Gwendolin zog die Riemen der Lederrüstung enger und schloß dann das Depot mit einem leichten Stups gegen das hölzerne Lid. Dann hob sie den Schwertgurt vom Boden auf und legte ihn sich um ihre Hüfte. "Was hast du vor?", hörte sie Ascius hinter ihr fragen und er runzelte leicht die Stirn. Gwendolin wand ihren goldroten Lockenschopf und sah ihren Verlobten an. "Siltaris suchen. Die Gerüchte, dass ihr was zugestoßen ist, werden immer lauter. Ich will mich davon selbst überzeugen, oder versuchen sie zu finden. Auch um Samanthas Willen."

Nachdenklich strich Gwendolin über den Schwertknauf, nachdem sie sich von Ascius mit einem sachten Kuss verabschiedete und aus der Tür des Ladens heraustrat. Sie hatte ein ungutes Gefühl. Mit geschlossenen Augen sprach sie ein Stoßgebet zu Zhambra und machte sich auf die Suche.
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Taeryon Silverlight
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Post by Taeryon Silverlight »

Taeryon saß in der Bibliothek der Akademie, vor ihm auf dem großen, hölzernen Tisch die halb ausgerollte Abschrift seines Lehrmeisters. Seine Augen starrten seit Ewigkeiten auf den selben Punkt. Seine Gedanken waren abgeschweift - zu den Ereignissen des heutigen Tages. Wieso hatte Duchan die falsche Seite unterstützt? Wieso hatte Taeryon nicht all seinen Mut zusammengenommen und seinem Lehrmeister widersprochen? Wieso hatte er Siltaris verraten, wollte er ihr und Taliss Tags zuvor doch noch helfen. Er schüttelte den Kopf, rollte das Pergament zusammen und steckte es in seine Ärmeltasche. Er hatte einen rießigen Fehler begangen. Er hatte etwas wieder gut zu machen. Entschlossen stand er auf und ging schnellen Schrittes los, um sich auf die Suche nach Taliss zu begeben. Siltaris war tot, das stand für ihn fest. Aber er konnte wenigstens versuchen denjenigen zu schützen, den er und Siltaris gemeinsam dazu ausgesucht hatten, Trolls Bane zu leiten, sollte sie eines Tages nicht mehr dazu fähig sein. Mit einem Wink seiner Hand schwang die schwere hölzerne Türe der rießigen Bibliothek auf und er entschwand in die Dunkelheit der nebligen Nacht.
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Gryphius
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Post by Gryphius »

Und immer noch saß er am Strand, wie die letzten Tage schon. Seit der Nachricht von Siltis Tode hatte er nicht mehr gegessen, er sprach nicht mehr, er sang nicht mehr - nichteinmal die wenigen Nachrichten, die ihn erreichten, beachtete er weiter. Die zerteilten Überbleibsel seiner Seele waren völlig ausgeblutet - seine Gefühlswelt kannte nur noch den Schmerz, welcher ihn immer wieder in gewaltsamen Schüben überrannte, wie ein nimmersattes Ungeheuer. Es war eine nur, die gestorben war... doch fühlte er den Schmerz von Tausenden: So wie Silti die Summe von allem Hass und Verderbtheit dieser Welt aufgebürdet worden war, und sie ihrem grausamen Schicksal zugeführt hatte, so trug er folgerichtig nun alle Trauer dieser Welt auf seinen Schultern.

Seit den Jahren, die er sie kennen, schätzen, und schließlich lieben gelernt hatte, war Siltis Freude und Marter immer auch die seine gewesen: Wie ein Spiegel gab seine Gefühlslage die ihre wieder - viel gelacht und viel gelitten hatten sie schon zusammen, und früh hatten sie schon erkannt, dass zwischen ihnen beiden, obgleich sie sehr verschiedene Ansichten und Interessen verfolgten, ein ganz besonderes Band bestehen musste: Eine undefinierbare, tiefe, innere Verbundenheit, die jenseits aller Neckereien und verschiedener Lebensauffassungen lag - wahrlich, ihre Seelen waren Artverwandte gewesen, und dass solche sich jemals begegnen ist ein Luxus, den das Schicksal nur Wenigen gönnt.

Nun jedoch ward das Band zerrissen. Siltis Geist würde nun in die Hallen der großen Mutter einkehren, welche sie auf immerdar von den Schrecken dieser Welt fernhalten würde - und er vermochte Ushara dafür nicht einmal zu zürnen, denn welche Mutter würde ihre Kinder schon willens in eine Grube ausgehungerter Wölfte stoßen, und sie um das Fleisch kämpfen lassen? Nein, es war gerecht: Die gerechte Strafe für den Menschen und seine Verdebtheit, der dieses große Geschenk mit Füßen getreten hatte. Doch ist es in der Menschheitsgeschichte schon immer der selbe Ablauf gewesen: Die Geschichte der großen Gemüter ist zumeist die gleiche mit der Geschichte großen Scheiterns. Wie lautet doch die alte Weisheit: "Sei gut, oder sei freudvoll.". Blaithin hatte dies schon erfahren müssen... und nun auch Silti.

Es war nun an der Zeit, zu handeln: Gryphius griff mit zittriger Hand nach einer der Nachrichten um ihn herum, und stieß auf eine von Katarine von Maibach: Sie bot an, ihm den Hergang von Siltaris' Schicksal darzulegen, da sie an ihrer Seite war an jenem schicksalhaften Tage. Langsam nickte Gryphius zu sich und richtete sich ein Pergament zur Antwort, die verbleibenden Nachrichten nicht weiter beachtend: »Wahrlich, diese letzte Ehre muss ich Silti noch erweisen. Auch den Ort, an dem sie ihr Schicksal ereilt hat, werde ich aufsuchen - das bin ich ihr schuldig. Doch dann... ist es an der Zeit, meinen eigenen Weg zuende zu gehen. Und dieser verfluchte "Shield" wird mir dabei helfen. Ich muss nur sehen, dass ich hier in Varshikar alles vorbereitet habe, bevor ich aufbreche.«

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And still he was sitting at the shores, just like he already did the last days. Since he learned about Siltaris' apparent death he ate no more, spoke no more, sang no longer - not even the few messages to reach him he regarded. The carved remants of his soul now were utterly bled - the only sensation he was capable of now was pain, which kept on haunting him in violent impulses, like a voracious montrousity. It was only one that had died... but he felt the pain of thousands: Just as Sil was burdened with the sum of this world's hate and depravity, and was being led to her cruel fate, he consequently bore all this world's sorrowness.

Since the years he got to know, appreciate, and ultimately love her, Sil's pain and suffering were his' alike: Like a mirror his state of mind reflected hers - many laughters they shared, so they shared their suffering, and early they had recognized, that between both of them, despite their largely different interests and attitudes, there must've been a very special bond: An indefinable, deep, inner relatedness, which laid beyond any quarrels and different views of life - forsooth, their souls were two of one kind, and those to encounter is a luxury fate rarely grants.

But now that bond was no more. Sil's spirit would now enter the great mother's halls, who would protect her from this world's horrors for good - and he couldn't blame Ushara for that, for what mother would thrust her children willingly into a pit of ravenous wolves, for them to fight for the flesh? No, it was just: The deserved punishment for the corruption of man, who recklessly spurned her gifts. But ever since it has been the same course in the history of humanity: The history of the great minds is identical to the history of the great failures in most cases. As the old saying goes: "Be good, or be joyful." Blaithin had to learn that already... and so now did Sil.

Time had arrived to seize actions: With tremulous hand, Gryphius reached for one of the parchments around him, and stumbled upon one being sent by Katarine von Maibach: She offered to him to reveal the course of events surrounding Sils' fate, for she was at her side on that unfortunate day. Slowly nodding to himself, Gryphius prepared a parchment for a response, disregarding the remaining ones: »Forsooth, these last respects i will need to pay to her. I shall also visit the place where she suffered her fate - i owe it to her. But then... it is time for me to finish my own path. And that cursed "Shield" will help me with that. I just need to see that i get everything prepared here in Varshikar, before i leave.«
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Taeryon Silverlight
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Post by Taeryon Silverlight »

Taeryon stand vor Varshikar, die Kapuze seines weiten Umhangs tief ins Gesicht gezogen. Er würde Taliss zumindest erreichen wenn ihn keiner erkannte. Was dann geschah blieb seinem Glück und Taliss Gutmütigkeit überlassen. Er atmete ein letztes mal tief ein und ging in die Stadt hinein. Hier und da waren die lauten Geräusche von Hämmern zu hören, die auf ein Stück Eisen donnerten oder das Rattern eines Webstuhls. Er sah sich unter seiner Kapuze vorsichtig um und da saß er, Taliss. Taeryon nahm all seinen Mut zusammen, lief auf die Echse zu und warf sich vor ihr auf die Knie. Er legte seinen Stab vor ihm auf den Boden und warf die Kapuze zurück, sein Blick auf den Boden gerichtet.

Als Taliss ihn erkannte glitten seine krallen sofort zu dem Schwert das an seiner Seite am Gürtel hing, doch Taeryon begann zu sprechen bevor er etwas weiteres tun oder sagen konnte. Seine Stimme war klar und deutlich und die Leute die um sie herumstanden und ihn entgeistert anstarrten schien er nicht zu beachten. "Taliss, es tut mir leid. Ich war schwach. Ich konnte mich meinem Meister nicht entgegenstellen und ihn in Frage stellen, aus Furcht mein Plan würde scheitern. Ich bitte dich um Vergebung und darum, einen Teil meiner Fehler wieder gutmachen zu dürfen. Ich habe Siltaris und Dich verraten, aber ich bitte dich, lass mich dir helfen die Macht über Trolls Bane wieder zurückzubekommen. Siltaris hätte es so gewollt. Wenn du mir nicht vergeben kannst, so töte mich. Ich hätte nichts anderes verdient." Taliss zog den Kopf ein und zischelte. Für einen Augenblick spielten seine Klauen am Griff seines Schwerts herum. Doch dann stand er auf, griff nach Taeryon's Mantel und zog ihn auf die Beine. "Ssie mich an, Sssie mir in die Augen zss.." Taeryon schluckte und sah ihn an. Taliss schien ihm stundenlang in die Augen geblickt zu haben, bevor er langsam nickte: "Ich will dir vergeben. Du ssollssst deine Chansse erhalten alless wieder gutzzumachen.

Taeryon seufzte erleichtert auf und verbeugte sich tief. "Ich danke dir Taliss. Mögen die Fünf dich segnen." Taliss sah ihn ernst an. "Ess.. hat bereitss begonnen." Sie blickten sich eine Weile nachdenklich an, dann gingen sie zusammen in Richtung Wüste davon, während Taliss ihm von den Plänen berichtete, mit denen sie Silas vertreiben würden...
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Siltaris
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Der Tod von Siltaris // the death of Siltaris

Post by Siltaris »

((For all those who want to know what has really happened ig to Siltaris; translation beneath))


An jenem Morgen zog es sie gen Norden... Durch das Stadttor, vorbei an der stets trunkenen Wache. Es waren nur noch einige wenige Werkzeuge, die der Stadt fehlten, dann wäre alles beisammen für den Bau des neuen Südtores. Der Händler der Grauen Rose war es, den sie suchte.

Auf ihrem Weg dorthin war es aber jemand anderes, den sie fand: William Elderberry wagte es trotz seiner Verbannung sich auf dem Territorium Troll's Banes aufzuhalten. Unverzüglich, - ihre Wut noch bändigend, aber mit erhobenem Schwert - geleitete sie den Unruhestifter über die Brücke des Fairy's Tears.

Am Abend desselben Tages verließ sie die Stadt durch das neu errichtete Osttor. Wahrlich ein beeindruckendes Gebäude, welches der Baumeister dort errichtet hatte. Es übertraf bei weitem ihre kühnsten Erwartungen. Und doch sollte das Osttor nur der Anfang einer Neuordnung des zentralen Bereiches der Stadt werden. Gespräche mit anderer Nationen und Gilden über die Teilnahme an einem großen Markttag waren schon vorangegangen. Sofern das Wetter es zuließe, war die große Eröffnung des Marktplatzes in den nächsten Wochen geplant. Ein rauschendes Fest sollte es werden, belebt von allerlei Schaulustigen, Gauklern, Künstlern, Händlern und fahrendem Volk.

Sie blieb an der Brücke stehen und warf einen Blick empor zum Turm.

Noch vor wenigen Tagen war es hier, da sie mit Taeryon und Taliss die Zukunft der Stadt gemeinsam begonnen hatte zu formen. Gemeinsam. Sie drei. Diese Gemeinschaft hatte ihr wieder Hoffnung gegeben. Hoffnung auf ein glückliches Ende des schwelenden Konflikts, welcher von den Schergen Caelums seit Verkündung der Neuwahlen angeheizt wurde.

Zwar war es ihnen gelungen Kriminelle wie Deuce und den Ork Retlak von der Stadt kurzzeitig fernzuhalten, doch würde nur eine Gefangennahme der Unruhestifter einen ruhigen Wahlverlauf ermöglichen. Leider war Deuce außerordentlich flink und nur schwer zu fangen.

So in Gedanken vertieft, drehte sie sich um und schritt über die Brücke des Troll's Veins gen Osten. Auf Höhe der Arena wurde sie aus ihren Gedanken aufgeschreckt. Ein gleißendes Licht, gefolgt von einem tiefen Grollen ließ ihren Blick nach links schnellen. Aus dem Teleporter trat ein ihr wohlbekannter Mann. Ihre Hand umschloss zum zweiten Male an diesem Tage unverzüglich den Schwertknauf.

"Ein wunderbarer Tag für einen Spaziergang, nicht wahr?", sagte Dominic Fisher.

Ehe sie etwas erwidern konnte, donnerte der Teleporter ein zweites Mal, kurz darauf ein drittes und viertes Mal. William Elderbery, Grivijak und ein vermummter Elf traten heraus - jener Elf... das konnte nur Aeridor sein! Kein anderer Elf hatte je versucht seine Identität auf solch offensichtliche Weise zu verbergen. Sie zögerte kurz, als die Vier ihr gegenüber standen, doch dann zog sie ihre Klingen und richtete sie entschlossen gegen Dominic.

In diesem Moment traten zwei weitere Personen aus dem Süden heran. Der eine war Tybalt, der andere ein weiterer Vermummter. Ihn nicht sofort erkennend, schenkte sie ihm vorerst wenig Beachtung. Erst als der maskierte Elf den Namen "Deuce" aussprach, zog Deuce seine Kapuze zurück und gab seine Identität preis.

Siltaris warf Deuce einen verhassten Blick zu, doch Tybalt baute sich zwischen ihnen auf. Nur einen Moment ließ sie sich von diesem Mann aufhalten, dann drückte sie sich mit den Worten "Ich werde Gobiath endlich von Deuce befreien" an ihm vorbei und stellte sich der Gruppe aus fünf Mann entgegen.

"Geh nach Hause, Siltaris", grunzte der Ork. Die Worte bedeuteten ihr nichts. Es war die Sprache eines Feiglings, bedeutungslose Worte unehrenhaften Abschaums.

Ehe Siltaris etwas erwidern konnte, murmelte William Elderberry eine mystische Formel, woraufhin sie von einem Wirbelsturm erfasst und einige Meter nach hintern der Brücke entgegen geschleudert wurde. Sie landete unsanft und verlor durch den Aufprall ein Schwert. In dem Moment, da sie sich zu orientieren suchte, versammelten sich die Mannen wieder um sie herum. Sie griff nach dem Schwert und richtete sich vor Dominic auf.

"Lauf, Siltaris"
, warf er ihr höhnisch entgegen.

In diesem Moment vernahm Siltaris unmittelbar hinter sich ein lautes Krachen, gefolgt von einem zweiten und dritten. Ein Blick über ihre Schulter und sie erkannte, welch böses Spiel William mit ihr trieb: Er war dabei einen Ring aus magischen Steinmauern um sie zu errichten. Sofort versuchte sie dem durch einen Schritt nach vorne zu entgehen, doch gegen die Mannen vor ihr war ein Durchkommen unmöglich - sie wurde zurückgeschubst. Gegen die Überzahl war sie machtlos. So schloss sich die magische Steinmauer...

Was verblieb war Dunkelheit.

Nur gedämpft drangen das Gelächter und die spottenden Worte von der anderen Seite an ihr Ohr. Sie war gefangen, unfähig einen Schritt zu einer Seite zu tun. Sie war von der Enge umschlossen, nur von oben fiel mattes Tageslicht hinein. Sie konnte die grauen Wolken
sehen, welche über ihr herzogen.

Sie spürte die ersten Regetropfen, welche aus dem verhangenen Himmel hinab auf sie fielen. Aus den ersten vereinzelten Tropfen wurden schnell mehr. Aus den hellgrauen Wolken wurden dunkelgraue, fast schwarze Schatten, welche den Regen auf sie auszuspeien schienen. Das Wasser sammelte sich rasch am Grund ihres steinernen Gefängnisses.

Siltaris versuchte an der Mauer empor zu klettern. Doch war jene zu glatt, erst recht nun bei diesem Wolkenbruch. Das kühle Nass zu ihren Füßen stieg und hatte inzwischen ihre Lederstiefel aufgeweicht. Abermals probierte sie die Steinwände zu erklimmen, nun mit dem Schwert nach Halt suchend. Doch fand sie keinen und rutschte abermals ab, nach hinten fallend, gegen die Steinmauer.

Ihr Atem ging schneller. Ihr Blick wanderte zu dem Wasser, welches unaufhörlich anstieg. Die Intensität des Regengusses war ungebrochen. Ihre Kleider waren durchnässt, ihre Rüstung schimmerte von den auf ihr niedergehenden Tropfen. Der kalte Regen ließ sie erschaudern. Ihr Körper begann zu zittern.

"Hilfe... HILFE!", schrie sie heraus.

Die Antwort war abermals höhnisches Gelächter.

Panik regte sich in ihr und sie blickte empor zu den schwarzen Wolken, ihre weit aufgerissenen Augen funkelten dunkelgrün. Das Wasser stand schon bis zu den Waden.

"Verdammt sollt ihr sein, ihr Bastarde!"
, brüllte sie mit rasendem Herzen.

"Wir lieben dich auch", tönte es durch das Regengeprassel herüber.

Gegen die Steinwand gelehnt versuchte sie sich zu beruhigen, der Kälte Herr zu werden. "Das werdet ihr bereuen..."

Abermals nahm sie ihr Schwert, um es in den Fels zu rammen - vergeblich. In diesem Moment erklang von oben die Stimme des Elfen, welcher sich offenbar auf die Steinmauer heben ließ. Unter seiner Maskerade spürte sie förmlich seinen Hass.

Sie trat einen halben Schritt zurück, dabei umspielte das Wasser ihre Knie. Sie legte den Kopf in den Nacken und rief dem Spitzohr zu: "Wollt ihr nun auch noch ein Mörder sein?"

Die Antwort kam sogleich von Dominic. "Sei still, Siltaris!"
Dann war auch der Elf schon wieder von der Mauer herunter gesprungen.

"Niemand mag Gefängnisse", setzte Dominic nach. Doch diese Worte vernahm Siltaris kaum. Kälte nahm allmählich von ihrem Körper besitz, ließ ihre Gliedmaßen steif werden. Ihre Gedanken wurden träge. Sie lehnte sich gegen die Steinmauer, schloss die Augen. Versuchte sich zu konzentrieren. Ihre Gedanken wanderten gen Norden. In die warmen Gefilde Varshikars. Zu der wärmenden Liebe von...

Plötzlich brach die Mauer, an der sie lehnte, in sich zusammen. Von einem Moment auf den anderen ergoss sich das gesammelte Wasser nach draußen auf die Straße, um die Füße ihrer Peiniger. Sie selbst verlor das Gleichgewicht, konnte sich kaum abstützen. Unter Gelächter lag sie den Mannen zu Füßen. Zitternd, von kaltem Regen durchnässt, kraftlos.

Fröstelnd erhob sie sich langsam. Das steinerne Gefängnis war inzwischen vollständig verschwunden. Sie schritt mit zähen Schritten los, der Brücke entgegen. Jeder Schritt schmerzte. Dominic verstellte ihr den Weg.

"Geht mir aus den Augen, Dominic", brachte sie mit unsicherer Stimme und unter einem Husten hervor.
"Oder was, Siltaris?" war die Antwort.

Sie umschloss abermals instinktiv die Knäufe ihrer Schwerter.

"Ihr wollt sicherlich nicht gegen vier kämpfen, oder?"

Sie blickte mit kühlem, von Verachtung erfülltem Blick zu Dominic, dann zu Deuce, Grivijak und Aeridor. William war nicht mehr zu sehen. Vor ihrem inneren Augen sah sie sich vier schnelle Hiebe machen; daraufhin die von tiefen Wunden gezeichneten vier Körper vor sich nieder sinken in eine Lache aus dunkelrotem Blut. Doch wusste sie, dass sie zu schwach war dafür. Ihr Körper gehorchte ihr nicht so, wie sie es wollte. Ein erneutes Husten ließ sie ihre Gedanken vergessen. Sie wendete sich ab und humpelte an den Männern vorbei zur Brücke. Währenddessen beratschlagten sich die Peiniger, ob es sie zu töten nun lohnen würde. Mit verachtendem Tonfall wisperte sie:

"Dafür werdet ihr alle bezahlen... mit euer aller Leben."

Siltaris war nun fast an der Brücke angelangt, da stellte sich Dominic abermals ihr in den Weg.

"Ihr sucht den Tod, wie mir scheint."

Siltaris blieb stehen. Langsam blickte sie auf. Mit bleichem Gesicht und dunklem Funkeln in ihren Augen sah sie Dominic an.

"Dominic, lasst mich passieren!"

"Ihr seid schwerlich in der rechten Situation dies zu fordern."


In diesem Moment sah sie Katharine von Maibach und Saril des Weges kommen, welche stehen blieben und die Szenerie beobachteten. Siltaris zog eine zweite Klinge und sprach mit leiser Stimme:

"Ich sage es euch"
, sie musste husten, "... ein letztes Mal: Tretet beiseite!"

Hinter sich vernahm sie die den Ork: "Bleib stehen, Dominic."

Siltaris neigte ihren Kopf und erblickte den Ork, welcher mit gezogener Waffe hinter ihr lauerte. Sie schaute dann zur Seite. Dort standen mit gezogenen Klingen Aeridor und Deuce. Schließlich sah sie Dominc in die Augen, welcher ebenso mit blankem Stahl vor ihr stand und den Weg versperrte. Sie blinzelte einmal und sah dann an Dominic vorbei, hin zu Saril. Mit vibrierender Stimme sprach sie:

"Saril, erzähle den Leuten, was hier vorgefallen ist."

Dann schloss sie die Augen. Sie konzentrierte sich. Sie sah in Gedanken die vier Kämpfer um sich stehen. Ein jeder bereit und willens ihr das Schwert in den Leib zu stoßen. Sie versuchte ihren Körper unter Kontrolle zu bekommen. Ihm ihren Willen aufzuzwingen. Abermals schoss ihr das Bild der Wüstenstadt durch den Kopf. Sie spürte seine Nähe. Schmeckte seine Lippen. Fühlte seine Wärme. Sie bat um Vergebung.

Langsam öffnete sie ihre Augen. Ihr Körper richtete sich währenddessen auf. Nicht mehr viel blieb von dem Antlitz einer durchnässten und kraftlosen Frau übrig. Sie war nun wieder eine stolze Kriegerin Mortocks, welche von blutgierigen Geiern umzingelt war. Sie sollten sich ihr Mahl teuer erkaufen.

Mit einem Kampfschrei machte sie einen schnellen Schritt vorwärts. Ihre beiden Klingen schimmerten in dem fahlen Licht, spalteten die Luft und suchten blutdürstend den Weg in warmes Fleisch. Nur einer Klinge fand ihr Ziel, die anderen traf den kalten Stahl eines Schildes. Sie drehte sich schnell herum, versuchte die Hiebe der anderen Angreifer abzublocken, ehe sie wieder Dominic nachsetze. Sie spürte die Schnittwunde an ihrem Bein kaum, welche ihr von hinten zugefügt wurde. Auch die festen Schläge, welche ihre Rüstung trafen, ließen sie nicht das Gleichgewicht verlieren. Abermals entfesselte sie ihre Klingen und ließ sie auf Dominic herniederschmettern.

Bei diesem Vorpreschen drang ein Schwert durch ihre Rüstung in ihren Körper ein. Siltaris schien es, dass aller Kraft in diesem Moment aus ihr wich. Doch gleichwohl spürte sie eine heilende Wärme in sich. Sie spürte wie sie wieder an Kraft gewann. Sofort riss sie sich los und ging erneut auf Dominic los und platzierte Hiebe rasselten auf ihn ein. Getragen von den heilenden Zaubern Sarils spürte sie kaum die Schmerzen der Wunden, welche ihr zugefügt wurden. Wie entfesselt kämpfte sie, ließ dem Hass freien Lauf. Ihre Schwerter waren ein Teil ihres Körpers. Präzise trafen sie immer wieder ihre Ziele.

Sie sah aus den Augenwinkeln, dass sich Grivijak aus ihrem Rücken entfernte, um sich Saril vorzuknöpfen. Sie konnte nichts für ihren tapferen Helfer tun, nur weiterkämpfen. Sich nicht mehr um die Verteidigung ihres Rückens kümmern müssend, entfalteten ihre Attacken noch mehr Kraft. Als sie Dominic ihr Schwert tief in die Seite rammte und dieser zurücktaumelte, da sah sie wie Saril von Grivijak niedergestreckt wurde. Sie war nun auf sich alleine gestellt.

Unverzüglich drehte sie sich um, schwang ihre Klingen durch die Lüfte. Aeridor und Deuce waren von dem Verlauf des Kampfes offenbar überrascht und hatten dem Schwerthagel kaum etwas entgegen zu setzen, welcher von dem blutüberströmten, entfesselten Geschöpf vor ihnen ausging. Einer von beiden wich zurück. Der nächste folgte.

Siltaris stand schwankend mit beiden Waffen in den Händen dar. Sie sah mit verschwommenem Blick, wie Dominic forthumpelte, gefolgt von Deuce und Aeridor. Der Ork schien auch bei ihnen zu sein. Sie ließ ihre Arme kraftlos fallen, die Schwerter entglitten ihren Händen. Mit einem Male spürte sie die Dutzend tiefen Wunden an ihrem Körper.

Ihre Beine gaben nach, sie sackte in sich zusammen. Kälte umgab sie. Ihr Kopf lag in ihrem eigenen Blut, mit halb geschlossenen Augen sah sie die sich ausbreitende rote Lache. Sie meinte darin ein Gesicht zu sehen. Das Lächeln eines Mannes mit einem Ring in der Unterlippe. Das Bild des Mannes, den sie liebte.

Dann war nur noch pulsierende Stille.

Siltaris bemerkte nicht mehr, wie Katharine sich neben ihren um Leben ringenden Körper kniete und ihn zu versorgen suchte. Sie bemerkte nicht mehr, wie jemand des Weges kam und Katharine helfen wollte. Sie bemerkte auch nicht, wie ihre Peiniger zurückkehrten und all jene abschlachteten, welche sich um Siltaris versammelt hatten und sie am Leben halten wollten.

Ihr sich gerade noch im Diesseits weilender Geist befand sich in einem zerschundenen Körper, den das Leben verließ. Es war ein regungsloser Körper neben anderen. Aber ihr Körper war es, um den Deuce, Aeridor und Dominic nun schritten. Unter hasserfüllten Worten, Tritten und Gelächter ließen sie den Stahl ihrer Schwerter wieder und wieder auf die Leblose niederfahren.

Die Peiniger gingen ihres Weges. Was sie hinterließen, war ein nahezu zur Unkenntlichkeit zugerichtetes Wesen, umringt von anderen leblosen Körpern. Der Fluss färbte sich rot.



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At this morning she went to the north.. through the town gate, passing the always drunken town guard. She only needed a few tools, then the town would have all materials needed for the construction of the new south gate. She was looking for the merchant in the Grey Refuge.

On her way she met someone else: William Elderberry dared to wander on the territory of Troll’s Bane, although he was banned. Immeditately – still restraining her anger, but with drawn sword – she escorted him over the bridge of the Fairy Tears.

At the evening of the same day, she left the town through the newly built east gate. It truely was an impressive building, which the builing master had set up there. It was even much more impressive than she would have thought in her venturous dreams. However, the town gate should be the beginning of a redesign of the centre of Troll’s Bane. There already were discussions with other nations and other guilds about a market. As long as the weather would be good enough, the market was planned within the next weeks. It should become a large event, with a lot of watchers, jugglers, artists, merchants and travelling people.

She stopped at the bridge and looked up the tower.

A few days ago, she was on top of this tower and discussed the future of the town together with Taeryon and Taliss. Together. Three people. This companionship gave her hope again. Hope for a happy end of the rising conflict which was fired by the people of Caelum since new elections have called.

Deep in thoughts, she turned and slowly walked over the bridge over the Troll’s Vein to the east. Near the arena her thoughts were interrupted. A bright light, followed by a deep rumble made her look to her left immediately. Out of the teleporter came a well-known man. For the second tim ethis day she grabbed the hilt of her sword.

“A wonderful day for a walk, isn’t it?”, spoke Dominic Fisher.

Before she was able to answer the teleporter rumbled a second time, short after that a third and fourth time. William Elderberry, Grivijak and a hooded elf appeared – this elf... it must be Aeridor. There is no other elf around who seeks to hide his identity in such an obvious way. She hestated for a moment when the four people stood in front of her, but then she unsheathed her blade and opposed Dominic.

In this moment there came two other persons from the south. One of them was Tybalt, the other one a hooded one. At the beginning she did not recognise the hooded one and thus did not gave him much attention. Just when the masked elf spoke the name Deuce, he lifted his hood and revealed his identity.

Siltaris gave a hateful glance to Deuce, but Tybalt stood in between. He was only able to hold her off for a few moments, then Siltaris pushed him aside and passed with the words: “I will get rid of Deuce” so she finally stood against five persons.

“Go home, Siltaris”
, grunted the ork. The words had no meaning to her. It were the words of a coward, unimportant words of unhonorable scum.

Before Siltaris could answer, William mumbled some mystical words. Then Siltaris was caught by a whirlwind and was thrown some meters into the direction of the bridge. She landed hard and lost her sword due to the impact. As she tried to orientate herself the men came to her and stood around her. She grabbed the sword from the ground and stood up in front of Dominic.

“Run, Siltrais”, he said scornfully.

In this moment she heard a loud crack behind her, followed by a second and third onw. She looked over her shoulder and saw what William was doing: He was about to built a ring of magical stonewalls around her. She tried to escape immediately, though she was not able to pass the crowd of people in front of her. She was pushed back. She could not do anything against that. So, the circle of stonewalls closed...

She was left alone in darkness.

The laughter and their taunt words came ot her ear in a very muted way. She was jailed. Not able to make a step in any direction. She was surrounded by stone walls. From the top only, some daylight fell into the jail. She could see the grey clouds up in the sky.

She felt the first raindrop, which fell from the grey sky on her skin. The singel raindrops became more after a short time. The grey clouds became dark grey, nearly black shadows which spew rain onto her. The water fell on the ground of her jail and made a puddle appear.

Siltaris tried to climb up the walls. Though, these were too flush, in particular due to the cloudburst. The cool wet at her feet began to rise. Her leather boots already have been soaked. Again, she tried to climb up the walls, now with help of the sword. But she did not find grab and fell down, against the stone wall.

Her breath became faster. Her gaze wandered to the rising water, The downpour has not stopped. Her clothes were wet. Her armor shined due to the raindrops on the steel. The cold rain let her cringe. Her body began to shiver.

“Help... HELP”, she shouted.

The answer was tunt laughter again.

She began to feel panic. She looked up to the black sky, her widely opened eyes sparkled dark green. The water was at her calves now.

“Damn you, bastards”
, she shouted with raging heartbeat.

“We love you too, Siltaris”, was the answer she heard through the falling rain.

She leaned against the stonewalll and tried to calm down, not go down in face of the coldness. “You will regret this...”.

Again she tried to ram the sword into the stone – unvailing. In this moment the voice of the elf came from the top. Apparently he was lifted up there with the help of his comrades. Under his mask she felt his hate.

She made half a step back, The water was playing around her knees. She looked up and called to the elf: “You wanna be a murderer now as well?”

An answer came immediately from Dominic: “Shut up, Siltaris!”
Then, the elf jumped down of the wall again and was disappeared out of her sight again.

“Noone likes jails”
, Dominic said. But Siltaris hardly was able to hear these words. The coldness slowly took posession of her, it made her limbs stiff. Her thoughts became sluggish. She leaned against the stone wall and closed her eyes. She tried to concentrate herself. Her thoughts wandered to the north. To the warm regions of Varshikar. To the warmin love of...

Suddenly, the wall she was leaning again, collapsed. From one moment to the other the water flooded outside on the street around the feet of her tantalizers. She lost balance and was hardly able to firm up. So, she layed to the feet of the men under loud laughter. Shivering, wet all over from the cold rain, sapless.

Shivering she slowy stood up. The jail out of stone had disappeared in the meantime. She started to walk slowly towards the bridge. Every single step was hurting. Dominc blocked her way.

“Get out of my sight, Dominc”, she spoke with weak voice and under some coughs.
“Or what, Siltaris?”, was the answer.

Again, she grabed intietively the knobs of her swords.

“You surely do not want to fight against four, do you?”


She looked at him with cold, scornful gaze to Dominc, then to Deuce, Grivijak and to Aeridor. William seemed to have gone. In her inner eye she saw how she made four quick slashes; then four bloody bodys falling down into a puddle of blood. Though, she knew that she was too weak. Her body did not follow the way she wanted. Another coughs made her forget her thoughts. She turned and stumbled along the line of men towards the bridge. In the meantime her tantalizers deliberated if it was woth to kill her right here and right now. With despiteous voice she whisperd:

“You all will pay for that.... with your lifes.”


Siltaris was close to the bridge as Dominic blocked her was again.

“Do you WANT to die?”

Siltaris stopped. Slowly she looked up. With pale face and a dark sparkle in her eyes she looked at him.

“Dominic, let me pass!”

“You are in no position to demand that.”

In this moment she saw Katherine von Maibach passing by accompanied by Saril. Both stopped and watched the scene. Siltaris unsheathed the second blade and spoke with quiet voice:

“I..”, she coughed,”.. tell you afor the last time: step aside!”

Behind her she heared the orc: “Stay there dom.”

Siltaris slightly tilted her head and glanzed to the orc who was lurking there with drawn blade. She looked at her side, where Aeridor and Deuce were waiting with blank blades. Finally, she looked to Dominic into his eyes. He stood there with unsheathed sword and blocked her way. Then, she looked behind Dominic towards Saril. With vibrating voice she spoke:

“Saril.. tell people what has happened here.”

Then she closed her eyes. She concentrated herself. In thoughts she saw the four warriors around her. Each of them ready and willing to dig the sword into her body. She tried to get control over her body. Again, the picture of a town in a desert came to her mind. She perceived his proximity. She tasted his lips. She felt his warmth. She asked for forgiveness.

Slowly she opened her eyes. While doing so her body erected. There was not much left of countenance of the weak and sodden woman. Now it was a proud warrior of Mortock who was circled by bloodthirsty vultures. They should not get an easy meal.

With a loud shout she made a quick step forward. Both her blades shined in the pale light, they split the air and were seeking bloodthirsty their way into warm flesh. Only one blade found its way, the other hit the cold steel of a shield. She turned around quickly and tried to block the attacks of the other warriors, bafore she continued to attack Dominic. She did not feel the cut at her leg, which was given to her by the orc behind her. The hard hits on her armor did not make her loose the stance. Again the unleashed her blades and let them devastate on Dominic.

During this attack a sword of her enemies made its way through her armor and digged into her body. Siltaris felt how her power was about to leave. At the same time she felt a healing warmth in herself. She felt that she got power again. Immediately she broke free and continued to attack Dominic with well aimed slashes. Carried by the healing magic of Saril she hardly felt the wounds. She fought like unleashed and let her hate the control over her doings. Her swords seemed to be part of her body. Over and over again the swords hit their aims.

From the side she saw how Grivijak left her back to care for Saril. She could do nothing for her helper, but keep on fighting. She did not need to care for the defense of her back, so her attacks were more devastating now. Finally she hit Dominic hard. As he stumpled back she saw how Saril was strike down by Grivijak. She was alone now.

Without delay she turned to her side and with her the blades followed. Aeridor and Deuce seemed to be surprised with how the fight was about to run and hardly were able to stand the slashes of the blood covererd being in front of them. One stepped back. The other followed.

Siltaris stood there with shakingly with both weapons in her hands. She saw with blurred gaze how Dominc stumpled away, followed by Deuce and Aeridor. The orc seemed to be with them as well. She let fall down both her arms, the swords got out of her grab and fell to ground. Suddenly she felt all the dozens of wounds in her body.

Her legs became weak, she fell to the ground. Coldness embraced her. Her head layed in the blood, with half opened eyes she stared with empty gaze into the red puddle. She thought she would see a face in there. The smile of a man with a ring in his lower lip. The picture of the man she loved.

Then there just was pulsating silence.

Siltaris did not notice any more how Katharine came to her and kneeled down to take care for her wounds. She did not notice another person passing by and helping Katharine. Siltaris did not notice any more as the tantalizers returned and slayed down all those who were about to help Siltaris keeping alive.

Her soul still was resting in this world in a battered body whose life was about to extinct. Her body was one body next to others. It was her body where Deuce, Aeridor and Dominc stepped to and surrounded it. With hateful words, kicks against the motionless body and under laughter they let their swords slash into the body of the lifeless person.

The tantalizers went their way. Leaving behind a being which was mauled close to unrecognisable conditions, surrounded by other dead bodies. The river was about to become red.
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»Nraaa! Neeein!«

Schweißgebadet fuhr er von seinem Bett empor, und sein Herz schlug gewaltsam wie eine Ramme gegen das Innere seines Bruskorbes, als würde es ausbrechen und entfliehen wollen aus der tödlichen Düsternis und der Marter seines Inneren: Die Träume - sie ließen ihn nicht los: Immer wieder die grausamen Bilder vor seinem inneren Auge - ihr spritzendes Blut, das grunzende Gelächter, das durchdringende Geräusch platzender Haut, und am Ende die Totenstille. Und das Nacht für Nacht. Er hasste den Schlaf, und suchte ihn zu meiden wann immer möglich: Er saß nur noch innmitten seiner Bücher, und brütete über seinen Geschäften und seinen Amtspflichten. Er schlief nur noch, wenn sein Körper nicht länger den Geboten seines Verstandes folgte, und ermattet zusammenbrach. Immer wieder erbarmte sich jemand seiner, und trug ihn in das Bett herauf - doch am Ende des Schlafes standen ausnahmslos immer die fürchterlichen Träume, die ihn nun schon über viele Wochen unbarmherzig heimsuchten.

Er hatte es nicht getan: Weder hatte er sich der Shield-Bande ausgeliefert, noch hatte er den Giftdolch zum rettenden Streich über seinen Arm gezogen, wenngleich er ihn des öfteren schon nahe darangehalten hatte. Weshalb er sich noch am Leben hielt, wusste er nicht: War es die närrische, schwindende Hoffnung, dass das Schicksal ihm doch noch ein gnädigeres Los offenbaren würde? Dass dies nur eine Leidensprüfung für ihn sei, wie schon einst, und die von ihm so abgöttisch verehrten grünen Augen sich ihm eines Tages wieder offenbaren würden, damit sie schlussendlich ihr Leben auskosten könnten? Viele sich widersprechende Berichte waren ihm schon zu Ohren getragen worden, und er vermochte gar nicht mehr recht an irgendetwas zu glauben. Doch auch wenn nur noch ein kümmerlicher Funke der Hoffnung geblieben war... so wäre es nicht das erste mal seit Anbeginn der Geschichte gewesen, dass ein einzelner Funke einen neuen Brand entfache. Oder... war das, was ihn an der Beendigung seines Lebens hinderte, einfach die nackte Furcht davor, in den Hallen des Todes auf immerdar der Folter dieser Träume ausgesetzt zu sein, als Strafe für die Ablehnung des Geschenks des Lebens?

Was von diesem Geschenk noch blieb, war jedoch weiter nichts, als der Bodensatz einer Existenz. Seine Laute ruhte in der Ecke, und setzte allmählich Staub an, und auch erfüllte der Duft seines beliebten Kaninchenpfeffers nicht länger die Luft, und wenn er sich zu einem Lächeln hinreißen ließ, war es so fadenscheinig wie die erste, unbeholfene Arbeit eines Schneiderlehrlings. Rührend war es, wie sehr seine Freunde mit ihm fühlten - sogar Greenfren, die entstellte Echse, doch auch ein meisterhafter Schmied, hatte seine Hilfe angeboten. Dennoch: Nichts war mehr da, was ihm noch Freude hätte bringen können. Jerimedes hatte ihm Siltis Erbe ausgehändigt: Wertvolle Waffen, Edelsteine und Speisen, doch mochte er es nicht anrühren, außer den Silberlingen, mit denen er die Schulden tilgte, in die er sich nach der Geiselnahme gestürzt hatte. Eine Klinge in die Hand zu nehmen, die sie einst geführt hatte... oder einen Kuchen vertilgen, der einst über ihre Hand geglitten war... Sofort verzog er das Gesicht, und bettete sein Gesicht in seine Hände - das konnte er nicht.
»Nein, diese Gegenstände will ich nicht benutzen: Ein Unterpfand sollen bleiben sie für die kommenden Generationen, die noch über die wackere Amazone von Mortock in ihren Liedern und Sagen berichten werden, wenn mein eigener Name lange schon von der Zeit ausgelöscht sein wird. Und gleich wie ich sollen sie ihr Haupt in Trauer senken ob der Kunde ihres Loses... sollte die letzte, bittere Gewissheit wirklich eintreten. Ein Mahnmal möge es sein, welches uns daran erinnere, dass wir die düsteren Kammern des Blutgottes nicht zu fürchten brauchen, denn ein weit schlimmeres Reich erschaffen wir uns auf Erden!«

Einige Namen Jener, die das, was er liebte, in feigem, unehrenhaften Kampfe zu Tode gebracht hatten, hatte man ihm zu Ohren getragen. Was fühlte er? Hass? Rachegelüste? Abscheu? Nichts dergleichen - vielmehr... war es Mitleid mit diesen Kreaturen, denen der Anblick von Schönheit und Glück so unerträglich war, dass sie es blindlings niedermähen mussten, um nicht immerzu daran erinnert werden zu müssen, dass es mehr noch gab, als ihre eigene, elende Imitation von einem Leben. Ihre Seele war auf immerdar dem Untergang geweiht - wenigstens mehr als Jene hatte er sich noch bewahren können. In diesem Moment schoss ihm die Erinnerung an einen Brief durch den Kopf - einen von Blaithin, die auch leider zu früh von der großen Mutter abberufen worden war. Hastig kramte er in seinem heillosen Durcheinander aus alten Schrieben, und nach langer Suche erst ward er fündig. Tränen schossen ihm in die kummevoll umrandeten Augen, als sie die Zeilen überflogen:
  • Du bist nicht, was du zeigst, wenn du traurig bist.
    Du bist viel mehr. Während andere, aus Gründen, die
    wir nie verstehen werden, schon gegangen sind, bist
    du immer noch da. Warum haben die Götter so unglaubliche
    Menschen abberufen und dich hier ausharren lassen?
    An diesem Punkt haben Millionen Menschen bereits
    aufgegeben. Sie sind nicht gelangweilt, aber weinen
    auch nicht. Sie tun überhaupt nichts, warten nur
    darauf, dass die Zeit vergeht. Sie haben die Fähigkeit
    zu reagieren verloren. Du jedoch bist traurig. Das
    beweist, dass deine Seele lebendig geblieben ist.
Langsam schloss er die Augen und drückte den Brief an seine Herzgegend. Die Tiefe der Weisheit von Blaithins Worten war etwas, worauf er sich auf immerdar hatte verlassen können, doch ob sie damals hätte wissen können, welch quälende Dimension der Trauer es war, in der er vor sich hintrieb, vermochte er nicht zu ersinnen. »Oh, süße Sehnsucht, führe mich an den Hort ihrer Gebeine... für das letzte Lied, den letzten Tanz... und den erlösenden Schlaf an ihrer Seite. Jedwedes Los will ich mit ihr teilen, sei's Leben oder Tod.«

Nachdem er diese Worte gestammelt hatte, riss ihn sein müder Leib wieder in die Düsternis des Schlafes herab. Die Albträume von Siltis Tod würden ihn auch diesmal nicht verschonen.

---

»Nraaa! Nooo!«

Drenched in sweat he sprung up from his bed, his heart violently pounding against his chest from within like a ram, as if it meant to burst out to escape from the lethal dark and tormend of his inside: Those dreams - they wouldn't let him go. Ever and ever again those gruesome pictures before his inner eye - her sputtering blood, the grunting laughter, the penetrating sound of bursting skin, and ultimately dead silence. Night after night. He loathed the sleep and sought to avoid it whenever possible: He only sat in the midst of his books, brooding about business matters and his official duties. He merely slept when his body no longer would obey the commands of his mind, and collapsed due to utter exhaustion. Ever again someone pitied him and carried him up to the bed - but at the end of his sleep there always would be those gruesome dreams, which mercilessly had been haunting him over many weeks now.

He hadn't done it: Neither he surrendered himself to the shield-band, nor he sliced the poisonous dagger over his arm, albeit he was close to the threshold to it many times. Why he kept himself alive, he didn't know: Was it a foolish, dwindling hope that fate would grant him a more merciful fortune in the end? That all this was no more than a test of his endurance, like once already, and that those green eyes he adored so much would look upon him again someday, so they could finally revel in their lifes? Many opposing words had been carried to his ear already, thus he no longer could lay his trust into anything. But albeit merely a miserable glint of hope remained... it would not be the first time in history that one single glint sparked a fire. Or... was that, what kept him from the cessation of his life, the simple fear of being exposed to the torment of these dreams in the halls of death for eternity, as a punishment for rejecting the gift of life?

But what had remained of that gift was no more than the very lowest form of an existence. His lute was resting in the corner, gradually collecting dust, no longer the flavor of his spiced conies filled the air, and whenever he brought himself to a smile, it was obviously fake like fool's gold. Touching it was, how much his friends felt with him - even Greenfren, the disfigured lizardman, nevertheless a masterful blacksmith, had offered his helf. However: Nothing was left what could've granted him any pleasure. Jerimedes had turned over Sil's heritage to him: Precious blades, gems and food, but none of it he wanted to lay his hand upon, except the silver coins, in order to settle the debts he had accumulated after the kidnapping. Wielding a blade, formerly held by her... or to feast upon a cake that once was held by her... Right away he severely grimaced and embedded his face in his hands - he couldn't do that.
»No, these items i don't want to use: They shall be a token for the forthcoming generations, who still shall tell about the valiant amazon of mortock in their songs and tales, when time already obliterated my own name. And like myself their heads shall incline in grief because her fate... if the last bitter certainty actually sets in. A memorial they shall be, for reminding us, that there's no need to fear the sinister chambers of the god of blood, for we are about to raise a darker realm on earth!«

Several names of those to murder the one he loved in cowardly, dishonorable fight were carried to his ears already. What he felt? Hate? Thirst for revenge? Abhorrence? Neither - it more was... pity with those creatures, who couldn't bear the sight of beauty and happiness, so they had to mow it down, in order not to be reminded that there was more than their own, sorry imitation of life. Their souls were doomed for good - at least more than those he had been able to keep for himself. In this very moment a memory about a letter struck into his mind - one of Blaithin, who also sadly was to return to the great mother way too early. Hastily he rumaged in his disorder of old parchments, and managed to retreive it after an extended search. Tears came to his beclouded eyes when they ran over the page:
  • You are not what you show when you're in sorrow.
    You are much more. While others, for reasons we
    never will come to understand, have gone already,
    you're still there. Why the gods had to withdraw such
    amazing beings, leaving you behind abandoned? At
    this point, millions of people have given up already.
    Neither they're bored, nor they cry. They do nothing,
    merely waiting for the time to pass. They have lost
    their ability to respond. You, however, are sad. A
    prove that your soul still is alive.

Slowly he closed his eyes, pressing the letter against his chest. The depth of wisdom in Blaithin's words was something he always could rely upon, but could she have known already back then, what tormenting dimension of suffering it was he drifted in? »Oh, sweet yearning - take me to her dead remnants... for me to sing the last song, perform the last dance... and the redeeming sleep at her side. I'm willing to share whatever fate with her, be it life, or death.«

Having spoken these words, his weary body tore him down into the dark of sleep again. The nightmares about Sil's demise wouldn't spare him this time either.
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Gryphius
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In schummrigem Kerzenlicht saß Gryphius in der alten Akademie darnieder, über seinem Tagebuch gebeugt, und führte mit ruhiger Hand den Federkiel über die Seiten. Seine Schrift begann allmählich wieder, zu ihrer altgewohnten Kunstfertigkeit zurückzufinden.


Tagebucheintrag 297

Aus der Asche des Hauses meiner Seele erhebt sich neue Hoffnung, denn wahrlich: Wir sind nicht allein hier unten mit unserer Mühsal. Einige Tage musste ich ins Land ziehen lassen, um dem, was sich ereignete, nochmals mit kühlem Verstand zu begegnen: Lange habe ich über alten Aufzeichnungen und Chroniken gebrütet, um zu ergründen, ob sich in jüngster Zeit vergleichbare Ereignisse auf der Insel ereignet haben - einige wenige Anzeichen über göttlichen Unmut über das Betragen von uns Sterblichen waren zu finden, doch kein dokumentierter Fall, in dem die Götter dem Schicksal von Wenigen gewahrten... oder von Einzelnen. Was sich mir und Thorin am Morgen des 12. Adras inmitten Varshikars offenbart hat, muss in der Tat etwas gewesen sein, welches nur wenigen Sterblichen innerhalb ihrer Lebensspanne zuteil wurde.

Der kühle Schleier des Winters ruhte über Varshikar an jenem Morgen, und ich begann mit meinem Tagewerk, indem ich mit Thorin kommende Bauprojekte besprach, und Tybalt und Saril - welche als Gäste in den Räumlichkeiten der alten Akademie weilten - mit Kuchen versorgte. Gleichwohl mit der Kälte ruhte über allen Dingen der schwere Mantel des Kummers, denn auch Tybalt und Saril waren von innerem Leid gemartert, wenn auch aus anderen Beweggründen. Die Kuchen, welche ich ihm und Saril zum Frühstück ausgehändigt hatte, waren einst in Siltis Besitz gewesen, und allein schon dieser Gedanke riss mich wieder hinab in die finstren Tiefen meines Geistes. In der Hoffnung, das kalte Wasser vermöge dies abzuwaschen, ging ich zum Springbrunnen inmitten der Stadt, und brach die Eisdecke, um an das Wasser zu gelangen. Dann geschah es:

Das gebrochenes Eis begann langsam hinwegzuschmelzen, und gleichwohl strich eine sanfte Brise von der Wüste über mich und Thorin hinweg. Warm war der Wind - eine frühlingshafte Wärme, während ringsherum alles vom weißen Kleid des Winters bedeckt war. Unter unseren fassungslosen Blicken begann das Eis im Springbrunnen langsam, aber sicher, hinwegzutauen, und das Wasser, welches zutage trat, war nicht etwa eisig kalt, sondern warm wie ein Sommerregen. Wie kleine Tränenrinnsale tropfte das Wasser in das kreisrunde Becken, während ich, wie von einem Instinkt getrieben, meine Hand ausstreckte, mit dem Wasser Tränenspuren unter meine Augen zog, und daran schmeckte: Wahrlich, es schmeckte leicht salzig. Ehrfürchtig senkten Thorin und ich unsere Häupter, denn kaum ein Zweifel konnte darin bestehen... dass jemand 'Höheres' unseren Schmerz teilte. Ob es vielleicht die Tränen Siranis selbst waren, wie ich in Ummantelung meiner Verblüffung hervorstieß, vermag ich nicht zu ersinnen. Naheliegend wäre es jedoch, da es ihr Geschenk gewesen ist, welches durch die Barbarei zerschlagen wurde.

Doch war dies nicht alles: Der Windhauch, welcher aus der Wüste an uns herangetragen wurde... schien konkrete Form an meiner Wange anzunehmen, und uns gar zuzuflüstern. Der Drang, die Quelle dieser Stimme und der unsichtbaren Hand auszumachen, wuchs ins Unermessliche, und übermannte mich letztlich: Wie in Trance erhob ich mich, und beschritt allein die Wüste Kumdahs, bis in ihr Zentrum. Lange Zeit hüllte mich Schweigen ein, und beinahe schon glaubte ich, dass ich allmählich dem Wahnsinn anheim gefallen wäre, und alles nur ein Trugbild gewesen sei, erweckt durch meine tiefsten Wünsche. Doch nein: Einmal mehr legte sich die wärmende Hand an meine Wange, und ein unsichtbarer Mund legte sich auf meine Lippen. Die süße Umarmung des Todes, in der ich mich wähnte, und nur allzu willentlich wollte ich mich dieser Umarmung ergeben. Doch das Gegenteil war der Fall: Ein ätherisches Säuseln strich durch den Wind, und mahnte mich zur Geduld - es sei noch nicht an der Zeit. Und dann... verschwand die wärmende Berührung wieder, und ließ mich allein zurück.

Und ich saß gedankenverloren darnieder, bis ein Krächzen aus der Stadt zu mir vordrang. Ein seltsam vertrautes Krächzen, welches mich abermals mit kindlicher Neugierde erfüllte, und mich in die Stadt zurücktrieb. Der Urheber des Krächzens war bald schon ausgemacht: Eine unheimliche, schwarze Silhoutte ruhte auf dem Dach der alten Akademie. Ich, Delorges und Nathaniel, welche kurz darauf zu mir gestoßen waren, bekamen es vorübergehend mit der Angst zu tun, dass es sich um einen Boten des Todes handeln könne. Doch als dieses Wesen näherkam, und seine Gestalt offenbarte, wurde klar... dass es weit davon entfernt war, ein Todesbote zu sein: Niemand anderes als Thorax, Siltis getreuer Rabe, gab sich zu erkennen, und grüßte uns wohlwollend, ehe er sich wieder in die Lüfte schwang, und wieder seinen Sitz auf dem Dach der alten Akademie bezog, um über den Ort zu wachen. Immer wieder sehe ich ihn diese Tage dort, und sein vertrauter Anblick erfüllt mich stets aufs Neue mit Trost.

Über viele Fragen rätsle ich seit jenem Tage: Wer oder was war der Ursprung der Tränen, welche Thorin und ich aus dem Brunnen fließen sahen? War die Berührung, welche ich an meiner Wange fühlte, und die Stimme, welche ich in meinem Geist vernahm, eine Botschaft, welche Silti mir von der anderen Seite sandte... oder gar das Wort von Sirani selbst? Weshalb hat Thorax es sich offenbar zum Auftrag gemacht, als Schutzherr über Varshikar zu fungieren? Fragen über Fragen, die nur allzu schnell an die engen Grenzen meines menschlichen Verstandes stoßen. Eines jedoch... vermag ich mit Gewissheit zu sagen: Dinge sind in Bewegung, die nicht von Übel sind - eine höhere Instanz ist auf uns aufmerksam geworden, und fühlt mit uns. Unsere Gebete sind erhört worden.

Zu welchem Ende dies führen wird, vermag ich nicht vorauszusehen. Doch erstmals seit langem fühle ich wieder... ein inneres Gleichgewicht: Ein helles Licht ist in der Düsternis entbrannt, um mich in meiner Wirrnis zu leiten. Ich weiß nun, dass meine Aufgabe hier noch nicht beendet ist. Welches Los auch immer die Götter für mich angedacht haben - ich will es noch erleben.

Hoffentlich erweise ich mich dessen würdig.

~Gryphius Messerzunge~
Anführer von Varshikar
20. Adras des 22. Jahres des neuen Zeitalters



Nach der letzten geschriebenen Zeile verkorkte er das Tintenfass, legte den Federkiel beiseite, und legte sich schlafen. Endlich war sein Schlaf nicht länger getrübt durch die schrecklichen Träume.

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Diary entry number 297

From the ashes of the house of my soul new hope arises: Forsooth, we are not alone in our sorrowness down here. Several days needed to pass for me to reconsider the happenings with rationale: For a long time i brooded over older documents and chronicle, seeking for comparable occurences to happen recently upon this island - few signs about divine resentment over the behavior of us mortals could be found, but no reported case, in which the gods showed awareness about the fate of few... or single ones. What revealed itself to me and Thorin in the morning of Adras 12 in the midst of Varshikar... must indeed have been something merely to be granted to few mortals within their life span.

The cold veil of winter resting over Varshikar in that morning, i began to pursue my daily tasks by discussing forthcoming building projects with Thorin, and by providing Tybalt and Saril - who were resting in the old academy as guests - with cakes. Along with the coldness, the heavy vesture of sorrow rested over all things, for Tybalt and Saril also were tormented by an inner suffering, albeit because different motives. The cakes i handed over to Tybalt and Saril for breakfast once were in Sil's possession, and that thought alone sufficed to tear me down into the very depths of my mind. In the hope of the water being capable to wash this away, i approached the fountain in the midst of the town, broke the sheet of ice to get access to the water. Then it happened:

The broke ice gradually began to melt away, and simultaneously a soft breeze from the desert crossed over me and Thorin. Warm the wind was - a spring-like warmth, whilst the surrounding area still was covered by the white, wintery dress. Under our stunned glances, the ice all over the fountain gradually melted away utterly, and the water to come to light not was cold as ice, but warm as a summer rain. Like trickles of tears the water dripped into the circular basin, while i extended my hand, driven by an instinct, drew traces of tears underneath my eyes, and tasted it: Forsooth, it tasted salty. Awestruck by that miracle, Thorin and me inclined our heads, for there was no doubt that... some 'higher being' shared our pain. Whether it was the tears of Sirani herself, as i uttered in amazement, i fail to see. Not unlikely it would be, for it was her gift to be vanquished by barbarism.

But not all it was: The breeze that had been carried to us from the desert... appeared to take shape upon my cheek, even to draw a whisper. The urge to find the source of that invisible hand grew into the immeasurable, ultimately overpowering me: Like in trance i arose, moving on to walk the desert of Kumdah alone, until i reached to centre. For a long time i was wrapped in silence, and almost i fell victim to the belief, that finally madness had taken me, and all of this were no more than an illusion, awoken by my deepest wishes. But no: Once again the warming hand touched my cheek, an invisible mouth pressing its lips against mine. The sweet embracing of death, as i deemed, and so willingly i sought to surrender myself to it. But the contrary was the case: An ethereal whisper crossed through the air, urging me to be patient. And then... the warming touch vanished again, leaving me behind.

Lost in thoughts i sat down, until a caw was carried to my ear all the way from the town. An oddly familiar caw, which once again filled me with childlike curiousity, and drave me back to the town. Soon the originator of the caw was spotted: An eerie, black silhoutte rested upon the roof of the old academy. Myself, Delorges and Nathanile, who had joined me shortly after, briefly got involved in fear, that it could be an envoy of death. But as that creature drew closer to reveal its shape, it became obvious... that it was far away from being death's envoy: No one but Thorax, Sil's loyal raven, disclosed his identity, complaisantly greeting us, before he flew up into the sky again to seize his post upon the roof of the old academy to watch over the place. Ever again i see him there these days, and his familiar sight fills me with comfort every time anew.

I've been riddling over many questions since that day: Who or what was the source of those tears Thorin and me saw running from the fountain? Was the tangency i sensed against my cheek, and the voice i heard in my mind a message, being sent by Sil from the other side... or even the word of Sirani herself? Why Thorax obviously made it his mission to act as a patron over Varshikar? Questions over questions, which all too fast meet the narrow boundaries of my human mind. Something, though... i'm able to say with certainty: Things are at move which are not of evil - a higher authority has grown aware of us, and shares our feelings. Our prayers have been heard.

To what end this will lead, i fail to see. But the first time since long ago i sense... inner balance again: A bright candle in the dark was lit to guide me in my confusion. Now i know that my task here is not finished yet. Whatever fate the gods have determined for me - i want to live to see it.

Hopefully i shall prove myself equal.

~Gryphius Messerzunge~
Leader of Varshikar
Adras the 20th, year 22 in the age of new
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Inmitten eines Stapels von staubigen Büchern saß Gryphius im Archiv darnieder, beleuchtet von einem flackernden Kerzenlicht, sein umwölkter Blick auf der Seite seines Tagebuchs ruhend, welche er mit raschen Bewegungen seines Federkiels füllte.


Tagebucheintrag 301

Lange habe ich mich sammeln müssen, um dies hier niederzuschreiben:

Umnachtet durch meine Sehnsucht hatte ich mich an jenes Zeichen geklammert, welches sich mir und Thorin am Springbrunnen offenbart hatte: Eine göttliche Fügung wähnte ich, und zog für mich den Schluss, dass alles wieder zu seinem guten Ende käme - dass Sirani selbst sich nun der Sache annehmen würde, um die Ungerechten zu strafen, und die Redlichen zu belohnen. Nun jedoch scheint es so, als ob ich in dem Zeichen nur gesehen hätte, was ich auch sehen wollte... obgleich ich, wie ich zugeben muss, nicht allein dieser trügerischen Hoffnung erlegen bin. Bis zum Schluss hatte ich es nicht über mich gebracht, mich der Bitterkeit der Wahrheit zu fügen, die nun klar zutage liegt: Silti ist tot. Entgültig. Thorax führte mich und Aleytys zu ihrem toten, geschundenen Leib, den wir still im Verborgenen verscharrten. Und hätte Aleytys mir nicht das vergiftete Schwert aus der Hand genommen, würde ich nun neben ihr ruhen, wie ich mir lange schon vorgenommen hatte.

Vor Todessehnsucht ward ich närrisch, schlug Aleytys gar mit einem Stein bewusstlos, womit ich den varshikarischen Eid verletzte. Doch... war es ihr nur möglich, meiner Klinge habhaft zu werden, weil ich im entscheidenden Moment zögerte. Ich war einen Moment allein, und die Schneide ruhte schon an meinem Arm. Ich saß neben Siltis erkalteten Körper, bereit, die Reise zurück in ihre Umarmung anzutreten. Dennoch zögerte ich, so dass Aleytys zurückkehrte, bevor ich den rettenden Streich tätigen konnte. Ich hatte... Angst, wahrlich. Obgleich ich mich in meinem tiefen Gram so sehr nach dem erlösenden Schlaf sehnte, fürchtete ich mich so sehr vor dem Tod - was aus mir werden würde, sollte ich dem Geschenk des Lebens abschwören. Ob es wirklich Siltis Umarmung wäre, die mich auf der anderen Seite erwarten würde, oder aber ich auf immerdar dazu verdammt wäre, die Welt als wandelnder Untoter zu beschreiten, auf ewig der Erlösung entrückt.

Und genau Jenes wäre wohl auch eingetreten, hätte Aleytys meiner Narrheit nicht Einhalt geboten, denn wenn ich nicht schon entgültig in die Tiefen des Wahnsinns abgetaucht bin, hat sich mir vorletzte Nacht im Traume gezeigt... dass das Band zwischen mir und Silti so stark ist, dass es sogar die ewige Grenze zu überwinden vermag: Sie führte mir glückliche Erinnerungen vor. Ich sah meine alten Freunde wieder, Deydalos und Glóin. Dann sprach sie zu mir. Sie litt unter unserer Trennung, wie auch ich. Dennoch... mahnte sie mich dazu, nicht das Leben durch meine eigene Hand zu beenden, da sonst unser Weg zueinander... auf immerdar versperrt sei, und unsere Seelen dazu verdammt wären, allein im Meer der Ewigkeit dahinzutreiben, ohne Hoffnung, den Schmerz der Sehnsucht jemals abstreifen zu können. Ich flehte sie an, mich mitzunehmen: Sie mag zwar von der Ewigkeit gesprochen haben, die uns beiden allein gehören würde, sowie wir wieder vereint seien. Sie wusste jedoch genausogut wie ich, dass jeder Moment des Trennungsschmerzes eine Ewigkeit für sich ist. Doch es ging nicht. Die ewige Grenze ist zwischen uns getreten, und ich werde sie erst überschreiten können, wenn es der Götter Wille ist.

Die "Ströme", von denen Pellandria mir berichte - es gibt sie wirklich, und sehr stark sind sie. Und auch wenn der Schmerz unserer Trennung an die Grenze dessen geht, was ein Mensch zu ertragen imstande ist,... so ist es doch tröstlich zu wissen, dass es auf der anderen Seite einen Platz für mich geben wird. Dass es eine Zeit geben wird, in der alles Leid ein Ende finden wird. In der Düsternis vom Licht verdrängt wird, der Nebel sich lichten wird, und ich mit ihr die Ewigkeit werde verleben können. Dann werde ich mit ihr existieren, so wie ich es ihr einst beschrieb: In den höchsten Sphären der Glückseeligkeit, und tanzen würde ich mit ihr, unter den tausenden Lichtern vor dem nächtlichen Mantel des Universums. Das hellste aller Lichter würde ich mit ihr sein - ein Glücksstern, der Siranis Geschenk auf das Angesicht all jener leuchten lässt, denen der Segen bislang versagt geblieben ist.

Ruhe sanft, meine geliebte Siltaris. Ich gelobe dir, dass ich mich um den Platz an deiner Seite verdient machen werde.

~Gryphius Messerzunge~
Anführer von Varshikar
8. Chos des 22. Jahres des neuen Zeitalters



Als er fertig war, versenkte er seinen Federkiel im Tintenfass, und schritt ins Freie zu einem kurzen Spaziergang.

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Within a stack of dust-covered books, Gryphius dwelt in the archives, illuminated by a flickering candle, his becolouded glance resting upon the page of his diary. His quill swiftly traveled over the parchments.


Diary entry number 301

For a long time i needed to gather myself to be capable to write these lines:

Shrouded by my yearning i've clinged myself on the sign, which revealed itself to me and Thorin at the fountain: A divine intervention i sensed, drawing the conclusion for me, that all of it would find a good ending - that Sirani herself would attend to that matter, to lay vengeance upon the unjust ones, and to reward the righteous ones. However, as it appears now, i merely saw in that sign what i wanted to see... albeit i, admittedly, was not the only one to fall victim to that deceitful hope. Until the very end i couldn't bring myself to surrender to the bitter truth, now having surfaced so clearly: Sil is dead. Conclusively. Thorax led me and Aleytys to her dead, gruesomely violated body, which we buried still in secrecy. And if Aley hadn't taken the poisoned blade from my hand, i now would rest at her side, just as i had been resolving to do for a long time.

My dead wish drave me foolish, bringing me thus far to knock Aleytys unconscious with a stone, violating the varshikarian oath. But... it merely was possible for her to get hold of my blade because i hesitated in the deciding moment. For a moment i was alone, the edge already resting against my arm. I was sitting down at the side of Sil's dead body, ready to begin the journey back to her embrace. But then i hesitated, so Aleytys managed to return, before i could perform the saving slice. I was... scared, forsooth. Though in my grief i hungered so imploringly for the redeeming sleep, i feared death so much - what i'd be, if i rejected the gift of life. Whether it really would be Sil's embracement to wait for me on the world beyond, or whether i would be doomed forever to walk the earth as a living undead, never to be granted redemption again.

And that's just what i would've faced, if Aleytys hadn't curbed my madness, for if i haven't plunged into the depts of insanity already, last night it appeared to me... that the bond between me and Sil is powerful enough to overcome the eternal boundary: Fortunate memories she showed to me. I saw old friends, Deydalos and Glóin. Then she spoke to me. Tormented she was because our separation, just as i was. Nevertheless... she urged me not to end my life by my own hand, for our path to each other... then would be barred for good, condemning our souls to drift in the ocean of eternity all alone, never hoping to find relief from the suffering of separation. I implored her to take me with her: She might have spoken of eternity that would be ours alone, as soon as we were conjuncted again. Yet, she knew as well as i did, that every single moment of our separation was an eternity by itself. But it wouldn't work out. The eternal boundary has stepped between us, and only will i be able to cross it, when it matches the divine will.

The "streams", as Pellandria reported to me - they are real, and powerful they are indeed. And even if the pain of our parting comes close to the threshold of what man is capable to endure,... it still offers comfort to know that beyond, there's a place reserved for me. That there will be a time in which all suffering will be wiped away. Where blackness shalt be ruled out by light, the mist will be lifted, and i will spend aeon with her. Then i shall exist with her, just the way i described it to her once: Within the very highest spheres of blitheness, dancing under the thousands of little candles before the nocturnal cloak of the universe. The very brightest light with her i wish to become - a lucky star, shedding the light of Sirani's gift upon the face of all those who were rejected that mercy thus far.

Rest in peace, my precious Siltaris. I vow that i shall earn my place at your side.

~Gryphius Messerzunge~
Leader of Varshikar
Chos the 8th, year 22 in the age of new.



Having finished, he dunked the quill into the inkwell, moving outside to take a brief walkabout.
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Mother… is it you?
Her body slipped into the water, welcomed by the cold river.

Where do you bring me to?
Her body was carried by the stream towards the south, leaving red water behind. She heard a voice in her soul. While the voice spoke to her, her soul felt weaker and weaker with every word her, their mother whispered.

...no... mother... I cannot leave... I cannot leave him alone...
The voice continued to whisper unpertubed, while her body was carried by the water down the river.

...I.... am not ready yet... he needs me... I need him...
If she would have been able to do so she would have tried to move her body. Though, her soul was captured in this liveless shell. Her body came close to the shore of the river. Her cold, motionless body touched some roots which loomed in the murky water.

...let me here... give me time... please, mother... please...
The roots of the large tree began to move. They formed a coffin made of living wood. Her body was laid down in there. The roots covered her maltreated body. After never ending moments of silence, maybe hours, maybe years, she heard the voice whispering again to her.

...thank you... mother...

She felt a warm embrace before her soul began to rise. Higher and higher.
She looked down from the sky. She saw the trees, the woods, the rivers, the towns. She was part of the wind. She saw everthing what happened down on this island.

There, in the shadow of the tree, down in Troll’s Bane, there she saw a known person.
She felt hate embracing her soul.
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As she recognized this man, she immediately got the feeling to come close to him and make him feel the way she had to feel when he enjoyed digging his sword into her body.
The closer her soul came to ground, the more difficult was it for her to keep on the right direction. It was mentally more and more exhausting to come closer to the living.

It should need long time till she was strong enough to come close to them. Wander between them. Whisper to them.
She was never able to touch them. The barrier was too high. She was too weak.

All these weeks, months, she could not tell how long, made her tired. First, she was keen to take revenge. Nothing but hate steerted her doings.

Then, there was a moment she noticed that there is more important things than going after the doomed living. There are living people who suffered. Living people who would have given their live for hers.

This was the moment she left the town, let her soul fly high into sky heading up to north.
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She became one with the winds of the mountains. They carried her over the desert up to the settlement far in the north-east.

She saw him. Sitting at the table in company with a dwarf.

She made her way down to them, close to him. Her love. She tried to touch him. She tried to gave him the feeling of her never-ending love.
She was too weak to be close to him. She felt how her strength was leaving.

Her mother spoke to her again. Warm words of affections. Her mother stayed there. Siltaris’ soul was blown away to the desert again, waiting there for him.

Finally, he arrived. She saw a broken person walking through the desert. A dark spot in the solitude of the desert. The most important being in her life.

She sailed with the wind which blew into his directions. She tried to remain where he was. Sitting in the desert. A hopeless soul.
She took all her energy to stay there. She reached out her hand to touch him. She spoke to him. Only a few words at the beginning. Then more words until she was steadily speaking to him while her sould was crying. Some of the words were able to pass the barrier between the two worlds. Her mother was with them.

A strong windblow pulled on her. She tried to stand against it, though, the wind took her soul up into sky again. Leaving the dark spot in the desert alone. A spot with some hope at least.
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Her time elapsed.

Her mother called for her. The winds carried her back to the south. To the tree under which her shell rested. She became one with this liveless body. She fell assleep. Her soul disbanded. She left this world. She was welcomed by her mother’s love on the other side.

She left things behind. She did not notice how Thorax steered the way. She did not notice how her dead body left the wooden embrace and was carried to the shore of the river, laying in the reed. She did not notice how her love and friend arrived. She did not feel how they carried the body to north.

As the body was layed down again in the sand; as her love layed down next to her, the sharp blade in his hand; as he hesitated – she was there again.

She was glad that he did not reject the gift of the Five.

She saw her body being covered with sand. She stayed there, close to Gryphius. She even stayed there as Gryphius left. She stayed at the plateau, looking on her own grave. She saw how the colors of the sand changed in the rising morning lights and in lights of dawn. There was a moment she turned and looked down to Varshikar again.
This place should have become their home. Now a part of her should stay here forever.
Waiting for him.
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Her soul left this world.
She saw the end of her path. The path into oblivion.
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