Familiensache

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Enwell van Illdoran
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Familiensache

Post by Enwell van Illdoran »


Ein Schloss dessen weisse Mauern das Licht wiederspiegeln, als wäre es von Licht selbst gebaut auf einem bewälderten Berg und am Fusse des Berges eine prächtige Stadt. Dahinter dass blaue Meer. Im Garten des Schlosses spielen zwei Kinder, beide sehen sich von den Gesichtszügen ähnlich doch unterscheiden sie sich auch deutlich. Der eine, wohl ältere Jüngling hat blondes Haar und dunkele Augen, ist kräfitg gebaut und trägt ein helles Gewand in goldenen, schwarzen und blauen farben gehalten. Der jüngere ist von zierlicherer Statur, hat rabenschwarze schulterlange Haare und smaragdgrüne Augen. Er trägt ein Gewandt das dem grün seiner Augen ähnelt. Beide tragen eine Prinzenkrone auf dem Haupt und haben Holzschwerter in der Hand. Der ältere der beiden ist dem jüngerem deutlich überlegen und scheint dies auch bewusst auszunutzen um seinem Bruder beim Kampf eine gehörige Abreibung zu verpassen.
Nach näherer Beobachtung scheint es auch weniger ein Spiel, denn die beiden streiten sich. Der Wortlaut ist kaum zu vernehmen, nur hallende Stimmen, bei dem der Hall der Worte die darauf folgenden nahezu unverständlich verzerren. Ab und zu klingt jedoch deutlich der Name "Inwira" hindurch. Der ältere erwischt den jüngeren hart in den Kniekehlen worauf dieser auf die Knie fällt und dem ausgeholten Holzschwert, das kurz darauf in richtung seines schwarzhaarigen Kopfes rast, hilflos ausgeliefert ist. Doch plötzlich greift eine mächtige Pranke nach dem Schwert und hält es auf. Die Prankegehört zu einem ebenso mächtig gebauten Norodaaij, in stattlicher Prunkrüstung, mit dichtem blonden Vollbart, blonder Mähne in der einige Zöpfe hinein geflochten wurden und Bärenartigen braunen Augen. Er führt den älteren Jüngling hinein in das Schloss und der andere bleibt zurück.

Dann verändert sich das Bild. Der Garten steht in silbernen Flammen und auf dem Boden liegen tote Soldaten. Die Flammen bilden einen Kreis, davor steht eine Frau mit rabenschwarzem Haar und smaragdgrünen Augen schon etwas älter jedoch von so edler Präsenz dass sie dennoch als Schönheit zu bezeichnen ist. Sie trägt eine königliche Krone im Haar. Neben ihr steht eine andere Frau, eindeutig jünger aber von nicht minder schöner Gestalt. Ihr haar ist recht lang und blond, ihre Augen sind ozeansblau. Beide schauen gebannt in den Feuerkreis.
Ihr Blick ist auf drei kämpfende gerichtet. Zwei von ihnen scheinen die Jünglinge von eben zu sein, doch nun erwachsen, beide in voller Rüstung und mit richtigen Schwertern kämpfend. Der blonde, ältere kämpft mit einem mächtigen Bastardschwert gegen den jüngeren der mit einem Breitschwert und Schild kämpft. Die dritte kämpfende unterstützt den jüngeren mit Feuerbällen auf den älteren. Sie trägt ein hübsches jedoch schon vom Kampf schon recht abgewetztes Kleid, und hat viel von des jüngeren Zügen und auch die selben smaragdfarbenen Augen. Jedoch ist sie jung, vielleicht um die 15 oder 16 Jahre alt.
Im verlaufe des Kampfes wird sie von einem Hieb des älteren mit dem Schwertgriff bewusstlos geschlagen. Der jüngere schreit wütend auf als er wieder angreift. Angriffe und Paraden werden getauscht, das Schild zerbricht und der jüngere schafft es den älteren zu Boden zu bringen. Das Bastardschwert segelt durch die Luft und bleibt schliesslich abseits des Feuerkreises im Boden stecken. Der schwarzhaarige Mann, hebt sein Schwert über dem Kopf, die Klinge senktrecht nach unten gehalten und starrt mit hasserfüllten Augen nach unten zu seinem liegenden Gegner. Die ältere Frau am Rande des Feuers schreit auf als der Mann die Klinge zum Stoss ansetzt.
Wie in Zeitlupe senkt sich die Klinge auf den Brustkorb des liegenden herab und dann, kurz bevor die Schwertspitze die Brust durchstößst, bleibt das Bild stehen.

Wieder verändert sich das Bild. Man sieht den Mann der eben noch den Stoss ansetzte nun in der Dunkelheit auf den Knien, das Haupt gesenkt so dass sein dichtes voluminöses Haar, das nun herabhängt und den Blick auf das Profil seines Gesichtes verbirgt und in den Schatten wirft. Das Breitschwert steckt im Boden und die Klinge ist Blutverschmiert. Silbergraue Tränen tropfen auf den Schwarzen Boden unter dem Mann, der schlaff den Oberkörper hängen lässt. Dann verblasst das Bild vollständig.
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Das war der Traum in dem Saril gewandert war. Der Traum den Enwell träumte seit er in Albar das erste Mal jemanden mit dem Schwert umbrachte. Der Traum der ihm deutlich vor Augen führte, wozu ihn sein Hass, seine Wut und sein Wunsch nach Rache, den er wohlbehütet vor allen versteckte, befähigte. Er war sich nicht sicher ob er Kerigan jemals töten konnte, ob er es über das Herz bringen würde. Doch wollte er dies überhaupt? Nein. Er wollte nach Illdoran um die Gefahr für Enwells eigener kleinen Familie, die Kerigan darstellte zu beseitigen, um ihn tief in seine Augen blicken zu lassen um zu sehn was er angerichtet hatte, zu sehn was er verloren hatte. Er wollte die Scharfotte und Galgen abschaffen die in Illdoran aufgestellt wurden. Er wollte seine Mutter vom Anblick ihres leidenden Volkes befreien. Und er hatte seinem Ordensbruder Saril, der ihn von den Rachegedanken abbringen wollte, auch deutlich gemacht dass nur Enwells selbst all dies vermochte.

Niemand wusste von Enwells Gedanken, diesem Traum und seinem Plan. Und bis er scih sicher war wie und wann er ihn ausführte zog er es auch vor dass dies so blieb.
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Saril
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Die Gaue Zuflucht ist verlassen.
Enwell hat sich nach dem Gespräch mit Saril auf das Dach der Burg zurückgezogen um dort über das Geschehen und den Traum nachzudenken. Saril hingegen wandert in Gedanken versunken durch die leeren Räume und Halle.
Seine Gedanken drehen sich um Enwell und das was wohl unvermeidlich bevorsteht.
Für andere unverstehbar murmelt er dabei zu sich selbst: „Es ist unvermeidbar. Er wird gehen und ihn töten. Was kann man nur tun um ihm zu helfen? Was nur?“
Wie als hörte er eine Antwort auf seine Frage die ihm nicht gefällt, bleibt Saril vor dem Eingang zum Schrein Malachins stehen und beginnt mit den Händen an den Ohren seinen Kopf zu schütteln. „Nein, Nein man muss ihm Helfen können. Die Frage ist nur wie!“ redet er in zu sich selbst während vor ihm ein Portal flimmert, welches wohl ein Magier hier geöffnet hatte. Dieses Portal scheint Saril aber nicht bemerkt zu haben da er mit den Worten „Nur wie?“ einen Schritt mitten ins Portal macht.
Der Zauber des Portals führt Saril nach Varshikar. Verwirrt schaut er sich aus den Gedanken gerissen um bis ein Lächeln sich auf seinen Lippen abzeichnet. In diesem Augenblick fasst er den Entschluss mit Enwell zu gehen, auch wenn dieser es wohl nicht merken dürfte, ehe es zu spät ist. Weiter lächelnd macht er sich auf den Weg zurück zur Burg. Dabei erarbeitet er einen Plan, wie er es anstellen kann auf das Schiff zu gelangen, welches Enwell nach Illdoran bringt.
Saril überlegt sich, dass er die Tage wohl zum Hafen gehen muss. Dort wird er mit einigen Dockarbeitern reden und versuchen sie zu überzeugen ihn zu benachrichtigen wenn Enwell auf ein Schiff. Wenn möglich sollen sie dann dieses Schiff solange aufhalten, bis er selbst auch mit ihm reisen kann.

Einige Stunden später steht Saril vor dem Ambos und arbeitet an Beinschienen, welche für Anfala gedacht sind. Währenddessen geht hinter ihm die Tür zu den inneren Räumen auf und Enwell tritt hervor. Unter einem Klappern seiner Rüstung streckt dieser sich.
Saril dreht sich um, ihm entfährt ein „Enwell…„ als er selbigen erkennt „… hast du dich gut ausgeruht?“
„Ich habe viel nachgedacht, Saril. sehr lange und intensiv…“
Saril senkt während Enwell antwortet seinen Kopf. „doch ruhe kann man das nicht nennen“ „nachgedacht ... und was kam heraus?“ fragt Saril leicht zögernd.
Enwell tritt auf ihn zu und neigt den Kopf an sein Ohr, während sich seine Hand auf die Schulter des Elfen legt und flüstert: „Du hast mich gefragt ob du etwas für mich tun kannst.“ Saril bleibt ruhig stehen seine innerliche Unruhe gerade noch verdeckend. „Ich möchte, dass du mit mir mitgehst, und mich wenn ich vor ihm stehe und die Klinge über den Kopf hebe … das du mich dann aufhältst. Aufhältst ihn zu töten.“
“Mit...mitkommen und dich aufhalten?“
spricht Saril mit einer Stimme in welche die Überraschung deutlich mitschwingt und hebt hierbei den Kopf wieder an.
„Mitkommen, Illdoran mit mir befreien. Den Tyrannen stürzen. Doch …“Saril fällt ihm dabei flüsternd ins Wort „Selbst wenn du mich nicht gefragt hättest wäre ich nach Illdoran gegangen.“ „doch mich davon abhältst meinen Bruder zu ermorden…“ spricht Enwell weiter.
Als Sarils Worte sein Ohr erreichen schaut er ihm sprachlos ins Gesicht und schließt ihn dann in seine starken Arme. „Ich danke dir Bruder…“ ist das einzige was er im Moment noch sagen kann.

Bevor sich die Beiden wieder trennen gibt Saril Enwell sein Wort das er alles Mögliche tun wird um den Brudermord zu verhindern.
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Ilaya Iselle van Illdoran
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Ilaya sitzt auf den Zinnen der Burg und blickt über das Wasser hinweg Richtung Troll's Bane. Hier saß sie einst mit Djironnyma. Hier saß sie, als er ihr seine wahre Geschichte erzählte und ein Schauder geht durch ihren Körper, als sie sich an deisen Tag zurück erinnert. Viel Zeit ist seit her vergangen, sehr viel Zeit. Damals hätte sie ihren Onkel am liebsten getötet, unbedacht einfach mit irgendeiner Klinge in sein Herz oder aber durch seine Kehle hundurch, die wohl weniger geschützt gewesen wäre. Heute, etwas mehr als ein Jahr nach der Ermordung ihrer Mutter gehen andere Gefühle durch sie hindurch: Die Gedanken an ihre letzte Lektion

Sacht schließt sie ihre Augen und lässt den lauen Frühlingswind durch ihre Haare wehen. Ein Lächeln umspielt ihre vollen Lippen und das Kinn streckt sich genießend in die Höhe. Für diesen einen Augenblick ist sie allein, fast schwebend über ihrer irdischen Hülle. Nach einem tiefen Atemzug öffnet sie ihre Augen, die völlige Ruhe und hingabe ausstrahlen. Leise und völlig ausgeglichen und ruhig murmelt sie zu sich selbst, den Blick in die Weite gerichtet.
"Onkel, oh ich weiß wie sehr du den Gedanken an eine Verwandtschaft hasst. Aber es naht der Tag unserer Begegnung, der Tag meiner letzten Prüfung des Mannes, der Tag meines Triumphes. Ich werde sie bestehen, ich werde sie wahrlich bestehen und du wirst es nicht schaffen mich daran zu hindern. Ich werde standhaft, kühn und beherrscht sein und mit einem breiten Lächeln werde ich dir gegenüber stehen. Du wirst mir in die Augen blicken und wirst dir wünschen niemals die deinigen geöffnet zu haben."
Ilaya neigt ihren Kopf zur Seite und lächelt nun noch breiter. Nach einigen weiteren Atemzügen blickt sie nach unten und seufzt etwas. "Ich hoffe nur Vater kommt mir nicht in die Quere."
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Ilaya Iselle van Illdoran
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Rasch packt Ilaya ihre Sachen zusammen. Sie hört die Türe in der Burg knallen und atmet erleichtert auf. Schnell nimmt sie eine Tasche voller Speisen, einige Silbermünzen und einen alten Mantel heraus. Sacht reibt sie über ihr Kinn und bindet die Haare zu einem engen Zopf zusammen. Ihr Kleid lässt sich vorsichtig herunter und verstaut es in ihrer Tasche, genau wie die Schuhe. Nach einigen Minuten der Sucherei in ihrer Truhe nimmt sie ein altes zerrissenes Kleid heraus und zieht es an, genauso wie alte Ledersteifel. Vorsichtig nimmt sie die Kette der Familie Illdorans von ihrem Hals, steckt sie ebenso in ihre Tasche und seufzt dabei. Warum Vater, warum zwingst du mich nun dazu, warum missbrauchst du erneut mein Vertrauen und meine Liebe zu dir?
Sacht schüttelt sie den Kopf und geht in Richtung Kochtopf. Vorsichtig nimmt sie etwas Asche von der Feuerstelle und gießt Wasser darüber. Etwas angewidert verteilt sie die Masse in ihrem Gesicht und Hände. Danach zieht sie den Mantel um und geht in Richtung Fenster. Als sie hinaus klettert und auf den Steinen steht sieht sie Enwell über die Brücke laufen. Die Augen leicht geweitet und voller Eile gleitet sie auf einen Vorsprung und daran hinab in eine Traubenhecke. Ilaya schreit leicht auf und reibt ihren Rücken und ihr Gesäß.


"Au...aber die Flecken werden mir wohl eher nützlich als lästig" spricht sie leise zu sich. Vorsichtig geht sie in Richtung Troll's Bane, immer wieder sich umsehend, ob Enwell in ihrer Nähe ist. In Troll's Bane geht sie zügigen Schrittes durch das Osttor in Richtung Fähren. Sie wird lediglich seltsam von der Seite her angeschaut, jedoch weder angesprochen, noch sonst eines Blickes gewürdigt. An der Fähre angekommen schaut sie erneut vorsichtig umher, doch Enwell ist nicht zu erblicken. Zuvor geht sie zum Flussufer und nimmt etwas Schlamm, um auch das in ihrem Gesicht zu verteilen. Als sie näher tritt und das Gesicht des schlafenden Fährmannes sieht lächelt sie erfreut. Vorsichtig stupst sie ihn am Arm an. Völlig erschrocken zuckt er zusammen und sieht dann zu ihr auf. Er runzelt die Stirn und mustert das Mädchen.

Was willste? Hast doch eh kein Kupfer, verschwinde lieber.

Ilaya weitet ihre Augen und nimmt die Kapuze herab. "Ich bin es Fährmann, Ilaya, das Mädchen von Illdoran, Ihr habt mich doch schon so oft begleitet und ich brauchte zum letzten Male Eure Hilfe." Spricht sie ruhig zu ihm. Ihr Blick ist warm und bittend, doch wie gewohnt verschlossen.

Der Fährmann rollt die Augen und schüttelt den Kopf.
"Was haste diesmal? Und warum siehste so aus Kind? Wo willste denn nu schon wieder hin?"
Ilaya blinzelt ihm entgegen. "Ich denke Illdoran, doch das werden wir später erst erfahren. Ich gebe Euch 10 Silber, wenn Ihr mich auf der Fähre versteckt. Enwell van Illdoran und ein gewisser Saril werden in wenigen Stunden hier her kommen und Euch um Überfahrt bitten. Gewährt es ihnen und sagt, Ihr müsstet mich mitnehmen, Ihr hättet Mitleid, weil ich doch stumm sei und blind. Irgend etwas in dieser Richtung. Ich bitte Euch wirklich nur um diesen Gefallen. Mein Vater will mich hier alleine zurück lassen Fährmann, alleine, erneut....ich muss mit ihm mit, Illdoran ist doch meine Heimat und meine Mutter ist doch dort gestorben und ich war noch nicht dort seit dem Tage, bitte." Ilaya spricht nun sogar flehend und blinzelt ihm entgegen. Der Fährmann seufzt und deutet ihr auf die Fähre zu gehen.
"Das ist das letzte Mal Kind und auch nur, weil du mir wirklich leid tust und du so viel durchmachen musstest. Aber wenn dein Vater das herausbekommt bin ich einen Kopf kürzer, also tritt dann gefälligst für mich ein."

Ilaya lächelt und umarmt den Fährmann plötzlich kurz. Schnell löst sie die Umarmung, reicht ihm den Beutel mit dem Silber und geht auf die Fähre. Ohne ihn anzusehen nickt sie "Selbstverständlich, aber sorgt Euch nicht". Lagsam setzt sie sich in eine Ecke und zieht den Mantel eng um sich. Die Kapuze stülpt sie über und nimmt ein Stück Stoff zur Hand und blickt den Fährmann wieder an. "Bindet Ihr mir diese bitte um, meine Augen würden mich direkt verraten. "Der Fährmann nickt wieder seufzend und erfüllt ihr auch diesen Wunsch. Danach setzt er sich wieder auf seinen Schemel. "Ich bet zu den Göttern oder zu wem auch immer, dass ich nichts falsches mach."
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Enwell van Illdoran
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Post by Enwell van Illdoran »

Der Schleier der Nacht legte sich, der Morgen graute. Tau befeuchtete die Wiesen und das Moos, während Enwell gedankenversunken der letzten Glut beim verglühen zusah, bis sie sich schliesslich dem Haufen Asche herbeigesellte und vollständig erlosch. Der Edelwirkende Mann im grauen Mantel sass leicht angelehnt an einem Baum, die Beine angewinkelt und die Ellenbogen auf den Knien ruhend, während sich seine Hände umschlungen. Er würde heute aufbrechen.

Alles worauf er wartete war sein elfischer Ordensbruder, seine Versicherung dass er nicht als Mörder seines eigenen Blutes heimkehren würde. Niemand wusste von seinem Zielort, und nur wenige wussten das er verreisen würde. Enwells Blick schweifte zu dem Waffengurt, dessen Schwert samt Scheide und Schild an einen Moosbewachsenen altem Baumstamm angelehnt waren.

'Wahrlich ein exzellentes Schwert..' dachte er im stillen bei sich als seine Augen den Weg vom edelem Schwertknauf, die prächtig verzierte Schwertscheide hinabwanderten.
'Ich hoffe du wirst deiner Meisterklinge Blutdurst ebenso Einhalt bieten können wie den meinem, Saril.'
, beendete er den Gedanken.

Die Smaragdgrün umrandeten Puppillen, die diesertags und grade jetzt selten leer erschienen, richteten den Blick nun weiter zu seiner Reisetasche. Auf dieser lag ein zusammengerolltes Pergament, noch unversiegelt. Langsam streckte er den Hand aus, hob es auf und entrolle es um noch einmal die verfassten Zeilen zu überfliegen:



"Geliebter Sinn meines Daseins, Lieblichste aller Geschöpfe,

wenn du dies hier liest, stehe ich womöglich am Hafen und besteige ein Schiff nach Illdoran. Verzeih, das ich mit dir nie drüber sprach, verzeih das ich dies erneut über deinen Kopf entscheide, verzeih das ich dich mit der Bürde unseres Schatzes den du in dir trägst allein lasse.
Doch meine Liebe zu dir, dem ungeborenen und Ilaya zwingt mich dies zu tun, denn diese Liebe wird nicht frei koexistieren können mit der Bedrohung die aus meinem Familienhause ausgeht. Ich muss dem ein Ende bereiten und sichergehen, das sowohl das kommende, als auch Ilaya in sicherheit als Illdoraner aufwachsen. Noch dazu soll kein weiteres Kind die Mutter missen müssen, just des falschen Stolzes Wegen der mein eigen Blut zu solcher Taten gleicher treibt. Ich verspreche, oh ich gelobe bei meiner unendlichen Liebe zu dir, dass ich schnell zu dir zurückkehren werde.

Ich bitte dich auf Ilaya zu achten, auf dass sie mir nicht folgen mag. Wir beider sind uns ihrem Wunsch nach Rache bewusst, doch dies sei nicht die Zeit für fliessendes Blut auf ihrer Schneide der Rache. Dies gilt dem Frieden und dem Schutz derer, die ich liebe.

Ich werde weiter Schreiben, Katherine.

Liebe mich aus der Ferne, so wie ich es tue. Schenk mir Kraft mit dem Duft deiner ewigen Blüten, Prinzessin des Frühlings, auch atme ich ihn mit der Meeresluft.

Ich liebe dich über alles,
~gezeichnet~
-Enwell-
dein
Prinz des Winters."

Sauber schlängelten sich die Buchstaben in smaragdgrüner Tinte über das Pergament und der leere Blick seines ebenso smaragdfarbenem Augenpaars kam letztendlich über der Signatur zum Stillstand. Er seufzte tief und schloss die Augen für einen Moment, liess sich den Morgenwind durch sein offenes voluminöses Haar streicheln und atmete ein als wäre es Katherines Hand die durch streichelt. Als er langsam ausatmete beugte er sich vor und legte seine Lippen sanft auf die raue Oberfläche des Pergaments und hauchte mit dem restlichen Atem einen zarten Kuss auf seinen Brief. Anschliessend rollte er das Pergament zusammen und nach ein Streichholz so wie einen Wachsklumpen heraus. Während er mit diesen, seinen Brief sorgfältig versiegelte, landete Roxana, Enwells schneeweiße Botin der Lüfte auf dem Knauf des Breitschwertes.

"Na endlich, meine Teure." Sanft streichelte er das Wesen um das weiße Kragengefieder. "Es sind Stunden vergangen seit ich dich rief."
Die Taube gurrte und drehte ihren Kopf seinem liebkosenden Finger entgegen.
"Bring das zu Katherine.", erklärte er während er ihr die Nachricht um den Hals hing.
"Auf." .. und Roxanas flattern verstummte sekunden später.



"Verzeiht mir, meine Liebsten.."
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Saril
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Kaum wart Roxana entschwunden trat Saril hinter einen der weiter entfernt stehenden Bäume hervor.
Mit leichten Schritten eilte der schlanke, mit einer Augenbinde versehende Elf auf Enwell zu. Seine silbernen Haar und der graue Mantel wehten leicht im Morgenwind.

Enwell erhob sich “Endlich bist du gekommen, Saril.”er umarmte ihn zur Begrüßung “Bist du bereit?”
Saril schlug mit der linken Hand auf seine Ledertasche, aus welcher ein leichte klirren zu vernehmen war, und mit der rechten deutete er auf den Magierstab und den Elbenstab, welche auf seinen Rücken befestigt waren. “Ich denke das wird reichen und falls du etwas brauchst hab ich mein Schmiedezeug mit.” Langsam senkt er den Kopf Richtung Breitschwert und spricht mit leicht trauriger Stimme: “Lass uns die Morgenstunden nutzen. Alle schlafen. Kaum einer wird unsere Abreise bemerken.“ er drehte sich dann in Richtung der *grauen Zuflucht* “Lass uns gehen. Enwell…”
Schweigend griff dieser nach denWaffengurt mit der schicksalhaften Klinge und schnallte ihn sich um.
Als alles bereit war schaute Enwell ein letztes Mal in die Richtung in welcher Roxana entschwunden war.
“Nun ist es soweit…” sagte er mit einem leichten traurigen Tonfall.
Saril nickte nur.

Im vom Feuer der letzten Tage roten Morgenhimmel verschwamm das Grau ihrer Mäntel zu einem dunklen blutfarbigen Rot. Selbst die Wappen des Ordens auf ihren Rücken wirkten, durch den silbernen Faden welchen Anfala verwand hatte, wie fließendes Blut.

Kein Wort ging mehr über beider Lippen, wärend sie durch den Wald gen Hafen eilten.
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Enwell van Illdoran
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Der Fährmann schien die beiden Reisenden schon zu erwarten. Enwell ging schurstraks auf ihn zu und griff unter seinen Mantel, um ein ledernes Beutelchen hervor zu holen. "Ich möchte dass ihr mich und meinen Gefährten nach Illdoran bringt." Der Fährmann nickte und nahm sich den Beutel zur Hand, öffnete ihn und zählte das Silber durch. "Das is' mehr als ich für solch' Reise nehm', Herr van Illdoran." gab der Fährmann von sich. Enwell schob sich sammt Gepäck an ihm vorbei und sprach eher beiläufig zur Antwort: "Seid Unbesorgt, Fährmann. Ich bin sicher ihr werdet euch eures Zuschusses noch würdig erweisen."Enwell liess die Tasche in eine der Truhen fallen die an Bord waren, und drehte sich wieder zum Fährmann um. "Doch nun lasst uns ablegen. Ich will die Inseln am Horizont verblassen sehn noch vor der hohen Mittagssonne."-"Aye! Aber eine Sache wär' da noch..."
Er deutete auf ein ärmlich gekleidetes Mädchen dass am Bug des Schiffes stand, mit dem Rücken zu den Reisenden.
"Ich hoff' die Herrschaften ham' nix dagegen wenn wir se mitnehmen. Sie is' wohl ne Waise, blind, stumm.. Gab mir nen Zettel mit dem Namen Illdoran druff und bestieg die Fähre. Un' ich würde ihr ungern ihr'n Wunsch so mir nix dir nix abschlagen. " Enwell wendete sich leicht um zu dem Mädchen und schaute für eine Weile nachdenklich zu ihr. Dann drehte er den Kopf zu Saril und warf einen Fragenden Blick in Richtung des Elfens Augenbinde. Mit einem kurzen Lächeln auf den Lippen erwiederte er in warmer Stimmlage: "Wenn es Ihr Wunsch ist nach Illdoran zu reisen können wir den doch nicht abschlagen. Oder Enwell?” Doch fügte der Elf auch noch mit gesenkter Stimme, so dass nur Enwell allein es vernahm, hinzu: "..auch wenn es kein Ort für dieses Mädchen ist wenn wir ankommen."

Enwell schaute dem Fährmann wieder an und gab ihm sein Einverständnis nur mit einem stummen Nicken zum Besten. Er nahm platz auf einer Bank zu Backbords Seite des Schiffes. Während Saril das Schiff betrat und der Fährmann die Leinen löste.

Noch bevor der hohen Mittagssonne war die Fähre vom Horizont des Hafens aus verschwunden.

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Ilaya Iselle van Illdoran
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Ilaya zuckte zusammen, als sie die Stimme ihres Vaters vernahm. Die Augenbinde drückte fest gegen ihre Haut und außer ein wenig Lichtschimmer konnte sie nicht sehen. Umso mehr wurde ihr bewusst, wie schwierig es sein wird eine gute Blinde zu mimen und dann auch noch stumm. Vorsichtig ergriff sie den Stab an ihrem Gürtel, einen, den fast jede zweite mit sich trug. Jedoch trug sie noch etwas anderes, den Smaragdring und es fuhr ein Schauder durch sie hindurch, als sie mit der anderen Hand diesen ertastete. Sehr langsam und ruhig zog sie ihn von ihren Fingern und ließ ihn in ihrem Mantel verschwinden, so vorsichtig, dass niemand es mitbekommen konnte. Starr stand sie mit dem Rücken zum Geschehen und sie konnte den Blick ihres Vaters spüren, als das Thema auf sie wechselte.

Nachdem Enwell sich endlich gesetzt hatte machte auch sie es sich soweit es möglich war bequem. Vorsichtig tastete sie mit dem Stab um sich herum alles ab. Das Schiff hatte sie zuvor gut betrachtet und dieses Bild war nun in ihr Gedächtnis gebrannt. Sie nahm auf einer Bank nahe des Fährmanns platz, rechts neben ihr drei Fässer. Sie saß auf einem am Schiff festgenagelten Brett. Links von ihr ebenso Fässer, sowie Enwell. Sie lauschte genau, wo Enwell sich niederließ und nickte nur kurz in seine Richtung. Saril konnte sie ebenso hören, doch vor ihm ängstigte sich weniger als vor ihren Vater. Schließlich kennt kaum einer sie besser als er. Die Kapuze war tief in ihr schmutziges Gesicht gezogen. Den Stab nahm sie zur Rechten. Ilaya atmete ruhig und ihr Blick war Richtung Fährmann gerichtet. Unter der Binde konnte sie die dunklen Umrisse erkennen. Die Umrisse eines großen Etwas, das der Fährmann sein musste.


Ilaya, das darfst du nun nicht vermasseln. Du bist ein junges ärmliches Mädchen. Deine Mimik und Gestik ist die einer Stummen und Blinden. Hebe wenn beide Brauen, beiße nicht auf deine Unterlippe, schnaufe nicht, bewege deinen Mund nicht hin und her. Am besten sei fast wie ein Stein. dachte sie innerlich während sie auf dem Brett saß und ihr Ohr etwas in Enwells und Sarils Richtung streckte.
Ilaya verkneift sich ein Schmunzeln.
Meine Sinne werden durch die Binde nur noch geschärfter, wer weiß, was mir das alles hier bringen wird, zu was es mir verhelfen wird. Nur sollte ich schnell einen weiteren Plan entwickeln, wie ich mich auf Illdoran weiter bewege. Ich komme als ärmliches Mädchen nicht nahe genug an das Schloss und als Ilaya sowieso nicht. Ilaya ertappte sich, wie sie den Mund hin und her bewegen wollte, konnte dies aber früh genug unterdrücken.
Leicht neigte sie ihren Kopf zur Seite. Verschiedene Bilder rasten durch ihren Kopf. Bilder als adeliges Mädchen, als Magd, als ärmliches Ding, als Kriegerin. Zu viele Ideen kamen ihr und jede hatte ihre Vor- und Nachteile.
Das könnte funktionieren und wenn nicht das, dann muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.
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Saril
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Das Schiff glitt durch die ruhige See.
Saril hatte es sich neben Enwell bequem gemacht.
In Gedanken versunken drehte er den Elbenstab in seinen Händen.
"Wie solle ich mein Wort einlösen? Ich bin nicht Stark genug ihn Aufzuhalten, wenn es darauf ankommt. Wie nur..." Er hatte gehofft, dass ihm irgendwann etwas einfallen würde, wie er Enwell daran hindern kann seinen Bruder zu töten. Doch bis zur Abfahrt war er zu keiner Lösung gekommen.
"Die Zeit drängt Saril" hallte es hämisch in ihm wieder "ergötz dich doch an der Macht, welche dir so einfach in die Hände gefallen ist." Wie er diese Einwürfe hasste aber sie waren nun einmal der Preis.
Nervös strich er sich durch die Haare und neigte den Kopf in Richtung von Enwell und dem Mädchen.
"Nein, niemals! Die Zeit wird mir den richtigen Weg weisen."

Tief ging sein Atem als sein von der Binde verhüllter Blick zum Fährmann wanderte. Etwas an dessen Art war merkwürdig. Er wirkte nicht so gelassen wie es hätte sein sollte. Immer wieder wandte sich der Blick des Mannes zum Mädchen. Was hatte das zu bedeuten? Sie saß sicher auf dem Brett zwischen den Fässern.
Innerlich erfreut über diese Ablenkung, ging er den Gedanken nach. Was hatte der Fährmann gesagt “…Gab mir nen Zettel mit dem Namen Illdoran druff und bestieg die Fähre.“
Saril hob eine Augenbraue. Sie gab ihm einen Zettel und bestieg die Fähre? Wie im Namen der Fünf konnte Irgendjemand wissen das Heute oder die Tage ein Schiff nach Illdoran ablegt? Wären Enwell und er nicht gekommen hätte die kleine ewig und drei Tage auf dem Boot gesessen.
Über sein Kinn streichend hink er den Gedanken nach.
"Wer wusste, dass wir gehen, wer das wir nach Illdoran gehen!?
Ilaya, Enwell muss es Ihr gesagt haben. Wer sonst könnte dieses Mädchen sein?"

Er legte einen angewinkelten Finger auf seine Lippen und ging den Traum von Enwell durch. "Enwell wird wütend durch deinen Fall und dennoch wärst du eine starke Verbündete, ein wichtiger Faktor. Nein noch werde ich Enwell nicht sagen wer du wirklich bist. Selbst wenn ich es ihm sagen würde was bringt es? Du würdest nach Illdoran kommen egal wie und keiner von uns würde es wissen."
Ein lächeln huschte über seine Lippen. "So sammeln sich also die Figuren …"
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Enwell van Illdoran
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Die Mittagssonne neigte sich langsam dem Nachmittag entgegen und die Stunden vergingen. Kaum wurde ein Wort gesprochen und Enwell lief unruhig auf den Planken auf und ab. Dem Mädchen schenkte er kaum Beachtung, denn er hatte seinen Kopf woanders. Saril schien die Fahrt über die Ruhe selbst und bewegte sich kaum. Als der Fährmann Enwell schliesslich bat sich wieder zu setzen, wahrscheinlich um seinen eigenen zur nervosität getriebenen Nerven, weitere Strapazen zu erspraren, nahm Enwell wieder neben Saril Platz und als seine Metalenen Schritte verstummten, untermalte nur das Geräusch der Wellen die die Planken wuschen und das Rauschen des Meeres, die Stille. Der Fährmann war sich in diesem Moment nicht sicher ob ihn das nicht gar nervöser machte.

Doch nach einer Weile ergriff Enwell dann doch das Wort:
"Ich habe Katherine einen Brief geschrieben..." Nachdenklich und leicht bedrückt in seinem Smaragdgrünem Blick schaute er zu Boden und offenbarte dem Elfen dann schliesslich das, was ihn eigentlich beschäftigte. "Denkst du die anderen werden es mir übel nehmen, dass ich sie in dieser zeit voll problemen allein lasse?"
Saril schaute bei seiner Antwort nicht einmal auf. "Einige sicher, andere werden es vielleicht verstehen." Enwell wandte den, mit rabenschwarzer Mähne geziertem Kopf dann zu ihm und öffnete zögerlich die Lippen: "Und was denkst du tun jene die es mir übel nehmen?"
"Was sollten sie tun", schmunzelte er leicht beim der Antwort: "Sie werden warten müssen bis du wiederkommst. Einige werden vielleicht sagen: 'Immer wenn es brenzlich wird verschwindest du', aber denk nicht an das was die anderen denken. Enwell, es steht eine schwere Zeit vor uns. Wir müssen uns darauf konzentrieren, denn nichts anderes zählt. Wenn wir wiederkehren, werden wir sehn wer von deinem Verschwinden verstimmt wurde. Vielleicht können wir jenen dann klar machen das es nicht anders ging, wenn es unbedingt sein muß."
"Wenn wir wiederkehren..."
wiederholte Enwell die Worte nachdenklich. Nach einer kurzen Pause ergriff er erneut das Wort. Es schien als sei er nun sichtlich gefasster in seiner Stimme, zurück in seiner disziplinvollen Haltung. "Aber du hast Recht. Wir müssen uns darauf konzentrieren was nun vor uns liegt." Er schaute kurz zu dem Fährmann und warf auch kurz einen Blick zu dem Mädchen, bevor er den Kopf näher zu Saril neigte: "Also gut. Unsere Ankunft ist strikt geplant. Hier ist der Plan: Illdoran besteht aus 7 Inseln. Eine davon ist die Hauptinsel."
Er gestikulierte bei seinen Ausführungen als hätte er die Karte der Inseln vor sich, während Saril sich beim zuhören gar kaum bewegte.

"Diese liegt mittig der Inselgruppe. Laut Pablo, der Meisterspion im Dienste der Königsfamilie, der mir damals in Albar schon half, ist Kerigan seit dem Mord an Inwira nahezu Paranoid. Darum werden wir zuerst nach Alkaria, einer nahegelegenden Bauerninsel reisen und uns dort mit Pablo treffen. Von dort aus werden wir mit Pablo einen Weg ins innere der Königsinsel suchen und auch schliesslich ins Schloss. Dies wird wohl der schwierigste Teil.. Das Schloss ist im Krieg mit Albar zu einem der sichersten Orte von ganz Illarion geworden. Noch kein Angreifer oder Spion ist auch nur bis in den Garten durch gedrungen ohne ein Zeichen des Königlichen Siegels. Und ich denke auch mit dem Siegel wird es äusserst schwer ihre Mauern zu durchdringen..."

Saril nickte unmerklich bevor er zurückflüsterte:"Egal wie, wird man dich nicht erkennen wenn du ins Schloss gehst? Bei mir mache ich mir keine Sorgen, mich kennt keiner auf den Inseln." Ein Schmunzeln huschte über Enwells lippen.. "Warte ab, bis du Pablo kennenlernst."
Saril hob eine Augenbraue fragte dann "Wie weiter, was wenn wir im Schloss angekommen sind?" Ein seufzen entfleuchte Enwell. Er stand auf und drehte sich um, um sich auf die Reling zu lehnen, als er laut antwortete: "Kerigan stellen.."

Somit ging das Gespräch wieder in Schweigen über und Enwell suchte den Horizont nach einer Taube ab.. Doch kein Kreisch eines Vogels war für die weiteren Stunden zu hören nur das Rauschen der Meere...
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Katherine van Illdoran
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Post by Katherine van Illdoran »

"Mein Liebster Enwell,...

Ich verstehe deine Entscheidung auch wenn es recht rasch und meiner Meinung nach unbedacht kommt. Dennoch gib es nichts was ich mir mehr wünschen würde, als dich zu begleiten. Leider wissen wir beide, dass meine Umstände dies nicht zulassen. Ich mache mir Sorgen um dich, bitte komm gesund zu mir und unserem Kind zurück. Und vor allem bald; denn ich wünsche mir, dass du bei der Geburt unseres Kindes dabei ist und jene liegt nicht mehr allzulang in der Ferne.

Was Ilaya betrifft, ich habe die gesamte Insel nach ihr abgesucht - und nach ihr suchen lassen - aber ohne Erfolg. Entweder sie hält sich irgendwo außerhalb der großen Städte auf oder sie ist nicht mehr auf Gobaith. Hat sie denn von deinem Vorhaben gewusst? Ich werde weiterhin nach ihr suchen lassen, aber halte auch du in Illdoran die Augen offen. Es würde mich nicht verwundern, würde sie versuchen dir zu folgen.

In Liebe,

deine Katherine."


Katherine legte die Feder beiseite und bließ vorsichtig über das Pergament damit die Tinte schneller eintrocknete. Sie sah noch einmal nachdenklich über den Brief bevor sie ihn sorgsam zusammenrollte. Ihr Blick fiel auf Roxana die geduldig neben ihr saß und sich die Nachricht dann um den Hals hängen lies. "Flieg los, Roxana. Zu Enwell, und gib auf dich Acht." Das lies sich Roxana nicht zwei mal sagen; sie breitete ihre Flügel aus und erhob sich in die Lüfte. Katherine sah ihr noch lange und sehnsüchtig nach. Natürlich war sie nicht glücklich mit Enwells plötzlicher Abreise, aber was blieb ihr anderes übrig, als endlich zu akzeptieren, dass er sich nicht ändern würde. Ein Schmunzeln überkam ihre Lippen als sie an Ilaya dachte. Zumindest eine Frau in der Familie die ihm zeigen würde, wie es sich anfühlte wenn man sich über Ratschläge hinwegsetzte.

Ihr Blick sank zum Tisch auf dem Enwells Brief lag, aber nicht nur Enwells Brief. Sondern auch ein zweiter, fein säuberlich geschriebener lag dort mit einer Nachricht die Katherines Herz hatte Stocken lassen. Nachdenklich strich sie durch ihr Haar und griff nach dem Pergament um die Zeilen inzwischen ein viertes Mal zu überfliegen. Vielleicht hätte Katherine Enwell davon in ihrem Brief berichten sollten, aber er hatte bereits genug Sorgen um sich darum auch noch Gedanken zu machen. Mit leicht besorgtem Ausdruck, strich sie liebevoll über ihren Bauch, während sie sich zurücklehnte.
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Ilaya Iselle van Illdoran
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Post by Ilaya Iselle van Illdoran »

Die Tage vergingen, doch Ilaya saß wie in Trance auf der Bank nahe des Fährmanns. Nur Enwell war nervös und ging an der Reling auf und ab und sie registrierte, dass er genau wie sie nicht schlief. Ab und zu gönnte sie sich Ruhe, doch nie all zu lange. Ihre Glieder schmerzten und die Gedanken an ihr weiteres Handeln plagten sie. Nur ab und zu öffnete sie die Augen, um zu sehen, wo sich Enwell und Saril aufhielten, denn ihre Augen schmerzten durch die Binde. Sie wusste, dass Enwell sie für einen kurzen Augenblick nachdenklich ansah und das bereitete ihr Sorgen. Und noch mehr Sorgen machte ihr die Tatsache, dass Enwell immer wieder zur Reling ging. Sie kannte ihren Vater gut, sie wusste genau, dass er Roxana erwartete und ein Schauder durchfuhr sie, denn eine Person hatte sie in der ganzen Zeit nicht bedacht. Katherine. Katherine war auf Gobaith und Vater liebte sie zu sehr, als das er ihr nichts von der Reise erzählen würde. Es wusste nun also noch eine Person mehr, dass sie sich nicht mehr auf Gobaith befindet. Ilaya atmete tief durch. Sie musste handeln und das schnell, denn es würde nicht mehr lange dauern, bis Roxana das Schiff anfliegen würde. Sacht biss sie sich auf ihre Unterlippe, kaute sogar ein wenig auf ihr. Nach einem tiefen Atemzug stand sie auf und tastete sich vorsichtig, aber durchaus geschickt zu Saril. Enwell war noch immer mit sich selbst und dem Meer beschäftigt, diesen Moment musste sie nutzen. Als sie bei Saril ankam, tat sie so, als stolpere sie und ergriff seine linke Schulter. In diesem Moment murmelte sie etwas und Wärme durchfuhr seinen Körper. Wenn er sie nicht bereits unter dem Kostüm erkannt hatte, dann hatte er es in diesem Moment getan. Ilaya gestikulierte mit ihren Händen und dem Körper, dass es ihr leid täte, neigte ihren Kopf dabei tief und wendete sich sehr leise flüsternd zu ihm. Sie vertraute auf das gute Hörvermögen des Elfen bei dem lauten Rauschen des Meeres.

Bitte helft mir. Er darf nicht wissen, dass ich hier bin, er darf wissen, dass ich weg bin von Gobaith, aber nicht, dass ich hier bin. Ich flehe Euch an, er würde sonst zurück reisen. Ich muss auf die Hauptinsel gelangen...Bitte...

Ilaya wandte sich ab und tastete sich zurück zu ihrer Bank. Etwas erschrocken und nervös folgte der Fährmann ihr mit seinem Blick, doch fing er sich, als sie ihm zunickte. Tief atmete sie durch. Es blieb ihr nun nichts mehr übrig, als auf Sarils Hilfe zu hoffen.
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Saril
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Post by Saril »

Keine Regung zeigte Saril, als Ilaya stolpere und ihm die hilfesuchenden Worte zuflüsterte.

Die nächsten Tage vergingen in Ungewissheit ob er Ilayas Wunsch überhaupt wahrgenommen hat. Sie saß während dieser Zeit still auf dem Brett und aß ab und zu etwas aus der Reisetasche. Jeden Tag ging Enwell zum Heck des Schiffes und hielt vergeblich Ausschau nach seiner Taube, während Saril sich zum Bug begeben hatte.
Dort bewegte er sich nur wenn Enwell mit ihm redete ansonsten meditierte er.
Nun da es gewiss war wer das Mädchen sei, dachte er manchmal über das Kommende nach. Doch bald fand sich Saril damit ab, dass er nicht wissen konnte wie er Enwell aufhalten kann solange er nicht um alle Details wusste. Ob wohl Katherine auch nach Illdoran kommt? Sie wäre sicher eine Hilfe … waren seine letzten Gedanken bevor er sich entspannte und nur noch dem rauschen der Wellen zuhörte.
Was nützte sich den Kopf zu zerbrechen wenn man nichts tun kann, lieber solle man sich Ausruhen und Kräfte für das Kommende sammeln.

Im Abendrot zeichnet sich ein Punkt am Himmel ab, welcher taumelnd auf das Schiff zuflog…
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Enwell van Illdoran
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Post by Enwell van Illdoran »

Der Brief Katherines kam und Enwell wurde bewusst das er es niemals bis nach Illdoran zeitig schaffen würde. Und Ilaya war ebenso verschwunden. Er musste zurück, also rief er den Fährmann an umzudrehen.


((nur damit die chars auch wieder spielbar sind... ich bin heute nciht sonderlich kreativ, ich weiss))
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