Orfins Weg

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Orfin
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Orfins Weg

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Orfin lehnt an dem Fahnenmast des südwestlichen Tores in Rüstung und seinem alten Mantel, das Wolfsfell eng um die Schultern geschlungen und blickt nachdenklich über die Ebenen und Wälder um Bane.

Der Winter war da. Und somit war Orfin schon fast einen Jahreszeitenzyklus auf der Insel. Viel hat sich ereignet und auch er selbst hat sich... verändert.
~Orfin sieht an sich hinab und lächelt kaum merkbar~
Er hat sich wirklich verändert. Von seinem früheren Bogenschützendasein sind nur ein paar Pfeile geblieben. Nun kämpft Orfin mit Schwertern, und obwohl er nicht die Statur dafür hat hat er es recht weit darin gebracht. Ein paar normale Skelette oder Wölfe sind längst keine tödliche Bedrohung mehr. Was an ihm dennoch geblieben ist, ist der Hang zur Natur, Freiheit und Ruhe. Nun hat er auch fast seine Karte der Insel fertig gezeichnet. Nur die Skelettwälder werden noch von weißen Flecken durchzogen. Fast alle interessanten Orte hat Orfin bis jetzt besucht. Der Drachenhort, Silberbrand, den Geheimgang zur geschleiften Burg von Varhiskar und die Höhle der Skulls. Nur Irundar fehlt noch seiner Liste.
~Orfin lässt seinen Blick über den nun weißen Wald schweifen~
Den letzten Versuch die Karte zu vollenden hat er fast mit seinem Leben bezahlt... Skelettmagier und Krieger hatten ihn eingekesselt. Es war für ihn das erste mal, dass auch Magier dabei waren. Mit mehr Glück als Verstand konnte er noch schwerverletzt die Stadt erreichen... In Zukunft würde er vorsichtiger sein.

~Orfin haut sich ein paar Scheite aus seiner Tasche zurecht und entfacht gekonnt ein kleines Feuer~

Mit den Untoten hat man schon seine liebe Not... Das rote Skelett in der Stadt vor ein paar Monaten ging auch auf Orfins Rechnung. Warum war er auch auf die Idee gekommen mit einem Portal zu flüchten? Glücklicherweise hat dieser Ausrutscher keine Folgen für ihn gehabt.

Eine Menge Leute hat er auch kennen gelernt. Durch Rok hat er seine Distanz zu anderen Rassen verloren... Saril hat ihm seinen „Weg“ erklärt... Xandrina, Werner, Jorokar, Gorgutz, Dain, Tusal, Calenleia und Germao, Aandril... es sind zu viele um sie alle aufzuzählen.
Es sind aber auch zwei Bekannte von ihm gestorben... Pia und Krag... Pias Grab ist wenigstens bekannt. Krag hat wohl irgendwo in der Wildnis sein Leben gelassen...
~Orfin schluckt und betrachtet den Stand der Sonne~
Es ist schon spät... er muss doch unbedingt rechtzeitig zum Erntedankfest in Greenbriar sein. Ein Erntedankfest bei Schnee... Und genau der Schnee wird es nicht leichter machen voranzukommen...
~Er schüttet etwas Schnee über das Feuer und klettert langsam die Leiter hinunter und läuft zügig nach Südwesten davon~
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Orfin
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~Orfin sitzt an einem Teich im Gebirge von Silberbrand und kaut lansam ein paar getrocknete Früchte. Neben ihm brennt ein kleines Feuer und er betrachtet den Schnee wie er durch das kleine Tal gewirbelt wird und an ein paar Stellen Verwehungen bildet.~

Das Erntedankfest vorgestern war ein Reinfall gewesen. Zu viele Leute waren dort gewesen, die meisten hatten nichts mit Green zu tun gehabt. Er hat sich dann schlafen gelegt, das Fest wurde später dann auch abgebrochen. Xandrina hatte gestern recht damit, dass das Fest später im kleinen Rahmen wiederholt werden sollte.

~Orfin sieht leicht verträumt ins Feuer~

Xandrina... Gefühle sind kompliziert und schwer zu verstehen. Man kann nicht einmal logisch daran gehen. Nun, Orfin würde Zeit haben sich darüber ins Klare zu kommen. Gestern hat er mit ihr eine Weile am Lagerfeuer gesessen, ihr ein Wolfsfell geschenkt weil ihr kalt war und eine Schneeballschlacht veranstaltet. Diese Zeit hat er genossen. Aber sie ist eine Elfe... er war doch nicht gerade dabei sich in sie zu verlieben?

~Orfin schüttelt den Kopf und legt ein paar Scheite nach~

Danach hat er wieder Lamar getroffen... so ein Lausbube. Mit ihm ist er nach Silberbrand gereist und wurde wieder einmal von Lamars Verhalten enttäuscht. Orfin hatte für Lamar einen Preis von 2 Silber und 20 Kupfer für 2 Magische Langschwerter ausgehandelt... dann will dieser Döskopf mit Naturalien bezahlen... Er wird sehen was er davon hat, wenn er so weitermacht.

~Orfin sieht nach dem Stand der kaum zu erkennenden Sonne und nickt. Er steht auf, klopft sich den Schnee von der Kleidung und läuft geduckt durch den Niedrigen Höhleneingan und verschwindet im Dunkel. Das Feuer brennt noch ein paar Minuten weiter bis es dann vom eisigen Wind ausgeblasen wird.~
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Orfin
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~Orfin steht immer noch in der selben Ausrüstung die er seit Tagen nicht gewechselt hat ,die auch entsprechend riecht und aussieht, in der Krypta. Rund um ihn herum kann man im Zwielicht verkrümmte Körper toter Mumien am Boden erkennen~

Was tat er eigentlich die letzten Tage? Die meisten Leute würden mit einem „Trainieren“ darauf antworten...

~Orfin klettert eine Leiter rauf, läuft langsam mit hallenden Schritten zu einem Loch im Boden und klettert hinunter. Dort warten ein paar weitere Mumien. Er zieht seine zwei Schwerter und rückt der ersten mit für einen Kämpfer recht schwachen, aber dennoch gezielten Schlägen zu Leibe. Die Mumie wird am Kopf getroffen und Blut spritzt umher. Sie bleibt noch kurz regungslos stehen und fällt dann nach hinten um. Die anderen drei kreisen Orfin ein, doch er tötet schnell eine nach der anderen und eilt weiter zum nächsten Loch~

Das ist kein Training... das ist ein Gemetzel. Der Mann, den Orfin vor ein paar Monaten getroffen hatte, den Namen hatte er schon wieder vergessen aber zwei Sätze haben sich tief in sein Gedächtnis eingegraben. „Warum kämpfst du? Es ist nicht einmal Ehrenvoll.“ Er hatte recht. War das simple Argument, dass es nur Untote sind, genug um das... „Training“ zu rechtfertigen? Orfin hatte nun schon seit Jahren keine Menschen mehr getötet, würden diese Übungskämpfe wieder dahinführen?

~Orfin seufzt und klettert das Loch hinunter. An diesem Tag waren viel mehr Untote in der Krypta als sonst. Schneller als er denken konnte war er von drei Skeletten umgeben. Orfin pariert die meisten Schläge und die, die durchkommen prallen zum Großteil von seiner Rüstung ab. Das erste Skelett fällt schnell mit durchtrennten Rückrad zu Boden, das nächste verliert kurz darauf das Gleichgewicht und er rammt ihm eins seiner Schwerter in den Schädel. Das letzte Skelett trifft Orfin mit einem Kriegshammer am Kopf, er weicht zurück und wirft sich wieder nach vorne und rammt ihm seine Schulter dorthin wo bei Menschen der Magen wäre und beendet den Kampf mit einem gezielten schlag auf die Brust des Untoten.

Orfin senkt die Schwerter, reibt sich den brummenden Kopf und sieht sich um. Nahe des Unterirdischen Flusses sieht er eine Blume. Er geht leisen Schrittes dorthin, und kniet sich davor hin.~

Eine Firnisblüte... hier. Die Blume der Heilung und Hoffnung... ~Orfin lächelt und pflückt die Pflanze behutsam und wischt sich schnell eine Träne weg.~ Es wird Zeit für ihn eine Kampfpause zu machen... eine lange Pause. Er würde wieder nach Greenbriar gehen, Ruhe und Frieden finden... genau das was er braucht.

~Orfin klettert und läuft den Weg zurück zur Oberfläche und streckt sich, atmet die frische Winterluft ein. Dann stapft er, die Blume in der Hand haltend in Richtung Süden durch die Winterlandschaft davon.~
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10. Naras

~Orfin sitzt in Lederkleidung ,seinem alten Mantel und übergeworfenen Wolfsfell im Süden hinter der Schmiede auf einem der zwei Baumstämme und spielt Flöte. Vor ihm brennt ein Feuer im Schnee und ein salzig riechender Schneewind vom Meer her lässt seine langen Haare und den Mantel leicht flattern.~

Was war er eigentlich für ein Chaot? Wenigstens ein intelligenterer Chaot als die meisten von ihm dachten, aber zu impulsiv... Er war nach Greenbriar gegangen um Ruhe zu finden... und das erste was er gemacht hat war sich als Bürger einzutragen und sich ausgerechnet noch als Sheriff zu bewerben... die Stelle hat er dann am nächsten Tag gehabt. Ohne vorher nachzudenken. Wo war sein Hang zur Unabhängigkeit? Was war überhaupt mit ihm los?

~Orfin verspielt sich ein paar mal und setzt ab. Seufzend steckt er die Flöte in den Gürtel und rauft sich dann die Haare~

Hatte er sich doch nicht wirklich verliebt? In eine Elfe? Nein. ...oder doch? Verdammt. Gefühle lassen sich nicht durch logische Überlegungen festsetzen... Nun, er hatte Xandrina, vor etwas längerer Zeit ein Wolfsfell geschenkt, vor kurzem eine Flöte... sie sagte sein Flötenspiel gefiel ihr... dabei war er alles andere als begabt. Obendrein mochte er sie wirklich. Gut, eine Menge sprach dafür, dass er sich verliebt hat, aber was dagegen? Nichts. Toll...

~Orfin steht auf und schüttelt sich um den Schnee aus seinen Haaren, aus dem Wolfsfell und vom Mantel zu bekommen. Danach nimmt er sein Beil vom Gürtel und haut ein Paar Scheite zurecht, legt sie zusätzlich ins Feuer und setzt sich wieder hin~

Klasse, er hat sich also in eine Elfe verliebt, die höchstwahrscheinlich schon mit jemanden anderen zusammen ist. Was tun?...ja, was tun? Dazu müsste er erst mal wissen, was er überhaupt will. Was wollte er? ... Tja. Da hörte es schon wieder auf... Was tät er für einen Skelettangriff oder sonst was wo sein neues Amt ihn ablenken würde...

~Orfin seufzt, streicht sich die Haare wieder einigermaßen nach hinten, nimmt wieder die Flöte vom Gürtel und spielt weiter~
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18. Naras


~Orfin sitzt wieder am selben Platz, trägt immer noch die selbe Kleidung, die nun recht zerknittert und durchnässt ist, seine Haare sind verwirrt und sind ebenfalls klatschnass. Seine Augen sind blutunterlaufene und leicht gerötet. Ausgehungert und ausdruckslos sieht er auf das ruhige Meer~

Am liebsten würde er sich sein Schwert durch die Brust rammen um den Schmerz auszulöschen... doch das...er würde sich zusammenreißen müssen... wollte nicht dass sie seinetwegen... unglücklich... war. Er... würde darüber hinwegkommen. Nicht dürfte nicht dem Drang sich ... verwahrlosen... zu lassen nachgeben... wieder essen... ausschlafen...

~Er nimmt ein paar Trauben aus der Tasche und wiegt sie unschlüssig in der Hand, sieht sie mit sich ringend an. Orfin atmet tief durch und schluckt, nimmt dann zögernd eine Traube aus seiner Hand und steckt sie sich in den Mund. Er kaut langsam, zwingt sich noch eine zu nehmen und schluckt sie samt Kernen herunter.~

Sie liebte ihn nicht... dennoch war er ihr wichtig... Begriffen hatte Orfin das recht schnell... aber... dass es sie so schwer mitgenommen hatte ihn in seinem... Zustand zu sehen... Er würde sich fangen müssen, wollte er sie nicht... noch weiter nach unten ziehen... um Ihrer Willen wieder... normal leben...

~Orfin steht seufzend auf und läuft langsam in Richtung Marktplatz~

Erst einmal trockene Kleidung anziehen... eine Lungenentzündung wäre genau das Falsche...

~Er wischt sich schnell eine Träne weg, strafft die Schultern und beschleunigt seine Schritte~

Er würde darüber hinwegkommen... nicht sofort... aber er wird es schaffen...
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13. Elos

~Orfin liegt in saubrer Lederkleidung im Bett des Gemeinschaftshauses von Greenbriar und wirft sich unruhig im Schlaf hin und her. Seinen Mantel und seine zwei Schwerter liegen auf den Stuhl neben dem Bett~

Einige Jahre früher...

Er sieht im Traum leicht verschwommen einen vielleicht zwölf Jahre alten Jungen in schäbiger Leinenkleidung von einem brennenden Gehöft in den nahe gelegenen Wald wegrennen. Der Junge sieht sich hektisch nach hinten um, hetzt um eine Ecke, rennt gegen einen großen Krieger in schäbiger Rüstung und einer riesigen Axt auf dem Rücken. Der Junge taumelt von dem Aufprall nach hinten, stolpert über eine Wurzel und flällt. Er versucht mit starrem Blick auf den Hünen wegzukriechen. Der lächelt darauf nur spöttisch und nimmt die Axt vom Rücken und holt weit aus. Mit weit aufgerissenen Augen starrt der Junge auf die heransausende Axt, wirft sich im letzten Moment zur Seite. Die rasiermesserscharfe Klinge rammt sich von der Wucht bis zum Anschlag in den wurzelübersäten Waldboden. Unter gewaltiger Kraftanstrengung zieht der Krieger an der Kriegsaxt um sie freizubekommen. Das tut sie dann auch mit einem großem Ruck und er Hüne fällt nach hinten mit der Axt in den Händen und fängt an schallend zu Lachen.
„Kleiner, du bist gut. Ich nehm dich mit.“

Abrupt wechselt die Szene, der große Krieger steht mit einer Hand am Kragen des Jungen, damit er nicht wegrennen kann, vor einem kleinem versteckt gelegenem Feldlager. Kämpfer aller Abstammungen sitzen an Lagerfeuern ,schnitzen Pfeile, verbinden ihre Wunden, bauen Zelte auf oder machen Übungskämpfe. Der große Krieger steuert auf ein Lagerfeuer zu an dem zwei Nordmänner, ein Echsenmensch und ein stark vernarbter Elf sitzen. Stumm und mit ängstlichen Augen sieht sich der Junge um.
„Was willst du denn mit DEM da?“
Einer der Nordmänner deutet auf den Jungen.
„Der kocht ab heute, das was du machst würden nicht mal die Schweine fressen“
Alle am Lagerfeuer lachen
-„Wie heißt der Bursche denn?“
-„Was weiß denn ich... hier bekommt eh jeder einen neuen Namen“

Der Elf lächelt und meint:
„Der sieht aus wie ein Waise... ich nenn ihn Orfin, fast wie Orphan, das heißt Waise in der neuen Sprache“
-„Aha, unser Gelehrter... Kleiner, mach mal Suppe“...


~Orfin wacht auf und reibt sich die Augen~
„Dummer Traum...“
~Orfin steht auf, wirft sich den Mantel über und geht aus der Tür~
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Zu unbestimmter Zeit, jenseits von Gobaith:

~Orfin steht vor einer Tafel an einem salmakerianischen Hafen, es stinkt durchdringend nach Fisch, Kot und Abfall, ein paar wenige Menschen gehen zielstrebig durch die kleinen Gassen, die gerade noch von den sich aneinanderdrängenden und nach oben breiter werdenden alten Fachwerkhäusern freigelassen werden. Ungefähr zehn Schritte bis zum Ufer ist der steinige Grund nicht bebaut, dort stapeln sich große Kisten mit mehr oder weniger exotischen Waren, hauptsächlich aber Fisch. Der Lärm von ein paar Schiffen die beladen werden, da deren Kapitäne wahrscheinlich vor Einbruch der Dunkelheit in See stechen wollen, um die Hafengebühr zu umgehen und vor Dieben sicher zu sein. Die Sonne versinkt gerade wie ein rotglühender Feuerball im Meer und spiegelt sich in einem langen rotgoldener Streifen auf dem klaren Meerwasser.
Orfin trägt noch immer die selbe Kleidung, die er bei seiner Abreise von Gobaith anhatte, nur dass sie nun dreckverkrustet ist und recht streng riecht. Einen leichten, abgenutzten Söldnerpanzer und Leder- Beinschienen und Stiefel, die jeweils schon Spuren von vielen Kämpfen aufweisen. Über den Panzer hat er einen leicht verbleichten grauen Mantel geworfen, der nicht zugeknöpft ist und wie ein Umhang leicht im Abendwind weht, der warme Luft vom Landesinneren auf das Meer bläst. Das obligatorische, im Gegensatz zum Rest der Kleidung saubere, Wolfsfell liegt wie immer über seinen Schultern. Seine langen Haare hat er mit einem Lederband, welches wohl einmal als Trageriemen gedient hat, hinter seinem Kopf zusammengebunden. Während er liest, schirmt Orfin mit seiner rechten Hand sein Gesicht gegen die Sonne ab, während er den linken Arm, der provisorisch verbunden und geschient ist, der Stoff stammt offensichtlich von einem zerlumptem Hemd; am den Körper presst.~

~Plötzlich kommen drei Jungen, die nicht mehr als ein paar Fetzen tragen und vor Schmutz starren, von hinten angerannt, einer rempelt Orfin an, so dass er einen hastigen Schritt nach hinten machen muss um das Gleichgeweicht nicht zu verlieren. Währenddessen greift ein anderer geschickt nach Orfins Geldbeutel und reißt ihn vom Gürtel. Das dauert nicht länger als eine Viertelsekunde, dann rennen sie schon weiter. Wie aus einem Reflex springt Orfin dem Letzten mit voller Kraft hinterher und zieht in der selben Bewegung eines seiner Schwerter mit dem unverletzten rechten Arm, er steht für einen kurzen Moment waagerecht in der Luft und erreicht den Dieb. Mit einem nicht sehr starken blindlinken Schlag schlägt er nach den Fersen des Jungen. Gleichzeitig schlägt Orfin mit Gesicht und verletzten Arm auf das dreckige Kopfsteinpflaster auf und der Dieb knickt mit seinem linken Fuß um, er hat nicht einmal gemerkt, dass der Hieb von hinten seine Archillessehne durchtrennt hatte. Der Inhalt des Geldbeutels, den der Dieb in der Hand hatte, nicht mehr als fünfzehn Kupferstücke, verteilt sich auf dem Boden. Während Orfin sich mit schmerzverzerrtem Gesicht aufrappelt und der Junge versucht davonzukriechen, rennen die anderen zwei Jungen um die Ecke. Langsam, den verletzen Arm jetzt noch stärker and den Körper gepresst und das gezogene Schwer in der freien Hand, nähert Orfin sich dem Verletzen. Orfin hebt das Schwert als er nah genug ist, der Dieb bleibt wie erstarrt liegen. Dann treffen sich ihre Blicke.~

...Dann trafen sich ihre Blicke. Das vielleicht 13 Jahre alte Mädchen, machte einen stolpernden Schritt nach vorne und sank auf die Knie, eine Hand hielt sie fassungslos an den Pfeil, der in ihrer Kehle steckte während die rechten Hand krampfhaft das für sie viel zu große und schwere Schwert umklammerte. In ihrem klagendem Blick lag Verwunderung, Schmerz und ein so großer Vorwurf, dass Orfin den Blick nicht abwenden konnte. Nach zwei endlosen Sekunden kippte sie dann zur Seite. Orfin schluckte und sah auf seine Hände hinab in denen er seinen Bogen hielt.
Was hatte er getan?... Warum?... Sie hatten ihm gesagt, dass es bei Söldnern hart zuging... aber das...
Rings um ihn herum brannte eine Stadt. Kraftlos taumelte er ein paar Schritte zurück und lehnte sich an eine Steinwand eines Hauses dessen Dach schon Feuer gefangen hatte. Eine einzelne Träne fiel auf den Staubigen Boden vor ihm und versickerte in Sekundenbruchteilen...


Orfin schüttelt leicht den Kopf wie um die plötzlich hochkommende Erinnerung zu vertreiben. Einen weiteren Moment hält die Schwertklinge zitternd inne, bis sie sich dann unbarmherzig in die Kehle des Jungen versenkt. Ohne den Jungen weiter anzusehen zieht Orfin sein Schwert aus dem Hals und geht mit schnellen Schritten, fast als wollte er flüchten, davon. Als er um die Ecke gegangen ist, kommen die zwei Jungen, die sich in Sicherheit bringen konnten hinter einer Kiste hervor und sammeln hastig die Münzen rings um den Toten auf ohne ihn auch nur einem Blick zu würdigen und verschwinden so schnell wieder in den engen Gassen wie sie gekommen sind.
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Ein paar Tage später, im Norden des Festlandes:

~Zwei große Norodaj in Leder- und Fellkleidung und ein hagerer Mann, in Söldnerrüstung und übergeworfenem Wolfsfell, wohl Orfin, sitzen um ein Lagerfeuer auf einer kleinen nebeligen Lichtung in einem bis zum Horizont reichendem Kieferwald. Die Wolken reflektieren noch das blasse orangene Licht der bereits untergegangen Sonne. Einer der Norodaj schleift gerade seine Klinge, der Andere starrt nachdenklich in die Flammen. Orfin hat eine Wasserschale vor sich stehen und reinigt gerade seine Armwunde.
Der, der gerade seine Klinge schärft fragt:~
-„Du weißt, dass Rasal bald an unserem Dorf vorbeikommen wird?“
~Orfin nickt langsam~
-„Deshalb bin ich hier...“
~Der andere Norodaj nimmt einen Stock und stochert im Feuer herum, schließlich stellt er mit leicht anerkennender Stimme fest:~
-„Es gibt Gerüchte darüber, dass Rukhan tot ist...“
-„hrm... Es gibt auch Gerüchte darüber, dass ich tot bin...“
-„Bist du aber nicht, Rukhan schon.“
~Orfin zuckt mit den Schultern, nimmt eine Firnisblüte aus der Tasche, zerreibt sie und verteilt sie auf die Wunde. Schließlich reißt er ein Stück von seinem Mantel ab und verbindet sich damit den Arm. Nach einer Weile des Schweigens nimmt er seine Flöte vom Gürtel und beginnt eine recht langsame und traurige Melodie. Einer seiner Lagerfeuergenossen schmunzelt und stimmt mit erstaunlich klarer, aber tiefer Stimme ein:~


„In uralten Zeiten,
da wachte ein Wächter.
Die Tore der Stadt, sie waren alt,
zu beschützen es galt.
Ein Hüne von Gestalt,
doch sein Fleisch war kalt.
Keine Waffe drang in seine Haut hinein,
er war aus Stein.
Ein Golem geschaffen durch Echsenhand,
eingebrannt in seinen Verstand:
„Lass keinen Fremden hinein,
Oh treuer Wächter aus Stein“

So stand er Jahrhunderte lang,
zu wachen sein Drang.
Die Stadt ward zu Staub,
Nie ein Raub war geschehen,
den er hätt gesehen.
Doch der Zahn der Zeit,
hatte für ihn keine Gültigkeit.
So stand er fort an diesem Ort.
Nach langer Zeit, Flüchtlinge kamen dorthin,
hatte keinen Sinn,
Er tötete alle, ließ keinen hinein,
der treue Wächter aus Stein.

Mehr kamen, sie mieden den Platz,
den er hütete wie einen Schatz.
Nach ewiger Zeit hörte man der Metallstiefel klang
Und Schlachtengesang:
„Die Keulen und Hämmer wir schwingen,
um ihn zu bezwingen“
Lang stand und kämpfte er,
doch irgendwann konnt er nicht mehr,
zu Staub ward der Stein,
beendet sein Sein.
Doch zu Lebzeiten ließ er keinen hinein,
der treue Wächter aus Stein.“

~Nachdem Orfin die Melodie ausklingen lässt schweigen alle ein paar Minuten, bis einer dann die Stille unterbricht:~
-„Wir sollten uns schlafen legen, morgen müssen wir weit laufen“
...
-„Ich übernehme die erste Wache“
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Eine Tagesreise weiter:

~Die Sonne ist nur als Schemen hinter den dichten grauen Wolken zu erkennen, die den Himmel bedecken und ein paar vereinzelte Schneeflocken segeln auf den weiten Tannenwald. Auf einer Lichtung steht ein kleines Dorf mit gerade einmal 5 auf Pfählen erbauten Hütten, die um ein größeres Langhaus in der Mitte angeordnet sind. Von der drei Meter hohe Palisade die das Dorf umgibt ist der Wald auf die Entfernung eines Bogenschusses gerodet. Auf diesem grasbewachsenem Streifen weiden ein paar Schafe. In dem Dorf herrscht ein zielstrebiges, fast gehetztes, Treiben. Pfeile werden geschnitzt, Klingen geschärft und vor dem Dorf ist eine Gruppe Männer dabei ein Katapult zu bauen. Auf dem schmalen, hölzernen Wehrgang steht Orfin und sieht mit ausdruckslosem Gesicht in die Ferne. Er trägt nun eine makellose volle Silberstahlrüstung, den Vollhelm an den Gürtel gehängt. Über die Rüstung hängt ein fast strahlend weißer Mantel, auf welchen sorgfältig mit schwarzem Garn ein Wolf aufgestickt ist. Orfins Haare sind gewaschen und hängen über das wie immer gepflegte Wolfsfell auf den Mantel hinab, auch sonst scheint er sich gründlich gereinigt zu haben. Insgesamt wirkt er fast wie ein Paladin, nur dass die Rüstung eher noch betont, dass er noch ziemlich jung und nicht übermäßig muskulös ist. Nachdenklich streicht er seine Haare nach hinten und lässt seinen Blick über die weiten Wälder schweifen.~

Zweifel... War es richtig an sich selbst zu zweifeln, an seinem Glauben, an der Richtigkeit seiner Taten? Verrückt... er zweifelte nun schon an seinen Zweifeln... Er hatte geglaubt sich verändert zu haben, doch ließ das was die letzten Wochen passiert war eher auf das Gegenteil schließen. Er hatte getötet. Menschen. mehrfach. War es ehrenhaft einen verhassten Bekannten, einen Wüstenräuber mit einer tiefen, vergifteten Beinwunde elendig im ewigen Sand... verrecken .... zu lassen? Nein. War es ehrenhaft einen verletzen jungen Dieb die Kehle zu durchbohren? Nein. Auch dann nicht, wenn beide für viel Leid verantwortlich waren und auch weiterhin Leid verbreitet hätten? Vielleicht... Nun, ging es überhaupt darum ob etwas ehrenhaft ist oder war, oder um sich selbst etwas vorzumachen? Er begriff anscheinend entgültig dass das Kämpfen Mist war. Obwohl... immer wenn er gegen niedere Untote; Mumien oder schwächere Skelette; gekämpft hatte, hatte er sich entspannt, leicht und auf schwer begreifbare Weise lebendig gefühlt, fast wie wenn er Flöte spielte...

~Langsam und mit bedächtigen Schritten läuft Orfin nun den Wehrgang entlang, die rechte gepanzerte Hand lässt er dabei vorsichtig über die Spitzen der Palisadenpfähle gleiten. In sein immer noch regloses Gesicht schleicht sich ein leicht grimmiger und doch trauriger Zug.~

Ob das Kämpfen an sich jetzt mit dem gleichzusetzen war, was einige als Dünger auf ihr Feld verteilten würde in zwei oder drei Sonnenumläufen völlig egal sein. Nämlich spätestens dann würde Rasal eine Hundertschaft Legionäre hierher geführt haben. Einhundert Legionäre... Auf Gobaith wären das genug um die gesamte Insel binnen eines Tages einzunehmen. Aber hier war nicht Gobaith und dem achsotollem „Imperium“ ging es schlechter als es nach außen zeigte. Ihnen fehlte vor allem Geld. Geld das auch für die Ausrüstung und Ausbildung von Legionären fehlte. Doch eine Ressource des Imperiums war unerschöpflich: Personen. Einen weiterer Bettler oder überflüssiger Bauernjunge würde nie vermisst werden. Doch die Norodaj konnten sich Verluste fast nicht leisten. Ein toter Krieger bedeutete auch einen toten Bauern, Schmied, oder gar Priester und da, zumindest in diesem Stamm, die Frauen auch mitkämpften; und das nicht selten besser als ihre Männer; würde eine Niederlage die komplette Auslöschung des Stammes bedeuten.

~An einer der paar Leitern die auf den Wehrgang führen bleibt er stehen und klettert vorsichtig, ohne die linke Hand zu benutzen, herunter. Unten angekommen schreitet er zielstrebig in Richtung des Langhauses. Auf halben Weg kommt ihm ein breitschultriger junger Norodaj, genauso gekleidet wie Orfin, nur mit einem schwarzem Wolfsfell und einen aufgestickten Falken auf dem Mantel. Die beiden nicken sich kurz aber freundlich zu und gehen dann nebeneinander den Rest des Weges.~

-„Grüße, Orfin“
-„Grüße, Odmar“
-„Es hat mich erstaunt, dass du gekommen bist, Orfin“
-„Hrm... Ich habe noch eine Rechnung mit Rasal offen.“
-„Rasal? Der Söldner, der sich eine hohe Position in der Legion erschlichen hat?“
-„Genau der. Ich war früher in dem seiner Truppe.“
~Der Norodaj schmunzelt~
-„Ich kann mich noch gut daran erinnern, als wir dich im Wald aufgelesen haben, gefallen hat es bei dem anscheinend nicht.“
-„Dass ihr mich vorübergehend aufgenommen habt ist der andere Grund warum ich hier bin... und dass ich die Taktiken meines alten Anführers noch gut kenne.“
~Das Schmunzeln des breitschultrigen jungen Mannes wird zu einem breiten Grinsen.~
-„Deswegen hat mein Vater dich also in diese Prunkbüchse gesteckt“
~Nun lachen beide.
Nach ein paar Schritten nimmt Odmar das Gespräch wieder auf.~
-„Der oberste Druide hat fast alle Dörfer in der Umgebung für unsere Sache begeistern können.“
-„Gut... das müssten dann schätzungsweise Fünfzig Kämpfer sein...“
-„62 um genau zu sein.“
~Orfin nickt nachdenklich und beide gehen schweigend die letzten Meter.

Als sie die Tür des Langhauses erreichen nicken sie sich ernst zu. Orfin schiebt mit der rechten Schulter die Tür auf und beide verschwinden darin.~
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Zwei Tage später:

~Ein schwerer, fast materieller Nebel hängt tief über dem alten Tannenwald den ein hauchdünner Schneeschleier bedeckt. An zwei gegenüberliegenden Stellen im Wald steigt Rauch auf. Ein großer Rabe kreist um eine der Rauchsäulen, dreht dann ab und segelt im Sinkflug zielstrebig zu der anderen Rauchquelle. Als er genau über der größeren, sanft ansteigenden Erhebung ist von der der Rauch aufsteigt, legt er die Flügel an den Körper und lässt sich fallen. Zwei Meter über dem nebeligen Waldboden öffnet er wieder die Flügel und pfeift an einigen schemenhaften Gestalten vorbei. Flatternd bremst er und lässt sich auf dem ausgestreckten Arm eines kleinen, dürren aber stolz aufrecht stehenden Mannes nieder, der vollständig in schwarze Wolfsfelle gekleidet ist. Im Kreis um ihn herum stehen acht Männer, jeder in Silberstahl, übergeworfenem Tierfell und einem weißen Mantel mit je einem anderem aufgestickten Tier darauf. Einer von ihnen ist Orfin. Der Rabe blickt mit kleinen, schwarzen und intelligenten Augen durch die Runde und hüpft dann auf die Schulter des in Felle gekleideten Mannes. Dieser zog darauf mit einer fließenden und bedächtigen Bewegung ein älteres Langschwert unter den Fellen hervor, kniet sich hin und fängt an damit eine skizzenhafte Karte des Tales in den Waldboden zu zeichnen.~

Ja, das ist ein richtiger Druide... die auf Gobaith waren und sind nur Heiler, Förster, Waldläufer und Alchemisten die sich die Bezeichnung „Druide“ anmaßten. Nein, ein Druide sollte auch ein Priester, Gelehrter, Kämpfer und Anführer sein, der hinter den Kulissen weit mehr Macht hat als sein Jarl... die wahre Seele, das Gewissen des Landes....
Egal ob richtiger Druide oder nicht, der Plan, den er aus eigener Erfahrung und den Berichten über die Kampftaktiken der Legionäre von Orfin ausgearbeitet hatte war mehr als nur akzeptabel und würde jeden Kriegsfürsten zumindest anerkennend Nicken lassen...

~Nachdem der in Felle gekleidete Mann mit der Erläuterung des Planes fertig ist gehen alle ohne nur ein Word zu sagen in verschiedene Richtungen in den Nebel.~
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Drei Stunden später:

~Der Nebel ist noch dichter geworden, man kann nun gerade noch zehn Schritte weit sehen. Die knorrigen Bäume, das Unterholz, ein leichter roter Schein, fast wie von Feuer, am Himmel, ein leichter Brandgerucht, alles wirkt unwirklich. Orfin steht in der Kampfausrüstung ohne Helm die nun leicht dreckig und blutig ist alleine auf einer kleinen Lichtung und sieht sich mit verengten Augen um. Drei Schritte von ihm entfernt liegt ein toter Legionär kopfüber auf dem Boden.~

Tja... Die meisten Legionäre wurden in die vorbereiteten Fallen gelockt, nun waren vielleicht noch zehn übrig. Keiner durfte entkommen, solange die Hundertschaft spurlos verschwindet haben die Einheimischen recht gute Karten für Verhandlungen...

~Plötzlich zuckt Orfin leicht zusammen. Ohne sich umzusehen fährt seine rechte Hand zum Gürtel in dem zwei Giftwurfdolche stecken. Mit einer ,für die Rüstung die er trägt, schnellen Bewegung macht er einen Schritt nach vorne und dreht sich dabei um hundertachsig Grad und wirft einen Dolch. Dieser fliegt gerade, wie ein Pfeil direkt auf einen Mann zu, dessen teurere Rüstung von wohl höherem Rang zeugt, und prallt wirkungslos am Brustpanzer ab. Der Mann kommt mit gezogenem Kurzschwert und Schild näher, Orfin zieht seine beiden Langschwerter. Die zwei Kämpfer umkreisen sich, als ob keiner den ersten Schritt machen wollte. Schließlich ergreift der Mann das Wort.~

-„Du bist also doch nicht tot, Orfin“
-„Hrm... du auch nicht, Rasal“
Dieser lacht bitter
-„Dass ihr den „Wald der Ahnen“ anzündet hätte ich nicht gedacht, aber es hat meine Leute in die Falle rennen lassen.“

~Ohne Vorwarnung springt Rasal, allen Anschein nach ein kleinerer, aber starker und geschickter Mann mit dem Kurzschwert voraus auf Orfin zu. Orfin versucht mit der Linken zu parieren, doch beim Aufeinandertreffen der Schwerter lässt er mit schmerzverzerrtem Gesicht seines los. Das Kurzschwert, was leicht schimmert, macht einen plötzlichen Ruck nach rechts, mitten zwischen die Platten von Orfins Rüstung hindurch. Orfin springt zurück, taumelt leicht. Rasal reißt sich den Helm vom Kopf und kommt langsam näher. Der kleine wendige Kämpfer attackiert den angeschlagenen Orfin mit einer schnellen Schlagfolge, die dieser nur mit Glück und Mühe abwehren kann und weiter zurückstolpert, das Schwert mit beiden Händen umklammert während Blut sein linkes Bein herunterläuft. Nun springt Rasal mit beiden Beinen voraus Orfin an. Das Schwert, das Orfin vor sich ausgestreckt hat, reißt Rasal seitlich das Bein auf, wird dann aber von der Wucht des Aufpralls devongeschleudert und auch beide Kontrahenten fallen zu Boden. Langsam rappeln sich beide soweit auf, dass sie sich zwei Schritte entfernt gegenüberknien.

Am Rande seines Bewusstseins ,trotz des brennenden Schmerzes in seiner linken Seite und dem roten Schleier der ihm langsam aber stetig die Sicht nimmt, bemerkt Orfin noch wie eine kleine schwarze Dohle über ihn hinwegfliegt. Dann zieht er den letzten verbleibenden Dolch und wirft ihn mit letzter Kraft auf Rasal, den er nur noch als Schatten erkennen kann..

Und die Welt versinkt in Dunkelheit...~
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22.Malas, Abends

~Orfin sitzt in abgerissener Lederkleidung, seinem alten grauen Mantel und übergeworfenem Wolfsfell zwischen ein paar Seilrollen auf dem Heck eines kleineren Frachtschiffes. Neben ihm lieg ein größeres Bündel, das sorgfältig in Leder eingewickelt und verschnürt ist. Die Sonne steht knapp über dem Übergang des dunklerem Blau des Meeres und dem helleren, stellenweise rötlichem Blau des Wolkenfreien Himmels. Gobaith ist noch als ein Hand breiter Streifen am Horizont zu sehen. Mit einem nachdenklichen und traurigem Gesichtsausdruck sieht er zurück.~

Nun, auf Gobaith hatte er sein Glück nicht gefunden. Er war immer noch Suchender... Viele Orte hatte er aufgesucht, von den Rostwüsten bis in die hohen Wälder der Nordbarbaren war er auf dem Festland gereist und Gobaith hatte er bis in jede Ecke erforscht. Er hatte für und gegen Salkamaerianer, Albarianer, Gynkeesh und Norodaj gekämpft oder gearbeitet. Und was hatte es ihm gebracht? Nichts... höchtstens eine nicht nennenswerte Verschiebung der Verhältnisse zwischen den Völkern... Er hatte seine Schwertkampffertigkeiten annähernd perfektioniert und was hatte es ihm gebracht? Nichts... war man nicht muskulös und zäh, ist es völlig egal wie gut man mit dem Schwert umgehen kann... Würde er jetzt weiterreisen und wieder nichts erreichen? Wieder keinen Platz finden an dem er länger als einen Jahreszeitenkreis blieb? Nun... vielleicht liegt es nicht an dem Ort, ob man dort Ruhe findet... vielleicht müsste er sich ändern... vielleicht sollte er keine Verpflichtungen mehr eingehen... vielleicht.

~Er nimmt behutsam eine neuere Flöte aus einer Innentasche seines Mantels, betrachtet diese ein paar Minuten nachdenklich. Schließlich setzt er sie an die Lippen und fängt an zu spielen. Die traurige Melodie klingt über das Deck, wird vom Wind in Richtung Gobaith getragen. Doch schon bevor sie die Hälfte des Weges zurückgelegt hat wird sie vom Rauschen der Wellen und dem Raunen des Windes verschluckt.~
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10. Adras, Nachmittags

~Sanft scheint die Sonne von einem strahlendblauen ueber die sanfte Huegellandschaft und ein leichter Wind wiegt die Getreidehalme auf den vereinzelten Feldern. Durch diese friedliche Landschaft schlängelt sich ein kleines kristallklares Fluesschen. Vor einer flachen Stelle steht Orfin, ein bepacktes Muli an den Zuegeln haltend. Er trägt seinen alten grauen Mantel, ein neues graues Winterwolfsfell und der Rest seiner abgerissenen Leinen- und Lederkleidung ist ebenfalls grau. Wie um das Ganze zu unterstreichen scheinen ein paar seiner fein sauberlich hinten zusammengebunden Haare ebenfalls, trotz seines jungen Alters, ergaut zu sein. Auf seinen Ruecken hat er zusaetzlich ein altes Serinjahschwert gebunden~

Nur noch eine Tagesreise bis zur nächsten Stadt... doch... dort wuerde er auch nicht bleiben. Die letzten Wochen ist er nirgends länger als zwei Naechte geblieben. Nicht das es ihm nicht gefallen haette, nein. Es ist wirklich nicht der Ort der ihm nie gefiehl... Wohl eher war er unzufrieden mit sich selbst. Nicht stark genug... hrm. Er sollte sich lieber auf andere Sachen konzentrieren.

~Orfin knieht sich vor das Wasser, haelt pruefend die Hand hinein, nickt und steht bedaechtig wieder auf. Darauf fuehrt er ohne Hast das Muli durch den kleinen Fluss, der an dieser Stelle gerademal zwei Fuss tief ist.~

Nun, er wuerde sehen was kommt...

~Gemaechlich folgt er mit dem Lastier am Zuegel dem kleinen Pfad der sich durch die gruenen Huegel schlaengelt und verschwindet nach graumer Zeit hinter einer groesseren Erhebung~
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