Last days of Nordmark//Letzte Tage der Nordmark ((finished))

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Rhianna Morgan
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Last days of Nordmark//Letzte Tage der Nordmark ((finished))

Post by Rhianna Morgan »

Letzte Tage der Nordmark
((english below))

Das Wolfsboot knarrte, schwang sich auf die Welle hinauf und ritt auf ihrem Kamm, ehe es drastisch nach vorne kippte, ins Wellentall hinabglitt und sich dann wüst aufbäumte, wieder hinaufschoß auf die nächste Welle, dort einen Moment verweilte, nur um wieder vorwärts zu stürzen.

Rhianna liebte das Meer, und sie hasste das Meer. Man hatte sie am Mast festgebunden, denn sie war keine Seglerin, nicht mal richtig seefest. Sie hasste das hier. Schon die letzte Überfahrt, aufs Festland, hatte hart an ihr gezehrt und sie die erste Überfahrt nach Gobaith erneut durchleben lassen, die sie als blinder Passagier eines Handelsschiffes gemacht hatte, eingeklemmt zwischen Gurkenfässern, Zwiebackkisten und Rattennestern.

Wolfsboote verhielten sich bei Sturm anders als die großen albarischen Handelsschiffe, sie tanzten über die Wellen, ähnlich wechselhaft wie ihre Insassen, statt schwerfällig jede Bewegung mitzumachen schoßen sie nur so dahin, immer hart am Wind, mit Geschwindigkeiten bei denen der rothaarigen Frau schwindelig wurde.
Endlich, endlich beruhigte sich die See, Nebel kam auf, der Tag senkte sich hinab. Rhianna wurde losgebunden und sank ermattet auf die Knie, Tanora für ihre Gnade dankend, bevor sie sich zu den anderen gesellte und ihnen eine Mahlzeit zubereitete. Sie war auf dieser Reise für die Verpflegung zuständig, dieses Resort hatte sie schon so lange inne, dass es sie nicht mehr störte oder verwunderte.

Am Horizont zeichnete sich dunkel eine Landmasse ab, Rhiannas männliche Begleiter schoßen einen Brandpfeil in den immer dichteren Nebel. Stille herrschte an Bord, geisterhaftes Schweigen, dann hörte man ein leises Platschen.
Inzwischen war die Landmasse im Nebel abgetaucht, außer Wasser und grauer Suppe sah man nichts im Umkreis um das Boot. "Tanoooooraaaaa!" klang die Stimme eines Norodaj aus dem Krähennest, oben am Topmast. "Tanooooooraaaa!" Endlich, endlich hörten sie das Echo von der Küste.

Wieder war es still, als ein weiterer Brandpfeil verschossen wurde, in die Ferne zischte und dann, plötzlich, auf Land traf. Ein kleines Feuer tauchte im Gesichtskreis auf, das Wolfsboot wendete und hielt langsam darauf zu. Rhianna beobachtete mit bangem Herzen, wie sich die Männer an Bord rüsteten, wortlos, bereit an Land zu gehen und jedweder Gefahr zu trotzen.
Während sie darauf wartete, anzulanden, hatte sie nur einen Gedanken: Ich kann kaum glauben, dass ich wieder hier bin. In der Nordmark.

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Last days of Nordmark

The wolfboat creaked, leaping onto the wave and riding on its crest, before it overbalanced dramatically, gliding down into the trough and then rearing up, shooting back up onto the next wave, holding its balance up there for a short moment, only to plunge down again.

Rhianna loved the sea, and she hated the sea. She had been bound to the mast, since she was no sailor like the others, she wasn't even fully seaworthy. She hated this, every last part of it. The last passage to the mainland, years before, had already taken its toll and reminded her of her very first crossing, years and years ago, that she had done as a stowaway, jammed in between cucumberbarrels, biscuitboxes and rat nests.

Wolfboats showed a different reaction to storms than the grand albarian trading ships, they danced over the waves, as changeable as their sailors, taking their course like an arrow at speeds that took Rhiannas breath away, instead of sluggishly following each waval movement.
Finally, finally the sea calmed down, as the day declined. Rhianna's bonds were removed, she sank down to her knees wearily and thanked Tanora for her mercy, before she got herself up, joining the others and preparing a meal for them. The food on this journey was her responsibility, as it had been for such a long time, that she didn't mind it any more, not questioning the logic behind it either.

As the sun set slowly, they could see a dark land mass at the horizon. Rhiannas male companions shot a burning arrow into the strangely thickening fog. Silence prevailed on board, ghostly silence, then you could hear a soft splash.
Meanwhile, the dark landmass had vanished in the strange fog, there was nothing more to be seen but water and dark grey thickness around the wolfboat. "Tanooooraaaa!", a norodaj voice yelled from the crow's nest, up on the top mast. "Tanoooooooraaa!" At last, at last they could hear the echo from the coast.

Silence prevailed again, as a second burning arrow was shot, hissing in the distance and then, suddenly, hitting land. A small fire could be made out in sight, the wolfboat changed its course slightly and slid towards it slowly. Rhianna watched with fear in her heart, as the men on board armed themselves without speaking, readying themselves to go ahsore and defy any danger.
While she was waiting to come ashore, Rhianna had but one thought: I can hardly believe, that I am back here. In the Nordmark.
Last edited by Rhianna Morgan on Sat Dec 22, 2012 9:39 am, edited 1 time in total.
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Agrimur Farenson
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Re: Last days of Nordmark // Letzte Tage der Nordmark ((open

Post by Agrimur Farenson »

Agrimur saß, in seinen Wolfsfellmantel gehüllt, einsam an der Eiche Tanoras. Manche Nacht hatte er so zugebracht, die Eiche bewacht wie dereinst, eine stille Vigil in der verfallenden Siedlung. Auch diesen Abend gedachte er so zu verbringen... gerade weil der Nebel so sehr dick aufzog.
Zu seinen Füßen hatte sich Átta zusammengerollt, die Ohren spielten hin und wieder, zuckten leicht wenn sie ein Geräusch aufnahmen, doch ansonsten wirkte es, als würde das große, graue Tier fest schlafen.

Ein Platschen liess Agrimur aufsehen, ebenso wie die Wölfin. Was war das? Instinktiv war der Norodaj alarmiert und griff nach seinem Bogen, zog einen Pfeil aus dem Köcher und spähte in die Dunkelheit. Agrimur war nicht dumm, er hatte gehört, was den Halblingen und den Elfen geschehen war. Tanora war sicherlich nicht glücklich darüber, dass ihre Eiche so vernachlässigt wurde. Außer Agrimur gab es kaum noch Menschen, die hier beteten.

Dann schlug, kurz vor ihm, ein Brandpfeil ein und er hörte die Stimme eines Mannes im Nebel Tanoras Namen rufen. Noch war Agrimur nicht entspannt, aber er ahnte bereits, dass er keine Feinde zu erwarten hatte, sondern vielmehr Freunde.
Er stand auf, eilte an den Strand und sah dem Wolfsboot entgegen, das wie ein Geist aus dem Nebel auftauchte und Anstalten machte, dort anzulegen. Zur Sicherheit hatte er noch immer Pfeil und Bogen in den Händen, doch als er Rhianna am Bug erkannte, liess er die Waffen sinken. "Tanora zum Gruße!" rief er der Jarlsfrau zu, "Es tut gut, dich wiederzusehen!" Sie sprang in das noch knietiefe Wasser, zu eilig um auf eine vollständige Landung zu warten, und watete zu ihm hinüber. Er half ihr an Land und die beiden Norodaj umarmten sich herzlich. "Ich hoffe, Tanora war mit dir, Agrimur... mit dir und deiner Familie?"

Agrimur nickte leicht. Er erklärte ihnen allen, was in den letzten Tagen geschehen war und welche Gefahren sich den Lebewesen Gobaiths entgegenstellte. "Es scheint, dass die Götter uns vernichten wollen," schloß er seine Erzählung ab, nachdem er vom Vulkanausbruch und von der Flutwelle berichtet hatte, die Gobaith heimgesucht hatte.

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((english on request))
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Lia
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Re: Last days of Nordmark // Letzte Tage der Nordmark ((open

Post by Lia »

Still war die Nacht, nun so still wie jede andere auch, hin und wieder raschelte das Gras oder ein Busch wenn sich ein Hase , eine Maus oder anderes Getier seinen Weg dadurch bahnte.
Über dem ganzen trohnte eine sternenklare Nacht. Zumindestens war sie bis eben noch sternenklar und der Mond hatte ihr den Weg beleuchtet.
Mittlerweile waren ein paar Wolken aufgezogen und die zierliche Gestalt deren Schritte fast lautlos durch die Nacht schritten zogen das kleine müde wirkende Mädchen neben sich enger an sie herran.
Nun hatte sie kein Licht mehr und eine Fackel wagte sie nicht zu entfachen, könnte dies doch Wölfe anlocken, und sie war nicht allein unterwegs.

Obwohl sie von Kindesbeinen an die weiten Steppen gewohnt war, hatte sie sich mittlerweile an die Wälder und Wiesen hier gewohnt.
Ihre Schritte waren leise und Niu der neben ihr her tapste war gleichzeitig ihr Führer durch die dunkle Nacht.
Varei wußte das sie sich auf ihn verlassen konnte, er würde sie und die beiden Kinder sicher zu Agrimur führen.

Vor einigen Tagen erst hatte sie die Mark verlassen um den Mädchen die Insel zu zeigen aber es war anders gekommen als gedacht. Erst hatte Feuer die Wüstenstadt heimgesucht und dann wurde die Elfeninsel und Greenbriar von einer Flutwelle heim gesucht.
Sorgenvoll hatte sie den gestrigen Tag verbracht und sich im Anbruch des Abends auf dem Weg gemacht.
Was wenn es der Nordmark ähnlich ergangen war.
Was wenn Agrimur etwas zugestoßen war?
Daran mochte sie gar nicht denken.

Langsam wurde Villimey auf ihrem Rücken wach und die Serinjah ließ das Mädchen herunter und nahm die müde Asrun nun auf ihren Rücken.
Beide waren zu groß geworden als das sie sie hätte beide tragen können.

Schemenhaft bemerkte sie die Umrisse der Mark und trat ruhig in sie hinein.
Während sie nur Stimmen und die Umrisse von Personen sah und vorsichtshalber Vilimey näher zu sich zog stürmte Niu durch die Dunkelheit mit einem freudigem Jaulen zu Atta.
Erst jetzt trat auch Die Serinjah näher den wo Atta war, war auch agrimur nicht weit.
Ein Müdes aber erleichteres Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus und auch Villimey schien ihren Vater erkannt zu haben.

Mit einem vergnügt gequietschen "Papa" stürzte der 3 jährige Rotschopf auf Agrimur zu.
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Agrimur Farenson
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Re: Last days of Nordmark // Letzte Tage der Nordmark ((open

Post by Agrimur Farenson »

Agrimur schloss seine Erzählung ab, während die meisten Norodaj damit beschäftigt waren, ihre Vorräte an Land zu schaffen und ein Lager in Sichtweite der Eiche zu errichten. Sie entzündeten ein größeres Lagerfeuer, Rhianna machte sich sogar daran, ein Abendessen zu kochen, während sie Agrimur von ihrer Familie auf dem Festland erzählte. Sie stellte Fragen nach Vigalf, der auf die Insel zurückgekehrt war, doch Agrimur musste zugeben, von dem Jarl des Drachenklans so gut wie nichts gesehen zu haben, ebensowenig wie von seinen Männern - und sich inzwischen nicht mal mehr sicher zu sein, ob diese noch auf Gobaith waren.
Es war traurig, wie sehr die ehemals so eng befreundeten Marker sich voneinander entfremdet hatten.

"Agrimur, wo hast du deine Familie?" fragte Rhianna schließlich besorgt, und Agrimur erklärte ihr, dass Varei es bevorzugte, sich in Bane aufzuhalten, er aber immer wieder in den Norden der Insel zurückkehrte, da er ja die Mark und die Eiche bewachen musste - als letzter Nordmarker.
In diesem Moment schallte eine Kinderstimme an sein Ohr, und ein quirliger Rotschopf rannte zu ihm herüber. "Villimey!" lachend schnappte Agrimur das Kind und wirbelte sie durch die Luft, grinste als sie erfreut quietschte. Dann sah er hinüber aus der Richtung, aus der sie gekommen war. Átta und Níu beschnupperten sich bereits freudig und trotteten dann gemeinsam hinüber zum Feuer, um sich nebeneinander niederzulegen. Hinter ihnen kam sie heran, Varei, mit ihrem zweiten Kind, Ásrún, die verschlafen ins flackernde Licht des Lagerfeuers und zu den vielen bärtigen Gestalten blinzelte.

Agrimur ging zu seiner Frau, umarmte und küsste sie, und führte sie dann ans Feuer zu den anderen. "Die Brüder und Schwestern aus Berufjördhur sind gekommen, um uns beizustehen," erklärte er Varei leise, und brachte sie dann zur bisherigen Sprecherin des Trupps. "Du erinnerst dich doch an Rhianna Drakendottir, Vigalfs Frau?"
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Agrimur Farenson
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Re: Last days of Nordmark // Letzte Tage der Nordmark ((open

Post by Agrimur Farenson »

((English summary of the posts so far: Rhianna is welcomed by Agrimur on the shore, who guarded the Holy Oak. The group of Norodaj in the wolfboat and Agrimur join camp and start preparing dinner, when Varei (Agrimur's partner) arrives with their twin-daughters, Villimey and Ásrún. Agrimur re-introduces Varei and Rhianna, who haven't seen each other in years.))
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Rhianna Morgan
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Re: Last days of Nordmark // Letzte Tage der Nordmark ((open

Post by Rhianna Morgan »

Rhianna lächelte der Halbserinjah zu, auch wenn sie sich nur flüchtig an sie erinnerte - es war schlicht zu lange her und ein viel zu kurzes Treffen gewesen. "Natürlich, Varei. Wie schön, dass ihr alle wohlauf seid."
Ihr besorgter Blick galt jedoch Agrimur und ihren anderne männlichen Gefährten, als sie sich umblickte. "Wir können nicht hier verweilen, nach allem, was Agrimur uns berichtet hat. Aber wir können auch nicht fortsegeln, ohne Vigalf gefunden zu haben. Ich kann nicht segeln, ohne Vigalf."

Agrimur nickte kurz und sagte nur leise: "Ich verstehe." Rhianna berührte ihn am Arm, lächelte melancholisch, und ging dann an dem Norodaj vorbei auf die Eiche zu, vor der sie auf ein Knie sank, die Rinde mit der ausgestreckten flachen Hand berührend.
Was ging in diesen Momenten in ihr vor? Um was bat sie ihre Göttin, die ihr so viele gesunde Kinder gegeben, ihr aber auch soviel genommen hatte? Um ihren Mann, seine sichere Rückkehr? Um genügend Zeit?

Oder nur um eine sichere Heimfahrt?

Niemand sollte es je erfahren, denn sie richtete sich nach einer ganzen Weile wortlos wieder auf, berührte die Eiche mit der Stirn, und flüsterte "Lebwohl", bevor sie hinaufgriff und einige Eicheln abpflückte, die sie sich in einen Beutel an ihrem Gürtel steckte, bevor sie einige Handvoll der Erde an den Wurzeln des Baumes ergriff und sie ebenfalls in diesem Beutel verschwinden liess.
"Legen wir uns nieder," ordnete die Jarlsfrau wie selbstverständlich an, sie hatte offenbar den Befehl über die Gruppe übernommen, den ihr bisher niemand streitig machte. "Morgen früh werde ich mit einem Teil der Leute nach Troll's Bane gehen und meinen Mann suchen. Lasst uns hoffen, dass es nicht zu lange dauert. Sobald wir alle wieder hier sind, werden wir mit Tanoras Hilfe Segel setzen und heimfahren."
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Lia
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Re: Last days of Nordmark // Letzte Tage der Nordmark ((open

Post by Lia »

Varei war sichtlich erleichtert das Agrimur wohlauf war und mit Freuden sah sie die Ankömmlinge. Warum sollte es auch anders sein. Als er sie zu Rihanna brachte schenkte sie ihr ebenso ein Lächeln. "Schön dich wieder zu sehen. "
Zwar erinnerte sie sich nur noch relativ schemenhaft an das Treffen, aber bei den vielen neuen Gesichtern die sie in den Jahren hier getroffen hatte war das nichts verwerfliches.

Aufmerksam beobachtete sie Rihannas Geste, Agrimur gegenüber und folgte ihr kurz mit den Augen als jene die Eiche aufsuchte.
Die Anordnung der Jarlsfrau kam sie wie jeder andere nach, warum auch nicht. Nur Villimey kostete sie einiges an Überzeugungskraft da der kleine Rotschopf sich partou nicht von ihrem Vater trennen wollte.
Am Ende aber schaffte es sie dann doch auf strenge aber doch recht sanfte Art und Weise die Zwillinge zur Ruhe zu legen.
Ein altes Lied der Norodajs diente heute zum einschlafen was nicht all zu lange dauerte waren beide Mädchen doch müder als sie es jemals zugeben würden.
Mit einem Lächeln bedachte sie die beiden nochmals und gab ihnen jeweils einen liebevollen Kuss auf die Stirn bevor die Halbserinjah sich erhob und den Blick kurz schweifen ließ.

Rihannas Vorhaben bereitete ihr Sorgen aber Varei war sich sehr bewußt das die Jarlsfrau sich auf keinen Fall davon würde abbringen lassen. Dennoch trat sie leise an deren Seite und richtete ebenso ruhig und leise ihre Worte an sie.

"Du solltest vorsichtig sein, immer mehr Götter lassen Gobiath ihren Zorn spüren und sie nehmen dabei auf niemanden Rücksicht."

Sicher lag etwas Sorge in dem Klang der Worte aber man konnte spüren das dies nicht im Geringsten ein Versuch war Rihanna davon abzubringen. Zu gut wußte Varei das die Norodajs mindestens genauso stur wie das Steppenvolk waren aber sich niemals, nun bis auf Ausnahmen vieleicht, kopflos in eine möglich oder besser recht offensichtliche Gefahr stürzen würden.

Während des Gespräches schweifte ihr Blick ab bis sie an ihrem Ziel hängen blieben, an Agrimur. Ab und an beschlich sie das gefühl ob sie zu anhänglich war, wußte sie doch das er sehr gut auf sich aufzupassen wußte aber wer konnte es einer Frau verdenken wenn sie sich nach der Nähe ihres Mannes sehnte. Und auch die Halbserinjah hoffte das sie nochmal Zeit finden würde. Etwas Zeit nur für sie Beide.
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Rhianna Morgan
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Re: Last days of Nordmark // Letzte Tage der Nordmark ((open

Post by Rhianna Morgan »

Rhianna sah Varei aufmerksam an, als diese ihr zur Vorsicht riet. Sie war, anders als die Serinjah vermutete, keine Norodaj, sondern eine gebürtige Salkamaerianerin, die sich nur an das Leben der Nordmänner gewöhnt und schließlich völlig angepasst hatte. Oh ja, Rhianna wusste, was es hieß, zwischen zwei Kulturen zu stehen - und sie hatte sich für diese Kultur, die Kultur der Norodaj, in der sie erstmals eine Familie gefunden hatte, entschieden, genau wie ihr Mann Vigalf, der keineswegs gebürtiger Norodaj, sondern Albarianer war - eine Tatsache, die vielen heute nicht mehr klar war und über die die beiden Eheleute so gut wie nie sprachen. Sie waren Wahl-Norodaj, ihre Familie war der Drachenklan.

"Ich weiß, worum du dich sorgst, Varei," sprach Rhia schließlich leise und berührte auch die jüngere Frau leicht am Arm. "Ich weiß, was es heißt, für seine Familie - für seine Kinder zu sorgen. Aber wenn es nicht Vigalf, wenn es Agrimur wäre, von dem du lange nichts gehört hättest - würdest du es nicht auch wenigstens versuchen? Oder würdest du fortgehen, ohne nachgesehen zu haben - nur um dich dein Leben lang zu fragen, ob es richtig war, was du getan hast?"

Die beiden Frauen waren die Einzigen, neben Agrimur und der ersten Wache, die noch auf waren. Die beiden Männer unterhielten sich leise am anderen Ende des Lagers, Rhianna und Varei schauten gemeinsam aufs Meer hinaus und sprachen so rücksichtsvoll miteinander, dass es wohl keiner sonst hören konnte. "Hab keine Sorge, ich werde deine Kinder nicht gefährden. Ihr werdet hier beim Schiff bleiben, und falls es zum Schlimmsten kommen sollte, haben meine Männer Anweisung, euch fortzubringen. Doch lass uns lieber hoffen, dass morgen alles gut geht. Wir werden uns sputen und noch vor dem Abend wieder hier sein, dafür habe ich zu Tanora gebetet."
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Lia
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Re: Last days of Nordmark // Letzte Tage der Nordmark ((open

Post by Lia »

Varei lächelt kurz wissend. "Ich weiß was du meinst, deshalb würde ich dich auch nicht abhalten, da ich genauso suchen würde." Erneut viel ihr Blick vom Meer kurz zu Agrimur hinüber. Natürlich würde sie ihn genauso suchen gehen. Die Halbserinjah hätte sich nie verziehen wenn sie es nicht versucht hätte, deshalb verstand sie auch die andere Frau recht gut.

"Ich mache mir keine Sorge um meine Kinder, sonder um unsere Männer und um dich. Gobiath war noch nie ein Ort des Friedens, aber seit die Götter so erzürnt sind ist es richtig gefährlich geworden. Ich möchte nur das wir alle zusammen heil diese Insel verlassen können."

Ihr Blick schweifte wieder über das Meer. Und obwohl sonst kaum Norodajs auf Gobiath gewesen waren und sie Rihanna und die Anderen kaum kannte, hatte sie trotzdem sofort dieses gemeinschaftsgefühl. Sie waren ein Teil von ihr und ihrem Leben.
Es war einfach so, für die Halbserinjah gehörten die Clans genauso zu ihr wie Agrimur und die Zwillinge. Zwar wußte sie nicht wie die anderen es sahen aber für Varei waren sie alle wie eine Große Familie.
So wie die Serinjahstämme alle eins waren.

"Glaub mir, dann müßten sich deine Männer mit einer sehr widerspenstigen Frau anlegen wenn sie mich fortbringen wollten ohne das ihr zurück seit."

Varei schmunzelte kurz. Ob es wirklich so sein würde, stand im Ungewissen und man möge hoffen das es nie zur Realität werden würde.

"Ich werde Hoffen das ihr heil zurück kehrt und die Götter beider Völker mögen über euch wachen, so wie sie über mich all die Jahre gewacht haben."

Schweigen machte sich breit. Schweigen in denen man nur das leise knistern des Feuers, das leise sanfte Rauschen des Meeres hörte und der leichte Wind mit ihren Haaren spielte.

"Ich bin eine Mischung aus Beidem und fühle mich auf beiden Seiten wohl, aber auch so dazwischen bin ich frei wie ein Seevogel."

Varei sprach letzteres mehr zu sich als zu der Jarlsfrau, ein wenig schienen ihre gedanken abzuschweifen. Aber sie trug den Namen 'Seabird' nicht umsonst. kein Volk ihrer Vorfahren hatte mehr Anziehungskraft. Sie fühlte sich bei Beiden zuhause.
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Agrimur Farenson
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Re: Last days of Nordmark // Letzte Tage der Nordmark ((open

Post by Agrimur Farenson »

Agrimur gesellte sich zu den Frauen, nachdem er mit dem anderen Norodaj einige Geschichten über die letzten Jahre ausgetauscht hatte. Rhianna hatte Recht, es war Zeit, ins Bett zu gehen.

"Ihr zwei solltet euch auch hinlegen," sagte er leise, als er zu ihnen trat. Noch immer hing schwerer Nebel über der See und verhinderte, dass sich die Sterne im Wasser spiegeln konnten. Es sah fast ein wenig unheimlich aus, doch Agrimur liebte die See, liebte diese Aussicht - egal bei welchem Wetter. "Ich werde dich morgen begleiten, Rhianna, denn Vigalf ist auch meine Familie. Wir werden ihn schon finden, ich kenne seine liebsten Jagdstellen und wo er in Bane gerne ist. Wir haben uns aus den Augen verloren, aber ich glaube, ich bin deine beste Möglichkeit, ihn zu finden."
Rhianna bedankte sich lächelnd, aber ihr Blick war sorgenvoll, das bemerkte er sehr wohl.

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Stille senkte sich über das kleine Barbarenlager, nur unterbrochen von dem Schnarchen der Männer und den ruhigen Schritten der Wachen, die auch immer wieder Feuerholz nachlegten, damit das Lagerfeuer nicht ausgehe.
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Agrimur Farenson
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Re: Last days of Nordmark // Letzte Tage der Nordmark ((open

Post by Agrimur Farenson »

((English summary: There is going to be a search party for Vigalf in the next morning, so everyone goes to sleep early. Varei and Rhianna have a talk about being careful and what one is willing to risk for their family. Agrimur disturbs them, reminding them that they too should get some sleep. Night falls over the barbarian camp, as everyone except for a guard goes to sleep.))
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Rhianna Morgan
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Re: Last days of Nordmark // Letzte Tage der Nordmark ((open

Post by Rhianna Morgan »

Am nächsten Abend

Agrimur atmete auf, als das Schiff endlich wieder in Sicht kam. Er setzte sich in Trott und lief so dem Rest der Gruppe voraus, um Varei überglücklich in die Arme zu schließen. In diesem Moment erschütterte ein Beben die Insel. Alle strauchelten, kauerten sich nieder um nicht hinzufallen, und verharrten mit blassen Gesichtern. "Bei Ushara..." murmelte einer der Nordmänner, doch seine Stimme ging in einem weiteren Beben unter.

Sie wussten später nicht mehr, wie, aber den Norodaj gelang es irgendwie, ihre restlichen Habseligkeiten zu raffen und trotz des starken Wellengangs an Bord des Wolfsbootes zu klettern. Sie legten ab, die Männer ruderten was das Zeug hielt. Die Norodaj Gobaiths aber standen am Heck und starrten zurück auf die Insel, die einmal ihr Zuhause gewesen war und nun unter dem Zorn Usharas bebte.

((TOPIC CLOSED, bis nach dem VBU!))

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The next evening

Agrimur respired, as the ship came back into sight finally. He started to run and arrived ahead of the group, hugging Varei happily. In this very moment, a tremor shook the island. All the Norodaj faltered, cowering towards the ground in their attempt to not fall down, and stayed that way pale-faced.

They later had no idea, how, but the Norodaj somehow managed to get their last belongings together and to climb on board of their wolfboat despite the heavy seas. They put out to sea, the men rowing as strongly as they could. The Norodaj of Gobaith, however, stood aftermost and gazed back at the island, that had once been their home and that was now shaking with Ushara's anger.

((TOPIC CLOSED, we'll see you after the VBU!))
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