Abgesang eines Drachenkriegers

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Banduk
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Abgesang eines Drachenkriegers

Post by Banduk »

Nicht wenige ausgeblichene oder verkohlte Knochen erfolgloser Abenteurer säumen den Weg in die Drachenhöhle. Manche liegen seit Generationen dort und zerfallen langsam zu Staub. An anderen hängt noch der ein oder andere Fetzen Fleisch, auch wenn die Monster und die sonstigen Bewohner der Höhle dafür sorgen, dass das nicht lange so bleibt.
Gleich hinter der Leiter, die in aus dem Labyrinth nach unten führt liegt ein Skelett verstreut in der Gegend herum. Abgenagte bleiche Knochen zeigen dem Eingeweihten, dass es hier noch nicht lange liegen kann. Medizinisch versierte Zeitgenossen würden es einem großen und starken Mann zuordnen. Unweit davon kann man in einer Ecke den halb verkohlten hölzernen Kopf eines Spielzeugdrachens finden.
Drehen wir einmal die Zeit um ca. 20 Jahre zurück.

Das Licht der einfachen Öllampe verbreitet ein angenehmes Licht in der Kate des Bauern. Der gemauerte Ofen spendet Wärme während über den abgeernteten Feldern der erste Raureif den Winter ankündigt.. Draußen bläst der Herbstwind die letzten Blätter von den Bäumen. Es wird früh dunkel und es ist Zeit für Geschichten. Die ganze Familie werkelt im Raum und Großmutter macht es sich auf der Ofenbank bequem. Das ist für die Kinder wie ein Zeichen. Der Fladenteig, den die Mutter am großen Herd zusammenrührt kann nicht so interessant sein, wie das was jetzt kommen wird.
Nur Augeblicke nachdem sich Großmutter aufgerichtet hat ist sie bereits umringt.
Gerhard, der zweite Sohn hat sich unter einem lächelnden Kopfschütteln seiner Mutter noch einen Finger Teig aus der Schüssel stibitzt und drängelt sich nach vorn. Er ist vielleicht nicht die hellste Kerze im Leuchter, aber es ist bereits jetzt, mit 4 Jahren absehbar, dass er einstmals stark wie ein Ochse sein wird. Aber nicht nur seine Stärke garantiert ihm einen Platz direkt neben seiner Oma. Ihm gehört ihr Herz zuallererst und er vergöttert sie.
„Die Geschichte von den Kobolden im Keller“ ruft seine größere Schwester.
„Paulchen hörn“ quengelt der Jüngste der Schar.
„Bah, die kennen wir doch, langweilig“ meldet sich altklug der Größte, der später einmal den Hof übernehmen wird. „Bitte erzähl weiter von dem, der den Gevatter beschummelt hat“
„Meine lieben Kinder“ fängt die Großmutter an, „es gibt so viele Geschichten und heute werde ich Euch von einem großen, starken Untier berichten.“
Schlagartig wird es leise in der Hütte. Lediglich das Kratzen eines Schnitzmessers durchdringt die greifbar gewordene Stille. Ein letztes „Paulchen hörn“ wird durch einen Klapps auf den Mund der erfolglos Protestierenden zum Schweigen gebracht. 10 Ohren und 10 Augen hängen andächtig an den Lippen der alten Frau.
„Es war einmal vor langer Zeit ein König, der hatte eine schöne Tochter …“
Wer hat sie nicht in der einen oder anderen Fassung bereits gehört. Die Geschichte von der Prinzessin die von einem Drachen gefangen gehalten wird und von einem edlen Ritter erst be- und dann gefreit wird.
Diese Geschichte sollte Gerhards liebste werden. Viele, viele Abende hörte er sie wieder und wieder. Und wie es so ist, Dinge die man häufig hört, hält man irgendwann einmal für wahr.

Mädchen spielen mit Puppen, Jungen mit Pferden und Rittern. Zu seinem 6. Geburtstag bekam Gerhard einen hölzernen Drachen, den ihm sein Vater geschnitzt hatte. Das unförmige Untier hatte bewegliche Beine. Ein leuchtend rot angemalter Feuerstrahl, konnte in seinem Maul befestigt werden.
Die Freude des Jungen war grenzenlos und selbst als junger Mann konnte er sich noch an den Augenblick erinnern, als er seinen Drachen das erste Mal in den Händen hielt. Er soll sein Begleiter bin in den Tod werden.
Gerhard borgte sich bei seiner Schwester eine Puppe, beim großen Bruder einen Ritter und baute sich am Holzstapel unter der Traufe eine Drachenhöhle. Hier konnte er stundenlang sitzen und geschützt vor Sonne und Regen spielen. Dass um ihn herum das Hofleben seinen gewohnten Gang ging störte ihn nicht. Alles was er brauchte waren ein Holzstapel, 3 Spielzeugfiguren und eine ständig variierte und doch immer gleiche Geschichte.
Jeder hat ein Spielzeug, das ihm über die Kindheit und Jugend einen Halt gibt. Der hölzerne Drache wurde Gerhards Begleiter. Er kam in kalten Winternächten mit unter die Decke, tröstete so manche Schramme und hörte so manche Neuigkeit als Erster. Der Schwanz brach ab, der Feuerstrahl und die Beine gingen verloren. Als es nicht mehr in war, mit Spielzeug zu spielen wanderte der Drache erst auf das Regal, später beschämt in die Kiste. Aber auch dann noch wurde er heimlich hervorgeholt, um Trauer und Freude zu teilen.
Jahre später landete er wie von Zauberhand in dem Beutel, den der junge Mann packte als er sein Elternhaus verließ.

Irgendwann fangen Jungs an sich für Mädchen zu interessieren. Nicht dass die kichernde Schar beim Nähen, Kochen oder der Arbeit im Garten in irgendeiner Art und Weise wichtig wäre. Man hat ja genug mit der eigenen Wichtigkeit zu tun, wenn man auf dem Hof echte Arbeit erledigt. Wer soll denn sonst die Ziegen und Schafe hüten, Holzscheite stapeln oder was sonst so anfiel erledigen. Aber es ist schon enorm wichtig, im richtigen Licht dazustehen, wenn die Tochter des Nachbarn am Hof vorbeikommt. Dafür lohnt es sich schon mal etwas anzufangen, was über die eigenen Kräfte geht.
Gerhard war da nicht anders, als die anderen Jungs seines Alters. Allerdings brauchte er nicht nur dazustehen und so tun als ob er seine Schubkarre wirklich voll ist. Er kassierte zwar mal eine Tracht, als er mit 11 eine Schubkarre mit einer Ladung frischen Schweinemists, die dem Knecht ein bewunderndes Lächeln abnötigte, direkt im Hoftor nicht mehr halten konnte. Seine Kumpel hätten wohl aber Probleme gehabt, die Karre überhaupt anzuschieben.
Die bewundernden Blicke der holden Weiblichkeit bemerkte er zwar, aber wenn er sich die Mädchen seines Dorfes ansah, verwandelten diese sich in seinem Kopf in elegante Prinzessinnen, die in Kleider aus Samt und Spitze gekleidet waren. Die einfache Kate im Hintergrund wurde zum prächtigem Schloss und der normale Rabe auf dem Dach ein feuerspeiender Drache. Kehrten seine Gedanken zurück in die Wirklichkeit, konnte keins der Mädchen mit dem Träumen mithalten. Es wurde mit einem freundlichen Lächeln abgefunden und fürderhin ignoriert. Müßig zu bemerken, dass Ignoranz schnell beidseitig werden kann.
Und so kam es, dass er noch mit 16 kein reales Mädchen angeschwärmt, geschweige denn geküsst hatte.

Stiere sind im Allgemeinen gutmütig, so auch Fritz. Ein saftiges Büschel Gras und ein ausreichend großer Fleck Sonne oder Schatten, das ist fast alles was er braucht. Heute aber wehte ein verführerischer Duft von der Weide nebenan herüber. Er zerrt immer wieder an der Kette, die ihn an die mächtig Eiche fesselt.
Die Geschichte technischer Einrichtungen, die es Liebenden unmöglich machen sollen zueinander zu kommen ist auch eine Geschichte von Versagen auf Grund von Geschick und Intelligenz. In diesem Fall hingegen war es pure Gewalt, die die Kette zum Nachgeben zwang.
Das Ereignis wäre sicher nicht in die Geschichte der Bauernsiedlung eingegangen, wenn nicht auf dem Weg Brianna, die 12 jährige Tochter eines Bauern mit zwei Eimern Wasser und Gerhard mit einer Sense dem Stier im Weg gestanden hätten. Gerhard, der mit seinen 14 Jahren kräftig genug war um einen beladenen Leiterwagen zu ziehen, freute sich, als das Mädchen ihm entgegenkam. Nicht dass er für sie schwärmte, aber hübsch war sie schon.
Auch der Stier, der da über die Weide raste nötigte ihm ein Lächeln ab … bis er sah dass sich dessen Weg geradewegs mit Briannas kreuzen musste.
Wie üblich dauerte es ein oder zwei Augenblicke länger als bei Anderen, bis er zu einem Entschluss kam. Dann aber war er nicht mehr aufzuhalten. Er riss die Sense von der Schulter und rannte schreiend auf den liebestollen Stier zu, der von hinten auf das Mädchen zuraste. Diese hatte vom Geschehen hinter ihrem Rücken keine Ahnung, sah jedoch wie Gerhard schreiend auf sie zustürzte. Vor Schreck ließ sie den Tragebalken los. Die Eimer polterten auf den Boden und kippten um. All die Geschichten über verlorene Unschuld rasten ihr in wenigen Sekunden durch den Kopf. Völlig fassungslos realisierte sie, dass Gerhard an ihr vorbei rannte. Noch bevor sie sich verwundert umdrehen konnte, hörte sie ein dumpfes Krachen, einen lauteren Schrei des Jungen und das Brüllen eines Stieres … und wurde äußerst rüde beiseite gestoßen. Ein Schmerz durchzuckte ihr Bein als 800 kg geballter Kraft über sie hinwegtobten.
So manchen blieb das Bild in Erinnerung, als der starke Kerl wieder ins Dorf kam. In der einen Hand die geborstenen Reste einer Sense, das Hemd zerrissen und blutig, über einer Schulter hing der Schulterbalken mit 2 leeren Wassereimern. Über der anderen lag das Mädchen, dessen Bein unnatürlich verdreht war wie ein halb leerer Mehlsack.
Fritz feierte seinen bedingungslosen Sieg dagegen bei der holden Weiblichkeit, aber das hat an diesem Tag keiner gesehen.

Das Ereignis beschäftigte nicht nur die Klatschbasen über die folgenden Tage und Wochen. Auch Gerhard grübelte. Nur dass ihm die Gerüchte, die im Dorf kursierten kaum zu Ohren kamen, geschweige denn, dass er ihnen irgendeine Bedeutung geschenkt hätte. Für ihn ging es in erster Linie darum, warum er das Mädchen nicht vor dem wild gewordenen Tier hat schützen können. Was sollte erst werden, wenn ein Drache auftauchen würde? Dieser wäre größer und stärker und würde Feuer speien. Langsam reifte ein Entschluss. Noch einmal würde er nicht als Besiegter vom Kampfplatz gehen.
Gerhard übte wann immer er alleine war mit allem was ihm zur Verfügung stand. Bohnenstangen wurden seine Lanzen, Zaunslatten seine Schwerter. Anfangs gab es noch blaue Flecken doch bald hielt sich Fritz lieber am anderen Ende der Weide auf. Häufig genug war er mit Gerhard zusammengeraten und häufig genug als Verlierer vom Platz gegangen. In Gesellschaft dieses wild gewordenen Halbstarken konnte man einfach nicht in Ruhe die Tage genießen.
Gerhard lernte einiges, auch wenn er keinerlei Anleitung hatte. Seine Schwerttechnik war gelinge gesagt unkonventionell und jeder Ritter hätte über die Handhabung der Lanze gelächelt. Er kam glücklicherweise nie in die Verlegenheit, die erlernten Techniken in der Praxis eines Kampfes auf Leben und Tod anzuwenden. Dabei möchte der Berichterstatter nicht behaupten, dass diese nicht erfolgreich hätten sein können. Vor allem aber lernte er Hartnäckigkeit, Schlagkraft und Ausdauer. Auch freundete sich der junge Mann langsam aber sicher mit dem Beruf des Kriegers an.

Frühlingssonne schien durch das schmale Fenster der Kate. Alles war in freundliches Licht getaucht. Die Vögel sangen und die Ziegen sprangen vor Freude auf der frisch ergrünten Wiese umher.
Die Menschen hingegen schauten traurig drein. Die Arbeiten auf dem Hof gingen ihren gewohnten Gang, doch nirgendwo hörte man ein Lachen oder ein lautes Gespräch. Großmutter hatte sich von ihrem Husten, der sie den ganzen Winter quälte, nicht wieder erholt und lag danieder. Ein jeder spürte, dass es mit der alten Frau zu Ende ging. Die Familie wechselte sich am Bett der alten Frau ab, selten war der Platz verwaist.
Gerhard, inzwischen 16 Jahre alt, saß auf dem Schemel am Bett und hielt ihre Hand. Er war doppelt traurig, denn beim Frühlingstanz hatte es sich gerächt, dass er die Mädchen seines Alters weitgehend ignorierte. Nicht dass er auf Brautschau war, aber den ganzen Abend nur am Rand zu hocken und den Anderen zuschauen, das kann schon aufs Gemüt schlagen. Außerdem war von einer Prinzessin in Gefangenschaft eines Drachen weit und breit nichts zu hören. Dass Großmutter im Sterben lag verschlimmerte nur seinen Schmerz.
Die alte Frau begriff nur ansatzweise, was ihrem bevorzugten Enkel bedrückte und wenn sie geahnt hätte, was sie auslöst, hätte sie ihre letzten Worte mit mehr Bedacht gewählt.
„Gerhard, sei nicht traurig mein Bub wenn ich gehe. Du wirst schon noch deine Prinzessin finden.“
Was im Kopf des jungen Mannes vorging bleibt wohl auf ewig ein Geheimnis. Doch als 3 Tage nach der Beerdigung ein Söldner durch das Dorf zog, schloss er sich ihm an. Gerhard war ausgezogen seine Prinzessin zu retten.

Nicht das elegante Schwert oder der schlanke Dolch wurden seine liebsten Waffen. Mancher hätte die schwere Kriegaxt nur mit Mühe über den Kopf heben können. Gerhard wirbelte sie herum, wie einen Haselnussstecken. Unnötig zu sagen, dass da wo sie niederging wenig zu heilen blieb.
Bald war er zu einem ernstzunehmenden Gegner herangereift denn er hatte kompetente Lehrmeister und kontinuierliche Übung macht den Meister. Seine Sergeanten und Offiziere waren mehr als einmal erstaunt über die Ernsthaftigkeit, mit der der neue Rekrut zur Sache ging. Er begriff zwar nicht immer sofort, aber er gab sich mehr Mühe, als sie es gewöhnlich zu sehen bekamen. Bereits nach 2 Jahren konnte man davon ausgehen, dass er jeden denkbaren Gegner besiegen könnte.
Zur Verwunderung seiner Kameraden, die gerne auch einmal die Würfel und den Kelch gegen ihre Waffen tauschten, übte er täglich unverdrossen weiter, denn der Gegner, an der er im Geheimen dachte, würde jeden Barbarenkrieger in den Schatten stellen.

Wie jeder gute Krieger investierte Gerhard viel in seine Waffen und seine Rüstung. Einmal gab er sein gesamtes Erspartes eines ganzen Jahres aus, nur um eine überschwere Kriegsaxt von außergewöhnlicher Qualität zu erwerben. Das Teil wurde genutzt, gehegt und gepflegt. Bei seiner Rüstung setzte er auf schweres aber bewegliches Leder, das er mit wenig Zierrat versah. Bei der Pflege des Leders weigerte er sich hartnäckig normales Öl oder Fett einzusetzen. Stattdessen war er ständig auf der Suche nach nichtbrennbaren Pflegemitteln. Nicht ohne Verwunderung wurden seine Versuche zur Kenntnis genommen, Lederstücke möglichst lange einer möglichst heißen Flamme auszusetzen. Einmal entging ein Weiler nur deshalb einer bereits einsetzenden Plünderung, weil eine alte Frau versprach eine Tinktur herzustellen, die Leder praktisch unbrennbar machte.

Gerhard zog sich nie in die vermeintliche Sicherheit der hinteren Reihen zurück, wenn es zu einem Kampf kam. Auch im Lager war ihm keine Arbeit zu schwer. Seine Kameraden achteten ihn. Gerne stichelten sie den gutmütigen Riesen und er lachte gerne mit. Wer aber meinte ihn belehren zu müssen, wenn es um Drachen und Prinzessinnen ging, wachte, wenn er nicht schnell genug doch zustimmte, am nächsten Tag mit schrecklichen Kopfschmerzen auf. Wer gar von Lüge und Märchen sprach musste alsbald einsehen, dass die Liebe zu seiner Großmutter für Gerhard wertvoller als die Kameradschaft seiner Rotte war.
So manche Diskussion über Drachen am Lagerfeuer endet mit den Worten: „Du willst doch nicht etwa behaupten, dass meine Oma gelogen hat?!“ Wer jetzt nicht zurücktrat, dem war nicht mehr zu helfen. Wobei natürlich gesagt werden muss, dass seine Kameraden früh seinen wunden Punkt kennenlernten und mieden. Das ist bei Söldnern an sich nichts Besonderes, denn nahezu jeder trägt ein Geheimnis mit sich herum, dass ihn für diesen Beruf qualifiziert hat.
Wir wollen nicht behaupten, dass das Thema nicht doch hin und wieder hinter seinem Rücken zu Heiterkeit oder zumindest Kopfschütteln führte. Niemand weiß, ob Gerhard etwas davon mitbekam. Wenn es so war, dann hat er es sich nie anmerken lassen. Fragen können wir ihn nicht mehr.

Wenn Gerhard bisher gerade einmal bis ins nächste Dorf gekommen war, jetzt lernte er die weite Welt kennen. Felder und Wälder, Dörfer und Städte, fremde Rassen und Sprachen. So manches Mal blieb ihm der Mund vor Staunen offen stehen. Sei es ob eines ungewöhnlichen Anblicks, wie die mehrgeschossigen Häuser in der ersten Stadt, die er zu sehen bekam. Sei es aber auch ob des Anblicks eines einfachen Bauernhofes, der sich in nichts von dem seiner Eltern unterschied. Dazu kamen neue Geschichten. Gerhard lauschte gerne den Erzählungen von fernen exotischen Ländern. So manche Nacht träumte er von Bergen, die ewig mit Schnee bedeckt waren oder Wüsten, die nie einen Tropfen Wasser sahen.
Vor allem aber lauschte er, wenn die Rede auf Drachen kam. Mancher Betrüger erfand schnell noch eine weitere Geschichte, nur damit Gerhard ihm noch ein Bier spendierte. Doch er wurde immer besser. Er konnte viele verschiedene Berichte und Sagen kombinieren und sein Bild von Drachen, ihrem Aussehen und ihren Verhaltensweisen wurde immer genauer.
So kam es auch dass ein eher wenig bekannter Geschichtenerzähler seinen Beruf nach einer schmerzhaften Begegnung mit Gerhard aufgab. Allerdings muss es sich dabei wohl um einen wenig talentierten Vertrete der Zunft gehandelt haben, denn gute Erzähler sind dafür bekannt, auf ihre Zuhörer eingehen zu können.

Frauen und Soldaten sind schon seit je her ein schwieriges Kapitel. Einerseits werden die schmucken Kerle gerne angeschaut, aber für immer möchten die Mädchen dann doch einen häuslicheren Typ haben.
Und die, die mit den Söldnern ziehen erfüllen selten die Ideale von Schönheit und Eleganz. Das raue Leben auf dem Felde prägt sie. Wer ständig mit Schmutz, Krankheit, Hunger und Tod zu tun hat, dem sind andere Dinge als Vornehmheit wichtig.
Gerhard konnte sich deshalb auch nicht für die den Tross begleitenden Damen begeistern. Lagerte man einmal in der Nähe oder gar in einem Schloss, so blieb die vornehme Gesellschaft natürlich den Offizieren vorbehalten. Immerhin hatte Gerhard so die Gelegenheit, sein Bild einer Prinzessin zu korrigieren. Es mussten nicht mehr immer extravagante Ballkleider sein und Schönheit war relativ. Ein elegantes Reitkleid und ungekämmte Haare wurden auch akzeptiert. Hätte er wirklich genau hingesehene, so wäre ihm aufgefallen, dass so manche Bauerndirne in Wahrheit attraktiver als die meisten blasierten Adligen war. Leider machen Kleider Leute, so dass er weiterhin ungeküsst blieb.

Schon bald hielten auch seine Kameraden Ausschau nach Personen, die Geschichten über Drachen kannten. Umso erstaunlicher ist es, dass es mehr als 4 Jahre dauerte, bis er einen richtigen Fang in Person eines eher ungewöhnlichen Elfen traf. Es handelte sich um einen Kampfmagier, ein Söldner einer fremden Einheit, aufbrausend und mit einer Vorliebe für schweres Leder und matriarchalische Accessoires.
Unzählige Geschichten über Drachen hatte Gerhard bereits gehört und gelernt, den einen oder anderen übertriebenen oder erfundenen Bericht zu entlarven. Zu viel wusste er bereits über die magischen Kreaturen der Götter. Dieser Elf jedoch, er schien mehr zu wissen. Er beschrieb Drachen detaillierter und glaubwürdiger als alles, was Gerhard bisher gehört hatte. Es waren nicht nur die allgemein bekannten Dinge. Häufig sagte der Elf, dass er das ein oder andere nicht so genau sagen könnte. Doch das erhöhte in Gerhards Augen eher seine Glaubwürdigkeit. Wer kann schon im Licht einer Fackel sagen, in welcher Farbe die Augen eines Gegners glänzen, der gerade versucht dich zu grillen.
Der Elf behauptete nämlich, bereits auf einer abgelegenen Insel an einer erfolglosen Drachenjagd teilgenommen zu haben.
Es gab nur einen Makel. Nirgendwo war die Rede von einer gefangenen Prinzessin. Vielleicht liegt sie gefesselt auf einem Berg von Edelsteinen und verhungert langsam, befürchtete Gerhard. Also quittierte er seinen Dienst, schulterte seinen Tornister und die Axt und machte sich auf, Richtung Küste. Dort würde er schon ein Schiff finden, dass ihn zu dieser Insel bringen würde.

In einem großen Hafen ist immer viel los. So auch heute in Falmahar. Der Söldner mit der unheimlich riesigen Axt auf dem Rücken bahnte sich seinen Weg durch die geschäftige Menge. Sanft aber bestimmt schob er sogar ein Paar feilschende Händler bei Seite. Diese verstummten kurz, sahen dem Riesen erst ärgerlich, dann kopfschüttelnd nach und widmeten sich anschließend wieder ihren Geschäften.
Gerhard blieb auch weitgehend unbehelligt. Sein Geld hatte er unter dem Wams und die Bettelkinder wetteiferten eher darum, wer den Mut hatte, die Axt zu berühren. Gerhard lächelte, als er bemerkte, dass er die heutige Attraktion der ständigen kleinen Rivalitäten unter den Kindern war. Ein besonders dreistes, rothaariges Mädchen sprang ihm sogar auf den Rücken um die Schneide der Axt zu erwischen. Gerhard hatte sie vorher schon aus den Augenwinkeln beobachtet und konnte sie erwischen. Wie in einem Schraubstock waren ihre Arme plötzlich gefangen. Gerhard wirbelte sie grinsend einige Runden um sich herum, als ob sie nichts wiegen würde. Die kleine Diebin war über alle Maßen erschrocken und rannte nicht davon, als sie unter Gelächter der Umstehenden abgesetzt wurde. Gerhard, der solche Spiele nicht vergessen hatte, holte die Axt vom Rücken. Unter den Zuschauern erstarb jeder Laut, es wurde mucksmäuschenstill. Keiner der Anwesenden hätte jetzt noch einen Kupfer auf das Mädchen gewettet.
Doch der Recke hockte sich nieder und hielt ihr die schwere Axt hin. Dann flüsterte er dem Mädchen etwas zu.
„Du darfst meine Axt einmal halten, wenn du mir ein Schiff nach Gobaith besorgst.“
Das Mädchen nickte ergeben, aber ihre Lebensgeister kehrten schneller wieder zurück, als die Verwunderung der Umstehenden anhielt.
„Ich besorg dir alles was du willst, aber ein Schiff kann ich nicht besorgen.“
„Ich brauch bloß eins wo ich mitfahren kann.“ grinste Gerhard zurück.
„Komm!“ Die Kleine griff seine freie Hand und zog ihn in die Richtung zurück, aus der er gekommen war.
Bevor Gerhard den so vermittelten Segler bestieg, rutschte die kleine Diebin wohl in der Hierarchie ihrer Bande mehrere Stufen nach oben. Sie durfte versuchen, die Axt zu heben. Es brauch sicher nicht extra erwähnt werden, dass das schmächtige Ding keine Chance gehabt hätte, die Waffe irgendwie nutzbringend einzusetzen oder mit ihr davonzulaufen. Gerhard drückte ihr zum Abschluss noch einige Kupfer in die Hand und begab sich auf das leicht schaukelnde Schiff.

Die Abendsonne verschwand gerade hinter dem Horizont als Gerhard nach einigen Tagen Seereise den Boden der Insel betrat. Niemand nahm groß Notiz von dem Söldner, der sich erstmal in einem billigen Gasthaus einquartierte.
Gerhard schien es, als ob er endlich am Ende seiner Suche angekommen war. Hier hatten bereits mehrere Leute Drachen gesehen oder kannten offensichtlich solche Personen.
Einhellig sprachen alle davon, dass es im Norden eine Höhle des Untiers gibt. Alles was er hier hörte war mit wesentlich mehr Ernsthaftigkeit beseelt und enthielt wenig Folklore.
Und so machte er sich nach einigen Tagen auf in die nördliche Stadt, die hier Varshikar genannt wurde. In dem Gebirge nördlich davon vermutete er die Wohnung des Drachens.

Er hielt sich nicht lange in der Stadt zwischen Wüste und Gebirge auf und legte nur einen Ruhetag ein. Als die Sonne am nächsten Tag über die Berge kletterte war er bereits unterwegs. Schon kurz nachdem er die letzten Häuser der Stadt hinter sich gelassen hatte, zweigte eine Höhle ab. Gerhard überlegte, ob er denn schon am Ziel sein könnte. Zweifelnd musterte er den Eingang. Wenn das hier die Drachenhöhle wäre, müssten die Bürger der Stadt ständig in Angst und Schrecken leben.
„Hier sind schon zu viele vorbeigekommen“ sagte er zu sich. Seine Entscheidung stand fest, als er im Brombeergestrüpp neben dem Eingang eine alte zerbrochene Spitzhacke liegen sah.

Immer höher türmten sich die schroffen Berge rechts und links des Tales auf, das sich der kleine Fluss ins Gebirge gegraben hatte. Mal auf der einen, mal auf der anderen Seite bahnte sich unser Held am Hang entlang seinen Weg über Geröll und Steine. So manches Mal musste er umkehren und einen neuen Weg suchen.
Die Sonne berührte bereits die Spitzen der schneebedeckten Berge als sich hinter einem oben spitz zulaufenden Felsblock, der den Eingang zu einem großen Talkessel versperrte, etwas im Dämmerlicht regte. Nahezu geräuschlos schlich weiter. Viel war nicht mehr zu erkennen, aber er war sich sicher, dass das da weder ein Mensch noch ein Drache war. Das Wesen war groß, behaart, ging auf 2 Beinen und trug eine primitive Keule. Solch eine Person hatte er noch nicht gesehen. Und es gab nur eine Möglichkeit herauszubekommen, ob sie ihm Freund oder Feind war.
Gerhard lockerte die Befestigung seiner Axt und trat betont lässig hinter dem Felsen hervor. „Hallo Ihr! Die Götter seinen mit Euch!“ Die Antwort war sehr eindeutig. Das Wesen, es handelte sich, wie der geneigte Leser bereits erraten hat, um einen Oger, stürmte mit erhobener Keule und einem wütenden Gebrüll auf den Mann zu. Gerhard zögerte nicht und beendete das eher einseitige Gespräch mit einem einzigen Streich. „Ich sollte mir weiter talwärts ein sicheren Platz für die Nacht suchen.“ dachte er sich. Er sollte nicht mehr dazu kommen, seinen Plan in die Tat umzusetzen.
Aus der Dämmerung tauchten weitere Keulen schwingende Oger auf. Gerhard wäre auch mit denen fertig geworden, wenn nicht eine Reihe vom Feuerbällen aus dem Dunkeln ihn zum Rückzug veranlassten. Sich die Oger mit langen Schlägen vom Hals haltend ging er so schnell er konnte zurück. Ein Feuerball traf sein Bein, er stürzte, rollte über eine Felskante und verschwand unter lautem Siegesgebrüll der Kreaturen im engen Flusstal, das sich unterhalb des Pfades dahin zog.
Am Abend des übernächsten Tages erreichte Gerhard, schwer verwundet aber sicher, den Drachen und seine Diener gefunden zu haben wieder den Ort.

Er wurde enttäuscht, denn bereits die Heilerin, die seine Wunden versorgte, erzählte von den Ogerstämmen im Gebirge, die auch Magie kannten. Hier im Gebirge gäbe es keinen Drachen hörte er. Das Wesen, das ihn aus dem Dunkeln mit Feuer beworfen hatte musste ein Ogerschamane gewesen sein. Glücklicherweise erfuhr er am gleichen Tag in der örtlichen Taverne, dass er viel zu weit östlich gesucht hatte. Ein wandernder Schmied wusste, dass es von seinem Zuhause in den Bergen Irmoroms einen Weg gab, den so mancher Abenteurer bereits genommen hatte.
Gerhard suchte die Heilerin noch mehrmals auf und unternahm eine Expedition zu den Ogern. Der Schamane, der Gerhard so schmählich zum Rückzug gezwungen hat machte erst Bekanntschaft mit einem faustgroßen Stein und dann mit einer riesigen Axt. Es wird bereichtet, dass das Tal seitdem deutlich sicherer geworden ist.
Obwohl mehrere Personen ihm die Idee mit dem Drachenkampf ausreden wollten, ließ er sich nicht vom einmal eingeschlagenen Weg abbringen. Darunter Waren nicht nur alte gesetzte Herren sondern auch ein hübsches Mädchen, das Gerhard kennengelernt hatte, als er auf der Such nach frischem Wasser war. Sie führte ihn ohne weitere Begleitung zu einer versteckten Quelle, aus der eiskaltes klares Bergwasser sprudelt.
Eines Morgen fand der Wirt des Gasthauses einen Beutel voll Münzen auf dem verlassenen Bett des Hünen.

Gerhard fand das Tal, das zur Drachenhöhle führte. Es dauerte Tage, die vielen Seitentäler und Höhlen zu erforschen. Einmal sogar fand er sich unversehens am Rande der Zivilisation wieder. Er hatte noch für 4 Tage Verpflegung bei sich, als er in eine Lavahöhle hinab stieg.
Weder die dort hausenden wütenden Goblins noch die in großer Zahl auftretenden Geisterschädel konnten ihn zur Umkehr zwingen. Er diskutierte auch nicht lange sondern argumentierte so, wie er es für angemessen hielt, mit seiner gewaltigen Kriegsaxt. Viel eher Schwierigkeiten bereiteten ihm die labyrinthartig angelegten Wege und die unheimliche Hitze, die über der Lava herrschte. Nachdem er sich auch einen Weg durch die verwirrenden Gänge der darauffolgenden Höhle gebahnt hatte, erreichte er eine Stelle, die sein Herz schneller schlagen ließ. Verkohlte Wände, Spuren riesiger Klauen und ein unheimlich großes Stück Hornpanzer verrieten ihm, dass er am Ziel seiner Wünsche angekommen war. Müde von den ganzen Kämpfen des letzten Tages schaute er sich noch einmal um und suchte sich in einem verlassenen Gang einen sicheren Schlafplatz.
Er konnte lange nicht einschlafen. Zu viele Gedanken wirbelten ihn im Kopf herum. Da war die Freude und Erleichterung endlich einen Drachen gefunden zu haben, die Unsicherheit und die Bedenken, ob er genug geübt hatte und die Fantasie, mit der er sich ausmalte mit seiner Prinzessin nach Hause zu kommen. Seine Gedanken setzten sich in seinen Träumen fort. Er träumte mit einer Prinzessin, die irgendwie dem Mädchen aus Varshikar ähnelte, über blühende Wiesen zu laufen. Er sah ein neues, strohgelb leuchtendes Dach auf der Kate seiner Eltern. Das hatte sich seine Großmutter schon gewünscht. Diese lächelte ihm von ihrem Platz bei den Göttern freundlich zu.
Er hörte im Schlafe einen Kriegszug vorbeiziehen. Tatsächlich handelte es sich dabei um eine Gruppe Krieger, die ihm gleich ausgezogen waren, den Drachen zu bekämpfen. Die Gruppe erregte viel zu zeitig die Aufmerksamkeit des Drachens und musste durch ein eilig errichtetes Portal flüchten. Das Brüllen des Drachen, der nun gewarnt sein Reich durchstreifte, weckte Gerhard.

Unser Held bereitete sich sorgfältig vor. Ohne Hast bereitete er sich ein stärkendes Mahl. Dann gürtete er seine lederne Rüstung und die hochwertigen Waffen mit äußerster Sorgfalt, so wie er es vor großen Schlachten gelernt hatte. Den Waffengurt gar legte er noch einmal ab, als er bei einigen Übungsschwüngen mit der Axt ein klein wenig zwickte. Zum Schluss versank er in einer Meditation und rief Malachin an, ihm bei seiner Aufgabe beizustehen. Auf einem provisorischen Altar opferte er einen Blutstropfen aus seinem Finger.
Als alles getan war erhob er sich und stieg mit der Gewissheit alles Menschenmögliche getan zu haben, in die von magischen Feuern düster beleuchtete Kammer des Drachen hinab.
Sein Fuß hatte kaum den felsigen Boden der Höhle betreten, als er den Drachen gewahr wurde. Dieser hatte ihm den Rücken zugekehrt und schnüffelte in der Luft. Ohne übertriebene Hast nahm Gerhard den schweren Wurfspeer in die Hand, den er beabsichtigte im Schlund des Untieres zu versenken. Er näherte sich seinem Gegner so weit, dass er sich gerade noch außerhalb der Reichweite des mit scharfkantigen Schuppen besetzten Schwanzes befand. Die Aufmerksamkeit des Tieres erweckte er durch einen gut gezielten Steinwurf. Gerhard war es völlig klar, dass er mit dem Speer nicht in der Lage war, die dichte Schuppenpanzerung zu durchdringen.
Blitzartig drehte sich der durch die Gruppe Krieger bereits aufs Äußerste gereizte riesige Drache um und deckte unseren Helden sofort mit einer Feuergarbe ein. Dieser, geübt in Schlachten, schleuderte den Speer gezielt in den feuerspeienden Schlund. Noch bevor der Wurf sein Ziel finden konnte stürmte er voran, um mit kraftvollen Schlägen zu beenden, was der Speer angefangen hatte.
Wir werden nie erfahren, ob dieser entscheidende Wurf einer der wenigen war, bei denen unser Held sein Ziel verfehlte, ob die schwere Waffe von einem Zahn abgelenkt wurde oder in der zuckenden Zunge des wütenden Untieres steckenblieb. Der Kampf war heftig aber ungleich. Der Drache blendete seinen Gegner mit Feuer und hieb mit seinen Klauen auf ihn ein. Gerhard wehrte die Schläge gekonnt mit der Axt ab und kam immer näher. Seine sorgfältig für einen Drachenkampf konzipierte Rüstung widerstand dem Feuer für die kurze Zeit des Kampfes. Schließlich sprang der Drache brüllend auf um den jungen Recken unter sich zu begraben. Gerhard fügte ihm eine schwere Wunde am Unterleib zu, bevor er sich zur Seite rollte. Dort wurde er von dem zuckenden Schwanz seines Gegners erwischt und ungezielt gegen die Wand geschmettert.
Gerhard war für einen Augenblick betäubt und der reichte seinem Gegner seinen Lebensfaden mit Kiefern wie Wagenräder zu zerfetzen.
Der Drache zerriss seinen Widersacher und setze die Teile in Brand. Als seine Klauen die leichte Tasche zerfetzte, die sich Gerhard auf den Rücken gebunden hatte, klapperte ein abgegriffener Torso eines Spielzeugdrachens auf den Boden. Wütend hieb das Untier auf das Holzstück ein und trennte dabei den Kopf vom Rumpf. Kurz darauf verschwand er brüllend in seiner Höhle um seine Wunden zu lecken.
Erfolgreiche Jäger werden später von vielen mehr oder weniger gut verheilten Narben sprechen. Nicht wenige davon gehen auf das Konto unseres erfolglosen Helden.
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