Unter dichtem Blätterwerk ((offen))

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Moderator: Gamemasters

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Lia
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Unter dichtem Blätterwerk ((offen))

Post by Lia »

Es war früh am Morgen. Vereinzelt schimmerten noch ein paar Sterne am Himmel.
In dieser frühen Stunde stand einsam eine Elfe in der großen Halle. Einen Moment lang hielt sie inne und sah hinaus in den noch in dämmriges Licht gehüllten Wälder. nur das leises rauschen des Baches unterbrach die Stille
mit einem flüchtigen Lächeln knöpfte sie ihren einfachen Mantel zu und ersetzte den, mit einer feurig glänzenden Spitze versehenen, Elementstab durch einen einfachen Holzstab.
Ein letztes Mal überprüfte sie den Inhalt ihrer Tasche, dann verschnürte sie das Lederbündel und hing es über ihre zierliche Schultern.
Leise verließ sie die immer noch stille Halle und wandert entspannt aber doch zügig davon.

Unterwegs traf sie noch ein Reh, welches im ersten Moment erschrocken den Kopf hob, im nächsten aber schon wieder friedlich weiter graste bevor es im Unterholz verschwand. Die Tiere hier hatten sich schon an die Anwesenheit der Elfen gewöhnt, so flüchtete kaum noch eines verschreckt.
An ihrem ersten Tag hier, war das seltsam für sie gewesen. Liasany schmunzelte bei dem Gedanken an ihre erste Zeit hier. Ob Anteru irgendwann auch mal so werden würde. hitzköpfig wie ihre Mutter war die junge Halbelfe ja schon. das hatte Lia den Briefen entnehmen können, welche sie regelmäßig bekam.

ein brummeliges Guten Morgen unterbrach ihre Gedanken und freundlich lächelnd grüßte sie den Fährmann, welcher sich sogleich, wenn auch noch etwas träge, in die Riemen warf. nachdem Liasany ihm ein glänzendes Silberstück hatte zukommen lassen.
Die See war ruhig, an diesem Morgen lag sogar ein leichter Nebel auf ihr, so das die Elfe bald die Insel von der sie gekommen war, aus den Augen velor.
Am Hafen angekommen bedankte sie sich mit einem weiteren Silberstück beim Fährmann und schlug wieder ihren Weg ein. rechts von ihr sah man schon die ersten Sonnenstrahlen am Horizont.
Aber noch ehe die Dämmerung vollständig dem Sonnenlich gewichen ist, war die Elfe im Wald verschwunden.
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Banduk
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Re: Unter dichtem Blätterwerk ((offen))

Post by Banduk »

Verschlafen reibt sich der Mann, der es sich auf einer Kiste im Lagerhaus bequem gemacht hat die Augen. Er weiß, dass es besser ist schnell wach zu werden, denn seine Ohren haben bereits den Klang der Lasttiere und ihrer Treiber vernommen. Es dürfte nur noch wenige Augenblicke dauern bevor sein Herr hier auftauchen wird. Mit kundiger Hand drapiert er einige Waren so, dass man davon ausgehen könnte, er habe fleißig gearbeitet und begibt sich mit dem Schlüssel diensteifrig zum Tor.
Von draußen ruft bereits eine feste Stimme: „Gunther! Mach das Tor auf! Ich bin’s“
„Schade“ denkt er sich, „die letzten Tage waren so geruhsam“
Kurz darauf steht er vor seinem Dienstherren und eine Reihe von Fragen und Anweisungen prasselt auf ihn herein.
„Pass auf das Entladen auf. Die Säcke mit dem Erz gehen morgen gleich weiter. Vorsicht mit dem Glas, die Kiste extra stellen. Die Esel sollen vor der Stadt weiden. Es sind 5 Kisten aus Gynk dabei, die bleiben zu.“

Er nickt nur und sein Herr weiß, dass er sich auf ihn verlassen kann. Jetzt ist er in seinem Element, und bald schwitzen die Treiber und Packer unter seiner kundigen Anleitung.

Banduk jedoch begibt sich ins Büro schaut sich kurz um und holt eine mehrfach verschlossene Kiste hervor. Sich kurz vergewissernd, dass niemand zuschaut, greift er in seinen Brustbeutel und legt einen Edelstein sorgsam in ein mit Samt ausgeschlagenes Kästchen. Nach einer Runde durch die Wohnung, bei der er auch noch die mitgebrachten Briefe auf dem Tisch ablegt, erscheint er wieder im Lagerhaus.
Banduk überschaut das scheinbare Chaos mit einem Lächeln und führt Gunther an den Rand. Jetzt schweifen 2 Augenpaare über die Hilfskräfte, bereit jederzeit einzugreifen.
„Gunther, gab es irgendetwas Besonderes?“
„Nein, nur das Übliche. Und die Peise für …“, Banduk winkt ab „Das hat Zeit.“

Jetzt wendet sich der Händler ganz seinem Lagervorsteher zu. „Hat meine Frau gesagt, wo sie ist und wie lange sie unterwegs sein wird? Es sieht so aus, als wäre sie hier eine ganze Weile schon nicht gewesen.“
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Lia
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Re: Unter dichtem Blätterwerk ((offen))

Post by Lia »

Es war noch früh am Morgen, als die ersten Sonnenstrahlen durch das dichte Blatterdach des Waldes drangen und die dunklen Schatten auf dem Moosboden tanzen ließen. Lia liebte es, der Natur beim Erwachen zuzuschauen. Weit oben auf einem breiten Ast saß sie und ließ ihre meerblauen Augen durch die Gegend schweifen. Der frische, liebliche Duft der aufblühenden Blumen stieg ihr in die Nase, sodass sie die Augen schloss und zu träumen begann. Nur wenige Tage hielt sie sich nun schon in diesem Wald auf, dennoch kam er ihr so vertraut vor, als könnte sie jedes Blatt, jede Blume und jeden Grashalm flüstern hören. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre rötlichen, vollen Lippen als ganz in der Nähe ein kleiner, bunter Vogel seine helle Stimme zu einem Liedchen erklingen ließ. Liasany schlug freudig die Augen auf und lauschte den Geräuschen die sie umgaben und erfreute sich an der Schönheit der Natur. Kurz schweiften die Gedanken zu ihren Lieben. Sie hatte gar keine Naricht hinterlassen.Aber vermutlich war Banduk noch unterwegs und bevor er ihr verschwinden bemerken würde, würde sie wieder da sein...so dachte sie zumindestens. Das genau jene Person schon fleißig im Haus zugange war, ahnte sie nicht.....

Nach einiger Zeit begann sie sich gut gelaunt zu rekeln und streckte die Arme weit von sich. "Na dann wollen wir mal...", flüsterte die junge Elfe und erhob sich geschmeidig von ihrem Posten. Mit ein paar geschmeidigen Bewegungen kletterte sie vom Baum herrab und landete weich auf dem Waldboden. Sie lächelte in sich hinein und sah sich um.
In der Nähe durchbrach ein junger Hirsch das Unterholz. Stolz war sein Gang. Seine Ohren zuckten leicht als er aufmerksam, auf jedes kleines Geräusch achten sich umsah. Als das anmutige Tier der Elfe gewahr wurde, verharrte er in fluchtbereiter Stellung.
Liasany rührte sich keinen millimeter. Mit ihrer gewohnt warmen Ausstrahlung betrachtete sie den jungen Hirsch und sah ihm noch nach als er ruhigen Schrittes im Wald verschwand.

Erst einen Augenblick später setzte sie ihren Weg aus dem Wald hinaus fort, bishin zu einer kleinen Lichtung an der drei finger bucht legte sie eine Rast ein. Es war still und weit und breit keine Seele zu sehen. So legte sie den großteil ihrer Sachen ab und stieg langsam in das klare leicht warme Wasser.
kleine Wellen zogen sich über die Wasseroberfläche als die Elfe darin versank.
Fast lautlos zog sie ihre Bahnen, die Ruhe und den schönen Morgen genießend.
Plötzlich sprang neben ihr ein Fisch aus dem Wasser. Für einen kurzen Moment war sie erschrocken und sah dann kopfschüttelnd an die Stelle wo der fisch verschwunden war.
Noch immer schmunzeln stieg sie aus dem Wasser und legte sich an das Ufer um sich von der Sonne trocknen zu lassen......

Als die Elfe ihre wunderschönen, meerblauen Augen aufschlug, brach bereits die Dämmerung herein und der Himmel über der kleinen Waldlichtung erstrahlte in einem warmen Rotton. Ohne es richtig wahrgenommen zu haben, musste Liasany im Gras eingeschlafen sein. Doch Zeit spielte für sie nur eine geringe Rolle und so gähnte sie leise und rekelte sich im Ufer. Stillschweigend blieb sie dann noch einige Momente liegen und lauschte dem Zirpen der Grillen. Alles war so friedlich und harmonisch, sodass es ihr ein glückliches Lächeln auf die vollen Lippen zauberte. Sie stützte sich auf und zog mit all ihren Poren den Geruch des Waldes in sich auf. Langsam erhob sie sich und schlüpfte wieder in ihre Kleidung.

Ihr Bündel über den Schulter und den Holzstab in der freien Hand, setzte sie ihren Weg durch den dunkel werdenden Wald.
Nachdem sie einen Bach überquerte wurden ihre Schritte leiser und bedächtiger. Sie wusste das in diesem Teil ein Wolfsrudel hauste und wollte diesen nicht aufscheuchen.
Geschickt wich sie jedem Geräusch verursacheden Grund aus so das man kaum wahrnahm das eine Elfe durch den Wald streifte.

Plötzlich verlor sie den Boden unter den Füßen, den Mund erschrocken aufgerissen doch völlig überrumpelt kam nicht mal ein Schrei über die sanft geschwungenen Lippen.
Dann brach völlige Dunkelheit über sie herrein, nur ein einfacher Holzstab nicht weit entfernt verriet das hier jemand war. Von dem Besitzer war weit und breit nichts zu sehen.
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Banduk
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Re: Unter dichtem Blätterwerk ((offen))

Post by Banduk »

Banduk ist nicht sonderlich erstaunt. Gefasst nimmt er auch die Nachricht auf, dass es immer noch keine Nachricht von Shandra gibt.
Nachdem alle Säcke und Kisten ihren Platz gefunden haben und das Tor wieder geschlossen ist begibt er sich in die Wohnung, die direkt am Lagerhaus liegt. Seine schmutzige Reisekleidung landet auf der Truhe, nur die Waffen werden sorgsam weggehängt. Er setzt sich an den Tisch um das bereitgestellte Abendbrot zu sich zu nehmen. Er hat einfach keine Lust bei Borgate vorbeizuschauen. Die Reise war lang und anstrengend, und ein wenig Schlaf wird ihm gut tun, auch wenn es draußen noch lange hell sein wird.

Gerade als er sich eine saftige Scheibe Schinken abschneidet durchzuckt ihn eine Ahnung. „Liasany?!“ Er springt auf und hastet nach oben, nur um im Lagerhaus in verständnislose Gesichter zu schauen. Keiner will was gesehen oder gehört haben. Dann fragt auch noch ein Schüler Lia's nach seinem Lehrer.
Kurz darauf fällt er, müde wie er ist, in einen unruhigen Schlaf.

Der Schein der ersten Dämmerung taucht den Marktplatz in unwirkliches Licht. Noch liegt die Stadt still und verschlafen da. Im Kontor am Marktplatz brennt schon wieder Licht.
Banduk zieht schon wieder Reisesachen über. Im Schein der Laterne schaut er einen Brief an, den er mitgebracht hat. Die einzigen Wörter darin hat er selber geschrieben: „Mein Wunsch zum 3. Geburtstag“ Darunter prangt ein vierbeiniges Wesen, dass mit viel gutem Willen als Pferd bezeichnet werden kann. Die Striche belegen eindeutig, wer es gezeichnet hat. Ein kleiner Klecks Siegelwachs unten links ist offensichtlich durch einen Minni Feuerball explodiert und über das Blatt verteilt. Das Dokument verstaut er achtsam in seinem Brustbeutel.
Natürlich hat er bereits ein Pferd gefunden und sogar erworben, aber er möchte, dass sich seine Frau das Tier anschaut. Mit Schaudern denkt er an die Kette zurück, bei der ein von ihm nicht erkannter halbmagischer Stein unter Anterus Fingern explodierte. Sicher ist sicher.

Noch bevor die Sonne über den Horizont steigt ist er auf den Weg nach Tol Vanima.
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Lia
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Re: Unter dichtem Blätterwerk ((offen))

Post by Lia »

Der Mond stand hoch am Himmel und vereinzelt drangen einige Strahlen durch das dichte Blätterwerk des Waldes.
Leise durchdrang hin und wieder Wolfsgeheul durch die Nacht und unterbrach so die trügerische Stille.
Doch in dieser Nacht war etwas anders. ein erfahrener Jäger oder Waldläufer würde erkennen das eine gewisse Unruhe in der Luft lag. Die Wölfe waren nervös, die Frage war nur warum..

Nicht unweit davon begann sich einige Meter unter der Erde etwas zu bewegen. Langsam öffneten sich ein paar Augen und eine zierliche Gestalt richtete sich stöhnend auf.
Wo war sie? verwirrt sah sich die Elfe um, in der Dunkelheit vermochte sie aber kaum etwas zu erkennen.
modriger Geruch stieg in ihre Nase und irgendwo war das leise Plätschern von Wasser zu hören.
Was war überhaupt passiert. Liasany versuchte sich erstmal zu besinnen, und es fiel ihr schon recht bald ein. Jeder ihrer Knochen schien zu schmerzen und kurz flackerten Bilder vor ihrem geistigen Auge auf.
Bilder wie sie plötzlich den Boden verlor und in schwarzen Abgrund stürzte bevor alles um sie herum schwarz geworden war.

Seufzend ignorierte sie die Schmerzen und murmelte einige Worte in einer alten Sprache, doch anstatt einer Feuerkugel, die ihr etwas Licht spenden sollte, war da nur bloßer Schmerz in jedem einzelnen ihrer Finger, nun zumindestens in dieser Hand.
Die Elfe schloß kurz die Augen und atmete tief durch. Immer mit der Ruhe.
Nachdem sie noch ein zweites Mal tief durchgeatmet hatte griff sie mit der anderen Hand, welche zwar ebenso schmerzte aber nur halb so schlimm wie die vorherige, in ihr Bündel.

Nach dem sie eine weile tastend mußte spürte sie das feine Holz unter ihren Finger und zog eine Fackel hervor. Auch wenn es mit der Feuerkugel nicht geklappt hatte, so schaffte sie es wenigstens die Fackel zu entzünden.
der erste Blick fiel auf ihre Hand und die unschönen Schwellungen und verfärbungen ließen nichts gutes erahnen, so wande sie rasch den Blick wieder ab. Ein wenig hob sie die Fackel um sich etwas umsehen zu können.
flackerndes Licht traf auf alte feuchte Steinwände und nach nur wenigen Minuten wurde Liasany klar wo sie gelandet war.
Durch das viele Gras hatte sie es ganz übersehen und nun hatte sie die Bescherung.

Nachdem sie nach einem gescheiterten versuch begriffen hatte das ihr Fuß ihr genauso wenig gehorschen wollte wie ihre Hand, beschloß sie sich dem Schicksal und somit der momentanen Situation zu fügen.
Es würde auch rein gar nichts bringen wenn sie jetzt Panisch werden würde.
So legte sie die Fackel zur Seite und kramte nach etwas zu essen um sich ein wenig zu stärken.
Danach wickelte sie sich , so gut sie vermochte in ihren Mantel ein und schlief auch schon sehr bald erschöpft ein.
Nur ihre Fackel brannte in aller Ruhe weiter und sollte erst in den frühen Morgenstunden erlischen.
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Rothen
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Re: Unter dichtem Blätterwerk ((offen))

Post by Rothen »

Leise summend steht Cereler an den Zinnen der Brug und blickt über die Wüste, die gerade in den hellsten Farben der Sonne erblüht.
Seine Augen schweifen über den Marktplatz, wo er eine Elfe sieht und wollte gerade zu einem Ruf ansetzen, als ihm auffällt, das es nicht Lia ist, für die er die Elfe gehalten hat. Das Summen verstummt und ein etwas besorgter Blick tritt in sein Gesicht. Wo war Lia nur? Er hatte sie schon lange nicht mehr gesehen und sonst kam sie doch immer vorbei und hellte seine von Runen und Ritualsprüchen vollgestopften Gedanken auf und brachte ihn zum Lachen.
Seinen Mantel packend saust er als blaue Sternenwolke durchs Schloß und hinaus auf den Marktplatz. "Dann wollen wir doch mal sehen, was die Gute so treibt, das sie so beschäftigt ist und sich nichtmal Zeit für mich nimmt."
Mit einem Lachen schwirrt er durch das Portal und landet auf Vanima, aber auf Vanima scheint sie schon einige Tage keiner mehr gesehen zu haben, nun breitet sich langsam ein ungutes Gefühl in Cereler Inneren aus und er macht sich Sorgen.
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Banduk
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Re: Unter dichtem Blätterwerk ((offen))

Post by Banduk »

Morgenstille.
Ein kühler Wind weht über den Hafen von Tol Vanima. Leise brechen sich die Wellen am Strand, Möwen haben sich niedergelassen und schauen teilnahmslos umher. Das stetige Plätschern der Wellen auf dem kiesigen Ufer wirkt beruhigend. Der blaue, fast wolkenlose Himmel verheißt einen schönen warmen Tag.
Die Fährleute machen ihre Boote bereit. Planen werden beiseite gezogen, Wasser wird ausgeschöpft und auch ein Pfeifchen darf nicht fehlen. Die Geschäftigkeit des Tages ist noch weit entfernt aber immerhin zu ahnen.

Der Händler, der soeben im Teleporter ankam ist den meisten wohlbekannt. Banduk steht etwas unschlüssig als ob er sich zwischen Siedlung und Hafen entscheiden müsste. Nachdem er kurz in die gerade aufgehende Sonne geblinzelt hat wendet er sich dem Hafen zu. Am Anleger bleibt er stehen und mustert die Boote. Die Fährleute, die wissen, dass der Mann Aufdringlichkeit nicht schätzt, bestürmen ihn nicht sondern schlendern wie zufällig bei ihm vorbei. Man unterhält sich über das Wetter und die Preise für Fisch. Eins der Boote, das vor kurzem einen neuen Anstrich und ein verändertes Segel bekam wird gebührend bewundert.

Scheinbar zufällig lässt Banduk das Gespräch auf familiäre Dinge kommen und erfährt so, dass Liasany vor Kurzem zur Hauptinsel übergesetzt ist, aber nicht mit dem Boot zurückkam. Mit einem Blick zur Sonne, die inzwischen vollständig am Morgenhimmel steht, verabschiedet sich Banduk und geht forschen Schrittes in die Siedlung.

Dort kann Banduk nichts erfahren, was er nicht schon wusste. Liasany ist nicht hier. Es gibt aber auch keine Information über irgendeine größere Sache, die eine längere Abwesenheit seiner Frau erklären würde.
Banduk kann es sich nicht erklären, aber irgendwie wird er unruhig. Sein Magen zieht sich zusammen. Seiner Frau könnte etwas passiert sein.

Und so kommt es, dass er noch bevor die Sonne im Zenit steht im Hafen von Trolls Bane an Land geht. Von dort begibt er sich zum Waldrand, wo man Liasany das letzte Mal gesehen hat.
„Eine Elfe im Wald suchen? Das ist wie eine Nadel im Heuhaufen.“ spricht er zu sich. „Hoffentlich ist sie zum Kloster gegangen.“
Dann teilen seine Arme das Gebüsch am Waldrand und er taucht in die Stille unter den Bäumen ein. Auf dem kürzesten Weg begibt er sich zum Eldan Kloster.
Er bewegt sich leise und lauscht immer wieder. Aber außer einigen Rehen und Vögeln sowie einer Maus kann er nichts entdecken, was auf die Anwesenheit einer Elfin hindeuten würde. Hin und wieder spricht er in normaler Lautstärke zu sich um eventuell auf sich aufmerksam zu machen.

So erreicht er am Nachmittag das Eldan Kloster.
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Lia
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Re: Unter dichtem Blätterwerk ((offen))

Post by Lia »

Es war schon fast mittag als die Elfe erwachte. Da kaum Licht nach unten drang und ihr Körper sehr erschöpft war, war es nicht verwunderlich das sie erst jetzt wach wurde.
Vorsichtig streckte sie sich, soweit es ihre schmerzenden Knochen zuließen, als sie ein Geräusch von oben vernahm.
War da etwa jemand?

Hoffnungsvoll sah Liasany hinauf.

"Hallo?"
Hallo...Hallo.. schallte es zurück.

Sie war schon erleichtert aber ihre Erleichterung schlug rasch in Enttäuschung um sie bemerkte das es sich bei der vermeintlichen Antwort lediglich um ein Echo handelte was hier unten von den Wänden abprallte.

Liasany war enttäuscht, es wäre auch zu schön gewesen wenn man sie gefunden hätte., aber gut sie solllte sich lieber auf das Wesentliche konzentrieren anstatt sich von Angst und dergleichen panik verursachenden Gefühlsregungen übermannen zu lassen.

Stattdessen beschloß sie sich zu dem Wasser zu begeben, dessen leises Plätschern man bis hier vor wahrnahm. An etwas zu trinken hatte sie nicht gedacht, als sie ihre Tasche gepackt hatte. Warum auch, es gab genug Möglichkeiten.
Es konnte ja keiner ahnen, das sie in so eine missliche Lage geraten würde.

Wie dem auch sei, Liasany kramte erneut eine Fackel herraus um diese zu entfachen und sah sich nach ihrem Stab um, welcher aus einfachem Holz geschnitzt waren. Lediglich einige Schnitzerein die den elfischen sehr ähnelten ließen Rückschlüße auf den Besitzer zu.
Nur war der Stab nicht bei Lia sondern lag noch oben, wie sie recht bald feststellte.
Aber somit gab es auch die Chance das ein Wanderer den Stab finden würde und anhand des niedergetrampelten Grases und teilweise verrutschte Erdklumpen darauf aufmerksam werden würde das hier irgendwas nicht stimmte.

Bis dahin mußte sie hier bleiben oder selbst eine Lösung finden. Für den Moment aber machte sie sich abwechselnd humpelnd und auf einem Bein hüpfend auf dem Weg zum Wasser.

Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, und das will für eine Elfe schon etwas heißen, bis sie das Wasser erreichte.
Sie sank auf die Knie und atmete erstmal tief durch. Der Weg bis hierher hatte sie sehr angestrengt.

Als sie sich über das Wasser beugte um ihren Durst zu stillen, fiel ein Blick auf ihr Spiegelbild. Erst jetzt bemerkte sie das Blut in ihrem Gesicht, was von einer Platzwunde am Haaransatz kam.
kein schöner Anblick. Nachdem sie ihren Durst gelöst hatte, reinigte sie vorsichtig ihr Gesicht.
Zwar war es mit nicht großem Erfolg gekrönt, da die Wunde noch immer blutete und so erneut Blut über ihr Gesicht lief, aber einen versuch war es wert gewesen.

Nachdenklich ging Liasany einige Möglichkeiten durch wie sie hier herraus kommen könnte. Herraus klettern war in ihrem Zustand unmöglich, und mit der Magie schien es auch nicht so zu funktionieren.
Aber was war wenn sie es doch versuchen würde, versuchen würde mit jemandem Kontakt aufzunehmen. Magier gab es ja reichlich auf Gobiath.
Andererseits würde es sie warscheinlich mehr Kraft kosten als ihr Zustand erlaubte.
So verwarf sie die idee dann doch wieder.
Dann versuchte sie es mit einem Portal. Der erste Versuch war komplett erfolglos. Beim zweiten baute sich wenigstens ein Portal auf, schloß sich aber im gleichen Augenblick wieder.
Aber Liasany hatte noch eine Idee.
Mühselig da die Versuche doch einiges an Kraft in Anspruch genommen hatte, machte sie sich auf den weg zurück zu dem Platz wo sie bei ihrem Sturz gelandet war.

Erschöpft lehnte sie sich kurz an die Wand und kam erstmal wieder zu Atem bevor sie sich wieder aufrecht setzte und den Blick hinauf wand.
Es war zwar noch heller Tag aber sowas sollte dennoch auffallen, wenn jemand aufmerksam genug war.

Liasany streckte ihre Hand hinauf und schickte ein paar Funken hinauf.
Jene schoßen aus dem Loch herraus und meterhoch in die Luft bevor sie zerfielen. Es war gerade so hoch genug, das man es auch über den Baumkronen sehen konnte.
Dreimal schickte sie bunte Funken hinauf, bis ihr geschundener Körper seinen tribut für die Anstrengungen forderte.
Die Elfe fiel in tiefe Schwärze und ihr Körper sank schlaff auf den feuchten, kalten Boden.
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Re: Unter dichtem Blätterwerk ((offen))

Post by Banduk »

Banduk greift in seine Tasche, um sich sein Portalbuch hervorzukramen. Erfolglos.
Leise fluchend entleert er die Tasche, es bleibt dabei, er hat in der Aufregung kein Buch mitgenommen.
„Jetzt muss ich auch noch zurücklaufen“ denkt er sich und packt die Tasche wieder ein.
Von Liasany gab es hier keine Spur und er befürchtet bereits einer unsinnigen Eingebung gefolgt zu sein. Gleichzeitig ist er unruhig und hofft, dass Lia, die vermutlich inzwischen zu Hause angekommen ist, nicht aufbricht ihn zu finden. Irgendwie glaubt er zu fühlen, dass sie ihn sucht.
„Bis zum Dunkelwerden sollte ich es bis in die Stadt schaffen“ spricht er leise zu sich und setzt sich schnell, aber nicht übereilt in Bewegung.
Es geht immer am Ufer entlang, die Sonne scheint, die Wellen plätschern friedlich und aber er kann sich einer gewissen Spannung nicht entziehen. Doch die Schönheit der Natur geht nicht spurlos an ihm vorüber und er entspannt sich während seine Beine mit weiten Schritten den Weg unter ihm hinter sich lassen.

Es ist später Nachmittag geworden als er einen Fluss auf einem Baumstamm balancierend überquert. Plötzlich springen unweit mitten im Wald Feuerbälle über die Wipfel der dicht an dicht stehenden Bäume. Banduk schaut auf, macht einen unbedachten Schritt und sitzt im nächsten Moment rittlings auf dem Stamm, die Beine im Wasser baumelnd.
Vorsichtig krabbelt er jetzt auf allen Vieren ans Ufer. Dort wringt er erst einmal seine Hosenbeine aus und entleert die Stiefel so gut es eben geht. Dabei geht sein unruhiger Blick immer wieder zu dem Ort, wo er soeben das spärliche Feuerwerk gesehen hat. So gar nicht gefallen will ihm die Stille, denn üblicherweise müssten jetzt mächtigere und lautere Zauber folgen.

Mit quietschenden Stiefeln, nasser Hose weicht er noch einmal von seinem Weg ab. „Der dürftige Zauber kann nicht von Liasany gewesen sein, aber wer weiß wer da in Schwierigkeiten ist.“ Irgendwo im Hinterkopf blitzt auch der Name Shandra auf.

Banduk dreht sich im Kreis. Irgendwo hier kamen die Feuerbälle her. Er befindet sich auf einer kleinen Lichtung. Aufmerksam schaut er sich um, nicht ohne eine Hand am Schwertgriff zu lassen. Da erspäht er im Gras einen einfachen Zauberstab. Umgehend geht er in die Hocke und mustert argwöhnisch die Waldränder. Die Schatten sind schon etwas länger geworden und gaukeln hier und da Gestalten vor, aber beim näheren Hinsehen entpuppen sie sich als alte Baumstümpfe oder Gebüsch.
Vorsichtig die Wiese abgehend versucht er Hinweise auf die seltsamen Vorgänge zu erhalten. Der Boden ist weich aber an einer Stelle scheinbar bodenlos. Unter dem Moos, halb zugewachsen findet sich ein Eingang in eine Höhle.

Ist sie der Schlüssel zu dem seltsamen Feuerwerk? Eine Fackel ist schnell entzündet und ein Schwert surrt leise aus der Scheide. Banduk begibt sich ins Dunkel.
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Re: Unter dichtem Blätterwerk ((offen))

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Unten in der Tiefe lag noch immer bewußtlos die junge Elfe. Das ihr Feuerwerk funktioniert hatte bemerkte sie nicht.
Eine Spinne krappelt über die geschwollene reglose Hand von Liasany, suchte aber rasch das Weite als ein Schatten auf sie fiel.
Etwas im Unterbewußtsein regte sich, scheinbar schien das Bewußsein zurück zu kehren, wenn auch nur langsam.

Vieleicht hatte sie gespürt das da gerade Banduk hinab klettert, noch nicht ahnen das er dort seine Frau in einem sehr angeschlagenen Zustand finden würde.
Ihr Gesicht war mittlerweile wieder voller Blut auch wenn die Kopfwunde langsam eine Kruste bildete und so immer weniger Blut über das Gesicht der Elfe fließen konnte.

blaue Flecke und Abschürfungen waren über den ganzen Körper verteilt, ihre linke Hand geschwollen und leicht bläulich. ihr Fuß war ebenso geschwollen.
Allen in allem auf den ersten Blick ein sicher erschreckender Anblick, vor allem wegen den vielen Blut, was das ganze schlimmer aussehen ließ als es war.

Leicht regte sich die Elfe kurz und ihren Augenlider flatterten aber noch kam sie nicht wieder ganz zu sich
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Banduk
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Re: Unter dichtem Blätterwerk ((offen))

Post by Banduk »

Die Fackel beleuchtet die Halle, die sich vor Banduk auftut nur unzureichend. Vorsichtig, die Fackel weit von sich weg haltend sondiert er die Umgebung. Schleifspuren und Spritzer von Blut alarmierten ihn. Langsam folgt er der Spur, immer wieder lauschend und jederzeit bereit, einen eventuellen Angreifer den blanken Stahl in seiner Hand spüren zu lassen, folgt er der Spur.

Nicht lange und er hört Wasser plätschern. Kaum dass sich die Flamme der Fackel in der Fläche eines kleinen unterirdischen Baches widerspiegelt, entdeckt er eine leblose Person.
„Liasany!“ die Worte ersterben fast auf seinen Lippen, als er erkennt, um wen es sich dort handelt. Die Fackel fällt zu Boden, verlischt aber glücklicherweise nicht. Banduk schnappt sie sich, rammt sie und sein Schwert griffbereit in den sandigen Boden und stürzt auf die Elfin zu. Er hebt ihren Oberkörper an, drückt ihn sanft an sich und schaut sich dann noch einmal um.

Seine Hände sondieren ihren Herzschlag, während er sicherstellt, dass ihm kein Feind auflauert. Dann wendet er sich unter ständigem Zureden endgültig der Verletzten zu.
„Liasany, ich bin da. Alles ist gut. Feuergeist. Liasany …“
Vorsichtig wischt er mit einem sauberen Tuch das Blut aus ihrem Gesicht, seine Augen dabei vor Schrecken geweitet. Die flackernden Flammen tun ihr übriges, die Verletzungen schlimmer aussehen zu lassen als sie sind.
Nachdem er die Wunden notdürftig aber fachmännisch verbunden hat, wirft er sich ihre Tasche über die Schulter und hebt sie, in seinen Mantel gehüllt auf. Jedes Mal, wenn er eine mit seiner Fracht irgendwo aneckt, stöhnt die Elfin auf. Es ist ihm, als ob er gleichfalls Schmerzen erleidet. Sobald er die Oberfläche wieder erreicht, platziert er seine wertvolle Fracht liebevoll in seinen Armen und macht sich auf in Richtung Stadt.
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