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Banduk
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Banduk hockt am Flussufer und stapelt Steinchen, Anteru schmeißt die fragilen Gebilde jauchzend wieder um. Dazu schlägt sie kräftig mit einem Stock, an dem oben ein hübscher weißer Granitkiesel mit einer schwarzen Ader befestigt ist. Banduk muss hin und wieder seine Finger vor Anterus Zauberstab in Sicherheit bringen. Beide scheinen die Zeit vergessen zu haben, die Sonne steht bereits am Horizont.
Wieder einmal hat Banduk seine Geschäfte Vertrauten überlassen und ist lieber zu seiner Tochter gereist. Etwas an Gewinn werden auch die herausschlagen und Meister Thomasius wird das Schiff wohl auch mal eine Weile ohne ihn bauen können.
Ein Junge kommt aufgeregt mit den Händen wedelnd von den Zelten gerannt. „Ein Brief für dich, Banduk“.
Dieser nimmt das Schreiben und tätschelt das dichte schwarze Haar des Überbringers. Ob der fehlenden Aufmerksamkeit zieht Anteru eine Schnute.
„Mama hat geschrieben!“ Banduk setzt sich hin, platziert Anteru auf seinen Knien und öffnet freudig das Schreiben. „Komm ich les vor.“
So richtig mit Vorlesen wird es nichts, denn bereits nach 3 Worten verfinstert sich Banduks Blick, sein Körper verspannt sich und die Stimme versagt. Wie gelähmt sitzt er da und starrt auf die Zeilen vor sich. Wie ein stählernes Band legt sich ein nicht endender Schmerz um sein Herz.
Irgendwann klettert Anteru von seinen Knien und läuft zum Feuer. Ein trauriger Vater ist nicht interessant genug. „Papa weint.“ ist ihr Kommentar.

Es ist dunkel geworden und Banduk hat sich noch nicht bewegt. Lediglich der Brief fällt aus seinen Händen und weht ins Wasser. Die Tinte löst sich und im nächsten Strudel ist er dann auch verschwunden. Anteru kommt, ihren Zauberstab hinter sich her ziehend mit einem Blatt in der Hand. „Brief für Mama!“ ruft sie.
Banduk dreht sich zu ihr um. Sein Gesicht zeigt ein tapferes Lächeln über einer tieftraurigen Fassade.
„Das kann ich aber gar nicht sehen, es ist ja schon dunkel.“
„Licht für Papa und Mama“ kommt von Anteru, die wie selbstverständlich den Granitkiesel zum glimmen bringt. Banduk drückt sie fest an sich und streichelt ihr Haar. Sie hält den Stab dicht über das Pergament, doch das Licht reicht nicht aus. Als sie von ihrem Vater auf die Arme genommen wird, leuchtet der Kiesel wie eine schwache Kerze auf. Verblüfft lässt dieser den Stab los worauf das Licht zu einem Glimmen erstirbt. Das Spiel lässt sich scheinbar unendlich wiederholen und macht auch seiner Tochter Spaß. „Du bist ein Sonnenschein“ murmelt er mit fast erstickender Stimme, als er ihre Haare zaust und sie fest an sich drückt.
Dann werfen beide einen Blick auf das ‚Kunstwerk’, das in kindlichen Strichen einen Mann mit einem Schwert und eine Frau mit einem Zauberstab zeigt. Beide halten zwischen sich ein Kind an den Händen. „Ich bringe deinen Brief sofort zu Mama. Morgen früh, wenn du aufstehst, bin ich schon fast da.“ Mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldet, drückt Anteru ihrem Vater den Glimmstab in die Hand „Damit Mama auch lesen kann!“. Der hebt sie hoch und trägt sie sanft zu ihrem Lager.

Eine lange Reihe Schlaflieder später, deckt Banduk seine Tochter sanft mit Fellen zu und streichelt sie ein letztes Mal. Dann packt er seine Sachen, verstaut Anterus Zeichnung und Stab und schwingt sich auf sein Pferd. Keiner kann ihn überzeugen noch zu warten und so verlässt er mitten in der Nacht den Ort, an dem seine Tochter Sicherheit vor fanatischen Magiern findet.

Als Anteru am nächsten Morgen erwacht und erfährt, dass ihr Vater los ist geht sie zum Ufer und baut einen der Steintürme wieder auf. Diesem Steinen sendet sie wohl eine magische Nachricht, die den einen oder anderen Magier in der Gegend verwirrt. „Papa ist weg“


Die Meilen fliegen schon lange nicht mehr unter den Hufen seines Pferdes dahin. Seit unzähligen Stunden in Banduk unterwegs, weder sich noch seinem Reittier eine Pause gönnend.
So wie Wölfe sich angeschlagene Hirsche aussuchen, fällt er Räubern in die Hände. Kaum dass einer der finsteren Gesellen den Weg versperrt, presst er seine Hacken in die Flanken des Tieres. Das kann kaum noch einen Huf vor den anderen setzen und bleibt nach wenigen Schritten einfach stehen.
Schwerter ziehen und zuschlagen ist eine häufig geübte Bewegung, die allerdings bei weitem nicht so elegant und schnell wie üblich ausfällt. Der Bandit, der durchaus mit dem Schwert umgehen kann weicht aus und zerrt den Reiter kurz darauf von Pferd. Banduk schafft es auf die Beine zu kommen, aber der hinzugekommene Kompagnon versetzt ihm einen bösen Treffer. Eins der wertvollen Schwerter fällt zu Boden. Wenige Augenblicke später kann Banduk wohl noch das auf ihn zukommende Schwert sehen, es aber nicht mehr richtig abwehren. Ein Schmerz, beinahe so stark wie das Band um sein Herz überflutet seine Gedanken. Die Welt wird schwarz um ihn herum.

Ein schadhaftes Grinsen unter einem zottigen Bart begleitet den zusammenbrechenden Mann, dessen Lebensgeister sich auch bei einem kräftigen Stiefeltritt nicht mehr regen.
„Wie kann man nur ein so gutes Pferd, so schlecht behandeln“
„Ja ehrlich und hast du gesehen schlecht der focht. So einem darf man kein Schwert in die Hand geben.“
Mit gierigen Griffen durchwühlen die Beiden das Gepäck und die Sachen ihres Opfers. Schwerter, Rüstung, Münzen und Bekleidung werden kameradschaftlich aufgeteilt. Anterus Zeichnung wird lachend begutachtet und weggeworfen. Das gleiche Schicksal erleidet beinahe ihr Zauberstab.
„Halt mal, der Stein leuchtet“
„Quatsch, das ist ein gewöhnlicher Kiesel. Du bist geblendet von den Münzen“
Der Kleinere der Beiden löst den Kiesel vom Stab, der dabei zerbricht und legt ihn in die hohle Hand. „Schau doch mal, der leuchtet wirklich!“.
„Wahnsinn, ein magischer Stein, der bringt uns durch den Winter!“

Entledigt aller Bekleidung fliegt der Kadaver neben die Straße ins Gebüsch, in dem eine Kinderzeichnung im sanften Herbstwind flattert.
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Lia
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Post by Lia »

Liasany sitz in scheinbar aller Seelenruhe an der feuerstelle und näht an einem Stiefel. Doch scheint sie nicht ganz bei der Sache, Zahlreiche Dinge beschäftigen die junge Elfin während sie da an ihrer Arbeit sitzt.
Vieles ist passiert in den letzten Monaten.
Manchmal sind die Pfade nicht einfach und oft liegen Steine im Weg welche man erst entfernen muß um seinen Weg fortsetzen zu können.
Plötzlich zuckt sie zusammen, wie ein Stich geht es durch ihr Herz als wenn jemand einen Dolch mitten in ihre Brust gerammt hat.
Bilder steigen vor ihrem inneren Augen völlig verworren aber ein schmerzlicher Gedanke kommt ihr.
"Banduk..." nur leise aber voller Entsetzen kommt es über ihre Lippen.
Sie spürte das etwas ganz und gar nicht stimmte und im nächsten Augenblick ist sie schon entschwunden, zurück bleibt nur der halbfertige Stiefel.

Mit einem raschen Griff hatte sie ihren Stab in der Hand dessen eingelassener Feuerstein an dessen Spitze sofort aufflammt. Vor ihr öffnet sich ein Portal in welches sie entschwindet und es sich nach ihr schließt.
Nur einen kurzen Augenblick später steigt sie den schmallen Pfad eines Berges hinauf, der Wind pfeift um ihre Ohren und macht das Vorran kommen schwierig aber mit einer unerbittlichen Kraft kämpft sie sich vor, bis sie ihr Ziel erreicht.
Ihr Blick streift heute nur kurze die Windsäule bevor sich auf den Knien vor dem Altar wiederfindet. Lautlos und flehend richtet sie ein Gebet und hoffte das es Findari erhören möge.
Als sie sich Minuten später erhebt und ihren Blick zum Horizont richtet. "Es ist noch keine Zeit..Findari..ich flehe dich an..."
Ihre Lippen bewegen sich kaum und nur leise sind ihre Worte aber das Flehen kommt tief aus ihrem Inneren.

Stundenlang scheint sie wie angewurzelt dort zu stehen. Plötzlich wendet sich um erschafft ein Portal und verschwindet. "Er wird es verstehen.." sind die letzten Worte welche der Wind davon trägt.

Am späteren Abend sieht man sie ein Schiff besteigen. durcheinander und bedrückt wirkend verabschiedet sie sich recht wortkarg von ihren Freunden und fährt mit dem Schiff davon Richtung Festland
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Banduk
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Post by Banduk »

Mähend und blökend schieb sich eine Herde Schafe und Ziegen durch die Landschaft, Zelte sind auf Ochsenkarren verstaut. Auch sonst geht es eher laut als geruhsam zu.
„Dein Hund muss auch an jedem Hasenbau stehen bleiben Durus“ ruft ein kleiner drahtiger Mann seinem Freund zu, der gemeinsam mit ihm an der Spitze der Kolonne marschiert.
„Na vielleicht findet er ja einen, der fetter ist als deine Jagdbeute gestern, schwer dürfte es ihm nicht fallen.“
Drusus pfeift nach seinem Hund, doch der will nicht kommen. Als er mit dem Stock auf den unwilligen Köter losgehen will bleibt er wie vom Blitz getroffen stehen. Wenige Momente später umringen weiter Hirten und Treiber das Gebüsch und der Zug gerät ins Stocken.
„Wenn ihr da vorne Maulaffen feilhalten wollt, könnt ihr auch bei den Ochsenkarren helfen!“ schiebt sich eine stämmige resolute Frau durch die Menge. „Als ob die Herren noch nie fertiges totes Wild gesehen haben.“
„Inigasa, da liegt ein toter Mann und kein Wild.“
„Und woher wissen die neunmalklugen Herrschaften, dass er tot ist?“ Die Frau steht jetzt in der ersten Reihe und schaut in die Runde bevor sie sich der Person am Boden widmet. Während sie sich hinkniet und den Mann untersucht werden hinter ihrem Rücken erste Wetten abgeschlossen. Allerdings stehen die Chancen eher für ein Grab, als für das Leben.
Mehr durch Zeichen als durch Rufen wird die Kolonne so weitergeschickt, dass ein größerer Ochsenkarren mit einer bunten bestickten Plane direkt neben dem Unglücksort hält. Während sich Inigasa und einige andere Frauen um den Mann kümmern, flammen Kochfeuer auf und werden Kinder gestillt. Einige junge Männer ziehen sogar mit Pfeil und Bogen los für das Abendessen vorzusorgen. Eine solche Pause will genutzt werden.
„Tinanerra, reich mir meinen Zauberstab“
Eine junge, schwarzhaarige Frau, in bunten bestickten Gewändern wühlt in den Sachen auf dem Karren und reicht Inigasa einen Stab herunter.
„Nicht den, ich brauch den mit dem Rubin, wenn wir hier noch etwas ausrichten wollen.“ Während der Mann verarztet wird kommen eine Menge Heilzauber zum Einsatz.
Drusus sucht gemeinsam mit Arrai die Umgebung nach Spuren ab. Außer einer Kinderzeichnung, die sie einstecken, finden sie nichts, was irgendwie auf das Geschehen schließen lassen könnte. Die Spuren auf dem Weg, sind durch die Herde verloren.
Natürlich lässt es sich keiner entgehen, wenigstens einen Blick auf die Ursache des Haltes zu werfen.

Ohne dass eine Zeit festgesetzt war setzt sich der Zug wieder in Bewegung. Keiner fehlt und kein Feuer brennt noch. Der Mann liegt, verbunden und noch immer kaum atmend auf dem Ochsenkarren. Bis jetzt hat er kein Auge aufgemacht und kein Wort gesagt. Zurück bleibt ein Lagerplatz einer Nomadengruppe, der hunderten anderen gleicht, vielleicht bis auf einen Fleck, der noch Tage lang Heilzauber verströmt.
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Lia
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Post by Lia »

Ein Münzbeutel wanderte in die Hand des Kapitäns als eine junge Elfe in einen grauen Mantel aus feinem Stoff gehüllt das Schiff verläßt.
Reges Treiben herschte an dem Hafen eine Stimme schien die andere zu übertönen.
ein kleiner Markt war aufgebaut und die Händler riefen lautstark ihre Waren aus.
ABer sie schenkte all den Dingen nicht einen einzigen Blick, raschen Schrittes durchquerte sie die Stadt.
Ein kleiner Hof außerhalb der Mauern sollte ihr Ziel sein. Liasany kannte den Bauern und wusste das er ihr sicher eines seiner besten Pferde leihen würde.




"psst junge Lady.."
Sie stoppte als die leise Stimme an ihr Ohr drang und warf dem Fremden welcher gesprochen hatte einen abschätzigen Blick zu.
Seine Kleidung war abgetragen und sein Erscheinungsbild ungepflegt. Gut das sie ihr Hab und Gut mit Schutzzaubern belegt hat, man weiß ja nie.
Mit einer eher schroffen Bewegung will sie ihn beiseite schieben um ihren Weg fortzusetzen als er ihr seine schmutzigen Hände entgegen hält in welcher ein leicht leuchtender Stein liegt.

"Schaut ein magischer Stein."

Obwohl die Elfe eigentlich keine Zeit hat betrachtet sie den Stein genauer, als sie ihn kurz berührt scheint es als würde er stärker leuchten. Liasany runzelt die Stirn und betrachtet ihn nochmals als ihr ein Riss an der Seite auffällt, in Form einer Mondsichel.
Ungläubig betrachtete sie den Stein, aber es gab keinen Zweifel, das war genau der Stein welchen Anteru an ihrem "Zauberstab" hatte.
Sie wusste mittlerweile nach einem kurzen Briefaustasch, das es Anteru gut ginge und Banduk nach Erhalt eines Briefes abgereist war.
Also mußte Banduk den "Zauberstab" dabei gehabt haben, was sie zu dem Ergebnis kommen ließ das dieser Kerl vor ihr etwas damit zu tun hatte, das Banduk etwas zugestoßen war.
Der Kerl grinste selbstgefällig sicher das er einen Käufer gefunden hatte, aber das grinsen verschwand als eine Hand sich fest um seinen Arm schloß.

"Woher hast du den Stein?"


Liasanys Stimme war eisern ebenso ihr Blick mit welchem sie ihn bedachte während der Stein einen Weg in ihre Tasche fand.

"Dieser Stein gehört meinen Tochter, also wo hast du ihn her?"


Die Freundlichkeit des Fremden schlug um und er ergoß zahlreiche Beschimpfungen über die Elfe aus.
Liasanys Augen funkelten wie flackerndes Feuer aber sie ließ sich nicht weiter aus der Ruhe bringen.
Die Hand um seinen Arm wurde wärmer und erst als man denken konnte das der Arm jeden Moment in Flammen aufgehen müßte lenkte der Bandit ein.
Er machte ihr das Angebot das er ihr die Stelle zeige und erzählen würde was passiert wäre, wenn sie ihn wieder laufen lassen würde.
Mit einem schroffen. "Werden wir sehen" ließ sich Liasany darauf ein.

Sie nahm ihren Stab zur Hand, dessen Spitze sofort aufleuchtete und ließ den Mensch vorran gehen.
Einen kurzen Zwischenstop legten sie bei dem Bauern ein welcher ihnen zwei schnelle Pferde lieh.





Es dauerte nur wenige Stunde bis sie einen Platz erreichten wo Lagerfeuerreste darauf hindeuteten das vor kurzer Zeit noch jemand hier war und noch etwas nahm Liasany wahr.
Geschick schwang sie sich von dem Rücken ihres Pferdes gefolgt von dem Bandit welcher ihr eher widerwillig folgte.

Er deutete auf einem Busch am Wegesrand. "Da haben wir ihn abgelegt. irgendso ein Kerl, der hatte den Stein dabei.
Sowas dummes hab ich noch nie gesehen, konnte nichtmal kämpfen.
So einfach hab ich noch nie jemand umgebracht."


Er schien sogar stolz auf das was er getan hatte und hätte Liasany nicht diesen Stich in ihrem Herzen gespürt, hätte sie ihn sofort zum schweigen gebracht und später einer Wache übergeben auf das jene über ihn urteilen mögen.
Aber seine Worte trafen sie so sehr das die Elfe am Wegesrand auf die Knie ging und irgend etwas murmelte von "nein...bitte nicht.."
Der Kerl nutzte die Gunst der Stunde und nahm seine Beine in die Hand. Liasany ignorierte es und ließ ihn flüchten.





Stunden später saß die Elfe noch immer am Wegesrand und versuchte alles zusammen zu sortieren. Das hier Zauber gewirkt wurden spürte sie aber es waren keine schädlichen Zauber.
Hatte ihn vieleicht jemand gefunden und vergeblich versucht zu retten?

"Brauchen sie Hilfe?"
freundlich und warm klang die Stimme und Liasany blickte auf. Eine etwas ältere beleibte Frau stand vor ihr in Beiden Händen einen Korb voller Gemüse und Pilze.

"Wenn sie die Nomanden suchen, die sind schon lange weiter gezogen."

"Nomaden? Ihre Aufmerksamkeit war geweckt und sie überschüttet die Frau mit Fragen. So genau wie möglich beschrieb sie Banduks Aussehen und hoffte das die gute Frau etwas wusste.
Und die Elfe sollte Glück haben. Die Bäuerin hatte wirklich jemand gesehen auf den jene Beschreibung passte.
eine Magiern der Nomanden soll ihn geheilt haben und man habe ihn dann nach der Versorgung mitgenommen.

Erleichterung machte sich in ihr breit, das war ein gutes Zeichen, Sie hätten ihn nicht versorgt wenn er tot gewesen wäre.
Doch als Liasany nach der Richtung fragte in welche die Gruppe verschwunden sei schüttelte die Bäuerin nur mit dem Kopf.
Sie wusste nicht in welche Richtung die Gruppe gegangen war, und so war es relativ aussichtslos das Liasany sie finden würde.
Andererseits bestand nun die Hoffnung das Banduk noch am Leben war und es ihm hoffentlich bald wieder besser gehen würde.

Sie bedankte sich herzlich bei der Frau welche noch etwas verdattert war von der Freundlichkeit und Herzlichkeit mit welcher sie überschüttet wurde.
Heimlich wanderten noch ein paar Münzen in den Korb der Bäuerin, dann verabschiedete sich Liasany und ritt mit den Pferden zurück.

Die Elfe wusste das die Bäuerin niemals das Geld angenommen hätte, aber sie wollte sich erkenntlich zeigen für die Hilfe und wusste wie sehr man hier Geld gebrauchen konnte.
Jetzt trieb es sie nach Hause dort wo ihr Herz sie hinzog.



Nach einer lange Schiffsreise, als der Mond hoch am Himmelszelt stand, sah man am Hafen von Gobiath eine erschöpft wirkende Gestalt von Bord gehen und so rasch ihre müden Beine sie trugen Richtung Wald verschwinden.
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Banduk
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Post by Banduk »

((es sind einige Tage vergangen))
„Seit Tagen haben wir ihn nun schon bei uns, er regt sich nicht, nimmt nichts zu sich. Ja er hat mich noch nicht einmal angeblinzelt!“ Tianerra blickt kurz in die Runde am Feuer, bevor sie sich wieder ihrer Stickerei zuwendet.
„Ja und er wird immer schwächer. Selbst die Heilzauber werden irgendwann nicht mehr ausrichten.“ Antwortet Inigasa, nicht glücklich über diesen Mann, der all ihre Heilkünste ignoriert.
„Müssen wir ihn dann begraben?“
„Wenn es so weit ist ja, aber bis dahin haben wir noch 2 Tage Zeit.“
Eine Zeitlang herrscht betretenes Schweigen, dann steht Inigasa auf und verschwindet im Inneren ihres Wagens. Ein magisches Licht flammt auf.
Die Frauen am Feuer widmen sich wieder ihren Arbeiten. Verstohlene Blicke wandern immer wieder hinüber zu dem Wagen.
Als nach einer halben Stunde das Licht verlischt, lassen alle ihre Arbeit sinken und schauen zu Inigasa, die mit einer nachdenklichen Miene zu den übrigen Frauen tritt
„Ich habe etwas gefunden“ die Stimme der Frau stockt „wohl ist der Zauber beschrieben, aber es soll Nebenwirkungen geben …“
Das Auditorium schein vor Neugier zu platzen.
„die nicht beschrieben sind.“ beendet Inigasa den Satz. „Wenn sich morgen keine Besserung zeigt, werde ich es versuchen. Wenn es schief geht, dann ist er so oder so tot.“
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Banduk
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Deboarema

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Der Mann hatte sich die letzten Tage doch bewegt. Er hatte sogar ein Wort geflüstert. Aber wer hätte Deboarema schon geglaubt. Viel schlimmer, sie hätte bei der ersten derartigen Bemerkung riskiert, nicht mehr in seine Nähe gelassen zu werden. Und auch ihr war klar, dass er sterben würde, wenn nicht ein Wunder geschieht.
Nein, sie traute Inigasa ganz und gar nicht, und das schon bevor ihr Sohn bei einem magischen Experiment der alleinigen Führerin der ganzen umfangreichen Sippe vor Jahren ums Leben kam. Zu stark waren die Magie und das Selbstbewusstsein der Hexe. Doch Wissen und Sorgfalt konnte man ihr beileibe nicht nachsagen. Immer wieder übersah sie wichtige Details, was dann zu dem ein oder anderen spektakulären, allerdings nicht so geplanten Ergebnis führte.
Doch wie gesagt, wer hörte schon auf Deboarema, die so unangefochten die Letzte in der Rangordnung war, wie Inigasa die Sippe führte.
Sie war ungefähr 30 Jahre alt, genau wusste sie es selber nicht. Mittelgroß, kräftig, flink wie eine Gazelle und immer schmutzig, geprägt von der Last der in ununterbrochener Folge bei ihr abgeladenen Arbeiten, die kein anderer verrichten wollte. Niemand hat je ihr Gesicht mit den leicht schräg stehenden mandelförmigen Augen der geraden Nase und dem Mund, dessen Winkel meist eine ergebene Ausdruckslosigkeit zeigten, schön genannt. Der immer wiederkehrende Hunger und die nicht enden wollende Mühsal zeigten ihre Spuren in den ersten Falten. Es ist zu erkennen, dass aus ihr in wenigen Jahren ein verhärmtes altes Weib werden würde.
Trotz alledem vernachlässigte sich Deboarema nicht vollständig. Sie wusch sich häufiger als die anderen Frauen, nur dank der vielen und häufig schmutzigen Arbeiten, blieb der Effekt nicht lange sichtbar. Ihr mit einem Messer unregelmäßig geschnittenes dunkles Haar, das hier und da einzelne ausgeblichene Strähnen aufwies, wurde von einem Band mit Stickereien zurückgehalten. Stickereien der gleichen Art zierten auch ihre vielfach geflickten Kleider. Wer sich die Mühe gemacht hätte, ihre grau in grauen Stickereien mit den farbenprächtigen Arbeiten der anderen Frauen der Sippe zu vergleichen, dem wäre möglicherweise die hohe handwerkliche Meisterschaft aufgefallen. Aber wen kümmert schon das Aschenbrödel.
Und so waren ihr wieder einmal die unangenehmen Arbeiten zugefallen. Obwohl der Mann noch nicht wieder erwacht war, mussten seine Ausscheidungen weggeräumt werden, das Lager gereinigt und die noch immer nässenden Wunden versorgt werden. Nicht zuletzt wäre er schon vor Tagen verdurstet, wenn sie ihm nicht stundenlang Tropfen für Tropfen in den Mund geträufelt hätte.
Sie konnte getrost von sich behaupten, dass keiner der gesamten Sippe sich mehr um den Mann gekümmert hat. Gedankenlos versunken fuhren ihre Finger immer wieder die Linien seines Gesichts nach. Dessen Konturen konnte sie bereits im Schlaf nachziehen. Jeder, der ihre Gefühle sehen könnte würde sofort sagen, dass sie sich verliebt hatte. Das jedoch würde sie sich selber niemals eingestehen.
Und so hatte sie auch bemerkt, wie der Mann sich vor 2 Tagen heftig vor Schmerzen bewegt hat und einen Namen geflüstert hatte. Aber wer dieser Jasni war, ob es sein eigener Name, der seines Mörders oder wer auch immer war entzog sich allen Mutmaßungen. Sie hatte schlicht seine Hand gedrückt und er wurde wieder ruhig.
Da war auch noch diese Taube gestern, ein edles Tier mit einer roten Schleife. Wertvolles Papier und eine graziöse Frauenschrift versetzten ihr einen Stich ins Herz und erinnerte sie an ein Gefühl, dass sie schon längst aus ihrem Leben gebannt hatte. Vielleicht könnte sie es sich auf dem nächsten Markt vorlesen lassen, wo es niemand bemerken würde. Auf keinen Fall würde sie dieses Kleinod aus den Händen geben. Der Taube hatte sie jedenfalls ein kleines Stöckchen ans Bein gebunden und sie unbemerkt wieder auf Reisen geschickt.
Deboarema dachte viel an den Mann, wer er wohl sei und woher er käme. Würde er sie mitnehmen wollen? Während sie neben ihm saß und seine Hand hielt ertappte sie sich sogar bei der Hoffnung, die unbekannten Nebenwirkungen, von denen Inigasa gesprochen hatte, mögen Gedächtnisverlust oder irgend etwas sein, was ihr erlauben würde bei ihm zu sein. Und als Premus sie gestern Nacht für einen halben Hasen in seine Felle geholt hatte war es ihr, als ob sie jemanden betrügen würde.
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Inigasa

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Die, die trotz der seit Tagen andauernden Reglosigkeit des Mannes auf ein Wunder gewettet hatten, mussten ihren Einsatz abschreiben. Auch am Abend lag er noch so da, wie ihn die Leute kannten, regungslos und auf die Seite gedreht. Selbst eine Bewegung der Brust konnte nicht wahrgenommen werden. Folgerichtig begannen die Vorbereitungen für den Zauber, der mit dem ersten Strahl der Morgensonne vollendet sein sollte.
Penibel bestimmte Inigasa einen Platz, der frei von Unebenheiten aber auch jeglichen Getiers sein sollte. Wegen eines zu spät erkannten Mäuseloches wurde sogar ein bereits begonnener Aufbau verworfen. Der Platz wurde gefegt und gleichmäßig mit hellem Kies vom Flussufer bestreut. Löcher für Fackeln und ein spartanisches Felllager wurden vorbereitet. Vier Zauberstäbe positionierte die Magierin, jeweils einen für jede Himmelsrichtung. Ihre Helfer verzweifelten beinahe, bei dem Versuch es ihr recht zu machen. Kein Staubkrümel und keine Abweichung von den ihnen nicht nachvollziehbaren geometrischen Figuren entgingen ihren scharfen Augen.

Es war Mitternacht, als Inigasa, unterstützt von Tianerra mit ihren Formeln und magischen Verrichtungen begann. Sie platzierte sich genau im Westen und kniete auf ein vorbereitetes Lager. Immer wieder richtete sie ihren eigenen Stab auf einzelne Elemente des Aufbaus und murmelte dabei. Magische Entladungen waren keine zu sehen oder zu hören.

Beim ersten Schein der Morgenröte im Osten bedeutete sie mit einem Wink einigen bereitstehenden Männern den Bewusstlosen in den Kreis zu tragen. Sie legten ihn mit dem Kopf nach Osten nieder und falteten seine Hände sorgfältig über dem eingefallenen Bauch. Die Position wurde durch stumme Handzeichen Inigasas mehrfach korrigiert. Fackeln, die den Platz in ein warmes Licht tauchten wurden entzündet und die Helfer verließen eher fluchtartig den Aufbau um sich den in sicherer Entfernung sammelnden Publikum anzuschließen. Heute würde sicher etwas geboten werden, und so war die gesamte Sippe trotz der Morgenkühle vollzählig und in dicke Felle gehüllt angetreten.

Die Zuschauer wurden nicht enttäuscht. Unter stetem, auf und abschwellenden magischen Gemurmel der völlig in sich versunkenen Hexe erwuchsen magische, in den Farben der Elemente schimmernde Bögen den vier Zauberstäben. Diese vereinten sich über dem Kopf des Mannes. Von dort rieselte wie grün schimmernder Schnee ein steter Strom Heilmagie auf den Kopf des Mannes herab. Als diese kurz darauf ein erstes Mal zuckte durchfuhr ein anerkennendes Geraune die Zuschauer.
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Anteru

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Kurz bevor die Sonne aufgeht ist es in der Steppe am kältesten. Ein leichter Dunst liegt über dem taufeuchten Gras. Die Tiere der Nacht sammeln oder jagen noch schnell ihr Frühstück, bevor sie sich in den sicheren Schutz ihrer Baue zurückziehen. Die Menschen jedoch schlafen noch tief, dick eingehüllt in wärmende Felle.
Anteru erwacht viel früher als üblich und setzt sich, gewärmt von den Fellen und ihrer dicken Nachtbekleidung auf. Ihre Puppe drückt sie an sich und wiegt sie leicht.
Nach einer Weile erhebt sie sich und geht mit der ganzen Ernsthaftigkeit einer Zweijährigen zum Feuer. Das glüht noch unter der dicken Schicht Asche und strahlt einen Rest behaglicher Wärme aus.
Ohne ein Wort zu sagen sammelt das Kind Steinchen auf und schichtet diese zu kleinen Pyramiden. Will einer der Steine nicht so wie sie, schaut sie ihn mit funkelnden Augen ärgerlich an. Der Stein entscheidet sich dann trotz aberwitziger Statik oben zu bleiben. Bald stehen einige der Konstrukte rund um das Feuer.
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Banduk

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„Banduk, aufstehen. Du musst los!“ Der so Angesprochene bewegt nichts außer ein Augenlied in der Hoffnung noch etwas länger liegen bleiben zu können. Als er die Augen dann doch endlich aufmacht schwebt in einer strahlenden Aura das Gesicht seiner Mutter vor ihm. Sie scheint viel jünger zu sein als seine Erinnerungen zugeben würden. Ihre gütigen Augen flehen ihn an. Sie weist in eine Richtung, in der sich das Fenster seiner Kammer befinden müsste.
Mühsam dreht er den Kopf. Geblendet vom Licht kneift er die Augen zusammen. Eine kleine Steinpyramide wird vom Licht umflossen aus dem Genievia erscheint. Er kann das Kleid erkennen, das sie an dem Tag trug, als er vom Goblinfeldzug zurückkehrte um um ihre Hand anzuhalten.
Als er ihr nahe kommt, kann er ihre Stimme hören. „Geh, bitte geh!“
Er folgt ihrem Fingerzeig und sieht eine weitere Reihe kleiner Pyramiden, die in zum Teil wahnwitziger Statik den Weg ins Licht weisen.
„Geh schnell! Das Leben wartet nicht.“ Genievas Stimme wird dringlich, als Banduk in die Arme seiner ersten Frau fliehen will. Heftig weist diese ihn zurück und zeigt ins Licht, wo sich die Umrisse zweier spielender Kinder abzeichnen. Er ahnt wer da ist und lässt sich weiter ins Licht gleiten. Immer deutlicher erkennt er Marietta und Sienna mit 7 und 10 Jahren. Hübsche Reisekleider, die sie auf der Reise nach Laris trugen, lassen die Mädchen zu einer Augenweide werden.
Als sich Banduk noch einmal umschaut, sieht er wie Genieva im Wasser versinkt. Er möchte zurück, aber seine Töchter halten ihn fest.
„Du musst weiter Papa!“, „Wenn du jetzt wartest, ist alles zu spät!“, „Schnell Papa, verweile nicht!“ Mit ihren ernsthaften Kinderstimmen reden sie auf ihn ein.
Banduk schaut noch immer zurück und sieht wie die Welle, die seine Frau verschlungen hat auf ihn zurast. Er greift die Hände seiner Töchter und flieht ins Licht, wo eine weitere Steinpyramide den Weg weist. Als seine Töchter ihn loslassen stürzt er voran. Aus den Augenwinkeln sieht er noch, wie die Welle auch die Kinder verschlingt. Ihre Stimmen rufen noch „Wir sind immer bei Dir!“. Dann wird es dunkel.
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Miriam Kleefeld Robberhauf

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Auf einem salkamerischen Gut wacht die junge Frau des Hauses früher als sonst auf. Draußen ist es noch still aber eine unerklärliche Sehnsucht nach Licht erfüllt sie.
Zuerst wollte sie noch nach einer Magd rufen denn Feuer, insbesondere Feuer machen erfüllte sie noch immer mit Angst. Doch dann entzündet sie mit äußerster Vorsicht selber eine Lampe und stellt diese ins Fenster.
Miriam geborene Kleefeld, adoptiere Robberhauf und nun junge Herrin über eine große Schar Bediensteter auf diesem Hof stellt sich ans Fenster und schaut auf die schwach beleuchtete Straße hinaus. Ihr Sohn kommt angestolpert und zupft an ihrem Hemd. Wortlos nimmt sie ihn hoch und drückt ihn still. Minutenlang stehen beide da und schauen nach draußen, wo sich überhaupt nichts tut. Lediglich schwache Nebelschwaden gleiten langsam vorbei.

Banduk
Banduk schaut sich um, nichts ist zu erkennen. Wohin soll er sich wenden? Er spürt, dass er in seinen Gedanken versinken würde, sollte er nicht weiter gehen.
Seine Lieben wollten, dass er geht. Irgendwo muss das Licht sein und so wählt er eine Richtung, die so gut oder schlecht wie jede Andere ist.
Keiner wird je erfahren, ob er gerade, in Schleifen oder im Kreis ging, aber als er in der Ferne ein Licht sieht strebt er darauf zu. Ein Haus erscheint, dessen einziges beleuchtetes Fenster die Straße in ein warmes Licht taucht.
Vor dem Fenster, gerade so, dass man es noch sehen kann erkennt er eine dieser Steinpyramiden. Sind das nicht die Bauwerke, die Anteru so gerne hat?
Beim Vorbeigehen winkt er zu dem Fenster, in dem er seine Tochter Miriam mit seinem Enkel auf dem Arm erkennen kann. Er verweilt nicht, denn ihn zieht es weiter.
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Anteru

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„Anteru, was machst du denn da?“ Schlaftrunken und verwundert schaut ihre Amme aus dem Eingang des Langhauses in die dunstige Dämmerung des frühen Morgen.
„Komm sofort ins Warme!“
Die so angesprochene reagiert überhaupt nicht und baut weiter an einer kleinen Steinpyramide. Während sie noch einen Stein oben auf den Haufen legen will wird sie unerwartet hochgehoben Der letzte Stein verfehlt die Pyramide und fällt in den Staub.
Anteru realisiert nicht sofort, was mit ihr geschieht. Erst nach einigen Sekunden, sie schwebt schon weit oben, erschrickt sie und fängt an zu strampeln. Als das nicht hilft kommt ein trotziges Brüllen hinzu, das ohne Worte auskommt. Ihre Konzentration ist nicht mehr auf die Bauwerke gerichtet und einige der statisch fragwürdigen Gebilde stürzen zusammen. An einige weitere stößt ihre Amme mit den Füßen als sie das strampelnde und schreiende Bündel unter völlig wirkungslosem Protest ins Langhaus zurückträgt.
„Was machst du da draußen, es ist kalt und deine Eltern machen sich Sorgen, wenn du krank wirst. Womit habe ich en solches unartiges Mädchen verdient?“ wird sie ausgeschimpft und in ihr Felllager gesteckt. Die Puppe, die auf dem Weg nach drinnen noch aufgelesen wurde landet in ihren Armen, muss aber erkennen, dass sie nicht Anterus alleiniger Liebling ist. Sie fliegt in hohem Bogen davon.
Das kleine Mädchen ist nicht im Ansatz der Meinung, dass ihr recht geschieht, auch wenn die ganze Zeit beruhigend auf sie eingeredet wird. Sie hört erst auf zu brüllen, als wenige Minuten später der erste Strahl der Morgensonne durch die Tür fällt und das Innere des Hauses in ein warmes sanftes Licht taucht.
Kurze Zeit später ist sie, jetzt wieder mit ihrer Puppe vereint schluchzend eingeschlafen.
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Banduk
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Banduk

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Die Dunkelheit weicht langsam der Dämmerung. Im Grau der der sich ankündigenden Morgensonne kann Banduk seinen Weg sehen, als sich die Welt plötzlich zu drehen beginnt. Immer mehr Wegzeichen, die zum Teil verfallen sind zeigen in immer mehr Richtungen.
Tief in seinem Inneren fühlt er, dass die Zeit knapp wird. Zielstrebig verfolgt er einen der Wege, der immer schlechter markiert ist. Sein Herz sagt ihm, dass jeder Weg falsch sein kann. Er könnte nie im Leben sagen, woher er die Gewissheit nimmt. Aber er würde beschwören, dass sollte er verweilen, das sein sicheres Ende sein würde.
Mit weit ausholenden Schritten zwingt er seine immer schwerer werdenden Beine vorwärts, der sich am Horizont ankündigenden Sonne entgegen. In der Ferne erscheint eine schmale Gestalt. Sein Herz schlägt schneller, als er sie erkennt. Seine Schritte werden leichter aber ein eisernes Band scheint sich um sein Herz zu legen. Liasany kommt immer näher und ihr Lächeln lässt seine Lebensgeister zurückkehren. Die Elfe streckt ihm einen Hand entgegen und das Band, das sein Herz umklammert löst sich und bildet einen schillernden Tropfen. Er breitet die Arme aus denn in wenigen Schritten hält er sie wieder in seinen Armen.
„Liasany, mein Wasser …“
Die Worte bleiben ihm vor Schreck auf der Zunge kleben als sich ihr Antlitz vor seinen Augen in das von Cereler wandelt, der die Arme vor dem Bauch verschränkt hält und ihn anlacht. Dieses Grinsen ist für ihn nichts als gemeine hinterlistige Schadensfreude. Wut nimmt von seinen Gedanken Besitz. Der Wassertropfen, der sich aus dem Band um sein Herz gebildet hatte gefriert und eine brennende Kälte erfasst seine Seele. Kurz bleibt er stehen aber unbändiger Hass und Wut sind stärker. In seinen Händen erscheinen Schwerter und er will sich auf den Mann stürzen, der ihm die Frau gestohlen hat.
Er stolpert mehr denn er läuft und kaum hat er noch die Kraft die Waffen zu halten. Tränen treten in seine Augen und Cereler ist noch immer Schritte von ihm entfernt.
Das weiche Licht des Morgens wird glutrot und das Antlitz vor ihm wandelt sich erneut. Das Grinsen wird breiter, spitze Zähne wachsen aus dem Mund. Die Augen wandeln sich in flammende Eiskristalle. Die Ohren werden spitz und nehmen wie das gesamte Gesicht eine graugrüne Farbe an. Die Haare flechten sich selbst durch Knochen und Totenköpfe.
Banduk hält ein, als er in der wilden Fratze das Antlitz Moshrans erkennt.
„Schlag zu und dein Widersacher wird sterben. Liasany sei dein und ihr seid mein!“ dröhnt eine dunkle Stimme in seinen Ohren.
Banduk hebt die Schwerter. Doch noch bevor er zum Schlag ansetzt öffnen sich wie von selbst seine Hände. Die Waffen verschwinden und Banduk stürzt schluchzend in sich zusammen. Höhnisches Gelächter Moshrans gellt in seinen Ohren. „Schwächling! Versager!“ tönt es mit der Stimme Cerelers. Kaum hörbar setzt er entgegen „Ich liebe sie!“
Das Lachen des Gottes erfüllt immer mehr seine Gedanken. Neben Moshran, oder ist es wieder Cereler, öffnet sich im warmen Licht der Morgensonne ein Tor. Banduk will einen Schritt auf das Tor zumachen, als Liasany neben Cereler erscheint diesen umarmt und zärtlich küsst. Beide Schweben eng umschlungen durch das Tor und mit einem lang gezogenen „Neiiiin“ bricht Banduk eine Armlänge vor dem Ausgang zusammen. Er ist unfähig sich zu bewegen. Wie von einer erbarmungslosen Faust umschlossen wird sein herz zusammengepresst. Selbst als sich die Tür zu schließen beginnt hockt er weiter da, unfähig auch nur den kleinen Finger zu bewegen.
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Banduk
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Deboarema

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Viel zu dünn bekleidet für die kalte Morgenluft dieses klaren Herbsttages in der Steppe liegt der Mann reglos im Schein der Fackeln und magischen Entladungen. Seit einer halben Sunden beobachten die Nomaden der Sippe die Künste ihrer Magierin Inigasa. Bewundern, erstaunt und verängstigt haben sich alle zurückgezogen. Weit genug, um vor etwaigen Seiteneffekten sicher zu sein aber doch nah genug, um alles mitbekommen zu können. Jedwede Wetten sind verstummt und mit einem wohligen Schauer registriert die Menge erste Bewegungen des Mannes, den sie vor vielen Tagen schwer verletzt fanden.
Ein erleichtertes Raunen geht durch die Menschen, als der Mann seine Arme ausstreckt als wolle er jemanden umarmen. Die ersten Strahlen der Morgensonne hinter dem Horizont lassen die Spitzen der Steppenbäume erglühen. Die Worte, die er erschöpft ruft gehen im allgemeinen Murmeln unter.
Deboarema, die die ganze Zeit um das Heil des unbekannten zu allen Göttern gebetet hatte, hört das Wort und schnell wie die Pfeile, die ihr Herz durchbohren, schießen ihr Tränen in die Augen. Sie erinnert sich und erkennt, dass es sich bei dem unbekannten Namen um den Namen einer Frau handelt.
Die Strahlen der Sonne wandern unerbittlich die Bäume herab. Der Mann hat noch immer die Augen geschlossen, ist aber aufgestanden. Panik und Schmerz sind in seinem Gesicht zu lesen. Ein Schrei „Neiiiin!“ liegt auf seinen Lippen. Während er zusammenbricht springt sie auf. Sie stürzt mit aller Kraft auf den Mann zu und fängt ihn auf noch bevor der Boden berührt. Ihr Schrei aus voller Kehle mischt sich mit dem schwachen Ruf des Mannes. Unbemerkt von den mit offenen Mündern dastehenden Zuschauern kreist ein Schwarm Tauben langsam nieder. Fassungslos und voll Schrecken sehen alle wie sich die Tauben, wie Geier auf dem Mann niederlassen. Die Strahlen der Sonne erreichen ihre Körper und beide werden in einen gleißenden Lichthauch aus allen Farben gehüllt und vor den Augen der Anwesenden verhüllt, so als ob an dieser Stelle die Sonne aufgeht.
Geschockt lässt Inigasa ihren Zauberstab fallen. Die Magie bricht zusammen und ein feines klagendes Lied ist zu vernehmen, welches sich sehr elfisch anhört und es scheint als würde man kurz eine traurige Elfengestalt sehen, die sich bald im Nichts auf auflöst.
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Copper Dragon
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Shandra

In the middle of a fitful night of sleep a tug is felt on a bond made soon after she came to the island. It is gentle and almost unfelt except by a small part of her. As she sleeps, a small part draws out and follows the link.

A grey fog desolves around her as she takes form near a gate of sorts. Looking down she sees the form of her adopted father that she has come to think of as her father squating close to the gate. "Father" she cries out and rushes to him, trying to draw him up. She tries to move him forward towards the closing gate because he was facing that way. She whispers to him, "You needed help and I have come. It will be alright." She does not understand what is needed, only that he needs her help so she tries to guide him through the closing gate. His rage confuses her so she tries to distract him by gently talking of how she needs him as well as Lia and most of all Anteru.
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Banduk
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Alle

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Deboarema hockt auf kalten glatten Boden, den fremden Mann in ihren Armen. Eine Reihe Tauben lassen sich nach und nach um sie herum nieder. Der Mann, den sie soeben aufgefangen hat, zittert und würde wohl noch mehr zittern, wenn nicht nahezu alle Lebenskraft aus ihm gewichen wäre.
Sie spürt eine riesige Halle um sich herum und wagt es doch nicht aufzusehen. Stattdessen widmet sie sich dem, was sie die letzten Tage immer wieder getan hatte, sie streicht langsam mit ihren Fingern durch die Haare des Mannes und flüstert ihm zu. „Ich werde immer bei dir sein.“
Ohne aufzusehen nickt der Mann, sie merkt, dass er sie wohl verwechselt.
„Willst du das wirklich?“ Eine Stimme wie ein Donner hallt von allen Seiten auf sie ein. Sie nickt unmerklich und sagt mit erstickender Stimme „Ja“.
„Nimm eine der Tauben und öffne die Nachricht!“ Die Stimme lässt nicht eine Spur Widerrede zu und so greift sie mit einer Hand die nächstgelegene Taube. Sie gibt besonders acht, dass der Mann nicht aus ihren Armen gleitet. Das Tier kommt ihr sehr bekannt vor. Vor 2 Tagen hatte sie erst ein solches wertvolles Tier unerkannt zurückgeschickt. Eingeschüchtert von der Stimme pult sie mit fahrigen Fingern den Brief auseinander. Ihre Hand brennt, als sie das Papier berührt und es fällt ihr herunter. Ohne auch nur aufzublicken greift sie langsam und mit spitzen Fingern nach der Nachricht und rollt sie auseinander. In ihrem Kopf wirbeln alle ihre Gedanken durcheinander und sie findet sich zurück in der Steppe, wo sie von den Männern und Frauen der Sippe rüde von dem Mann weggezogen wird. Schläge mit Händen, Fäusten und Knüppeln prasseln auf sie ein. Schon nach kurzer Zeit ist sie nicht mehr in der Lage sich wenigstens notdürftig zu schützen. Als sie ohnmächtig zusammenbricht verlieren die Menschen das Interesse an ihr und lassen sie einfach liegen.

Banduk fühlt wie die Frau ihn loslässt. Gerade noch kann er sich stabilisieren und bleibt hocken. Vor ihm sitzt eine Taube Liasanys. Wie von selbst entrollt sich die angehängte Nachricht und aus dem Papier entsteht ihr Bild in Form eines Nebels und schwebt unter einer ihm vertrauten traurigen Melodie von dannen. Seine Augen verfolgen gebannt das Bild. Als es verblasst erkennt er einen Ort, den er sich in seinen kühnsten Alpträumen nicht hat ausmalen können. Wie eingewachsen wird ihn das Bild für alle Zeit verfolgen.
„Ich liebe dich ewig!“ ruft er Liasanys Abbild nach.
„Der meint das Ernst.“ höhnt er eine spöttische Stimme.
„Menschen eben, dumme Kinder“ wird kichernd geantwortet.
„Die wissen es nicht besser“ mischt sich eine dritte Stimme ein.
Eine befehlsgewohnte donnernde Stimme dringt mit einem hinterlistigen Unterton nun auch in seine Gedanken. „Ewig? Weißt du wie lange ewig ist?“
Banduk, der inzwischen aufgestanden ist und mit wackligen Knien dasteht antwortet mit fester Stimme „Ja!“
Kaum kann er die Antwort verstehen, die ihm beinahe den Kopf platzen lässt.
„Du kannst ewig haben“ der belustigte Unterton ist nicht zu überhören „Verschwinde, wir wollen dich hier nie wieder sehen“
Ein vielstimmiges Lachen füllt seinen Kopf bis zum Bersten. Alles um ihn herum verschwimmt zur Unkenntlichkeit. Hände, die ihn an seine Tochter Shandra erinnern fassen ihn unter die Arme und führen ihn weg.

Plötzlich ist er von unbekannten Menschen umringt, die ihn ungläubig anschauen und anfassen wollen. Er fühlt sich sehr schwach auf seinen Beinen und glaubt sich keine Sekunde mehr halten zu können. Von allen Seiten gestützt wird er zu einem Platz geführt, wo er sich setzen kann. Die Fragen die auf ihn einprasseln kann er kaum fassen, geschweige denn beantworten. Erst Stunden später ist es so weit, dass er sich ein Bild über die letzten Tage und Wochen machen kann.

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Mit schmerzenden Knochen und noch immer grün und blau von den Schlägen, der Schorf der zerkratzen Haut löst sich immer wieder schmerzhaft, steht Deboarema im Fluss und wäscht abseits der anderen Frauen. Schmerzhafter als all die Schläge und Wunden ist jedoch, dass sie keinem von ihren Gefühlen und Erlebnissen berichten kann. Sie hat keinen Dank oder überschwängliche Zuneigung erwatet. Aber völlig unbeachtet zu bleiben, ja als potentielle Gefahr betrachtet zu werden zehrt an ihren Nerven. Und dann ist da noch der Name dieser Frau in ihrem Kopf der wie ein Stachel in ihrem Fleisch sitzt.
Sie wurde nie wieder auch nur in Nähe des Mannes, der sich Banduk Robberhauf el Luastely nennt gelassen. Trotzdem hat sie einiges mitbekommen.
Als er umweit von ihr in Begleitung von Drusus auf dem Weg zur nächsten Stadt durchs Wasser reitet wagt sie noch einmal aufzublicken. Vorsichtig formt sie ihre Hände zu einem Abschiedsgruß der unbemerkt bleiben wird. Ihre Lippen formen ein Wort:
„Gobaith“.

((Wer will kann Deboarema spielen, bitte vorher mit mir absprechen))
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