Zwergenkrieger

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Boindil
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Zwergenkrieger

Post by Boindil »

Wütend stapfte Boindil hinaus aus der Werkstatt in Richtung Leiter. Kaum noch nahm er die hasserfüllten Rufe wahr die Amrothar ihm hinterher schickte, zu sehr war sein Verstand vernebelt. Sein Atem ging immer noch schnell als er durch das Osttor endlich wieder gen Oberfläche trat. So sehr hatte er begonnen seine eigene Rasse zu verachten das es ihm nach dem gleißend, hellen Licht der Sonne sehnte. Obwohl die Sonne ihm schon seit frühester Kindheit nicht mehr zu schaffen machte sobald er die Oberwelt betrat, so musste er dennoch seine Augen einige Momente lang abschirmen. Zu schnell gewöhnten sich seine Augen immer noch an die Dunkelheit in den Stollen und zu langsam an das Licht der Sonne.


Boindil verfluchte Sie alle, die Gaben die er einst ehrte wie Heiligtümer, welche ihn aber seit einiger Zeit nur eine Last wurden. Viele und vorallem die wichtigsten Gaben, welche einen Zwergen von den restlichen Völkern unterschied hatte Irmorom ihm genommen:
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Die Srache der Zwerge - Kein einziges Wort verstand er mehr in der Sprache in der er erzogen wurde, auch vermochte seine Zunge keine Worte zu formen welche annähernd nach zwergisch klungen.

Die Gabe der Schmiedekunst - Soweit hatte er es in all den Jahren gebracht als er eifig daran arbeitete ein fähiger Schmied zu werden und nun war er nicht einmal mehr in der Lage einen Hammer gezielt auf einen Nagel zu führen ohne sich dabei auf die eigene Hand zu schlagen.

Das Wissen der Erze - Einst hielt Boindil ein prächtiges Wissen über Erze inne, doch auch dieses wurde ihm genommen. Würde er dieser Tage versuchen mittels einer Spitzhacke Erze zu schürfen, er wüsste weder wo er zu suchen beginnen sollte noch welches Erz er überhaupt finden würde.
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Was war nur aus ihm geworden, nichts als eine wandelnde Hülle, gefüllt mit unbändigem Hass und grenzenloser Wut auf jene die er einst "Bruder" und "Schwester" nannte.
Immer wieder ertappte er sich selbst dabei wie sein Wesen sich veränderte, er wusste es nicht zu beherrschen. EIne unkontrollierbare Macht nahm Besitz von ihm und lies ihm Taten vollbringen welcher er sich selbst nie hätte ausmalen können. Und immer wieder führten ihm seine Gedanken in solchen Momenten zu seinem Vater, zu Brendill.


"Das selbe heiße Blut fließt auch in deinen Adern, nimm dich in Acht, Sohn!"

Waren die letzten Worte welche Brendill seinem Sohn mitteilte ehe er in die ewige Finsterniss hinüber schritt. Boindil wusste um die Wahrheit über seinen Vater, was in ihm wütete und nur darauf lauerte ans Licht zu gelangen.


Mittlerweile war Boindil tief in seinen Gedanken versunken an den Stadttoren Troll's Banes angelangt. Mit leeren Blick begutachtete er die Befestigungen der Stadt und doch, nahm er nichts wahr, seine Gedanken schwirrten wieder zurück nach Silberbrand.


"Arrr...!" schrie Amrothar auf als Boindils Klingen ihm den Rest gaben und er benommen zurückstolperte. Kein Gegner war dieser Weichzwerg für Boindil und seine Kampfeskünste. Auch die Mithilfe Ferin's vermochte nicht Boindil in seiner Rage zu stoppen. Es wäre ihm ein leichtes gewesen alle anwesenden Zwerge frühzeitg in die Arme Chergas zu schicken, doch war ihm sein Stolz zu groß um solch unterlegene Versager die Erlösung zu schenken.
Eine heftige Auseinandersetzung war dem Kampf zwischen Boindil und Amrothar voraus gegangen. Amrothar wusste nichts, jedoch sah er in der Einbürgerung, welche Boindil in Troll's Bane vollzogen hatte, einen Verrat an seiner eigenen Rasse. Doch wussten Boindil nur zu gut das er keiner der Ihren war, kein Zwerg welcher unwürdig war der Rasse anzugehören.
Er war anders, so wie seiner Meinung nach ein Zwerg hätte sein sollen, stark, stolz und ehrhaft. Jedoch würde Amrothar dies wohl nie erkennen, genauso wenig wie all die Anderen.



Sich endlich die Gedanken aus dem Kopf schlagend setzte er seinen Weg fort, hinein in das innere Troll's Banes. Doch würde er diese Nacht keine Ruhe finden ehe er sich all seiner Gedanken und Gefühle bewusst war...
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Eisenbein
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Eine seelenlose Kampfmaschine

Post by Eisenbein »

Nachdem Boindil das Tor zur Werkstatt durchschritt verengte Amrothar wütend die Augen, sprach noch ein paar Worte zu Ferin Zwergenblut und Thanseus Valerian, bevor er in den Schlafsaal ging und sich vom langen Tag ausruhen wollte.

Er wusste zwar dass sein rechter Haken zu einem Kampf zwischen Boindil und ihm führen würde und er war sich ebenfalls sicher dass er diesen Kampf nicht gewinnen konnte. Doch der Hieb in Boindil’s Gesicht gab ihm eine unbeschreibliche Befriedigung, wie es fünf Nächte mit den schönsten Zwerginnen nicht vermochten. Es war ihm egal, dass er danach gelähmt vor Schmerzen auf dem Boden lag, doch der Hieb musste sein.

In seinen Augen ist Boindil eine gottverlassene, seelenlose Kampfmaschine geworden. Er konnte nicht verstehen warum sich der Zwergenkrieger in der Zeit des Krieges gegen seine eigenen Brüder und Schwestern wandte, warum er sich den Menschen von Trollsbane anschloss. Der Zwerg, den er einst wegen seiner Kampfkraft bewundert hatte, richtete seine Axt nun gegen seine eigene Rasse und sein böses Grinsen zeigt ihm nicht weniger als dass Boindil nach deren Blut dürstet wie ein fast verhungerter Tunnelwolf. Er tat schon nichts anderes mehr als in der Gruft des Friedhofs die Wiedergänger in ihre Särge zurückzuschicken und seine Kampfkraft an bösartigen Dämonen zu erproben.
Blut, Klingen, Kampf und Krieg waren scheinbar alles was Boindil noch etwas bedeutete. Für einen Moment durchzuckte ihn der Gedanke, ob er noch genauso wird wie er, jetzt da er einen Krieg begonnen hatte, der schon einige Tote forderte. Doch er winkte sofort wieder ab, sein Krieg war gerechtfertigt. Er ließ seinen Blutrausch nicht einfach an seine Mitzwerge aus, er versuchte einem bösen Kultisten seine Macht zu nehmen. Das war etwas ganz anderes.


Amrothar lag bereits mit verschränkten Armen im Bett, die Decke zu seinen Füßen, und richtete seine Augen auf das Wappen Silberbrands, das groß und prachtvoll an der Wand gegenüber hing und dessen Gold das Licht der Leuchtpilze reflektierte. Aufgrund des Streits bemerkte er gar nicht, dass er nun wieder im Schlafsaal ruhen musste und dass ihm der Königsschlafraum nicht mehr zur Verfügung stand.

Wieso verachtet Boindil ihn und seine Brüder so? Er strömte Hass gegen jeden aus, der die Axt nicht ebenso gut führen konnte wie er. Er nannte sie ehrlos und schwach, doch wahr ihm scheinbar nicht klar dass wahre Stärke nicht nur von der Kampfkraft abhing, die man besaß. Die Handwerke, welche die Zwerge perfektionierten waren ihm schon völlig egal. Es bedeutete ihm nichts mehr die Spitzhacke oder den Hammer zu schwingen, seine Hände packten nur noch den Griff seiner Axt. Boindil war so verdorben wie die Seelen in der Gruft des Friedhofs, in der er einen großen Teil seines Lebens verbrachte.

Der schwarzbärtige Zwerg erhob sich aus dem Bett, er konnte ebenfalls nicht schlafen. Also machte er sich auf in die Halle der Axt, um sich auf bevorstehende Schlachten in Trollsbane vorzubereiten und um für den Kampf gegen Verdazar zu trainieren, der ihm unausweichlich bevorstand.

Amrothar fragte sich was Königin Friedwulfa an ihm fand. Ja, sie mag den Kampf genauso sehr wie er, aber der Kopf ihrer Axt zeigte seit jeher auf Feinde Silberbrands, nicht auf Silberbrand selbst. Doch noch immer liebten sich die beiden, wie ihm die stürmische Begrüßung unter ihnen am heutigen Tag zeigte.

Als Amrothar mit einem letzten von angesammelter Wut gestärkten Fausthieb den hölzernen Kopf der Trainingspuppe vom Torso trennte und die umstehenden Zwerge, die auch noch trainierten, ihn daraufhin verdutzt ansahen, ging er wieder zurück in den großen Schlafsaal und schlief nun leichter ein. Seinen Zorn war er wieder los.
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Boomer
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Der verlorene Sohn

Post by Boomer »

Nach dem Kampf zwischen Boindil und Amrothar zog Ferin sich in den Tempel zurück.

Boindil hatte sich verändert. Zu stark um jemals auf den Pfad Irmoroms zurückzukehren, dessen war sich Ferin nun sicher. Bis heute noch hatte der Hohepriester geglaubt, dass er ihm helfen könne zu Irmorom zurückzufinden. Der Gott der Zwerge, da war sich Ferin sicher, hätte seinen verlorenen Sohn mit Freuden wieder in sein Reich aufgenommen, doch nun musste Ferin sich die Frage stellen was von dem Zwergen Boindil noch übrig geblieben war und je länger er darüber nachdachte, desso klarer wurde für ihn das Boindil sich zu Etwas anderem verändert hatte. Er war kein Zwerg mehr, auch wenn er noch so aussah...
Plötzlich fiel Ferin ein an was ihn dieses Wesen, diese
seelenlose Kampfmaschine erinnerte: Eine Schweineschauze!
Man würde etwas unternehmen müssen um diese Gefahr zu beseitigen. In Ferins Augen war dieses Etwas, das er früher Boindil genannt hatte, eine größere Bedrohung als jeder Kultist von Illarion. Er musste dringend mit dem Kanzler und Ihrer Majestät reden...
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Boindil
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Post by Boindil »

Es war Boindil schon vorher klar gewesen, in dieser Nacht würde er keine Ruhe finden, zu sehr wühlten ihn die kurzlich ereigneten Geschenisse auf. Wie so oft, seit er wieder auf Gobaith weilte, trieb in seine Unruhe hinaus in die Dunkelheit und so macht er sich auf den Weg Richtung Friedhof.


Stolz, Ehre und Stärke, Boindil sinnte auf seinem Weg darüber nach. Ob er dies überhaupt noch besaß, er konnte es sich nicht wirklich erklären. Stärke hatte er inne, dem war er sich sicher, der stärkste Zwerg auf Gobaith, das war er aber wie verhielt es sich mit Stolz und Ehre?
In seinen Augen strotzten seine Taten nur so von diesen Tugenden doch waren seine Taten nicht zu sehr von seinem finsteren Innern geleitet worden als das er wirklich so fühlte?
Er wusste sich nicht zu helfen, immer stärker benebelte das Wesen was in seinem inneren ruhte seinen Verstand als das er hätte klare Gedanken formen könne. Wahrscheinlich waren es weniger Stolz und Ehre was er enpfand sondern mehr die des Wesens in ihm.
Ein jedes Mal wen ein Zwerg vor ihm stand war er wie weggetreten aber irgendetwas leitete ihn, doch nicht die Wege welche er sich erwünscht hatte, sonder immer und immer tiefer in einen Abgrund aus dem er beinahe keinen Ausweg mehr sah.



Mit einem leisen klirren seines Kettenhemdes landete Boindil auf dem Boden der Gruft welche unter dem Friedhof lag. Er kannste diesen Ort nur zu gut, so viele Tage und Nächte hatte er hier schon verbracht. Keine zwei Schritte konnte Boindil gehen da wurde seine Anwesenheit schon von den untoten Wächtern bemerkt. "Gehhiiiirrnnneeee!!!" schallte es ihm entgegen. Und wie so oft, begann sein Herz auf Vorfreude des kommenden Kampfes schneller zu schlagen und er spürte wie seine Arme und Beine zu zucken anfingen, seine Kampfeslust war geweckt. Mühelos schlachtete er sich durch die ersten Reihen der Untoten, er wusste genau wie ungestüm sie vorgingen, seine Erfahrung hatte es ihm gelehrt.


Wild und ungestüm, so war seit einiger Zeit auch seine Art zu kämpfen geworden. Ein finsteres Lächeln lief ihm über die Lippen, es schien das die Zeit hier unten ihn gefrmt hatte, jedoch wusste er das er keine hirnlose Gestalt war welche nur auf der SUche nach Nahrung umherirrte. Auch wenn er sich auf gewisse Art und Weise den Wesen der Dunkelheit angepasst hatte so unterschied ihn immer noch das Blut welches kräftig in seinen Adern wallte von diesen Kreaturen.


Rasch erreichte Boindil die Ruine tief im inneren des Friedhofes, er war seinem Ziel ganz nahe. Die Dämonenskelette waren nicht mehr weit, an ihnen konnte er sein ganzen Können entfalten und so eventuell noch an seinen Techniken arbeiten. Doch auch diese Geschöpfe des Blutgottes stellte keine große Bedrohung für ihn dar.


Was würde er nun mit seinem Leben machen, überlegte Boindil. Ein Leben erfüllt von Hass und Wut, das war nicht was er wollte. Zu sehr hatte er in den frühen jahren seines Lebens schon gelitten, die Zeiten sollten längst ein Ende gefunden haben doch schien ihm sein Schicksal einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Frieden hatte er mit seinem Vater geschlossen und auch die Vergangenheit, den Tod, seiner Mutter hatte er verarbeiten können doch hielt die Zeit der Glücklichkeit nicht lange an. War sein Schicksalsfaden schon damals so sehr versponnen worden das es für ihn kein Leben mit Freude und Glückseeligkeit geben konnte? Musste er stets im Kampfe mit sich und den Seinen leben?
Niemand würde ihm eine Antwort auf diese Frage geben können, dem war er sich sicher doch vieleicht würde eine Reise, vor der es ihm graute, etwas Licht in das Dunkel seines Inneren bringen. Sehr lange schon spielte er mit dem Gedanken den Klane, welchem sein Vater angehört hatte aufzusuchen. Er wusste um die Gefahren welche ihn erwarteten doch wollte er auch die geringste Möglichkeit nutzen welche seinem Leben wieder Sinn geben würde.



Immer höher türmten sich die zefallenen Skelette der Dämonenskelette und Boindils ruheloser Geist schien doch langsam eine Erholung zu benötigen. Seine Arme brannten schon ob der ständigen Paraden und Schläge welche er vollführte und auch ließ seine Konzentration nach. Einige, manche tiefe und andere kaum sichtbare, Schnitte auf seiner Rüstung deuteten von den dutzenden Geplänkeln welche Boindil in dieser Nacht schon bestanden hatte. Und der hartnäckige Staub welcher überall an Boindil zu finden war verriet einem ungeübten Beobachter welche Art von Gegner wohl seine Opfer gewesen waren. So trat er nun doch langsam seinen Weg zurück gen Troll's Bane an.
In der großen Halle angelangt welche nahe des Eingangs der Ruinen war, nahm der Zwerg ein Buch zur Hand, öffnete es und las darin. Mit leisen knistern öffnete sich vor ihm ein Lichtkegel.
"Arrr... Wieso muss das so hell sein?" brummte er verärgert in seinen bart ehe er mit zusammengekniffenen Augen hindurchtrat.
Verblüfft musste er feststellen das die frühen Morgenstunden des Tages schon wieder begonnen hatten, er sah die Sonne über den Gipfeln des Gebirges um Silberbrand aufsteigen. Eilig hielt er auf die Stadtore Troll's Banes zu, er brauchte nun wirklich dringend Ruhe.



Was hatte Amrothar noch gesagt, Boindil sein ein Verräter gewesen als er sich Troll's Bane anschloss? Wieder muste Boindil lächeln, welch Narr Amrothar doch war. Boindil hatte sich schon einige Zeit vorher öffentlich erklärt und mitgeteilt das er sich aus allen Angelegenheiten das Krieges fernhielt. Nie würde er auf Seiten der Langbeine, Langohren und welches Gesocks auch immer noch in Troll's Bane weilen mochte gegen die Zwerge in die Schlacht führen. Er allein führte seinen eigenen Krieg gegen die Zwerge und er allein würde ihn beenden, dachte Boindil sich. Aber war es gar zu weit gefehlt zu behaupten es wäre ein Krieg gegen sich selbst, geführt aus Neid und Missbilligung gegenüber Jene welche alles hatten was ihm genommen wurde?


In der Hoffnung nun endlich Ruhe zu finden bette Boindil sich auf den Heuballen, welche in den Ställen des Eselvermieters herumlagen. Und wohl war, es lies nicht lange auf sich warten bis der erlösende Schlaf ihn übermannte und Boindil, auch sei es nur für kurze Zeit, Frieden gefunden hatte...
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Boindil
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Post by Boindil »

Abermals, nach weiteren endlosen Nacht des Kampfes, durchschritt Boindil das Osttor zu Troll's Bane. Hier und dort weilten noch einige Bewohner und Besucher der Stadt und unterhielten sich.
"Habt ihr gehört..." sagte ein kurz gewachsenes Langbein welches mit einigen Anderen am Lagerfeuer nahe des Brunnen saß, "... die König Silberbrands soll von dem Orkclan getötet worden sein!" Leises jedoch heftiges Gemurmel brandete darauf hin zwischen den Langbeinen auf.
"Was, Friedwulfa... DIE Friedwulfa?" raunte ein Ungläubiger dem Kurzgewachsenem entgegen. "Ja! Der Häuptling der Orks welche in den Bergen nahe Varshikar leben hatte dies verkündet!" antwortete er.
Boindil traute seinen Ohren nicht, die Langbeine mussten lügen oder aber die Orks versuchten durch ihre Lügen die Zwerge zu demoralisieren. Das weitere Gespräch verfolgte Boindil nicht weiter und setzte seinen Weg in Richtung des Stadtinneren fort. Aber die Gedanken an einem möglichen Tod Friedel's, seines Weibes, liesen ihn nicht los.



Nie würden die Orks es wagen seiner Friedel auch nur ein Haar zu krümmen! Die Wellen die solch eine Tat hätte Schlagen können waren unvorhersehbar, doch war sich Boindil sicher das es dem Orkclan eng um den Hals werden würde. Eine unerbitterliche Jagd auf alle Schweinenasen die Gobaith ihre Heimat nannten würde entfacht werden! Doch wer sollte dies vollbringen?
Die Verbündeten Silberbrands, wenn das Königreich der Zwerge überhaupt noch welche hatte, waren zu schwach! Ein hönisches Lachen durchlief Boindil im Inneren, er hatte es gewusst, schon damals als er noch den Titel des "Waffenmeisters" innehielt.
König Thorwald war ein guter König gewesen doch leider verstand auch er nichts vom Kampf, so war es an Boindil die wenigen Zwerge welche in diesen Tagen in Silberbrand lebten auszubilden und zuformen. Ignorante Bastarde waren es gewesen, seine Bemühungen verspotteten Sie mit Abwesenheit oder Unfähigkeit. Und nun mussten diese Weichzwerge endlich ihre Lehren daraus ziehen, wie er Sie alle hasste!
Ein unbeschreibliches Glücksgefühl, welches beinahe einem Bierrausch ähnelte und die Sinne des Zwerges berauschte breitete sich in ihm aus, der Untergang Silberbrands rückte immer näher bald würde diese "Pest" vernichtet sein und er könnte unbelastet seinem Leben nachgehen.



Mit einem finsteren und breiten Grinsen ließ Boindil sich auf einem der Stühle in der Bibliothek Troll's Banes nieder. Langsam zog er seinen Kettenhelm ab und legte ihn vor sich auf den Tisch. Sein schöner Hahnenkamm wurde jedesmal so sehr verzaust, er sollte endlich lernen seinen Kopf aus dem Kampf zu halten so das ein Schutz seines Hauptes unnötig wurde. Nachdem Boindil nun auch seine Stahlhandschuhe abgelegt hatte begann er energisch an seine Haaren zu zupfen um sie wieder in ihre ursprüngliche Position zu versetzen. "Bahhh..." brummte er auf, er hatte dringends mal wieder eine Rasur nötig. Die kahlen Seites seines Kopfes waren schon wieder übersäht mit kleinen Häarchen, sein Anblick war verhunzt. Mit einem verärgerten Schnaufer stand Boindil auf, nahm Kettenhelm und Stahlhandschuhe und verließ die Bibliothek.


War Friedel ihm genau wie die restlichen Zwerge Gobaiths egal geworden?
Wieso kümmerte ihn der vermeidliche Tod seiner Gemahlin nicht oder war es doch seine Zuversicht das Sie noch lebte welche ihm Sicherheit gab und seine Gedanken daran in Luft auflöste?
Er konnte sich keinen Reim darauf geben solange er keine definitive Klarheit in dieser Anglegenheit hatte sollte er sich seinen Kopf darüber nicht zerbrechen. Es gab andere, wichtigere Dinge welchen er nach gehen musste, Dinge welche seine ganze Aufmerksamkeit forderten.
Früh genug würde er noch die Wahrheit erfahren, da war er sich sicher. Zuviele der widerlichen Oberweltler sahen sich als Freunde seinerselbst, irgendjemand würde ihm schon Bericht erstatten.



Mit einem beherzten Tritt öffnte Boindil die Truhe, welche nahe der Werkstatt stand, irgendwo da drin war es was Boindil suchte. "Arrr!" entfleuchte es Boindil als er nach kurzen Gesuche endlich das Rasiermesser fand, bald würde er wieder in neuem Glanz erstrahlen. Rasch verschloss er wieder die Truhe und schritt hinüber an den Bach, welcher im Lake Adron mündete.
Mit sanften Streichen des Rasiermessers über seine Kopfhaut entfernte er die ihm überdrüssigen Haare. Gedankenverloren blickte er auf die Oberfläche des Wasser, die Strömung heute war sehr schwach und dank des Mondlichtes welches hinauf schien konnte er sein Antlitz sehr gut beäugen.

"Hrmmm..." brachte er hervor und sah nachdenklich auf sein Spiegelbild. Langsam und vorsichtig setzte er die Klinge an seinem Bart an, dann hielt er inne. "... ick könnt..." wieder überlegte er und er schien immer entschlossener zu sein in seiner Tat. "...NAY! Niemals!" raunt er verärgert und legte das Rasiermeser wieder beiseite. "Meinen Bart abrasieren, wäre ja noch schöner!" brummte er und warf das Rasiermesser in den Bach.
Als sich das Wasser wieder beruhigt hatte und Boindil soeben dabei war sich zu erheben, stutze er.



Eingefallene Wangen, blutunterlaufene Augen und Augenringe so finster wie die tiefsten Tiefen dieser Welt, zu welch einem Elend er äußerlich verkommen war. Wobei es innerlich auch nicht besser um ihn stand, jedoch sah dies Niemand! Seinen Bart würde er sich nie ablegen er unterschied sich im Inneren schon genug von den Zwergen als das er es Äußerlich auch musste. Die vergangenen Tage und Wochen hatten Boindil zunehmends mitgenommen, jetzt erst fiel ihm auf wie sehr sein sonst so passgenaues Kettenhemnd an seinem Leib schlackerte und wie kraftlos er wirklich war. Er musste dringends wieder zu Kräften kommen, in diesem Zustand würde er seinen Krieg nicht lange führen können.
Sein Geist war willig jedoch nicht sein Körper.



"Eine Nacht mal richtig durchschlafen und morgen mal wieder was herzhaftes zwischen die Zähne bekommen" sagte er zu sich selbst um den Ablauf des morgigen Tages zu planen.
Wohl wahr, schon viel zu lange ernährte er sich vollkommen falsch um bei Kräften zu bleiben. Das elendig süße Gebäck der Halblinge füllte zwar seinen Magen doch konnte er daraus keine Kräfte ziehen, auch die Früchte der Natur brachten ihm nicht die erwünschte Sättigung. Boindil sollte nun nicht mehr drum herum kommen einen fähigen Koch aufzusuchen welcher sein Handwerk verstand und ihn mit reichhaltigen Speisen versorgen konnte. Er wusste auch wo er zu suchen beginnen sollte - Katarine.
Nun wieder neue Kraft in sich aufkeimen spürend setze er seinen Weg fort.
"Heut Nacht..." murmelte er in seinen Bart als er dem gepflasterten Weg von der Werkstatt zur Taverne folgte "... werd ich mich noch einmal besaufen!". Kaum war Boindil in die Überreste der einst so stattlichen Taverne eingetreten rief er zu Borgate hinüber, welcher immer noch dabei war die zerstörten Überreste seiner Taverne zu beseitigen. "Eh, Wirt! Stech deine Geheimvorräte Bier an und bedien mich du fauler Hund!" Ein Blick, welcher eine Mischung aus Wut und Freude in einer sehr mysteriösen Art und Weise widerspiegelte, schlug ihm von Borgate entgegen. Es dauerte noch einen Moment ehe Borgate sich in Bewegung setzte und langsam die Leiter in den Keller hinabstieg. "Herrlich!" lachte Boindil auf, klatschte laut in seine Hände und ließ sich auf einen der wenigen noch intakten Stühle sinken. Prüfend betastete er den Münzbeutel an seinem Beutel und abermals lachte er auf, heute würde er seine Nüchternheit weit hinter sich lassen!
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Eisenbein
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Post by Eisenbein »

Als Amrothar am heutigen Vormittag nach sehr langer Zeit des Krieges und Kampfes wieder in die Mine hinabstieg und der Leidenschaft wegen schürfte, schweiften seine Gedanken erneut zu Boindil. Er war sehr unkonzentriert und arbeitete nicht halb so effizient wie sonst. Auch der Verlauf des Krieges, das Schicksal der Königin und die allgemeine Lage mit den Orks zermürbte den Zwergen. Die ganze Mine stand bis auf ihn leer, die meisten Zwerge schliefen noch. Er rauchte ununterbrochen, selbst jetzt hatte er seine Pfeife im Mund, gestopft mit einer starken Sibanacmischung. Seine Laune stand auf einem Tiefpunkt, selbst die vielen Stunden des Schürfens und das nächtliche Abenteuer mit der Zwergin am Tag davor verbesserten die Stimmung in ihm nicht.


Er hat uns im Stich gelassen. Seine Frau, seine Brüder und seine Schwestern. Seinen Gott und das Königreich auf das er geschworen hatte.

Überrascht hatte es Amrothar nicht, dass als Boindil's Weib und Königin in Gefahr war, dieser nicht einen Moment lang daran dachte ihr zu helfen. Als ihr Trupp besiegt am Boden lag und zu flüchten versuchte und sie gefesselt in die nördlichen Berge geschleppt wurde stand Boindil wahrscheinlich am höchsten Turm von Trollsbane und hat gelacht, brummte Amrothar in sich hinein. Ist es mit seiner blinden Kampfeswut so weit gekommen? Wird er jemals wieder einer von ihnen? Eine Frage, die wohl nur Irmorom selbst beantworten konnte.



Aus Wut und Verzweiflung schlug Amrothar mit der Spitzhacke fester auf den Felsen, sodass diese in den Stein eindrang, jenen aus den Weg räumte und ihren Weg fortsetzte, nur um des Zwergen Bein zu streifen.
„Verdammt!“, war wenige Augenblicke darauf in der ganzen Mine zu hören. Der Schwarzbart nahm das Tuch, mit dem er sich immer den Schweiß aus dem Gesicht wischt und wickelt es knappt um die blutenden Wunde. Weiter beeindrucken ließ es sich davon nicht.


Vor Tagen hatte sich Amrothar zurückerinnert an die Erzählung des Hohepriesters, welchen Verlust Boindil erlitten hatte. Welche Fähigkeiten er verlor, der vermeintliche Grund seiner Wut auf Silberbrand und dessen Zwerge. Zwanghaft hatte er versucht sich auszumalen wie sich der Gottverlassene fühlen musste, was in ihm vorging. Aber was er auch anstellte, er konnte es nicht. Es war unmöglich für ihn sich ein Leben ohne Schmieden oder Schürfen vorzustellen. Schmieden schon eher, am Zweiten jedoch blieb er immer hängen. Und seine eigenen Brüder und Schwestern nicht mehr verstehen zu können, war ein schlimmes Schicksal. Aber trotz allem MUSSTE sich doch ein Funken Verstand in Boindils Kopf regen und seine kräftigen Arme mitsamt der Axt zu den Schändern seiner Frau und Königin führen. Was war nur aus seinem einstigen Bruder geworden?


Als Amrothar einen weiteren Klumpen Gold abgebaut hatte, setzte er sich erschöpft auf einen Felsen und ruhte sich einen Moment aus. Spitzhacke und Laterne wurden zur Seite gestellt und er trank den Inhalt der „Feldflasche“ an seinem Gürtel. Das stärkste Bier das er in der Stadt finden konnte floss aus dem Lederbeutel. Als er sie wieder in den Gürtel steckte, brannte die Kerze in der Laterne aus und Amrothar öffnete seine Tasche um eine neue hineinzugeben. Unglücklicherweise hatte er die falsche Tasche mitgenommen, es war eine Notfallversorgungstäsch mit Verbandzeug, etwas Sprengstoff, einer Armbrust und diverse andere Dinge, die man in Notfällen gebrauchen könnte. Den Schwarzbart hat es einen Moment geärgert, doch jetzt kümmert es ihn scheinbar nicht mehr. Seine Augen fixierten die geladene, gespannte Armbrust. Eine greifbare Lösung.


Er dachte wirklich daran. Egal wie lange und oft er nachdachte, einen anderen Ausweg aus seiner Misere fand er nicht. ER war der Zwerg der in nur kurzer Zeit so viel Zerstörung und Niederlage nach Silberbrand, nein nach ganz Gobaith gebracht hat. Boindil’s Worte trugen nicht nur Wut in sich, auch Wahrheit. Für einen Moment empfand er nur noch Verzweiflung und Selbstmitleid. Alle seine Brüder und Schwestern müssen nun in Angst und Schrecken leben, nur weil ER sie nicht gut genug beschützte. „Friedwulfa’s Entscheidung, ihn zum Kanzler zu machen, war die schlechteste die sie jemals traf“, dachte Amrothar.


Der Schwarzbart packte die Armbrust und zog sie aus der Tasche, legte sie auf seinen Schoß und starrte auf den Bolzen.


„Nein! Dein Leben geht wieder aufwärts, mein Guter Amrothar“, regte sich eine Stimme in ihm. Es war die Stimme seines Freundes Gurbart von Siebenberg, ein uralter Runenmeister der 55. Generation. Sie hatten sich kennengelernt als Amrothar 54 Jahre alt war und hatten die darauffolgenden 46 Jahre so viel zusammen erlebt. Den Satz an den der Zwerg gerade dachte, hat Amrothar schon vorher in seinem Leben vernommen, als es damals auch eine Unglückliche Wendung nahm. Dieser eine Satz und der stützende Arm seines Freundes hatten ihn damals wieder aufgebaut und ihm den Weg in Glück und Freude zurück gewiesen. Der Klang der Stimme wurde jedoch leiser und drohte bald ganz aus dem Kopf des kleinen Mannes zu verschwinden. Die Stimme seines Vaters, die seiner Mutter, aller anderen Freunde die er hatte, sie alle wurden leiser und leiser bis Amrothar’s Ohren sie bald nicht mehr vernahm.
Seine lange Reise auf der Suche nach dem Ort, an dem er den Rest seines Lebens verbringen sollte, führte ihn nur in noch mehr Trauer und Verzweiflung. Er war nichts mehr. Ein Kriegstreiber, dessen einziger Lebensinn darin bestand anderen Leuten Sibanac-Kraut wegzurauchen und seine schlechte Laune auf sie zu übertragen.



Es geschah etwas, das noch nie in allen 167 Lebensjahren von Amrothar geschah: Eine winzige, schwache Träne bildete sich unter seinem Auge und floss an seiner rechten Gesichtshälfte Richtung Boden, bis seine Haut sie nicht mehr hielt und sie auf die Armbrust tropfte.
Der Zwerg führte die Waffe mit der Spitze des Bolzens auf seinen Kopf zeigend zu einer Seite seiner Stirn ...
Enviyatar
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Post by Enviyatar »

Eine dunkle Taube fliegt begleitet vom Geheul eines Wolfes durch die Toren Silberbrand. Es ist ersichtlich, dass ihre gewohnte Heimat eine andere ist und sie dunkle Stollen vorzieht zu meiden. Doch erscheint es auch, dass sie diesen Ort schon so oft durchflogen hat. Geschmeidig sucht sie ihren Weg durch die Hallen. Durchfliegt Stollen und Mienen. Sucht nachdem was ihr aufgetragen wurde und findet schließlich ihr Ziel. Sie kümmert sich nicht um ihr Gegenüber, zu welchen sie sich in greifbaren Abstand niederlässt. Seine Gedanken und Handlungen interessieren sie nicht. Seine Instrumente und Waffen haben keine Bedeutung. Sie hat einen Auftrag und nur diesen gilt es für sie zu erfühlen. So macht sich deutlich, dass etwas heftet auf ihrem Bein. Klein und sorgsam um ihr Bein gerollt. Das wenige Licht, das die alten dunklen Räumlichkeiten schmückt, wandert über ihr Bein. Der Glanz entzaubert Buchstaben eines alt bekannten Schriftenzug: ~Amrothar~
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Boindil
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Post by Boindil »

Boindil hatte sich die letzten Tage einiges an Ruhe und Erholung gegönnt. Er war langsam wieder zu Kräften gekommen, das konnte er spüren denn sein Körper wurde unruhig. Die ereignisslose Zeit die nun hinter ihm lag hatte ihm zwar die benötigte Erfrischung seiner Kräfte gebracht, jedoch hatte es ihm immer wieder nach einem Kampf gesehnt. Voller Tatendrang erhob Boindil sich aus seinem Nachtlager in Troll's Bane und verstaute sein Hab ung Gut in seiner Ledertasche - Er war zum Aufbruch bereit!
Mit einem entschlossenen Nicken macht Boindil sich auf...



Auch wenn die Tage der Ruhe ein Segen für seinen geschundenen Leib waren, so groß jedoch war das Leid welches er erleiden musste. Es schien ihm als wolle sein Kopf bersten, soviele Gedanken und Gefühle stiegen in ihm auf, so viele das er Sie nicht alle verarbeiten konnte. Freude, Hass, Trauer und Wut waren nur ein Bruchteil der Gefühle, welche immer wieder in ihm aufkamen um die Wege welche ihm seine einsamen Gedanken führten für ihn deutlicher zu machen. Er dachte daran zurück wie schön es damals für ihn gewesen war als er Silberbrand endlich seine Heimat nennen konnte, wie enttäuscht er war als Silberbrand unter der Führung Manrons zusehends auseinander fiel und er daraufhin ging. Froh fühlte er sich als seine Gedanken an diesen Tag zurück glitten welcher wahrscheinlich der glücklichste in seinem Leben war, der Tag seiner Hochzeit mit Friedwulfa.
Die Vermählung der beiden musste zwar unter strenger Geheimhaltung stattfinden doch hatte dieser Moment, in dem Sie ihren Segen von Hohepriester Thorgrimm erhalten hatte sein Leben vollkommen erscheinen lassen. Doch auch diese Erinnerung währte nicht sehr lange, denn schon drangen die nächsten Gedanken und Gefühle herein und zerstörten seine geistige Idylle. Tag für Tag ergoss sich Boindils Vergangenheit über ihn, die guten und die schlechten Tage und all jene welche er gehofft hatte erfolgreich verdrängt zu haben. Und Tag um Tag brach Boindil unter all dieser Folter erschöpft zusammen und fiel in einen tiefen und seltsamerweise recht ruhigen Schlaf.



Gelassen marschierte Boindil den gepflasterten Pfad, welcher Troll's Bane und Greenbriar verband, entlang. Gerade hatte er die ehemalige Stätte der "Farmer's Union" hinter sich gelassen, als Boindil etwas hörte. Rasch drehte er sich um, jedoch sah er nichts, Nichts in unmittelbarer Nähe und Nichts in weiter Entfernung. Mit einem sachten Schulterzucken setzte er nun seinen Weg wieder fort - Wohl nur Einbildung.


Boindil erschien seine momentane Situation erniedrigend. Weder wusste er was er wollte, wer er war oder was dort tief in ihm lebte, noch konnte er sich auch nur annähernd vorstellen was seine Zukunft mit sich bringen sollte. Manchmal versuchte er sich ein Bild zu machen, doch egal wie er es begann, es wurde immer finsterer um ihn.
Jedoch hatte Boindil endlich einen Entschuss gemacht, er würde gehen, Gobaith verlassen und all seine Sorgen und all sein Leid hinter sich lassen oder so hoffte er zumindest.



Endlich hatte Boindil den Hafen erreicht und zu seiner Freude lag auch schon ein Handelsschiff am Kai. Es war ein einfaches Schiff, keinerlei Aufsehenserregende Verzierungen oder dergleichen waren zu erkennen, genau das wonach Boindil gesucht hatte. Ohne noch länger zu zögern nährte sich Boindil weiter dem Hafen und dem Schiff. Nach einem kurzen Gespräch stand auch schon fest, Boindil hatte seine Möglichkeit gefunden auf das Festland über zusetzen.



Boindil sah nun entschlossen nach vorn, er wusste er musste gehen um zu leben, das war es was er wollte. Abschied nehmen konnte er nicht, er fühlte sich mittlerweile viel zuweit von Friedel entfernt, es schien ein unüberwindbarer Abgrund hätte sich zwischen ihnen aufgetan. Und hätte er versucht ins Innere Silberbrands zu gelangen hätte man ihn vermutlich festgehalten und weggesperrt auch wenn er sich sicher war das die Zwerge Silberbrands nie dazu in der Lage wären. Aber er durfte kein Risiko mehr eingehen.
Das Ziel welches seine Reise nehmen sollte stand auch schon lange fest, er hatte endlich den Mut gefasst den Clan seines Vaters aufzusuchen - Die Schwarzklinge. Er wusste nicht was ihm dort erwartete doch wollte er sich eines Tages nicht die Frage stellen müssen ob es nicht das Beste gewesen wäre. Und es türmten sich wieder Fragen auf:

Würde er den Clan und dessen Feste erreichen können ohne erschlagen zu werden?

Würde er als einer der Ihren akzeptiert werden?

War das Blut, welches in seinen Adern floss und das Erbe der Schwarzklinge bedeutete, "rein" genug?

Würde er lernen seinen inneren Dämonen zu beherrschen, so wie er es einst schon gedacht hatte geschafft zu haben oder würde das Wesen ganz und gar die Kontrolle über ihn gewinnen?

Er segelte nun ins Ungewisse, doch fühlte er sich jetzt schon, da das Schiff in See gestochen war, wohler als zuvor.


Ein letztes mal blickte Boindil zurück gen Gobaith, die Insel wurde nun allmählich immer kleiner. Er würde nie wieder zurückkehren, sagte er zu sich selbst doch war er sich dabei sicher?


(( Downtime von unbestimmter Länge für den Char "Boindil" ))
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